22.01.2015 Aufrufe

Was können wir von der Schlammdesintegration mit Ultraschall ...

Was können wir von der Schlammdesintegration mit Ultraschall ...

Was können wir von der Schlammdesintegration mit Ultraschall ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Was</strong> können <strong>wir</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Schlammdesintegration</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> erwarten<br />

In den vergangenen drei Jahren sind in Deutschland etwa ein Dutzend Kläranlagen<br />

<strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong>desintegration ergänzt worden. Auf den meisten Anlagen erfolgt eine<br />

Teilstromdesintegration <strong>von</strong> etwa 30 bis 50% <strong>der</strong> anfallenden<br />

Überschussschlammmenge. Eine Vollstrombehandlung <strong>wir</strong>d aus rationalen und<br />

ökonomischen Gründen nicht empfohlen: Die Intensivierung <strong>der</strong> Faulung <strong>wir</strong>d nach<br />

heutiger Erkenntnis durch einen kombinierten Effekt <strong>von</strong> Flockenzerstörung,<br />

Zellzerstörung und enzymatischer Aktivierung ausgelöst. Infolge<br />

Teilstrombehandlung werden extra- und intrazelluläre Enzyme freigesetzt, die<br />

lysierende Eigenschaften besitzen und so<strong>mit</strong> zu einem Sekundäraufschluss <strong>der</strong><br />

unbehandelten Schlammmenge führen (Dohányos et al., 1999).<br />

Der spezifische Energieeintrag für den Teilstrom des ultraschallbehandelten<br />

Überschussschlammes liegt bei etwa 5 bis 15 kWh/m³. Im allgemeinen zeigt sich ein<br />

linearer Zusammenhang zwischen <strong>Ultraschall</strong>energie und Aufschlussgrad.<br />

Wesentlichen Einfluss auf den notwendigen Energieeintrag haben die<br />

Schlammeigenschaften. Bei günstigen technischen Voraussetzungen (siehe Kriterien<br />

in Tabelle 2) werden Abbausteigerungen in <strong>der</strong> Größenordnung 20 bis 50% erzielt.<br />

E<strong>der</strong> (2005) und Wolff (2005) berichten in separaten Beiträgen über großtechnische<br />

Erfahrungen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Ultraschall</strong>desintegration und zeigen den <strong>wir</strong>tschaftlichen Nutzen<br />

für den Betreiber anhand <strong>von</strong> konkreten Praxisbeispielen.<br />

Tabelle 2: Technische Voraussetzungen für den <strong>wir</strong>tschaftlichen Einsatz <strong>von</strong><br />

<strong>Ultraschall</strong> zur Intensivierung <strong>der</strong> Schlammfaulung (Neis, 2004)<br />

Günstig<br />

• Getrennte Eindickung des Sekundärschlamms<br />

• Gute Fließfähigkeit des Schlamms<br />

• Separate Beschallung des Sekundärschlamms<br />

• Kurze Faulzeit (t < 20 Tage)<br />

• Geringer Abbaugrad <strong>der</strong> Schlammstabilisierung<br />

(η oTR< 45%)<br />

• Geringe spezifische Biogasausbeute<br />

(< 350 L/kg oTR zu )<br />

Ungünstig<br />

• Primär- und Überschussschlamm nicht separiert<br />

• Schlechte Fließfähigkeit des Schlamms /<br />

hohe Viskosität<br />

• Hoher Anteil an Grob- und Festststoffen<br />

• Lange Faulzeit (t > 30 Tage)<br />

4. Intensivierung <strong>der</strong> aeroben Schlammstabilisierung<br />

Das wachsende Problem <strong>der</strong> Klärschlammentsorgung hat in jüngster Zeit weltweit<br />

Forschungsaktivitäten ausgelöst, die darauf abzielen, biologische Systeme zur<br />

Abwasserreinigung <strong>mit</strong> möglichst geringer Schlammproduktion zu entwickeln. Durch<br />

die erhöhte Bioverfügbarkeit nach Desintegration des Rücklaufschlammes <strong>wir</strong>d die<br />

Schlammmenge bereits im Abwasserreinigungsprozess verringert. Alle<br />

nachgeschalteten Systeme zur Behandlung und Entsorgung <strong>der</strong> überschüssigen<br />

Biomasse können dann entsprechend kleiner ausgelegt werden. Allerdings liegen -<br />

im Vergleich zu den Untersuchungen zur anaeroben Schlammstabilisierung - bisher<br />

wenig systematische Erkenntnisse vor. Wir stehen hier noch ganz am Anfang. Im<br />

Gegensatz zur Schlammfaulung muss ein viel komplexeres System <strong>mit</strong> internen<br />

129

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!