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Was können wir von der Schlammdesintegration mit Ultraschall ...

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<strong>Was</strong> können <strong>wir</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Schlammdesintegration</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> erwarten<br />

3. Intensivierung <strong>der</strong> Schlammfaulung<br />

Wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

Systematische Erkenntnisse <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> <strong>Ultraschall</strong>desintegration auf die<br />

Ausfaulung <strong>von</strong> Klärschlamm wurden seit Anfang <strong>der</strong> neunziger Jahre in<br />

verschiedenen Forschungsarbeiten gesammelt. Es hat sich dabei herausgestellt,<br />

dass die deutlichsten Effekte bei <strong>der</strong> Desintegration <strong>von</strong> Überschussschlämmen<br />

erzielt werden.<br />

Shimizu et al. (1993) haben den Einfluss <strong>der</strong> <strong>Ultraschall</strong>desintegration auf den<br />

anaeroben Abbau <strong>von</strong> Überschussschlamm bestimmt. Schwerpunkt dieser<br />

Untersuchungen war die Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Abbaukinetik des Klärschlammes. Die<br />

<strong>Ultraschall</strong>desintegration <strong>wir</strong>kt demnach sowohl auf die Abbaugeschwindigkeit als<br />

auch den abbaubaren Anteil <strong>der</strong> organischen Bestandteile ein. Im Vergleich zum<br />

anaeroben Abbau des partikulären Überschussschlammes <strong>wir</strong>d das Desintegrat <strong>mit</strong><br />

etwa zehnfach höherer Geschwindigkeit zu Biogas umgesetzt. Darüber hinaus<br />

erhöht sich <strong>der</strong> maximale Abbaugrad <strong>der</strong> organischen Klärschlammbestandteile <strong>von</strong><br />

65% auf 90% (Tabelle 1).<br />

Tabelle 1: Kinetische Parameter des anaeroben Abbaus <strong>von</strong> Überschussschlamm<br />

(Shimizu et al., 1993)<br />

Substrat<br />

1. unbehandelter<br />

Überschussschlamm<br />

2. ultraschallbehandelter<br />

Überschussschlamm<br />

Abbaugeschwindigkeitskonstante<br />

k [d -1 ]<br />

maximaler Abbau<br />

[%]<br />

0,16 65<br />

1,20 90<br />

Langjährige Untersuchungen zum anaeroben Abbau ultraschallvorbehandelter<br />

Klärschlämme wurden an <strong>der</strong> TU Hamburg-Harburg durchgeführt. In<br />

semikontinuierlichen Parallelversuchen im Pilotmaßstab (200 Liter Faulsysteme)<br />

wurde nachgewiesen, dass die Abbauleistung im Faulbehälter um Faktor 4 gesteigert<br />

werden kann. In an<strong>der</strong>en Worten: die Verweilzeit des Klärschlammes im Faulturm<br />

kann um bis zu 75% reduziert werden, ohne dass Einbußen im Abbaugrad erkennbar<br />

werden (Abbildung 2). Sicherlich sind extrem kurze Verweilzeiten <strong>von</strong> nur vier Tagen<br />

für praktische Anwendungen nicht relevant, da hierbei die Gefahr <strong>der</strong> Auswaschung<br />

<strong>der</strong> aktiven Biomasse aus dem Suspensionsreaktor gegeben ist. Dennoch zeigen die<br />

obigen Arbeiten das enorme Einsparpotenzial im Hinblick auf Faulbehältervolumen.<br />

Seiler & Pöpel (1998) empfehlen die Dimensionierung des Faulbehälters auf<br />

Aufenthaltszeiten zwischen 7 und 10 Tagen bei Einsatz <strong>der</strong> mechanischen<br />

Desintegration. Überlastete Faulbehälter können dauerhaft und ohne Neubau<br />

weiterer Behälter entlastet werden.<br />

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