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Was können wir von der Schlammdesintegration mit Ultraschall ...

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<strong>Was</strong> können <strong>wir</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Schlammdesintegration</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> erwarten<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Die positiven Ergebnisse diverser Forschungs- und Entwicklungsarbeiten haben<br />

Hersteller <strong>von</strong> <strong>Ultraschall</strong>geräten dazu veranlasst, spezielle Systeme für den<br />

großtechnischen Einsatz zur Schlammbehandlung auf Kläranlagen zu entwickeln.<br />

Heute steht zweifelsfrei fest, dass 1. nie<strong>der</strong>frequenter <strong>Ultraschall</strong> hoher akustischer<br />

Intensität zum Aufschluss <strong>von</strong> Klärschlammzellen führt und 2. da<strong>mit</strong> <strong>der</strong> anaerobe<br />

Abbau intensiviert <strong>wir</strong>d, d.h. ein beschleunigter und weitergehen<strong>der</strong> Abbau <strong>der</strong><br />

organischen Schlammfeststoffe erfolgt. Es gilt nun diese Effekte auch im full-scale<br />

Betrieb auf Kläranlagen nachzuweisen und da<strong>mit</strong> Planer und Betreiber <strong>von</strong> dem<br />

Nutzen <strong>der</strong> innovativen <strong>Ultraschall</strong>technik zu überzeugen.<br />

Der Nachweis <strong>der</strong> verbesserten Schlammfaulung kann nur auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>von</strong><br />

Massenbilanzen erfolgen. Hierfür ist zunächst die Systemgrenze zu definieren. Im<br />

einfachen Fall <strong>wir</strong>d eine Bilanz über den Faulbehälter aufgestellt. Da die<br />

Klärschlammdesintegration jedoch auch sekundäre Aus<strong>wir</strong>kungen erzeugt, sollte <strong>der</strong><br />

Bilanzraum idealerweise die gesamte Kläranlage umfassen.<br />

Im praktischen Kläranlagenbetrieb wurde jedoch deutlich, dass die Aufstellung einer<br />

Massenbilanz in vielen Fällen schwierig ist. An<strong>der</strong>s ausgedrückt: das erhobene<br />

Datenmaterial und die daraus abgeleiteten Kenngrößen (z.B. Ausfaulgrad, spezifisch<br />

erzeugte Biogasmenge) spiegeln nicht immer die tatsächlichen Verhältnisse wi<strong>der</strong>.<br />

Allein die Tatsache, dass nahezu alle großtechnischen Faulbehälter nicht vollständig<br />

durchmischt werden und daher Totzonen und Kurzschlussströme aufweisen,<br />

unterstreicht die Schwierigkeit hier repräsentative Faulschlammkennwerte zu<br />

bestimmen. Selbst in einer kontrollierten Studie über einen zweijährigen Zeitraum<br />

konnten Abbaukenndaten nur <strong>mit</strong> erheblicher Schwankungsbreite er<strong>mit</strong>telt werden<br />

(Winter, 2004). Abbildung 4 zeigt das Ergebnis dieser Studie, wobei die<br />

Referenzwerte für den konventionellen Schlammabbau um 80% (52,4:29,0) streuen.<br />

unbehandelt aufgeschlossen relative Differenz<br />

-10,7<br />

Ringspaltmühle<br />

25,9<br />

29,0<br />

Vollraummühle<br />

14,2<br />

43,4<br />

49,5<br />

Ozonbehandlung<br />

19,7<br />

48,8<br />

58,4<br />

-6,3<br />

Lysatzentrifuge<br />

49,1<br />

52,4<br />

<strong>Ultraschall</strong><br />

9,9<br />

48,9<br />

53,8<br />

-20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Abbaugrad organischer Substanz [%]<br />

relative Differenz [%]<br />

Abbildung 4: Erzielte Abbaugrade <strong>von</strong> unbehandeltem und <strong>mit</strong> verschiedenen<br />

Aufschlussverfahren vorbehandelter Klärschlämme (Winter, 2004)<br />

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