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Interview<br />
24<br />
Thomas Behm und Jens Schnei<strong>de</strong>rheinze,<br />
bei<strong>de</strong> 48 Jahre, Kino-Betreiber, Geschäftsführer und Eigentümer<br />
vom Cinema Münster.<br />
Ihr betreibt das Cinema an <strong>de</strong>r Warendorfer Strasse.<br />
Wie seid ihr mit <strong>de</strong>m cuba verbun<strong>de</strong>n<br />
Thomas: Wir haben 1989 beim „Forum Frie<strong>de</strong>n“ mit<br />
einer schwulen Filmreihe angefangen. Damals gab es<br />
einmal im Monat einen schwulen Film mit anschließen-<br />
<strong>de</strong>m Gespräch in <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Straße. Dort sind wir<br />
allerdings schnell an unsere technischen und räumlichen<br />
Grenzen gestoßen. Darum haben wir uns nach einem an<strong>de</strong>ren<br />
Raum umgesehen. Da wir auch eine Möglichkeit gesucht<br />
haben, um uns weiter zu vernetzen, war das cuba<br />
i<strong>de</strong>al.<br />
Ihr seid in die heutige Black-Box im cuba gezogen<br />
Jens: Genau. Wir sind ca. 1990 mit <strong>de</strong>r „Rosa Linse“ ins<br />
cuba gegangen und haben am Anfang 16mm Filme gezeigt.<br />
Das war schon etwas professioneller als die VHS-<br />
Kassetten, die wir davor im „Forum Frie<strong>de</strong>n“ hatten.<br />
Allerdings sind wir erneut an unsere Grenzen gestoßen,<br />
da es auf 16mm nicht gera<strong>de</strong> viele Filme gibt. Also haben<br />
wir uns überlegt, eine 35mm-Anlage zu organisieren.<br />
Thomas: Wir sind mit Fahrrä<strong>de</strong>rn die Elbe runter durch<br />
die ehemalige DDR gefahren. Da haben wir auf <strong>de</strong>m Darß-<br />
Zingst unsere Kinoeltern getroffen, die ein Zeltkino betrieben<br />
haben und eine alte TK-35 hatten. Das war eine Kofferanlage<br />
aus <strong>de</strong>r DDR, die sie uns schließlich geschenkt haben,<br />
weil wir völlig pleite waren, wir waren ja Stu<strong>de</strong>nten. Für<br />
die Anlage hat uns Gerd Bruns aus <strong>de</strong>m cuba Bildwerferfenster<br />
und Halterungen eingebaut. Um dann Filme zu zeigen,<br />
mussten wir auf einen Tisch klettern und über Kopf<br />
die Projektoren bedienen. Der Raum wur<strong>de</strong> ja schließlich<br />
noch an<strong>de</strong>rs genutzt und die Projektoren mussten hoch<br />
stehen, um keine Köpfe im Bild zu haben.<br />
Jens: Ja, es war recht abenteuerlich, aber es war soli<strong>de</strong><br />
Technik.<br />
„Ohne das cuba gäbe<br />
es das Cinema nicht!“<br />
Was für ein Kinoprogramm habt ihr im cuba vorgeführt<br />
Jens: Erst haben wir weiterhin nur die schwulen Filme<br />
gezeigt, das wur<strong>de</strong> uns aber schnell langweilig. Also haben<br />
wir angefangen Filmreihen zu organisieren: „Psychiatrie<br />
und Film“, „Nonnen im Spielfilm“, eine „Japanische<br />
Filmreihe“ usw.<br />
Thomas: Das ging relativ schnell zu reiner Projektarbeit<br />
über. Man wählt ein Thema und macht dann das passen<strong>de</strong><br />
Programm dazu. So zeigten wir schließlich an vier Tagen<br />
<strong>de</strong>r Woche täglich drei Vorstellungen.<br />
Jens: Stimmt, einzelne Vorführungen haben wir auch nur