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renovabis - Pfarrei Sankt Dominicus

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20<br />

Meine Erfahrungen bei den Neuapostolischen Christen<br />

Am Palmsonntag war ich<br />

zur Konfirmation von meinem<br />

Cousin in der Neuapostolischen<br />

Kirche. Als<br />

Erstes sind mir die vielen Priester<br />

aufgefallen, die alle in einem schwarzen<br />

Anzug am Altar standen. In der<br />

Neuapostolischen Kirche üben alle<br />

Priester einen normalen Beruf aus,<br />

und üben ihre Priestertätigkeit noch<br />

zusätzlich aus. Mein Onkel hat mir<br />

erklärt, dass die Neuapostolische Kirche<br />

erst vor ca. 150 Jahren in Hamburg<br />

entstanden ist. Unsere Priester tragen<br />

immer noch die „feine Sonntagskleidung"<br />

der Römer von vor 2000 Jahren<br />

im Gottesdienst. In der Neuapostolischen<br />

Kirche wird die „modernere<br />

Sonntagkleidung", wie wir sie heute<br />

alle tragen, benutzt. Daher der<br />

schwarze Anzug.<br />

Vor und nach dem Gottesdienst wird<br />

man an der Tür persönlich mit Handschlag<br />

begrüßt. Im Vorraum gibt es<br />

eine große Garderobe, wo man sich<br />

gegenseitig behilflich ist, seine Jacke<br />

auszuziehen und aufzuhängen. Der<br />

Gottesdienstraum ist mit Teppich<br />

und Bänken modern und warm eingerichtet.<br />

Auch in der Bank wird man<br />

im Gegensatz zur katholischen Kirche<br />

von den Sitznachbarn neben, vor<br />

und hinter einem mit Handschlag<br />

persönlich begrüßt.<br />

Im Gottesdienstraum gibt es keine<br />

Bilder oder Kreuze. Nur das Zeichen<br />

der Neuapostolischen Kirche, ein<br />

Kreuz vor einer aufgehenden Sonne<br />

und viele Blumen.<br />

Im Gottesdienst werden mehrere Predigten<br />

von verschiedenen Priestern<br />

gehalten, jedoch wird nichts aus der<br />

Bibel vorgelesen, sondern alles frei erzählt.<br />

Die Priester wissen meist nicht,<br />

dass sie predigen müssen, sondern<br />

werden spontan vom Vorsteher ausgewählt.<br />

Dies soll dem Hl. Geist bessere<br />

Chancen geben, auf die Predigt<br />

einzuwirken. Zudem wird sehr viel<br />

Wert auf die musikalische Ausgestaltung<br />

des Gottesdienstes gelegt. Fast<br />

die Hälfte aller Gläubigen singt im<br />

Kirchenchor mit, der meist mehrstimmig<br />

zwischen den einzelnen Teilen<br />

des Gottesdienstes singt.<br />

Ich erkannte nur das „Vater unser im<br />

Himmel" im Gottesdienst wieder, das<br />

hier allerdings grammatikalisch richtig<br />

mit „Unser Vater im Himmel" gebetet<br />

wird.<br />

In der Messe erhalten alle Gottesdienstteilnehmer<br />

den Sündenerlass.<br />

Sie müssen nicht wie bei uns in einem<br />

persönlichen Gespräch oder Beichte<br />

zu einem Priester gehen. Das ist sehr<br />

praktisch.<br />

Insgesamt ist in der katholischen<br />

Messe mehr los und es gibt viele<br />

Traditionen und Riten aus vergangen<br />

Zeiten (Messgewänder des<br />

Priesters und Ministranten, Lesungen<br />

aus dem Evangelium, Weihrauch,<br />

etc.). Auch geht alles sehr<br />

persönlich vor, aber man muss auch<br />

bedenken, dass die Größe der Gemeinde<br />

sehr klein ist und die Persönlichkeit<br />

dadurch möglich ist.<br />

David Völker

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