Jahresbericht 2006/2007 - VdW südwest
Jahresbericht 2006/2007 - VdW südwest
Jahresbericht 2006/2007 - VdW südwest
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<strong>VdW</strong> südwest<br />
Verband der Südwestdeutschen<br />
Wohnungswirtschaft e.V.<br />
Kommunikatives Wohnen<br />
Perspektiven und Visionen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>
Das Verbandsgebiet<br />
Sitz der Mitgliedsunternehmen in Hessen und in<br />
Rheinland-Pfalz, Regierungsbezirk Rheinhessen-<br />
Pfalz und der ehemalige Regierungsbezirk<br />
Montabaur.<br />
Impressum<br />
<strong>VdW</strong> südwest<br />
Verband der Südwestdeutschen<br />
Wohnungswirtschaft e.V.<br />
Franklinstraße 62<br />
60486 Frankfurt<br />
Postfach 15 03 39<br />
60063 Frankfurt<br />
Telefon: (0 69) 970 65 - 01<br />
Telefax: (0 69) 970 65 -199<br />
E-Mail: info@vdwsuedwest.de<br />
www.vdwsuedwest.de<br />
Fotos:<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
des <strong>VdW</strong> südwest<br />
dpa Picture-Alliance<br />
maila-push<br />
Udo Koranzki<br />
Dieter Jacobi<br />
Gestaltung:<br />
BID – Büro für Informationsdesign<br />
Düsseldorf
<strong>Jahresbericht</strong> I Editorial<br />
Herausforderung Lebensabschnittswohnen<br />
Seit Jahren diskutieren wir die Veränderungen unserer Gesellschaft und<br />
deren Auswirkungen auf das Wohnen. Die Auswirkungen der künftigen<br />
Strukturen in unserer Gesellschaft scheinen dabei teilweise noch weit<br />
weg. Schließlich reicht der Horizont demographischer Prognosen bis<br />
zum Jahr 2050. Danach leben dann in Deutschland deutlich weniger<br />
Menschen als heute und der Altersdurchschnitt steigt deutlich an.<br />
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen spüren wir heute nur zu einem<br />
geringen Teil. Für die Wohnungswirtschaft ist auch nicht die<br />
Entwicklung der Bevölkerung relevant, sondern die Entwicklung der<br />
Haushalte. Deren Anzahl steigt und dies wird die nächsten Jahre noch der Fall sein. Letztendlich wissen wir auch nicht genau,<br />
wie sich die Bevölkerung bzw. die Haushalte in den nächsten 40 Jahren entwickeln werden. Bevölkerungsprognosen<br />
lagen in der Vergangenheit immer daneben; wer will schon eine Garantie dafür geben, dass dies diesmal nicht der Fall sein<br />
wird Prognosen beruhen ja auf der Fortschreibung aktueller Entwicklungen und diese können sich ändern, und zudem<br />
erhebliche regionale Unterschiede aufweisen.<br />
Eine Entwicklung durchzieht aber unsere Gesellschaft, die ohne Zweifel die wohnungswirtschaftlichen Herausforderungen<br />
in den nächsten Jahren prägen wird. Die Lebensläufe haben sich grundlegend geändert, durchbrochene Lebensläufe mit immer<br />
kürzeren Lebensabschnitten prägen die gesellschaftlichen Entwicklungen. Auslöser sind sowohl veränderte Erwerbsbiographien<br />
als auch eine größere Dynamik der Veränderungen privater Verhältnisse, nicht zuletzt auch durch Globalisierungs-<br />
und Wettbewerbstendenzen verursacht. Dies wird sich in den nächsten Jahren verstärkt ebenfalls im Bereich des<br />
Wohnens niederschlagen. Die durchschnittliche Verweildauer in den Wohnungen liegt heute noch weit über 15 Jahren. Die<br />
Durchschnittsbetrachtung verdeckt noch diese Entwicklungen, weil viele Bewohner seit Jahrzehnten in ihren Wohnungen<br />
leben. Jüngere Haushalte haben jedoch eine größere „Lebensabschnittsdynamik“. Deshalb werden in den nächsten Jahren die<br />
Fluktuationsraten beim Wohnen, die schon seit Jahren kontinuierlich leicht ansteigen, einen deutlich dynamischeren Anstieg<br />
erleben.<br />
Die Folgen und die damit verbundenen Herausforderungen sind vielfältig. Kann einer erhöhten gesellschaftlichen Dynamik<br />
mit flexibleren Angeboten zum Wohnen begegnet werden Wie können mobile Immobilienangebote künftig aussehen<br />
Was heißt dies für die Quartiersgestaltungen Wie können mobile Mieter an ein Wohnungsunternehmen gebunden werden<br />
Welche Strategien sind geeignet, um neue Mieter anzusprechen Dies ist nur ein Ausschnitt der sich ergebenden Fragen.<br />
Sie machen dabei deutlich, dass sich die Marktmechanismen ändern werden und dabei nicht zuletzt die Anforderungen an<br />
die Marktkommunikation steigen.<br />
Strukturumbrüche auf den Märkten erhöhen nicht zuletzt die Notwendigkeiten einer stärkeren Markttransparenz, eines intensiven<br />
Erfahrungsaustauschs unter den Marktakteuren, die Diskussion und Prüfung innovativer Konzepte sowie des<br />
Angebots professioneller Dienstleistungen. Der <strong>VdW</strong> südwest stellt sich als zuverlässiger Partner der Wohnungs- und<br />
Immobilienwirtschaft diesen Herausforderungen. Wir unterstützen unsere Mitglieder bei der Bewältigung dieser vielfältigen<br />
Herausforderungen und steigern damit ihre Innovationskraft.<br />
Ihr<br />
Ihr<br />
Dr. Rudolf Ridinger Dr. Heinz Jürgen Schirduan<br />
3
<strong>Jahresbericht</strong> I Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes<br />
In der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sind seit<br />
einiger Zeit Trends zu beobachten, die voraussichtlich<br />
auch die nächsten Jahre die Arbeit unseres Verbandes<br />
prägen werden. Hierzu zählen der demographische<br />
Wandel und dessen Auswirkungen auf die Nachfrage<br />
nach dem Wohnen. Die Entwicklung der Energiekosten<br />
sowie die Energie- und Klimapolitik machen zudem die<br />
energieeffiziente Bauweise und energetische Sanierungen<br />
zu einem weiteren wichtigen Themenschwerpunkt.<br />
Der Verband greift verschiedene Themen als Plattform<br />
für Diskussionen und den Erfahrungsaustausch in der<br />
Wohnungswirtschaft auf und stellt darüber hinaus<br />
auch mehrere Dienstleistungen für Mitglieder und über<br />
die Verbandsgruppe auch für andere Unternehmen bereit.<br />
In den letzten Jahren hat unser Verband verstärkt<br />
öffentliche Diskussionen zu neuen Themenfeldern angestoßen.<br />
Auf diesen Themenfeldern initiiert der <strong>VdW</strong><br />
südwest auch Projekte, die diese Themen aufgreifen<br />
und Ideen für mögliche und dabei möglichst auch effiziente<br />
Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />
Die Verbandsaktivitäten stehen damit auf einer breiteren<br />
Basis mit einer größeren Vielfalt der Aktivitäten. Der Verband<br />
ist damit zum unmittelbaren Akteur in vielen Bereichen<br />
geworden und steht damit nicht zuletzt unmittelbar<br />
an der Seite seiner Mitglieder. Zentrales Ziel ist<br />
dabei die Unterstützung der Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
bei der Weiterentwicklung ihrer Innovationskraft.<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
des Verbandes<br />
Kommunikatives Wohnen<br />
Ein Themenschwerpunkt in der Verbandsarbeit war und<br />
ist das „Kommunikative Wohnen“. Hintergrund hierfür<br />
ist die Erwartung, dass die Fluktuation der Bewohner in<br />
den Wohnquartieren in den nächsten Jahren erheblich<br />
ansteigen wird. Die Fluktuationsrate steigt seit Jahren<br />
kontinuierlich. Heute leben noch viele Menschen in den<br />
Wohnungen, in die sie teilweise schon vor Jahrzehnten<br />
eingezogen sind. Die Lebensläufe sind aber heute immer<br />
mehr durchbrochen, d. h. zunehmendes Merkmal<br />
typischer Lebensläufe ist die Aufteilung in mehrere<br />
Lebensabschnitte mit häufig sehr unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen ans Wohnen. Diese Entwicklung ist nicht<br />
nur durch die modernen Erwerbsbiographien, sondern<br />
insbesondere auch durch die Veränderungen in privaten<br />
Verhältnissen geprägt.<br />
Durch diese Entwicklungen steigen die Anforderungen<br />
der Wohnungsunternehmen an die Kommunikation mit<br />
den aktuellen und potenziellen Bewohnern. Die Gestaltung<br />
des „Kommunikativen Wohnens“ durch ein Wohnungsunternehmen<br />
entscheidet dabei ganz zentral<br />
über die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten. Gleichzeitig<br />
sind die inhaltlichen Anforderungen durch eine<br />
größere Vielfalt von Lebensstilen größer geworden.<br />
Hierdurch wird insbesondere ein eher zielgruppenorientiertes<br />
Marketing erforderlich. Der <strong>VdW</strong> südwest hat<br />
diese Entwicklungen in mehreren Veranstaltungen aufgegriffen<br />
und thematisiert. So unter anderem im Juni<br />
<strong>2007</strong> im Rahmen eines Seminars, in dem Praxisbeispiele<br />
verschiedener Unternehmen vorgestellt und diskutiert<br />
wurden. Aufgrund der Bedeutung des Themengebiets<br />
wird dieses auch im Mittelpunkt des Verbandstages<br />
<strong>2007</strong> in Mainz sein (s. auch unsere Sonderseiten in diesem<br />
<strong>Jahresbericht</strong> zum „Kommunikativen Wohnen“).<br />
Zukunft der Multimediaversorgung<br />
Die sehr dynamischen technologischen Entwicklungen<br />
der Multimediaversorgung und deren Nutzung durch<br />
die Verbraucher geben allerdings auch neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />
in der Kommunikation zwischen<br />
Unternehmen und Bewohnern. Hierdurch sind beispielsweise<br />
auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene<br />
Kommunikationsmöglichkeiten gegeben. Auch können<br />
diese Medien zur Entwicklung von Dienstleistungen<br />
genutzt werden.<br />
Vor diesem Hintergrund hat sich der <strong>VdW</strong> südwest intensiv<br />
mit den Anbieterstrukturen auf diesem Gebiet<br />
auseinandergesetzt. Anlass waren zudem erhebliche<br />
Preiserhöhungen durch den Kabelanbieter der Netzebene<br />
3 in Hessen. Die Aktivitäten des Verbandes waren<br />
und sind dabei auf eine Begrenzung der Marktmacht<br />
von Anbietern und auf einen konstruktiven<br />
Dialog zur inhaltlichen Weiterentwicklung der Angebote<br />
ausgerichtet.<br />
Begrenzung der Dynamik der Wohnnebenkosten<br />
Problematische Anbieterstrukturen schlagen sich in<br />
vielfältiger Weise insbesondere im Bereich der Wohnnebenkosten<br />
nieder. Diese sind schon seit Jahren durch<br />
eine deutlich höhere Dynamik als die Nettokaltmieten<br />
gekennzeichnet. Der Verband hat sich deshalb in mehreren<br />
Stellungnahmen kritisch zu diesen Strukturen<br />
geäußert und auch die Marktaufsicht und die Kartellbehörden<br />
zum Handeln aufgefordert. Dabei hat sich<br />
der Verband in mehreren Angebotsbereichen für striktere<br />
Preiskontrollen ausgesprochen.<br />
Energetische Innovationen<br />
Ein wichtiger Handlungsbereich liegt insbesondere im<br />
Bereich der Gebäudesanierung. Der <strong>VdW</strong> südwest unterstützt<br />
seine Mitglieder durch die Steigerung der<br />
Transparenz der Erfahrungen mit innovativen Konzepten.<br />
Er dient damit als Plattform für den Erfahrungsaustausch.<br />
In diesen werden zudem Anbieter einbezogen.<br />
Der Verband wird dieses Themengebiet auch in einem<br />
Kongress mit dem Titel „Wohnen – Innovationen -<br />
Energie (WIE)“ aufgreifen, der erstmals im November<br />
<strong>2007</strong> in Darmstadt stattfinden wird. Kooperationspartner<br />
sind hierbei auch mehrere Anbieter energetischer<br />
Dienstleistungen und aus dem Bereich der Haustechnik.<br />
Aktion WiN<br />
Weitere Aktivitäten des Verbandes zielen auf die<br />
Verbesserung der Nachbarschaftsverhältnisse in Wohnquartieren.<br />
Hierzu hat der Verband die Aktion WiN<br />
(Wohnen in Nachbarschaften) gestartet. Hier werden<br />
unter anderem auch in Projekten mögliche Handlungsansätze<br />
für Wohnungsunternehmen aufgegriffen. Als<br />
erstes wurde in diesem Rahmen das Projekt I-WiN mit<br />
einer Schreibwerkstatt gestartet. Das Projekt beschäftigt<br />
sich insbesondere mit der Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit<br />
bei interkulturellen Nachbarschaften.<br />
Finanzierungsstrategien<br />
Die Gestaltungsalternativen bei Finanzierungen sind für<br />
die kapitalintensive Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
nicht nur von zentraler Bedeutung für die betriebswirtschaftliche<br />
Steuerung, sie ermöglichen aufgrund<br />
des Zusammenhangs mit Unternehmensstrategien<br />
auch die Gestaltung aktueller und künftiger Geschäftsfelder.<br />
Der Verband hat dieses Thema im Rahmen<br />
eines Seminars mit Vertretern von Unternehmen mit<br />
unterschiedlichen Unternehmensphilosophien und Vertretern<br />
der Kreditwirtschaft diskutiert. Die Handlungsansätze<br />
der Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
sollen in weiteren Workshops diskutiert werden.<br />
Transparenz auf den Wohnungsmärkten<br />
Die Verpflichtung zur Einführung und Erstellung von<br />
Energieausweisen stellt einen neuen Regulierungsinhalt<br />
dar, da erstmals den Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
Vorschriften zu den Instrumenten<br />
und Inhalten der Kommunikation der Qualität von<br />
Immobilien gemacht werden. Der Verband nahm dies<br />
zum Anlass, um die Bedürfnisse des Marktes im Rahmen<br />
eines Workshops zu diskutieren. Dabei zeigte sich,<br />
dass die Wohnungsunternehmen in den letzten Jahren<br />
ihre Anstrengungen bereits deutlich intensiviert haben,<br />
um die Bedürfnisse aktueller und künftiger Bewohner<br />
gezielt aufgreifen zu können. Der Bedarf an<br />
der Weiterentwicklung dieser Instrumente wird weiter<br />
zunehmen.<br />
Sicher Wohnen in Hessen<br />
Die eigenen vier Wände sind der wichtigste Ort für viele<br />
Menschen, an dem sie sich geborgen und sicher<br />
fühlen wollen. Mit der Aktion „Sicher Wohnen in<br />
Hessen“ unterstützen das hessische Innenministerium<br />
und der <strong>VdW</strong> südwest in einer bundesweit einmaligen<br />
Kooperation Maßnahmen und Konzepte zur Steigerung<br />
der Sicherheit in den Wohnquartieren. Die Aktion<br />
zielt dabei auf ein ganzes Maßnahmenbündel zur<br />
Steigerung der Sicherheit in Wohnquartieren. Hierzu<br />
zählen bauliche Maßnahmen genauso wie Maßnahmen<br />
des Sozialmanagements.<br />
4<br />
5
<strong>Jahresbericht</strong> I Inhalt<br />
3<br />
Editorial<br />
4<br />
Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes<br />
6<br />
Inhalt<br />
8<br />
9<br />
12<br />
14<br />
19<br />
21<br />
23<br />
Wohnungs- und Immobilienwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Politische Rahmenbedingungen<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Steuerliche Rahmenbedingungen<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Rahmenbedingungen in Hessen<br />
Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz<br />
26<br />
Medienecho<br />
30<br />
31<br />
32<br />
34<br />
38<br />
Aus der Arbeit des Verbandes<br />
Themenschwerpunkt: Anbieterstrukturen in Dienstleistungsbereichen<br />
Aktionen<br />
Veranstaltungen<br />
Beratung und Unterstützung von Mitgliedsunternehmen<br />
42<br />
Sonderseiten Kommunikatives Wohnen<br />
50<br />
50<br />
50<br />
51<br />
54<br />
54<br />
Gremien des Verbandes<br />
Mitgliederversammlung<br />
Verbandsrat<br />
Fachausschüsse<br />
Arbeitskreise<br />
Gremien der Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz<br />
56<br />
56<br />
58<br />
60<br />
Statistik des Wohnens<br />
Hessen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Betriebsvergleich<br />
62<br />
Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />
6<br />
7
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
Die Entwicklungsbedingungen von Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen sind erheblich von der Entwicklung<br />
der Rahmenbedingungen geprägt. So bewegen<br />
sich die Unternehmen in einem stark regulierten<br />
Umfeld, dabei insbesondere durch das Mietrecht, das<br />
Baurecht sowie die so genannten Verkehrssicherungspflichten.<br />
Diese Rahmenbedingungen werden dabei sowohl<br />
durch den Gesetzgeber als auch durch die Rechtsprechung<br />
geprägt.<br />
In den letzten Jahren hat sich der für die Wohnungsund<br />
Immobilienunternehmen relevante Katalog der<br />
politisch und rechtlich relevanten Rahmenbedingungen<br />
kontinuierlich ausgeweitet. Ursachen hierfür sind<br />
sowohl technologische Entwicklungen als auch die zunehmende<br />
Relevanz von Politikfeldern, aus denen Anforderungen<br />
verstärkt auch an die Immobilienwirtschaft<br />
formuliert werden. Ein deutliches Beispiel für<br />
diese Entwicklung ist die Klima- und Energiepolitik.<br />
Schließlich werden die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auch von den Entwicklungen der wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen<br />
Märkte geprägt. Dabei sowohl<br />
auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite.<br />
Bei letzteren spielen insbesondere demographi-<br />
Wohnungs- und<br />
Immobilienwirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
sche Entwicklungen eine entscheidende Rolle. Unser<br />
Verband stellt umfangreiche Informationen zu den relevanten<br />
Entwicklungen zur Verfügung und unterstützt<br />
die Mitglieder mit seinen Dienstleistungen bei der Anpassung<br />
an neue Rahmenbedingungen. Hierbei stützt<br />
sich unser Verband auf seine langjährigen Erfahrungen,<br />
qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und insbesondere<br />
auch auf einen intensiven Austausch mit den<br />
Mitgliedern.<br />
Mit seinen Aktivitäten nimmt unser Verband zudem<br />
Einfluss auf die Entwicklung der Rahmenbedingungen.<br />
So insbesondere durch seine interessenpolitischen Aktivitäten.<br />
Zudem hat unser Verband das Ziel, auch die<br />
Diskussion von aktuellen und voraussichtlichen Entwicklungen<br />
und die zu deren Bewältigung notwendigen<br />
Anpassungen bei den Rahmenbedingungen in der<br />
Öffentlichkeit, gegenüber der Politik und den ökonomischen<br />
und gesellschaftlichen Akteuren zu fördern.<br />
Von Mitte <strong>2006</strong> bis zur Mitte <strong>2007</strong> sind wiederum zahlreiche<br />
Änderungen der relevanten Rahmenbedingungen<br />
festzustellen. Wir geben im Folgenden einen Überblick.<br />
Politische Rahmenbedingungen<br />
Die Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen<br />
war dabei von dem Abschluss einiger Gesetzgebungsverfahren<br />
geprägt, die teilweise bereits seit mehreren<br />
Jahren die politischen Debatten geprägt hatten.<br />
Föderalismusreform stärkt die Länderebene<br />
Hierzu zählt die zum 1. September <strong>2006</strong> in Kraft getretene<br />
Föderalismusreform. Ziel der Reform war es, die<br />
Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Bund und<br />
Ländern zu verbessern und die politischen Verantwortlichkeiten<br />
deutlicher zuzuordnen. Es handelt sich dabei<br />
um die umfassendste Grundgesetzreform seit 1949,<br />
wenngleich sie aus Sicht zahlreicher Kritiker den ursprünglichen<br />
Erwartungen nicht gerecht geworden ist.<br />
Die Zahl der Bundesgesetze, die der Zustimmung des<br />
Bundesrates bedürfen, wurde verringert. Zudem wurden<br />
Zuständigkeiten auf die Länder verlagert, dabei<br />
etwa die Zuständigkeit für die soziale Wohnraumförderung.<br />
Insgesamt kann für die Föderalismusreform<br />
festgestellt werden, dass die wohnungspolitischen<br />
Kompetenzen auf Länderebene gestärkt wurden. Dies<br />
ermöglicht eine wesentlich stärkere Ausrichtung der<br />
Wohnungspolitik auf die sich teilweise stark unterscheidenden<br />
regionalen Anforderungen. Die Entwicklung<br />
der Wohnungsmärkte zeigt schließlich schon<br />
lange große regionale Unterschiede. Auch ist davon<br />
auszugehen, dass dieser Trend weiter anhalten wird.<br />
Unklar ist allerdings noch, ob und wie die Länder die<br />
neu gewonnenen Kompetenzen nutzen werden. So haben<br />
die Bundesländer in unserem Verbandsgebiet beispielsweise<br />
bislang keine erkennbaren Anstrengungen<br />
zur Entwicklung eines eigenen Wohnraumförderungsgesetzes<br />
unternommen.<br />
Heimrecht auf Länderebene<br />
Mit der Föderalismusreform zum 1. September <strong>2006</strong><br />
sind auch die Zuständigkeiten im Bereich Heimrecht<br />
vom Bund auf die Bundesländer übertragen worden.<br />
Nach wie vor umstritten ist, ob die Kompetenzverlagerung<br />
das Heimvertragsrecht einschließt oder ob der<br />
Bund hier weiterhin in der Verantwortung bleibt.<br />
Unabhängig davon haben vor dem Hintergrund der erforderlichen<br />
Anpassung der heimrechtlichen Bestimmungen<br />
an die heutigen Rahmenbedingungen (das<br />
„alte“ Heimgesetz datiert vom Jahr 1974) viele Bundesländer<br />
inzwischen mit den Vorbereitungen eigener<br />
heimrechtlicher Gesetzgebungsverfahren begonnen.<br />
Die Überlegungen zielen darauf ab, unter Berücksichtigung<br />
des vordringlichen Zwecks des Gesetzes, des<br />
Schutzes der Betroffenen, den Grundsätzen der Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe stärker als bisher Rechnung<br />
zu tragen und den dezentralen Ausbau ambulanter<br />
und teilstationärer Versorgungsformen an integrierten<br />
Standorten zu forcieren. So sind auf der einen Seite,<br />
unter anderem dank des enormen Engagements der<br />
Wohnungswirtschaft, zwar zahlreiche innovative<br />
Wohn- und Betreuungskonzepte zumeist mit großem<br />
Erfolg erprobt und etabliert worden. Die unklare rechtliche<br />
Abgrenzung zum Heimrecht hat indes wiederholt<br />
zu Unsicherheit und Zurückhaltung auf Seiten potenzieller<br />
Investoren geführt.<br />
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />
Das in der letzten Legislaturperiode der Bundesregierung<br />
ursprünglich vorgesehene Antidiskriminierungsgesetz<br />
ist im Berichtszeitraum in etwas veränderter<br />
Form als Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />
in Kraft getreten.<br />
Ziel des Gesetzes ist es, Benachteiligungen aufgrund<br />
der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, wegen<br />
des Geschlechts, der Religion oder der Weltanschauung,<br />
einer Behinderung, des Alters sowie der sexuellen<br />
Identität zu verhindern. Anders als in dem ursprünglichen<br />
Entwurf des Antidiskriminierungsgesetzes wurde<br />
jedoch auf den so genannten Kontrahierungszwang<br />
verzichtet und die Frist zur Geltendmachung von Ansprüchen<br />
wurde von ehemals sechs auf nun zwei<br />
Monate verkürzt.<br />
Für die Wohnungswirtschaft ist insbesondere die<br />
Regelung in § 19 Abs. 3 AGG, die im Entwurf für das<br />
Antidiskriminierungsgesetz nicht enthalten war, eine<br />
8<br />
9
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
deutliche Verbesserung gegenüber den ursprünglichen<br />
Plänen. Danach ist bei der Vermietung von Wohnraum<br />
eine unterschiedliche Behandlung zulässig im Hinblick<br />
auf die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen<br />
und ausgewogener Siedlungsstrukturen<br />
sowie ausgeglichener wirtschaftlicher, sozialer und kultureller<br />
Verhältnisse. Abzuwarten bleibt allerdings, welche<br />
Kriterien die Rechtsprechung bei der Anwendung<br />
dieser Regelung entwickeln wird. Erst dann werden die<br />
konkreten Auswirkungen sichtbar werden, vorläufig ergibt<br />
sich aber ein erheblicher Anstieg der Dokumentierungspflichten<br />
für die Wohnungsunternehmen.<br />
Novelle des Genossenschaftsgesetzes<br />
Am 18. August <strong>2006</strong> trat eine umfassende Novellierung<br />
des Genossenschaftsgesetzes (GenG) in Kraft.<br />
Anlass hierfür waren das Inkrafttreten der Verordnung<br />
über das Statut der Europäischen Genossenschaft sowie<br />
neue Anforderungen aufgrund internationaler<br />
Rechnungslegungsstandards.<br />
Das Gesetz enthält nun unter anderem neue Regelungen<br />
für die Neugründung von Genossenschaften und<br />
Kleinstgenossenschaften, über die Kapitalbeschaffung<br />
und -erhaltung, über die Stärkung der Rechte der Mitglieder<br />
(insbesondere bei bestehender Vertreterversammlung)<br />
und des Aufsichtsrats sowie über die Prüfung<br />
des Jahresabschlusses von Genossenschaften, die seit<br />
<strong>2007</strong> nur noch bei Genossenschaften mit einer Bilanzsumme<br />
von über einer Million Euro und Umsatzerlösen<br />
von über zwei Millionen Euro Pflicht ist.<br />
Novelle des Baugesetzbuches<br />
Zum Januar <strong>2007</strong> ist auch eine Novelle des Baugesetzbuches<br />
(BGB) in Kraft getreten. Ziel der Novelle ist die<br />
Erleichterung von Planungsvorhaben für die Innenentwicklung<br />
der Städte. Dies erfolgt durch „beschleunigte<br />
Verfahren“ für Bebauungspläne der Innenentwicklung,<br />
den weitergehenden Wegfall förmlicher Umweltprüfungen,<br />
die Straffung der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
sowie durch die Erleichterung<br />
der Nachverdichtung von städtischen Gebieten und<br />
der Anpassung von Wohnquartieren an die Bedürfnisse<br />
des alten- und familiengerechten Wohnens. Zudem<br />
wurde die Ermächtigungsgrundlage für die Länder<br />
für so genannte BID-/HID-Gesetze erweitert.<br />
Einführung des Energieausweises im<br />
Immobilienbestand<br />
Das Bundeskabinett hat am 27. Juni <strong>2007</strong> die Energieeinsparverordnung<br />
(EneV) <strong>2007</strong> mit den vom Bundesrat<br />
beschlossenen Änderungen verabschiedet. Mit der Veröffentlichung<br />
im Bundesgesetzblatt wird die Energieeinsparverordnung<br />
in Kraft treten und damit auch die<br />
Bestimmungen zur Ausstellung von Energieausweisen<br />
für Bestandsgebäude.<br />
Mit dem Beschluss des Bundeskabinetts ist ein mehr<br />
als dreijähriges Ringen um eine für die Wohnungsunternehmen<br />
wirtschaftliche Umsetzung der Europäischen<br />
Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz<br />
von Gebäuden abgeschlossen. Nicht zuletzt durch die<br />
interessenpolitische Betätigung der wohnungs- und<br />
immobilienwirtschaftlichen Verbände wurde eine weitgehende<br />
Wahlfreiheit zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis<br />
erreicht. Dies erspart den in den Mitgliedsverbänden<br />
des GdW zusammengeschlossenen<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen Kosten in<br />
Höhe von mindestens 60 Millionen Euro gegenüber einem<br />
alleinigen Bedarfsausweis.<br />
Die wesentlichen Inhalte der neuen Energieeinsparverordnung<br />
zu Energieausweisen im Bestand sind:<br />
• Bei Vermietung oder Verkauf von bestehenden Gebäuden<br />
oder Wohnungen muss dem potenziellen<br />
Käufer oder potenziellen Mieter ein Energieausweis<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
• Die Pflicht dazu beginnt am 1. Juli 2008 für Wohngebäude<br />
der Baujahre bis 1965 und am 1. Januar<br />
2009 für Wohngebäude der Baujahre ab 1966.<br />
• Bis zum 30. September 2008 besteht für den Eigentümer<br />
die Wahlfreiheit, ob er einen verbrauchs- oder<br />
bedarfsbasierten Energieausweis erstellen lässt.<br />
• Für Gebäude mit bis zu vier Wohnungen ist ab dem<br />
1. Oktober 2008 ein Bedarfsausweis vorzulegen, sofern<br />
diese Gebäude vor dem 1. November 1977 gebaut<br />
wurden und zwischenzeitlich nicht mindestens<br />
nach der 1. Wärmeschutzverordnung modernisiert<br />
wurden. Für alle anderen Gebäude bleibt die Wahlfreiheit<br />
dauerhaft bestehen.<br />
• Baudenkmale sind von der Energieausweispflicht<br />
ausgenommen. Darüber hinaus kann der Eigentümer<br />
eines Denkmals oder sonstiger erhaltenswerter Bausubstanz<br />
ab dem Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung<br />
von den Anforderungen der Verordnung<br />
abweichen, wenn diese die Substanz oder das<br />
Erscheinungsbild beeinträchtigen würden, ohne dass<br />
es dazu einer baubehördlichen Genehmigung bedarf.<br />
• Sofern kostengünstige Verbesserungen der energetischen<br />
Eigenschaften eines Gebäudes möglich sind,<br />
hat der Aussteller des Energieausweises dem Eigentümer<br />
eines Gebäudes begleitende Empfehlungen in<br />
Form von kurz gefassten fachlichen Hinweisen auszustellen<br />
(Modernisierungsempfehlungen).<br />
Neuordnung der Berufsausbildung<br />
Am 1. August <strong>2006</strong> ist die neue Ausbildungsordnung<br />
zum/zur Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau in<br />
Kraft getreten. Damit verbunden sind eine neue Berufsbezeichnung<br />
„Immobilienkauffrau/Immobilienkaufmann“<br />
anstelle „Kaufmann/Kauffrau in der Grundstücks-<br />
und Wohnungswirtschaft“ sowie neue Wahlmöglichkeiten.<br />
Im dritten Ausbildungsjahr findet die betriebliche<br />
Ausbildung in den fünf folgenden Wahlpflichtqualifikationen<br />
statt:<br />
• Steuerung und Kontrolle des Unternehmens,<br />
• Gebäudemanagement,<br />
• Maklergeschäfte,<br />
• Bauprojektmanagement und<br />
• Wohnungseigentumsverwaltung.<br />
Zwei Wahlpflichtqualifikationen müssen bereits im<br />
Ausbildungsvertrag festgelegt werden, aber diese Festlegungen<br />
kann bis zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres<br />
einvernehmlich geändert werden.<br />
Mit dem neuen Berufsbild finden damit vor allem<br />
Elemente der Dienstleistungs- und Kundenorientierung<br />
sowie des Marketings und des technischen Produktwissens<br />
verstärkt Eingang in die Berufsausbildung.<br />
10
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigten aufgrund<br />
der allgemeinen Konjunkturentwicklung ein insgesamt<br />
freundliches Bild. Allerdings sind die Baugenehmigungszahlen<br />
zurückgegangen, während gleichzeitig<br />
die Baupreise anzogen.<br />
Konjunktur<br />
Im Frühjahr <strong>2007</strong> ist die Weltkonjunktur nach wie vor<br />
kräftig. Zwar ist das Expansionstempo nicht mehr ganz<br />
so hoch, die Weltwirtschaft befindet sich aber immer<br />
noch in einer Wachstumsphase, die mittlerweile recht<br />
lange andauert. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
rechnen für die nähere Zukunft mit einer Angleichung<br />
der konjunkturellen Dynamik in den Industrieländern.<br />
Im Euroraum setzte sich der konjunkturelle Aufschwung<br />
ebenfalls fort. Im Vergleich zum Vorjahr stieg<br />
das reale Bruttoinlandsproduktes um insgesamt 2,7<br />
Prozent, womit sich die gesamtwirtschaftliche Kapazitätsauslastung<br />
zum ersten Mal seit 2000 spürbar erhöhte.<br />
Im verarbeitenden Gewerbe lag die Kapazitätsauslastung<br />
deutlich über ihrem langjährigen Durchschnitt.<br />
Die Inflationsrate blieb jedoch bisher noch auf<br />
moderatem Niveau. Im Jahresergebnis wird mit einer<br />
Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts für den<br />
Euroraum um 2,5 Prozent gerechnet, bei einer geschätzten<br />
Inflationsrate von 2 Prozent.<br />
Auch der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland<br />
hat sich nach der Jahreswechsel <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> fortgesetzt.<br />
Bemerkenswert ist, dass der noch vor einem halben<br />
Jahr vielfach erwartete Rückgang der gesamtwirtschaftlichen<br />
Produktion ausblieb, obwohl die Mehrwertsteuer<br />
angehoben wurde und die Käufe der privaten<br />
Haushalte im ersten Quartal gegenüber dem letzten<br />
Quartal <strong>2006</strong> deutlich gesunken sind. Die noch bis<br />
vor kurzem herrschende Unsicherheit über Stärke und<br />
Dauer des derzeitigen Aufschwungs hat sich zunehmend<br />
aufgelöst und nach Ansicht der großen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
spricht nunmehr vieles<br />
dafür, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem gefestigten<br />
Aufschwung befindet.<br />
Bauwirtschaft<br />
Vieles deutet darauf hin, dass der über zehn Jahre<br />
währende Rückgang der Bauinvestitionen die Folge<br />
des Baubooms vor und nach der Wiedervereinigung<br />
war. Die damalige optimistische Einschätzung der mittel-<br />
und langfristigen Wirtschaftsentwicklung hat sich<br />
im Nachhinein als überzogen herausgestellt. Inzwischen<br />
mehren sich aber die Anzeichen, dass zumindest<br />
die Phase des Rückgangs an ein Ende gekommen ist<br />
und die Lage sich wieder normalisiert hat. Es ist allerdings<br />
nicht zu erwarten, dass die Bauinvestitionen zu<br />
den sich besonders dynamisch entwickelnden Nachfragekomponenten<br />
gehören werden. Bei den Wohnbauten<br />
dämpft insbesondere das geringe Bevölkerungswachstum,<br />
bei den Wirtschaftsbauten die weiterhin<br />
sinkende Bauintensität die Produktion. Nach<br />
dem Abbau der hohen Überkapazitäten dürfte sich der<br />
Wirtschaftsbau in Zukunft wieder zyklisch stärker mit<br />
den Ausrüstungsinvestitionen bewegen. Zudem dürfte<br />
auch die merkliche Verbesserung der Finanzlage der<br />
öffentlichen Hand dazu führen, dass der aufgestaute<br />
Baubedarf abgebaut wird.<br />
dere mit einer Zunahme der sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnisse und einem Rückgang<br />
der Minijobs gerechnet wird. Als Zielgrößen werden ein<br />
Jahresdurchschnitt von 3,767 Millionen Arbeitslosen<br />
und eine Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent genannt.<br />
Kapitalmarkt<br />
Die Lage auf dem deutschen Kapitalmarkt ist weiterhin<br />
gekennzeichnet durch ein im langjährigen Vergleich<br />
relativ niedriges Zinsniveau, die Zinswende ist jedoch<br />
offensichtlich vollzogen. Zwischen dem letzten Quartal<br />
2005 und dem zweiten Quartal <strong>2007</strong> erhöhte sich der<br />
EZB-Leitzins von 2 auf 3,75 Prozent. Spekulationen auf<br />
weiter steigende Euro-Leitzinsen machen sich vor allem<br />
am unerwartet kräftigen Wirtschaftswachstum<br />
und den damit einhergehenden erhöhten Inflationsrisiken<br />
im Euroraum fest. Neben der zunehmenden<br />
Kapazitätsauslastung sorgen insbesondere die reichhaltige<br />
Liquiditätsversorgung sowie die erhöhten<br />
Energiepreise für inflationären Druck. Im Ergebnis haben<br />
die deutschen Institute im Kreditgeschäft die<br />
höheren Refinanzierungskosten aufgrund gestiegener<br />
Geld- und Kapitalmarktzinsen im ersten Quartal tendenziell<br />
in ihren eigenen Konditionen an die Kunden<br />
weitergegeben. So verlangten die Institute für kurzfristige<br />
Unternehmenskredite Ende März zwischen 4,9<br />
und 5,7 Prozent. Im langfristigen Bereich beliefen sich<br />
die entsprechenden Sätze auf 4,9 bis 5,1 Prozent, was<br />
einem Anstieg um jeweils rund 15 Basispunkte gegenüber<br />
Dezember <strong>2006</strong> entspricht. Etwas stärker<br />
wurden die Sätze für private Wohnungsbaukredite angehoben;<br />
für entsprechende Ausleihungen mit einer<br />
Zinsbindungsfrist von über zehn Jahren stiegen sie um<br />
20 Basispunkte auf 4,8 Prozent.<br />
Wohnungsmarkt<br />
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts<br />
wurden im Jahr <strong>2006</strong> in Deutschland 248.400<br />
Wohnungen fertig gestellt. Das waren 2,5 Prozent oder<br />
rund 6.100 Baufertigstellungen mehr als im Jahr 2005.<br />
Damit wurde der Rückgang der Baufertigstellungen<br />
zwar zunächst gestoppt, das Niveau der Jahre 2003<br />
bzw. 2004 jedoch bei Weitem noch nicht erreicht. Von<br />
Januar bis Dezember <strong>2006</strong> wurden in Wohngebäuden<br />
223.700 Neubauwohnungen und 24.700 Wohnungen<br />
durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden (zum<br />
Beispiel Ausbau von Dachgeschossen) fertig gestellt.<br />
Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg<br />
die Zahl der Baugenehmigungen im Hochbau (Neubau<br />
und Maßnahmen an bestehenden Gebäuden) im Jahr<br />
<strong>2006</strong> nur leicht auf rund 247.500 gegenüber rund<br />
240.500 Wohnungen im Jahr 2005. Bei Betrachtung des<br />
Jahresverlaufs zeigte sich dabei allerdings von Monat zu<br />
Monat ein deutlicher Rückgang der Baugenehmigungszahlen.<br />
Frappierend war dabei der gleichzeitige Anstieg<br />
der Baupreise, der im ersten Quartal des Jahres <strong>2007</strong><br />
gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres<br />
bei rund acht Prozent lag. Sollte sich diese Entwicklung<br />
fortsetzen, ist mit gravierenden Auswirkungen auf die<br />
Investitionstätigkeit zu rechnen.<br />
Arbeitsmarkt<br />
Im Jahresdurchschnitt <strong>2006</strong> waren in Deutschland<br />
4,487 Millionen Personen arbeitslos gemeldet, was einer<br />
durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 10,3<br />
Prozent entsprach. Damit verminderten sich diese<br />
Eckdaten gegenüber dem Vorjahr merklich. Die Zahl<br />
der Erwerbstätigen erhöhte sich im Jahresdurchschnitt<br />
<strong>2006</strong> um rund 0,7 Prozent auf 39,106 Millionen<br />
Personen. Nachdem im ersten Quartal <strong>2007</strong> die Zahl<br />
der Arbeitslosen im Durchschnitt weiterhin über vier<br />
Millionen lag, war bis Mai <strong>2006</strong> ein Stand von 3,806<br />
Millionen erreicht, was einer Quote von 9,1 Prozent<br />
entsprach. Sämtliche Werte liegen damit deutlich unter<br />
den Vorjahresdaten. Nach Auffassung der Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
wird sich im Jahresverlauf<br />
in Folge der weiter wachsenden Produktion die Zunahme<br />
der Beschäftigung fortsetzen, wobei insbeson-<br />
12<br />
13
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
Steuerliche Rahmenbedingungen<br />
Besonders gravierende Änderungen kündigten sich im<br />
Bereich der steuerlichen Rahmenbedingungen an.<br />
Dabei wurden – nicht zuletzt aufgrund der interessenpolitischen<br />
Betätigung der wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen<br />
Verbände – einige Regelungen gegenüber<br />
den ursprünglichen Plänen in der zu erwartenden<br />
Wirkung deutlich abgemildert. Gravierend waren<br />
die Auswirkungen bei den Verwaltungsaufwendungen<br />
der Wohnungsunternehmen im Zusammenhang<br />
mit der Anwendung von steuerlichen Regelungen.<br />
Die Große Koalition hatte sich umfassende Steuerrechtsänderungen<br />
vorgenommen, um den Bundeshaushalt<br />
zu konsolidieren und die Wirtschaft in<br />
Deutschland zu beleben.<br />
Besonders relevante Änderungen sind erfolgt durch<br />
das Haushaltsbegleitgesetz <strong>2006</strong>, das Steueränderungsgesetz<br />
<strong>2007</strong>, das Jahressteuergesetz <strong>2007</strong> und<br />
das Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur<br />
Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung<br />
weiterer steuerlicher Vorschriften (SEStEG). Die<br />
abschließende Beratung zur Unternehmensteuerreform<br />
2008 ist im Bundesrat für Juli <strong>2007</strong> vorgesehen.<br />
Für das Jahressteuergesetz 2008 liegt ein Entwurf vor.<br />
Im Folgenden skizzieren wir einige der Änderungen, wobei<br />
wir auf die Unternehmensteuerreform aufgrund ihrer<br />
Bedeutung näher eingehen.<br />
Bei der Entstehung dieses Gesetzes konnten die wohnungs-<br />
und immobilienwirtschaftlichen Verbände durch<br />
ihre interessenpolitischen Aktivitäten drohende gravierende<br />
Folgen für die Investitionsfähigkeit der Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft abwenden.<br />
Haushaltsbegleitgesetz <strong>2006</strong><br />
Für die Wohnungswirtschaft von besonderer Bedeutung<br />
war die Anhebung des allgemeinen Umsatzsteuersatzes<br />
von 16 auf 19 Prozent mit Wirkung zum<br />
1. Januar <strong>2007</strong>. Wegen der Umsatzsteuerbefreiung der<br />
meisten Wohnungsunternehmen führt die Steuersatzerhöhung<br />
zur effektiven Kostenerhöhung im Bereich<br />
der Herstellung und Instandhaltung. Auch andere,<br />
von Wohnungsunternehmen bezogene Lieferungen<br />
und Leistungen wurden teurer.<br />
Körperschaftsteuergesetz<br />
Von besonderem Interesse für die Wohnungsgenossenschaften<br />
war die Frage, ob die Rückzahlung von<br />
Geschäftsanteilen an ausscheidende Mitglieder zur körperschaftsteuerlichen<br />
Ausschüttungsbelastung gem.<br />
§ 38 KStG führt.<br />
Die im Rahmen des Jahressteuergesetzes <strong>2007</strong> erfolgte<br />
gesetzliche Klarstellung ist als großer Erfolg der<br />
Interessenvertretung des GdW und der Regionalverbände<br />
zu werten und sorgt für die seit nunmehr fast<br />
drei Jahren angemahnte Rechtssicherheit für Wohnungsgenossenschaften.<br />
Die Rückzahlung von Geschäftsanteilen an ausscheidende<br />
Mitglieder von Genossenschaften stellt keine<br />
Leistung im Sinne des § 38 KStG dar. Ausgenommen<br />
davon sind nur solche Geschäftsguthaben, die durch<br />
Rücklagenumwandlung entstanden sind. Nunmehr ist<br />
geklärt, dass die Rückzahlung von Geschäftsanteilen<br />
keine Nachversteuerung von steuerfreiem EK 02 auslöst.<br />
Unternehmensteuerreform 2008<br />
Mit der Unternehmensteuerreform 2008 sollen die<br />
Standortbedingungen in Deutschland weiter verbessert<br />
werden. Es soll eine deutliche Absenkung des Körperschaftsteuersatzes<br />
erfolgen. Gleichzeitig sollen aber<br />
Zinsaufwendungen nicht mehr unbeschränkt zum steuerlichen<br />
Abzug zugelassen werden. Besonders betroffen<br />
ist die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, da der<br />
durchschnittliche Fremdkapitalanteil bei wohnungswirtschaftlichen<br />
Investitionsvorhaben wegen deren Kostenintensität<br />
und deren Volumen regelmäßig bis zu 80 Prozent<br />
beträgt. Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
finanziert Investitionen deshalb nicht mit Fremdkapital,<br />
weil dies steuerlich günstiger ist als die Finanzierung mit<br />
Eigenmitteln, sondern da andere Finanzierungsformen<br />
überhaupt nicht in Betracht kommen.<br />
Das Bundesfinanzministerium hat Anfang Februar<br />
<strong>2007</strong> den Referentenentwurf über das Gesetz zur Unternehmensteuerreform<br />
2008 vorgelegt. Die für die Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft wesentlichen, vorgesehenen<br />
Änderungen sind:<br />
• Der Körperschaftsteuersatz soll von 25 auf 15 Prozent<br />
abgesenkt werden.<br />
• Die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen und die<br />
in § 8 a KStG enthaltene Regelung zur Gesellschafterfremdfinanzierung<br />
soll zukünftig neu geregelt werden.<br />
Die die Zinserträge übersteigenden Zinsaufwendungen<br />
(Zinssaldo) sind grundsätzlich nur noch beschränkt abzugsfähig<br />
in Höhe von 30 Prozent des maßgeblichen<br />
Einkommens, wenn nicht die Escape-Klausel greift. Das<br />
maßgebliche Einkommen ist nach den Vorschriften des<br />
Einkommensteuer- und Körperschaftsteuergesetzes zu<br />
ermitteln.<br />
• Die Zinsschranke kommt nicht zur Anwendung, wenn<br />
die Freigrenze von einer Million Euro unterschritten ist.<br />
Die Zinsschranke greift auch dann nicht, wenn das<br />
Unternehmen nicht zu einem Konzern gehört. Insoweit<br />
Konzernunternehmen eine steuerliche Organschaft<br />
bilden, gelten sie für Zwecke der Zinsschranke nicht als<br />
Konzern, sondern als ein Unternehmen. Die Zinsschranke<br />
würde allerdings auch dann zur Anwendung<br />
kommen, wenn zwar die Eigenkapitalquote des entsprechenden<br />
Unternehmens die des Konzerns unterschreitet,<br />
allerdings eine schädliche Gesellschafterfremdfinanzierung<br />
gegeben ist, d. h. ein Anteilseigner<br />
zu mehr als 25 Prozent beteiligt ist, bzw. eine Rückgriffsmöglichkeit<br />
besteht und die gezahlten Zinsaufwendungen<br />
zehn Prozent des Zinssaldos überschreiten.<br />
Die Zinsschranke gilt grundsätzlich nicht für die<br />
Gewerbesteuer, allerdings hat eine Erhöhung der körperschaftsteuerlichen<br />
Bemessungsgrundlage wegen<br />
nicht abzugsfähiger Zinsen Folgewirkung bei der Gewerbesteuer.<br />
• Die derzeit geltende und für Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
zu berücksichtigende Hinzurechnungsvorschrift<br />
(50 Prozent der Hinzurechnung der so<br />
genannten Dauerschuldentgelte) soll ersetzt werden<br />
durch eine Hinzurechnung in Höhe von 25 Prozent der<br />
Summe aus Entgelten für sämtliche Schulden, Renten<br />
und dauernde Lasten, 20 Prozent der Miet- und Pachtzinsen<br />
für bewegliche und 75 Prozent für unbewegliche<br />
Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und 25<br />
Prozent der Aufwendungen für die zeitlich befristete<br />
Überlassung von Rechten (Hinzurechnungsfreibetrag<br />
von 100.000 Euro).<br />
14<br />
15
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
• Die Steuermesszahl für den Gewerbeertrag soll von<br />
fünf auf 3,5 Prozent herabgesetzt werden.<br />
• Körperschaft- und gewerbesteuerlich ist eine Verlustabzugsbeschränkung<br />
vorgesehen. § 8 c KStG – E sieht<br />
einen anteiligen bzw. vollständigen Untergang der Verlustvorträge<br />
vor, bei der Übertragung von mehr als 25<br />
Prozent der Anteile (mittelbar oder unmittelbar) innerhalb<br />
von fünf Jahren. Werden mehr als 50 Prozent der<br />
Anteile innerhalb von fünf Jahren übertragen, geht der<br />
Verlustvortrag vollständig unter.<br />
• Die Gewerbesteuer soll zukünftig nicht mehr als Betriebsausgabe<br />
von ihrer eigenen Bemessungsgrundlage<br />
und der körperschaftsteuerlichen Bemessungsgrundlage<br />
abziehbar sein.<br />
• Bei der Einkommensteuer ist eine Reform der Besteuerung<br />
von Kapitaleinkünften des Privatvermögens<br />
(Einführung einer Abgeltungsteuer bei Kapitalerträgen<br />
und Veräußerungsgewinnen ab 2009) vorgesehen.<br />
• Der Einkommensteuersatz für Kapitalerträge soll zukünftig<br />
– unabhängig vom persönlichen Einkommensteuersatz<br />
– einheitlich 25 Prozent betragen (zukünftig<br />
Geltung auch für Wertzuwächse, die dem Steuerpflichtigen<br />
aufgrund der Veräußerung solcher Kapitalanlagen<br />
zufließen). Die zehnjährige Spekulationsfrist<br />
für in Privatvermögen gehaltene Grundstücke soll unverändert<br />
erhalten bleiben.<br />
• Der derzeit geltende Werbungskostenpauschbetrag<br />
und der Sparerfreibetrag sollen zu einem so genannten<br />
Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro bzw. 1.602<br />
Euro (Ehegatten) zusammengefasst werden.<br />
• Bei Ausschüttungen von Genossenschaften an deren<br />
Mitglieder gibt es derzeit die Möglichkeit der Erstattung<br />
der einzubehaltenden Kapitalertragsteuer zuzüglich<br />
des Solidaritätszuschlages auf die Kapitalertragsteuer<br />
im Wege des Sammelantragsverfahrens. Soweit<br />
die Dividendenzahlungen 51 Euro nicht übersteigen,<br />
kann von der Genossenschaft in Vertretung der Mitglieder<br />
das Sammelantragsverfahren beim örtlichen<br />
Finanzamt vorgenommen werden. Dieses Sammelantragsverfahren<br />
bei Dividendenzahlungen bis 51 Euro<br />
soll entfallen. Danach würde zukünftig nur noch das<br />
Sammelantragsverfahren – mit Freistellungsaufträgen<br />
durch die Mitglieder - beim Bundeszentralamt für Steuern<br />
möglich sein.<br />
• Der Steuerabzug bei Ausschüttungen, beispielsweise<br />
bei kommunalen Wohnungsgesellschaften, soll zukünftig<br />
gem. § 44 a EStG zu 60 Prozent (bisher 50 Prozent)<br />
vorgenommen werden.<br />
Am 14. Mai <strong>2007</strong> haben die Koalitionsfraktionen Änderungen<br />
des Gesetzentwurfs zur Unternehmensteuerreform<br />
2008 vorgenommen, die im Wesentlichen am<br />
25. Mai <strong>2007</strong> im Deutschen Bundestag gebilligt wurden.<br />
Auf der Grundlage von Forderungen des GdW<br />
sind folgende wichtige Änderungen beim Reformgesetz<br />
vorgenommen worden, die im Vergleich zu den<br />
ursprünglichen Plänen positive Wirkung für die Wohnungswirtschaft<br />
haben:<br />
Zinsschrankenregelung:<br />
Der Gesetzentwurf des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />
2008 sah vor, bezüglich der Abzugsfähigkeit des<br />
Zinssaldos auf 30 Prozent des EBITs, d. h. des Jahresergebnisses<br />
vor Zinsen und Steuern, abzustellen. Die<br />
Koalitionsfraktionen haben sich nun darauf verständigt,<br />
anstelle des EBITs auf den EBITDA, d. h. auf das<br />
Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen,<br />
abzustellen. Die 30-Prozent-Grenze soll unverändert<br />
beibehalten werden.<br />
Das Abstellen auf den EBITDA stellt eine erhebliche Verbesserung<br />
gegenüber den ursprünglichen Plänen dar.<br />
Abstellen auf den erweiterten Konzernbegriff –<br />
Problem Kommunen:<br />
Im Gesetzentwurf war vorgesehen, dass ein Betrieb<br />
auch dann zu einem Konzern im Sinne der Zinsschranke<br />
gehören sollte, wenn seine Finanz- und Geschäftspolitik<br />
mit einem oder mehreren anderen Unternehmen<br />
einheitlich bestimmt werden kann.<br />
Nach Informationen des GdW hat man sich darauf<br />
verständigt, dass juristische Personen des öffentlichen<br />
Rechts und Betriebe gewerblicher Art generell vom erweiterten<br />
Konzernbegriff ausgenommen werden.<br />
Im Bericht des Finanzausschusses des Bundestages ist<br />
die Empfehlung enthalten, dass Gebietskörperschaften<br />
und Kirchen mit Betrieben gewerblicher Art und ihre<br />
Beteiligungen an anderen Unternehmen keinen Konzern<br />
im Sinne der Zinsschranke bilden. Zum Thema<br />
„kommunal verbürgte Darlehen“ wird ausgeführt, dass<br />
diese nicht die Voraussetzungen einer schädlichen Gesellschafterfremdfinanzierung<br />
nach § 8 a KStG erfüllen.<br />
Änderungen bei der Sofortabschreibung<br />
so genannter geringwertiger Wirtschaftsgüter<br />
(§ 6 Abs. 2 und Abs. 2 a EStG-E):<br />
Die Grenze für den Sofortabzug so genannter geringwertiger<br />
Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens als<br />
Betriebsausgaben wird von ursprünglich 100 auf 150<br />
Euro Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten<br />
(Nettowert ohne Umsatzsteuer) angehoben (§ 6 Abs. 2<br />
Satz 1 EStG-E).<br />
Für Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bzw.<br />
Herstellungskosten (Nettowert ohne Umsatzsteuer)<br />
von 150 bis 1.000 Euro ist im Wirtschaftsjahr der Anschaffung<br />
bzw. Herstellung ein jahrgangsbezogener<br />
Sammelposten zu bilden, der im Wirtschaftsjahr der<br />
Bildung und den folgenden vier Wirtschaftsjahren zu<br />
jeweils 20 Prozent gewinnmindernd aufgelöst werden<br />
muss (§ 6 Abs. 2 a EStG-E).<br />
Diese Neuregelung findet erstmals für Wirtschaftsgüter<br />
Anwendung, die nach dem 31. Dezember <strong>2007</strong><br />
angeschafft bzw. hergestellt werden (§ 52 Abs. 16 Satz<br />
17 EStG-E).<br />
Untergang der Verlustvorträge<br />
(§ 8 c KStG-E und § 10 a Satz 8 GewStG-E):<br />
Nach § 8 c KStG-E gehen Verlustvorträge bei der Körperschaft-<br />
und Gewerbesteuer anteilig bzw. vollständig<br />
unter, wenn innerhalb von fünf Jahren mehr als 25<br />
bzw. mehr als 50 Prozent der Anteile (mittelbar oder<br />
unmittelbar) an einen Erwerber oder diesem nahe stehende<br />
Personen übertragen werden. Mit dem neu eingefügten<br />
§ 8 c Satz 3 KStG-E wird klargestellt, dass<br />
auch eine Gruppe von nicht einander nahe stehenden<br />
Erwerbern als ein Erwerber gilt, wenn der Erwerb der<br />
Anteile aufgrund gleichgerichteter Interessen erfolgt.<br />
Die bisherige Mantelkaufregelung des § 8 Abs. 4 KStG<br />
ist neben § 8 c KStG-E letztmals anzuwenden, wenn<br />
mehr als die Hälfte der Anteile an einer Kapitalgesellschaft<br />
innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren<br />
übertragen werden, der vor dem 1. Januar 2008 beginnt,<br />
und die wirtschaftliche Identität der Kapitalgesellschaft<br />
vor dem 1. Januar 2013 entfällt (§ 34 Abs. 6<br />
Satz 4 KStG-E). Die Neuregelung des § 8 c KStG-E findet<br />
erstmals für den Veranlagungszeitraum 2008 und<br />
auf Anteilsübertragungen nach dem 31. Dezember<br />
<strong>2007</strong> Anwendung (§ 34 Abs. 7 b KStG-E).<br />
Die abschließende Beratung des Entwurfs des Unternehmensteuerreformgesetzes<br />
2008 im Bundesrat ist<br />
für den 6. Juli <strong>2007</strong> vorgesehen.<br />
Die Politik hat die sachlich begründeten Kritikpunkte der<br />
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zur Zinsschranke,<br />
zum erweiterten Konzernbegriff und zur schädlichen<br />
Gesellschafterfremdfinanzierung im Wesentlichen berücksichtigt.<br />
Dadurch konnten sehr negative Auswirkungen<br />
auf die Vorhaben der Branche zur weiteren Modernisierung<br />
der Wohnungsbestände und beim Neubau<br />
sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und für das<br />
umfangreiche soziale Engagement der Wohnungswirtschaft<br />
vermieden werden. Die Berücksichtigung der Abschreibungen<br />
bei der Bezugsgröße für die Abzugsfähigkeit<br />
des Zinssaldos stellt eine erhebliche Verbesserung<br />
für die stark investierende Wohnungswirtschaft dar.<br />
16<br />
17
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
Abgeltungsteuer für EK 02-Bestände (§ 38 KStG)<br />
Die steuerlichen Eigenkapitalbestände EK 02 der ehemals<br />
gemeinnützigen Wohnungsunternehmen unterliegen<br />
im Rahmen der Übergangsregelung des § 38 KStG<br />
bei Ausschüttungen noch bis zum Jahr 2019 einer Körperschaftsteuer<br />
von ca. 43 Prozent (3/7) zuzüglich Solidaritätszuschlag.<br />
Der GdW und die Regionalverbände<br />
setzen sich seit längerer Zeit für eine sachgerechte<br />
Lösung der EK 02-Problematik ein. Eine maßvolle, optionale<br />
Abgeltungsteuer würde für kommunale und industrieverbundene<br />
Wohnungsunternehmen neue Handlungsspielräume<br />
eröffnen, um ihren Anteilseignern Ausschüttungen<br />
zukommen zu lassen.<br />
Im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2008 ist nunmehr<br />
eine Klärung der EK 02-Problematik angestrebt.<br />
Im Referentenentwurf des Jahressteuergesetzes 2008<br />
wurde die pauschale Abgeltungsteuer der EK 02-Beträge<br />
aufgegriffen. Im Gegensatz zu der Debatte im<br />
Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 wird im<br />
Jahressteuergesetz 2008 für eine pauschale Abgeltungsteuer<br />
nur noch von 3 Prozent (gegenüber ursprünglich<br />
7,5 Prozent) ausgegangen. Auch besteht die Möglichkeit,<br />
diesen Betrag weiter zu ermäßigen, wenn der<br />
Steuerpflichtige den Abgeltungsteuerbetrag anstelle<br />
der gesetzlich vorgeschlagenen Aufteilung in zehn<br />
gleichen Jahresbeträgen in einem Betrag bezahlt.<br />
Durch den dann zur Anwendung kommenden Abzinsungsfaktor<br />
von 5,5 Prozent kann die Steuerbelastung<br />
auf bis zu 2,3 Prozent gemindert werden.<br />
Steuerermäßigung gem. § 35 a EStG bei<br />
Mietnebenkosten<br />
Seit 2003 ist die Inanspruchnahme so genannter<br />
„haushaltsnaher Dienstleistungen“ (z. B. Gebäudereinigung,<br />
Gartenpflegearbeiten, Pflege von Angehörigen)<br />
einkommensteuerlich begünstigt. Durch Ergänzung<br />
des § 35 a Abs. 2 EStG durch Satz 2 sind ab dem<br />
1. Januar <strong>2006</strong> zusätzlich haushaltsnahe handwerkliche<br />
Leistungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und<br />
Modernisierungsmaßnahmen begünstigt.<br />
Im Zusammenhang mit der gesetzlichen Erweiterung<br />
wurde vom Bundesfinanzministerium ein neues Anwendungsschreiben<br />
zu § 35 a EStG mit Datum vom<br />
3. November <strong>2006</strong> veröffentlicht. Von besonderer Bedeutung<br />
ist, dass das Bundesfinanzministerium auch<br />
seine Auffassung bezüglich der Inanspruchnahme der<br />
Steuerermäßigung durch Mieter und Wohnungseigentümer<br />
geändert hat. Als haushaltsnahe Dienstleistungen<br />
und Handwerkerleistungen werden ausschließlich<br />
die angefallenen Arbeitskosten (einschließlich Fahrtkosten),<br />
nicht jedoch Materialkosten steuerlich begünstigt.<br />
Mieter konnten bisher die Steuerermäßigung nur in<br />
Anspruch nehmen, wenn sie selbst Auftraggeber der<br />
Leistungen waren (z. B. Schönheitsreparaturen). Durch<br />
die Änderung der Verwaltungsauffassung können<br />
Mieter einer Wohnung die Steuerermäßigung nach<br />
§ 35 Absatz 2 EStG künftig in Anspruch nehmen, wenn<br />
die von ihnen zu zahlenden Nebenkosten Beträge umfassen,<br />
die für haushaltsnahe Dienstleistungen geschuldet<br />
werden und ihren Anteil an den vom Vermieter gezahlten<br />
Aufwendungen entweder aus der jährlichen<br />
Betriebskostenabrechnung hervorgeht oder durch eine<br />
Bescheinigung des Vermieters nachgewiesen wird.<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Im Berichtszeitraum wurden einige Gesetze verabschiedet,<br />
die für die Tätigkeit der Wohnungsunternehmen<br />
äußerst relevant sind. Großen Raum nahmen die<br />
Novellierung des Genossenschaftsgesetzes und die<br />
Verabschiedung des neuen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />
ein, die bereits unter den politischen<br />
Rahmenbedingungen aufgeführt wurden.<br />
Wohnungseigentumsgesetz<br />
Weiterhin wurde im März <strong>2007</strong> das Gesetz zur Änderung<br />
des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) verkündet.<br />
Es trat zum 1. Juli <strong>2007</strong> in Kraft. Das neue WEG<br />
bringt einige für die Wohnungswirtschaft günstige<br />
Veränderungen des Wohnungseigentumsrechts.<br />
Zunächst wurde die Beschlusskompetenz der Wohnungseigentümer<br />
erweitert und die Willensbildung innerhalb<br />
der Gemeinschaft vereinfacht. Nunmehr hat<br />
der einzelne Wohnungseigentümer unter bestimmten<br />
Voraussetzungen einen Anspruch auf Abänderung einer<br />
Vereinbarung der Wohnungseigentümer und die<br />
Wohnungseigentümer können nun mit Stimmenmehrheit<br />
über die Verteilung von Betriebs- und Verwaltungskosten<br />
sowie von Kosten der Instandhaltung, Instandsetzung<br />
oder baulicher Veränderung beschließen.<br />
Zudem werden die rechtlichen Verhältnisse zwischen<br />
Eigentümergemeinschaft, Wohnungseigentümern und<br />
Gläubigern klarer geregelt, beispielsweise wird die<br />
Wohnungseigentumsgemeinschaft nun auch vom<br />
Gesetz als teilrechtsfähig anerkannt und die einzelnen<br />
Wohnungseigentümer haften im Außenverhältnis für<br />
Schulden der Gemeinschaft nur noch bis zur Höhe ihres<br />
Miteigentumsanteils. Weiterhin richten sich Verfahren<br />
in Wohnungseigentumssachen nicht mehr<br />
nach dem Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarkeit<br />
(FGG), sondern nach der Zivilprozessordnung (ZPO).<br />
Durch die Einführung der Beschlusssammlung werden<br />
auch die Möglichkeiten verbessert, sich über den Inhalt<br />
der aktuellen Beschlüsse der Gemeinschaft zu informieren.<br />
Elektronisches Handels- und<br />
Genossenschaftsregister<br />
Zum 1. Januar <strong>2007</strong> trat das Gesetz über das Elektronische<br />
Handels- und Genossenschaftsregister sowie das<br />
Unternehmensregister (EHUG) in Kraft. Mit diesem<br />
Gesetz wurden zeitgleich unter anderem das Handelsgesetzbuch,<br />
das Umwandlungsgesetz und das Genossenschaftsgesetz<br />
geändert.<br />
Die Handels-, Genossenschafts- und Personenregister<br />
wurden mit Inkrafttreten des Gesetzes auf den elektronischen<br />
Betrieb umgestellt. Damit können Unterlagen,<br />
die an diese Register einzureichen sind, nur noch in<br />
elektronischer Form eingereicht werden. Zuständig für<br />
die Führung der Register sind nach wie vor die Amtsgerichte.<br />
Handels- und Genossenschaftsregistereintragungen<br />
werden künftig auch elektronisch bekannt gemacht.<br />
Für die zentrale Entgegennahme, Speicherung und<br />
Veröffentlichung der Jahresabschlüsse von Gesellschaften<br />
und Genossenschaften ist nunmehr der elektronische<br />
Bundesanzeiger zuständig. Hier können Unterlagen<br />
übergangsweise noch bis Ende 2009 in Papierform<br />
eingereicht werden. Weiterhin wurde mit dem<br />
EHUG auch das Unternehmensregister eingeführt, in<br />
dem die wichtigsten veröffentlichungspflichtigen Daten<br />
eines Unternehmens zusammengeführt und zum Abruf<br />
bereitgehalten werden. Ferner müssen seit dem EHUG<br />
auch E-Mails oder elektronische Faxe von Genossenschaften<br />
und Gesellschaften die Angaben enthalten, die<br />
bislang nur für Geschäftsbriefe in Papierform galten.<br />
18<br />
19
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
Urheberrechtsgesetz<br />
Bereits im März <strong>2006</strong> hatte das Bundeskabinett den<br />
Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Regelung des Urheberrechts<br />
vorgelegt.<br />
Nach der ersten Beratung fand im November <strong>2006</strong> vor<br />
dem Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages eine<br />
Anhörung statt, zu der der GdW eine Stellungnahme<br />
übersandt hat.<br />
Die Wohnungswirtschaft verlieh dabei nochmals ihrer<br />
langjährigen Forderung nach einer gesetzlichen Klarstellung<br />
Nachdruck, dass die bloße Weiterverbreitung<br />
von Rundfunk- und Fernsehsendungen durch Wohnungsunternehmen<br />
in ihren Wohnungsgebäuden im<br />
Rahmen eines Mietverhältnisses keine Kabelweitersendung<br />
im Sinne des Urhebergesetzes ist.<br />
Nach dem Gesetzentwurf, der der gegenwärtigen<br />
Rechtslage entspricht, betreiben die Wohnungsunternehmen<br />
urhebergebührenpflichtige Kabelweitersendung.<br />
Im Juli <strong>2007</strong> ist mit der Beschlussempfehlung des federführenden<br />
Rechtsausschusses zu rechnen.<br />
Rechtsdienstleistungsgesetz<br />
Die Bundesregierung hat am 23. August <strong>2006</strong> einen<br />
Gesetzentwurf zur Neuregelung des Rechtsberatungsrechts<br />
(Rechtsdienstleistungsgesetz - RDG) vorgelegt.<br />
Der Begriff der Rechtsdienstleistung wird enger definiert<br />
als der Begriff der Rechtsberatung im geltenden<br />
Recht. Nur Rechtsanwendungen, die eine besondere<br />
rechtliche Prüfung des Einzelfalls erfordern, fallen nunmehr<br />
unter die, die freie Rechtsberatungstätigkeit einschränkenden<br />
Reglementierungen. Ausgenommen sind<br />
nach dem Entwurf künftig Dienstleistungen wie die Erteilung<br />
allgemeiner Rechtsauskünfte, die Hilfe beim<br />
Ausfüllen von Formularen oder die Stellvertretung beim<br />
Kauf.<br />
Rahmenbedingungen in Hessen<br />
Die politischen Rahmenbedingungen in Hessen sind<br />
geprägt durch die Suche nach Antworten auf die strukturellen<br />
Entwicklungen in der Gesellschaft und die Veränderungen<br />
der Anforderungen an das Wohnen. Zudem<br />
setzte der auch für das Wohnen zuständige Wirtschaftsminister<br />
einen Schwerpunkt bei der Bekämpfung<br />
der Marktmacht von Anbietern im Strom- und<br />
Wasserbereich, also Bereichen, die auch bei der Entwicklung<br />
der Wohnnebenkosten eine erhebliche Rolle<br />
spielen.<br />
Stadtumbau Hessen<br />
Auch im zweiten Jahr nach Auflage des Programms förderte<br />
das Land Hessen ausgewählte Einzelstandorte und<br />
interkommunale Gruppen beim Stadtumbau. Unter dem<br />
Motto „Stadtentwicklung ohne Wachstum“ werden die<br />
Kommunen dabei unterstützt, dem demographischen<br />
Wandel frühzeitig und präventiv zu begegnen. Auch sollen<br />
sich die Kommunen so auf den zu erwartenden<br />
Nachfragerückgang bei Wohnungen und Immobilien<br />
einstellen und die städtebaulichen Folgen dieser Entwicklung<br />
kalkulieren. Mit der Aufnahme in das Programm<br />
ist eine Regelförderung von zehn Jahren verbunden.<br />
Das Land hat im Jahr <strong>2006</strong> etwa 15,5 Millionen<br />
Euro für die Städtebauförderung im Rahmen des Programms<br />
„Stadtsanierung <strong>2006</strong>“ zur Verfügung gestellt.<br />
Soziale Stadt<br />
Gefördert wird in diesem Programm die nachhaltige<br />
Entwicklung in Stadtteilen mit besonderen sozialen,<br />
wirtschaftlichen, städtebaulichen und ökologischen<br />
Problemen. Die Projektgruppe „Wohnraumversorgung“<br />
beschäftigte sich im Berichtszeitraum mit den wohnungspolitischen<br />
Maßnahmen, die in den Gebieten der<br />
Sozialen Stadt zum Einsatz kommen. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt lag auf Programmen zur Stärkung der<br />
Identifikation von Bewohnern mit ihrem Quartier. In<br />
der Gremienarbeit betonte der <strong>VdW</strong> südwest, dass sta-<br />
bile Nachbarschaften nur durch ein Miteinander der<br />
verschiedenen Akteure geschaffen werden könnten.<br />
Wohnraumförderung<br />
In Hessen werden ab dem Jahr <strong>2007</strong> erstmals zehn<br />
Millionen Euro als Darlehen für die Förderung der<br />
Bildung von Wohneigentum durch den Erwerb vorhandenen<br />
Wohnraums (Bestandserwerb) zur Verfügung<br />
stehen. Hiermit soll ein zusätzlicher Anreiz für den Bestandserwerb<br />
gegeben werden.<br />
Zwar begrüßte der <strong>VdW</strong> südwest im Grundsatz diese<br />
Förderung, die konkreten Einzelregelungen sind für die<br />
Erreichung der Förderziele allerdings ungeeignet, teilweise<br />
sogar kontraproduktiv. So ist eine Förderung, die<br />
über einen Zeitraum von zehn Jahren eine Festlegung<br />
auf Wohnraum und Wohnort faktisch voraussetzt,<br />
nicht zeitgemäß. Die Richtlinie entspricht nicht den<br />
heutigen Anforderungen des Arbeitsmarktes an Mobilität<br />
und Flexibilität des Einzelnen.<br />
Derzeit kann laut Richtlinie der Erwerb von Wohnraum<br />
für die Antragsteller dann gefördert werden, wenn sich<br />
dieser in einem guten baulichen Zustand befindet. Bei<br />
erheblichem Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf<br />
sehen die Richtlinien eine vorherige baufachliche<br />
Prüfung durch die Landestreuhandstelle (LTH) vor.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> wurden für 652 Einheiten im Mietwohnungsbau<br />
von der LTH Bewilligungen mit einem Mittelvolumen<br />
von 38,7 Millionen Euro ausgesprochen. Damit<br />
bewegt sich die finanzielle Förderung etwa auf dem Niveau<br />
des Vorjahres. Für das selbstgenutzte Wohnen bewilligte<br />
die LTH <strong>2006</strong> Darlehen in Höhe von 42 Millionen<br />
Euro für insgesamt 489 Wohneinheiten. Den starken<br />
Rückgang der geförderten Wohneinheiten gegenüber<br />
dem Vorjahr um 200 Wohneinheiten und fast 20 Millionen<br />
Euro führt die LTH auf die Abschaffung der Eigenheimzulage<br />
und den Rückgang der Bautätigkeit insgesamt<br />
zurück.<br />
Im Rahmen der öffentlichen Anhörung im Mai <strong>2007</strong><br />
hat der GdW in seiner Stellungnahme die Pläne zur<br />
Ablösung des veralteten Rechtsberatungsgesetzes<br />
grundsätzlich begrüßt. Es wurden allerdings im Speziellen<br />
Erweiterungen der Rechtsberatungsbefugnisse<br />
von Wohnungsverwaltern, Bauträgern und Baubetreuern<br />
sowie von Genossenschaften, genossenschaftlichen<br />
Prüfungsverbänden und deren Treuhandstellen<br />
gefordert.<br />
20<br />
21
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
Für die Modernisierung von Mietwohnungen bewilligte<br />
die LTH Darlehen über 9 Millionen Euro für insgesamt<br />
64 Gebäude mit 583 Wohnungen. Eigentümer<br />
der geförderten Wohnungen waren überwiegend<br />
Wohnungsunternehmen. Der deutliche Anstieg des<br />
Programms verdeutlicht den hohen Modernisierungsbedarf<br />
in Hessen.<br />
Hessischer Energiepass<br />
Wenige Tage nach den Beschlüssen der Bundesregierung<br />
Anfang Mai zum Energieausweis luden die hessische<br />
Energiespar-Aktion und der <strong>VdW</strong> südwest zum 4.<br />
Energieberatertag nach Frankfurt. Im Mittelpunkt<br />
standen die aktuellen Entscheidungen zur Einführung<br />
des Energieausweises sowie die energetischen Aktivitäten<br />
der Wohnungswirtschaft. Dabei überwogen die<br />
kritischen Stimmen zur Einführung des Energieausweises.<br />
Anhand der Darstellung mehrerer wohnungswirtschaftlicher<br />
Projekte wurde außerdem die betriebswirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit energetischer Projekte<br />
bei Wohnungsunternehmen problematisiert. Kritisiert<br />
wurde, dass durch die Anbindung der Pflicht zur Erstellung<br />
und Vorlage des Ausweises an einen Eigentümerwechsel<br />
oder an eine Vermietung ein erheblicher<br />
Teil der Wohnimmobilien ausgeklammert ist. Der hessische<br />
Energiepass stellt demgegenüber gerade auf<br />
diese Zielgruppe ab, bei der auf der Grundlage von<br />
Selbstauskünften des Eigentümers eine Auswertung<br />
der energetischen Qualität eines Gebäudes erfolgt.<br />
Unzureichend sind jedoch die nicht gegebenen Anreize<br />
für Investitionen zu einer energetischen Effizienzsteigerung.<br />
Marktregulierung bei Strom und Wasser<br />
Mit deutlicher Konsequenz ging der hessische Wirtschaftsminister<br />
Dr. Alois Rhiel gegen den Missbrauch<br />
der marktbeherrschenden Monopolstellung auf den<br />
Strom- und Wassermärkten vor. Im Oktober <strong>2006</strong> hat<br />
Rhiel hartnäckig gegen die überhöhten und damit aus<br />
seiner Sicht „unsozialen“ Strompreise gekämpft. Mit<br />
anfänglich beachtlichem Erfolg. Die Strompreise im<br />
Dezember <strong>2006</strong> lagen hessenweit im Durchschnitt auf<br />
demselben Niveau wie im Dezember 2005.<br />
Die Bundesnetzagentur hatte zuvor erstmals auf der<br />
Grundlage der neuen Genehmigungspflicht für Durchleitungsgebühren<br />
die von den Energieversorgern angegebenen<br />
Kosten nur zum Teil anerkannt. Rhiel hatte<br />
für <strong>2006</strong> keinen Antrag auf Strompreiserhöhung im<br />
allgemeinen Tarif genehmigt. Für das Jahr <strong>2007</strong> musste<br />
der Minister aufgrund der geltenden Bundestarifordnung<br />
allerdings erklären, dass sich die Genehmigung<br />
einer Erhöhung der Strompreise um durchschnittlich<br />
vier Prozent nicht vermeiden lässt.<br />
Im Mai <strong>2007</strong> war es wiederum Rhiel, der gegen acht<br />
hessische Wasserunternehmen Kartellverfahren einleitete.<br />
Um bis zu 40 Prozent sollen die Versorger die<br />
Preise für ihre rund eine Million Kunden senken. Auch<br />
hier wirft Rhiel den Versorgern einen Missbrauch ihrer<br />
Monopolstellung zu Lasten der Verbraucher vor. Ein<br />
bundesweiter Vergleich von 270 Wasserunternehmen<br />
sowie Strukturen ausgewählter Versorgungsgebiete<br />
hatte Preisunterschiede von bis zu 100 Prozent ergeben.<br />
Zustimmung erhielt der Wirtschaftsminister vom <strong>VdW</strong><br />
südwest. Der Verband der Wohnungswirtschaft stellte<br />
die Wasserpreise dabei in Zusammenhang mit der in<br />
vielen Bereichen der Nebenkosten gegebenen Konzentration<br />
von Anbietern. Der <strong>VdW</strong> südwest hatte bereits<br />
hinsichtlich der Preiserhöhungen auf den Kabelmärkten<br />
zum Jahreswechsel auf die Probleme einer vorhandenen<br />
Marktmacht aufmerksam gemacht und eine<br />
verstärkte Marktaufsicht von der Politik eingefordert.<br />
LAG „Gemeinschaftliches Wohnen“<br />
Die Landesarbeitsgemeinschaft „Gemeinschaftliches<br />
Wohnen“, die von der Hessischen Fachstelle für Wohnberatung<br />
betreut wird, beschäftigte sich mit Projekten<br />
verschiedener generationsübergreifender Mietergemeinschaften.<br />
Träger dieser innovativen Projekte sind<br />
häufig Mitgliedsunternehmen des <strong>VdW</strong> südwest.<br />
Weiteres Thema der Arbeitssitzungen waren verschiedene<br />
Wohnprojekte, die der Vereinsamung im Alter<br />
Wohnraumförderung <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong><br />
Zurückblickend auf das Jahr <strong>2006</strong> hatte sich das<br />
Förderergebnis nach dem überdurchschnittlich guten<br />
Förderjahr 2005 verringert – die Anzahl der geförderten<br />
Wohneinheiten konnte dabei erhöht werden. Mit einem<br />
Volumen von 98,3 Millionen Euro hat das Land insgeund<br />
der Vermeidung von Pflegeheimunterbringung<br />
entgegenwirken. Charakteristisch ist als zentrale Säule<br />
dieser Idee eine so genannte „Housekeeperin“. Sie<br />
kocht einmal täglich, organisiert Dienste und ist für die<br />
Gemeinschaftsräume der Einrichtung zuständig.<br />
Zukünftig will die Arbeitsgemeinschaft vor allem die<br />
Kooperation mit der Wohnungswirtschaft verstärken.<br />
Fachbeirat „Wohnen im Alter“<br />
In Hessen werden mehr seniorengerechte Wohnungen<br />
benötigt. Der Aufbau und die Weiterentwicklung von<br />
diesbezüglichen Unterstützungsstrukturen in den<br />
Bereichen Wohnen/Betreuung und Wohnumfeld ist<br />
Gegenstand der gemeinsamen Anstrengungen im<br />
Fachbeirat beim Sozialministerium. Da die meisten<br />
Senioren so lange wie möglich in ihren Wohnungen<br />
bleiben möchten, ist die Wohnraumanpassung, also<br />
die Schaffung von Barrierefreiheit in den eigenen vier<br />
Wänden, ein erster wichtiger Schritt. Um den Betroffenen<br />
Orientierung und Aufklärung vermitteln zu<br />
können, fördert Hessen landesweit Wohnberatungsstellen.<br />
Diese werden von der Hessischen Fachstelle für<br />
Wohnberatung koordiniert. Das gemeinschaftliche<br />
Wohnen ist dabei eine Wohnform, der große Zukunftsfähigkeit<br />
bescheinigt wird. 25 derartige Projekte (die<br />
mehr als 1.000 Menschen ein Zuhause bieten) existieren<br />
derzeit in Hessen, weitere 24 sind in der Planung.<br />
Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz<br />
Die Wohnungspolitik des Landes hat sich verstärkt auf<br />
die Zusammenhänge von Wohnen und Stadtentwicklung,<br />
dabei insbesondere die Stärkung der Innenstädte<br />
und den Wandel der Anforderungen an das Wohnen<br />
durch den demographischen Wandel, ausgerichtet.<br />
Neues Landesentwicklungsprogramm<br />
Das rheinland-pfälzische Kabinett hat am 8. November<br />
<strong>2006</strong> den Entwurf des Landesentwicklungsprogramms<br />
(LEP IV) auf den Weg gebracht. Mit dem Entwurf werden<br />
die veränderten Rahmenbedingungen wie die Folgen<br />
des demographischen Wandels und die Globalisierung<br />
mit ihren Auswirkungen und Vorgaben für die<br />
langfristige Entwicklung des Landes umgesetzt.<br />
Das Landesentwicklungsprogramm stellt den Orientierungsrahmen<br />
der Landesregierung für die Entwicklung<br />
des Landes Rheinland-Pfalz in den nächsten zehn<br />
Jahren dar. In einzelnen Fragen wird der LEP IV für die<br />
Planungsregionen, Kreise und Städte wie für private<br />
Investoren und einzelne Bürgerinnen und Bürger aber<br />
auch rechtlich bindende Vorgabe sein.<br />
Der LEP IV-Entwurf folgt dem siedlungsstrukturellen<br />
Leitprinzip der dezentralen Konzentration<br />
• durch eine Neugestaltung des Zentrale-Orte-<br />
Systems zur Konzentration der Siedlungsentwicklung,<br />
der infrastrukturellen Angebote und der regionalen<br />
Wirtschaftskraft,<br />
• durch die Forderung nach interkommunalen und<br />
regionalen Kooperationen und Funktionsteilungen,<br />
• durch Einschränkung der Siedlungstätigkeit außerhalb<br />
der Zentralen Orte,<br />
• durch die Forderung, das städtebauliche Leitbild der<br />
Innenentwicklung konsequent umzusetzen.<br />
In dem auf bis 2015 begrenzten Analyse- und Prognosezeitraum<br />
erkennen die Verbände <strong>VdW</strong> südwest<br />
und der <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, die gemeinsam für<br />
die rheinland-pfälzische Wohnungswirtschaft eine<br />
Stellungnahme abgaben, eine große Schwäche des LEP<br />
IV-Entwurfs, da sich einschneidende Veränderungen<br />
für die Raumordnung und Siedlungsentwicklung erst<br />
nach 2015 einstellen werden. Neben dem richtigen<br />
konzeptionellen Ansatz einer verstärkten Kooperation<br />
wird daher als zweiter notwendiger Ansatz eine verstärkte<br />
(auch räumliche) Konzentration vermisst.<br />
22<br />
23
<strong>Jahresbericht</strong> I Rahmenbedingungen<br />
samt 6.550 Wohneinheiten gefördert. Die Nachfrage<br />
nach Wohnraumfördermitteln für den Geschosswohnungsbau<br />
sank <strong>2006</strong> allerdings auf ein historisches Tief.<br />
Für <strong>2007</strong> waren für die soziale Wohnraumförderung<br />
rund 57 Millionen Euro vorgesehen. Inzwischen stockte<br />
das Land seine Zinsgarantieprogramme um weitere<br />
26 Millionen Euro auf. Sowohl beim Erwerb von Wohneigentum<br />
als auch bei den Modernisierungen gab es<br />
eine so hohe Nachfrage, dass die vorgesehenen Mittel<br />
bereits Ende Juni <strong>2007</strong> ausgeschöpft waren. Im Zuge<br />
der Aufstockung der Mittel verschlechterte das Land<br />
allerdings in Teilbereichen die Konditionen der Förderung.<br />
Experimenteller Wohnungsbau<br />
Im Bereich des Experimentellen Wohnungsbaus hat<br />
das Land Trends zu neuen Wohnformen, etwa beim<br />
Generationen übergreifenden Wohnen, aufgenommen.<br />
Dazu setzte das Ministerium für Finanzen Akzente mit<br />
der neuen Verwaltungsvorschrift „Wohnen in Ortsund<br />
Stadtkernen“, die am 1. Februar <strong>2007</strong> in Kraft getreten<br />
ist. Weitere Förderziele sind: die Stärkung der<br />
innerörtlichen und innerstädtischen Strukturen, die<br />
Erhöhung der Attraktivität dieser Gebiete für Wohnen<br />
und Arbeiten, die Erhaltung bzw. Verbesserung der sozialen,<br />
kulturellen, freizeitbezogenen und Versorgungsinfrastruktur,<br />
die Beseitigung städtebaulicher und<br />
struktureller Missstände, die Reaktivierung von Brachflächen.<br />
Auch den Bereich des „Assisted Living“ (Leben mit<br />
Unterstützung), in dem es darum geht, mit Hilfe moderner<br />
Technik älteren Mitbürgern oder Menschen mit<br />
Behinderungen ein Leben in den eigenen vier Wänden<br />
zu ermöglichen, begleitet und fördert das Land weiter<br />
aktiv.<br />
Regionalisierte Wohnungsmarktbeobachtung<br />
(ReWoB)<br />
Ende <strong>2006</strong> legte die LTH Landestreuhandstelle Rheinland-Pfalz<br />
in Kooperation mit dem Bauforum<br />
Rheinland-Pfalz, in dem auch der <strong>VdW</strong> südwest Mitglied<br />
ist, die „Wohnungsmarktbeobachtung Rheinland-Pfalz<br />
<strong>2006</strong>“ vor. Sie wurde dabei von der IRP<br />
Immobiliengesellschaft Rheinland Pfalz mbH (vormals<br />
Service Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH) unterstützt<br />
und nutzte entsprechende Informationen und Auswertungsmöglichkeiten<br />
des Standort-Informationssystems<br />
ReWOB.<br />
Ausbau des gemeinschaftlichen Wohnangebotes<br />
Die Landesregierung hatte bereits im Februar <strong>2006</strong> das<br />
Kooperationsforum „Gemeinschaftlich Wohnen in einer<br />
Gesellschaft des längeren Lebens“ gegründet.<br />
Darin arbeiten Wohnungswirtschaft, Banken, Städteplaner,<br />
Wissenschaft, Sozialwesen, Wohnberatung und<br />
die Ministerien für Inneres, Finanzen und Soziales des<br />
Landes Rheinland-Pfalz gemeinsam an der Entwicklung<br />
von neuen Wohnkonzepten.<br />
Neben den bereits bestehenden Angeboten der ambulanten<br />
und stationären Pflege sowie dem betreuten<br />
Wohnen für ältere Menschen setzte das Forum zum<br />
Jahreswechsel <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> den Schwerpunkt auf neue<br />
Formen des gemeinschaftlichen Wohnens und gemeindenahe<br />
Wohn- und Betreuungskonzepte. Die Dynamik<br />
im Bereich neuer Wohnformen in Rheinland-Pfalz<br />
schätzt das Kooperationsforum als sehr hoch ein. So<br />
lautet das Ziel, bis 2011 in jedem Landkreis und in jeder<br />
kreisfreien Stadt mindestens ein gemeinschaftliches<br />
Wohnangebot zu verwirklichen.<br />
Energieeinsparkampagne<br />
Unter dem Motto „Rheinland-Pfalz – ein Land voller<br />
Energie“ luden Ministerpräsident Kurt Beck und Margit<br />
Conrad, Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz,<br />
zur 1. Energiekonferenz am 7. März<br />
<strong>2007</strong> in die Staatskanzlei nach Mainz ein. Die Landesregierung<br />
setzt auf den weiteren Ausbau der<br />
Partnerschaft mit dem Handwerk, auf die Erweiterung<br />
der Netzwerke zwischen Wirtschaft, Energieunternehmen<br />
und Hochschulen sowie auf die Vielfalt und<br />
Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien. Die<br />
größten Energieeinsparungs- und Effizienzpotenziale<br />
stecken in den Gebäuden. In Rheinland-Pfalz ist der<br />
Gebäudesektor mit 41 Prozent des Endenergieverbrauchs<br />
der größte Energieverbraucher.<br />
Das Bauform Rheinland-Pfalz beschloss daher im März<br />
<strong>2007</strong>, seine Fachkompetenz im Sinne des erfolgreichen<br />
Wissenstransfers von der Bautheorie in die Praxis ressortübergreifend<br />
einzubringen.<br />
Rauchwarnmelderpflicht auch im Bestand<br />
Am 27. Juni <strong>2007</strong> hat der rheinland-pfälzische Landtag<br />
dem SPD-Gesetzentwurf zum Einbau von Rauchwarnmeldern<br />
in Wohnungen zugestimmt. Er verpflichtet<br />
zum Einbau von Rauchwarnmeldern in Wohnungen in<br />
Bauten, die vor 2004 errichtet wurden. Durch eine Änderung<br />
der Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO)<br />
wird die Verpflichtung für Bestandswohnungen verbindlich<br />
geregelt mit einer Übergangsfrist von fünf<br />
Jahren nach Inkrafttreten der LBauO.<br />
24<br />
25
<strong>Jahresbericht</strong> I Medienecho<br />
Immobilien Zeitung 5.7.<strong>2007</strong><br />
Süddeutsche Zeitung 26.9.<strong>2006</strong><br />
Frankfurter Neue Presse 27.9.<strong>2006</strong><br />
Frankfurter Allgemeine 17.11.<strong>2006</strong><br />
Frankfurter Allgemeine 1.9.<strong>2006</strong><br />
Rhein-Main-Zeitung 25.4.<strong>2007</strong><br />
Handelsblatt 30.3.<strong>2007</strong><br />
Digitalmagazin.info 9.3.<strong>2007</strong><br />
Hanauer Anzeiger 16.1..<strong>2007</strong><br />
Hofgeismarer Allgemeine 27.9.<strong>2006</strong><br />
26<br />
27
<strong>Jahresbericht</strong> I Medienecho<br />
Hessische Allgemeine 21.9.<strong>2006</strong><br />
HR-Info / HR 4 10.1.<strong>2007</strong><br />
Property Magazine 3.8.<strong>2006</strong><br />
Rhein-Main-Zeitung 21.12.<strong>2006</strong><br />
Frankfurter Rundschau 10.11.<strong>2006</strong><br />
Frankfurter Allgemeine 29.6.<strong>2007</strong><br />
Frankfurter Neue Presse 22.5.<strong>2007</strong><br />
Digitalmagazin.info 12.4.<strong>2007</strong><br />
Frankfurter Rundschau 30.5.<strong>2007</strong><br />
Rhein-Main-Zeitung 27.12.<strong>2006</strong><br />
Immobilien Zeitung 31.5.<strong>2007</strong><br />
28<br />
29
<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />
Themenschwerpunkt: Anbieterstrukturen in Dienstleistungsbereichen für das Wohnen<br />
Ein Themenschwerpunkt unserer interessenpolitischen Betätigung lag in den letzten Monaten bei den Angebotsstrukturen<br />
von Dienstleistungsbereichen für das Wohnen. Wir haben dabei insbesondere das Ziel preisgünstiger und attraktiver Angebote<br />
für die Bewohner der Quartiere unserer Mitgliedsunternehmen verfolgt. Dabei spielten auch verbraucherpolitische<br />
Überlegungen eine wichtige Rolle. Auf einigen dieser Felder geht es schließlich um die Weiterentwicklung der Dienstleistungsangebote<br />
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.<br />
Preiserhöhungen bei der Multimediaversorgung<br />
All diese Aspekte spielen bei den Multimediaangeboten, insbesondere über die Kabelnetze, zusammen. Durch die Rückkanalfähigkeit<br />
moderner Netze sind für die Zukunft weitere Dienstleistungen denkbar.<br />
Aus der Arbeit<br />
des Verbandes<br />
Die Kabelunternehmen der Netzebene 3 hatten Ende <strong>2006</strong> in einer Studie die Argumentation verfolgt, dass die Trennung<br />
der Netzebenen 3 und 4 ein Entwicklungshemmnis in Deutschland sei. Durch die damit verbundenen Unsicherheiten der<br />
Anbieter der Netzebene 3 würden Investitionen ausbleiben. Zudem würde diese Trennung den Vertrieb digitaler Angebote<br />
behindern. Zum Jahreswechsel folgten dann in Hessen durch den Netzanbieter iesy erhebliche Preissteigerungen für die<br />
Signallieferungen analoger Angebote, die in der Spitze in einigen Regionen über 40 Prozent erreichten. Diese Preiserhöhungen<br />
reduzierten die Preisdifferenz zu den digitalen Angeboten. Damit bekamen die Preissteigerungen auch eine strategische<br />
Komponente, da sie die „Schwelle“ zwischen analogen und digitalen Angeboten reduzierten.<br />
Der <strong>VdW</strong> südwest ist für Mitglieder und die wohnungs- und immobilienwirtschaftlich interessierte Öffentlichkeit eine<br />
Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und dient der Bildung von Netzwerken zwischen Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen sowie Dienstleistungsunternehmen rund um die Immobilie und das Wohnen. Der Verband ist zudem<br />
ein Kompetenzzentrum für alle immobilienwirtschaftlichen Fragen.<br />
Er stellt Informationen zur Verfügung, fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch, unterstützt die Entwicklung<br />
von innovativen Lösungsansätzen, betreibt eine intensive Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit und stellt für seine<br />
Mitglieder eine umfangreiche Dienstleistungspalette zur Verfügung.<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> kann deshalb nur einige Ereignisse und Aktivitäten herausgreifen, die in dem Berichtszeitraum dieses<br />
<strong>Jahresbericht</strong>s, von Mitte <strong>2006</strong> bis Mitte <strong>2007</strong>, die Verbandsarbeit geprägt haben. Unsere Berichte auf den folgenden Seiten<br />
sind damit nicht auf Vollständigkeit, sondern auf eine Darstellung der Vielfalt und der Themenschwerpunkte der Aktivitäten<br />
ausgerichtet. Aktuelle Berichte sind auf der Homepage www.vdwsuedwest.de und auf dem gemeinsam mit dem <strong>VdW</strong><br />
Rheinland Westfalen bereitgestellten Portal www.wohnungswirtschaft-aktuell.de zu finden. Dort sind auch Informationen<br />
zu unseren aktuellen und geplanten Aktivitäten abrufbar. Zudem sind die Ansprechpartner für die diversen Fachgebiete<br />
aufgeführt.<br />
Unser Verband hat zur Optimierung seines Dienstleistungsspektrums und zur Nutzung von Synergien bei der Interessenvertretung<br />
in einer bundesweit einmaligen Kooperationsform wohnungs- und immobilienwirtschaftlicher Verbände im Jahr<br />
2004 für ausgewählte Leistungsbereiche eine Bürogemeinschaft mit dem <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, das so genannte Drei-<br />
Länder-Büro, eingerichtet. Hierdurch werden viele Aktivitäten von beiden Verbänden gemeinsam realisiert. So ermöglicht<br />
ein gemeinsames Angebot von Veranstaltungen unter den Teilnehmern und Referenten einen breiten Informations- und<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
Unser Verband hat in den letzten Jahren seine Aktivitätspalette nicht zuletzt auch durch die Initiierung eigener Aktionen<br />
und Projekte erweitert. Hierdurch wollen wir besonders innovative Handlungsansätze von Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />
fördern, eine breitere Diskussionsgrundlage für neue Tendenzen zur Weiterentwicklung von Dienstleistungsangeboten<br />
schaffen und schließlich durch die im Rahmen von Aktionen durchgeführten Projekte den Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen Ideen für potenzielle Aktivitäten auf Unternehmensebene vermitteln. In diese Aktionen sind häufig<br />
diverse politische, ökonomische, gesellschaftliche und kulturelle Akteure eingebunden, wodurch sich die Möglicheiten<br />
der Netzwerkbildungen und damit die Aktionsfelder für die Wohnungs- und Immobilienunternehmen erheblich erweitern.<br />
Bestätigung der Verbandskritik durch Marktaufsicht<br />
Unser Verband hat daraufhin in einem kurzfristig organisierten „Kabelkongress“, der im Januar <strong>2007</strong> in Frankfurt stattfand,<br />
mit den dem Verband angeschlossenen Wohnungsunternehmen die weitere Vorgehensweise beraten. Problematisiert wurden<br />
dabei die rechtlichen Grundlagen für die Preiserhöhungen sowie die Möglichkeiten der Gestaltung von Versorgungsalternativen.<br />
Der Verband wurde beauftragt, Gespräche mit den Kabelanbietern zu führen.<br />
Der <strong>VdW</strong> südwest hat in der Öffentlichkeit darüber hinaus die Angebotsstrukturen und dabei insbesondere die Marktmacht<br />
der Anbieter der Netzebene 3 problematisiert. Dies fand starkes öffentliches Interesse und blieb auch bei der Marktaufsicht<br />
nicht ungehört. In Regulierungsverfügungen hat die Bundesnetzagentur dabei strikte Auflagen gegen alle Anbieter der<br />
Netzebene 3 verhängt, die Vorgaben für künftige Angebotsgestaltungen für die Nachfrager der Netzebene 4 machen. Durch<br />
die Verfügungen wurden die Kritikpunkte unseres Verbandes faktisch bestätigt<br />
30<br />
31
0 <strong>Jahresbericht</strong> I I Aus I Editorial der Arbeit des Verbandes<br />
Auch bei den Gesprächen mit den Kabelanbietern konnten unmittelbare Fortschritte erzielt werden. So hat Unity Media, die<br />
Muttergesellschaft von iesy, die Kostenerhöhungen näher begründet und zugesichert, dass zukünftige Preisentwicklungen<br />
vorab kommuniziert werden sollen. Für Fremdsprachenprogramme konnten zudem für Verbandsmitglieder Preisnachlässe<br />
erzielt werden.<br />
Unser Verband nimmt damit die Position eines kritischen Begleiters der Anbieterstrukturen und deren Verhalten ein, gleichzeitig<br />
streben wir einen offenen und konstruktiven Dialog mit den Anbietern an. Eine entsprechende Verständigung wurde<br />
auch mit Kabel Deutschland, die in unserem Verbandsgebiet in Rheinland-Pfalz Anbieter auf der Netzebene 3 sind, erzielt.<br />
Mit dieser Verständigung wurde ein Rechtsstreit, der von Kabel Deutschland vor dem Hamburger Landgericht eingeleitet<br />
worden war, beendet.<br />
Aktion WiN<br />
Mit seiner Aktion WiN greift unser Verband die Tendenzen bei der Entwicklung der Gestaltung von Nachbarschaften auf.<br />
Der Titel der Aktion steht für Wohnen in Nachbarschaften. Gleichzeitig wird damit zum Ausdruck gebracht, dass gute Nachbarschaftsverhältnisse<br />
„geWiNnbringend“ für alle Bewohner eines Wohnquartieres sind.<br />
Im Rahmen der Aktion werden auch Projekte durchgeführt. Der Auftakt erfolgte durch eine vom Verband organisierte Fußball-<br />
Wohnungsmeisterschaft, bei der Mannschaften aus Wohnquartieren gegeneinander antraten. Bei der Mannschaftssportart<br />
bestand die Herausforderung in dem Zusammenspiel zwischen den Nachbarn aus den Wohnquartieren. Die Idee der Wohnungsmeisterschaft<br />
wurde dann auch von mehreren Wohnungsunternehmen aufgegriffen.<br />
Unser Verband nimmt auch auf anderen Gebieten die Position des kritischen Begleiters der Entwicklung problematischer<br />
Anbieterstrukturen ein. Als ein weiteres Themengebiet zeichnet sich zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
der Markt der Anbieter von Aufzügen und dabei insbesondere der Wartung von Aufzügen ab (siehe auch unsere<br />
Sonderseiten zur Medienberichterstattung in diesem <strong>Jahresbericht</strong>).<br />
Aktionen<br />
Die Aktivitäten des Verbandes durch eigene Aktionen wurden kontinuierlich ausgeweitet.<br />
Aktion Stadt<br />
Die „Aktion Stadt“ des Verbandes wurde bereits im Jahr 2005 gestartet. Im Rahmen dieser Aktion hat unser Verband Ziele<br />
zur künftigen Stadtentwicklung formuliert und in der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt. Die Zielformulierung war überschrieben<br />
mit der „Stadt der kurzen Wege“. Diese wurde in einer gemeinsamen Erklärung mit dem international renommierten<br />
Städteplaner Albert Speer zur Diskussion gestellt.<br />
Zudem haben wir in mehreren Fachveranstaltungen beispielhafte Projekte unter Beteiligung von Wohnungsunternehmen<br />
in die Fachdiskussion gebracht. Die vorgestellten Projekte haben dabei jeweils unterschiedliche Aspekte und Beiträge zur<br />
Realisierung der Stadtentwicklungsziele aufgegriffen. Ausgezeichnet wurde in diesem Zusammenhang das Quartier „Königstraße“<br />
der Gemeinnützigen Baugesellschaft Kaiserslautern AG. Bei diesem Quartier werden gleichzeitig innovative Ansätze<br />
des generationenübergreifenden Wohnens, der Haustechnik und der Gestaltung des Wohnumfeldes verfolgt. Die Maßnahmen<br />
in diesem Quartier sind damit beispielhaft für andere Projekte zur „Zukunft des Wohnens“. Die möglichen Schlussfolgerungen<br />
aus den Ansätzen dieses Projektes wurden bei einer Fachveranstaltung im September <strong>2006</strong> intensiv mit einem<br />
breiten Fachpublikum diskutiert.<br />
Aktion „Sicher Wohnen in Hessen“<br />
Gemeinsam mit dem hessischen Innenminister Volker Bouffier startete unser Verband eine Aktion „Sicher Wohnen in<br />
Hessen“. Für diese, im Bundesgebiet einmalige Aktion ist Ausgangspunkt, dass sich Bewohner von Wohnquartieren in den<br />
Quartieren sicher und wohl fühlen wollen. In einem Wettbewerb werden dabei Maßnahmen ausgezeichnet, die sowohl investive<br />
Aspekte als auch Erfahrungen aus dem Sozialmanagement aufgreifen. Mit dieser Aktion wollen der Verband und der<br />
Innenminister auch Impulse für mehr Projekte zur Steigerung der Sicherheit in Wohnquartieren setzen.<br />
Beim Start der Aktion WiN wurde mit einer Schreibwerkstatt für junge Menschen mit Migrationshintergrund zudem ein<br />
weiteres Projekt initiiert, um „Sprachlosigkeit“ in interkulturellen Nachbarschaften abbauen zu helfen. Die junge Menschen<br />
berichten über ihre Erfahrungen und die aus ihrer Sicht zentralen Ursachen für Sprachlosigkeit in Nachbarschaften.<br />
Begleitet wird das Projekt von einem Beirat, in dem Literaten, die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger und die<br />
Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Ausländerbeiräte, Ulrike Foraci, beteiligt sind. Als Schirmherrin<br />
konnte Prof. Dr. Maria Böhmer, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und Staatsministerin im Bundeskanzleramt,<br />
gewonnen werden.<br />
32<br />
33
<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />
Veranstaltungen<br />
Mit seinen Veranstaltungen greift unser Verband immer wieder zukunftsweisende Entwicklungen in der Wohnungswirtschaft<br />
auf. Eine wichtige Rolle spielt zudem die Entwicklung der Rahmenbedingungen. Hierdurch haben Verbandsmitglieder die<br />
Möglichkeit, durch aktuelle Informationen sich möglichst frühzeitig auf neue gesetzliche Rahmenbedingungen und auf die<br />
Folgen von neueren Tendenzen der Rechtsprechung einzustellen. Zudem besteht im Rahmen von Veranstaltungen die<br />
Möglichkeit, geeignete Maßnahmen der Praxis unter Kollegen und mit Experten zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.<br />
Verbandstag<br />
Eine zentrale Rolle bei den Fachveranstaltungen nimmt jedes Jahr der Verbandstag ein, in dessen Rahmen nicht nur<br />
Gremiensitzungen und die Mitgliederversammlung stattfinden, sondern in einem attraktiven Fachprogramm auch verschiedene<br />
aktuelle Entwicklungen diskutiert werden. Im Rahmen einer Fachausstellung findet zudem ein intensiver Austausch<br />
mit diversen Dienstleistungsunternehmen rund um die Immobilie und rund ums Wohnen statt.<br />
Der Verbandstag vom 25. bis 27. September <strong>2006</strong> in Hofgeismar stand unter dem Motto „Dienstleistung im Wandel“.<br />
Viele Themen wurden dabei kontrovers diskutiert. Zu den Referenten zählten dabei der hessische Innenminister Volker<br />
Bouffier, sein Kollege aus dem Justizressort Jürgen Banzer sowie Direktor Franz-Georg Rips vom Deutschen Mieterbund.<br />
Ein Themenschwerpunkt lag unter anderem bei den Möglichkeiten der Flexibilisierung der Angebote zum Wohnen. In einer<br />
Podiumsrunde stellten mehrere Vertreter von Wohnungsunternehmen ihre Beispiele von Maßnahmen der Einbeziehung<br />
von Mietern in Investitionsplanungen und deren Umsetzung vor. Dabei wurde deutlich, dass sich das klassische Vermieter/Mieter-Verhältnis<br />
in einem grundlegenden Wandel befindet. Diskutiert wurde zudem die Entwicklung der Rahmenbedingungen.<br />
Themenschwerpunkt war dabei die Entwicklung der Rechtsprechung zu Wohnraummodernisierungen und<br />
die Einführung der Verpflichtung zur Erstellung und Vorlage von Energieausweisen im Wohnungsbestand.<br />
Kommunikatives Wohnen<br />
Einen Themenschwerpunkt der Verbandsarbeit bildet zudem die Entwicklung des „Kommunikativen Wohnens“. Hintergrund<br />
sind zwei Aspekte der demographischen Entwicklung, deren Konsequenzen bereits seit Jahren zu beobachten sind, aber<br />
künftig an Bedeutung noch wesentlich stärker gewinnen werden. So werden die Lebensstile und damit die Anforderungen<br />
an das Wohnen vielfältiger. Gleichzeitig findet eine Veränderung der Lebensläufe statt. Sowohl durch die Erwerbsbiographien<br />
als auch im privaten Bereich findet eine Zergliederung in Lebensabschnitte statt, die auch mit Wohnungswechseln<br />
verbunden sind. In den nächsten Jahren wird diese Entwicklung sich noch wesentlich dominanter als bislang in einem deutlichen<br />
Anstieg der Fluktuationsraten niederschlagen.<br />
Die Anforderungen an das Marketing von Wohnungsunternehmen steigen dadurch erheblich an. Dabei geht es einerseits<br />
um eine Aufwertung der „kommunikativen Angebote“ für die Mieter mit dem Ziel der Mieterbindung. Durch die<br />
Differenzierung der Lebensstile steigen andererseits die Anforderungen in Richtung einer zielgruppenorientierten Angebotspolitik.<br />
Unser Verband wird dieses Thema deshalb auch beim Verbandstag <strong>2007</strong> in den Mittelpunkt stellen. Im Vorfeld<br />
wurde dieses Thema im Juni <strong>2007</strong> bereits in einem Seminar mit Experten diskutiert und innovative Beispiele aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet vorgestellt. Dabei wurde nicht zuletzt deutlich, dass sich aufgrund der Entwicklungen bei den<br />
Kommunikationstechnologien sich interessante Gestaltungsmöglichkeiten bei den Dienstleistungsangeboten von Wohnungsunternehmen<br />
ergeben, mit denen die aktuellen und künftigen Anforderungen erfolgreich aufgegriffen werden können.<br />
und Immobilienunternehmen beschreiten zudem neue alternative Finanzierungswege und nutzen dabei Besonderheiten der<br />
Branche, wie zum Beispiel die Stärke beim Cash Flow.<br />
Die Diskussion verschiedener Gestaltungsalternativen wurde anhand von Praxisbeispielen aus der gesamten Bundesrepublik<br />
mit Vertretern von in Größe und Unternehmensphilosophie völlig unterschiedlichen Unternehmen auf einer Veranstaltung<br />
im Mai <strong>2007</strong> in Frankfurt diskutiert. Die Diskutanten waren sich einig, dass dieses Handlungsfeld von zentraler<br />
Bedeutung für die weitere immobilienwirtschaftliche Entwicklung sein wird. In Klausurtagungen sollen diverse Beispiele<br />
und die gesammelten Erfahrungen weiter ausgewertet werden.<br />
Transparenz auf den Wohnungsmärkten<br />
Insbesondere unter verbraucherpolitischen Gesichtspunkten wird immer wieder eine verstärkte Transparenz auf den<br />
Wohnungsmärkten angemahnt. Die Anforderungen werden dabei immer vielfältiger. Diese richten sich an Konditionen,<br />
Ausstattungsmerkmale, Bewertung von Lagekriterien und verstärkt auch an energetische Qualität und andere technische<br />
Merkmale von Wohnungen und Gebäuden.<br />
Im Rahmen einer Veranstaltung, die im Mai <strong>2007</strong> in Kooperation mit der Frankfurter Sparkasse durchgeführt wurde, wurden<br />
diese Entwicklungen thematisiert. Mehrere Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft haben dabei deutlich gemacht,<br />
dass sie nicht zuletzt zur Investitionssteuerung ihre Instrumente zur Marktbeobachtung ausgeweitet und verfeinert haben.<br />
Auch werden vermehrt individuelle Wünsche von Mietern aufgegriffen.<br />
Die Vorgaben zu Instrumenten der Markttransparenz stießen hingegen nicht auf allgemeine Zustimmung, da diese die Märkte<br />
teilweise nicht richtig abbilden und Handlungsspielräume einengen und schließlich mit Kosten verbunden sind.<br />
Energetische Innovationen<br />
Schon seit Jahren steigen die Mietnebenkosten deutlich stärker als die Nettokaltmieten. Kostentreibend wirken dabei insbesondere<br />
die Energiekosten. Gleichzeitig werden die Energieverbräuche der privaten Haushalte vor dem Hintergrund eines<br />
von vielen Experten konstatierten Klimawandels thematisiert. Vor allem die Politik auf europäischer und nationaler<br />
Ebene fordert deshalb stärkere Energieeinsparungen. Die Wohnungswirtschaft hat schon seit Jahren ihren Investitionsschwerpunkt<br />
bei Instandsetzungs- und Modernisierungsinvestitionen gesetzt. Heute gibt es faktisch keine Modernisierungsinvestition<br />
ohne energetische Komponente. Zudem werden in der Wohnungswirtschaft in Pilotprojekten zahlreiche<br />
Innovationen realisiert. Dabei spielen auch erneuerbare Energien eine wichtige Rolle.<br />
Die Orientierung im „Innovationsdschungel“ wird für die Wohnungswirtschaft immer schwieriger. Dabei stellen sich vor allem<br />
Fragen nach der Zuverlässigkeit von Innovationen, den gesammelten Erfahrungen und nach der ökonomischen<br />
Tragfähigkeit. Deshalb hat der <strong>VdW</strong> südwest die Initiative ergriffen, um im Rahmen eines zweitägigen Kongresses die<br />
Fragen rund um die innovative Energienutzung aufzugreifen und Handlungswege aufzuzeigen. An diesem Kongress mit<br />
dem Titel WIE (Wohnen – Innovation – Energie) werden auch andere immobilienwirtschaftliche Verbände und diverse Unternehmen<br />
als Kooperationspartner beteiligt sein. Der Kongress wird erstmals im November <strong>2007</strong> in Darmstadt stattfinden.<br />
Energieausweis<br />
Die Diskussion um den Energieausweis hatte mit der Vorlage des Referentenentwurfs der Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
<strong>2007</strong> ihren vorläufigen Abschluss gefunden. Anlass für uns, die Mitglieder über den aktuellen Stand der Verordnung zu in-<br />
Unternehmensstrategie und Finanzierung<br />
Der Zugang zu Finanzierungsquellen ist für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft aufgrund der hohen Kapitalintensität<br />
für die betriebswirtschaftliche Entwicklung eine wichtige Grundvoraussetzung. Zwischen der Wahl der Finanzierungsstrategie<br />
und den Gestaltungsmöglichkeiten der Unternehmensstrategie, dabei insbesondere der Gestaltung der Geschäftsfelder,<br />
besteht zudem ein enger Zusammenhang. Ausländische Investoren haben auf den deutschen Finanzierungsmärkten<br />
neue Signale gesetzt, die auch neue Finanzierungswege für deutsche Unternehmen aufzeigen. Immer mehr Wohnungs-<br />
34<br />
35
<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />
formieren. In zwei Veranstaltungen, am 16. Januar <strong>2007</strong> in Bochum und am 24. Januar <strong>2007</strong> in Frankfurt, wurden die<br />
Ausweisvarianten erläutert und Empfehlungen für den Umgang mit dem Thema insgesamt gegeben.<br />
Wie der Verbrauchsausweis durch Abrechnungsunternehmen und Energieversorger im Detail aussehen kann, haben<br />
Vertreter von Ableseunternehmen und von Energieversorgern vorgestellt. Während der Verbrauchsausweis durch Abrechnungsunternehmen<br />
vergleichsweise einfach aus vorhandenen Datenbeständen zu ermitteln ist, wirft dies bei regionalen<br />
Energieversorgern größere Schwierigkeiten auf. Problematisch in beiden Fällen ist die Frage, wie die Empfehlungen zur<br />
Verbesserung der Effizienz (Modernisierungsempfehlungen) gestaltet werden können, ohne dass Besichtigungen durch den<br />
jeweiligen Dienstleister erforderlich werden.<br />
Im Zusammenhang mit der Einführung von Energieausweisen bei Verkauf oder Vermietung von Bestandsgebäuden wird immer<br />
wieder darauf hingewiesen, dass eine preiswerte, einfache und verlässliche Methode eingeführt werden sollte. Dass die<br />
meisten Eigentümer zwischen dem Verbrauchs- und dem Bedarfsausweis wählen können, ist eine wirtschaftlich vernünftige<br />
Lösung.<br />
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz – Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft<br />
Am 15. Mai <strong>2007</strong> fand in Bonn eine gemeinsame Tagung des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, des <strong>VdW</strong> südwest und des<br />
Arbeitgeberverbandes der Deutschen Immobilienwirtschaft statt. Es ging um das Thema „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />
(AGG) - Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft“.<br />
Dabei wurden die Auswirkungen des Gesetzes auf den Abschluss, die Durchführung und die Beendigung von Arbeitsverträgen<br />
dargestellt sowie die Konsequenzen des AGG für den Bereich der Vermietung, insbesondere für die Wohnraummiete,<br />
näher erläutert. Die Tagung machte deutlich, dass sich die Wohnungsunternehmen zum einen als Arbeitgeber und<br />
zum anderen als Vermieter den durch die Einführung des AGG gestiegenen Dokumentationserfordernissen stellen müssen,<br />
um möglichen Risiken vorzubeugen.<br />
Aktuelles Steuerrecht<br />
Im November <strong>2006</strong> und Mai <strong>2007</strong> fanden zwei Tagungen „Aktuelles Steuerrecht“ im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungsreihe<br />
des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen und des <strong>VdW</strong> südwest statt. Außerdem wurde im März <strong>2007</strong> durch eine gemeinsame<br />
Veranstaltung – unter Mitwirkung eines Vertreters des Finanzministeriums Nordrhein-Westfalen - über die steuerlichen<br />
Auswirkungen des § 35 a EStG (Haushaltsnahe Dienstleistungen), insbesondere bei Mietnebenkosten, informiert. Themen der<br />
Tagung im November <strong>2006</strong> waren im Wesentlichen beschlossene und zukünftige Steuergesetzänderungen (u. a. die<br />
Umsatzsteuersatzerhöhung zum 1. Januar <strong>2007</strong> auf 19 Prozent). Im Mai <strong>2007</strong> standen die geplante Unternehmensteuerreform<br />
2008 und die gesetzliche Überlegung einer Abgeltungsteuer für EK 02-Bestände im Vordergrund. Weitere Themen waren<br />
unter anderem die Einführung von Real Estate Investment Trusts (REITs) in Deutschland, die Integration der Wohnimmobilie<br />
in die staatlich geförderte private Altersvorsorge (Wohn-Riester), die Reform der Grundsteuer und der Beschluss des<br />
Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer im Hinblick auf die Bedeutung für die Grunderwerbsteuer.<br />
Aktuelles Genossenschaftsrecht<br />
Im März <strong>2007</strong> fand die erste von zwei Tagungen in diesem Jahr zum „Aktuellen Genossenschaftsrecht“ in Bochum statt.<br />
Thema waren die neuen Mustersatzungen und Mustergeschäftsordnungen für Wohnungsgenossenschaften, die anhand einer<br />
Synopse der alten und der neuen Regelungen im Detail vorgestellt wurden. Weiterhin wurden die Teilnehmer über<br />
Formulierungsvorschläge für bestimmte Satzungsregelungen, die zwar nicht in die Mustersatzung übernommen wurden,<br />
aber nach der neuen Gesetzeslage zulässig sind, informiert: die Zulassung investierender Mitglieder, die Einführung eines<br />
Mindestkapitals und die Einführung zusätzlicher Geldleistungspflichten.<br />
Marktplatz Wohnungsgenossenschaften<br />
Am 7. Dezember <strong>2006</strong> fand die erste Veranstaltung in der neuen Reihe „Marktplatz Wohnungsgenossenschaften“ des <strong>VdW</strong><br />
Rheinland Westfalen und des <strong>VdW</strong> südwest statt. Thema der Veranstaltung war „Kooperationen und Netzwerke“. Deutlich<br />
wurde, dass Kooperationen ein wichtiges Instrument sind, um unter Wahrung der Selbstständigkeit der Genossenschaft<br />
den Mitgliedern ein Mehr an Service zu bieten, Kosten zu reduzieren und Kompetenzen hinzuzugewinnen. Eine Mitarbeiterin<br />
des IfG Institut für Genossenschaftswesen Münster präsentierte Ergebnisse aus dem gerade abgeschlossenen Forschungsprojekt<br />
„Kooperationspotenziale von Wohnungsgenossenschaften“. An der Untersuchung hatten sich 175 Wohnungsgenossenschaften<br />
aus den beiden Verbänden beteiligt. Zum Thema „Rechtliche Aspekte von Kooperationen“ wurden<br />
Gestaltungsmöglichkeiten von der GbR über die GmbH bis zur Personengesellschaft aufgezeigt. Aus der Praxis wurden drei<br />
Beispiele zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten vorgestellt.<br />
Gesundes Wohnen<br />
Mit den Risiken von Schadstoffbelastungen in Innenräumen befassten sich die Teilnehmer der Veranstaltung „Gesundes<br />
Wohnen - Schadstoffe im Innenraum“ am 28. Februar <strong>2007</strong> in Darmstadt. Anstehende Modernisierungen sollten auch dazu<br />
genutzt werden, die Gebäude innen und außen auf Baumaterialien hin zu untersuchen, die schadstoffbelastet sein können,<br />
um diese Belastungen nachhaltig zu vermindern. Zu den bekanntesten Schadstoffen zählen Schimmelpilze und Asbest.<br />
Schwerwiegender – weil nicht sichtbar und häufig geruchlos - sind Gefährdungen durch Ausgasungen aus Baustoffen und<br />
Bauhilfsstoffen. Die können als Formaldehyd in Möbeln und anderen Holzwerkstoffen stecken oder als PCB (Polychlorierte<br />
Biphenyle) in Fugendichtmassen, Anstrich- und Klebstoffen oder als PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe)<br />
in Bodenbelägen und Teerprodukten auftauchen. In Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Gefährdungspotenzialen<br />
einzelner Bauelemente. Das Ergebnis der Gruppenarbeit: Es gibt immer Alternativen zu schadstoffbelasteten<br />
Materialien. In vielen Fällen sind die unbelasteten Baustoffe nicht einmal teurer. Aber auch gering belastete<br />
Materialien können durchaus in verträglichem Umfang eingesetzt werden.<br />
Rauchwarnmelder<br />
In zwei Veranstaltungen haben der <strong>VdW</strong> südwest und der <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen sich des Themas „Rauchwarnmelder“ angenommen.<br />
Am 19. April <strong>2007</strong> luden die Verbände nach Wiesbaden ein, eine zweite Veranstaltung fand eine Woche später<br />
am 26. April <strong>2007</strong> in Bochum statt. Die Landesfeuerwehrverbände informierten über die bestehenden Gefahren in Wohngebäuden.<br />
Fast immer sind Rauchverletzungen schlimmer als Brandwunden. Auch die Geschwindigkeit, mit der Brände entstehen<br />
und sich Rauch ausbreitet, wurde in kurzen Filmeinspielungen deutlich. In den Vorträgen wurde die unterschiedliche,<br />
baurechtliche Situation in den Bundesländern beleuchtet und über die Funktionsweise der Geräte, über die DIN-Normen für<br />
Geräte (DIN 14604) sowie über die Anbringung in den Wohnungen (DIN 14676) informiert. Rechtliche Probleme kann es bei<br />
der Abrechnung der mit dem Einbau, der Wartung und der Instandhaltung von Rauchwarnmeldern zusammenhängenden<br />
Kosten geben. Die unterschiedlichen Möglichkeiten hatten die Verbände bereits in Rundschreiben bekannt gegeben.<br />
36<br />
37
<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />
Beratung und Unterstützung von Mitgliedsunternehmen<br />
Der Verband ist zentrale Anlaufstelle für die Mitgliedsunternehmen in allen wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen<br />
Fragen. Diese Funktion wird auch über mehrere Dienstleistungsbereiche abgebildet, die im Folgenden mit ihren Schwerpunkten<br />
dargestellt werden.<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Prüfungsdienstleistungen<br />
Der Verband erbringt gemäß Satzung vielfältige Dienstleistungen für seine Mitglieder. Ein zentrales Dienstleistungsangebot<br />
besteht aufgrund gesetzlicher Vorgaben in der Pflichtprüfung der Genossenschaften (§ 53 GenG), die aus unserem Selbstverständnis<br />
heraus als eine Betreuungsprüfung verstanden wird. Auf vertraglicher Basis erbringt er darüber hinaus Dienstleistungen<br />
der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung (§ 316 HGB) auch für Mitgliedsunternehmen in der Rechtsform der<br />
Kapitalgesellschaft, die bis zum Wegfall des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes Pflichtmitglieder waren. In der Verbandsgruppe<br />
werden darüber hinaus auch Jahresabschlussprüfungen für andere Kapitalgesellschaften angeboten.<br />
Bei den Wohnungsunternehmen, deren Geschäftsanteile überwiegend von der öffentlichen Hand gehalten werden, ist die<br />
Jahresabschlussprüfung um die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz<br />
(HGrG) zu erweitern. Für Eigenbetriebe oder andere Einrichtungen gilt, dass die Prüfung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz<br />
Teil der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung ist. Hierbei gelten erstmals für Prüfungen zum 31.Dezember <strong>2006</strong><br />
geänderte Regelungen. Die Regelungen straffen einerseits den Fragenkatalog, andererseits sind neue Fragen zu beantworten<br />
(insbesondere zur Korruptionsprävention, Innenrevision, Vergütung der Geschäftsführung). Die Umsetzung von gesetzlichen<br />
Vorgaben - z. B. des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG), des Gesetzes<br />
zur Transparenz und Publizität im Unternehmensbereich (TransPuG) sowie unter anderem des Bilanzrechtsreformgesetzes<br />
- verlangt für Genossenschaften und für Kapitalgesellschaften insbesondere eine Beurteilung der Berichterstattung durch<br />
die Geschäftsführung über die Lage und die Risiken der zukünftigen Entwicklung. Die Prüfungen tragen dazu bei, mögliche<br />
Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen, um durch rechtzeitige Gegenmaßnahmen Schaden abzuwenden.<br />
Bei Genossenschaften und Kapitalgesellschaften, die erlaubnispflichtige Geschäfte nach § 34 c Gewerbeordnung betreiben,<br />
wird nach § 16 Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) geprüft.<br />
Genossenschaftsrechtsnovelle <strong>2006</strong><br />
Die zum 18. August <strong>2006</strong> in Kraft getretene Genossenschaftsrechtsnovelle hat dazu geführt, dass erstmals zum 31.<br />
Dezember <strong>2006</strong> bei kleineren Genossenschaften eine Veränderung von Prüfungsinhalten und dem damit verbundenen<br />
Prüfungsumfang vorgenommen werden kann. Prüfungsgegenstand muss zwar weiterhin die Feststellung der wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse und der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung, jedoch nicht mehr die formale Prüfung von Jahresabschluss,<br />
Buchführung und Lagebericht sein. Wir bieten unseren Mitgliedern Unterstützung, in welcher Form sie die<br />
Prüfung vornehmen lassen wollen und bieten die Prüfung von Jahresabschluss weiterhin als Dienstleistung an. Viele kleine<br />
Genossenschaften haben sich für die Fortführung der bisherigen Prüfungsinhalte ausgesprochen, nicht zuletzt aus<br />
Gründen der Kommunikation mit Kreditinstituten, aber auch aus Haftungsgesichtspunkten von Vorstand und Aufsichtsrat.<br />
Prüfungsaußendienst<br />
An die aufgrund rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Veränderungen gestiegenen Anforderungen an die Mitarbeiter erfolgt<br />
mit internen und externen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen eine kontinuierliche Anpassung. Eine Prüfungs-<br />
und Berichterstellungs-Software, die den risikoorientierten Prüfungsansatz integriert und mit vollständiger Dokumentation<br />
berücksichtigt, wird bei allen Mitgliedsunternehmen und Mandanten eingesetzt.<br />
Peer Review<br />
Nach dem Wirtschaftsprüferordnungs-Änderungsgesetz sind Wirtschaftsprüfer in eigener Praxis bzw. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
verpflichtet, sich im Abstand von drei Jahren einer externen Qualitätskontrolle (peer review) zu unterziehen.<br />
Gleiches gilt analog für genossenschaftliche Prüfungsverbände wie den <strong>VdW</strong> südwest. Die erste externe Qualitätskontrolle<br />
wurde im Februar 2005 erfolgreich abgeschlossen. Neben dem externen Peer Review besteht eine jährliche interne<br />
Qualitätsnachschau, die im März <strong>2007</strong> erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Der externe Peer Review und die interne<br />
Qualitätsnachschau durch den GdW haben gezeigt, dass der Prüfungsbereich des Verbandes gut aufgestellt ist. Neben<br />
dem externen und internen Peer Review tragen die interne Qualitätssicherung durch Berichtskritik und Qualitätskontrolle<br />
dazu bei, dass qualitative Schwachstellen frühzeitig erkannt werden.<br />
Steuerberatung<br />
Der Gesetzgeber hat zahlreiche Änderungen der Steuergesetze beschlossen. Auch im Jahr <strong>2007</strong> wird mit wesentlichen Änderungen,<br />
insbesondere im Rahmen der geplanten Unternehmensteuerreform 2008, gerechnet. Die Steuerabteilung des Verbandes<br />
hat in Form von Sonderrundschreiben über diese aktuellen Gesetzesänderungen zeitnah informiert. Über die laufenden<br />
handelsrechtlichen und steuerlichen Änderungen informieren die Steuer- und Prüfungsabteilung zusätzlich in monatlichen<br />
Rundschreiben, die per E-Mail an interessierte Mitgliedsunternehmen versendet werden. Die Steuerabteilung des Verbandes<br />
bereitet die für die Praxis relevanten Informationen entsprechend auf und gibt diese im Rahmen ihrer Beratungsleistung zeitnah<br />
weiter. Dabei bietet die Steuerabteilung eine kompetente Beratung an, die insbesondere folgende Leistungen umfasst:<br />
Erstellung von Gutachten und Stellungnahmen zu steuerlichen Einzelsachverhalten, Erstellung von Steuerbilanzen und<br />
Steuererklärungen, Betreuung bei steuerlichen Außenprüfungen, Einlegung von außergerichtlichen Rechtsmitteln und<br />
Prozessführung bei Finanzgerichten, Übernahme von Finanzbuchhaltungen und Erstellung von Jahresabschlüssen, Durchsicht<br />
von Vertragsentwürfen auf steuerliche Risiken, Beratung in lohnsteuerlichen Fragen, Stellungnahmen zu Umstrukturierungsmaßnahmen.<br />
Betriebswirtschaftliche Beratung<br />
Angesichts der Komplexität des wohnungswirtschaftlichen und wohnungspolitischen Geschehens, insbesondere auch im<br />
Hinblick auf die sich ständig ändernden Bestimmungen in Recht und Verwaltung, ist der Verband als beratender Partner<br />
gefordert. Dies geschieht im Bereich der betriebswirtschaftlichen Beratung unter anderem in den Bereichen: Organisation,<br />
Interne Revision, Portfoliomanagement, Rating, Rinanzierungsberatung, Managementüberwachtungssysteme, Personalplanung,<br />
Unterstützung von Geschäftsführung und Aufsichtsräten in Sonderfragen, z. B. bei Gehaltsüberprüfungen,<br />
Altersteilzeit, Erstellung von Wirtschaftsplänen, IAS/IFRS.<br />
Diese Leistungen werden in enger Kooperation mit den Tochtergesellschaften des Verbandes zur Verfügung gestellt. Für<br />
Mitgliedsunternehmen wird zudem in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ein Betriebsvergleich angeboten. Die Teilnehmerzahlen<br />
an dem Betriebsvergleich nehmen dabei kontinuierlich zu. Einige Ergebnisse des Betriebsvergleichs 2005 sind<br />
beispielhaft im Kapitel „Statistik des Wohnens“ in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zu finden.<br />
38<br />
39
<strong>Jahresbericht</strong> I Aus der Arbeit des Verbandes<br />
Rechtsberatung<br />
Auch im zurückliegenden Jahr haben viele Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH), insbesondere zum Mietrecht und<br />
zum Betriebskostenrecht, die individuelle Beratung der Mitgliedsunternehmen in Rechtsfragen geprägt. Der Verband hat telefonisch<br />
und schriftlich Auskunft zu den Fragestellungen der Unternehmen erteilt. In einigen Fällen wurden auch umfangreiche<br />
Gutachten erarbeitet. Die Schwerpunkte der Rechtsberatung lagen in den Bereichen Miet- und Wohnungseigentumsrecht<br />
sowie Genossenschafts- und Gesellschaftsrecht. Darüber hinaus wurde die Rechtsberatung auch auf den Gebieten<br />
des IT-Rechts und des privaten Baurechts sowie in Fragen des allgemeinen Zivilvertragsrechts in Anspruch genommen. Einen<br />
besonderen Schwerpunkt bildeten dabei Fragestellungen bei den Signallieferungs- und Gaspreisentgelten.<br />
Modernisierung und Schönheitsreparaturen<br />
Die Rechtsberatung im Bereich Schönheitsreparaturen wurde in erster Linie durch das Urteil des Bundesgerichtshofes vom<br />
28. März <strong>2007</strong> geprägt. Die Rechtsberatung entwickelte hierzu optionale und praxisorientierte Handlungsvorschläge für die<br />
Mitgliedsunternehmen. Zudem stellte die Rechtsprechung hohe Anforderungen an die Ankündigung und die Durchführung<br />
von Modernisierungsmaßnahmen sowie die sich daran anschließenden Mieterhöhungen. Die dabei aufgestellten Grundsätze<br />
erwiesen sich oftmals als praxisfern und sind in einzelnen Fällen kaum umsetzbar. Die Rechtsberatung wurde deshalb<br />
vielfach mit der Prüfung von Entwürfen zu Modernisierungsankündigungen und -mieterhöhungen betraut.<br />
Betriebskosten<br />
Im Berichtszeitraum hat der Bundesgerichtshof eine ungewöhnliche Vielzahl an bedeutsamen Entscheidungen im Betriebskostenrecht<br />
getroffen, die erhebliche Auswirkungen auf das alltägliche Vermietungsgeschäft haben und demgemäß verstärkt<br />
in die Rechtsberatungspraxis eingeflossen sind.<br />
Zulässiger Mietgebrauch<br />
Zunehmend wurde die Rechtsberatung mit Anfragen konfrontiert, die den Rahmen des zulässigen Gebrauchs der Mietwohnung<br />
betrafen. Anhand der Vielzahl der Fragen ließ sich feststellen, dass die Mieter immer häufiger eigene Rechte behaupten,<br />
die sich nach Prüfung durch die Rechtsberatung als nicht gegeben herausstellten. Die Rechtsprechung äußerte<br />
sich dabei gerade zu der Zulässigkeit von Parabolantennen in sehr vielfältiger Weise.<br />
Die Rechtsberatung wurde durch die Wohnungsunternehmen auch vermehrt mit Nachbarstreitigkeiten betraut. In diesen<br />
Fällen werden die Wohnungsunternehmen häufig in die Vermittlerrolle gedrängt.<br />
Wohnungseigentumsrecht<br />
Über die allgemeine WEG-rechtliche Beratung hinaus bestand besonderer Beratungsbedarf hinsichtlich der Abgrenzung<br />
von Gegenständen des Sondereigentums und solchen des Gemeinschaftseigentums.<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Die gesellschaftsrechtliche Beratungspraxis war durch zwei Urteile des Bundesgerichtshofs geprägt, in denen er sich mit<br />
der Wirksamkeit von Beratungsverträgen befasste, die zwischen einer Aktiengesellschaft und Unternehmen geschlossen<br />
wurden, an denen ein Aufsichtsratsmitglied der Aktiengesellschaft beteiligt ist.<br />
Genossenschaftsrecht<br />
Die Rechtsberatung im Bereich Genossenschaftsrecht war geprägt durch die Novellierung des Genossenschaftsgesetzes<br />
(GenG). Eine Vielzahl der Anfragen bezog sich auf die zukünftige Ausgestaltung der Genossenschaftssatzungen und der Geschäftsordnungen.<br />
Allgemeines Zivilvertragsrecht<br />
Einen Schwerpunkt in der Rechtsberatung bildete auch das allgemeine Zivilvertragsrecht. Insbesondere wurden Verträge unterschiedlichster<br />
Art zur umfassenden Überprüfung vorgelegt. Neben Wohnraum- und Gewerbemietverträgen waren dies<br />
insbesondere auch Dauerlieferungsverträge mit langen Laufzeiten in den Bereichen Kabelfernsehen und zusätzliche Multimediadienste<br />
sowie Energieversorgungsverträge mit Gas- und Stromversorgungsunternehmen.<br />
Technische Beratung<br />
Dauerthema im gesamten Berichtszeitraum war das Thema Energieausweis. Zu jedem Zeitpunkt hat es informelle Nachfragen<br />
zum Stand des Verordnungsverfahrens, zu Inhalten und zu möglichen Auswirkungen der Bestimmungen der Energieeinsparverordnung<br />
gegeben. Anfragen zu Verkehrssicherungspflichten waren rückläufig, da viele Unternehmen aufgrund<br />
der Beratungen in den Gremien und der Veröffentlichungen der Verbände die Organisation der Verkehrssicherungs- oder<br />
Überwachungspflichten im eigenen Unternehmen aufgebaut haben. Bei der Planung von Neubauten und Modernisierungen<br />
konnte der Verband in zahlreichen Fällen durch Mitwirkung und Auslegung der Normenwerke bei der Lösung anstehender<br />
Probleme helfen. Dies betraf Probleme bei Flächenermittlungen nach der Wohnflächenverordnung, Brandschutzauflagen in<br />
Aufzügen, Definitionsfragen zu begriffen wie „Wohnung“, „Wohnraum“ oder „weiße Wanne“. Bei der Vorbereitung und<br />
Durchführung von Projekten konnten wir im zurückliegenden Jahr durch Mitwirkung bei der Auswahl von Projektbeteiligten,<br />
bei Fragen zu Architekten- und Ingenieurverträgen und bei der Abrechnung dieser Leistungen unterstützen. Fragen zum<br />
Gebäudemanagement hat es ebenfalls mehrfach gegeben. Im Vordergrund standen hier in der Regel Fragen zu Nebenkostenabrechnungen,<br />
gefolgt von Schadstoffen in Wohnungen, in erster Linie Schimmelbefall, vereinzelt das Phänomen<br />
„Fogging“ und andere Schadstoffe in Innenräumen. Hier waren wir behilflich bei der Suche nach geeigneten Sachverständigen<br />
und haben teilweise das Gutachterverfahren begleitet.<br />
Aus- Fort- und Weiterbildung<br />
Im Berichtszeitraum hat der <strong>VdW</strong> südwest auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages weiterhin eng mit der<br />
Südwestdeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft kooperiert und zahlreiche Seminare und Lehrgänge angeboten:<br />
• Der dreisemestrige Lehrgang „Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in (IHK)“ wird – in jedem Semester beginnt ein Lehrgang –<br />
aktuell von 82 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht.<br />
• Im November <strong>2006</strong> und im April <strong>2007</strong> startete jeweils ein Lehrgang „Immobilien-Ökonom/in (GdW)“ mit 18 bzw. 13 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern.<br />
• In der FM-Sparte begann im September und Oktober <strong>2006</strong> ein Lehrgang zum „Facility Management Agent (IHK)“ als<br />
Inhouse-Schulung mit 14 bzw. zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />
• Den Lehrgang „Immobilien Consultant“ nahmen 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im September <strong>2006</strong> sowie 15 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer im April <strong>2007</strong> auf.<br />
• Im April <strong>2007</strong> startete der Studiengang zum /zur „Sachverständigen Immobilienbewertung“ mit zehn Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern.<br />
In Kooperation mit dem IFQ Institut zur Förderung der Qualität von Immobilien e. V. fand vom 20. bis 24. November <strong>2006</strong><br />
ein einwöchiger Lehrgang zum/zur „Sachverständigen Gebäudepass“ mit neun Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.<br />
40<br />
41
<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />
Kommunizieren – Leben – Gestalten<br />
Ausdifferenzierte Lebensstile und veränderte Lebensläufe führen zu neuen inhaltlichen Anforderungen an die Kommunikation der<br />
Wohnungsunternehmen mit aktuellen und potenziellen Bewohnern. Gleichzeitig ermöglichen die Kommunikationstechniken neue<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Schließlich steigt auch im Bereich des Wohnens die Notwendigkeit der Verbesserung der nachbarschaftlichen Kommunikationsfähigkeit.<br />
Das „Kommunikative Wohnen“ ist damit eine zentrale aktuelle und künftige Herausforderung.<br />
Kommunikatives Wohnen I<br />
42<br />
43
<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />
Wohnen in Nachbarschaften<br />
WiN steht für „Wohnen in Nachbarschaften“. Funktionierende Nachbarschaften setzten dabei die Kommunikationsfähigkeit unter Bewohnern<br />
voraus. Die Entwicklung von Nachbarschaftsstreitigkeiten und die bei Wohnungsunternehmen eingehenden Beschwerden über<br />
Nachbarn sind häufig auf eine reduzierte Kommunikationsfähigkeit zurückzuführen. Gute Nachbarschaften sind „geWiNnbringend“ für<br />
alle. Mit der „Aktion WiN“ greift der <strong>VdW</strong> südwest die von zahlreichen Wohnungsunternehmen entwickelten Projekte auf und strebt die<br />
Entwicklung neuer zusätzlicher Impulse für positive Nachbarschaftsentwicklungen an.<br />
Im Rahmen dieser Aktion initiiert der <strong>VdW</strong> südwest Projekte, die vor allem neue Wege zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit unter<br />
Nachbarn aufzeigen sollen. Dabei spielen auch interkulturelle Nachbarschaften eine zentrale Rolle. In seinem Projekt I-WiN hat der <strong>VdW</strong><br />
südwest deshalb junge Erwachsene aus der ganzen Bundesrepublik eingeladen, um in einer Schreibwerkstatt ihre Erlebnisse und Erfahrungen<br />
aus interkulturellen Nachbarschaften zu schildern. Im Juni <strong>2007</strong> trafen sich rund 20 Teilnehmer zu einer Wochenendklausur in<br />
Frankfurt. Die jungen Menschen mit Sozialisationserfahrungen in unterschiedlichen Kulturen wirken durch ihre Berichte wie „Reiseleiter“ in<br />
interkulturellen Nachbarschaften.<br />
Kommunikatives Wohnen II<br />
44<br />
45
<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />
Marketing in der<br />
Wohnungswirtschaft<br />
Lange Verweildauern von Bewohnern in einer Wohnung werden aufgrund des demographischen Wandels immer mehr die Ausnahme,<br />
dadurch steigt die Fluktuation in den Wohnquartieren. Der effizienten Suche nach geeigneten Nachmietern wird deshalb eine wachsende<br />
Bedeutung zukommen.<br />
Wie aber erreiche ich am besten meine Zielgruppen Der <strong>VdW</strong> südwest geht dieser Frage nach und hat seinen Mitgliedern mit dem<br />
Seminar „Kommunikatives Wohnen – Herausforderungen und Antworten der Wohnungswirtschaft“ im Juni <strong>2007</strong> Lösungsansätze<br />
vorgestellt. Fest steht, dass „klassische“ Werbung, verbunden mit Immobilienanzeigen in Tageszeitungen, nicht mehr ausreichend ist.<br />
Stattdessen nimmt die Bedeutung des zielgruppenorientierten Marketings sowie des Images zu.<br />
Kommunikatives Wohnen III<br />
46<br />
47
<strong>Jahresbericht</strong> I Kommunikatives Wohnen<br />
Kommunikation und Information<br />
Die Nutzung von Multimedia-Angeboten hat in den letzten Jahren eine deutliche Dynamisierung erfahren. Multimedia-Angebote werden<br />
dabei von allen Bevölkerungskreisen und auch generationsübergreifend genutzt. Der preisgünstige Zugang zu neuen Angeboten in den<br />
Wohnungen wird deshalb wichtiger. Durch die Rückkanalfähigkeit einiger Angebote ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten der Entwicklung<br />
von Dienstleistungsangeboten rund ums Wohnen. Auf diesem Gebiet wird damit die künftige Entwicklung von wohnungswirtschaftlichen<br />
Angeboten wesentlich geprägt werden.<br />
Der <strong>VdW</strong> südwest hat sich daher intensiv mit den Anbieterstrukturen befasst und – vor dem Hintergrund einer zu Beginn <strong>2007</strong> erfolgten<br />
kräftigen Preiserhöhung für Signallieferungen über Kabel – die Marktmacht und die Vorgehensweise bei der Preiserhöhung öffentlich kritisiert.<br />
Gleichzeitig strebt der Verband einen offenen und konstruktiven Dialog mit Kabelanbietern der verschiedenen Netzebenen zur Weiterentwicklung<br />
der inhaltlichen Angebote an. Ziel ist dabei unter anderem der Abbau der so genannten „Schüsselwälder“, wie sie in vielen<br />
Wohnquartieren noch zu finden sind.<br />
Kommunikatives Wohnen IV<br />
48<br />
49
<strong>Jahresbericht</strong> I Gremien des Verbandes<br />
Intensiv setzte sich der Verbandsrat auch mit der Entwicklung der Mietnebenkosten und deren Ursachen auseinander.<br />
Kritisch wurden dabei insbesondere die Anbieterstrukturen und deren Auswirkungen auf die Preise betrachtet. Der<br />
Verbandsrat hat deshalb den Vorstand in seiner Vorgehensweise gegen Preiserhöhungen bei den Signallieferungen der<br />
Kabelnetzebene 3 unterstützt. Die Auseinandersetzung des Verbandes mit Kabelanbietern hatte in der allgemeinen Öffentlichkeit<br />
breite Aufmerksamkeit gefunden.<br />
Fachausschüsse<br />
Die Arbeit der Fachausschüsse ist von zentraler Bedeutung für die Verbandsarbeit, da diese inhaltlich eine enge Klammer<br />
zwischen der Arbeit der Geschäftsstelle des Verbandes und der wohnungswirtschaftlichen Praxis darstellen.<br />
Gremien des Verbandes<br />
Fachausschuss für Genossenschaften<br />
Der Fachausschuss für Genossenschaften kam im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen zusammen. Weitere Sitzungen fanden<br />
gemeinsam mit dem Genossenschaftsausschuss des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen statt.<br />
Im Mittelpunkt der Herbstsitzung <strong>2006</strong> stand die Markenpositionierung der Wohnungsgenossenschaften innerhalb der<br />
Marketinginitiative „Typisch Genossenschaften“. Zudem beschäftigte sich der Fachausschuss mit der Vorbereitung des<br />
6. Gemeinsamen Genossenschaftstages, der im Jahr 2008 in Frankfurt stattfinden wird.<br />
In der Frühjahrssitzung <strong>2007</strong> wurden das Verbandsleitbild und Unternehmensleitbilder von Genossenschaften diskutiert.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung bildeten Informationen über die Prüfung kleiner Genossenschaften vor dem<br />
Hintergrund der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes.<br />
In den Themenschwerpunkten der Arbeit der Gremien spiegelt sich die Entwicklung der Rahmenbedingungen der Wohnungswirtschaft.<br />
Zudem gaben die Gremien Impulse für Aktionen des Verbandes.<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die Mitgliederversammlung fand im Rahmen des Verbandstages am 26. September <strong>2006</strong> in Hofgeismar statt. In den<br />
Berichten aus der Arbeit des Verbandsrates und des Vorstands wurde deutlich, dass der <strong>VdW</strong> südwest die Basis der Arbeit<br />
zur Unterstützung der Mitglieder erweitert hat. So richtet sich die Interessenvertretung nicht nur an die Politik auf den verschiedenen<br />
Ebenen, wobei der Verband eng mit dem Bundesverband GdW kooperiert, sondern stößt auch die Diskussion<br />
von Themen in der Öffentlichkeit an. Ein Beispiel hierfür war die Aktion Stadt, mit der der Verband Ziele der Stadtentwicklung<br />
formulierte und die Leistungen von Wohnungsunternehmen auf diesem Gebiet beispielhaft in Fachkreisen und in<br />
der breiten Öffentlichkeit zur Diskussion stellte.<br />
In seinen Dienstleistungsbereichen hat sich der Verband ebenfalls zukunftsorientiert aufgestellt. So präsentierte sich auf<br />
dem Verbandstag ein neues Führungsteam für die Wirtschaftsprüfung. Mit Blick auf die Novelle des Genossenschaftsrechts<br />
wurde festgestellt, dass die beratungsorientierte Prüfung ein wichtiger Baustein für die Zukunftsgestaltung ist.<br />
Fachausschuss für Kapitalgesellschaften<br />
Der Fachausschuss kam im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen – im November <strong>2006</strong> und im April <strong>2007</strong> – in Marburg und<br />
in Frankfurt zusammen.<br />
Themen waren Berichte und Erfahrungsaustausch über Handlungsweisen der Unternehmen beim Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz,<br />
die Abgrenzung des Heimrechts zu innovativen Wohnformen und aktuelle Finanzierungsstrategien der<br />
Unternehmen. Aktuelle rechtliche, steuer- und wohnungspolitische Themen auf Bundes- und Landesebene wie auch verbandspolitische<br />
Aktivitäten standen ebenfalls auf der Tagesordnung.<br />
Fachausschuss für Hausbewirtschaftung<br />
Der Fachausschuss für Hausbewirtschaftung traf sich im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen, am 9. November <strong>2006</strong> und<br />
am 29. März <strong>2007</strong>, in Frankfurt. Schwerpunktthemen der Sitzungen waren insbesondere Möglichkeiten zur Flexibilisierung<br />
der Wohnungsnutzung vor dem Hintergrund steigender Fluktuationsquoten sowie alternative Nutzungskonzepte für bestehende<br />
Objekte (z. B. Gästewohnungen u. ä.).<br />
Zudem wurden die aktuellen wohnungswirtschaftlichen Themen (z. B. Energieausweis, REITs, Unternehmensteuerreform u. a.)<br />
aus betriebswirtschaftlicher Perspektive diskutiert.<br />
Erfreut zeigten sich Verbandsrat und Vorstand, dass sich die Arbeit nicht zuletzt auch in der Mitgliederentwicklung positiv<br />
bemerkbar macht.<br />
Verbandsrat<br />
In der Arbeit des Verbandsrates standen Fragen der Gestaltung und Umsetzung neuer Rahmenbedingungen im Mittelpunkt.<br />
Zentrale Themen waren dabei das Gleichbehandlungsgesetz und die Einführung von Energieausweisen. Zudem standen<br />
steuerrechtliche Rahmenbedingungen wiederholt auf der Tagesordnung.<br />
Auch hat der Verbandsrat intensiv die Ausrichtung des künftigen Verbandsleitbildes diskutiert und dabei die Fachausschüsse<br />
für Genossenschaften und Kapitalgesellschaften einbezogen. Der Fokus der künftigen Verbandsarbeit liegt danach<br />
bei der Stärkung und Unterstützung der Innovationskraft der Mitglieder.<br />
50<br />
51
<strong>Jahresbericht</strong> I Gremien des Verbandes<br />
Fachausschuss für Recht<br />
Der Fachausschuss für Recht kam im Berichtszeitraum zu drei Sitzungen, jeweils in Frankfurt, zusammen.<br />
In der Sitzung am 25. Oktober <strong>2006</strong> hat der Ausschuss eine Handlungsempfehlung an den Verband zum Thema Rauchwarnmelder<br />
verabschiedet. Weiterhin standen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und dessen Auswirkungen auf die<br />
Wohnraumvermietung im Mittelpunkt der Arbeiten des Ausschusses. Weitere Themen waren die miet- und wohnungseigentumsrechtlichen<br />
Auswirkungen der Anrechenbarkeit haushaltsnaher Dienstleistungen bei der Einkommensteuer sowie<br />
Rechtsprechungstendenzen, wonach persönliche Interessen von Mietern bei der Aufstellung von Parabolantennen zu<br />
berücksichtigen sind. In der Sitzung am 13. Juni <strong>2007</strong> bildeten die rechtlichen Konsequenzen des BGH-Urteils vom 28. März<br />
<strong>2007</strong> zu Mietvertragsklauseln über Schönheitsreparaturen den Schwerpunkt der Sitzung. Ein weiteres Thema war die<br />
Novellierung des Wohnungseigentumsgesetzes.<br />
Fachausschuss für Steuern<br />
Der Fachausschuss für Steuern ist im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen im Dezember <strong>2006</strong> und im April <strong>2007</strong> in Frankfurt<br />
zusammengekommen.<br />
In beiden Sitzungen lag der Schwerpunkt auf den beschlossenen Gesetzesänderungen und den geplanten Gesetzesvorhaben.<br />
Es wurden die steuerlichen Auswirkungen auf die Wohnungsunternehmen diskutiert, insbesondere die im Rahmen<br />
des Haushaltsbegleitgesetzes beschlossene Erhöhung des allgemeinen Umsatzsteuersatzes von 16 auf 19 Prozent, die erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit hat. Im Jahressteuergesetz <strong>2007</strong> wurde gesetzlich klargestellt, dass die<br />
Rückzahlung von Geschäftsguthaben an ausscheidende Mitglieder von Genossenschaften in der Regel keine Körperschaftsteuer<br />
auslöst.<br />
Der zentrale Schwerpunkt der letzten Sitzung lag in der Diskussion über die geplante Unternehmensteuerreform 2008.<br />
Weiterhin wurden handelsrechtliche Themen behandelt sowie Fragen zur Einführung eines Gesetzes über das elektronische<br />
Handels- und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister diskutiert.<br />
Fachausschuss für Planung und Technik<br />
In allen Sitzungen des Fachausschusses für Planung und Technik haben die Fragen zur Einführung des Energieausweises<br />
eine zentrale Rolle eingenommen. Erörtert wurde zudem die gesamte Palette der Maßnahmen zur energetischen Modernisierung<br />
von Gebäuden.<br />
Ein Schwerpunktthema war auch die „Kostenoptimierung und Qualitätssicherung bei der Aufzugswartung“. Mangelhafte<br />
Wartung, unterlassene Instandhaltungen oder die Verwendung falscher (billiger) Schmierstoffe ziehen häufig Schäden<br />
nach sich, die vermeidbar sind und die sich nachteilig auf die gesamte Lebensdauer des Aufzugs auswirken.<br />
Fachausschuss für Berufliche Bildung und Personalentwicklung<br />
Der Fachausschuss ist im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen im August <strong>2006</strong> und im März <strong>2007</strong> zusammengekommen. In<br />
beiden Sitzungen diskutierte der Fachausschuss den Stand der Novellierung der Fortbildung zur „Geprüften Immobilienfachwirtin“/zum<br />
„Geprüften Immobilienfachwirt“ (IHK). Die Novellierung soll die Neuordnung der Ausbildung zur Immobilienkauffrau/zum<br />
Immobilienkaufmann konsequent fortführen und Ende <strong>2007</strong> abgeschlossen sein. Mit Blick auf die Novellierung<br />
des Ausbildungsberufs wurde der entsprechende Flyer des <strong>VdW</strong> südwest überarbeitet.<br />
Breiten Raum nahm die Diskussion über Instrumente der Personalplanung und Personalentwicklung ein. Behandelt wurden<br />
insbesondere die Instrumente „Stellenbeschreibung“ und „Mitarbeiterbeurteilung“. Erörtert wurde dabei auch, wie Mitarbeiterbeurteilungen<br />
im Rahmen von Prämienzahlungen eingesetzt werden können.<br />
Fachausschuss für Eigentum<br />
Der Fachausschuss für Eigentum kam im Berichtszeitraum zu zwei Sitzungen zusammen.<br />
Im Rahmen des ständigen Tagesordnungspunktes Marktanalyse stellten die Mitglieder fest, dass die positiven Entwicklungen<br />
in den Bereichen „Bauträgergeschäft“ und „Privatisierung“ zum frühzeitigen Erreichen der für <strong>2006</strong> gesteckten Ziele geführt<br />
hat. Auch die Nachfrage nach Mietwohnungen verlief zufriedenstellend. Obwohl zunehmend preisgünstiger Wohnraum in das<br />
allgemeine Interesse gerückt ist, wurden öffentliche Fördermittel selten abgerufen, da die damit einhergehenden Bindungen<br />
als problematisch angesehen werden. Darüber hinaus wurde ein Vergleich der Organisationsstrukturen der im Ausschuss beteiligten<br />
Unternehmen vorgenommen.<br />
Auch wurde die Thematik der haushaltsnahen Dienstleistungen und Handwerkerleistungen nach § 35 a EStG diskutiert. Die<br />
Umsetzung der durch ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums ausgelösten Ausweitung auf Mieter und Wohnungseigentümer<br />
gestaltet sich in der Praxis als schwierig und ist mit vielen Unsicherheiten verbunden.<br />
Fachausschuss für EDV und Organisation<br />
Der Fachausschuss setzte sich intensiv mit aktuellen Entwicklungen bei IT-Systemen auseinander. Ebenso wurden Anforderungen<br />
an ein softwaregestütztes Kreditportfoliomanagement diskutiert.<br />
Praktische Fragestellungen stellten sich rund um den Datenschutz, um die digitale Betriebsprüfung und um das Elektronische<br />
Handels- und Unternehmensregister, das seit Anfang <strong>2007</strong> von den Unternehmen zu beachten ist. Besonderes Interesse<br />
fand das Thema Change-Management, das künftig kontinuierlich beleuchtet werden wird, um jeweils aktuelle<br />
Veränderungen in der Wohnungswirtschaft im Hinblick insbesondere auf Organisations- und Unternehmensstruktur, EDV<br />
und Prozessanpassungen mit den jeweiligen Unternehmensvertretern zu diskutieren.<br />
52<br />
53
<strong>Jahresbericht</strong> I Gremien des Verbandes<br />
Arbeitskreise<br />
Arbeitskreis „Europa“<br />
Der Arbeitskreis des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen, des <strong>VdW</strong> saar und des <strong>VdW</strong> südwest hat sich am 12. und 13. März <strong>2007</strong> in<br />
Brüssel konstituiert:<br />
Der Arbeitskreis mit Vorständen und Geschäftsführern aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland informierte sich in<br />
seiner ersten Sitzung in Brüssel über die Bedeutung der EU für die Wohnungswirtschaft; denn rund 70 Prozent der Vorschriften,<br />
die auch das unternehmerische Handeln der deutschen Wohnungswirtschaft berühren, werden „von Europa beeinflusst“. Ein<br />
Themenschwerpunkt waren die energie- und klimapolitischen Ziele der EU.<br />
Arbeitskreis „Privatisierung von Wohnungsbeständen“<br />
Dieser gemeinsame Arbeitskreis des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen und des <strong>VdW</strong> südwest beschäftigte sich mit den Zielen und<br />
Kriterien, die in der wohnungswirtschaftlichen Praxis bei der Privatisierung angelegt werden.<br />
Diskutiert wurde dies anhand mehrerer Praxisberichte von Unternehmen. Deutlich wurde hierbei die Notwendigkeit der engen<br />
Kooperation zwischen Vertrieb, Eigentumsverwaltung und Mieterbetreuung.<br />
Arbeitskreis „Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“<br />
Der Arbeitskreis befasste sich mit den verschiedenen Dimensionen und möglichen Aktivitäten des Verbandes im Bereich des<br />
„Kommunikativen Wohnens“. Die Bedeutung dieses Themas wird aufgrund der zu erwartenden steigenden Fluktuationsraten<br />
beim Wohnen zunehmen und dann auch eine besondere Relevanz für die Entwicklungsmöglichkeiten von Wohnungsunternehmen<br />
erhalten.<br />
Gremien der Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz<br />
Gremien der Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz<br />
Der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen gehören 77 Mitgliedsunternehmen aus dem <strong>VdW</strong><br />
Rheinland Westfalen und dem <strong>VdW</strong> südwest an.<br />
Sie haben sich zusammengeschlossen, um ihre wohnungspolitischen Interessen der Landesregierung gegenüber abzustimmen<br />
und den Erfahrungsaustausch untereinander zu organisieren. Sie treffen sich jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst zu einer<br />
Vollversammlung. Diese Treffen dienen regelmäßig auch der Information über Veränderungen der wohnungspolitischen Instrumente.<br />
ARGE-Arbeitsausschuss<br />
Der Arbeitsausschuss ist das von der Vollversammlung gewählte<br />
Lenkungsgremium, das die Vollversammlung inhaltlich und organisatorisch<br />
vorbereitet. Er tagte im Berichtszeitraum am 1. August<br />
<strong>2006</strong>, am 2. November <strong>2006</strong> und am 4. April <strong>2007</strong> in Mainz.<br />
Im Mittelpunkt der Sitzung im August <strong>2006</strong> stand der Entwurf der<br />
Verwaltungsvorschrift „Wohnen in Orts- und Stadtkernen“ des Ministeriums<br />
der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz. Der Arbeitsausschuss<br />
der rheinland-pfälzischen Wohnungsunternehmen beriet<br />
über mögliche Änderungen und Ergänzungen aus seiner Sicht.<br />
Die voraussichtliche Ausgestaltung der Wohnungsbauförderung<br />
<strong>2007</strong> diskutierte der Arbeitsausschuss in seiner Sitzung am 2. November<br />
<strong>2006</strong>. Ferner bereitete der Arbeitsausschuss die Vollversammlung<br />
am 15. November <strong>2006</strong> vor.<br />
Auf der Tagesordnung im April <strong>2007</strong> standen u. a. das Regelwerk<br />
des Finanzministeriums über „Gemeinschaftsräume für aktivierende<br />
Nachbarschaften“, der Gesetzentwurf eines Landesgesetzes zur<br />
Änderung der Landesbauordnung Rheinland-Pfalz, Anregungen der<br />
Verbände zur Ergänzung des Katalogs in § 2 Betriebskostenverordnung<br />
und ein Erfahrungsaustausch über die technische Innenrevision.<br />
Vollversammlungen in Neuwied und Trier<br />
In der Vollversammlung am 15. November <strong>2006</strong> in Neuwied standen<br />
ein Vortrag von Staatssekretär Dr. Rüdiger Messal über die Wohnungsbauförderung<br />
<strong>2007</strong>, die Behandlung der Themen BIDs und HIDs<br />
sowie der neue Energieausweis im Mittelpunkt der Sitzung.<br />
Als neue Mitglieder für den Arbeitsausschuss wählte die Vollversammlung:<br />
Albrecht Huber<br />
(BVT Bau- und Vermietungsgenossenschaft Trier eG, Trier),<br />
Reiner Schmitz<br />
(Modernes Wohnen eG, Koblenz) und<br />
Michael Schurich<br />
(Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer).<br />
Am 21. Juni <strong>2007</strong> fand eine weitere Vollversammlung in Trier statt.<br />
Beraten wurden die vom Arbeitsausschuss vorbereiteten Themen<br />
„Technische Innenrevision“ und „Ergänzung der Betriebskostenverordnung“.<br />
Über die bundes- wie landespolitische und administrative<br />
Ebene wollen der <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen und der <strong>VdW</strong><br />
südwest erreichen, dass der Katalog der umlagefähigen Betriebskosten<br />
in Anpassung an die veränderten Entwicklungen der Betriebskostenarten<br />
erweitert wird. Hierzu zählen auch die Wartungskosten<br />
von Rauchwarnmeldern.<br />
Letztere standen auch im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung<br />
am 3. Mai <strong>2007</strong> im Landtag Rheinland-Pfalz. Ein Erfahrungsaustausch<br />
über soziales Management der Wohnungsunternehmen war<br />
ein weiterer Tagesordnungspunkt. Berichte aus zwei Unternehmen<br />
gaben dabei Impulse für eine intensive Diskussion.<br />
54<br />
55
<strong>Jahresbericht</strong> I Statistik des Wohnens<br />
Statistik des Wohnens<br />
C. Baufertigstellungen und Baubetreuung<br />
Die Baufertigstellungen waren im Jahr <strong>2006</strong> sowohl im Mietwohnungsbereich mit 16,9 % als auch im Eigentumsbereich<br />
mit 21,4 % gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Schon im Jahr zuvor bewegten sich die Zahlen auf niedrigem Niveau.<br />
Im Folgenden werden die wohnungswirtschaftlichen Entwicklungen bei den Verbandsmitgliedern in den Ländern Hessen<br />
und Rheinland-Pfalz dargestellt. Es handelt sich um Ergebnisse einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen. Für das<br />
Jahr <strong>2006</strong> handelt es sich dabei um Hochrechnungen.<br />
1. Hessen<br />
A. Wohnungsbestand<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Wohnungsbestände der Mitgliedsunternehmen und den Umfang des verwalteten<br />
Wohnungsbestandes. Im Vergleich der Jahre 2005 und <strong>2006</strong> sind sowohl der eigene Wohnungsbestand mit 0,9 %<br />
als auch der verwaltete Bestand mit 1,2 % leicht zurückgegangen.<br />
Gesamtinvestitionen<br />
Davon<br />
Mietwohnungen<br />
Eigentumsmaßnahmen<br />
Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung % Anteil % Wohnungen Veränderung % Anteil %<br />
2003 787 404 51,3 383 48,7<br />
2004 582 - 26,0 382 - 5,4 65,6 200 + 47,7 34,4<br />
2005 669 + 14,9 502 + 31,4 75,0 267 + 33,5 25,0<br />
<strong>2006</strong> 627 - 6,3 417 - 16,9 66,5 210 -21,4 33,5<br />
D. Miete<br />
Die Bruttokaltmiete ist im Vergleich der Jahre 2005 und <strong>2006</strong> um 1,8 % gestiegen, wobei der Anstieg der Nettokaltmiete<br />
mit 1,5 % geringer und der Anstieg der Nebenkosten mit 2,4 % höher ausfiel. Der Anstieg der Nettokaltmiete entsprach<br />
dem allgemeinen Verbraucherpreisindex für das Jahr <strong>2006</strong> in Hessen mit 1,5 %. Mittlerweile haben die Nebenkosten einen<br />
Anteil von fast 25 % an der Bruttokaltmiete.<br />
Eigener Wohnungsbestand<br />
Verwalteter Wohnungsbestand<br />
Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung %<br />
2003 227.091 19.495<br />
2004 231.638 + 2,0 19.834 + 1,7<br />
2005 226.734 - 2,1 23.423 - 18,1<br />
<strong>2006</strong> 224.693 - 0,9 23.141 - 1,2<br />
Jahr Miete insgesamt Davon<br />
im Dezember Nettokaltmiete Nebenkosten (ohne Heizung und Warmwasser)<br />
Euro/qm Veränderung % Euro/qm Veränderung %<br />
Euro/qm Veränderung % Anteil %<br />
2003 6,25 4,69<br />
1,56 25,0<br />
2004 6,53 + 4,5 4,97 + 6,0<br />
1,56 0 23,9<br />
2005 6,82 + 4,4 5,14 + 3,4<br />
1,68 + 7,7 24,7<br />
<strong>2006</strong> 6,94 + 1,8 5,22 + 1,5 1,72 + 2,4 24,8<br />
B. Investitionsvolumen<br />
Das Investitionsvolumen insgesamt ist im Jahr <strong>2006</strong> im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 % zurückgegangen. Diese Entwicklung<br />
ist ausschließlich durch die Neubautätigkeit verursacht. Dagegen sind die Investitionen in den Wohnungsbestand um<br />
4,4 % gestiegen. Im Jahr <strong>2006</strong> flossen von zehn investierten Euro rund zwei Euro in den Neubau und acht Euro in den<br />
Bestand.<br />
Gesamtinvestitionen<br />
Davon<br />
Neubautätigkeit<br />
Bestand<br />
Mio. Euro Veränderung % Mio. Euro Veränderung % Anteil % Mio. Euro Veränderung % Anteil %<br />
2003 352,9 82,0 23,2 270,9 76,8<br />
2004 362,9 + 2,8 74,6 - 9,0 20,6 288,3 + 6,4 79,4<br />
2005 407,1 + 12,2 102,9 + 37,9 25,3 304,2 + 5,5 74,7<br />
<strong>2006</strong> 383,8 - 5,7 66,2 - 35,7 17,2 317,6 + 4,4 82,8<br />
E. Auszubildende<br />
Die Zahl der Auszubildenden ist leicht zurückgegangen. Insbesondere mit Blick auf die Altersstruktur der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter dürfen die Mitgliedsunternehmen nicht in ihren Anstrengungen im Bereich der Ausbildung nachlassen. Der<br />
novellierte Ausbildungsberuf „Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau“ bietet die Chance, im Rahmen der im 3.<br />
Ausbildungsjahr neu eingeführten fünf Wahlpflichtqualifikationen den Auszubildenden auf die künftigen Aufgaben im<br />
Unternehmen gezielter vorzubereiten.<br />
Auszubildende Kauffrau/Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />
2003 90<br />
Anzahl Veränderung %<br />
2004 110 +22,2<br />
2005 108 - 1,8<br />
<strong>2006</strong> 102 - 5,0<br />
F. Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen<br />
Die Anzahl der Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen ist im Berichtsjahr um 2,7 % zurückgegangen. Der<br />
Anteil der gebundenen Wohnungen am gesamten Bestand der Mitgliedsunternehmen beläuft sich gegenwärtig auf 35,2 %.<br />
Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindung<br />
Anzahl Anteil %<br />
2003 83.229 36,7<br />
2004 76.659 33,1<br />
2005 81.193 35,8<br />
<strong>2006</strong> 79.000 35,2<br />
56<br />
57
<strong>Jahresbericht</strong> I Statistik des Wohnens<br />
2. Rheinland-Pfalz<br />
A. Wohnungsbestand<br />
Im Vergleich der Jahre 2005 und <strong>2006</strong> blieben sowohl der eigene als auch der verwaltete Wohnungsbestand der befragten<br />
Unternehmen nahezu konstant.<br />
Eigener Wohnungsbestand Verwalteter Wohnungsbestand Darunter<br />
Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung %<br />
2003 101.214 9.341<br />
2004 98.409 - 2,8 7.723 - 17,3<br />
2005 96.341 - 2,1 7.547 - 2,3<br />
Eigentumswohnungen<br />
Wohnungen Veränderung % Anteil %<br />
B. Investitionsvolumen<br />
Die Investitionen bewegten sich in den Jahren 2005 und <strong>2006</strong> auf einem stabilen Niveau. Von zehn investierten Euro flossen<br />
im Durchschnitt rund sieben Euro in den Bestand und drei Euro in den Neubau.<br />
C. Baufertigstellungen und Baubetreuung<br />
Der Anstieg der Bautätigkeit wurde im Jahr <strong>2006</strong> ausschließlich durch den Eigentumsbereich getragen.<br />
5.347 57,2<br />
4.591 - 14,1 59,4<br />
5.118 + 11,5 67,8<br />
<strong>2006</strong> 96.148 - 0,2 7.531 - 0,2 5.788 + 13,1 76,9<br />
Gesamtinvestitionen<br />
Davon<br />
Neubautätigkeit<br />
Bestand<br />
Mio. Euro Veränderung % Mio. Euro Veränderung % Anteil % Mio. Euro Veränderung % Anteil %<br />
2003 218,2 42,5 19,5 175,7 80,5<br />
2004 260,4 + 19,3 58,9 + 38,6 22,6 201,5 + 14,7 77,4<br />
2005 209,1 - 19,7 56,8 - 3,6 27,2 152,3 - 24,4 72,8<br />
<strong>2006</strong> 212,2 + 1,5 60,7 + 6,8 28,7 151,5 - 0,5 71,3<br />
D. Miete<br />
Die Bruttokaltmiete ist <strong>2006</strong> im Vergleich zu 2005 um 0,7 % gestiegen, wobei der Anstieg der Nettokaltmiete mit 0,2 % geringer<br />
und der Anstieg der Nebenkosten mit 2,5 % höher ausfiel. Der Anstieg der Nettokaltmiete lag unter dem allgemeinen<br />
Verbraucherpreisindex für das Jahr <strong>2006</strong> mit 1,7 %. Mittlerweile haben die Nebenkosten (ohne Heizung und Warmwasser)<br />
einen Anteil von fast 22 % an der Bruttokaltmiete.<br />
Jahr Miete insgesamt Davon<br />
im Dezember Nettokaltmiete Nebenkosten (ohne Heizung und Warmwasser)<br />
Euro/qm Veränderung % Euro/qm Veränderung %<br />
2003 5,36 4,13<br />
2004 5,50 + 2,6 4,33 + 4,8<br />
2005 5,51 + 0,2 4,33 0,0<br />
E. Auszubildende<br />
Die Zahl der Auszubildenden ist zwar leicht zurückgegangen, aber vor dem Hintergrund der Struktur der Unternehmen ist<br />
das Engagement nach wie vor beachtlich.<br />
Auszubildende Kauffrau/Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft<br />
Anzahl Veränderung %<br />
2003 44 0,0<br />
2004 45 - 2,2<br />
2005 39 - 13,3<br />
<strong>2006</strong> 36 - 7,7<br />
Euro/qm Veränderung % Anteil %<br />
1,23 22,9<br />
1,17 - 4,8 21,2<br />
1,18 + 0,8 21,4<br />
<strong>2006</strong> 5,55 + 0,7 4,34 + 0,2 1,21 + 2,5 21,8<br />
F. Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen<br />
Die Anzahl der Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindungen ist um 1.128 Wohnungen bzw. um 3,4 % zurückgegangen.<br />
Gesamtinvestitionen<br />
Davon<br />
Mietwohnungen<br />
Eigentumsmaßnahmen<br />
Wohnungen Veränderung % Wohnungen Veränderung % Anteil % Wohnungen Veränderung % Anteil %<br />
2003 177 151 - 3,8 85,3 26 14,7<br />
2004 544 + 207,3 334 + 121,2 61,4 210 + 707,7 38,6<br />
2005 315 - 42,4 267 - 20,1 84,7 48 - 77,1 15,3<br />
<strong>2006</strong> 503 + 59,7 173 - 35,2 34,4 330 + 587,5 65,1<br />
Wohnungen mit Preis- und/oder Belegungsbindung<br />
Anzahl Anteil %<br />
2003 35.944 36,8<br />
2004 35.523 36,1<br />
2005 33.161 34,4<br />
<strong>2006</strong> 32.033 33,3<br />
58<br />
59
<strong>Jahresbericht</strong> I Statistik des Wohnens<br />
3. Betriebsvergleich<br />
Seit 2004 führt der <strong>VdW</strong> südwest gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen auf freiwilliger Basis zusätzlich einen jährlichen<br />
Betriebsvergleich durch. In diesem Rahmen werden für jedes teilnehmende Unternehmen typische wohnungswirtschaftliche<br />
Kennzahlen ermittelt und diese den Gruppenwerten nach Rechtsform und Größe vergleichbarer Unternehmen<br />
gegenübergestellt. Dazu bedienen wir uns einer in Kooperation mit anderen Regionalverbänden entwickelten Software. Die<br />
beständige Weiterentwicklung des Betriebsvergleichs ist ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit.<br />
Grundlagen<br />
Der Betriebsvergleich besteht aus drei Abschnitten. Diese Aufteilung wurde vorgenommen, um jedem Unternehmen die<br />
Möglichkeit zu geben, den Umfang der Kennzahlen und die damit benötigten und bereitzustellenden Daten selbst zu bestimmen.<br />
Teil I enthält die Basisauswertungen, zu deren Ermittlung in der Regel leicht zugängliche Daten benötigt werden. Teil II<br />
– Zusatzauswertung Hausbewirtschaftung/Personal- und Sachaufwand – benötigt Daten, die möglicherweise nicht in jedem<br />
Unternehmen ohne Weiteres vorhanden sind. Teil III ergänzt diese Auswertungen um zusätzliche Kennzahlen. Um eine größtmögliche<br />
Vergleichbarkeit herzustellen, werden die Unternehmen Gruppen zugeordnet, die sich aus der Größe (gemessen am<br />
Bestand der verwalteten Wohnungseinheiten) und der Rechtsform ableiten. Sofern die Anzahl der einer Gruppe zugeordneten<br />
Unternehmen so gering ist, dass eine repräsentative Auswertung nicht möglich ist, erfolgt eine Zusammenfassung mit<br />
der nächsten verwandten Gruppe.<br />
C. Rentabilitätskennziffern<br />
Gesamt ohne VE < 101<br />
6.001 – offen WE<br />
3.001 – 6.000 WE<br />
1.501 – 3.000 WE<br />
1.501 – 1.500 WE<br />
1.101 – 1.500 WE<br />
Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität in den jeweiligen Größenklassen im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt<br />
0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00<br />
Eigenkapitalrentabilität<br />
Gesamtkapitalrentabilität<br />
Die Gesamtmittelwerte betrugen für die Eigenkapitalrentabilität 3,5 % und die Gesamtkapitalrentabilität 3,3 %.<br />
D. Mieten<br />
Der Durchschnitt der Wohnungsmieten betrug im Teilnehmerkreis des Betriebsvergleichs 2005 4,48 Euro je qm/mtl. (zum<br />
Vergleich: Mittelwert aller Mitgliedsunternehmen des <strong>VdW</strong> südwest 2005 in Rheinland-Pfalz: 4,33 Euro je qm/mtl. und in<br />
Hessen: 5,14 Euro je qm/mtl.). Regional ergaben sich folgende Durchschnittswerte:<br />
Teilnehmerstruktur<br />
Die Erhebung des Jahres 2005 für den <strong>VdW</strong> südwest (für das Geschäftsjahr <strong>2006</strong>) stützte sich unter Einbeziehung der Daten<br />
der rheinland-pfälzischen Mitgliedsunternehmen des <strong>VdW</strong> Rheinland Westfalen auf die Angaben von 66 Teilnehmern.<br />
Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Vergleich zu den letzten Jahren zeigt folgende Übersicht:<br />
Betriebsvergleich 2005 <strong>VdW</strong> südwest<br />
Teilnehmer nach Rechtsformen 2003 – 2005<br />
Differenziert nach Größenklassen<br />
ergibt sich folgendes Bild<br />
Hessen-Nord<br />
Hessen-Mitte<br />
Hessen-Süd<br />
Rheinland-Pfalz (SW)<br />
Mieten 2005 nach Regionen (in Euro/Monat)<br />
1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00<br />
60<br />
Genossenschaften<br />
Kapitalgesellschaften<br />
E. Fluktuation<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
18<br />
28<br />
25<br />
33 29 38<br />
1.101 – 500 WE<br />
1.501 – 1.500 WE<br />
1.501 – 3.000 WE<br />
3.001 – 6.000 WE<br />
2003<br />
15<br />
14<br />
4<br />
0<br />
2004<br />
8<br />
16<br />
5<br />
0<br />
2005<br />
11<br />
20<br />
7<br />
0<br />
2003<br />
3<br />
4<br />
6<br />
5<br />
2004<br />
2<br />
9<br />
7<br />
7<br />
2005<br />
4<br />
8<br />
7<br />
9<br />
Gesamt ohne VE < 101<br />
6.001 – offen WE<br />
3.001 – 6.000 WE<br />
1.501 – 3.000 WE<br />
1.501 – 1.500 WE<br />
Durchschnittliche Fluktuationsquote je Größenklasse im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt in %<br />
Insgesamt<br />
33<br />
29<br />
38<br />
18<br />
25<br />
28<br />
1.101 – 1.500 WE<br />
Genossenschaften<br />
Kapitalgesellschaften<br />
2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 9,00 10,00<br />
Regional differenziert sich der Teilnehmerkreis seit dem erstmaligen Betriebsvergleich wie folgt:<br />
Teilnehmerzahl nach Regionen 2003 – 2005<br />
20<br />
2003 2004 2005<br />
Insgesamt ergibt sich ein uneinheitliches Bild, der Gesamtdurchschnittswert (9,6 %) erhöhte sich jedoch gegenüber dem<br />
Vorjahr merklich. Insgesamt befanden sich die ermittelten Werte im Teilnehmerkreis mit wenigen Ausnahmen noch auf<br />
einem moderaten Niveau.<br />
15<br />
10<br />
5<br />
F. Instandhaltung<br />
Die Instandhaltungskosten betrugen einschließlich verrechneter Verwaltungskosten im Durchschnitt 21,60 Euro je qm/jährlich,<br />
wobei in den jeweiligen Größenklassen doch erhebliche Unterschiede festzustellen waren.<br />
Instanthaltungskosten in Euro/qm/Jahr<br />
Hessen-Nord Hessen-Mitte Hessen-Süd Rheinland-Pfalz (SW)<br />
Aus der Gesamtheit der ermittelten Daten werden im Folgenden einige kurze Beispielauswertungen dargestellt. Bei der<br />
Interpretation der Ergebnisse sollte jedoch beachtet werden, dass die gewonnenen Daten aufgrund der relativ geringen<br />
Teilnehmerzahl nicht repräsentativ sind. Die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Auswertungstools kann jedoch anhand der<br />
Auswertungen demonstriert werden.<br />
Gesamt ohne VE < 101<br />
6.001 – offen WE<br />
3.001 – 6.000 WE<br />
1.501 – 3.000 WE<br />
1.501 – 1.500 WE<br />
1.101 – 1.500 WE<br />
5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00 35,00 40,00 45,00<br />
60<br />
61
<strong>Jahresbericht</strong> I Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />
Vorstand gem. § 26 BGB<br />
Dr. Rudolf Ridinger<br />
Verw.-Wissenschaftler<br />
Dr. Heinz Jürgen Schirduan<br />
WP/StB, Dipl.-Kfm.<br />
Verbandsrat<br />
Karl-Heinz Range<br />
Vorsitzender<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Alfred Böhmer<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und<br />
Siedlungs GmbH, Speyer<br />
Dr. jur. Edgar Lenz<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Heinz Bolbach<br />
Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />
Michael Haack<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Wolfgang Halter<br />
Baugenossenschaft Bahnheim eG, Kaiserslautern<br />
Michael Hampel<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Peter Herrnberger<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Guido Höffner<br />
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />
Kaiserslautern<br />
Frank Nieburg<br />
Siedlungswerk Fulda eG, Fulda<br />
Andreas Ruf<br />
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Bernd Schulte<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />
Bernhard Spiller<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Egon Sprecher<br />
Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft für den<br />
ehem. Landkreis Hofgeismar eG, Hofgeismar<br />
Manfred G. Suhr<br />
Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main e. V.,<br />
Frankfurt am Main<br />
Prüfungsauschuss<br />
Heinz Bolbach<br />
Vorsitzender<br />
Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />
Guido Höffner<br />
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />
Kaiserslautern<br />
Frank Nieburg<br />
Siedlungswerk Fulda eG, Fulda<br />
Bernd Schulte<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />
Fachausschuss für Genossenschaften<br />
Uwe Menges<br />
Vorsitzender<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft eG,<br />
Rüsselsheim<br />
Ursula Schymura<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG – OWG –,<br />
Oberursel<br />
Manfred Blüchardt<br />
Wohnbau-Genossenschaft Heimatfriede eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Ralf H. Bökenkamp<br />
Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen<br />
Frankfurt am Main eG, Frankfurt am Main<br />
Heinz Bolbach<br />
Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />
Dr.-Ing. Andreas Elliesen<br />
Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Isabella Günter<br />
Baugenossenschaft Bahnheim eG, Kaiserslautern<br />
Wolfgang Hoffmeister<br />
Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
André Jans<br />
Baugenossenschaft Odenwaldring eG, Offenbach<br />
Wolfgang Kretzschmar<br />
Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Ronald Leick<br />
Bauverein 1894 zu Kassel Gemeinnützige<br />
Wohnungsbau-Genossenschaft eG, Kassel<br />
Frank Nieburg<br />
Siedlungswerk Fulda eG, Fulda<br />
Martina Pels<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />
Bad Homburg v. d. Höhe<br />
Volker Pletka<br />
Bauverein Dillenburg eG, Dillenburg<br />
Gerd Robanus<br />
Gemeinnützige Bau-Genossenschaft Bischofsheim eG,<br />
Maintal<br />
Jörg Schumacher<br />
Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Michael Schurich<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer<br />
Egon Sprecher<br />
Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft für den<br />
ehem. Landkreis Hofgeismar eG, Hofgeismar<br />
Erika Steinbrücker<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft Dörnigheim eG,<br />
Maintal<br />
Wolfgang Wörner<br />
Baugenossenschaft Bruchköbel eG, Bruchköbel<br />
Fachausschuss für Kapitalgesellschaften<br />
Michael Hampel<br />
Vorsitzender<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Holger Arndgen<br />
KWB Kommunale Wohnungsbau GmbH<br />
Rheingau Taunus, Bad Schwalbach<br />
Thomas Bauer<br />
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />
Kaiserslautern<br />
Reiner Bernhardt<br />
Baugesellschaft Frankenthal (Pfalz) GmbH,<br />
Frankenthal<br />
Alfred Böhmer<br />
GEWO Gemeinnützige Wohnungsbauund<br />
Siedlungs GmbH, Speyer<br />
Manfred A. Bucksch<br />
Wohnungsbaugesellschaft Budenheim GmbH,<br />
Budenheim<br />
Norman Diehl<br />
Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />
Ralf Hübner<br />
ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Maik Lipp<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Winfried Männche<br />
GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH, Offenbach<br />
Ralf Marx<br />
GAGFAH Immobilien-Management GmbH,<br />
Zweigniederlassung Frankfurt am Main<br />
Ralf Petzold<br />
WohnBau Mühlheim am Main GmbH,<br />
Mühlheim am Main<br />
Thomas Schlüß<br />
Deutsche Annington Süd-West GmbH, Bochum<br />
Bernd Schulte<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />
Michael Schurich<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft eG, Speyer<br />
Ursula Schymura<br />
Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG – OWG –,<br />
Oberursel<br />
Manfred Cepek<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Lothar Döhler<br />
Baugenossenschaft 1894 Gießen eG, Gießen<br />
Bernhard Spiller<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Detlef Tuttlies<br />
GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />
Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
62<br />
63
<strong>Jahresbericht</strong> I Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />
Dr. Constantin Westphal<br />
Deutsche Wohnen AG, Mainz<br />
Fachausschuss für Hausbewirtschaftung<br />
Alfred Böhmer<br />
Vorsitzender<br />
GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und<br />
Siedlungs GmbH, Speyer<br />
Bernd Arnold<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />
Bad Homburg v. d. Höhe<br />
Klaus-Peter Bauer<br />
Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau Taunus,<br />
Bad Schwalbach<br />
Thomas Bauer<br />
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />
Kaiserslautern<br />
Reiner Bernhardt<br />
Baugesellschaft Frankenthal (Pfalz) GmbH,<br />
Frankenthal<br />
Manfred Blüchardt<br />
Wohnbaugenossenschaft Heimatfriede eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Ralf H. Bökenkamp<br />
Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen<br />
Frankfurt am Main eG, Frankfurt am Main<br />
Norman Diehl<br />
Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />
Adalbert Fettweiß<br />
LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF GmbH,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Dr. Sylvia Kerbel<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Matthias Knoche<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />
Walter Kripko<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Angela Linzen<br />
WohnBau Mühlheim am Main GmbH, Mühlheim<br />
Adam Molczyk<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Thorsten Regenstein<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Thomas Scherzinger<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Egon Sprecher<br />
Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft für den<br />
ehem. Landkreis Hofgeismar eG, Hofgeismar<br />
Sybille Wegerich<br />
ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Fachausschuss für Recht<br />
Andrea Urban<br />
Vorsitzende<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Ursula Schymura<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Oberurseler Wohnungsgenossenschaft eG – OWG –,<br />
Oberursel<br />
Petra Birnstengel<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Peter Eggert<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Wolfgang Heimberger<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Antje Iwen<br />
WWG Wetzlarer Wohnungsgesellschaft mbH, Wetzlar<br />
Cornelia Jahn<br />
Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft<br />
Wiesbaden 1950 eG, Wiesbaden<br />
Nele Rave<br />
ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Torsten Regenstein<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Stephan Torchalla<br />
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Fachausschuss für Steuern<br />
Bernd Arnold<br />
Vorsitzender<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />
Bad Homburg v. d. Höhe<br />
Harald Avemarie<br />
Baugenossenschaft Langen eG, Langen<br />
Christa Bartl<br />
Deutsche Annington Verwaltungs GmbH, Bochum<br />
Manfred A. Bucksch<br />
Wohnungsbaugesellschaft Budenheim GmbH,<br />
Budenheim<br />
Manfred Cepek<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Claudia Conrad<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer<br />
Mike Gehring<br />
GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />
Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau, Ludwigshafen<br />
am Rhein<br />
Ralf Gerke<br />
Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft<br />
Wiesbaden 1950 eG, Wiesbaden<br />
Erika Gröschel<br />
Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Marcus Gunkel<br />
bauverein AG, Darmstadt<br />
Sabine Hutzel<br />
GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH,<br />
Wiesbaden<br />
Kathrin Kirchbach<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Mark-Thomas Kling<br />
Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft<br />
Herborn eG, Herborn<br />
Walter Kripko<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Christine Linn<br />
Bauhilfe Pirmasens GmbH, Pirmasens<br />
Karl-Heinz Mack<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Josef Mork<br />
Wohnbau Wörth am Rhein GmbH,<br />
Wörth am Rhein<br />
Clemens Rosenberger<br />
GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH, Offenbach<br />
Dirk Schäfer<br />
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />
Kaiserslautern<br />
Götz Scheffler<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />
Ronald Scholl<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Detlef Tuttlies<br />
GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />
Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Ingeborg Wilhelm<br />
GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungs<br />
GmbH, Speyer<br />
Fachausschuss für Planung und Technik<br />
Dietmar Kurz<br />
WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der<br />
Weinstraße mbH, Neustadt an der Weinstraße<br />
Frank Ließ<br />
GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />
Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Karin Lenz<br />
Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Werner Marx<br />
GeWoBau GmbH Zweibrücken, Zweibrücken<br />
Uwe Menges<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft eG, Rüsselsheim<br />
Rolf Holzmann<br />
Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH,<br />
Zweibrücken<br />
Ralf Hübner<br />
ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Karlheinz Hummel<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Dirk Schumacher<br />
Vorsitzender<br />
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte<br />
WOHNSTADT, Frankfurt am Main<br />
Rainer Wieland<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft Speyer eG, Speyer<br />
64<br />
65
<strong>Jahresbericht</strong> I Vorstand, Verbandsrat, Fachausschüsse<br />
Karl Arenz<br />
LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Jürgen Braun<br />
ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Martin Dörnemann<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Peter-Otto Freund<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />
Bad Homburg v. d. Höhe<br />
Alfred Friedmann<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Oliver Hanneder<br />
Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH, Marburg<br />
Ditmar Jöst<br />
KWB Kommunale Wohnungsbau GmbH Rheingau<br />
Taunus, Bad Schwalbach<br />
Urban Keller<br />
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte<br />
WOHNSTADT, Frankfurt am Main<br />
Erich Lipp<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Karl-Heinz Range<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Heinrich Rose<br />
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Thomas Schultheis<br />
Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Rolf Vogelsang<br />
GeWoBau GmbH Zweibrücken, Zweibrücken<br />
Gottfried Weidner<br />
bauverein AG, Darmstadt<br />
Volker Weiß<br />
WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der<br />
Weinstraße mbH, Neustadt a. d. Weinstraße<br />
Lothar Wichlidal<br />
Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern AG,<br />
Kaiserslautern<br />
Fachausschuss für Berufliche Bildung und<br />
Personalentwicklung<br />
Manfred A. Bucksch<br />
Vorsitzender<br />
Wohnungsbaugesellschaft Budenheim GmbH,<br />
Budenheim<br />
Susanne Bickel<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Stephan Torchalla<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Marén Beckmann<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Berthold Bogner<br />
GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH,<br />
Wiesbaden<br />
Manfred Cepek<br />
Vereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel<br />
Silke Degenhardt-Undt<br />
GAGFAH Immobilien-Management GmbH,<br />
Zweigniederlassung Frankfurt am Main<br />
Norman Diehl<br />
Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />
Staatssekretär a. D. Paul Leo Giani<br />
Südwestdeutsche Fachakademie der<br />
Immobilienwirtschaft e. V., Wiesbaden<br />
Erika Gröschel<br />
Bauverein für Höchst am Main und Umgebung,<br />
Frankfurt am Main<br />
Doris Lavall<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Dr. jur. Edgar Lenz<br />
Südwestdeutsche Fachakademie der<br />
Immobilienwirtschaft e. V., Wiesbaden<br />
Thomas Nebgen<br />
Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Martina Pels<br />
Gemeinnützige Baugenossenschaft HOCHTAUNUS eG,<br />
Bad Homburg v. d. Höhe<br />
Ralf Schüler<br />
Südwestdeutsche Fachakademie der<br />
Immobilienwirtschaft e. V., Wiesbaden<br />
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Jörg Schumacher<br />
Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dirk Sonntag<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Fachausschuss für Eigentum<br />
Harald Urban<br />
Vorsitzender<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Petra Borgwardt<br />
Baugenossenschaft Viernheim eG, Viernheim<br />
Adalbert Fettweiß<br />
LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Peter Klarmann<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Regine Krause<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Sonja Müller-Zaman<br />
GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />
Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau, Ludwigshafen<br />
am Rhein<br />
German Nogueira<br />
bauverein AG, Darmstadt<br />
Jörg Suckfiel<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Fachausschuss für EDV und Organisation<br />
Dr. Sylvia Kerbel<br />
Vorsitzende<br />
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
Manfred Becker<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
LUWOGE Das Wohnungsunternehmen der BASF,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Norman Diehl<br />
Hofheimer Wohnungsbau GmbH, Hofheim am Taunus<br />
Hans-Jürgen Gierl<br />
GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />
Hessen, Frankfurt am Main<br />
Erika Gröschel<br />
Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dietmar Hochrein-Enzeroth<br />
Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Wolfgang Hoffmeister<br />
Wohnbaugenossenschaft in Frankfurt am Main eG,<br />
Franfurt am Main<br />
Axel Leßmann<br />
Wohnungsbaugenossenschaft der Justizangehörigen<br />
Frankfurt am Main eG, Frankfurt am Main<br />
Angela Linzen<br />
WohnBau Mühlheim am Main GmbH, Mühlheim<br />
Rolf Lippold<br />
bauverein AG, Darmstadt<br />
Joachim May<br />
Wohnbau Mainz GmbH, Mainz<br />
Gerhard Müller<br />
Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer GmbH, Speyer<br />
Thomas Nebgen<br />
Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main eG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dirk Sonntag<br />
gewobau Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Stadt Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim<br />
Bernd Stasch<br />
GAG Ludwigshafen am Rhein Aktiengesellschaft für<br />
Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau,<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
Michael Stichler<br />
GeWoBau GmbH Zweibrücken, Zweibrücken<br />
Martin Ulmer<br />
WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der<br />
Weinstraße, Neustadt<br />
Alfred Böhmer<br />
GEWO Gemeinnützige Wohnungsbau- und<br />
Siedlungs GmbH, Speyer<br />
Gero Born<br />
Baugenossenschaft Langen eG, Langen