Reportage - Gossen Kommunikation
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4 Aktuell kurznachrichten<br />
aktuell kurznachrichten 5<br />
Warenlager<br />
Berufsbildungsbereich<br />
CleanCare<br />
Kunstwerkstatt<br />
Auf dem neuesten Stand<br />
Werkstatt erfolgreich zertifiziert<br />
Übergänge gestalten<br />
„willsosein“ im Bundestag<br />
Nach knapp vier Monaten Bauzeit hat die Werkstatt Anfang<br />
des Jahres ihr neues zentrales Warenlager mit 602<br />
Stellplätzen in Betrieb genommen. Die Investition war<br />
notwendig geworden, da vor allem im Verpackungsbereich<br />
zusätzliche Aufträge zu bewältigen sind. Die beiden<br />
alten Lager mit insgesamt 420 Stellplätzen platzten<br />
aus allen Nähten. Darüber hinaus ist das Lager mit 800<br />
Quadratmetern Grundfläche nun ausschließlich mit<br />
Stellplätzen für genormte Paletten ausgestattet. Im alten<br />
Lager waren die Regale noch auf die Größen von Paketen<br />
ausgelegt. Alle Zu- und Abgänge im Lagerbestand werden<br />
nun außerdem mit Scannern vollständig elektronisch<br />
gelistet. Dies war eine wesentliche Voraussetzung, um<br />
den gestiegenen Anforderungen der Kunden gerecht zu<br />
werden. Neben dem neuen Lager verfügt die Werkstatt<br />
auch über ein Kühlhaus mit 90 Stellplätzen. Lagerleiter<br />
Boris Dost (Bild: 3. von links), bis zum Sommer letzten<br />
Jahres stellvertretender Lagerleiter eines großen Aachener<br />
Unternehmens, sieht sein Team (v. l. Horst Lange, Leonhard<br />
Jansen, Dirk Fuchs, Ralf Nickoll, Peter Römer) gut gerüstet:<br />
„Logistik ist sehr schnelllebig, aber für die nächsten<br />
fünf, sechs Jahre sind wir auf dem neuesten Stand.“ Auch<br />
personell wird aufgestockt: Marcel Schieren, derzeit Auszubildender,<br />
wird das Team ab August als Fachkraft für<br />
Lagerlogistik verstärken.<br />
Im April vergangenen Jahres trat ein neues Gesetz in<br />
Kraft, das die Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt<br />
verbessern soll. Mit der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung<br />
Arbeitsförderung (AZAV) schreibt das Gesetz<br />
unter anderem vor, dass alle Träger von Maßnahmen<br />
der Arbeitsförderung zum Stichtag 1. Januar 2013 eine<br />
Zulassung benötigen – auch die Werkstatt für Menschen<br />
mit Behinderung. Um die Zulassung zu erhalten, müssen<br />
Anbieter der Agentur für Arbeit zum Beispiel nachweisen,<br />
dass sie leistungsfähig und effizient sind, dass sie<br />
qualifiziertes Personal einsetzen und ein System zur<br />
Qualitätssicherung anwenden. Die Prüfung und Zertifizierung<br />
übernehmen sogenannte fachkundige Stellen. Die<br />
AZAV gilt auch für Maßnahmen der Berufsbildung, die<br />
Werkstätten für Schulabgänger und „Berufseinsteiger“<br />
anbieten. „Vor diesem Hintergrund haben wir im Sommer<br />
die Trägerzulassung beantragt“, erklärt Andrea Barten,<br />
Koordinatorin des Berufsbildungsbereichs unserer Werkstatt.<br />
Im Dezember führte die fachkundige Stelle TQCert<br />
GmbH die Prüfung mit Erfolg durch und so erhielten wir<br />
die Zertifizierung gemäß AZAV. Andrea Barten: „Qualitätsmanagement<br />
wird in unserer Werkstatt seit jeher großgeschrieben<br />
und permanent weiterentwickelt. Nun garantieren<br />
wir auch im Eingangsverfahren und im Berufsbildungsbereich<br />
ein zuverlässiges System zur Sicherung der<br />
Qualität.“ Das Foto zeigt die zuletzt erfolgreichen Absolventen<br />
aus unserem Berufsbildungsbereich (v. l.): Caroline<br />
Rinker, Özlem Kahraman, Sascha Schaffrath, Jaqueline<br />
Britz, Tanja-Petra Görgen, Marco Koolen und Erika Staak.<br />
Seit Anfang März werden die Gebäude an unseren beiden<br />
Standorten von einem besonderen Unternehmen gereinigt:<br />
der Lebenshilfe Aachen CleanCare GmbH. Bisher war<br />
eine überregional tätige Dienstleistungsgruppe mit den<br />
Reinigungsarbeiten beauftragt. Das Besondere an Clean-<br />
Care: Es ist ein gemeinnütziges Integrationsunternehmen,<br />
das von der Lebenshilfe Aachen gegründet wurde und<br />
dessen Geschäftsführung zu gleichen Teilen in den Händen<br />
von Norbert Zimmermann und Herbert Frings, dem<br />
Geschäftsführer der Lebenshilfe, liegt. Ziel der Firmengründung<br />
ist es, dauerhaft auch Arbeitsplätze für Menschen<br />
mit Schwerbehinderung zu schaffen bzw. Übergänge<br />
in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Für die<br />
Anerkennung als gemeinnütziges Unternehmen gilt eine<br />
Behindertenquote von 40 Prozent. Derzeit hat CleanCare<br />
elf Mitarbeiter, die in den letzten Monaten mit Hilfe des<br />
Beratungsunternehmens Lattemann & Geiger geschult<br />
wurden. Drei von ihnen kommen aus der Werkstatt bzw.<br />
aus dem Programm Unterstützte Beschäftigung, acht<br />
nichtbehinderte Mitarbeiter wurden neu eingestellt (auf<br />
dem Foto v. l.): Benjamin Alpert, Monika Schröten, Kurt<br />
Buchmüller und Christian Kowalewski). Die Hauswirtschaftsleiterin<br />
Maja Mielke koordiniert den Einsatz der<br />
Teams von CleanCare, die aktuell ausschließlich Einrichtungen<br />
der Lebenshilfe reinigen. Neben unseren Werkstätten<br />
zählen dazu Wohnstätten und Kitas der Lebenshilfe<br />
sowie das Lebenshilfe-Haus an der Adenauerallee.<br />
Bei einem positiven Verlauf der Gründungsphase sollen<br />
dann ab 2014 auch Aufträge auf dem freien Markt übernommen<br />
und weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.<br />
Vom 28. November bis 14. Dezember präsentierte sich unsere<br />
Kunstgruppe „willsosein“ erstmals im Paul-Löbe-Haus<br />
des Deutschen Bundestages in Berlin. Gemeinsam mit der<br />
Kunstgruppe „Sirius“ der Lebenshilfe Viersen stellte sie<br />
37 ausgewählte Arbeiten aus den Bereichen freie Malerei,<br />
Kalligraphie und Zeichnung vor. „Tieftaucher und Überflieger“<br />
lautete der Ausstellungstitel. In der Bundeshauptstadt<br />
ausstellen zu dürfen machte die Künstlerinnen und<br />
Künstlern und das Team um Beatrix Al-Khadra sehr stolz.<br />
Uwe Schummer und Rudolf Henke, Bundestagsabgeordnete<br />
aus Viersen und Aachen, hatten sich nach einer<br />
Besichtigung der Kunstwerkstatt im vergangenen Jahr für<br />
die Ausstellung im Bundestag eingesetzt. Bundestagsvizepräsidentin<br />
Katrin Göring-Eckardt, Uwe Schummer sowie<br />
Ulla Schmidt, die neue Bundesvorsitzende der Lebenshilfe,<br />
eröffneten die Ausstellung. Ulla Schmidt sagte, die Ausstellung<br />
sei ein gutes Beispiel gelungener Teilhabe behinderter<br />
Menschen. „Noch vor wenigen Jahrzehnten fragte<br />
man sich allen Ernstes, ob Menschen mit geistiger Behinderung<br />
überhaupt ‚bildungsfähig‘ seien. Heute stehen wir<br />
voller Respekt vor ihren produktiven und künstlerischen<br />
Leistungen, heute lassen wir uns von ihren Werken anregen,<br />
lassen wir uns bilden.“ Bei der Vernissage waren alle<br />
Künstler unserer Kunstgruppe vertreten. Zum Programm<br />
ihrer viertägigen Reise zählten außerdem eine Führung<br />
durch den Bundestag, die Besichtigung der Kuppel und die<br />
Teilnahme an einer Debatte im Plenum. Beatrix Al-Khadra:<br />
„Es war ein großes, spannendes Abenteuer für alle.“