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cuba@muenster.de

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Könnt ihr euch an beson<strong>de</strong>re Aktionen in eurer<br />

cuba-Zeit erinnern<br />

Jens: Ja, zum einen: die Retrospektive von Christoph<br />

Schlingensief, die wir gezeigt haben. Den Film „Die letzten<br />

Tage im Führerbunker“ haben wir bewusst im cuba-<br />

Keller gezeigt, weil dieser so bunkerartig ist.<br />

Zum an<strong>de</strong>ren war es eher ein schwarzes Kapitel. Wir hatten<br />

mal eine Filmreihe zum Thema „Das Bild <strong>de</strong>s Nazis<br />

im Hollywood-Film“. Da haben wir unter an<strong>de</strong>ren Charlie<br />

Chaplins „Der große Diktator“ gezeigt.<br />

Wir haben eine Kopie erhalten, nagelneu, direkt aus <strong>de</strong>m<br />

Kopierwerk. Für uns war das etwas ganz beson<strong>de</strong>res.<br />

Aber die Kopie ist ständig im Projektor gerissen. Und das<br />

vor ausverkauftem Haus! Das war wirklich grausam. Eine<br />

schöne Aktion war allerdings auch unser erstes schwullesbisches<br />

Filmfestival 1993.<br />

Thomas: Das war eine schöne Aktion!<br />

Jens: Ja, eigentlich schon. Natürlich war es idiotisch,<br />

dass wir gleich an zwei verschie<strong>de</strong>nen Orten mit über<br />

20 Filmen und unterschiedlichsten Gästen Programm gemacht<br />

haben. Das war vom Aufwand her reiner Wahnsinn.<br />

Das Festival fand im cuba und <strong>de</strong>r Kulturschiene<br />

statt. Dort gab es ursprünglich ein herrlich altes Kino, in<br />

<strong>de</strong>m wir eine Leinwand aufgehängt hatten.<br />

Thomas: Aufgehängt ist gut. Es war improvisiert, wir<br />

waren froh, dass uns das Ding nicht umgefallen ist. Da<br />

durfte dann wegen <strong>de</strong>s Tanzbo<strong>de</strong>ns auch keiner rauchen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Film fand dort dann Münsters erste Nichtraucherparty<br />

statt.<br />

Jens: Die Trommelgruppe von Martin Drewer wer<strong>de</strong> ich<br />

auch nicht vergessen. Wir haben zwar nie einen Trommelkurs<br />

besucht, aber <strong>de</strong>r Rhythmus ging uns trotz<strong>de</strong>m ins<br />

Blut. Immer montags hörten wir die Trommeln unter uns.<br />

Da beschwerten sich bei leisen Filmen natürlich die ZuschauerInnen.<br />

Das war zwar störend und manchmal hat man sich gegen-<br />

seitig geärgert, aber unterm Strich hat sich je<strong>de</strong>r bemüht<br />

und wir kamen gut miteinan<strong>de</strong>r klar.<br />

Fühlt ihr heute noch eine Nähe zum cuba<br />

Thomas: Mit <strong>de</strong>m Herzen ja, aber praktisch haben wir<br />

nicht mehr viel miteinan<strong>de</strong>r zu tun. Das Cinema hat auch<br />

viel von einem sozialen Zentrum, die Form ist eine an<strong>de</strong>re,<br />

aber bei uns sind auch viele verschie<strong>de</strong>ne Gruppen,<br />

Institutionen und Menschen zu Gast, mit <strong>de</strong>nen wir uns<br />

vernetzen. Und eines muss man heute ganz klar sagen:<br />

Ohne das cuba gäbe es das Cinema nicht!<br />

Was wünscht ihr <strong>de</strong>m cuba zum Geburtstag<br />

Jens: Ich wünsche <strong>de</strong>m cuba junge Leute, die ein wenig<br />

„Störfeuer“ ins Haus bringen. Ich <strong>de</strong>nke die Gefahr ist<br />

immer da, dass man sich einsitzt. Das sehen wir auch an<br />

uns. Man fährt einfach in gewissen Gleisen und diese zu<br />

verlassen, wird schwerer, je weniger neue Leute Verän<strong>de</strong>rungen<br />

bringen. Und ich wünsche <strong>de</strong>m cuba, dass noch<br />

mehr unterschiedliche Gruppen Platz im Haus fin<strong>de</strong>n, damit<br />

neue Diskussionen stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Thomas: Wir wünschen <strong>de</strong>m cuba natürlich, dass es<br />

weitergeht. Man kann Institutionen wie das cuba o<strong>de</strong>r<br />

das Kreativhaus gar nicht mehr aus Münster weg<strong>de</strong>nken.<br />

Außer<strong>de</strong>m wünsche ich weiterhin Mut zur Verän<strong>de</strong>rung.<br />

Man soll ja nicht mit je<strong>de</strong>r Strömung schwimmen, aber<br />

Verän<strong>de</strong>rungen tun immer gut. cc<br />

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