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Jahresbericht 2006/2007 - VdW südwest

Jahresbericht 2006/2007 - VdW südwest

Jahresbericht 2006/2007 - VdW südwest

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<strong>VdW</strong> südwest<br />

Verband der Südwestdeutschen<br />

Wohnungswirtschaft e.V.<br />

Kommunikatives Wohnen<br />

Perspektiven und Visionen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>


Das Verbandsgebiet<br />

Sitz der Mitgliedsunternehmen in Hessen und in<br />

Rheinland-Pfalz, Regierungsbezirk Rheinhessen-<br />

Pfalz und der ehemalige Regierungsbezirk<br />

Montabaur.<br />

Impressum<br />

<strong>VdW</strong> südwest<br />

Verband der Südwestdeutschen<br />

Wohnungswirtschaft e.V.<br />

Franklinstraße 62<br />

60486 Frankfurt<br />

Postfach 15 03 39<br />

60063 Frankfurt<br />

Telefon: (0 69) 970 65 - 01<br />

Telefax: (0 69) 970 65 -199<br />

E-Mail: info@vdwsuedwest.de<br />

www.vdwsuedwest.de<br />

Fotos:<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

des <strong>VdW</strong> südwest<br />

dpa Picture-Alliance<br />

maila-push<br />

Udo Koranzki<br />

Dieter Jacobi<br />

Gestaltung:<br />

BID – Büro für Informationsdesign<br />

Düsseldorf


<strong>Jahresbericht</strong> I Editorial<br />

Herausforderung Lebensabschnittswohnen<br />

Seit Jahren diskutieren wir die Veränderungen unserer Gesellschaft und<br />

deren Auswirkungen auf das Wohnen. Die Auswirkungen der künftigen<br />

Strukturen in unserer Gesellschaft scheinen dabei teilweise noch weit<br />

weg. Schließlich reicht der Horizont demographischer Prognosen bis<br />

zum Jahr 2050. Danach leben dann in Deutschland deutlich weniger<br />

Menschen als heute und der Altersdurchschnitt steigt deutlich an.<br />

Die Auswirkungen dieser Entwicklungen spüren wir heute nur zu einem<br />

geringen Teil. Für die Wohnungswirtschaft ist auch nicht die<br />

Entwicklung der Bevölkerung relevant, sondern die Entwicklung der<br />

Haushalte. Deren Anzahl steigt und dies wird die nächsten Jahre noch der Fall sein. Letztendlich wissen wir auch nicht genau,<br />

wie sich die Bevölkerung bzw. die Haushalte in den nächsten 40 Jahren entwickeln werden. Bevölkerungsprognosen<br />

lagen in der Vergangenheit immer daneben; wer will schon eine Garantie dafür geben, dass dies diesmal nicht der Fall sein<br />

wird Prognosen beruhen ja auf der Fortschreibung aktueller Entwicklungen und diese können sich ändern, und zudem<br />

erhebliche regionale Unterschiede aufweisen.<br />

Eine Entwicklung durchzieht aber unsere Gesellschaft, die ohne Zweifel die wohnungswirtschaftlichen Herausforderungen<br />

in den nächsten Jahren prägen wird. Die Lebensläufe haben sich grundlegend geändert, durchbrochene Lebensläufe mit immer<br />

kürzeren Lebensabschnitten prägen die gesellschaftlichen Entwicklungen. Auslöser sind sowohl veränderte Erwerbsbiographien<br />

als auch eine größere Dynamik der Veränderungen privater Verhältnisse, nicht zuletzt auch durch Globalisierungs-<br />

und Wettbewerbstendenzen verursacht. Dies wird sich in den nächsten Jahren verstärkt ebenfalls im Bereich des<br />

Wohnens niederschlagen. Die durchschnittliche Verweildauer in den Wohnungen liegt heute noch weit über 15 Jahren. Die<br />

Durchschnittsbetrachtung verdeckt noch diese Entwicklungen, weil viele Bewohner seit Jahrzehnten in ihren Wohnungen<br />

leben. Jüngere Haushalte haben jedoch eine größere „Lebensabschnittsdynamik“. Deshalb werden in den nächsten Jahren die<br />

Fluktuationsraten beim Wohnen, die schon seit Jahren kontinuierlich leicht ansteigen, einen deutlich dynamischeren Anstieg<br />

erleben.<br />

Die Folgen und die damit verbundenen Herausforderungen sind vielfältig. Kann einer erhöhten gesellschaftlichen Dynamik<br />

mit flexibleren Angeboten zum Wohnen begegnet werden Wie können mobile Immobilienangebote künftig aussehen<br />

Was heißt dies für die Quartiersgestaltungen Wie können mobile Mieter an ein Wohnungsunternehmen gebunden werden<br />

Welche Strategien sind geeignet, um neue Mieter anzusprechen Dies ist nur ein Ausschnitt der sich ergebenden Fragen.<br />

Sie machen dabei deutlich, dass sich die Marktmechanismen ändern werden und dabei nicht zuletzt die Anforderungen an<br />

die Marktkommunikation steigen.<br />

Strukturumbrüche auf den Märkten erhöhen nicht zuletzt die Notwendigkeiten einer stärkeren Markttransparenz, eines intensiven<br />

Erfahrungsaustauschs unter den Marktakteuren, die Diskussion und Prüfung innovativer Konzepte sowie des<br />

Angebots professioneller Dienstleistungen. Der <strong>VdW</strong> südwest stellt sich als zuverlässiger Partner der Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaft diesen Herausforderungen. Wir unterstützen unsere Mitglieder bei der Bewältigung dieser vielfältigen<br />

Herausforderungen und steigern damit ihre Innovationskraft.<br />

Ihr<br />

Ihr<br />

Dr. Rudolf Ridinger Dr. Heinz Jürgen Schirduan<br />

3


<strong>Jahresbericht</strong> I Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes<br />

In der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sind seit<br />

einiger Zeit Trends zu beobachten, die voraussichtlich<br />

auch die nächsten Jahre die Arbeit unseres Verbandes<br />

prägen werden. Hierzu zählen der demographische<br />

Wandel und dessen Auswirkungen auf die Nachfrage<br />

nach dem Wohnen. Die Entwicklung der Energiekosten<br />

sowie die Energie- und Klimapolitik machen zudem die<br />

energieeffiziente Bauweise und energetische Sanierungen<br />

zu einem weiteren wichtigen Themenschwerpunkt.<br />

Der Verband greift verschiedene Themen als Plattform<br />

für Diskussionen und den Erfahrungsaustausch in der<br />

Wohnungswirtschaft auf und stellt darüber hinaus<br />

auch mehrere Dienstleistungen für Mitglieder und über<br />

die Verbandsgruppe auch für andere Unternehmen bereit.<br />

In den letzten Jahren hat unser Verband verstärkt<br />

öffentliche Diskussionen zu neuen Themenfeldern angestoßen.<br />

Auf diesen Themenfeldern initiiert der <strong>VdW</strong><br />

südwest auch Projekte, die diese Themen aufgreifen<br />

und Ideen für mögliche und dabei möglichst auch effiziente<br />

Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />

Die Verbandsaktivitäten stehen damit auf einer breiteren<br />

Basis mit einer größeren Vielfalt der Aktivitäten. Der Verband<br />

ist damit zum unmittelbaren Akteur in vielen Bereichen<br />

geworden und steht damit nicht zuletzt unmittelbar<br />

an der Seite seiner Mitglieder. Zentrales Ziel ist<br />

dabei die Unterstützung der Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

bei der Weiterentwicklung ihrer Innovationskraft.<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

des Verbandes<br />

Kommunikatives Wohnen<br />

Ein Themenschwerpunkt in der Verbandsarbeit war und<br />

ist das „Kommunikative Wohnen“. Hintergrund hierfür<br />

ist die Erwartung, dass die Fluktuation der Bewohner in<br />

den Wohnquartieren in den nächsten Jahren erheblich<br />

ansteigen wird. Die Fluktuationsrate steigt seit Jahren<br />

kontinuierlich. Heute leben noch viele Menschen in den<br />

Wohnungen, in die sie teilweise schon vor Jahrzehnten<br />

eingezogen sind. Die Lebensläufe sind aber heute immer<br />

mehr durchbrochen, d. h. zunehmendes Merkmal<br />

typischer Lebensläufe ist die Aufteilung in mehrere<br />

Lebensabschnitte mit häufig sehr unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen ans Wohnen. Diese Entwicklung ist nicht<br />

nur durch die modernen Erwerbsbiographien, sondern<br />

insbesondere auch durch die Veränderungen in privaten<br />

Verhältnissen geprägt.<br />

Durch diese Entwicklungen steigen die Anforderungen<br />

der Wohnungsunternehmen an die Kommunikation mit<br />

den aktuellen und potenziellen Bewohnern. Die Gestaltung<br />

des „Kommunikativen Wohnens“ durch ein Wohnungsunternehmen<br />

entscheidet dabei ganz zentral<br />

über die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten. Gleichzeitig<br />

sind die inhaltlichen Anforderungen durch eine<br />

größere Vielfalt von Lebensstilen größer geworden.<br />

Hierdurch wird insbesondere ein eher zielgruppenorientiertes<br />

Marketing erforderlich. Der <strong>VdW</strong> südwest hat<br />

diese Entwicklungen in mehreren Veranstaltungen aufgegriffen<br />

und thematisiert. So unter anderem im Juni<br />

<strong>2007</strong> im Rahmen eines Seminars, in dem Praxisbeispiele<br />

verschiedener Unternehmen vorgestellt und diskutiert<br />

wurden. Aufgrund der Bedeutung des Themengebiets<br />

wird dieses auch im Mittelpunkt des Verbandstages<br />

<strong>2007</strong> in Mainz sein (s. auch unsere Sonderseiten in diesem<br />

<strong>Jahresbericht</strong> zum „Kommunikativen Wohnen“).<br />

Zukunft der Multimediaversorgung<br />

Die sehr dynamischen technologischen Entwicklungen<br />

der Multimediaversorgung und deren Nutzung durch<br />

die Verbraucher geben allerdings auch neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />

in der Kommunikation zwischen<br />

Unternehmen und Bewohnern. Hierdurch sind beispielsweise<br />

auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene<br />

Kommunikationsmöglichkeiten gegeben. Auch können<br />

diese Medien zur Entwicklung von Dienstleistungen<br />

genutzt werden.<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich der <strong>VdW</strong> südwest intensiv<br />

mit den Anbieterstrukturen auf diesem Gebiet<br />

auseinandergesetzt. Anlass waren zudem erhebliche<br />

Preiserhöhungen durch den Kabelanbieter der Netzebene<br />

3 in Hessen. Die Aktivitäten des Verbandes waren<br />

und sind dabei auf eine Begrenzung der Marktmacht<br />

von Anbietern und auf einen konstruktiven<br />

Dialog zur inhaltlichen Weiterentwicklung der Angebote<br />

ausgerichtet.<br />

Begrenzung der Dynamik der Wohnnebenkosten<br />

Problematische Anbieterstrukturen schlagen sich in<br />

vielfältiger Weise insbesondere im Bereich der Wohnnebenkosten<br />

nieder. Diese sind schon seit Jahren durch<br />

eine deutlich höhere Dynamik als die Nettokaltmieten<br />

gekennzeichnet. Der Verband hat sich deshalb in mehreren<br />

Stellungnahmen kritisch zu diesen Strukturen<br />

geäußert und auch die Marktaufsicht und die Kartellbehörden<br />

zum Handeln aufgefordert. Dabei hat sich<br />

der Verband in mehreren Angebotsbereichen für striktere<br />

Preiskontrollen ausgesprochen.<br />

Energetische Innovationen<br />

Ein wichtiger Handlungsbereich liegt insbesondere im<br />

Bereich der Gebäudesanierung. Der <strong>VdW</strong> südwest unterstützt<br />

seine Mitglieder durch die Steigerung der<br />

Transparenz der Erfahrungen mit innovativen Konzepten.<br />

Er dient damit als Plattform für den Erfahrungsaustausch.<br />

In diesen werden zudem Anbieter einbezogen.<br />

Der Verband wird dieses Themengebiet auch in einem<br />

Kongress mit dem Titel „Wohnen – Innovationen -<br />

Energie (WIE)“ aufgreifen, der erstmals im November<br />

<strong>2007</strong> in Darmstadt stattfinden wird. Kooperationspartner<br />

sind hierbei auch mehrere Anbieter energetischer<br />

Dienstleistungen und aus dem Bereich der Haustechnik.<br />

Aktion WiN<br />

Weitere Aktivitäten des Verbandes zielen auf die<br />

Verbesserung der Nachbarschaftsverhältnisse in Wohnquartieren.<br />

Hierzu hat der Verband die Aktion WiN<br />

(Wohnen in Nachbarschaften) gestartet. Hier werden<br />

unter anderem auch in Projekten mögliche Handlungsansätze<br />

für Wohnungsunternehmen aufgegriffen. Als<br />

erstes wurde in diesem Rahmen das Projekt I-WiN mit<br />

einer Schreibwerkstatt gestartet. Das Projekt beschäftigt<br />

sich insbesondere mit der Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit<br />

bei interkulturellen Nachbarschaften.<br />

Finanzierungsstrategien<br />

Die Gestaltungsalternativen bei Finanzierungen sind für<br />

die kapitalintensive Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

nicht nur von zentraler Bedeutung für die betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung, sie ermöglichen aufgrund<br />

des Zusammenhangs mit Unternehmensstrategien<br />

auch die Gestaltung aktueller und künftiger Geschäftsfelder.<br />

Der Verband hat dieses Thema im Rahmen<br />

eines Seminars mit Vertretern von Unternehmen mit<br />

unterschiedlichen Unternehmensphilosophien und Vertretern<br />

der Kreditwirtschaft diskutiert. Die Handlungsansätze<br />

der Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

sollen in weiteren Workshops diskutiert werden.<br />

Transparenz auf den Wohnungsmärkten<br />

Die Verpflichtung zur Einführung und Erstellung von<br />

Energieausweisen stellt einen neuen Regulierungsinhalt<br />

dar, da erstmals den Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

Vorschriften zu den Instrumenten<br />

und Inhalten der Kommunikation der Qualität von<br />

Immobilien gemacht werden. Der Verband nahm dies<br />

zum Anlass, um die Bedürfnisse des Marktes im Rahmen<br />

eines Workshops zu diskutieren. Dabei zeigte sich,<br />

dass die Wohnungsunternehmen in den letzten Jahren<br />

ihre Anstrengungen bereits deutlich intensiviert haben,<br />

um die Bedürfnisse aktueller und künftiger Bewohner<br />

gezielt aufgreifen zu können. Der Bedarf an<br />

der Weiterentwicklung dieser Instrumente wird weiter<br />

zunehmen.<br />

Sicher Wohnen in Hessen<br />

Die eigenen vier Wände sind der wichtigste Ort für viele<br />

Menschen, an dem sie sich geborgen und sicher<br />

fühlen wollen. Mit der Aktion „Sicher Wohnen in<br />

Hessen“ unterstützen das hessische Innenministerium<br />

und der <strong>VdW</strong> südwest in einer bundesweit einmaligen<br />

Kooperation Maßnahmen und Konzepte zur Steigerung<br />

der Sicherheit in den Wohnquartieren. Die Aktion<br />

zielt dabei auf ein ganzes Maßnahmenbündel zur<br />

Steigerung der Sicherheit in Wohnquartieren. Hierzu<br />

zählen bauliche Maßnahmen genauso wie Maßnahmen<br />

des Sozialmanagements.<br />

4<br />

5


<strong>Jahresbericht</strong> I Inhalt<br />

3<br />

Editorial<br />

4<br />

Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes<br />

6<br />

Inhalt<br />

8<br />

9<br />

12<br />

14<br />

19<br />

21<br />

23<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Steuerliche Rahmenbedingungen<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Rahmenbedingungen in Hessen<br />

Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz<br />

26<br />

Medienecho<br />

30<br />

31<br />

32<br />

34<br />

38<br />

Aus der Arbeit des Verbandes<br />

Themenschwerpunkt: Anbieterstrukturen in Dienstleistungsbereichen<br />

Aktionen<br />

Veranstaltungen<br />

Beratung und Unterstützung von Mitgliedsunternehmen<br />

42<br />

Sonderseiten Kommunikatives Wohnen<br />

50<br />

50<br />

50<br />

51<br />

54<br />

54<br />

Gremien des Verbandes<br />

Mitgliederversammlung<br />

Verbandsrat<br />

Fachausschüsse<br />

Arbeitskreise<br />

Gremien der Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz<br />

56<br />

56<br />

58<br />

60<br />

Statistik des Wohnens<br />

Hessen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Betriebsvergleich<br />

62<br />

Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />

6<br />

7


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

Die Entwicklungsbedingungen von Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen sind erheblich von der Entwicklung<br />

der Rahmenbedingungen geprägt. So bewegen<br />

sich die Unternehmen in einem stark regulierten<br />

Umfeld, dabei insbesondere durch das Mietrecht, das<br />

Baurecht sowie die so genannten Verkehrssicherungspflichten.<br />

Diese Rahmenbedingungen werden dabei sowohl<br />

durch den Gesetzgeber als auch durch die Rechtsprechung<br />

geprägt.<br />

In den letzten Jahren hat sich der für die Wohnungsund<br />

Immobilienunternehmen relevante Katalog der<br />

politisch und rechtlich relevanten Rahmenbedingungen<br />

kontinuierlich ausgeweitet. Ursachen hierfür sind<br />

sowohl technologische Entwicklungen als auch die zunehmende<br />

Relevanz von Politikfeldern, aus denen Anforderungen<br />

verstärkt auch an die Immobilienwirtschaft<br />

formuliert werden. Ein deutliches Beispiel für<br />

diese Entwicklung ist die Klima- und Energiepolitik.<br />

Schließlich werden die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auch von den Entwicklungen der wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen<br />

Märkte geprägt. Dabei sowohl<br />

auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite.<br />

Bei letzteren spielen insbesondere demographi-<br />

Wohnungs- und<br />

Immobilienwirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

sche Entwicklungen eine entscheidende Rolle. Unser<br />

Verband stellt umfangreiche Informationen zu den relevanten<br />

Entwicklungen zur Verfügung und unterstützt<br />

die Mitglieder mit seinen Dienstleistungen bei der Anpassung<br />

an neue Rahmenbedingungen. Hierbei stützt<br />

sich unser Verband auf seine langjährigen Erfahrungen,<br />

qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und insbesondere<br />

auch auf einen intensiven Austausch mit den<br />

Mitgliedern.<br />

Mit seinen Aktivitäten nimmt unser Verband zudem<br />

Einfluss auf die Entwicklung der Rahmenbedingungen.<br />

So insbesondere durch seine interessenpolitischen Aktivitäten.<br />

Zudem hat unser Verband das Ziel, auch die<br />

Diskussion von aktuellen und voraussichtlichen Entwicklungen<br />

und die zu deren Bewältigung notwendigen<br />

Anpassungen bei den Rahmenbedingungen in der<br />

Öffentlichkeit, gegenüber der Politik und den ökonomischen<br />

und gesellschaftlichen Akteuren zu fördern.<br />

Von Mitte <strong>2006</strong> bis zur Mitte <strong>2007</strong> sind wiederum zahlreiche<br />

Änderungen der relevanten Rahmenbedingungen<br />

festzustellen. Wir geben im Folgenden einen Überblick.<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Die Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen<br />

war dabei von dem Abschluss einiger Gesetzgebungsverfahren<br />

geprägt, die teilweise bereits seit mehreren<br />

Jahren die politischen Debatten geprägt hatten.<br />

Föderalismusreform stärkt die Länderebene<br />

Hierzu zählt die zum 1. September <strong>2006</strong> in Kraft getretene<br />

Föderalismusreform. Ziel der Reform war es, die<br />

Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Bund und<br />

Ländern zu verbessern und die politischen Verantwortlichkeiten<br />

deutlicher zuzuordnen. Es handelt sich dabei<br />

um die umfassendste Grundgesetzreform seit 1949,<br />

wenngleich sie aus Sicht zahlreicher Kritiker den ursprünglichen<br />

Erwartungen nicht gerecht geworden ist.<br />

Die Zahl der Bundesgesetze, die der Zustimmung des<br />

Bundesrates bedürfen, wurde verringert. Zudem wurden<br />

Zuständigkeiten auf die Länder verlagert, dabei<br />

etwa die Zuständigkeit für die soziale Wohnraumförderung.<br />

Insgesamt kann für die Föderalismusreform<br />

festgestellt werden, dass die wohnungspolitischen<br />

Kompetenzen auf Länderebene gestärkt wurden. Dies<br />

ermöglicht eine wesentlich stärkere Ausrichtung der<br />

Wohnungspolitik auf die sich teilweise stark unterscheidenden<br />

regionalen Anforderungen. Die Entwicklung<br />

der Wohnungsmärkte zeigt schließlich schon<br />

lange große regionale Unterschiede. Auch ist davon<br />

auszugehen, dass dieser Trend weiter anhalten wird.<br />

Unklar ist allerdings noch, ob und wie die Länder die<br />

neu gewonnenen Kompetenzen nutzen werden. So haben<br />

die Bundesländer in unserem Verbandsgebiet beispielsweise<br />

bislang keine erkennbaren Anstrengungen<br />

zur Entwicklung eines eigenen Wohnraumförderungsgesetzes<br />

unternommen.<br />

Heimrecht auf Länderebene<br />

Mit der Föderalismusreform zum 1. September <strong>2006</strong><br />

sind auch die Zuständigkeiten im Bereich Heimrecht<br />

vom Bund auf die Bundesländer übertragen worden.<br />

Nach wie vor umstritten ist, ob die Kompetenzverlagerung<br />

das Heimvertragsrecht einschließt oder ob der<br />

Bund hier weiterhin in der Verantwortung bleibt.<br />

Unabhängig davon haben vor dem Hintergrund der erforderlichen<br />

Anpassung der heimrechtlichen Bestimmungen<br />

an die heutigen Rahmenbedingungen (das<br />

„alte“ Heimgesetz datiert vom Jahr 1974) viele Bundesländer<br />

inzwischen mit den Vorbereitungen eigener<br />

heimrechtlicher Gesetzgebungsverfahren begonnen.<br />

Die Überlegungen zielen darauf ab, unter Berücksichtigung<br />

des vordringlichen Zwecks des Gesetzes, des<br />

Schutzes der Betroffenen, den Grundsätzen der Selbstbestimmung<br />

und Teilhabe stärker als bisher Rechnung<br />

zu tragen und den dezentralen Ausbau ambulanter<br />

und teilstationärer Versorgungsformen an integrierten<br />

Standorten zu forcieren. So sind auf der einen Seite,<br />

unter anderem dank des enormen Engagements der<br />

Wohnungswirtschaft, zwar zahlreiche innovative<br />

Wohn- und Betreuungskonzepte zumeist mit großem<br />

Erfolg erprobt und etabliert worden. Die unklare rechtliche<br />

Abgrenzung zum Heimrecht hat indes wiederholt<br />

zu Unsicherheit und Zurückhaltung auf Seiten potenzieller<br />

Investoren geführt.<br />

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

Das in der letzten Legislaturperiode der Bundesregierung<br />

ursprünglich vorgesehene Antidiskriminierungsgesetz<br />

ist im Berichtszeitraum in etwas veränderter<br />

Form als Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

in Kraft getreten.<br />

Ziel des Gesetzes ist es, Benachteiligungen aufgrund<br />

der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, wegen<br />

des Geschlechts, der Religion oder der Weltanschauung,<br />

einer Behinderung, des Alters sowie der sexuellen<br />

Identität zu verhindern. Anders als in dem ursprünglichen<br />

Entwurf des Antidiskriminierungsgesetzes wurde<br />

jedoch auf den so genannten Kontrahierungszwang<br />

verzichtet und die Frist zur Geltendmachung von Ansprüchen<br />

wurde von ehemals sechs auf nun zwei<br />

Monate verkürzt.<br />

Für die Wohnungswirtschaft ist insbesondere die<br />

Regelung in § 19 Abs. 3 AGG, die im Entwurf für das<br />

Antidiskriminierungsgesetz nicht enthalten war, eine<br />

8<br />

9


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

deutliche Verbesserung gegenüber den ursprünglichen<br />

Plänen. Danach ist bei der Vermietung von Wohnraum<br />

eine unterschiedliche Behandlung zulässig im Hinblick<br />

auf die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen<br />

und ausgewogener Siedlungsstrukturen<br />

sowie ausgeglichener wirtschaftlicher, sozialer und kultureller<br />

Verhältnisse. Abzuwarten bleibt allerdings, welche<br />

Kriterien die Rechtsprechung bei der Anwendung<br />

dieser Regelung entwickeln wird. Erst dann werden die<br />

konkreten Auswirkungen sichtbar werden, vorläufig ergibt<br />

sich aber ein erheblicher Anstieg der Dokumentierungspflichten<br />

für die Wohnungsunternehmen.<br />

Novelle des Genossenschaftsgesetzes<br />

Am 18. August <strong>2006</strong> trat eine umfassende Novellierung<br />

des Genossenschaftsgesetzes (GenG) in Kraft.<br />

Anlass hierfür waren das Inkrafttreten der Verordnung<br />

über das Statut der Europäischen Genossenschaft sowie<br />

neue Anforderungen aufgrund internationaler<br />

Rechnungslegungsstandards.<br />

Das Gesetz enthält nun unter anderem neue Regelungen<br />

für die Neugründung von Genossenschaften und<br />

Kleinstgenossenschaften, über die Kapitalbeschaffung<br />

und -erhaltung, über die Stärkung der Rechte der Mitglieder<br />

(insbesondere bei bestehender Vertreterversammlung)<br />

und des Aufsichtsrats sowie über die Prüfung<br />

des Jahresabschlusses von Genossenschaften, die seit<br />

<strong>2007</strong> nur noch bei Genossenschaften mit einer Bilanzsumme<br />

von über einer Million Euro und Umsatzerlösen<br />

von über zwei Millionen Euro Pflicht ist.<br />

Novelle des Baugesetzbuches<br />

Zum Januar <strong>2007</strong> ist auch eine Novelle des Baugesetzbuches<br />

(BGB) in Kraft getreten. Ziel der Novelle ist die<br />

Erleichterung von Planungsvorhaben für die Innenentwicklung<br />

der Städte. Dies erfolgt durch „beschleunigte<br />

Verfahren“ für Bebauungspläne der Innenentwicklung,<br />

den weitergehenden Wegfall förmlicher Umweltprüfungen,<br />

die Straffung der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

sowie durch die Erleichterung<br />

der Nachverdichtung von städtischen Gebieten und<br />

der Anpassung von Wohnquartieren an die Bedürfnisse<br />

des alten- und familiengerechten Wohnens. Zudem<br />

wurde die Ermächtigungsgrundlage für die Länder<br />

für so genannte BID-/HID-Gesetze erweitert.<br />

Einführung des Energieausweises im<br />

Immobilienbestand<br />

Das Bundeskabinett hat am 27. Juni <strong>2007</strong> die Energieeinsparverordnung<br />

(EneV) <strong>2007</strong> mit den vom Bundesrat<br />

beschlossenen Änderungen verabschiedet. Mit der Veröffentlichung<br />

im Bundesgesetzblatt wird die Energieeinsparverordnung<br />

in Kraft treten und damit auch die<br />

Bestimmungen zur Ausstellung von Energieausweisen<br />

für Bestandsgebäude.<br />

Mit dem Beschluss des Bundeskabinetts ist ein mehr<br />

als dreijähriges Ringen um eine für die Wohnungsunternehmen<br />

wirtschaftliche Umsetzung der Europäischen<br />

Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz<br />

von Gebäuden abgeschlossen. Nicht zuletzt durch die<br />

interessenpolitische Betätigung der wohnungs- und<br />

immobilienwirtschaftlichen Verbände wurde eine weitgehende<br />

Wahlfreiheit zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis<br />

erreicht. Dies erspart den in den Mitgliedsverbänden<br />

des GdW zusammengeschlossenen<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen Kosten in<br />

Höhe von mindestens 60 Millionen Euro gegenüber einem<br />

alleinigen Bedarfsausweis.<br />

Die wesentlichen Inhalte der neuen Energieeinsparverordnung<br />

zu Energieausweisen im Bestand sind:<br />

• Bei Vermietung oder Verkauf von bestehenden Gebäuden<br />

oder Wohnungen muss dem potenziellen<br />

Käufer oder potenziellen Mieter ein Energieausweis<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

• Die Pflicht dazu beginnt am 1. Juli 2008 für Wohngebäude<br />

der Baujahre bis 1965 und am 1. Januar<br />

2009 für Wohngebäude der Baujahre ab 1966.<br />

• Bis zum 30. September 2008 besteht für den Eigentümer<br />

die Wahlfreiheit, ob er einen verbrauchs- oder<br />

bedarfsbasierten Energieausweis erstellen lässt.<br />

• Für Gebäude mit bis zu vier Wohnungen ist ab dem<br />

1. Oktober 2008 ein Bedarfsausweis vorzulegen, sofern<br />

diese Gebäude vor dem 1. November 1977 gebaut<br />

wurden und zwischenzeitlich nicht mindestens<br />

nach der 1. Wärmeschutzverordnung modernisiert<br />

wurden. Für alle anderen Gebäude bleibt die Wahlfreiheit<br />

dauerhaft bestehen.<br />

• Baudenkmale sind von der Energieausweispflicht<br />

ausgenommen. Darüber hinaus kann der Eigentümer<br />

eines Denkmals oder sonstiger erhaltenswerter Bausubstanz<br />

ab dem Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung<br />

von den Anforderungen der Verordnung<br />

abweichen, wenn diese die Substanz oder das<br />

Erscheinungsbild beeinträchtigen würden, ohne dass<br />

es dazu einer baubehördlichen Genehmigung bedarf.<br />

• Sofern kostengünstige Verbesserungen der energetischen<br />

Eigenschaften eines Gebäudes möglich sind,<br />

hat der Aussteller des Energieausweises dem Eigentümer<br />

eines Gebäudes begleitende Empfehlungen in<br />

Form von kurz gefassten fachlichen Hinweisen auszustellen<br />

(Modernisierungsempfehlungen).<br />

Neuordnung der Berufsausbildung<br />

Am 1. August <strong>2006</strong> ist die neue Ausbildungsordnung<br />

zum/zur Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau in<br />

Kraft getreten. Damit verbunden sind eine neue Berufsbezeichnung<br />

„Immobilienkauffrau/Immobilienkaufmann“<br />

anstelle „Kaufmann/Kauffrau in der Grundstücks-<br />

und Wohnungswirtschaft“ sowie neue Wahlmöglichkeiten.<br />

Im dritten Ausbildungsjahr findet die betriebliche<br />

Ausbildung in den fünf folgenden Wahlpflichtqualifikationen<br />

statt:<br />

• Steuerung und Kontrolle des Unternehmens,<br />

• Gebäudemanagement,<br />

• Maklergeschäfte,<br />

• Bauprojektmanagement und<br />

• Wohnungseigentumsverwaltung.<br />

Zwei Wahlpflichtqualifikationen müssen bereits im<br />

Ausbildungsvertrag festgelegt werden, aber diese Festlegungen<br />

kann bis zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres<br />

einvernehmlich geändert werden.<br />

Mit dem neuen Berufsbild finden damit vor allem<br />

Elemente der Dienstleistungs- und Kundenorientierung<br />

sowie des Marketings und des technischen Produktwissens<br />

verstärkt Eingang in die Berufsausbildung.<br />

10


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigten aufgrund<br />

der allgemeinen Konjunkturentwicklung ein insgesamt<br />

freundliches Bild. Allerdings sind die Baugenehmigungszahlen<br />

zurückgegangen, während gleichzeitig<br />

die Baupreise anzogen.<br />

Konjunktur<br />

Im Frühjahr <strong>2007</strong> ist die Weltkonjunktur nach wie vor<br />

kräftig. Zwar ist das Expansionstempo nicht mehr ganz<br />

so hoch, die Weltwirtschaft befindet sich aber immer<br />

noch in einer Wachstumsphase, die mittlerweile recht<br />

lange andauert. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

rechnen für die nähere Zukunft mit einer Angleichung<br />

der konjunkturellen Dynamik in den Industrieländern.<br />

Im Euroraum setzte sich der konjunkturelle Aufschwung<br />

ebenfalls fort. Im Vergleich zum Vorjahr stieg<br />

das reale Bruttoinlandsproduktes um insgesamt 2,7<br />

Prozent, womit sich die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung<br />

zum ersten Mal seit 2000 spürbar erhöhte.<br />

Im verarbeitenden Gewerbe lag die Kapazitätsauslastung<br />

deutlich über ihrem langjährigen Durchschnitt.<br />

Die Inflationsrate blieb jedoch bisher noch auf<br />

moderatem Niveau. Im Jahresergebnis wird mit einer<br />

Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts für den<br />

Euroraum um 2,5 Prozent gerechnet, bei einer geschätzten<br />

Inflationsrate von 2 Prozent.<br />

Auch der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland<br />

hat sich nach der Jahreswechsel <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> fortgesetzt.<br />

Bemerkenswert ist, dass der noch vor einem halben<br />

Jahr vielfach erwartete Rückgang der gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktion ausblieb, obwohl die Mehrwertsteuer<br />

angehoben wurde und die Käufe der privaten<br />

Haushalte im ersten Quartal gegenüber dem letzten<br />

Quartal <strong>2006</strong> deutlich gesunken sind. Die noch bis<br />

vor kurzem herrschende Unsicherheit über Stärke und<br />

Dauer des derzeitigen Aufschwungs hat sich zunehmend<br />

aufgelöst und nach Ansicht der großen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

spricht nunmehr vieles<br />

dafür, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem gefestigten<br />

Aufschwung befindet.<br />

Bauwirtschaft<br />

Vieles deutet darauf hin, dass der über zehn Jahre<br />

währende Rückgang der Bauinvestitionen die Folge<br />

des Baubooms vor und nach der Wiedervereinigung<br />

war. Die damalige optimistische Einschätzung der mittel-<br />

und langfristigen Wirtschaftsentwicklung hat sich<br />

im Nachhinein als überzogen herausgestellt. Inzwischen<br />

mehren sich aber die Anzeichen, dass zumindest<br />

die Phase des Rückgangs an ein Ende gekommen ist<br />

und die Lage sich wieder normalisiert hat. Es ist allerdings<br />

nicht zu erwarten, dass die Bauinvestitionen zu<br />

den sich besonders dynamisch entwickelnden Nachfragekomponenten<br />

gehören werden. Bei den Wohnbauten<br />

dämpft insbesondere das geringe Bevölkerungswachstum,<br />

bei den Wirtschaftsbauten die weiterhin<br />

sinkende Bauintensität die Produktion. Nach<br />

dem Abbau der hohen Überkapazitäten dürfte sich der<br />

Wirtschaftsbau in Zukunft wieder zyklisch stärker mit<br />

den Ausrüstungsinvestitionen bewegen. Zudem dürfte<br />

auch die merkliche Verbesserung der Finanzlage der<br />

öffentlichen Hand dazu führen, dass der aufgestaute<br />

Baubedarf abgebaut wird.<br />

dere mit einer Zunahme der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungsverhältnisse und einem Rückgang<br />

der Minijobs gerechnet wird. Als Zielgrößen werden ein<br />

Jahresdurchschnitt von 3,767 Millionen Arbeitslosen<br />

und eine Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent genannt.<br />

Kapitalmarkt<br />

Die Lage auf dem deutschen Kapitalmarkt ist weiterhin<br />

gekennzeichnet durch ein im langjährigen Vergleich<br />

relativ niedriges Zinsniveau, die Zinswende ist jedoch<br />

offensichtlich vollzogen. Zwischen dem letzten Quartal<br />

2005 und dem zweiten Quartal <strong>2007</strong> erhöhte sich der<br />

EZB-Leitzins von 2 auf 3,75 Prozent. Spekulationen auf<br />

weiter steigende Euro-Leitzinsen machen sich vor allem<br />

am unerwartet kräftigen Wirtschaftswachstum<br />

und den damit einhergehenden erhöhten Inflationsrisiken<br />

im Euroraum fest. Neben der zunehmenden<br />

Kapazitätsauslastung sorgen insbesondere die reichhaltige<br />

Liquiditätsversorgung sowie die erhöhten<br />

Energiepreise für inflationären Druck. Im Ergebnis haben<br />

die deutschen Institute im Kreditgeschäft die<br />

höheren Refinanzierungskosten aufgrund gestiegener<br />

Geld- und Kapitalmarktzinsen im ersten Quartal tendenziell<br />

in ihren eigenen Konditionen an die Kunden<br />

weitergegeben. So verlangten die Institute für kurzfristige<br />

Unternehmenskredite Ende März zwischen 4,9<br />

und 5,7 Prozent. Im langfristigen Bereich beliefen sich<br />

die entsprechenden Sätze auf 4,9 bis 5,1 Prozent, was<br />

einem Anstieg um jeweils rund 15 Basispunkte gegenüber<br />

Dezember <strong>2006</strong> entspricht. Etwas stärker<br />

wurden die Sätze für private Wohnungsbaukredite angehoben;<br />

für entsprechende Ausleihungen mit einer<br />

Zinsbindungsfrist von über zehn Jahren stiegen sie um<br />

20 Basispunkte auf 4,8 Prozent.<br />

Wohnungsmarkt<br />

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts<br />

wurden im Jahr <strong>2006</strong> in Deutschland 248.400<br />

Wohnungen fertig gestellt. Das waren 2,5 Prozent oder<br />

rund 6.100 Baufertigstellungen mehr als im Jahr 2005.<br />

Damit wurde der Rückgang der Baufertigstellungen<br />

zwar zunächst gestoppt, das Niveau der Jahre 2003<br />

bzw. 2004 jedoch bei Weitem noch nicht erreicht. Von<br />

Januar bis Dezember <strong>2006</strong> wurden in Wohngebäuden<br />

223.700 Neubauwohnungen und 24.700 Wohnungen<br />

durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden (zum<br />

Beispiel Ausbau von Dachgeschossen) fertig gestellt.<br />

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg<br />

die Zahl der Baugenehmigungen im Hochbau (Neubau<br />

und Maßnahmen an bestehenden Gebäuden) im Jahr<br />

<strong>2006</strong> nur leicht auf rund 247.500 gegenüber rund<br />

240.500 Wohnungen im Jahr 2005. Bei Betrachtung des<br />

Jahresverlaufs zeigte sich dabei allerdings von Monat zu<br />

Monat ein deutlicher Rückgang der Baugenehmigungszahlen.<br />

Frappierend war dabei der gleichzeitige Anstieg<br />

der Baupreise, der im ersten Quartal des Jahres <strong>2007</strong><br />

gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres<br />

bei rund acht Prozent lag. Sollte sich diese Entwicklung<br />

fortsetzen, ist mit gravierenden Auswirkungen auf die<br />

Investitionstätigkeit zu rechnen.<br />

Arbeitsmarkt<br />

Im Jahresdurchschnitt <strong>2006</strong> waren in Deutschland<br />

4,487 Millionen Personen arbeitslos gemeldet, was einer<br />

durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 10,3<br />

Prozent entsprach. Damit verminderten sich diese<br />

Eckdaten gegenüber dem Vorjahr merklich. Die Zahl<br />

der Erwerbstätigen erhöhte sich im Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2006</strong> um rund 0,7 Prozent auf 39,106 Millionen<br />

Personen. Nachdem im ersten Quartal <strong>2007</strong> die Zahl<br />

der Arbeitslosen im Durchschnitt weiterhin über vier<br />

Millionen lag, war bis Mai <strong>2006</strong> ein Stand von 3,806<br />

Millionen erreicht, was einer Quote von 9,1 Prozent<br />

entsprach. Sämtliche Werte liegen damit deutlich unter<br />

den Vorjahresdaten. Nach Auffassung der Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

wird sich im Jahresverlauf<br />

in Folge der weiter wachsenden Produktion die Zunahme<br />

der Beschäftigung fortsetzen, wobei insbeson-<br />

12<br />

13


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

Steuerliche Rahmenbedingungen<br />

Besonders gravierende Änderungen kündigten sich im<br />

Bereich der steuerlichen Rahmenbedingungen an.<br />

Dabei wurden – nicht zuletzt aufgrund der interessenpolitischen<br />

Betätigung der wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen<br />

Verbände – einige Regelungen gegenüber<br />

den ursprünglichen Plänen in der zu erwartenden<br />

Wirkung deutlich abgemildert. Gravierend waren<br />

die Auswirkungen bei den Verwaltungsaufwendungen<br />

der Wohnungsunternehmen im Zusammenhang<br />

mit der Anwendung von steuerlichen Regelungen.<br />

Die Große Koalition hatte sich umfassende Steuerrechtsänderungen<br />

vorgenommen, um den Bundeshaushalt<br />

zu konsolidieren und die Wirtschaft in<br />

Deutschland zu beleben.<br />

Besonders relevante Änderungen sind erfolgt durch<br />

das Haushaltsbegleitgesetz <strong>2006</strong>, das Steueränderungsgesetz<br />

<strong>2007</strong>, das Jahressteuergesetz <strong>2007</strong> und<br />

das Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur<br />

Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung<br />

weiterer steuerlicher Vorschriften (SEStEG). Die<br />

abschließende Beratung zur Unternehmensteuerreform<br />

2008 ist im Bundesrat für Juli <strong>2007</strong> vorgesehen.<br />

Für das Jahressteuergesetz 2008 liegt ein Entwurf vor.<br />

Im Folgenden skizzieren wir einige der Änderungen, wobei<br />

wir auf die Unternehmensteuerreform aufgrund ihrer<br />

Bedeutung näher eingehen.<br />

Bei der Entstehung dieses Gesetzes konnten die wohnungs-<br />

und immobilienwirtschaftlichen Verbände durch<br />

ihre interessenpolitischen Aktivitäten drohende gravierende<br />

Folgen für die Investitionsfähigkeit der Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft abwenden.<br />

Haushaltsbegleitgesetz <strong>2006</strong><br />

Für die Wohnungswirtschaft von besonderer Bedeutung<br />

war die Anhebung des allgemeinen Umsatzsteuersatzes<br />

von 16 auf 19 Prozent mit Wirkung zum<br />

1. Januar <strong>2007</strong>. Wegen der Umsatzsteuerbefreiung der<br />

meisten Wohnungsunternehmen führt die Steuersatzerhöhung<br />

zur effektiven Kostenerhöhung im Bereich<br />

der Herstellung und Instandhaltung. Auch andere,<br />

von Wohnungsunternehmen bezogene Lieferungen<br />

und Leistungen wurden teurer.<br />

Körperschaftsteuergesetz<br />

Von besonderem Interesse für die Wohnungsgenossenschaften<br />

war die Frage, ob die Rückzahlung von<br />

Geschäftsanteilen an ausscheidende Mitglieder zur körperschaftsteuerlichen<br />

Ausschüttungsbelastung gem.<br />

§ 38 KStG führt.<br />

Die im Rahmen des Jahressteuergesetzes <strong>2007</strong> erfolgte<br />

gesetzliche Klarstellung ist als großer Erfolg der<br />

Interessenvertretung des GdW und der Regionalverbände<br />

zu werten und sorgt für die seit nunmehr fast<br />

drei Jahren angemahnte Rechtssicherheit für Wohnungsgenossenschaften.<br />

Die Rückzahlung von Geschäftsanteilen an ausscheidende<br />

Mitglieder von Genossenschaften stellt keine<br />

Leistung im Sinne des § 38 KStG dar. Ausgenommen<br />

davon sind nur solche Geschäftsguthaben, die durch<br />

Rücklagenumwandlung entstanden sind. Nunmehr ist<br />

geklärt, dass die Rückzahlung von Geschäftsanteilen<br />

keine Nachversteuerung von steuerfreiem EK 02 auslöst.<br />

Unternehmensteuerreform 2008<br />

Mit der Unternehmensteuerreform 2008 sollen die<br />

Standortbedingungen in Deutschland weiter verbessert<br />

werden. Es soll eine deutliche Absenkung des Körperschaftsteuersatzes<br />

erfolgen. Gleichzeitig sollen aber<br />

Zinsaufwendungen nicht mehr unbeschränkt zum steuerlichen<br />

Abzug zugelassen werden. Besonders betroffen<br />

ist die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, da der<br />

durchschnittliche Fremdkapitalanteil bei wohnungswirtschaftlichen<br />

Investitionsvorhaben wegen deren Kostenintensität<br />

und deren Volumen regelmäßig bis zu 80 Prozent<br />

beträgt. Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />

finanziert Investitionen deshalb nicht mit Fremdkapital,<br />

weil dies steuerlich günstiger ist als die Finanzierung mit<br />

Eigenmitteln, sondern da andere Finanzierungsformen<br />

überhaupt nicht in Betracht kommen.<br />

Das Bundesfinanzministerium hat Anfang Februar<br />

<strong>2007</strong> den Referentenentwurf über das Gesetz zur Unternehmensteuerreform<br />

2008 vorgelegt. Die für die Wohnungs-<br />

und Immobilienwirtschaft wesentlichen, vorgesehenen<br />

Änderungen sind:<br />

• Der Körperschaftsteuersatz soll von 25 auf 15 Prozent<br />

abgesenkt werden.<br />

• Die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen und die<br />

in § 8 a KStG enthaltene Regelung zur Gesellschafterfremdfinanzierung<br />

soll zukünftig neu geregelt werden.<br />

Die die Zinserträge übersteigenden Zinsaufwendungen<br />

(Zinssaldo) sind grundsätzlich nur noch beschränkt abzugsfähig<br />

in Höhe von 30 Prozent des maßgeblichen<br />

Einkommens, wenn nicht die Escape-Klausel greift. Das<br />

maßgebliche Einkommen ist nach den Vorschriften des<br />

Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetzes zu<br />

ermitteln.<br />

• Die Zinsschranke kommt nicht zur Anwendung, wenn<br />

die Freigrenze von einer Million Euro unterschritten ist.<br />

Die Zinsschranke greift auch dann nicht, wenn das<br />

Unternehmen nicht zu einem Konzern gehört. Insoweit<br />

Konzernunternehmen eine steuerliche Organschaft<br />

bilden, gelten sie für Zwecke der Zinsschranke nicht als<br />

Konzern, sondern als ein Unternehmen. Die Zinsschranke<br />

würde allerdings auch dann zur Anwendung<br />

kommen, wenn zwar die Eigenkapitalquote des entsprechenden<br />

Unternehmens die des Konzerns unterschreitet,<br />

allerdings eine schädliche Gesellschafterfremdfinanzierung<br />

gegeben ist, d. h. ein Anteilseigner<br />

zu mehr als 25 Prozent beteiligt ist, bzw. eine Rückgriffsmöglichkeit<br />

besteht und die gezahlten Zinsaufwendungen<br />

zehn Prozent des Zinssaldos überschreiten.<br />

Die Zinsschranke gilt grundsätzlich nicht für die<br />

Gewerbesteuer, allerdings hat eine Erhöhung der körperschaftsteuerlichen<br />

Bemessungsgrundlage wegen<br />

nicht abzugsfähiger Zinsen Folgewirkung bei der Gewerbesteuer.<br />

• Die derzeit geltende und für Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

zu berücksichtigende Hinzurechnungsvorschrift<br />

(50 Prozent der Hinzurechnung der so<br />

genannten Dauerschuldentgelte) soll ersetzt werden<br />

durch eine Hinzurechnung in Höhe von 25 Prozent der<br />

Summe aus Entgelten für sämtliche Schulden, Renten<br />

und dauernde Lasten, 20 Prozent der Miet- und Pachtzinsen<br />

für bewegliche und 75 Prozent für unbewegliche<br />

Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und 25<br />

Prozent der Aufwendungen für die zeitlich befristete<br />

Überlassung von Rechten (Hinzurechnungsfreibetrag<br />

von 100.000 Euro).<br />

14<br />

15


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

• Die Steuermesszahl für den Gewerbeertrag soll von<br />

fünf auf 3,5 Prozent herabgesetzt werden.<br />

• Körperschaft- und gewerbesteuerlich ist eine Verlustabzugsbeschränkung<br />

vorgesehen. § 8 c KStG – E sieht<br />

einen anteiligen bzw. vollständigen Untergang der Verlustvorträge<br />

vor, bei der Übertragung von mehr als 25<br />

Prozent der Anteile (mittelbar oder unmittelbar) innerhalb<br />

von fünf Jahren. Werden mehr als 50 Prozent der<br />

Anteile innerhalb von fünf Jahren übertragen, geht der<br />

Verlustvortrag vollständig unter.<br />

• Die Gewerbesteuer soll zukünftig nicht mehr als Betriebsausgabe<br />

von ihrer eigenen Bemessungsgrundlage<br />

und der körperschaftsteuerlichen Bemessungsgrundlage<br />

abziehbar sein.<br />

• Bei der Einkommensteuer ist eine Reform der Besteuerung<br />

von Kapitaleinkünften des Privatvermögens<br />

(Einführung einer Abgeltungsteuer bei Kapitalerträgen<br />

und Veräußerungsgewinnen ab 2009) vorgesehen.<br />

• Der Einkommensteuersatz für Kapitalerträge soll zukünftig<br />

– unabhängig vom persönlichen Einkommensteuersatz<br />

– einheitlich 25 Prozent betragen (zukünftig<br />

Geltung auch für Wertzuwächse, die dem Steuerpflichtigen<br />

aufgrund der Veräußerung solcher Kapitalanlagen<br />

zufließen). Die zehnjährige Spekulationsfrist<br />

für in Privatvermögen gehaltene Grundstücke soll unverändert<br />

erhalten bleiben.<br />

• Der derzeit geltende Werbungskostenpauschbetrag<br />

und der Sparerfreibetrag sollen zu einem so genannten<br />

Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro bzw. 1.602<br />

Euro (Ehegatten) zusammengefasst werden.<br />

• Bei Ausschüttungen von Genossenschaften an deren<br />

Mitglieder gibt es derzeit die Möglichkeit der Erstattung<br />

der einzubehaltenden Kapitalertragsteuer zuzüglich<br />

des Solidaritätszuschlages auf die Kapitalertragsteuer<br />

im Wege des Sammelantragsverfahrens. Soweit<br />

die Dividendenzahlungen 51 Euro nicht übersteigen,<br />

kann von der Genossenschaft in Vertretung der Mitglieder<br />

das Sammelantragsverfahren beim örtlichen<br />

Finanzamt vorgenommen werden. Dieses Sammelantragsverfahren<br />

bei Dividendenzahlungen bis 51 Euro<br />

soll entfallen. Danach würde zukünftig nur noch das<br />

Sammelantragsverfahren – mit Freistellungsaufträgen<br />

durch die Mitglieder - beim Bundeszentralamt für Steuern<br />

möglich sein.<br />

• Der Steuerabzug bei Ausschüttungen, beispielsweise<br />

bei kommunalen Wohnungsgesellschaften, soll zukünftig<br />

gem. § 44 a EStG zu 60 Prozent (bisher 50 Prozent)<br />

vorgenommen werden.<br />

Am 14. Mai <strong>2007</strong> haben die Koalitionsfraktionen Änderungen<br />

des Gesetzentwurfs zur Unternehmensteuerreform<br />

2008 vorgenommen, die im Wesentlichen am<br />

25. Mai <strong>2007</strong> im Deutschen Bundestag gebilligt wurden.<br />

Auf der Grundlage von Forderungen des GdW<br />

sind folgende wichtige Änderungen beim Reformgesetz<br />

vorgenommen worden, die im Vergleich zu den<br />

ursprünglichen Plänen positive Wirkung für die Wohnungswirtschaft<br />

haben:<br />

Zinsschrankenregelung:<br />

Der Gesetzentwurf des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />

2008 sah vor, bezüglich der Abzugsfähigkeit des<br />

Zinssaldos auf 30 Prozent des EBITs, d. h. des Jahresergebnisses<br />

vor Zinsen und Steuern, abzustellen. Die<br />

Koalitionsfraktionen haben sich nun darauf verständigt,<br />

anstelle des EBITs auf den EBITDA, d. h. auf das<br />

Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen,<br />

abzustellen. Die 30-Prozent-Grenze soll unverändert<br />

beibehalten werden.<br />

Das Abstellen auf den EBITDA stellt eine erhebliche Verbesserung<br />

gegenüber den ursprünglichen Plänen dar.<br />

Abstellen auf den erweiterten Konzernbegriff –<br />

Problem Kommunen:<br />

Im Gesetzentwurf war vorgesehen, dass ein Betrieb<br />

auch dann zu einem Konzern im Sinne der Zinsschranke<br />

gehören sollte, wenn seine Finanz- und Geschäftspolitik<br />

mit einem oder mehreren anderen Unternehmen<br />

einheitlich bestimmt werden kann.<br />

Nach Informationen des GdW hat man sich darauf<br />

verständigt, dass juristische Personen des öffentlichen<br />

Rechts und Betriebe gewerblicher Art generell vom erweiterten<br />

Konzernbegriff ausgenommen werden.<br />

Im Bericht des Finanzausschusses des Bundestages ist<br />

die Empfehlung enthalten, dass Gebietskörperschaften<br />

und Kirchen mit Betrieben gewerblicher Art und ihre<br />

Beteiligungen an anderen Unternehmen keinen Konzern<br />

im Sinne der Zinsschranke bilden. Zum Thema<br />

„kommunal verbürgte Darlehen“ wird ausgeführt, dass<br />

diese nicht die Voraussetzungen einer schädlichen Gesellschafterfremdfinanzierung<br />

nach § 8 a KStG erfüllen.<br />

Änderungen bei der Sofortabschreibung<br />

so genannter geringwertiger Wirtschaftsgüter<br />

(§ 6 Abs. 2 und Abs. 2 a EStG-E):<br />

Die Grenze für den Sofortabzug so genannter geringwertiger<br />

Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens als<br />

Betriebsausgaben wird von ursprünglich 100 auf 150<br />

Euro Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten<br />

(Nettowert ohne Umsatzsteuer) angehoben (§ 6 Abs. 2<br />

Satz 1 EStG-E).<br />

Für Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bzw.<br />

Herstellungskosten (Nettowert ohne Umsatzsteuer)<br />

von 150 bis 1.000 Euro ist im Wirtschaftsjahr der Anschaffung<br />

bzw. Herstellung ein jahrgangsbezogener<br />

Sammelposten zu bilden, der im Wirtschaftsjahr der<br />

Bildung und den folgenden vier Wirtschaftsjahren zu<br />

jeweils 20 Prozent gewinnmindernd aufgelöst werden<br />

muss (§ 6 Abs. 2 a EStG-E).<br />

Diese Neuregelung findet erstmals für Wirtschaftsgüter<br />

Anwendung, die nach dem 31. Dezember <strong>2007</strong><br />

angeschafft bzw. hergestellt werden (§ 52 Abs. 16 Satz<br />

17 EStG-E).<br />

Untergang der Verlustvorträge<br />

(§ 8 c KStG-E und § 10 a Satz 8 GewStG-E):<br />

Nach § 8 c KStG-E gehen Verlustvorträge bei der Körperschaft-<br />

und Gewerbesteuer anteilig bzw. vollständig<br />

unter, wenn innerhalb von fünf Jahren mehr als 25<br />

bzw. mehr als 50 Prozent der Anteile (mittelbar oder<br />

unmittelbar) an einen Erwerber oder diesem nahe stehende<br />

Personen übertragen werden. Mit dem neu eingefügten<br />

§ 8 c Satz 3 KStG-E wird klargestellt, dass<br />

auch eine Gruppe von nicht einander nahe stehenden<br />

Erwerbern als ein Erwerber gilt, wenn der Erwerb der<br />

Anteile aufgrund gleichgerichteter Interessen erfolgt.<br />

Die bisherige Mantelkaufregelung des § 8 Abs. 4 KStG<br />

ist neben § 8 c KStG-E letztmals anzuwenden, wenn<br />

mehr als die Hälfte der Anteile an einer Kapitalgesellschaft<br />

innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren<br />

übertragen werden, der vor dem 1. Januar 2008 beginnt,<br />

und die wirtschaftliche Identität der Kapitalgesellschaft<br />

vor dem 1. Januar 2013 entfällt (§ 34 Abs. 6<br />

Satz 4 KStG-E). Die Neuregelung des § 8 c KStG-E findet<br />

erstmals für den Veranlagungszeitraum 2008 und<br />

auf Anteilsübertragungen nach dem 31. Dezember<br />

<strong>2007</strong> Anwendung (§ 34 Abs. 7 b KStG-E).<br />

Die abschließende Beratung des Entwurfs des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />

2008 im Bundesrat ist<br />

für den 6. Juli <strong>2007</strong> vorgesehen.<br />

Die Politik hat die sachlich begründeten Kritikpunkte der<br />

Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zur Zinsschranke,<br />

zum erweiterten Konzernbegriff und zur schädlichen<br />

Gesellschafterfremdfinanzierung im Wesentlichen berücksichtigt.<br />

Dadurch konnten sehr negative Auswirkungen<br />

auf die Vorhaben der Branche zur weiteren Modernisierung<br />

der Wohnungsbestände und beim Neubau<br />

sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und für das<br />

umfangreiche soziale Engagement der Wohnungswirtschaft<br />

vermieden werden. Die Berücksichtigung der Abschreibungen<br />

bei der Bezugsgröße für die Abzugsfähigkeit<br />

des Zinssaldos stellt eine erhebliche Verbesserung<br />

für die stark investierende Wohnungswirtschaft dar.<br />

16<br />

17


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

Abgeltungsteuer für EK 02-Bestände (§ 38 KStG)<br />

Die steuerlichen Eigenkapitalbestände EK 02 der ehemals<br />

gemeinnützigen Wohnungsunternehmen unterliegen<br />

im Rahmen der Übergangsregelung des § 38 KStG<br />

bei Ausschüttungen noch bis zum Jahr 2019 einer Körperschaftsteuer<br />

von ca. 43 Prozent (3/7) zuzüglich Solidaritätszuschlag.<br />

Der GdW und die Regionalverbände<br />

setzen sich seit längerer Zeit für eine sachgerechte<br />

Lösung der EK 02-Problematik ein. Eine maßvolle, optionale<br />

Abgeltungsteuer würde für kommunale und industrieverbundene<br />

Wohnungsunternehmen neue Handlungsspielräume<br />

eröffnen, um ihren Anteilseignern Ausschüttungen<br />

zukommen zu lassen.<br />

Im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2008 ist nunmehr<br />

eine Klärung der EK 02-Problematik angestrebt.<br />

Im Referentenentwurf des Jahressteuergesetzes 2008<br />

wurde die pauschale Abgeltungsteuer der EK 02-Beträge<br />

aufgegriffen. Im Gegensatz zu der Debatte im<br />

Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 wird im<br />

Jahressteuergesetz 2008 für eine pauschale Abgeltungsteuer<br />

nur noch von 3 Prozent (gegenüber ursprünglich<br />

7,5 Prozent) ausgegangen. Auch besteht die Möglichkeit,<br />

diesen Betrag weiter zu ermäßigen, wenn der<br />

Steuerpflichtige den Abgeltungsteuerbetrag anstelle<br />

der gesetzlich vorgeschlagenen Aufteilung in zehn<br />

gleichen Jahresbeträgen in einem Betrag bezahlt.<br />

Durch den dann zur Anwendung kommenden Abzinsungsfaktor<br />

von 5,5 Prozent kann die Steuerbelastung<br />

auf bis zu 2,3 Prozent gemindert werden.<br />

Steuerermäßigung gem. § 35 a EStG bei<br />

Mietnebenkosten<br />

Seit 2003 ist die Inanspruchnahme so genannter<br />

„haushaltsnaher Dienstleistungen“ (z. B. Gebäudereinigung,<br />

Gartenpflegearbeiten, Pflege von Angehörigen)<br />

einkommensteuerlich begünstigt. Durch Ergänzung<br />

des § 35 a Abs. 2 EStG durch Satz 2 sind ab dem<br />

1. Januar <strong>2006</strong> zusätzlich haushaltsnahe handwerkliche<br />

Leistungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen begünstigt.<br />

Im Zusammenhang mit der gesetzlichen Erweiterung<br />

wurde vom Bundesfinanzministerium ein neues Anwendungsschreiben<br />

zu § 35 a EStG mit Datum vom<br />

3. November <strong>2006</strong> veröffentlicht. Von besonderer Bedeutung<br />

ist, dass das Bundesfinanzministerium auch<br />

seine Auffassung bezüglich der Inanspruchnahme der<br />

Steuerermäßigung durch Mieter und Wohnungseigentümer<br />

geändert hat. Als haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

und Handwerkerleistungen werden ausschließlich<br />

die angefallenen Arbeitskosten (einschließlich Fahrtkosten),<br />

nicht jedoch Materialkosten steuerlich begünstigt.<br />

Mieter konnten bisher die Steuerermäßigung nur in<br />

Anspruch nehmen, wenn sie selbst Auftraggeber der<br />

Leistungen waren (z. B. Schönheitsreparaturen). Durch<br />

die Änderung der Verwaltungsauffassung können<br />

Mieter einer Wohnung die Steuerermäßigung nach<br />

§ 35 Absatz 2 EStG künftig in Anspruch nehmen, wenn<br />

die von ihnen zu zahlenden Nebenkosten Beträge umfassen,<br />

die für haushaltsnahe Dienstleistungen geschuldet<br />

werden und ihren Anteil an den vom Vermieter gezahlten<br />

Aufwendungen entweder aus der jährlichen<br />

Betriebskostenabrechnung hervorgeht oder durch eine<br />

Bescheinigung des Vermieters nachgewiesen wird.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

Im Berichtszeitraum wurden einige Gesetze verabschiedet,<br />

die für die Tätigkeit der Wohnungsunternehmen<br />

äußerst relevant sind. Großen Raum nahmen die<br />

Novellierung des Genossenschaftsgesetzes und die<br />

Verabschiedung des neuen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

ein, die bereits unter den politischen<br />

Rahmenbedingungen aufgeführt wurden.<br />

Wohnungseigentumsgesetz<br />

Weiterhin wurde im März <strong>2007</strong> das Gesetz zur Änderung<br />

des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) verkündet.<br />

Es trat zum 1. Juli <strong>2007</strong> in Kraft. Das neue WEG<br />

bringt einige für die Wohnungswirtschaft günstige<br />

Veränderungen des Wohnungseigentumsrechts.<br />

Zunächst wurde die Beschlusskompetenz der Wohnungseigentümer<br />

erweitert und die Willensbildung innerhalb<br />

der Gemeinschaft vereinfacht. Nunmehr hat<br />

der einzelne Wohnungseigentümer unter bestimmten<br />

Voraussetzungen einen Anspruch auf Abänderung einer<br />

Vereinbarung der Wohnungseigentümer und die<br />

Wohnungseigentümer können nun mit Stimmenmehrheit<br />

über die Verteilung von Betriebs- und Verwaltungskosten<br />

sowie von Kosten der Instandhaltung, Instandsetzung<br />

oder baulicher Veränderung beschließen.<br />

Zudem werden die rechtlichen Verhältnisse zwischen<br />

Eigentümergemeinschaft, Wohnungseigentümern und<br />

Gläubigern klarer geregelt, beispielsweise wird die<br />

Wohnungseigentumsgemeinschaft nun auch vom<br />

Gesetz als teilrechtsfähig anerkannt und die einzelnen<br />

Wohnungseigentümer haften im Außenverhältnis für<br />

Schulden der Gemeinschaft nur noch bis zur Höhe ihres<br />

Miteigentumsanteils. Weiterhin richten sich Verfahren<br />

in Wohnungseigentumssachen nicht mehr<br />

nach dem Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit<br />

(FGG), sondern nach der Zivilprozessordnung (ZPO).<br />

Durch die Einführung der Beschlusssammlung werden<br />

auch die Möglichkeiten verbessert, sich über den Inhalt<br />

der aktuellen Beschlüsse der Gemeinschaft zu informieren.<br />

Elektronisches Handels- und<br />

Genossenschaftsregister<br />

Zum 1. Januar <strong>2007</strong> trat das Gesetz über das Elektronische<br />

Handels- und Genossenschaftsregister sowie das<br />

Unternehmensregister (EHUG) in Kraft. Mit diesem<br />

Gesetz wurden zeitgleich unter anderem das Handelsgesetzbuch,<br />

das Umwandlungsgesetz und das Genossenschaftsgesetz<br />

geändert.<br />

Die Handels-, Genossenschafts- und Personenregister<br />

wurden mit Inkrafttreten des Gesetzes auf den elektronischen<br />

Betrieb umgestellt. Damit können Unterlagen,<br />

die an diese Register einzureichen sind, nur noch in<br />

elektronischer Form eingereicht werden. Zuständig für<br />

die Führung der Register sind nach wie vor die Amtsgerichte.<br />

Handels- und Genossenschaftsregistereintragungen<br />

werden künftig auch elektronisch bekannt gemacht.<br />

Für die zentrale Entgegennahme, Speicherung und<br />

Veröffentlichung der Jahresabschlüsse von Gesellschaften<br />

und Genossenschaften ist nunmehr der elektronische<br />

Bundesanzeiger zuständig. Hier können Unterlagen<br />

übergangsweise noch bis Ende 2009 in Papierform<br />

eingereicht werden. Weiterhin wurde mit dem<br />

EHUG auch das Unternehmensregister eingeführt, in<br />

dem die wichtigsten veröffentlichungspflichtigen Daten<br />

eines Unternehmens zusammengeführt und zum Abruf<br />

bereitgehalten werden. Ferner müssen seit dem EHUG<br />

auch E-Mails oder elektronische Faxe von Genossenschaften<br />

und Gesellschaften die Angaben enthalten, die<br />

bislang nur für Geschäftsbriefe in Papierform galten.<br />

18<br />

19


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

Urheberrechtsgesetz<br />

Bereits im März <strong>2006</strong> hatte das Bundeskabinett den<br />

Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts<br />

vorgelegt.<br />

Nach der ersten Beratung fand im November <strong>2006</strong> vor<br />

dem Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages eine<br />

Anhörung statt, zu der der GdW eine Stellungnahme<br />

übersandt hat.<br />

Die Wohnungswirtschaft verlieh dabei nochmals ihrer<br />

langjährigen Forderung nach einer gesetzlichen Klarstellung<br />

Nachdruck, dass die bloße Weiterverbreitung<br />

von Rundfunk- und Fernsehsendungen durch Wohnungsunternehmen<br />

in ihren Wohnungsgebäuden im<br />

Rahmen eines Mietverhältnisses keine Kabelweitersendung<br />

im Sinne des Urhebergesetzes ist.<br />

Nach dem Gesetzentwurf, der der gegenwärtigen<br />

Rechtslage entspricht, betreiben die Wohnungsunternehmen<br />

urhebergebührenpflichtige Kabelweitersendung.<br />

Im Juli <strong>2007</strong> ist mit der Beschlussempfehlung des federführenden<br />

Rechtsausschusses zu rechnen.<br />

Rechtsdienstleistungsgesetz<br />

Die Bundesregierung hat am 23. August <strong>2006</strong> einen<br />

Gesetzentwurf zur Neuregelung des Rechtsberatungsrechts<br />

(Rechtsdienstleistungsgesetz - RDG) vorgelegt.<br />

Der Begriff der Rechtsdienstleistung wird enger definiert<br />

als der Begriff der Rechtsberatung im geltenden<br />

Recht. Nur Rechtsanwendungen, die eine besondere<br />

rechtliche Prüfung des Einzelfalls erfordern, fallen nunmehr<br />

unter die, die freie Rechtsberatungstätigkeit einschränkenden<br />

Reglementierungen. Ausgenommen sind<br />

nach dem Entwurf künftig Dienstleistungen wie die Erteilung<br />

allgemeiner Rechtsauskünfte, die Hilfe beim<br />

Ausfüllen von Formularen oder die Stellvertretung beim<br />

Kauf.<br />

Rahmenbedingungen in Hessen<br />

Die politischen Rahmenbedingungen in Hessen sind<br />

geprägt durch die Suche nach Antworten auf die strukturellen<br />

Entwicklungen in der Gesellschaft und die Veränderungen<br />

der Anforderungen an das Wohnen. Zudem<br />

setzte der auch für das Wohnen zuständige Wirtschaftsminister<br />

einen Schwerpunkt bei der Bekämpfung<br />

der Marktmacht von Anbietern im Strom- und<br />

Wasserbereich, also Bereichen, die auch bei der Entwicklung<br />

der Wohnnebenkosten eine erhebliche Rolle<br />

spielen.<br />

Stadtumbau Hessen<br />

Auch im zweiten Jahr nach Auflage des Programms förderte<br />

das Land Hessen ausgewählte Einzelstandorte und<br />

interkommunale Gruppen beim Stadtumbau. Unter dem<br />

Motto „Stadtentwicklung ohne Wachstum“ werden die<br />

Kommunen dabei unterstützt, dem demographischen<br />

Wandel frühzeitig und präventiv zu begegnen. Auch sollen<br />

sich die Kommunen so auf den zu erwartenden<br />

Nachfragerückgang bei Wohnungen und Immobilien<br />

einstellen und die städtebaulichen Folgen dieser Entwicklung<br />

kalkulieren. Mit der Aufnahme in das Programm<br />

ist eine Regelförderung von zehn Jahren verbunden.<br />

Das Land hat im Jahr <strong>2006</strong> etwa 15,5 Millionen<br />

Euro für die Städtebauförderung im Rahmen des Programms<br />

„Stadtsanierung <strong>2006</strong>“ zur Verfügung gestellt.<br />

Soziale Stadt<br />

Gefördert wird in diesem Programm die nachhaltige<br />

Entwicklung in Stadtteilen mit besonderen sozialen,<br />

wirtschaftlichen, städtebaulichen und ökologischen<br />

Problemen. Die Projektgruppe „Wohnraumversorgung“<br />

beschäftigte sich im Berichtszeitraum mit den wohnungspolitischen<br />

Maßnahmen, die in den Gebieten der<br />

Sozialen Stadt zum Einsatz kommen. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt lag auf Programmen zur Stärkung der<br />

Identifikation von Bewohnern mit ihrem Quartier. In<br />

der Gremienarbeit betonte der <strong>VdW</strong> südwest, dass sta-<br />

bile Nachbarschaften nur durch ein Miteinander der<br />

verschiedenen Akteure geschaffen werden könnten.<br />

Wohnraumförderung<br />

In Hessen werden ab dem Jahr <strong>2007</strong> erstmals zehn<br />

Millionen Euro als Darlehen für die Förderung der<br />

Bildung von Wohneigentum durch den Erwerb vorhandenen<br />

Wohnraums (Bestandserwerb) zur Verfügung<br />

stehen. Hiermit soll ein zusätzlicher Anreiz für den Bestandserwerb<br />

gegeben werden.<br />

Zwar begrüßte der <strong>VdW</strong> südwest im Grundsatz diese<br />

Förderung, die konkreten Einzelregelungen sind für die<br />

Erreichung der Förderziele allerdings ungeeignet, teilweise<br />

sogar kontraproduktiv. So ist eine Förderung, die<br />

über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Festlegung<br />

auf Wohnraum und Wohnort faktisch voraussetzt,<br />

nicht zeitgemäß. Die Richtlinie entspricht nicht den<br />

heutigen Anforderungen des Arbeitsmarktes an Mobilität<br />

und Flexibilität des Einzelnen.<br />

Derzeit kann laut Richtlinie der Erwerb von Wohnraum<br />

für die Antragsteller dann gefördert werden, wenn sich<br />

dieser in einem guten baulichen Zustand befindet. Bei<br />

erheblichem Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf<br />

sehen die Richtlinien eine vorherige baufachliche<br />

Prüfung durch die Landestreuhandstelle (LTH) vor.<br />

Im Jahr <strong>2006</strong> wurden für 652 Einheiten im Mietwohnungsbau<br />

von der LTH Bewilligungen mit einem Mittelvolumen<br />

von 38,7 Millionen Euro ausgesprochen. Damit<br />

bewegt sich die finanzielle Förderung etwa auf dem Niveau<br />

des Vorjahres. Für das selbstgenutzte Wohnen bewilligte<br />

die LTH <strong>2006</strong> Darlehen in Höhe von 42 Millionen<br />

Euro für insgesamt 489 Wohneinheiten. Den starken<br />

Rückgang der geförderten Wohneinheiten gegenüber<br />

dem Vorjahr um 200 Wohneinheiten und fast 20 Millionen<br />

Euro führt die LTH auf die Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

und den Rückgang der Bautätigkeit insgesamt<br />

zurück.<br />

Im Rahmen der öffentlichen Anhörung im Mai <strong>2007</strong><br />

hat der GdW in seiner Stellungnahme die Pläne zur<br />

Ablösung des veralteten Rechtsberatungsgesetzes<br />

grundsätzlich begrüßt. Es wurden allerdings im Speziellen<br />

Erweiterungen der Rechtsberatungsbefugnisse<br />

von Wohnungsverwaltern, Bauträgern und Baubetreuern<br />

sowie von Genossenschaften, genossenschaftlichen<br />

Prüfungsverbänden und deren Treuhandstellen<br />

gefordert.<br />

20<br />

21


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

Für die Modernisierung von Mietwohnungen bewilligte<br />

die LTH Darlehen über 9 Millionen Euro für insgesamt<br />

64 Gebäude mit 583 Wohnungen. Eigentümer<br />

der geförderten Wohnungen waren überwiegend<br />

Wohnungsunternehmen. Der deutliche Anstieg des<br />

Programms verdeutlicht den hohen Modernisierungsbedarf<br />

in Hessen.<br />

Hessischer Energiepass<br />

Wenige Tage nach den Beschlüssen der Bundesregierung<br />

Anfang Mai zum Energieausweis luden die hessische<br />

Energiespar-Aktion und der <strong>VdW</strong> südwest zum 4.<br />

Energieberatertag nach Frankfurt. Im Mittelpunkt<br />

standen die aktuellen Entscheidungen zur Einführung<br />

des Energieausweises sowie die energetischen Aktivitäten<br />

der Wohnungswirtschaft. Dabei überwogen die<br />

kritischen Stimmen zur Einführung des Energieausweises.<br />

Anhand der Darstellung mehrerer wohnungswirtschaftlicher<br />

Projekte wurde außerdem die betriebswirtschaftliche<br />

Tragfähigkeit energetischer Projekte<br />

bei Wohnungsunternehmen problematisiert. Kritisiert<br />

wurde, dass durch die Anbindung der Pflicht zur Erstellung<br />

und Vorlage des Ausweises an einen Eigentümerwechsel<br />

oder an eine Vermietung ein erheblicher<br />

Teil der Wohnimmobilien ausgeklammert ist. Der hessische<br />

Energiepass stellt demgegenüber gerade auf<br />

diese Zielgruppe ab, bei der auf der Grundlage von<br />

Selbstauskünften des Eigentümers eine Auswertung<br />

der energetischen Qualität eines Gebäudes erfolgt.<br />

Unzureichend sind jedoch die nicht gegebenen Anreize<br />

für Investitionen zu einer energetischen Effizienzsteigerung.<br />

Marktregulierung bei Strom und Wasser<br />

Mit deutlicher Konsequenz ging der hessische Wirtschaftsminister<br />

Dr. Alois Rhiel gegen den Missbrauch<br />

der marktbeherrschenden Monopolstellung auf den<br />

Strom- und Wassermärkten vor. Im Oktober <strong>2006</strong> hat<br />

Rhiel hartnäckig gegen die überhöhten und damit aus<br />

seiner Sicht „unsozialen“ Strompreise gekämpft. Mit<br />

anfänglich beachtlichem Erfolg. Die Strompreise im<br />

Dezember <strong>2006</strong> lagen hessenweit im Durchschnitt auf<br />

demselben Niveau wie im Dezember 2005.<br />

Die Bundesnetzagentur hatte zuvor erstmals auf der<br />

Grundlage der neuen Genehmigungspflicht für Durchleitungsgebühren<br />

die von den Energieversorgern angegebenen<br />

Kosten nur zum Teil anerkannt. Rhiel hatte<br />

für <strong>2006</strong> keinen Antrag auf Strompreiserhöhung im<br />

allgemeinen Tarif genehmigt. Für das Jahr <strong>2007</strong> musste<br />

der Minister aufgrund der geltenden Bundestarifordnung<br />

allerdings erklären, dass sich die Genehmigung<br />

einer Erhöhung der Strompreise um durchschnittlich<br />

vier Prozent nicht vermeiden lässt.<br />

Im Mai <strong>2007</strong> war es wiederum Rhiel, der gegen acht<br />

hessische Wasserunternehmen Kartellverfahren einleitete.<br />

Um bis zu 40 Prozent sollen die Versorger die<br />

Preise für ihre rund eine Million Kunden senken. Auch<br />

hier wirft Rhiel den Versorgern einen Missbrauch ihrer<br />

Monopolstellung zu Lasten der Verbraucher vor. Ein<br />

bundesweiter Vergleich von 270 Wasserunternehmen<br />

sowie Strukturen ausgewählter Versorgungsgebiete<br />

hatte Preisunterschiede von bis zu 100 Prozent ergeben.<br />

Zustimmung erhielt der Wirtschaftsminister vom <strong>VdW</strong><br />

südwest. Der Verband der Wohnungswirtschaft stellte<br />

die Wasserpreise dabei in Zusammenhang mit der in<br />

vielen Bereichen der Nebenkosten gegebenen Konzentration<br />

von Anbietern. Der <strong>VdW</strong> südwest hatte bereits<br />

hinsichtlich der Preiserhöhungen auf den Kabelmärkten<br />

zum Jahreswechsel auf die Probleme einer vorhandenen<br />

Marktmacht aufmerksam gemacht und eine<br />

verstärkte Marktaufsicht von der Politik eingefordert.<br />

LAG „Gemeinschaftliches Wohnen“<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft „Gemeinschaftliches<br />

Wohnen“, die von der Hessischen Fachstelle für Wohnberatung<br />

betreut wird, beschäftigte sich mit Projekten<br />

verschiedener generationsübergreifender Mietergemeinschaften.<br />

Träger dieser innovativen Projekte sind<br />

häufig Mitgliedsunternehmen des <strong>VdW</strong> südwest.<br />

Weiteres Thema der Arbeitssitzungen waren verschiedene<br />

Wohnprojekte, die der Vereinsamung im Alter<br />

Wohnraumförderung <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />

Zurückblickend auf das Jahr <strong>2006</strong> hatte sich das<br />

Förderergebnis nach dem überdurchschnittlich guten<br />

Förderjahr 2005 verringert – die Anzahl der geförderten<br />

Wohneinheiten konnte dabei erhöht werden. Mit einem<br />

Volumen von 98,3 Millionen Euro hat das Land insgeund<br />

der Vermeidung von Pflegeheimunterbringung<br />

entgegenwirken. Charakteristisch ist als zentrale Säule<br />

dieser Idee eine so genannte „Housekeeperin“. Sie<br />

kocht einmal täglich, organisiert Dienste und ist für die<br />

Gemeinschaftsräume der Einrichtung zuständig.<br />

Zukünftig will die Arbeitsgemeinschaft vor allem die<br />

Kooperation mit der Wohnungswirtschaft verstärken.<br />

Fachbeirat „Wohnen im Alter“<br />

In Hessen werden mehr seniorengerechte Wohnungen<br />

benötigt. Der Aufbau und die Weiterentwicklung von<br />

diesbezüglichen Unterstützungsstrukturen in den<br />

Bereichen Wohnen/Betreuung und Wohnumfeld ist<br />

Gegenstand der gemeinsamen Anstrengungen im<br />

Fachbeirat beim Sozialministerium. Da die meisten<br />

Senioren so lange wie möglich in ihren Wohnungen<br />

bleiben möchten, ist die Wohnraumanpassung, also<br />

die Schaffung von Barrierefreiheit in den eigenen vier<br />

Wänden, ein erster wichtiger Schritt. Um den Betroffenen<br />

Orientierung und Aufklärung vermitteln zu<br />

können, fördert Hessen landesweit Wohnberatungsstellen.<br />

Diese werden von der Hessischen Fachstelle für<br />

Wohnberatung koordiniert. Das gemeinschaftliche<br />

Wohnen ist dabei eine Wohnform, der große Zukunftsfähigkeit<br />

bescheinigt wird. 25 derartige Projekte (die<br />

mehr als 1.000 Menschen ein Zuhause bieten) existieren<br />

derzeit in Hessen, weitere 24 sind in der Planung.<br />

Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz<br />

Die Wohnungspolitik des Landes hat sich verstärkt auf<br />

die Zusammenhänge von Wohnen und Stadtentwicklung,<br />

dabei insbesondere die Stärkung der Innenstädte<br />

und den Wandel der Anforderungen an das Wohnen<br />

durch den demographischen Wandel, ausgerichtet.<br />

Neues Landesentwicklungsprogramm<br />

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat am 8. November<br />

<strong>2006</strong> den Entwurf des Landesentwicklungsprogramms<br />

(LEP IV) auf den Weg gebracht. Mit dem Entwurf werden<br />

die veränderten Rahmenbedingungen wie die Folgen<br />

des demographischen Wandels und die Globalisierung<br />

mit ihren Auswirkungen und Vorgaben für die<br />

langfristige Entwicklung des Landes umgesetzt.<br />

Das Landesentwicklungsprogramm stellt den Orientierungsrahmen<br />

der Landesregierung für die Entwicklung<br />

des Landes Rheinland-Pfalz in den nächsten zehn<br />

Jahren dar. In einzelnen Fragen wird der LEP IV für die<br />

Planungsregionen, Kreise und Städte wie für private<br />

Investoren und einzelne Bürgerinnen und Bürger aber<br />

auch rechtlich bindende Vorgabe sein.<br />

Der LEP IV-Entwurf folgt dem siedlungsstrukturellen<br />

Leitprinzip der dezentralen Konzentration<br />

• durch eine Neugestaltung des Zentrale-Orte-<br />

Systems zur Konzentration der Siedlungsentwicklung,<br />

der infrastrukturellen Angebote und der regionalen<br />

Wirtschaftskraft,<br />

• durch die Forderung nach interkommunalen und<br />

regionalen Kooperationen und Funktionsteilungen,<br />

• durch Einschränkung der Siedlungstätigkeit außerhalb<br />

der Zentralen Orte,<br />

• durch die Forderung, das städtebauliche Leitbild der<br />

Innenentwicklung konsequent umzusetzen.<br />

In dem auf bis 2015 begrenzten Analyse- und Prognosezeitraum<br />

erkennen die Verbände <strong>VdW</strong> südwest<br />

und der <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, die gemeinsam für<br />

die rheinland-pfälzische Wohnungswirtschaft eine<br />

Stellungnahme abgaben, eine große Schwäche des LEP<br />

IV-Entwurfs, da sich einschneidende Veränderungen<br />

für die Raumordnung und Siedlungsentwicklung erst<br />

nach 2015 einstellen werden. Neben dem richtigen<br />

konzeptionellen Ansatz einer verstärkten Kooperation<br />

wird daher als zweiter notwendiger Ansatz eine verstärkte<br />

(auch räumliche) Konzentration vermisst.<br />

22<br />

23


<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />

samt 6.550 Wohneinheiten gefördert. Die Nachfrage<br />

nach Wohnraumfördermitteln für den Geschosswohnungsbau<br />

sank <strong>2006</strong> allerdings auf ein historisches Tief.<br />

Für <strong>2007</strong> waren für die soziale Wohnraumförderung<br />

rund 57 Millionen Euro vorgesehen. Inzwischen stockte<br />

das Land seine Zinsgarantieprogramme um weitere<br />

26 Millionen Euro auf. Sowohl beim Erwerb von Wohneigentum<br />

als auch bei den Modernisierungen gab es<br />

eine so hohe Nachfrage, dass die vorgesehenen Mittel<br />

bereits Ende Juni <strong>2007</strong> ausgeschöpft waren. Im Zuge<br />

der Aufstockung der Mittel verschlechterte das Land<br />

allerdings in Teilbereichen die Konditionen der Förderung.<br />

Experimenteller Wohnungsbau<br />

Im Bereich des Experimentellen Wohnungsbaus hat<br />

das Land Trends zu neuen Wohnformen, etwa beim<br />

Generationen übergreifenden Wohnen, aufgenommen.<br />

Dazu setzte das Ministerium für Finanzen Akzente mit<br />

der neuen Verwaltungsvorschrift „Wohnen in Ortsund<br />

Stadtkernen“, die am 1. Februar <strong>2007</strong> in Kraft getreten<br />

ist. Weitere Förderziele sind: die Stärkung der<br />

innerörtlichen und innerstädtischen Strukturen, die<br />

Erhöhung der Attraktivität dieser Gebiete für Wohnen<br />

und Arbeiten, die Erhaltung bzw. Verbesserung der sozialen,<br />

kulturellen, freizeitbezogenen und Versorgungsinfrastruktur,<br />

die Beseitigung städtebaulicher und<br />

struktureller Missstände, die Reaktivierung von Brachflächen.<br />

Auch den Bereich des „Assisted Living“ (Leben mit<br />

Unterstützung), in dem es darum geht, mit Hilfe moderner<br />

Technik älteren Mitbürgern oder Menschen mit<br />

Behinderungen ein Leben in den eigenen vier Wänden<br />

zu ermöglichen, begleitet und fördert das Land weiter<br />

aktiv.<br />

Regionalisierte Wohnungsmarktbeobachtung<br />

(ReWoB)<br />

Ende <strong>2006</strong> legte die LTH Landestreuhandstelle Rheinland-Pfalz<br />

in Kooperation mit dem Bauforum<br />

Rheinland-Pfalz, in dem auch der <strong>VdW</strong> südwest Mitglied<br />

ist, die „Wohnungsmarktbeobachtung Rheinland-Pfalz<br />

<strong>2006</strong>“ vor. Sie wurde dabei von der IRP<br />

Immobiliengesellschaft Rheinland Pfalz mbH (vormals<br />

Service Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH) unterstützt<br />

und nutzte entsprechende Informationen und Auswertungsmöglichkeiten<br />

des Standort-Informationssystems<br />

ReWOB.<br />

Ausbau des gemeinschaftlichen Wohnangebotes<br />

Die Landesregierung hatte bereits im Februar <strong>2006</strong> das<br />

Kooperationsforum „Gemeinschaftlich Wohnen in einer<br />

Gesellschaft des längeren Lebens“ gegründet.<br />

Darin arbeiten Wohnungswirtschaft, Banken, Städteplaner,<br />

Wissenschaft, Sozialwesen, Wohnberatung und<br />

die Ministerien für Inneres, Finanzen und Soziales des<br />

Landes Rheinland-Pfalz gemeinsam an der Entwicklung<br />

von neuen Wohnkonzepten.<br />

Neben den bereits bestehenden Angeboten der ambulanten<br />

und stationären Pflege sowie dem betreuten<br />

Wohnen für ältere Menschen setzte das Forum zum<br />

Jahreswechsel <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> den Schwerpunkt auf neue<br />

Formen des gemeinschaftlichen Wohnens und gemeindenahe<br />

Wohn- und Betreuungskonzepte. Die Dynamik<br />

im Bereich neuer Wohnformen in Rheinland-Pfalz<br />

schätzt das Kooperationsforum als sehr hoch ein. So<br />

lautet das Ziel, bis 2011 in jedem Landkreis und in jeder<br />

kreisfreien Stadt mindestens ein gemeinschaftliches<br />

Wohnangebot zu verwirklichen.<br />

Energieeinsparkampagne<br />

Unter dem Motto „Rheinland-Pfalz – ein Land voller<br />

Energie“ luden Ministerpräsident Kurt Beck und Margit<br />

Conrad, Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz,<br />

zur 1. Energiekonferenz am 7. März<br />

<strong>2007</strong> in die Staatskanzlei nach Mainz ein. Die Landesregierung<br />

setzt auf den weiteren Ausbau der<br />

Partnerschaft mit dem Handwerk, auf die Erweiterung<br />

der Netzwerke zwischen Wirtschaft, Energieunternehmen<br />

und Hochschulen sowie auf die Vielfalt und<br />

Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien. Die<br />

größten Energieeinsparungs- und Effizienzpotenziale<br />

stecken in den Gebäuden. In Rheinland-Pfalz ist der<br />

Gebäudesektor mit 41 Prozent des Endenergieverbrauchs<br />

der größte Energieverbraucher.<br />

Das Bauform Rheinland-Pfalz beschloss daher im März<br />

<strong>2007</strong>, seine Fachkompetenz im Sinne des erfolgreichen<br />

Wissenstransfers von der Bautheorie in die Praxis ressortübergreifend<br />

einzubringen.<br />

Rauchwarnmelderpflicht auch im Bestand<br />

Am 27. Juni <strong>2007</strong> hat der rheinland-pfälzische Landtag<br />

dem SPD-Gesetzentwurf zum Einbau von Rauchwarnmeldern<br />

in Wohnungen zugestimmt. Er verpflichtet<br />

zum Einbau von Rauchwarnmeldern in Wohnungen in<br />

Bauten, die vor 2004 errichtet wurden. Durch eine Änderung<br />

der Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO)<br />

wird die Verpflichtung für Bestandswohnungen verbindlich<br />

geregelt mit einer Übergangsfrist von fünf<br />

Jahren nach Inkrafttreten der LBauO.<br />

24<br />

25


<strong>Jahresbericht</strong> I Medienecho<br />

Immobilien Zeitung 5.7.<strong>2007</strong><br />

Süddeutsche Zeitung 26.9.<strong>2006</strong><br />

Frankfurter Neue Presse 27.9.<strong>2006</strong><br />

Frankfurter Allgemeine 17.11.<strong>2006</strong><br />

Frankfurter Allgemeine 1.9.<strong>2006</strong><br />

Rhein-Main-Zeitung 25.4.<strong>2007</strong><br />

Handelsblatt 30.3.<strong>2007</strong><br />

Digitalmagazin.info 9.3.<strong>2007</strong><br />

Hanauer Anzeiger 16.1..<strong>2007</strong><br />

Hofgeismarer Allgemeine 27.9.<strong>2006</strong><br />

26<br />

27


<strong>Jahresbericht</strong> I Medienecho<br />

Hessische Allgemeine 21.9.<strong>2006</strong><br />

HR-Info / HR 4 10.1.<strong>2007</strong><br />

Property Magazine 3.8.<strong>2006</strong><br />

Rhein-Main-Zeitung 21.12.<strong>2006</strong><br />

Frankfurter Rundschau 10.11.<strong>2006</strong><br />

Frankfurter Allgemeine 29.6.<strong>2007</strong><br />

Frankfurter Neue Presse 22.5.<strong>2007</strong><br />

Digitalmagazin.info 12.4.<strong>2007</strong><br />

Frankfurter Rundschau 30.5.<strong>2007</strong><br />

Rhein-Main-Zeitung 27.12.<strong>2006</strong><br />

Immobilien Zeitung 31.5.<strong>2007</strong><br />

28<br />

29


<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />

Themenschwerpunkt: Anbieterstrukturen in Dienstleistungsbereichen für das Wohnen<br />

Ein Themenschwerpunkt unserer interessenpolitischen Betätigung lag in den letzten Monaten bei den Angebotsstrukturen<br />

von Dienstleistungsbereichen für das Wohnen. Wir haben dabei insbesondere das Ziel preisgünstiger und attraktiver Angebote<br />

für die Bewohner der Quartiere unserer Mitgliedsunternehmen verfolgt. Dabei spielten auch verbraucherpolitische<br />

Überlegungen eine wichtige Rolle. Auf einigen dieser Felder geht es schließlich um die Weiterentwicklung der Dienstleistungsangebote<br />

der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.<br />

Preiserhöhungen bei der Multimediaversorgung<br />

All diese Aspekte spielen bei den Multimediaangeboten, insbesondere über die Kabelnetze, zusammen. Durch die Rückkanalfähigkeit<br />

moderner Netze sind für die Zukunft weitere Dienstleistungen denkbar.<br />

Aus der Arbeit<br />

des Verbandes<br />

Die Kabelunternehmen der Netzebene 3 hatten Ende <strong>2006</strong> in einer Studie die Argumentation verfolgt, dass die Trennung<br />

der Netzebenen 3 und 4 ein Entwicklungshemmnis in Deutschland sei. Durch die damit verbundenen Unsicherheiten der<br />

Anbieter der Netzebene 3 würden Investitionen ausbleiben. Zudem würde diese Trennung den Vertrieb digitaler Angebote<br />

behindern. Zum Jahreswechsel folgten dann in Hessen durch den Netzanbieter iesy erhebliche Preissteigerungen für die<br />

Signallieferungen analoger Angebote, die in der Spitze in einigen Regionen über 40 Prozent erreichten. Diese Preiserhöhungen<br />

reduzierten die Preisdifferenz zu den digitalen Angeboten. Damit bekamen die Preissteigerungen auch eine strategische<br />

Komponente, da sie die „Schwelle“ zwischen analogen und digitalen Angeboten reduzierten.<br />

Der <strong>VdW</strong> südwest ist für Mitglieder und die wohnungs- und immobilienwirtschaftlich interessierte Öffentlichkeit eine<br />

Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und dient der Bildung von Netzwerken zwischen Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen sowie Dienstleistungsunternehmen rund um die Immobilie und das Wohnen. Der Verband ist zudem<br />

ein Kompetenzzentrum für alle immobilienwirtschaftlichen Fragen.<br />

Er stellt Informationen zur Verfügung, fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch, unterstützt die Entwicklung<br />

von innovativen Lösungsansätzen, betreibt eine intensive Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit und stellt für seine<br />

Mitglieder eine umfangreiche Dienstleistungspalette zur Verfügung.<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> kann deshalb nur einige Ereignisse und Aktivitäten herausgreifen, die in dem Berichtszeitraum dieses<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s, von Mitte <strong>2006</strong> bis Mitte <strong>2007</strong>, die Verbandsarbeit geprägt haben. Unsere Berichte auf den folgenden Seiten<br />

sind damit nicht auf Vollständigkeit, sondern auf eine Darstellung der Vielfalt und der Themenschwerpunkte der Aktivitäten<br />

ausgerichtet. Aktuelle Berichte sind auf der Homepage www.vdwsuedwest.de und auf dem gemeinsam mit dem <strong>VdW</strong><br />

Rheinland Westfalen bereitgestellten Portal www.wohnungswirtschaft-aktuell.de zu finden. Dort sind auch Informationen<br />

zu unseren aktuellen und geplanten Aktivitäten abrufbar. Zudem sind die Ansprechpartner für die diversen Fachgebiete<br />

aufgeführt.<br />

Unser Verband hat zur Optimierung seines Dienstleistungsspektrums und zur Nutzung von Synergien bei der Interessenvertretung<br />

in einer bundesweit einmaligen Kooperationsform wohnungs- und immobilienwirtschaftlicher Verbände im Jahr<br />

2004 für ausgewählte Leistungsbereiche eine Bürogemeinschaft mit dem <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, das so genannte Drei-<br />

Länder-Büro, eingerichtet. Hierdurch werden viele Aktivitäten von beiden Verbänden gemeinsam realisiert. So ermöglicht<br />

ein gemeinsames Angebot von Veranstaltungen unter den Teilnehmern und Referenten einen breiten Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

Unser Verband hat in den letzten Jahren seine Aktivitätspalette nicht zuletzt auch durch die Initiierung eigener Aktionen<br />

und Projekte erweitert. Hierdurch wollen wir besonders innovative Handlungsansätze von Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

fördern, eine breitere Diskussionsgrundlage für neue Tendenzen zur Weiterentwicklung von Dienstleistungsangeboten<br />

schaffen und schließlich durch die im Rahmen von Aktionen durchgeführten Projekte den Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen Ideen für potenzielle Aktivitäten auf Unternehmensebene vermitteln. In diese Aktionen sind häufig<br />

diverse politische, ökonomische, gesellschaftliche und kulturelle Akteure eingebunden, wodurch sich die Möglicheiten<br />

der Netzwerkbildungen und damit die Aktionsfelder für die Wohnungs- und Immobilienunternehmen erheblich erweitern.<br />

Bestätigung der Verbandskritik durch Marktaufsicht<br />

Unser Verband hat daraufhin in einem kurzfristig organisierten „Kabelkongress“, der im Januar <strong>2007</strong> in Frankfurt stattfand,<br />

mit den dem Verband angeschlossenen Wohnungsunternehmen die weitere Vorgehensweise beraten. Problematisiert wurden<br />

dabei die rechtlichen Grundlagen für die Preiserhöhungen sowie die Möglichkeiten der Gestaltung von Versorgungsalternativen.<br />

Der Verband wurde beauftragt, Gespräche mit den Kabelanbietern zu führen.<br />

Der <strong>VdW</strong> südwest hat in der Öffentlichkeit darüber hinaus die Angebotsstrukturen und dabei insbesondere die Marktmacht<br />

der Anbieter der Netzebene 3 problematisiert. Dies fand starkes öffentliches Interesse und blieb auch bei der Marktaufsicht<br />

nicht ungehört. In Regulierungsverfügungen hat die Bundesnetzagentur dabei strikte Auflagen gegen alle Anbieter der<br />

Netzebene 3 verhängt, die Vorgaben für künftige Angebotsgestaltungen für die Nachfrager der Netzebene 4 machen. Durch<br />

die Verfügungen wurden die Kritikpunkte unseres Verbandes faktisch bestätigt<br />

30<br />

31


0 <strong>Jahresbericht</strong> I I Aus I Editorial der Arbeit des Verbandes<br />

Auch bei den Gesprächen mit den Kabelanbietern konnten unmittelbare Fortschritte erzielt werden. So hat Unity Media, die<br />

Muttergesellschaft von iesy, die Kostenerhöhungen näher begründet und zugesichert, dass zukünftige Preisentwicklungen<br />

vorab kommuniziert werden sollen. Für Fremdsprachenprogramme konnten zudem für Verbandsmitglieder Preisnachlässe<br />

erzielt werden.<br />

Unser Verband nimmt damit die Position eines kritischen Begleiters der Anbieterstrukturen und deren Verhalten ein, gleichzeitig<br />

streben wir einen offenen und konstruktiven Dialog mit den Anbietern an. Eine entsprechende Verständigung wurde<br />

auch mit Kabel Deutschland, die in unserem Verbandsgebiet in Rheinland-Pfalz Anbieter auf der Netzebene 3 sind, erzielt.<br />

Mit dieser Verständigung wurde ein Rechtsstreit, der von Kabel Deutschland vor dem Hamburger Landgericht eingeleitet<br />

worden war, beendet.<br />

Aktion WiN<br />

Mit seiner Aktion WiN greift unser Verband die Tendenzen bei der Entwicklung der Gestaltung von Nachbarschaften auf.<br />

Der Titel der Aktion steht für Wohnen in Nachbarschaften. Gleichzeitig wird damit zum Ausdruck gebracht, dass gute Nachbarschaftsverhältnisse<br />

„geWiNnbringend“ für alle Bewohner eines Wohnquartieres sind.<br />

Im Rahmen der Aktion werden auch Projekte durchgeführt. Der Auftakt erfolgte durch eine vom Verband organisierte Fußball-<br />

Wohnungsmeisterschaft, bei der Mannschaften aus Wohnquartieren gegeneinander antraten. Bei der Mannschaftssportart<br />

bestand die Herausforderung in dem Zusammenspiel zwischen den Nachbarn aus den Wohnquartieren. Die Idee der Wohnungsmeisterschaft<br />

wurde dann auch von mehreren Wohnungsunternehmen aufgegriffen.<br />

Unser Verband nimmt auch auf anderen Gebieten die Position des kritischen Begleiters der Entwicklung problematischer<br />

Anbieterstrukturen ein. Als ein weiteres Themengebiet zeichnet sich zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

der Markt der Anbieter von Aufzügen und dabei insbesondere der Wartung von Aufzügen ab (siehe auch unsere<br />

Sonderseiten zur Medienberichterstattung in diesem <strong>Jahresbericht</strong>).<br />

Aktionen<br />

Die Aktivitäten des Verbandes durch eigene Aktionen wurden kontinuierlich ausgeweitet.<br />

Aktion Stadt<br />

Die „Aktion Stadt“ des Verbandes wurde bereits im Jahr 2005 gestartet. Im Rahmen dieser Aktion hat unser Verband Ziele<br />

zur künftigen Stadtentwicklung formuliert und in der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt. Die Zielformulierung war überschrieben<br />

mit der „Stadt der kurzen Wege“. Diese wurde in einer gemeinsamen Erklärung mit dem international renommierten<br />

Städteplaner Albert Speer zur Diskussion gestellt.<br />

Zudem haben wir in mehreren Fachveranstaltungen beispielhafte Projekte unter Beteiligung von Wohnungsunternehmen<br />

in die Fachdiskussion gebracht. Die vorgestellten Projekte haben dabei jeweils unterschiedliche Aspekte und Beiträge zur<br />

Realisierung der Stadtentwicklungsziele aufgegriffen. Ausgezeichnet wurde in diesem Zusammenhang das Quartier „Königstraße“<br />

der Gemeinnützigen Baugesellschaft Kaiserslautern AG. Bei diesem Quartier werden gleichzeitig innovative Ansätze<br />

des generationenübergreifenden Wohnens, der Haustechnik und der Gestaltung des Wohnumfeldes verfolgt. Die Maßnahmen<br />

in diesem Quartier sind damit beispielhaft für andere Projekte zur „Zukunft des Wohnens“. Die möglichen Schlussfolgerungen<br />

aus den Ansätzen dieses Projektes wurden bei einer Fachveranstaltung im September <strong>2006</strong> intensiv mit einem<br />

breiten Fachpublikum diskutiert.<br />

Aktion „Sicher Wohnen in Hessen“<br />

Gemeinsam mit dem hessischen Innenminister Volker Bouffier startete unser Verband eine Aktion „Sicher Wohnen in<br />

Hessen“. Für diese, im Bundesgebiet einmalige Aktion ist Ausgangspunkt, dass sich Bewohner von Wohnquartieren in den<br />

Quartieren sicher und wohl fühlen wollen. In einem Wettbewerb werden dabei Maßnahmen ausgezeichnet, die sowohl investive<br />

Aspekte als auch Erfahrungen aus dem Sozialmanagement aufgreifen. Mit dieser Aktion wollen der Verband und der<br />

Innenminister auch Impulse für mehr Projekte zur Steigerung der Sicherheit in Wohnquartieren setzen.<br />

Beim Start der Aktion WiN wurde mit einer Schreibwerkstatt für junge Menschen mit Migrationshintergrund zudem ein<br />

weiteres Projekt initiiert, um „Sprachlosigkeit“ in interkulturellen Nachbarschaften abbauen zu helfen. Die junge Menschen<br />

berichten über ihre Erfahrungen und die aus ihrer Sicht zentralen Ursachen für Sprachlosigkeit in Nachbarschaften.<br />

Begleitet wird das Projekt von einem Beirat, in dem Literaten, die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger und die<br />

Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Ausländerbeiräte, Ulrike Foraci, beteiligt sind. Als Schirmherrin<br />

konnte Prof. Dr. Maria Böhmer, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und Staatsministerin im Bundeskanzleramt,<br />

gewonnen werden.<br />

32<br />

33


<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />

Veranstaltungen<br />

Mit seinen Veranstaltungen greift unser Verband immer wieder zukunftsweisende Entwicklungen in der Wohnungswirtschaft<br />

auf. Eine wichtige Rolle spielt zudem die Entwicklung der Rahmenbedingungen. Hierdurch haben Verbandsmitglieder die<br />

Möglichkeit, durch aktuelle Informationen sich möglichst frühzeitig auf neue gesetzliche Rahmenbedingungen und auf die<br />

Folgen von neueren Tendenzen der Rechtsprechung einzustellen. Zudem besteht im Rahmen von Veranstaltungen die<br />

Möglichkeit, geeignete Maßnahmen der Praxis unter Kollegen und mit Experten zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Verbandstag<br />

Eine zentrale Rolle bei den Fachveranstaltungen nimmt jedes Jahr der Verbandstag ein, in dessen Rahmen nicht nur<br />

Gremiensitzungen und die Mitgliederversammlung stattfinden, sondern in einem attraktiven Fachprogramm auch verschiedene<br />

aktuelle Entwicklungen diskutiert werden. Im Rahmen einer Fachausstellung findet zudem ein intensiver Austausch<br />

mit diversen Dienstleistungsunternehmen rund um die Immobilie und rund ums Wohnen statt.<br />

Der Verbandstag vom 25. bis 27. September <strong>2006</strong> in Hofgeismar stand unter dem Motto „Dienstleistung im Wandel“.<br />

Viele Themen wurden dabei kontrovers diskutiert. Zu den Referenten zählten dabei der hessische Innenminister Volker<br />

Bouffier, sein Kollege aus dem Justizressort Jürgen Banzer sowie Direktor Franz-Georg Rips vom Deutschen Mieterbund.<br />

Ein Themenschwerpunkt lag unter anderem bei den Möglichkeiten der Flexibilisierung der Angebote zum Wohnen. In einer<br />

Podiumsrunde stellten mehrere Vertreter von Wohnungsunternehmen ihre Beispiele von Maßnahmen der Einbeziehung<br />

von Mietern in Investitionsplanungen und deren Umsetzung vor. Dabei wurde deutlich, dass sich das klassische Vermieter/Mieter-Verhältnis<br />

in einem grundlegenden Wandel befindet. Diskutiert wurde zudem die Entwicklung der Rahmenbedingungen.<br />

Themenschwerpunkt war dabei die Entwicklung der Rechtsprechung zu Wohnraummodernisierungen und<br />

die Einführung der Verpflichtung zur Erstellung und Vorlage von Energieausweisen im Wohnungsbestand.<br />

Kommunikatives Wohnen<br />

Einen Themenschwerpunkt der Verbandsarbeit bildet zudem die Entwicklung des „Kommunikativen Wohnens“. Hintergrund<br />

sind zwei Aspekte der demographischen Entwicklung, deren Konsequenzen bereits seit Jahren zu beobachten sind, aber<br />

künftig an Bedeutung noch wesentlich stärker gewinnen werden. So werden die Lebensstile und damit die Anforderungen<br />

an das Wohnen vielfältiger. Gleichzeitig findet eine Veränderung der Lebensläufe statt. Sowohl durch die Erwerbsbiographien<br />

als auch im privaten Bereich findet eine Zergliederung in Lebensabschnitte statt, die auch mit Wohnungswechseln<br />

verbunden sind. In den nächsten Jahren wird diese Entwicklung sich noch wesentlich dominanter als bislang in einem deutlichen<br />

Anstieg der Fluktuationsraten niederschlagen.<br />

Die Anforderungen an das Marketing von Wohnungsunternehmen steigen dadurch erheblich an. Dabei geht es einerseits<br />

um eine Aufwertung der „kommunikativen Angebote“ für die Mieter mit dem Ziel der Mieterbindung. Durch die<br />

Differenzierung der Lebensstile steigen andererseits die Anforderungen in Richtung einer zielgruppenorientierten Angebotspolitik.<br />

Unser Verband wird dieses Thema deshalb auch beim Verbandstag <strong>2007</strong> in den Mittelpunkt stellen. Im Vorfeld<br />

wurde dieses Thema im Juni <strong>2007</strong> bereits in einem Seminar mit Experten diskutiert und innovative Beispiele aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet vorgestellt. Dabei wurde nicht zuletzt deutlich, dass sich aufgrund der Entwicklungen bei den<br />

Kommunikationstechnologien sich interessante Gestaltungsmöglichkeiten bei den Dienstleistungsangeboten von Wohnungsunternehmen<br />

ergeben, mit denen die aktuellen und künftigen Anforderungen erfolgreich aufgegriffen werden können.<br />

und Immobilienunternehmen beschreiten zudem neue alternative Finanzierungswege und nutzen dabei Besonderheiten der<br />

Branche, wie zum Beispiel die Stärke beim Cash Flow.<br />

Die Diskussion verschiedener Gestaltungsalternativen wurde anhand von Praxisbeispielen aus der gesamten Bundesrepublik<br />

mit Vertretern von in Größe und Unternehmensphilosophie völlig unterschiedlichen Unternehmen auf einer Veranstaltung<br />

im Mai <strong>2007</strong> in Frankfurt diskutiert. Die Diskutanten waren sich einig, dass dieses Handlungsfeld von zentraler<br />

Bedeutung für die weitere immobilienwirtschaftliche Entwicklung sein wird. In Klausurtagungen sollen diverse Beispiele<br />

und die gesammelten Erfahrungen weiter ausgewertet werden.<br />

Transparenz auf den Wohnungsmärkten<br />

Insbesondere unter verbraucherpolitischen Gesichtspunkten wird immer wieder eine verstärkte Transparenz auf den<br />

Wohnungsmärkten angemahnt. Die Anforderungen werden dabei immer vielfältiger. Diese richten sich an Konditionen,<br />

Ausstattungsmerkmale, Bewertung von Lagekriterien und verstärkt auch an energetische Qualität und andere technische<br />

Merkmale von Wohnungen und Gebäuden.<br />

Im Rahmen einer Veranstaltung, die im Mai <strong>2007</strong> in Kooperation mit der Frankfurter Sparkasse durchgeführt wurde, wurden<br />

diese Entwicklungen thematisiert. Mehrere Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft haben dabei deutlich gemacht,<br />

dass sie nicht zuletzt zur Investitionssteuerung ihre Instrumente zur Marktbeobachtung ausgeweitet und verfeinert haben.<br />

Auch werden vermehrt individuelle Wünsche von Mietern aufgegriffen.<br />

Die Vorgaben zu Instrumenten der Markttransparenz stießen hingegen nicht auf allgemeine Zustimmung, da diese die Märkte<br />

teilweise nicht richtig abbilden und Handlungsspielräume einengen und schließlich mit Kosten verbunden sind.<br />

Energetische Innovationen<br />

Schon seit Jahren steigen die Mietnebenkosten deutlich stärker als die Nettokaltmieten. Kostentreibend wirken dabei insbesondere<br />

die Energiekosten. Gleichzeitig werden die Energieverbräuche der privaten Haushalte vor dem Hintergrund eines<br />

von vielen Experten konstatierten Klimawandels thematisiert. Vor allem die Politik auf europäischer und nationaler<br />

Ebene fordert deshalb stärkere Energieeinsparungen. Die Wohnungswirtschaft hat schon seit Jahren ihren Investitionsschwerpunkt<br />

bei Instandsetzungs- und Modernisierungsinvestitionen gesetzt. Heute gibt es faktisch keine Modernisierungsinvestition<br />

ohne energetische Komponente. Zudem werden in der Wohnungswirtschaft in Pilotprojekten zahlreiche<br />

Innovationen realisiert. Dabei spielen auch erneuerbare Energien eine wichtige Rolle.<br />

Die Orientierung im „Innovationsdschungel“ wird für die Wohnungswirtschaft immer schwieriger. Dabei stellen sich vor allem<br />

Fragen nach der Zuverlässigkeit von Innovationen, den gesammelten Erfahrungen und nach der ökonomischen<br />

Tragfähigkeit. Deshalb hat der <strong>VdW</strong> südwest die Initiative ergriffen, um im Rahmen eines zweitägigen Kongresses die<br />

Fragen rund um die innovative Energienutzung aufzugreifen und Handlungswege aufzuzeigen. An diesem Kongress mit<br />

dem Titel WIE (Wohnen – Innovation – Energie) werden auch andere immobilienwirtschaftliche Verbände und diverse Unternehmen<br />

als Kooperationspartner beteiligt sein. Der Kongress wird erstmals im November <strong>2007</strong> in Darmstadt stattfinden.<br />

Energieausweis<br />

Die Diskussion um den Energieausweis hatte mit der Vorlage des Referentenentwurfs der Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

<strong>2007</strong> ihren vorläufigen Abschluss gefunden. Anlass für uns, die Mitglieder über den aktuellen Stand der Verordnung zu in-<br />

Unternehmensstrategie und Finanzierung<br />

Der Zugang zu Finanzierungsquellen ist für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft aufgrund der hohen Kapitalintensität<br />

für die betriebswirtschaftliche Entwicklung eine wichtige Grundvoraussetzung. Zwischen der Wahl der Finanzierungsstrategie<br />

und den Gestaltungsmöglichkeiten der Unternehmensstrategie, dabei insbesondere der Gestaltung der Geschäftsfelder,<br />

besteht zudem ein enger Zusammenhang. Ausländische Investoren haben auf den deutschen Finanzierungsmärkten<br />

neue Signale gesetzt, die auch neue Finanzierungswege für deutsche Unternehmen aufzeigen. Immer mehr Wohnungs-<br />

34<br />

35


<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />

formieren. In zwei Veranstaltungen, am 16. Januar <strong>2007</strong> in Bochum und am 24. Januar <strong>2007</strong> in Frankfurt, wurden die<br />

Ausweisvarianten erläutert und Empfehlungen für den Umgang mit dem Thema insgesamt gegeben.<br />

Wie der Verbrauchsausweis durch Abrechnungsunternehmen und Energieversorger im Detail aussehen kann, haben<br />

Vertreter von Ableseunternehmen und von Energieversorgern vorgestellt. Während der Verbrauchsausweis durch Abrechnungsunternehmen<br />

vergleichsweise einfach aus vorhandenen Datenbeständen zu ermitteln ist, wirft dies bei regionalen<br />

Energieversorgern größere Schwierigkeiten auf. Problematisch in beiden Fällen ist die Frage, wie die Empfehlungen zur<br />

Verbesserung der Effizienz (Modernisierungsempfehlungen) gestaltet werden können, ohne dass Besichtigungen durch den<br />

jeweiligen Dienstleister erforderlich werden.<br />

Im Zusammenhang mit der Einführung von Energieausweisen bei Verkauf oder Vermietung von Bestandsgebäuden wird immer<br />

wieder darauf hingewiesen, dass eine preiswerte, einfache und verlässliche Methode eingeführt werden sollte. Dass die<br />

meisten Eigentümer zwischen dem Verbrauchs- und dem Bedarfsausweis wählen können, ist eine wirtschaftlich vernünftige<br />

Lösung.<br />

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz – Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft<br />

Am 15. Mai <strong>2007</strong> fand in Bonn eine gemeinsame Tagung des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, des <strong>VdW</strong> südwest und des<br />

Arbeitgeberverbandes der Deutschen Immobilienwirtschaft statt. Es ging um das Thema „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) - Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft“.<br />

Dabei wurden die Auswirkungen des Gesetzes auf den Abschluss, die Durchführung und die Beendigung von Arbeitsverträgen<br />

dargestellt sowie die Konsequenzen des AGG für den Bereich der Vermietung, insbesondere für die Wohnraummiete,<br />

näher erläutert. Die Tagung machte deutlich, dass sich die Wohnungsunternehmen zum einen als Arbeitgeber und<br />

zum anderen als Vermieter den durch die Einführung des AGG gestiegenen Dokumentationserfordernissen stellen müssen,<br />

um möglichen Risiken vorzubeugen.<br />

Aktuelles Steuerrecht<br />

Im November <strong>2006</strong> und Mai <strong>2007</strong> fanden zwei Tagungen „Aktuelles Steuerrecht“ im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungsreihe<br />

des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen und des <strong>VdW</strong> südwest statt. Außerdem wurde im März <strong>2007</strong> durch eine gemeinsame<br />

Veranstaltung – unter Mitwirkung eines Vertreters des Finanzministeriums Nordrhein-Westfalen - über die steuerlichen<br />

Auswirkungen des § 35 a EStG (Haushaltsnahe Dienstleistungen), insbesondere bei Mietnebenkosten, informiert. Themen der<br />

Tagung im November <strong>2006</strong> waren im Wesentlichen beschlossene und zukünftige Steuergesetzänderungen (u. a. die<br />

Umsatzsteuersatzerhöhung zum 1. Januar <strong>2007</strong> auf 19 Prozent). Im Mai <strong>2007</strong> standen die geplante Unternehmensteuerreform<br />

2008 und die gesetzliche Überlegung einer Abgeltungsteuer für EK 02-Bestände im Vordergrund. Weitere Themen waren<br />

unter anderem die Einführung von Real Estate Investment Trusts (REITs) in Deutschland, die Integration der Wohnimmobilie<br />

in die staatlich geförderte private Altersvorsorge (Wohn-Riester), die Reform der Grundsteuer und der Beschluss des<br />

Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer im Hinblick auf die Bedeutung für die Grunderwerbsteuer.<br />

Aktuelles Genossenschaftsrecht<br />

Im März <strong>2007</strong> fand die erste von zwei Tagungen in diesem Jahr zum „Aktuellen Genossenschaftsrecht“ in Bochum statt.<br />

Thema waren die neuen Mustersatzungen und Mustergeschäftsordnungen für Wohnungsgenossenschaften, die anhand einer<br />

Synopse der alten und der neuen Regelungen im Detail vorgestellt wurden. Weiterhin wurden die Teilnehmer über<br />

Formulierungsvorschläge für bestimmte Satzungsregelungen, die zwar nicht in die Mustersatzung übernommen wurden,<br />

aber nach der neuen Gesetzeslage zulässig sind, informiert: die Zulassung investierender Mitglieder, die Einführung eines<br />

Mindestkapitals und die Einführung zusätzlicher Geldleistungspflichten.<br />

Marktplatz Wohnungsgenossenschaften<br />

Am 7. Dezember <strong>2006</strong> fand die erste Veranstaltung in der neuen Reihe „Marktplatz Wohnungsgenossenschaften“ des <strong>VdW</strong><br />

Rheinland Westfalen und des <strong>VdW</strong> südwest statt. Thema der Veranstaltung war „Kooperationen und Netzwerke“. Deutlich<br />

wurde, dass Kooperationen ein wichtiges Instrument sind, um unter Wahrung der Selbstständigkeit der Genossenschaft<br />

den Mitgliedern ein Mehr an Service zu bieten, Kosten zu reduzieren und Kompetenzen hinzuzugewinnen. Eine Mitarbeiterin<br />

des IfG Institut für Genossenschaftswesen Münster präsentierte Ergebnisse aus dem gerade abgeschlossenen Forschungsprojekt<br />

„Kooperationspotenziale von Wohnungsgenossenschaften“. An der Untersuchung hatten sich 175 Wohnungsgenossenschaften<br />

aus den beiden Verbänden beteiligt. Zum Thema „Rechtliche Aspekte von Kooperationen“ wurden<br />

Gestaltungsmöglichkeiten von der GbR über die GmbH bis zur Personengesellschaft aufgezeigt. Aus der Praxis wurden drei<br />

Beispiele zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten vorgestellt.<br />

Gesundes Wohnen<br />

Mit den Risiken von Schadstoffbelastungen in Innenräumen befassten sich die Teilnehmer der Veranstaltung „Gesundes<br />

Wohnen - Schadstoffe im Innenraum“ am 28. Februar <strong>2007</strong> in Darmstadt. Anstehende Modernisierungen sollten auch dazu<br />

genutzt werden, die Gebäude innen und außen auf Baumaterialien hin zu untersuchen, die schadstoffbelastet sein können,<br />

um diese Belastungen nachhaltig zu vermindern. Zu den bekanntesten Schadstoffen zählen Schimmelpilze und Asbest.<br />

Schwerwiegender – weil nicht sichtbar und häufig geruchlos - sind Gefährdungen durch Ausgasungen aus Baustoffen und<br />

Bauhilfsstoffen. Die können als Formaldehyd in Möbeln und anderen Holzwerkstoffen stecken oder als PCB (Polychlorierte<br />

Biphenyle) in Fugendichtmassen, Anstrich- und Klebstoffen oder als PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe)<br />

in Bodenbelägen und Teerprodukten auftauchen. In Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Gefährdungspotenzialen<br />

einzelner Bauelemente. Das Ergebnis der Gruppenarbeit: Es gibt immer Alternativen zu schadstoffbelasteten<br />

Materialien. In vielen Fällen sind die unbelasteten Baustoffe nicht einmal teurer. Aber auch gering belastete<br />

Materialien können durchaus in verträglichem Umfang eingesetzt werden.<br />

Rauchwarnmelder<br />

In zwei Veranstaltungen haben der <strong>VdW</strong> südwest und der <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen sich des Themas „Rauchwarnmelder“ angenommen.<br />

Am 19. April <strong>2007</strong> luden die Verbände nach Wiesbaden ein, eine zweite Veranstaltung fand eine Woche später<br />

am 26. April <strong>2007</strong> in Bochum statt. Die Landesfeuerwehrverbände informierten über die bestehenden Gefahren in Wohngebäuden.<br />

Fast immer sind Rauchverletzungen schlimmer als Brandwunden. Auch die Geschwindigkeit, mit der Brände entstehen<br />

und sich Rauch ausbreitet, wurde in kurzen Filmeinspielungen deutlich. In den Vorträgen wurde die unterschiedliche,<br />

baurechtliche Situation in den Bundesländern beleuchtet und über die Funktionsweise der Geräte, über die DIN-Normen für<br />

Geräte (DIN 14604) sowie über die Anbringung in den Wohnungen (DIN 14676) informiert. Rechtliche Probleme kann es bei<br />

der Abrechnung der mit dem Einbau, der Wartung und der Instandhaltung von Rauchwarnmeldern zusammenhängenden<br />

Kosten geben. Die unterschiedlichen Möglichkeiten hatten die Verbände bereits in Rundschreiben bekannt gegeben.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />

Beratung und Unterstützung von Mitgliedsunternehmen<br />

Der Verband ist zentrale Anlaufstelle für die Mitgliedsunternehmen in allen wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen<br />

Fragen. Diese Funktion wird auch über mehrere Dienstleistungsbereiche abgebildet, die im Folgenden mit ihren Schwerpunkten<br />

dargestellt werden.<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Prüfungsdienstleistungen<br />

Der Verband erbringt gemäß Satzung vielfältige Dienstleistungen für seine Mitglieder. Ein zentrales Dienstleistungsangebot<br />

besteht aufgrund gesetzlicher Vorgaben in der Pflichtprüfung der Genossenschaften (§ 53 GenG), die aus unserem Selbstverständnis<br />

heraus als eine Betreuungsprüfung verstanden wird. Auf vertraglicher Basis erbringt er darüber hinaus Dienstleistungen<br />

der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung (§ 316 HGB) auch für Mitgliedsunternehmen in der Rechtsform der<br />

Kapitalgesellschaft, die bis zum Wegfall des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes Pflichtmitglieder waren. In der Verbandsgruppe<br />

werden darüber hinaus auch Jahresabschlussprüfungen für andere Kapitalgesellschaften angeboten.<br />

Bei den Wohnungsunternehmen, deren Geschäftsanteile überwiegend von der öffentlichen Hand gehalten werden, ist die<br />

Jahresabschlussprüfung um die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

(HGrG) zu erweitern. Für Eigenbetriebe oder andere Einrichtungen gilt, dass die Prüfung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

Teil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung ist. Hierbei gelten erstmals für Prüfungen zum 31.Dezember <strong>2006</strong><br />

geänderte Regelungen. Die Regelungen straffen einerseits den Fragenkatalog, andererseits sind neue Fragen zu beantworten<br />

(insbesondere zur Korruptionsprävention, Innenrevision, Vergütung der Geschäftsführung). Die Umsetzung von gesetzlichen<br />

Vorgaben - z. B. des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG), des Gesetzes<br />

zur Transparenz und Publizität im Unternehmensbereich (TransPuG) sowie unter anderem des Bilanzrechtsreformgesetzes<br />

- verlangt für Genossenschaften und für Kapitalgesellschaften insbesondere eine Beurteilung der Berichterstattung durch<br />

die Geschäftsführung über die Lage und die Risiken der zukünftigen Entwicklung. Die Prüfungen tragen dazu bei, mögliche<br />

Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen, um durch rechtzeitige Gegenmaßnahmen Schaden abzuwenden.<br />

Bei Genossenschaften und Kapitalgesellschaften, die erlaubnispflichtige Geschäfte nach § 34 c Gewerbeordnung betreiben,<br />

wird nach § 16 Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) geprüft.<br />

Genossenschaftsrechtsnovelle <strong>2006</strong><br />

Die zum 18. August <strong>2006</strong> in Kraft getretene Genossenschaftsrechtsnovelle hat dazu geführt, dass erstmals zum 31.<br />

Dezember <strong>2006</strong> bei kleineren Genossenschaften eine Veränderung von Prüfungsinhalten und dem damit verbundenen<br />

Prüfungsumfang vorgenommen werden kann. Prüfungsgegenstand muss zwar weiterhin die Feststellung der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung, jedoch nicht mehr die formale Prüfung von Jahresabschluss,<br />

Buchführung und Lagebericht sein. Wir bieten unseren Mitgliedern Unterstützung, in welcher Form sie die<br />

Prüfung vornehmen lassen wollen und bieten die Prüfung von Jahresabschluss weiterhin als Dienstleistung an. Viele kleine<br />

Genossenschaften haben sich für die Fortführung der bisherigen Prüfungsinhalte ausgesprochen, nicht zuletzt aus<br />

Gründen der Kommunikation mit Kreditinstituten, aber auch aus Haftungsgesichtspunkten von Vorstand und Aufsichtsrat.<br />

Prüfungsaußendienst<br />

An die aufgrund rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Veränderungen gestiegenen Anforderungen an die Mitarbeiter erfolgt<br />

mit internen und externen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen eine kontinuierliche Anpassung. Eine Prüfungs-<br />

und Berichterstellungs-Software, die den risikoorientierten Prüfungsansatz integriert und mit vollständiger Dokumentation<br />

berücksichtigt, wird bei allen Mitgliedsunternehmen und Mandanten eingesetzt.<br />

Peer Review<br />

Nach dem Wirtschaftsprüferordnungs-Änderungsgesetz sind Wirtschaftsprüfer in eigener Praxis bzw. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />

verpflichtet, sich im Abstand von drei Jahren einer externen Qualitätskontrolle (peer review) zu unterziehen.<br />

Gleiches gilt analog für genossenschaftliche Prüfungsverbände wie den <strong>VdW</strong> südwest. Die erste externe Qualitätskontrolle<br />

wurde im Februar 2005 erfolgreich abgeschlossen. Neben dem externen Peer Review besteht eine jährliche interne<br />

Qualitätsnachschau, die im März <strong>2007</strong> erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Der externe Peer Review und die interne<br />

Qualitätsnachschau durch den GdW haben gezeigt, dass der Prüfungsbereich des Verbandes gut aufgestellt ist. Neben<br />

dem externen und internen Peer Review tragen die interne Qualitätssicherung durch Berichtskritik und Qualitätskontrolle<br />

dazu bei, dass qualitative Schwachstellen frühzeitig erkannt werden.<br />

Steuerberatung<br />

Der Gesetzgeber hat zahlreiche Änderungen der Steuergesetze beschlossen. Auch im Jahr <strong>2007</strong> wird mit wesentlichen Änderungen,<br />

insbesondere im Rahmen der geplanten Unternehmensteuerreform 2008, gerechnet. Die Steuerabteilung des Verbandes<br />

hat in Form von Sonderrundschreiben über diese aktuellen Gesetzesänderungen zeitnah informiert. Über die laufenden<br />

handelsrechtlichen und steuerlichen Änderungen informieren die Steuer- und Prüfungsabteilung zusätzlich in monatlichen<br />

Rundschreiben, die per E-Mail an interessierte Mitgliedsunternehmen versendet werden. Die Steuerabteilung des Verbandes<br />

bereitet die für die Praxis relevanten Informationen entsprechend auf und gibt diese im Rahmen ihrer Beratungsleistung zeitnah<br />

weiter. Dabei bietet die Steuerabteilung eine kompetente Beratung an, die insbesondere folgende Leistungen umfasst:<br />

Erstellung von Gutachten und Stellungnahmen zu steuerlichen Einzelsachverhalten, Erstellung von Steuerbilanzen und<br />

Steuererklärungen, Betreuung bei steuerlichen Außenprüfungen, Einlegung von außergerichtlichen Rechtsmitteln und<br />

Prozessführung bei Finanzgerichten, Übernahme von Finanzbuchhaltungen und Erstellung von Jahresabschlüssen, Durchsicht<br />

von Vertragsentwürfen auf steuerliche Risiken, Beratung in lohnsteuerlichen Fragen, Stellungnahmen zu Umstrukturierungsmaßnahmen.<br />

Betriebswirtschaftliche Beratung<br />

Angesichts der Komplexität des wohnungswirtschaftlichen und wohnungspolitischen Geschehens, insbesondere auch im<br />

Hinblick auf die sich ständig ändernden Bestimmungen in Recht und Verwaltung, ist der Verband als beratender Partner<br />

gefordert. Dies geschieht im Bereich der betriebswirtschaftlichen Beratung unter anderem in den Bereichen: Organisation,<br />

Interne Revision, Portfoliomanagement, Rating, Rinanzierungsberatung, Managementüberwachtungssysteme, Personalplanung,<br />

Unterstützung von Geschäftsführung und Aufsichtsräten in Sonderfragen, z. B. bei Gehaltsüberprüfungen,<br />

Altersteilzeit, Erstellung von Wirtschaftsplänen, IAS/IFRS.<br />

Diese Leistungen werden in enger Kooperation mit den Tochtergesellschaften des Verbandes zur Verfügung gestellt. Für<br />

Mitgliedsunternehmen wird zudem in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ein Betriebsvergleich angeboten. Die Teilnehmerzahlen<br />

an dem Betriebsvergleich nehmen dabei kontinuierlich zu. Einige Ergebnisse des Betriebsvergleichs 2005 sind<br />

beispielhaft im Kapitel „Statistik des Wohnens“ in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zu finden.<br />

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<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />

Rechtsberatung<br />

Auch im zurückliegenden Jahr haben viele Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH), insbesondere zum Mietrecht und<br />

zum Betriebskostenrecht, die individuelle Beratung der Mitgliedsunternehmen in Rechtsfragen geprägt. Der Verband hat telefonisch<br />

und schriftlich Auskunft zu den Fragestellungen der Unternehmen erteilt. In einigen Fällen wurden auch umfangreiche<br />

Gutachten erarbeitet. Die Schwerpunkte der Rechtsberatung lagen in den Bereichen Miet- und Wohnungseigentumsrecht<br />

sowie Genossenschafts- und Gesellschaftsrecht. Darüber hinaus wurde die Rechtsberatung auch auf den Gebieten<br />

des IT-Rechts und des privaten Baurechts sowie in Fragen des allgemeinen Zivilvertragsrechts in Anspruch genommen. Einen<br />

besonderen Schwerpunkt bildeten dabei Fragestellungen bei den Signallieferungs- und Gaspreisentgelten.<br />

Modernisierung und Schönheitsreparaturen<br />

Die Rechtsberatung im Bereich Schönheitsreparaturen wurde in erster Linie durch das Urteil des Bundesgerichtshofes vom<br />

28. März <strong>2007</strong> geprägt. Die Rechtsberatung entwickelte hierzu optionale und praxisorientierte Handlungsvorschläge für die<br />

Mitgliedsunternehmen. Zudem stellte die Rechtsprechung hohe Anforderungen an die Ankündigung und die Durchführung<br />

von Modernisierungsmaßnahmen sowie die sich daran anschließenden Mieterhöhungen. Die dabei aufgestellten Grundsätze<br />

erwiesen sich oftmals als praxisfern und sind in einzelnen Fällen kaum umsetzbar. Die Rechtsberatung wurde deshalb<br />

vielfach mit der Prüfung von Entwürfen zu Modernisierungsankündigungen und -mieterhöhungen betraut.<br />

Betriebskosten<br />

Im Berichtszeitraum hat der Bundesgerichtshof eine ungewöhnliche Vielzahl an bedeutsamen Entscheidungen im Betriebskostenrecht<br />

getroffen, die erhebliche Auswirkungen auf das alltägliche Vermietungsgeschäft haben und demgemäß verstärkt<br />

in die Rechtsberatungspraxis eingeflossen sind.<br />

Zulässiger Mietgebrauch<br />

Zunehmend wurde die Rechtsberatung mit Anfragen konfrontiert, die den Rahmen des zulässigen Gebrauchs der Mietwohnung<br />

betrafen. Anhand der Vielzahl der Fragen ließ sich feststellen, dass die Mieter immer häufiger eigene Rechte behaupten,<br />

die sich nach Prüfung durch die Rechtsberatung als nicht gegeben herausstellten. Die Rechtsprechung äußerte<br />

sich dabei gerade zu der Zulässigkeit von Parabolantennen in sehr vielfältiger Weise.<br />

Die Rechtsberatung wurde durch die Wohnungsunternehmen auch vermehrt mit Nachbarstreitigkeiten betraut. In diesen<br />

Fällen werden die Wohnungsunternehmen häufig in die Vermittlerrolle gedrängt.<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Über die allgemeine WEG-rechtliche Beratung hinaus bestand besonderer Beratungsbedarf hinsichtlich der Abgrenzung<br />

von Gegenständen des Sondereigentums und solchen des Gemeinschaftseigentums.<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Die gesellschaftsrechtliche Beratungspraxis war durch zwei Urteile des Bundesgerichtshofs geprägt, in denen er sich mit<br />

der Wirksamkeit von Beratungsverträgen befasste, die zwischen einer Aktiengesellschaft und Unternehmen geschlossen<br />

wurden, an denen ein Aufsichtsratsmitglied der Aktiengesellschaft beteiligt ist.<br />

Genossenschaftsrecht<br />

Die Rechtsberatung im Bereich Genossenschaftsrecht war geprägt durch die Novellierung des Genossenschaftsgesetzes<br />

(GenG). Eine Vielzahl der Anfragen bezog sich auf die zukünftige Ausgestaltung der Genossenschaftssatzungen und der Geschäftsordnungen.<br />

Allgemeines Zivilvertragsrecht<br />

Einen Schwerpunkt in der Rechtsberatung bildete auch das allgemeine Zivilvertragsrecht. Insbesondere wurden Verträge unterschiedlichster<br />

Art zur umfassenden Überprüfung vorgelegt. Neben Wohnraum- und Gewerbemietverträgen waren dies<br />

insbesondere auch Dauerlieferungsverträge mit langen Laufzeiten in den Bereichen Kabelfernsehen und zusätzliche Multimediadienste<br />

sowie Energieversorgungsverträge mit Gas- und Stromversorgungsunternehmen.<br />

Technische Beratung<br />

Dauerthema im gesamten Berichtszeitraum war das Thema Energieausweis. Zu jedem Zeitpunkt hat es informelle Nachfragen<br />

zum Stand des Verordnungsverfahrens, zu Inhalten und zu möglichen Auswirkungen der Bestimmungen der Energieeinsparverordnung<br />

gegeben. Anfragen zu Verkehrssicherungspflichten waren rückläufig, da viele Unternehmen aufgrund<br />

der Beratungen in den Gremien und der Veröffentlichungen der Verbände die Organisation der Verkehrssicherungs- oder<br />

Überwachungspflichten im eigenen Unternehmen aufgebaut haben. Bei der Planung von Neubauten und Modernisierungen<br />

konnte der Verband in zahlreichen Fällen durch Mitwirkung und Auslegung der Normenwerke bei der Lösung anstehender<br />

Probleme helfen. Dies betraf Probleme bei Flächenermittlungen nach der Wohnflächenverordnung, Brandschutzauflagen in<br />

Aufzügen, Definitionsfragen zu begriffen wie „Wohnung“, „Wohnraum“ oder „weiße Wanne“. Bei der Vorbereitung und<br />

Durchführung von Projekten konnten wir im zurückliegenden Jahr durch Mitwirkung bei der Auswahl von Projektbeteiligten,<br />

bei Fragen zu Architekten- und Ingenieurverträgen und bei der Abrechnung dieser Leistungen unterstützen. Fragen zum<br />

Gebäudemanagement hat es ebenfalls mehrfach gegeben. Im Vordergrund standen hier in der Regel Fragen zu Nebenkostenabrechnungen,<br />

gefolgt von Schadstoffen in Wohnungen, in erster Linie Schimmelbefall, vereinzelt das Phänomen<br />

„Fogging“ und andere Schadstoffe in Innenräumen. Hier waren wir behilflich bei der Suche nach geeigneten Sachverständigen<br />

und haben teilweise das Gutachterverfahren begleitet.<br />

Aus- Fort- und Weiterbildung<br />

Im Berichtszeitraum hat der <strong>VdW</strong> südwest auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages weiterhin eng mit der<br />

Südwestdeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft kooperiert und zahlreiche Seminare und Lehrgänge angeboten:<br />

• Der dreisemestrige Lehrgang „Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in (IHK)“ wird – in jedem Semester beginnt ein Lehrgang –<br />

aktuell von 82 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht.<br />

• Im November <strong>2006</strong> und im April <strong>2007</strong> startete jeweils ein Lehrgang „Immobilien-Ökonom/in (GdW)“ mit 18 bzw. 13 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern.<br />

• In der FM-Sparte begann im September und Oktober <strong>2006</strong> ein Lehrgang zum „Facility Management Agent (IHK)“ als<br />

Inhouse-Schulung mit 14 bzw. zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />

• Den Lehrgang „Immobilien Consultant“ nahmen 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im September <strong>2006</strong> sowie 15 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer im April <strong>2007</strong> auf.<br />

• Im April <strong>2007</strong> startete der Studiengang zum /zur „Sachverständigen Immobilienbewertung“ mit zehn Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern.<br />

In Kooperation mit dem IFQ Institut zur Förderung der Qualität von Immobilien e. V. fand vom 20. bis 24. November <strong>2006</strong><br />

ein einwöchiger Lehrgang zum/zur „Sachverständigen Gebäudepass“ mit neun Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.<br />

40<br />

41


<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />

Kommunizieren – Leben – Gestalten<br />

Ausdifferenzierte Lebensstile und veränderte Lebensläufe führen zu neuen inhaltlichen Anforderungen an die Kommunikation der<br />

Wohnungsunternehmen mit aktuellen und potenziellen Bewohnern. Gleichzeitig ermöglichen die Kommunikationstechniken neue<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Schließlich steigt auch im Bereich des Wohnens die Notwendigkeit der Verbesserung der nachbarschaftlichen Kommunikationsfähigkeit.<br />

Das „Kommunikative Wohnen“ ist damit eine zentrale aktuelle und künftige Herausforderung.<br />

Kommunikatives Wohnen I<br />

42<br />

43


<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />

Wohnen in Nachbarschaften<br />

WiN steht für „Wohnen in Nachbarschaften“. Funktionierende Nachbarschaften setzten dabei die Kommunikationsfähigkeit unter Bewohnern<br />

voraus. Die Entwicklung von Nachbarschaftsstreitigkeiten und die bei Wohnungsunternehmen eingehenden Beschwerden über<br />

Nachbarn sind häufig auf eine reduzierte Kommunikationsfähigkeit zurückzuführen. Gute Nachbarschaften sind „geWiNnbringend“ für<br />

alle. Mit der „Aktion WiN“ greift der <strong>VdW</strong> südwest die von zahlreichen Wohnungsunternehmen entwickelten Projekte auf und strebt die<br />

Entwicklung neuer zusätzlicher Impulse für positive Nachbarschaftsentwicklungen an.<br />

Im Rahmen dieser Aktion initiiert der <strong>VdW</strong> südwest Projekte, die vor allem neue Wege zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit unter<br />

Nachbarn aufzeigen sollen. Dabei spielen auch interkulturelle Nachbarschaften eine zentrale Rolle. In seinem Projekt I-WiN hat der <strong>VdW</strong><br />

südwest deshalb junge Erwachsene aus der ganzen Bundesrepublik eingeladen, um in einer Schreibwerkstatt ihre Erlebnisse und Erfahrungen<br />

aus interkulturellen Nachbarschaften zu schildern. Im Juni <strong>2007</strong> trafen sich rund 20 Teilnehmer zu einer Wochenendklausur in<br />

Frankfurt. Die jungen Menschen mit Sozialisationserfahrungen in unterschiedlichen Kulturen wirken durch ihre Berichte wie „Reiseleiter“ in<br />

interkulturellen Nachbarschaften.<br />

Kommunikatives Wohnen II<br />

44<br />

45


<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />

Marketing in der<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Lange Verweildauern von Bewohnern in einer Wohnung werden aufgrund des demographischen Wandels immer mehr die Ausnahme,<br />

dadurch steigt die Fluktuation in den Wohnquartieren. Der effizienten Suche nach geeigneten Nachmietern wird deshalb eine wachsende<br />

Bedeutung zukommen.<br />

Wie aber erreiche ich am besten meine Zielgruppen Der <strong>VdW</strong> südwest geht dieser Frage nach und hat seinen Mitgliedern mit dem<br />

Seminar „Kommunikatives Wohnen – Herausforderungen und Antworten der Wohnungswirtschaft“ im Juni <strong>2007</strong> Lösungsansätze<br />

vorgestellt. Fest steht, dass „klassische“ Werbung, verbunden mit Immobilienanzeigen in Tageszeitungen, nicht mehr ausreichend ist.<br />

Stattdessen nimmt die Bedeutung des zielgruppenorientierten Marketings sowie des Images zu.<br />

Kommunikatives Wohnen III<br />

46<br />

47


<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />

Kommunikation und Information<br />

Die Nutzung von Multimedia-Angeboten hat in den letzten Jahren eine deutliche Dynamisierung erfahren. Multimedia-Angebote werden<br />

dabei von allen Bevölkerungskreisen und auch generationsübergreifend genutzt. Der preisgünstige Zugang zu neuen Angeboten in den<br />

Wohnungen wird deshalb wichtiger. Durch die Rückkanalfähigkeit einiger Angebote ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten der Entwicklung<br />

von Dienstleistungsangeboten rund ums Wohnen. Auf diesem Gebiet wird damit die künftige Entwicklung von wohnungswirtschaftlichen<br />

Angeboten wesentlich geprägt werden.<br />

Der <strong>VdW</strong> südwest hat sich daher intensiv mit den Anbieterstrukturen befasst und – vor dem Hintergrund einer zu Beginn <strong>2007</strong> erfolgten<br />

kräftigen Preiserhöhung für Signallieferungen über Kabel – die Marktmacht und die Vorgehensweise bei der Preiserhöhung öffentlich kritisiert.<br />

Gleichzeitig strebt der Verband einen offenen und konstruktiven Dialog mit Kabelanbietern der verschiedenen Netzebenen zur Weiterentwicklung<br />

der inhaltlichen Angebote an. Ziel ist dabei unter anderem der Abbau der so genannten „Schüsselwälder“, wie sie in vielen<br />

Wohnquartieren noch zu finden sind.<br />

Kommunikatives Wohnen IV<br />

48<br />

49


<strong>Jahresbericht</strong> I Gremien des Verbandes<br />

Intensiv setzte sich der Verbandsrat auch mit der Entwicklung der Mietnebenkosten und deren Ursachen auseinander.<br />

Kritisch wurden dabei insbesondere die Anbieterstrukturen und deren Auswirkungen auf die Preise betrachtet. Der<br />

Verbandsrat hat deshalb den Vorstand in seiner Vorgehensweise gegen Preiserhöhungen bei den Signallieferungen der<br />

Kabelnetzebene 3 unterstützt. Die Auseinandersetzung des Verbandes mit Kabelanbietern hatte in der allgemeinen Öffentlichkeit<br />

breite Aufmerksamkeit gefunden.<br />

Fachausschüsse<br />

Die Arbeit der Fachausschüsse ist von zentraler Bedeutung für die Verbandsarbeit, da diese inhaltlich eine enge Klammer<br />

zwischen der Arbeit der Geschäftsstelle des Verbandes und der wohnungswirtschaftlichen Praxis darstellen.<br />

Gremien des Verbandes<br />

Fachausschuss für Genossenschaften<br />

Der Fachausschuss für Genossenschaften kam im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen zusammen. Weitere Sitzungen fanden<br />

gemeinsam mit dem Genossenschaftsausschuss des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen statt.<br />

Im Mittelpunkt der Herbstsitzung <strong>2006</strong> stand die Markenpositionierung der Wohnungsgenossenschaften innerhalb der<br />

Marketinginitiative „Typisch Genossenschaften“. Zudem beschäftigte sich der Fachausschuss mit der Vorbereitung des<br />

6. Gemeinsamen Genossenschaftstages, der im Jahr 2008 in Frankfurt stattfinden wird.<br />

In der Frühjahrssitzung <strong>2007</strong> wurden das Verbandsleitbild und Unternehmensleitbilder von Genossenschaften diskutiert.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung bildeten Informationen über die Prüfung kleiner Genossenschaften vor dem<br />

Hintergrund der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes.<br />

In den Themenschwerpunkten der Arbeit der Gremien spiegelt sich die Entwicklung der Rahmenbedingungen der Wohnungswirtschaft.<br />

Zudem gaben die Gremien Impulse für Aktionen des Verbandes.<br />

Mitgliederversammlung<br />

Die Mitgliederversammlung fand im Rahmen des Verbandstages am 26. September <strong>2006</strong> in Hofgeismar statt. In den<br />

Berichten aus der Arbeit des Verbandsrates und des Vorstands wurde deutlich, dass der <strong>VdW</strong> südwest die Basis der Arbeit<br />

zur Unterstützung der Mitglieder erweitert hat. So richtet sich die Interessenvertretung nicht nur an die Politik auf den verschiedenen<br />

Ebenen, wobei der Verband eng mit dem Bundesverband GdW kooperiert, sondern stößt auch die Diskussion<br />

von Themen in der Öffentlichkeit an. Ein Beispiel hierfür war die Aktion Stadt, mit der der Verband Ziele der Stadtentwicklung<br />

formulierte und die Leistungen von Wohnungsunternehmen auf diesem Gebiet beispielhaft in Fachkreisen und in<br />

der breiten Öffentlichkeit zur Diskussion stellte.<br />

In seinen Dienstleistungsbereichen hat sich der Verband ebenfalls zukunftsorientiert aufgestellt. So präsentierte sich auf<br />

dem Verbandstag ein neues Führungsteam für die Wirtschaftsprüfung. Mit Blick auf die Novelle des Genossenschaftsrechts<br />

wurde festgestellt, dass die beratungsorientierte Prüfung ein wichtiger Baustein für die Zukunftsgestaltung ist.<br />

Fachausschuss für Kapitalgesellschaften<br />

Der Fachausschuss kam im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen – im November <strong>2006</strong> und im April <strong>2007</strong> – in Marburg und<br />

in Frankfurt zusammen.<br />

Themen waren Berichte und Erfahrungsaustausch über Handlungsweisen der Unternehmen beim Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz,<br />

die Abgrenzung des Heimrechts zu innovativen Wohnformen und aktuelle Finanzierungsstrategien der<br />

Unternehmen. Aktuelle rechtliche, steuer- und wohnungspolitische Themen auf Bundes- und Landesebene wie auch verbandspolitische<br />

Aktivitäten standen ebenfalls auf der Tagesordnung.<br />

Fachausschuss für Hausbewirtschaftung<br />

Der Fachausschuss für Hausbewirtschaftung traf sich im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen, am 9. November <strong>2006</strong> und<br />

am 29. März <strong>2007</strong>, in Frankfurt. Schwerpunktthemen der Sitzungen waren insbesondere Möglichkeiten zur Flexibilisierung<br />

der Wohnungsnutzung vor dem Hintergrund steigender Fluktuationsquoten sowie alternative Nutzungskonzepte für bestehende<br />

Objekte (z. B. Gästewohnungen u. ä.).<br />

Zudem wurden die aktuellen wohnungswirtschaftlichen Themen (z. B. Energieausweis, REITs, Unternehmensteuerreform u. a.)<br />

aus betriebswirtschaftlicher Perspektive diskutiert.<br />

Erfreut zeigten sich Verbandsrat und Vorstand, dass sich die Arbeit nicht zuletzt auch in der Mitgliederentwicklung positiv<br />

bemerkbar macht.<br />

Verbandsrat<br />

In der Arbeit des Verbandsrates standen Fragen der Gestaltung und Umsetzung neuer Rahmenbedingungen im Mittelpunkt.<br />

Zentrale Themen waren dabei das Gleichbehandlungsgesetz und die Einführung von Energieausweisen. Zudem standen<br />

steuerrechtliche Rahmenbedingungen wiederholt auf der Tagesordnung.<br />

Auch hat der Verbandsrat intensiv die Ausrichtung des künftigen Verbandsleitbildes diskutiert und dabei die Fachausschüsse<br />

für Genossenschaften und Kapitalgesellschaften einbezogen. Der Fokus der künftigen Verbandsarbeit liegt danach<br />

bei der Stärkung und Unterstützung der Innovationskraft der Mitglieder.<br />

50<br />

51


<strong>Jahresbericht</strong> I Gremien des Verbandes<br />

Fachausschuss für Recht<br />

Der Fachausschuss für Recht kam im Berichtszeitraum zu drei Sitzungen, jeweils in Frankfurt, zusammen.<br />

In der Sitzung am 25. Oktober <strong>2006</strong> hat der Ausschuss eine Handlungsempfehlung an den Verband zum Thema Rauchwarnmelder<br />

verabschiedet. Weiterhin standen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und dessen Auswirkungen auf die<br />

Wohnraumvermietung im Mittelpunkt der Arbeiten des Ausschusses. Weitere Themen waren die miet- und wohnungseigentumsrechtlichen<br />

Auswirkungen der Anrechenbarkeit haushaltsnaher Dienstleistungen bei der Einkommensteuer sowie<br />

Rechtsprechungstendenzen, wonach persönliche Interessen von Mietern bei der Aufstellung von Parabolantennen zu<br />

berücksichtigen sind. In der Sitzung am 13. Juni <strong>2007</strong> bildeten die rechtlichen Konsequenzen des BGH-Urteils vom 28. März<br />

<strong>2007</strong> zu Mietvertragsklauseln über Schönheitsreparaturen den Schwerpunkt der Sitzung. Ein weiteres Thema war die<br />

Novellierung des Wohnungseigentumsgesetzes.<br />

Fachausschuss für Steuern<br />

Der Fachausschuss für Steuern ist im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen im Dezember <strong>2006</strong> und im April <strong>2007</strong> in Frankfurt<br />

zusammengekommen.<br />

In beiden Sitzungen lag der Schwerpunkt auf den beschlossenen Gesetzesänderungen und den geplanten Gesetzesvorhaben.<br />

Es wurden die steuerlichen Auswirkungen auf die Wohnungsunternehmen diskutiert, insbesondere die im Rahmen<br />

des Haushaltsbegleitgesetzes beschlossene Erhöhung des allgemeinen Umsatzsteuersatzes von 16 auf 19 Prozent, die erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit hat. Im Jahressteuergesetz <strong>2007</strong> wurde gesetzlich klargestellt, dass die<br />

Rückzahlung von Geschäftsguthaben an ausscheidende Mitglieder von Genossenschaften in der Regel keine Körperschaftsteuer<br />

auslöst.<br />

Der zentrale Schwerpunkt der letzten Sitzung lag in der Diskussion über die geplante Unternehmensteuerreform 2008.<br />

Weiterhin wurden handelsrechtliche Themen behandelt sowie Fragen zur Einführung eines Gesetzes über das elektronische<br />

Handels- und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister diskutiert.<br />

Fachausschuss für Planung und Technik<br />

In allen Sitzungen des Fachausschusses für Planung und Technik haben die Fragen zur Einführung des Energieausweises<br />

eine zentrale Rolle eingenommen. Erörtert wurde zudem die gesamte Palette der Maßnahmen zur energetischen Modernisierung<br />

von Gebäuden.<br />

Ein Schwerpunktthema war auch die „Kostenoptimierung und Qualitätssicherung bei der Aufzugswartung“. Mangelhafte<br />

Wartung, unterlassene Instandhaltungen oder die Verwendung falscher (billiger) Schmierstoffe ziehen häufig Schäden<br />

nach sich, die vermeidbar sind und die sich nachteilig auf die gesamte Lebensdauer des Aufzugs auswirken.<br />

Fachausschuss für Berufliche Bildung und Personalentwicklung<br />

Der Fachausschuss ist im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen im August <strong>2006</strong> und im März <strong>2007</strong> zusammengekommen. In<br />

beiden Sitzungen diskutierte der Fachausschuss den Stand der Novellierung der Fortbildung zur „Geprüften Immobilienfachwirtin“/zum<br />

„Geprüften Immobilienfachwirt“ (IHK). Die Novellierung soll die Neuordnung der Ausbildung zur Immobilienkauffrau/zum<br />

Immobilienkaufmann konsequent fortführen und Ende <strong>2007</strong> abgeschlossen sein. Mit Blick auf die Novellierung<br />

des Ausbildungsberufs wurde der entsprechende Flyer des <strong>VdW</strong> südwest überarbeitet.<br />

Breiten Raum nahm die Diskussion über Instrumente der Personalplanung und Personalentwicklung ein. Behandelt wurden<br />

insbesondere die Instrumente „Stellenbeschreibung“ und „Mitarbeiterbeurteilung“. Erörtert wurde dabei auch, wie Mitarbeiterbeurteilungen<br />

im Rahmen von Prämienzahlungen eingesetzt werden können.<br />

Fachausschuss für Eigentum<br />

Der Fachausschuss für Eigentum kam im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen zusammen.<br />

Im Rahmen des ständigen Tagesordnungspunktes Marktanalyse stellten die Mitglieder fest, dass die positiven Entwicklungen<br />

in den Bereichen „Bauträgergeschäft“ und „Privatisierung“ zum frühzeitigen Erreichen der für <strong>2006</strong> gesteckten Ziele geführt<br />

hat. Auch die Nachfrage nach Mietwohnungen verlief zufriedenstellend. Obwohl zunehmend preisgünstiger Wohnraum in das<br />

allgemeine Interesse gerückt ist, wurden öffentliche Fördermittel selten abgerufen, da die damit einhergehenden Bindungen<br />

als problematisch angesehen werden. Darüber hinaus wurde ein Vergleich der Organisationsstrukturen der im Ausschuss beteiligten<br />

Unternehmen vorgenommen.<br />

Auch wurde die Thematik der haushaltsnahen Dienstleistungen und Handwerkerleistungen nach § 35 a EStG diskutiert. Die<br />

Umsetzung der durch ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums ausgelösten Ausweitung auf Mieter und Wohnungseigentümer<br />

gestaltet sich in der Praxis als schwierig und ist mit vielen Unsicherheiten verbunden.<br />

Fachausschuss für EDV und Organisation<br />

Der Fachausschuss setzte sich intensiv mit aktuellen Entwicklungen bei IT-Systemen auseinander. Ebenso wurden Anforderungen<br />

an ein softwaregestütztes Kreditportfoliomanagement diskutiert.<br />

Praktische Fragestellungen stellten sich rund um den Datenschutz, um die digitale Betriebsprüfung und um das Elektronische<br />

Handels- und Unternehmensregister, das seit Anfang <strong>2007</strong> von den Unternehmen zu beachten ist. Besonderes Interesse<br />

fand das Thema Change-Management, das künftig kontinuierlich beleuchtet werden wird, um jeweils aktuelle<br />

Veränderungen in der Wohnungswirtschaft im Hinblick insbesondere auf Organisations- und Unternehmensstruktur, EDV<br />

und Prozessanpassungen mit den jeweiligen Unternehmensvertretern zu diskutieren.<br />

52<br />

53


<strong>Jahresbericht</strong> I Gremien des Verbandes<br />

Arbeitskreise<br />

Arbeitskreis „Europa“<br />

Der Arbeitskreis des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, des <strong>VdW</strong> saar und des <strong>VdW</strong> südwest hat sich am 12. und 13. März <strong>2007</strong> in<br />

Brüssel konstituiert:<br />

Der Arbeitskreis mit Vorständen und Geschäftsführern aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland informierte sich in<br />

seiner ersten Sitzung in Brüssel über die Bedeutung der EU für die Wohnungswirtschaft; denn rund 70 Prozent der Vorschriften,<br />

die auch das unternehmerische Handeln der deutschen Wohnungswirtschaft berühren, werden „von Europa beeinflusst“. Ein<br />

Themenschwerpunkt waren die energie- und klimapolitischen Ziele der EU.<br />

Arbeitskreis „Privatisierung von Wohnungsbeständen“<br />

Dieser gemeinsame Arbeitskreis des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen und des <strong>VdW</strong> südwest beschäftigte sich mit den Zielen und<br />

Kriterien, die in der wohnungswirtschaftlichen Praxis bei der Privatisierung angelegt werden.<br />

Diskutiert wurde dies anhand mehrerer Praxisberichte von Unternehmen. Deutlich wurde hierbei die Notwendigkeit der engen<br />

Kooperation zwischen Vertrieb, Eigentumsverwaltung und Mieterbetreuung.<br />

Arbeitskreis „Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“<br />

Der Arbeitskreis befasste sich mit den verschiedenen Dimensionen und möglichen Aktivitäten des Verbandes im Bereich des<br />

„Kommunikativen Wohnens“. Die Bedeutung dieses Themas wird aufgrund der zu erwartenden steigenden Fluktuationsraten<br />

beim Wohnen zunehmen und dann auch eine besondere Relevanz für die Entwicklungsmöglichkeiten von Wohnungsunternehmen<br />

erhalten.<br />

Gremien der Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz<br />

Gremien der Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz<br />

Der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen gehören 77 Mitgliedsunternehmen aus dem <strong>VdW</strong><br />

Rheinland Westfalen und dem <strong>VdW</strong> südwest an.<br />

Sie haben sich zusammengeschlossen, um ihre wohnungspolitischen Interessen der Landesregierung gegenüber abzustimmen<br />

und den Erfahrungsaustausch untereinander zu organisieren. Sie treffen sich jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst zu einer<br />

Vollversammlung. Diese Treffen dienen regelmäßig auch der Information über Veränderungen der wohnungspolitischen Instrumente.<br />

ARGE-Arbeitsausschuss<br />

Der Arbeitsausschuss ist das von der Vollversammlung gewählte<br />

Lenkungsgremium, das die Vollversammlung inhaltlich und organisatorisch<br />

vorbereitet. Er tagte im Berichtszeitraum am 1. August<br />

<strong>2006</strong>, am 2. November <strong>2006</strong> und am 4. April <strong>2007</strong> in Mainz.<br />

Im Mittelpunkt der Sitzung im August <strong>2006</strong> stand der Entwurf der<br />

Verwaltungsvorschrift „Wohnen in Orts- und Stadtkernen“ des Ministeriums<br />

der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz. Der Arbeitsausschuss<br />

der rheinland-pfälzischen Wohnungsunternehmen beriet<br />

über mögliche Änderungen und Ergänzungen aus seiner Sicht.<br />

Die voraussichtliche Ausgestaltung der Wohnungsbauförderung<br />

<strong>2007</strong> diskutierte der Arbeitsausschuss in seiner Sitzung am 2. November<br />

<strong>2006</strong>. Ferner bereitete der Arbeitsausschuss die Vollversammlung<br />

am 15. November <strong>2006</strong> vor.<br />

Auf der Tagesordnung im April <strong>2007</strong> standen u. a. das Regelwerk<br />

des Finanzministeriums über „Gemeinschaftsräume für aktivierende<br />

Nachbarschaften“, der Gesetzentwurf eines Landesgesetzes zur<br />

Änderung der Landesbauordnung Rheinland-Pfalz, Anregungen der<br />

Verbände zur Ergänzung des Katalogs in § 2 Betriebskostenverordnung<br />

und ein Erfahrungsaustausch über die technische Innenrevision.<br />

Vollversammlungen in Neuwied und Trier<br />

In der Vollversammlung am 15. November <strong>2006</strong> in Neuwied standen<br />

ein Vortrag von Staatssekretär Dr. Rüdiger Messal über die Wohnungsbauförderung<br />

<strong>2007</strong>, die Behandlung der Themen BIDs und HIDs<br />

sowie der neue Energieausweis im Mittelpunkt der Sitzung.<br />

Als neue Mitglieder für den Arbeitsausschuss wählte die Vollversammlung:<br />

Albrecht Huber<br />

(BVT Bau- und Vermietungsgenossenschaft Trier eG, Trier),<br />

Reiner Schmitz<br />

(Modernes Wohnen eG, Koblenz) und<br />

Michael Schurich<br />

(Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer).<br />

Am 21. Juni <strong>2007</strong> fand eine weitere Vollversammlung in Trier statt.<br />

Beraten wurden die vom Arbeitsausschuss vorbereiteten Themen<br />

„Technische Innenrevision“ und „Ergänzung der Betriebskostenverordnung“.<br />

Über die bundes- wie landespolitische und administrative<br />

Ebene wollen der <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen und der <strong>VdW</strong><br />

südwest erreichen, dass der Katalog der umlagefähigen Betriebskosten<br />

in Anpassung an die veränderten Entwicklungen der Betriebskostenarten<br />

erweitert wird. Hierzu zählen auch die Wartungskosten<br />

von Rauchwarnmeldern.<br />

Letztere standen auch im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung<br />

am 3. Mai <strong>2007</strong> im Landtag Rheinland-Pfalz. Ein Erfahrungsaustausch<br />

über soziales Management der Wohnungsunternehmen war<br />

ein weiterer Tagesordnungspunkt. Berichte aus zwei Unternehmen<br />

gaben dabei Impulse für eine intensive Diskussion.<br />

54<br />

55


<strong>Jahresbericht</strong> I Statistik des Wohnens<br />

Statistik des Wohnens<br />

C. Baufertigstellungen und Baubetreuung<br />

Die Baufertigstellungen waren im Jahr <strong>2006</strong> sowohl im Mietwohnungsbereich mit 16,9 % als auch im Eigentumsbereich<br />

mit 21,4 % gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Schon im Jahr zuvor bewegten sich die Zahlen auf niedrigem Niveau.<br />

Im Folgenden werden die wohnungswirtschaftlichen Entwicklungen bei den Verbandsmitgliedern in den Ländern Hessen<br />

und Rheinland-Pfalz dargestellt. Es handelt sich um Ergebnisse einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen. Für das<br />

Jahr <strong>2006</strong> handelt es sich dabei um Hochrechnungen.<br />

1. Hessen<br />

A. Wohnungsbestand<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Wohnungsbestände der Mitgliedsunternehmen und den Umfang des verwalteten<br />

Wohnungsbestandes. Im Vergleich der Jahre 2005 und <strong>2006</strong> sind sowohl der eigene Wohnungsbestand mit 0,9 %<br />

als auch der verwaltete Bestand mit 1,2 % leicht zurückgegangen.<br />

Gesamtinvestitionen<br />

Davon<br />

Mietwohnungen<br />

Eigentumsmaßnahmen<br />

Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung % Anteil % Wohnungen Veränderung % Anteil %<br />

2003 787 404 51,3 383 48,7<br />

2004 582 - 26,0 382 - 5,4 65,6 200 + 47,7 34,4<br />

2005 669 + 14,9 502 + 31,4 75,0 267 + 33,5 25,0<br />

<strong>2006</strong> 627 - 6,3 417 - 16,9 66,5 210 -21,4 33,5<br />

D. Miete<br />

Die Bruttokaltmiete ist im Vergleich der Jahre 2005 und <strong>2006</strong> um 1,8 % gestiegen, wobei der Anstieg der Nettokaltmiete<br />

mit 1,5 % geringer und der Anstieg der Nebenkosten mit 2,4 % höher ausfiel. Der Anstieg der Nettokaltmiete entsprach<br />

dem allgemeinen Verbraucherpreisindex für das Jahr <strong>2006</strong> in Hessen mit 1,5 %. Mittlerweile haben die Nebenkosten einen<br />

Anteil von fast 25 % an der Bruttokaltmiete.<br />

Eigener Wohnungsbestand<br />

Verwalteter Wohnungsbestand<br />

Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung %<br />

2003 227.091 19.495<br />

2004 231.638 + 2,0 19.834 + 1,7<br />

2005 226.734 - 2,1 23.423 - 18,1<br />

<strong>2006</strong> 224.693 - 0,9 23.141 - 1,2<br />

Jahr Miete insgesamt Davon<br />

im Dezember Nettokaltmiete Nebenkosten (ohne Heizung und Warmwasser)<br />

Euro/qm Veränderung % Euro/qm Veränderung %<br />

Euro/qm Veränderung % Anteil %<br />

2003 6,25 4,69<br />

1,56 25,0<br />

2004 6,53 + 4,5 4,97 + 6,0<br />

1,56 0 23,9<br />

2005 6,82 + 4,4 5,14 + 3,4<br />

1,68 + 7,7 24,7<br />

<strong>2006</strong> 6,94 + 1,8 5,22 + 1,5 1,72 + 2,4 24,8<br />

B. Investitionsvolumen<br />

Das Investitionsvolumen insgesamt ist im Jahr <strong>2006</strong> im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 % zurückgegangen. Diese Entwicklung<br />

ist ausschließlich durch die Neubautätigkeit verursacht. Dagegen sind die Investitionen in den Wohnungsbestand um<br />

4,4 % gestiegen. Im Jahr <strong>2006</strong> flossen von zehn investierten Euro rund zwei Euro in den Neubau und acht Euro in den<br />

Bestand.<br />

Gesamtinvestitionen<br />

Davon<br />

Neubautätigkeit<br />

Bestand<br />

Mio. Euro Veränderung % Mio. Euro Veränderung % Anteil % Mio. Euro Veränderung % Anteil %<br />

2003 352,9 82,0 23,2 270,9 76,8<br />

2004 362,9 + 2,8 74,6 - 9,0 20,6 288,3 + 6,4 79,4<br />

2005 407,1 + 12,2 102,9 + 37,9 25,3 304,2 + 5,5 74,7<br />

<strong>2006</strong> 383,8 - 5,7 66,2 - 35,7 17,2 317,6 + 4,4 82,8<br />

E. Auszubildende<br />

Die Zahl der Auszubildenden ist leicht zurückgegangen. Insbesondere mit Blick auf die Altersstruktur der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter dürfen die Mitgliedsunternehmen nicht in ihren Anstrengungen im Bereich der Ausbildung nachlassen. Der<br />

novellierte Ausbildungsberuf „Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau“ bietet die Chance, im Rahmen der im 3.<br />

Ausbildungsjahr neu eingeführten fünf Wahlpflichtqualifikationen den Auszubildenden auf die künftigen Aufgaben im<br />

Unternehmen gezielter vorzubereiten.<br />

Auszubildende Kauffrau/Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />

2003 90<br />

Anzahl Veränderung %<br />

2004 110 +22,2<br />

2005 108 - 1,8<br />

<strong>2006</strong> 102 - 5,0<br />

F. Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen<br />

Die Anzahl der Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen ist im Berichtsjahr um 2,7 % zurückgegangen. Der<br />

Anteil der gebundenen Wohnungen am gesamten Bestand der Mitgliedsunternehmen beläuft sich gegenwärtig auf 35,2 %.<br />

Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindung<br />

Anzahl Anteil %<br />

2003 83.229 36,7<br />

2004 76.659 33,1<br />

2005 81.193 35,8<br />

<strong>2006</strong> 79.000 35,2<br />

56<br />

57


<strong>Jahresbericht</strong> I Statistik des Wohnens<br />

2. Rheinland-Pfalz<br />

A. Wohnungsbestand<br />

Im Vergleich der Jahre 2005 und <strong>2006</strong> blieben sowohl der eigene als auch der verwaltete Wohnungsbestand der befragten<br />

Unternehmen nahezu konstant.<br />

Eigener Wohnungsbestand Verwalteter Wohnungsbestand Darunter<br />

Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung %<br />

2003 101.214 9.341<br />

2004 98.409 - 2,8 7.723 - 17,3<br />

2005 96.341 - 2,1 7.547 - 2,3<br />

Eigentumswohnungen<br />

Wohnungen Veränderung % Anteil %<br />

B. Investitionsvolumen<br />

Die Investitionen bewegten sich in den Jahren 2005 und <strong>2006</strong> auf einem stabilen Niveau. Von zehn investierten Euro flossen<br />

im Durchschnitt rund sieben Euro in den Bestand und drei Euro in den Neubau.<br />

C. Baufertigstellungen und Baubetreuung<br />

Der Anstieg der Bautätigkeit wurde im Jahr <strong>2006</strong> ausschließlich durch den Eigentumsbereich getragen.<br />

5.347 57,2<br />

4.591 - 14,1 59,4<br />

5.118 + 11,5 67,8<br />

<strong>2006</strong> 96.148 - 0,2 7.531 - 0,2 5.788 + 13,1 76,9<br />

Gesamtinvestitionen<br />

Davon<br />

Neubautätigkeit<br />

Bestand<br />

Mio. Euro Veränderung % Mio. Euro Veränderung % Anteil % Mio. Euro Veränderung % Anteil %<br />

2003 218,2 42,5 19,5 175,7 80,5<br />

2004 260,4 + 19,3 58,9 + 38,6 22,6 201,5 + 14,7 77,4<br />

2005 209,1 - 19,7 56,8 - 3,6 27,2 152,3 - 24,4 72,8<br />

<strong>2006</strong> 212,2 + 1,5 60,7 + 6,8 28,7 151,5 - 0,5 71,3<br />

D. Miete<br />

Die Bruttokaltmiete ist <strong>2006</strong> im Vergleich zu 2005 um 0,7 % gestiegen, wobei der Anstieg der Nettokaltmiete mit 0,2 % geringer<br />

und der Anstieg der Nebenkosten mit 2,5 % höher ausfiel. Der Anstieg der Nettokaltmiete lag unter dem allgemeinen<br />

Verbraucherpreisindex für das Jahr <strong>2006</strong> mit 1,7 %. Mittlerweile haben die Nebenkosten (ohne Heizung und Warmwasser)<br />

einen Anteil von fast 22 % an der Bruttokaltmiete.<br />

Jahr Miete insgesamt Davon<br />

im Dezember Nettokaltmiete Nebenkosten (ohne Heizung und Warmwasser)<br />

Euro/qm Veränderung % Euro/qm Veränderung %<br />

2003 5,36 4,13<br />

2004 5,50 + 2,6 4,33 + 4,8<br />

2005 5,51 + 0,2 4,33 0,0<br />

E. Auszubildende<br />

Die Zahl der Auszubildenden ist zwar leicht zurückgegangen, aber vor dem Hintergrund der Struktur der Unternehmen ist<br />

das Engagement nach wie vor beachtlich.<br />

Auszubildende Kauffrau/Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />

Anzahl Veränderung %<br />

2003 44 0,0<br />

2004 45 - 2,2<br />

2005 39 - 13,3<br />

<strong>2006</strong> 36 - 7,7<br />

Euro/qm Veränderung % Anteil %<br />

1,23 22,9<br />

1,17 - 4,8 21,2<br />

1,18 + 0,8 21,4<br />

<strong>2006</strong> 5,55 + 0,7 4,34 + 0,2 1,21 + 2,5 21,8<br />

F. Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen<br />

Die Anzahl der Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen ist um 1.128 Wohnungen bzw. um 3,4 % zurückgegangen.<br />

Gesamtinvestitionen<br />

Davon<br />

Mietwohnungen<br />

Eigentumsmaßnahmen<br />

Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung % Anteil % Wohnungen Veränderung % Anteil %<br />

2003 177 151 - 3,8 85,3 26 14,7<br />

2004 544 + 207,3 334 + 121,2 61,4 210 + 707,7 38,6<br />

2005 315 - 42,4 267 - 20,1 84,7 48 - 77,1 15,3<br />

<strong>2006</strong> 503 + 59,7 173 - 35,2 34,4 330 + 587,5 65,1<br />

Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindung<br />

Anzahl Anteil %<br />

2003 35.944 36,8<br />

2004 35.523 36,1<br />

2005 33.161 34,4<br />

<strong>2006</strong> 32.033 33,3<br />

58<br />

59


<strong>Jahresbericht</strong> I Statistik des Wohnens<br />

3. Betriebsvergleich<br />

Seit 2004 führt der <strong>VdW</strong> südwest gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen auf freiwilliger Basis zusätzlich einen jährlichen<br />

Betriebsvergleich durch. In diesem Rahmen werden für jedes teilnehmende Unternehmen typische wohnungswirtschaftliche<br />

Kennzahlen ermittelt und diese den Gruppenwerten nach Rechtsform und Größe vergleichbarer Unternehmen<br />

gegenübergestellt. Dazu bedienen wir uns einer in Kooperation mit anderen Regionalverbänden entwickelten Software. Die<br />

beständige Weiterentwicklung des Betriebsvergleichs ist ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit.<br />

Grundlagen<br />

Der Betriebsvergleich besteht aus drei Abschnitten. Diese Aufteilung wurde vorgenommen, um jedem Unternehmen die<br />

Möglichkeit zu geben, den Umfang der Kennzahlen und die damit benötigten und bereitzustellenden Daten selbst zu bestimmen.<br />

Teil I enthält die Basisauswertungen, zu deren Ermittlung in der Regel leicht zugängliche Daten benötigt werden. Teil II<br />

– Zusatzauswertung Hausbewirtschaftung/Personal- und Sachaufwand – benötigt Daten, die möglicherweise nicht in jedem<br />

Unternehmen ohne Weiteres vorhanden sind. Teil III ergänzt diese Auswertungen um zusätzliche Kennzahlen. Um eine größtmögliche<br />

Vergleichbarkeit herzustellen, werden die Unternehmen Gruppen zugeordnet, die sich aus der Größe (gemessen am<br />

Bestand der verwalteten Wohnungseinheiten) und der Rechtsform ableiten. Sofern die Anzahl der einer Gruppe zugeordneten<br />

Unternehmen so gering ist, dass eine repräsentative Auswertung nicht möglich ist, erfolgt eine Zusammenfassung mit<br />

der nächsten verwandten Gruppe.<br />

C. Rentabilitätskennziffern<br />

Gesamt ohne VE < 101<br />

6.001 – offen WE<br />

3.001 – 6.000 WE<br />

1.501 – 3.000 WE<br />

1.501 – 1.500 WE<br />

1.101 – 1.500 WE<br />

Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität in den jeweiligen Größenklassen im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt<br />

0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00<br />

Eigenkapitalrentabilität<br />

Gesamtkapitalrentabilität<br />

Die Gesamtmittelwerte betrugen für die Eigenkapitalrentabilität 3,5 % und die Gesamtkapitalrentabilität 3,3 %.<br />

D. Mieten<br />

Der Durchschnitt der Wohnungsmieten betrug im Teilnehmerkreis des Betriebsvergleichs 2005 4,48 Euro je qm/mtl. (zum<br />

Vergleich: Mittelwert aller Mitgliedsunternehmen des <strong>VdW</strong> südwest 2005 in Rheinland-Pfalz: 4,33 Euro je qm/mtl. und in<br />

Hessen: 5,14 Euro je qm/mtl.). Regional ergaben sich folgende Durchschnittswerte:<br />

Teilnehmerstruktur<br />

Die Erhebung des Jahres 2005 für den <strong>VdW</strong> südwest (für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong>) stützte sich unter Einbeziehung der Daten<br />

der rheinland-pfälzischen Mitgliedsunternehmen des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen auf die Angaben von 66 Teilnehmern.<br />

Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Vergleich zu den letzten Jahren zeigt folgende Übersicht:<br />

Betriebsvergleich 2005 <strong>VdW</strong> südwest<br />

Teilnehmer nach Rechtsformen 2003 – 2005<br />

Differenziert nach Größenklassen<br />

ergibt sich folgendes Bild<br />

Hessen-Nord<br />

Hessen-Mitte<br />

Hessen-Süd<br />

Rheinland-Pfalz (SW)<br />

Mieten 2005 nach Regionen (in Euro/Monat)<br />

1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00<br />

60<br />

Genossenschaften<br />

Kapitalgesellschaften<br />

E. Fluktuation<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

18<br />

28<br />

25<br />

33 29 38<br />

1.101 – 500 WE<br />

1.501 – 1.500 WE<br />

1.501 – 3.000 WE<br />

3.001 – 6.000 WE<br />

2003<br />

15<br />

14<br />

4<br />

0<br />

2004<br />

8<br />

16<br />

5<br />

0<br />

2005<br />

11<br />

20<br />

7<br />

0<br />

2003<br />

3<br />

4<br />

6<br />

5<br />

2004<br />

2<br />

9<br />

7<br />

7<br />

2005<br />

4<br />

8<br />

7<br />

9<br />

Gesamt ohne VE < 101<br />

6.001 – offen WE<br />

3.001 – 6.000 WE<br />

1.501 – 3.000 WE<br />

1.501 – 1.500 WE<br />

Durchschnittliche Fluktuationsquote je Größenklasse im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt in %<br />

Insgesamt<br />

33<br />

29<br />

38<br />

18<br />

25<br />

28<br />

1.101 – 1.500 WE<br />

Genossenschaften<br />

Kapitalgesellschaften<br />

2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 9,00 10,00<br />

Regional differenziert sich der Teilnehmerkreis seit dem erstmaligen Betriebsvergleich wie folgt:<br />

Teilnehmerzahl nach Regionen 2003 – 2005<br />

20<br />

2003 2004 2005<br />

Insgesamt ergibt sich ein uneinheitliches Bild, der Gesamtdurchschnittswert (9,6 %) erhöhte sich jedoch gegenüber dem<br />

Vorjahr merklich. Insgesamt befanden sich die ermittelten Werte im Teilnehmerkreis mit wenigen Ausnahmen noch auf<br />

einem moderaten Niveau.<br />

15<br />

10<br />

5<br />

F. Instandhaltung<br />

Die Instandhaltungskosten betrugen einschließlich verrechneter Verwaltungskosten im Durchschnitt 21,60 Euro je qm/jährlich,<br />

wobei in den jeweiligen Größenklassen doch erhebliche Unterschiede festzustellen waren.<br />

Instanthaltungskosten in Euro/qm/Jahr<br />

Hessen-Nord Hessen-Mitte Hessen-Süd Rheinland-Pfalz (SW)<br />

Aus der Gesamtheit der ermittelten Daten werden im Folgenden einige kurze Beispielauswertungen dargestellt. Bei der<br />

Interpretation der Ergebnisse sollte jedoch beachtet werden, dass die gewonnenen Daten aufgrund der relativ geringen<br />

Teilnehmerzahl nicht repräsentativ sind. Die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Auswertungstools kann jedoch anhand der<br />

Auswertungen demonstriert werden.<br />

Gesamt ohne VE < 101<br />

6.001 – offen WE<br />

3.001 – 6.000 WE<br />

1.501 – 3.000 WE<br />

1.501 – 1.500 WE<br />

1.101 – 1.500 WE<br />

5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 40,00 45,00<br />

60<br />

61


<strong>Jahresbericht</strong> I Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />

Vorstand gem. § 26 BGB<br />

Dr. Rudolf Ridinger<br />

Verw.-Wissenschaftler<br />

Dr. Heinz Jürgen Schirduan<br />

WP/StB, Dipl.-Kfm.<br />

Verbandsrat<br />

Karl-Heinz Range<br />

Vorsitzender<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Alfred Böhmer<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und<br />

Siedlungs GmbH, Speyer<br />

Dr. jur. Edgar Lenz<br />

Ehrenvorsitzender<br />

Heinz Bolbach<br />

Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />

Michael Haack<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Wolfgang Halter<br />

Baugenossenschaft Bahnheim eG, Kaiserslautern<br />

Michael Hampel<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Peter Herrnberger<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Guido Höffner<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />

Kaiserslautern<br />

Frank Nieburg<br />

Siedlungswerk Fulda eG, Fulda<br />

Andreas Ruf<br />

Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Bernd Schulte<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />

Bernhard Spiller<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Egon Sprecher<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft für den<br />

ehem. Landkreis Hofgeismar eG, Hofgeismar<br />

Manfred G. Suhr<br />

Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main e. V.,<br />

Frankfurt am Main<br />

Prüfungsauschuss<br />

Heinz Bolbach<br />

Vorsitzender<br />

Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />

Guido Höffner<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />

Kaiserslautern<br />

Frank Nieburg<br />

Siedlungswerk Fulda eG, Fulda<br />

Bernd Schulte<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />

Fachausschuss für Genossenschaften<br />

Uwe Menges<br />

Vorsitzender<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft eG,<br />

Rüsselsheim<br />

Ursula Schymura<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG – OWG –,<br />

Oberursel<br />

Manfred Blüchardt<br />

Wohnbau-Genossenschaft Heimatfriede eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Ralf H. Bökenkamp<br />

Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen<br />

Frankfurt am Main eG, Frankfurt am Main<br />

Heinz Bolbach<br />

Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />

Dr.-Ing. Andreas Elliesen<br />

Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Isabella Günter<br />

Baugenossenschaft Bahnheim eG, Kaiserslautern<br />

Wolfgang Hoffmeister<br />

Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

André Jans<br />

Baugenossenschaft Odenwaldring eG, Offenbach<br />

Wolfgang Kretzschmar<br />

Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Ronald Leick<br />

Bauverein 1894 zu Kassel Gemeinnützige<br />

Wohnungsbau-Genossenschaft eG, Kassel<br />

Frank Nieburg<br />

Siedlungswerk Fulda eG, Fulda<br />

Martina Pels<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />

Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Volker Pletka<br />

Bauverein Dillenburg eG, Dillenburg<br />

Gerd Robanus<br />

Gemeinnützige Bau-Genossenschaft Bischofsheim eG,<br />

Maintal<br />

Jörg Schumacher<br />

Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Michael Schurich<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer<br />

Egon Sprecher<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft für den<br />

ehem. Landkreis Hofgeismar eG, Hofgeismar<br />

Erika Steinbrücker<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft Dörnigheim eG,<br />

Maintal<br />

Wolfgang Wörner<br />

Baugenossenschaft Bruchköbel eG, Bruchköbel<br />

Fachausschuss für Kapitalgesellschaften<br />

Michael Hampel<br />

Vorsitzender<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Holger Arndgen<br />

KWB Kommunale Wohnungsbau GmbH<br />

Rheingau Taunus, Bad Schwalbach<br />

Thomas Bauer<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />

Kaiserslautern<br />

Reiner Bernhardt<br />

Baugesellschaft Frankenthal (Pfalz) GmbH,<br />

Frankenthal<br />

Alfred Böhmer<br />

GEWO Gemeinnützige Wohnungsbauund<br />

Siedlungs GmbH, Speyer<br />

Manfred A. Bucksch<br />

Wohnungsbaugesellschaft Budenheim GmbH,<br />

Budenheim<br />

Norman Diehl<br />

Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />

Ralf Hübner<br />

ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Maik Lipp<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Winfried Männche<br />

GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH, Offenbach<br />

Ralf Marx<br />

GAGFAH Immobilien-Management GmbH,<br />

Zweigniederlassung Frankfurt am Main<br />

Ralf Petzold<br />

WohnBau Mühlheim am Main GmbH,<br />

Mühlheim am Main<br />

Thomas Schlüß<br />

Deutsche Annington Süd-West GmbH, Bochum<br />

Bernd Schulte<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />

Michael Schurich<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft eG, Speyer<br />

Ursula Schymura<br />

Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG – OWG –,<br />

Oberursel<br />

Manfred Cepek<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Lothar Döhler<br />

Baugenossenschaft 1894 Gießen eG, Gießen<br />

Bernhard Spiller<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Detlef Tuttlies<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />

Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

62<br />

63


<strong>Jahresbericht</strong> I Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />

Dr. Constantin Westphal<br />

Deutsche Wohnen AG, Mainz<br />

Fachausschuss für Hausbewirtschaftung<br />

Alfred Böhmer<br />

Vorsitzender<br />

GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und<br />

Siedlungs GmbH, Speyer<br />

Bernd Arnold<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />

Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Klaus-Peter Bauer<br />

Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau Taunus,<br />

Bad Schwalbach<br />

Thomas Bauer<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />

Kaiserslautern<br />

Reiner Bernhardt<br />

Baugesellschaft Frankenthal (Pfalz) GmbH,<br />

Frankenthal<br />

Manfred Blüchardt<br />

Wohnbaugenossenschaft Heimatfriede eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Ralf H. Bökenkamp<br />

Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen<br />

Frankfurt am Main eG, Frankfurt am Main<br />

Norman Diehl<br />

Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />

Adalbert Fettweiß<br />

LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF GmbH,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Dr. Sylvia Kerbel<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Matthias Knoche<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />

Walter Kripko<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Angela Linzen<br />

WohnBau Mühlheim am Main GmbH, Mühlheim<br />

Adam Molczyk<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Thorsten Regenstein<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Thomas Scherzinger<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Egon Sprecher<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft für den<br />

ehem. Landkreis Hofgeismar eG, Hofgeismar<br />

Sybille Wegerich<br />

ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Fachausschuss für Recht<br />

Andrea Urban<br />

Vorsitzende<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Ursula Schymura<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG – OWG –,<br />

Oberursel<br />

Petra Birnstengel<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Peter Eggert<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Wolfgang Heimberger<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Antje Iwen<br />

WWG Wetzlarer Wohnungsgesellschaft mbH, Wetzlar<br />

Cornelia Jahn<br />

Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

Wiesbaden 1950 eG, Wiesbaden<br />

Nele Rave<br />

ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Torsten Regenstein<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Stephan Torchalla<br />

Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Fachausschuss für Steuern<br />

Bernd Arnold<br />

Vorsitzender<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />

Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Harald Avemarie<br />

Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />

Christa Bartl<br />

Deutsche Annington Verwaltungs GmbH, Bochum<br />

Manfred A. Bucksch<br />

Wohnungsbaugesellschaft Budenheim GmbH,<br />

Budenheim<br />

Manfred Cepek<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Claudia Conrad<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer<br />

Mike Gehring<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />

Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau, Ludwigshafen<br />

am Rhein<br />

Ralf Gerke<br />

Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

Wiesbaden 1950 eG, Wiesbaden<br />

Erika Gröschel<br />

Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Marcus Gunkel<br />

bauverein AG, Darmstadt<br />

Sabine Hutzel<br />

GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH,<br />

Wiesbaden<br />

Kathrin Kirchbach<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Mark-Thomas Kling<br />

Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

Herborn eG, Herborn<br />

Walter Kripko<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Christine Linn<br />

Bauhilfe Pirmasens GmbH, Pirmasens<br />

Karl-Heinz Mack<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Josef Mork<br />

Wohnbau Wörth am Rhein GmbH,<br />

Wörth am Rhein<br />

Clemens Rosenberger<br />

GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH, Offenbach<br />

Dirk Schäfer<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />

Kaiserslautern<br />

Götz Scheffler<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />

Ronald Scholl<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Detlef Tuttlies<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />

Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Ingeborg Wilhelm<br />

GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungs<br />

GmbH, Speyer<br />

Fachausschuss für Planung und Technik<br />

Dietmar Kurz<br />

WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der<br />

Weinstraße mbH, Neustadt an der Weinstraße<br />

Frank Ließ<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />

Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Karin Lenz<br />

Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Werner Marx<br />

GeWoBau GmbH Zweibrücken, Zweibrücken<br />

Uwe Menges<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft eG, Rüsselsheim<br />

Rolf Holzmann<br />

Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH,<br />

Zweibrücken<br />

Ralf Hübner<br />

ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Karlheinz Hummel<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Dirk Schumacher<br />

Vorsitzender<br />

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte<br />

WOHNSTADT, Frankfurt am Main<br />

Rainer Wieland<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer<br />

64<br />

65


<strong>Jahresbericht</strong> I Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />

Karl Arenz<br />

LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Jürgen Braun<br />

ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Martin Dörnemann<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Peter-Otto Freund<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />

Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Alfred Friedmann<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Oliver Hanneder<br />

Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />

Ditmar Jöst<br />

KWB Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau<br />

Taunus, Bad Schwalbach<br />

Urban Keller<br />

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte<br />

WOHNSTADT, Frankfurt am Main<br />

Erich Lipp<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Karl-Heinz Range<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Heinrich Rose<br />

Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Thomas Schultheis<br />

Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Rolf Vogelsang<br />

GeWoBau GmbH Zweibrücken, Zweibrücken<br />

Gottfried Weidner<br />

bauverein AG, Darmstadt<br />

Volker Weiß<br />

WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der<br />

Weinstraße mbH, Neustadt a. d. Weinstraße<br />

Lothar Wichlidal<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />

Kaiserslautern<br />

Fachausschuss für Berufliche Bildung und<br />

Personalentwicklung<br />

Manfred A. Bucksch<br />

Vorsitzender<br />

Wohnungsbaugesellschaft Budenheim GmbH,<br />

Budenheim<br />

Susanne Bickel<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Stephan Torchalla<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Marén Beckmann<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Berthold Bogner<br />

GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH,<br />

Wiesbaden<br />

Manfred Cepek<br />

Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />

Silke Degenhardt-Undt<br />

GAGFAH Immobilien-Management GmbH,<br />

Zweigniederlassung Frankfurt am Main<br />

Norman Diehl<br />

Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />

Staatssekretär a. D. Paul Leo Giani<br />

Südwestdeutsche Fachakademie der<br />

Immobilienwirtschaft e. V., Wiesbaden<br />

Erika Gröschel<br />

Bauverein für Höchst am Main und Umgebung,<br />

Frankfurt am Main<br />

Doris Lavall<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Dr. jur. Edgar Lenz<br />

Südwestdeutsche Fachakademie der<br />

Immobilienwirtschaft e. V., Wiesbaden<br />

Thomas Nebgen<br />

Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Martina Pels<br />

Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />

Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Ralf Schüler<br />

Südwestdeutsche Fachakademie der<br />

Immobilienwirtschaft e. V., Wiesbaden<br />

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Jörg Schumacher<br />

Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dirk Sonntag<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Fachausschuss für Eigentum<br />

Harald Urban<br />

Vorsitzender<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Petra Borgwardt<br />

Baugenossenschaft Viernheim eG, Viernheim<br />

Adalbert Fettweiß<br />

LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Peter Klarmann<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Regine Krause<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Sonja Müller-Zaman<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />

Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau, Ludwigshafen<br />

am Rhein<br />

German Nogueira<br />

bauverein AG, Darmstadt<br />

Jörg Suckfiel<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Fachausschuss für EDV und Organisation<br />

Dr. Sylvia Kerbel<br />

Vorsitzende<br />

Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

Manfred Becker<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Norman Diehl<br />

Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />

Hans-Jürgen Gierl<br />

GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

Hessen, Frankfurt am Main<br />

Erika Gröschel<br />

Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dietmar Hochrein-Enzeroth<br />

Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Wolfgang Hoffmeister<br />

Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG,<br />

Franfurt am Main<br />

Axel Leßmann<br />

Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen<br />

Frankfurt am Main eG, Frankfurt am Main<br />

Angela Linzen<br />

WohnBau Mühlheim am Main GmbH, Mühlheim<br />

Rolf Lippold<br />

bauverein AG, Darmstadt<br />

Joachim May<br />

Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />

Gerhard Müller<br />

Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer GmbH, Speyer<br />

Thomas Nebgen<br />

Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dirk Sonntag<br />

gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />

Bernd Stasch<br />

GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />

Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />

Ludwigshafen am Rhein<br />

Michael Stichler<br />

GeWoBau GmbH Zweibrücken, Zweibrücken<br />

Martin Ulmer<br />

WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der<br />

Weinstraße, Neustadt<br />

Alfred Böhmer<br />

GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und<br />

Siedlungs GmbH, Speyer<br />

Gero Born<br />

Baugenossenschaft Langen eG, Langen

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