Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes September 2006 • Jahrgang 58
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes September 2006 • Jahrgang 58
Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes September 2006 • Jahrgang 58
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<strong>Zeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong><br />
<strong>September</strong> <strong>2006</strong> • <strong>Jahrgang</strong> <strong>58</strong> www.tjv.at
Innovation aus Tradition<br />
Der Klassiker unter den Ferngläsern. Seit 1949 ständig verbessert und mit neuen Innovationen<br />
ausgestattet beeindruckt der Habicht heute wie damals mit plastischen und lichtstarken<br />
Beobachtungsergebnissen. Die typische Konstruktion der Porroprismengläser ermöglicht<br />
eine sehr leichte und handliche Bauweise, die durch Stickstofffüllung wasserdicht und<br />
beschlagsfrei ist. Hervorragende Nahbeobachtung mit Tradition und Zukunft.<br />
Swarovski Optik KG, Swarovskistraße 70, 6067 Absam, Austria, Tel. +43/52 23/511-0, Fax +43/52 23/41 860, info@swarovskioptik.at www.swarovskioptik.com
4<br />
Der Biber als<br />
Heimkehrer<br />
9 Plattform Jägerin, Leserpost<br />
10 Steinwild<br />
12 Nationalratswahlen<br />
14 Raupen<br />
16 Jubilare <strong>September</strong><br />
Unsere Vorstellung von der „reinen“ Natur<br />
ist fast immer geprägt von Begriff en wie<br />
Harmonie, Gleichgewicht, stabiler Kreislauf<br />
oder zauberhaft er Vielfalt. Sie vermittelt uns<br />
ein Grundgefühl ausgewogener, faszinierender<br />
Vollkommenheit.<br />
Viel weniger ist uns dagegen bewusst,<br />
welchem Zwang zur Veränderung diese Naturgefüge<br />
ständig unterworfen ist. Neueste<br />
erdgeschichtliche Erkenntnisse führen uns<br />
das im Großen vor Augen: Viele Tier- und<br />
Pfl anzenarten kommen und gehen, wo einmal<br />
Eis war, ist Wüste, dort, wo heute Berge<br />
stehen, war einmal Meer.<br />
Aber auch im Kleinen gilt das Prinzip:<br />
„Nix ist fi x.“ Das Wetter ist nie gleich, einiges<br />
wächst merklich immer besser, anderes<br />
IMPRESSUM: JAGD IN TIROL · <strong>Zeitschrift</strong> <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong>. Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): <strong>Tiroler</strong> Jägerverband, Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck, Tel. 0512-57 10 93, 0800/244 177,<br />
0664/9750 806, Fax 0512/571093-15, e-mail: info@tjv.at, Schriftleitung: Helmuth Waldburger; Layout: Bernhard Feurstein. Hersteller und Anzeigenverwaltung: Print-Zeitungsverlag GmbH, Eduard-Bodem-Gasse 6,<br />
6020 Innsbruck, Tel. 0512-320 700, Fax 0512-320 720, email: jagd@jagdintirol.com. Redaktion: Geschäftsstelle TJV, Helmuth Schöffthaler. Anzeigen: Richard Kattnig. Produktion: Alexandra Schmid-Sahin. „Jagd<br />
in Tirol” wird an alle Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jägerverban<strong>des</strong> kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift, welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu veröffentlichen hat und zusätzlich<br />
über grundsätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet <strong>des</strong> Jagdwesens, <strong>des</strong> Naturschutzes usw. informiert. „Jagd in Tirol” erscheint am Monatsanfang. Redaktionsschluss ist der 15. <strong>des</strong> Vormonats. Für<br />
unverlangte Manuskripte und Bilder wird keine Verantwortung übernommen. Namentlich oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
6<br />
Fernglas-Test<br />
17 Der Jäger in der Schule<br />
18 „Bäriges“<br />
21 Aufgaben der Jagdschutzorgane<br />
22 Mitteilungen der Geschäftsstelle<br />
27 Aus den Bezirken<br />
Dynamische Natur<br />
schlechter. Ständig gibt es leichte Veränderungen<br />
und Verschiebungen. Und ich denke,<br />
gerade die Jagd bietet eine hervorragende<br />
Vorraussetzung, um das gut zu sehen,<br />
auch wenn wir die Ursachen meist gar nicht<br />
richtig verstehen.<br />
Wenn sie bei einem alten Jäger nachfragen,<br />
dann wird ganz deutlich, wie viel sich<br />
tut draußen in den Revieren im Laufe der<br />
Zeit. Manches Wild wird mehr, anderes immer<br />
weniger. Plötzlich tauchen irgendwo<br />
neue Wildtierarten auf oder kehren nach<br />
langer Zeit wieder zurück. Wie z.B. der<br />
Waschbär, der Wolf, der Luchs oder der Bär.<br />
Einige Entwicklungen sind leicht erklärbar,<br />
andere überhaupt nicht. So etwa die<br />
einfache Frage, warum sich so gut wie alle<br />
Titelfoto: Albert Mächler, Fotos: Dr. Michael Martys, Martin Reiter, privat, H. Schöffthaler<br />
28 Vereine<br />
29 Kulinarium<br />
30 Werkstoff Holz<br />
34 Offroad Special<br />
36 Jagdhunde<br />
Meinung<br />
Mag. Paul Steixner<br />
Lan<strong>des</strong>jäger meister<br />
von Tirol<br />
Inhalt<br />
32<br />
Im Portrait: Bezirksjägermeister<br />
Hermann Siess<br />
Hirscharten immer mehr ausbreiten. Nicht<br />
nur bei uns im Alpenraum, sondern weltweit,<br />
seit Jahrzehnten. Niemand weiß es.<br />
Oder die Frage, warum rote Eichhörnchen<br />
immer seltener werden und graue inzwischen<br />
völlig dominieren.<br />
Interessant ist das allemal. Aber um mehr<br />
als andere davon zu wissen, brauchen wir<br />
die Forschung – auch für die Jagd. ■<br />
3
Fachartikel<br />
Der Biber<br />
(Castor fi ber)<br />
ein Heimkehrer nach Tirol<br />
von Mag. Silvia Hirsch<br />
Der Biber ist das größte Nagetier Europas.<br />
Er wiegt 20-30 kg. Sein breiter<br />
mit Hornschuppen bedeckter<br />
Schwanz dient als Steuer, Fettdepot und zur<br />
Regulierung der Körpertemperatur. Dem<br />
Leben im und am Wasser ist er bestens angepasst.<br />
Am Bauch beträgt seine Haardichte<br />
23.000 Haare/cm2, am Rücken: 12.000.<br />
Zusätzlich wird das Fell mit einem öligen<br />
Drüsensekret eingefettet. Die kleinen braunen<br />
Augen, werden beim Schwimmen und<br />
Tauchen geschützt, in dem sich ein hauchdünnes<br />
Häutchen vorschiebt. Die kurzen<br />
Ohren sind wie die Nase unter Wasser verschließbar.<br />
Die Vorderpfoten mit 5 relativ kurzen<br />
Zehen und ziemlich langen Krallen dienen<br />
zum Greifen von Gegenständen und zum<br />
Scharren von Gängen. Die Hinterpfoten mit<br />
5 längeren Zehen und kürzeren stumpfen<br />
Krallen sind mit Schwimmhäuten versehen.<br />
Eine Besonderheit ist eine als Putzkralle be-<br />
zeichnete Doppelkralle an der 2. Zehe der<br />
Hinterpfoten. Die mit einer orangeroten<br />
harten Schmelzschicht versehenen paarigen<br />
Nagezähne wachsen ständig nach. Der<br />
Biber ist vorwiegend dämmerungs- und<br />
nachtaktiv. Als guter Schwimmer und Taucher<br />
bleibt er meist nur 2-3 Minuten unter<br />
Wasser, kann aber auch durch effi ziente<br />
Ausnutzung <strong>des</strong> eingeatmeten Sauerstoff s<br />
bis 15 Minuten abtauchen.<br />
Die Nahrung <strong>des</strong> Bibers richtet sich nach<br />
dem Pfl anzenangebot in und am Wasser<br />
je nach Jahreszeit. Im Sommer nimmt er<br />
vorwiegend Kräuter und auch Feldfrüchte<br />
zu sich, im Winter Zweige und Rinde von<br />
Weichhölzern, wie Pappeln, Weiden, Erlen<br />
und Birken. Als erwachsenes Tier braucht<br />
der Biber pro Jahr etwa 7,5 m³ Hölzer<br />
und Pfl anzen als Nahrungsgrundlage. Im<br />
Herbst legt der Biber Wintervorräte an,<br />
indem er Äste und Zweige unter Wasser<br />
in den Damm steckt und sie somit „frisch“<br />
hält. Der Biber lebt monogam im Familienverband,<br />
dem oft 2 Generationen Jungtiere<br />
angehören. Die „Geschwister“ helfen<br />
bei der Aufzucht der nächsten Generation<br />
von Jungtieren. Mit ca. 3 Jahren wird er geschlechtsreif.<br />
Die Paarung erfolgt zwischen<br />
Jänner und März. Nach einer Tragzeit von<br />
105-107 Tagen werden 1-5 Junge, behaart<br />
mit off enen Augen geboren. Sie können sofort<br />
schwimmen. Mit 2 Jahren verlassen die<br />
Jungen die Familie.<br />
Wenn der Lebensraum groß genug ist,<br />
kann eine Biberkolonie auch aus mehreren<br />
Familien bestehen. Als Lebensraum bevorzugt<br />
der Biber langsam fl ießende oder stehende<br />
Gewässer mit reichem Uferbewuchs<br />
oder ausgedehnte Auwälder, akzeptiert aber<br />
auch andere Gewässertypen. Entsprechend<br />
der Steilheit <strong>des</strong> Ufers legt er seinen Biberbau<br />
an. Allen Bauformen ist gemeinsam,<br />
dass der Wohnkessel, der mit Nagespänen<br />
ausgepolstert wird, über der Wasseroberfl ä-<br />
4 Fotos: Dr. Michael Martys, Florian Haslwanter<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
che liegt. Die Eingänge in die Burg sollten<br />
jedoch immer unter Wasser liegen. Dementsprechend<br />
legt der Biber Dämme aus Ästen,<br />
Erdmaterial und Steinen an und reguliert<br />
somit den Wasserstand. Die Reviergröße ist<br />
abhängig von der Gewässergröße.<br />
Sie kann 100 m an Seen und bis 3000 m<br />
an Fließgewässern betragen. Nach der Reviergründung<br />
sind Biber ortstreu, Reviere<br />
werden über Generationen benützt. Markiert<br />
wird mit dem Bibergeil. Biber halten<br />
keinen Winterschlaf, sind aber unter Umständen<br />
wochenlang im Bau. Sie werden in<br />
freier Wildbahn 12-17 Jahre, im Zoo 20-25<br />
Jahre alt.<br />
Warum er ausstarb<br />
Über die ursprüngliche Verbreitung <strong>des</strong> Bibers<br />
in Tirol ist nur wenig bekannt. Hinweise<br />
fi ndet man vor allem durch Ortsnamen<br />
wie Biberwier und Bachbezeichnungen.<br />
Grund für das Aussterben war in erster<br />
Linie die direkte Verfolgung. Erst später<br />
schränkten wasserbauliche Maßnahmen seinen<br />
Lebensraum immer mehr ein. Der Biber<br />
wurde aus verschiedenen Gründen bejagt.<br />
Das Wildbret war eine begehrte Fastenspeise.<br />
Der Pelz war ähnlich wie beim Fischotter<br />
durch das dichte Haarkleid eine Kostbarkeit<br />
und dem Bibergeil (Castoreum), einem Sekret<br />
der Analdrüsen mit moschusartigem<br />
Geruch, wurde eine aphrodisierende Wirkung<br />
zugesprochen. Der letzte Biber Tirols<br />
wurde im Jahr 1813 Vilsfl üsschen gefangen.<br />
Biber in Tirol<br />
In den 70ern wurden in Bayern in einem<br />
groß angelegten und erfolgreichen Projekt<br />
Biber wieder angesiedelt. Ab 1990 gelang es<br />
den Nachkommen dieser bayrischen Population<br />
am Inn bei Ebbs wieder <strong>Tiroler</strong> Boden<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
zu betreten. In den darauf folgenden Jahren<br />
siedelten sie sich in diesem Gebiet an.<br />
Die Ausbreitung <strong>des</strong> Bibers verläuft innaufwärts.<br />
Die Tiere begeben sich, wenn sie<br />
geschlechtsreif werden, auf Wanderschaft<br />
und siedeln sich am Inn und seinen Nebenbächen<br />
an. Aus der Literatur geht hervor,<br />
dass mit einer jährlichen Ausdehnung<br />
<strong>des</strong> Biberbesiedelungsraumes um 4 km zu<br />
rechnen ist. 1997 fi el in Innsbruck der erste<br />
Biber in Tirol dem Verkehr zum Opfer. Seither<br />
sind mehr als 10 Tiere durch Verkehrsunfälle<br />
in Tirol zu Tode gekommen, davon<br />
im Jahr 2005 drei Tiere. Aktuell vom Biber<br />
bewohnte Reviere in Tirol (Stand 2005) fi ndet<br />
man zwei in Ebbs, einer im Großraum<br />
Kufstein, zwei im Raum Langkampfen,<br />
min<strong>des</strong>tens zwei in St. Johann/Kirchdorf<br />
und jeweils eines in Weer, Stans und Reutte.<br />
Verwaiste Reviere fi ndet man in Leiblfi ng,<br />
Zirl, Prutz, Ehrwalderbecken und in<br />
Ramsau im Zillertal. Um sich auch im dicht<br />
besiedelten Gebiet etablieren zu können,<br />
brauchen Biber lediglich ganzjährig mäßig<br />
sauberes Wasser, einen gleichmäßig hohen<br />
Wasserstand und ausreichende Ufer- und<br />
Wasservegetation. Der Biber steht unter<br />
strengstem Schutz – österreichweit als auch<br />
EU-weit. Er darf nicht nur selbst nicht direkt<br />
bedroht werden, auch sein Lebensraum<br />
darf nicht beeinträchtigt werden.<br />
Biber-Forschung<br />
Seit einem Dreivierteljahr ist Nadin Egger,<br />
Diplomstudentin am Institut für Zoologie<br />
der Universität Innsbruck auf Spurensuche<br />
nach dem Biber in Tirol. Vom Alpenzoo<br />
fachlich betreut, hat die Biberforscherin an<br />
einigen Gewässern, vor allem am Innufer<br />
und seinen Seitenbächen aktuelle Nachweise<br />
von diesem größten Nagetier Europas<br />
feststellen können.<br />
Fachartikel<br />
Ältere Schnitte und Nagespuren an Ufergehölzen<br />
deuten darauf hin, dass nur wenige<br />
Biber in Tirol dauerhaft ansässig sind.<br />
Viele begeben sich auf Wanderschaft , auf<br />
der Suche nach geeignetem Lebensraum.<br />
Dieser ist in Tirol kaum vorhanden, weil<br />
Stillwasserzonen und breite, mit Laubhölzern<br />
bewachsene Uferbereiche fehlen. Oft<br />
sind Biberbiotope nur inselartig vorhanden,<br />
sodass Biber den gefährlichen Weg über<br />
Verkehrsfl ächen nehmen müssen, wo sie<br />
immer öft er zu Tode kommen. Auch das<br />
Hochwasser im letzten Jahr hat sicherlich<br />
so manche Biberburg betroff en.<br />
Der Biber wird also künft ig in Tirol nicht<br />
häufi ger werden, aber trotzdem sollten wir<br />
diesem Heimkehrer eine Chance geben. Um<br />
ein möglichst vollständiges Bild der aktuellen<br />
Situation zu erhalten, bittet der Alpenzoo<br />
um die Mithilfe (Tel. 0664/3118638). ■<br />
Jagdschießen in Dalaas<br />
1. Internationales Jagdschießen in<br />
Dalaas/Klostertal/Vlbg.<br />
Distanz: 100–120 m mit Großkalibergewehr.<br />
Schießzeiten: Samstag, 2. und Sonntag,<br />
3. <strong>September</strong> <strong>2006</strong>: 9.00–17.00 Uhr<br />
5
10 Ferngläser 8x42<br />
im Test Teil 1<br />
Ferngläser gehören wohl zu den<br />
wichtigsten Ausrüstungsgegen-<br />
ständen <strong>des</strong> Jägers. Unter den<br />
Weidmännern besonders beliebt<br />
sind die Ferngläser mit 8-facher<br />
Vergrößerung und einem Objek-<br />
tivdurchmesser von 42 mm. Unser<br />
Schweizer Testteam hat insgesamt<br />
10 Ferngläser verschiedener Herstel-<br />
ler und Preiskategorien miteinander<br />
verglichen.<br />
von Michele Costantini<br />
Das Fernglas, Binokular, Feldstecher,<br />
Binokel, Glas, Prismenglas, Spiegel,<br />
Doppelfernrohr und wie es sonst<br />
noch genannt wird, ist neben der Jagdwaff e<br />
das wichtigste Werkzeug <strong>des</strong> Jägers. Der italie-<br />
nische Artillerieoffi zier und spätere Professor<br />
für Vermessungswesen, Ignazio Porro, konstruierte<br />
1850 erstmals ein Fernrohr, in dem<br />
zwei Prismen anstatt Linsen zur Aufrichtung<br />
<strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> Verwendung fanden. Dieses Umkehrsystem<br />
ermöglichte es erstmals, kompakte<br />
Fernrohre und später auch Binokulare<br />
zu konstruieren. Heute gibt es verschiedene<br />
Prismensysteme.: Dachkantprismen haben<br />
sich durchgesetzt.<br />
Vergütung, Glasqualität<br />
und Streulichtrefl exion<br />
Nicht nur die Prismensysteme sind ausschlaggebend<br />
für die Bildqualität eines<br />
Fernglases, auch die Qualität der Linsen,<br />
deren Vergütung und die Minimierung der<br />
Streulichtrefl exionen im Gerät selbst spielen<br />
eine große Rolle. Bereits für wenig Geld bekommt<br />
man schon Beobachtungsferngläser,<br />
Alt und Neu: Kern Porroprismenglas<br />
im Vergleich<br />
mit Swarovski EL<br />
6 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
ei denen alle Glas-Luft -Flächen vergütet<br />
sind. Leider ist nicht jede Vergütung gleich<br />
gut. Bei den Spitzengläsern sind es insgesamt<br />
gegen 100 Schichten, die auf die Linsen<br />
aufgedampft werden. Diese Vergütungen<br />
verhindern u. a. Refl exionen, Fehlfarben,<br />
Farbsäume und sorgen für ein ausgeglichenes,<br />
scharfes, farb- und kontrastreiches Bild.<br />
Eine ganz wichtige Rolle spielen auch die<br />
verwendeten Glassorten. Es kann durchaus<br />
vorkommen, dass ein Kilo optisches Glas (z.<br />
B. Fluoridglas etc.) bester Qualität weit über<br />
13.000.- Euro kostet. Diese hochwertigen<br />
Linsen werden dann in die Highend-Geräte<br />
eingebaut. Hingegen werden bei Billigstanbietern,<br />
vornehmlich aus Fernost, oft mals<br />
Presslinge aus Glas oder Kunststoff verarbeitet.<br />
Kunstoffl insen eignen sich übrigens<br />
nicht für den Einbau in Ferngläsern mit<br />
Qualitätsanspruch. Nachdem die Möglichkeiten,<br />
auf dem optischen Bereich ein Highend<br />
Fernglas noch ökonomisch sinnvoll zu<br />
verbessern, nahezu ausgeschöpft sind, tritt<br />
immer stärker die Reduktion von Streulicht<br />
in den Vordergrund. In den letzten Jahren<br />
wurden mit dem Leica-Ultravid, dem Nikon<br />
HG DCL, dem Swarovski EL und dem Zeiss<br />
Victory FL große Fortschritte in diesem Bereich<br />
erzielt. Veränderungen, die gegenüber<br />
den Vorgängermodellen auch von bloßem<br />
Auge noch sichtbar sind.<br />
Gewicht, Ergonomie und<br />
Design<br />
Ebenfalls in den letzten Jahren hat die Bedeutung<br />
<strong>des</strong> Designs stark zugenommen,<br />
zudem wurde auch vermehrt Wert auf die<br />
Ergonomie gelegt. Neue Materialien wie<br />
Magnesium, Titan und hochwertige Verbundkunststoff<br />
e werden heute für die Konstruktion<br />
<strong>des</strong> Gehäuses oder einzelner Teile<br />
verwendet, was zu einer Gewichtsreduktion<br />
führt. Die Gummierung <strong>des</strong> Gehäuses<br />
wurde vielerorts komplett neu entwickelt<br />
und griffi ger, leichter, verschleißärmer und<br />
rutschfester gemacht. Bei guten Geräten ist<br />
eine Wasserdichtigkeit von 4 bis 5 Meter<br />
unter Wasser Standard (ISO-Norm). Die<br />
meisten Geräte funktionierten sowohl bei<br />
–25° C als auch bei über 50° C einwandfrei.<br />
Ich werde immer wieder gefragt, warum<br />
wir die optischen Geräte bei –25° C testen.<br />
Dies hat zwei Gründe: –25° C kommen bei<br />
uns durchaus vor, gerade beim Ansitz auf<br />
Schwarzwild (im letzten Winter mehrmals).<br />
Der zweite Grund ist viel banaler: Mein<br />
Kühlraum ist auf -25° C eingestellt und es<br />
steht mir auch kein anderer zur Verfügung.<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Mittel- oder Spitzenklasse<br />
Wie schon unsere kleine Auswahl zeigt, ist die<br />
Palette an Ferngläsern riesig. Im Spitzenbereich<br />
sind die Hersteller Leica, Swarovski, Zeiss und<br />
mit Einschränkungen auch Nikon führend.<br />
Spitzengeräte kosten zwischen € 1.250.- und<br />
2.000.-. Diese Spitzenhersteller bieten aber<br />
auch etwas günstigere Ferngläser in der oberen<br />
Mittelklasse zwischen € 750.- und 1.250.-<br />
an. Der günstigere Preis geht zumeist auf eine<br />
niedrigere Leistung zurück, die mechanische<br />
und optische Qualität ist zumeist ebenso hoch<br />
wie bei Highend-Geräten. Was heißt das? Bildschärfe,<br />
Helligkeit, Stabilität sind meist ähnlich<br />
gut. Reduziert ist jedoch oft das Sehfeld<br />
(billigere Glassorten) und vielleicht auch die<br />
Randschärfe. Das Gewicht sowie die Streulichtempfi<br />
ndlichkeit sind bei Mittelklassegeräten<br />
zumeist geringfügig höher. Diese Geräte<br />
sind sozusagen Preis-Leistungs-optimiert, d. h.<br />
man erhält die volle Qualität und nahezu die<br />
Leistung eines Highend-Fernglases zu einem<br />
deutlich niedrigeren Preis.<br />
Das richtige Glas<br />
Die Wahl <strong>des</strong> richtigen Fernglases für die Jagd<br />
hängt nahezu ausschließlich von den persönlichen<br />
Vorlieben, dem Design sowie der<br />
Marke und dem vorgesehenen Einsatzzweck<br />
ab. Nicht zuletzt spielt auch die Größe <strong>des</strong><br />
persönlichen Portemonnaies eine wichtige<br />
Rolle. Fangen wir bei der Vergrößerung an:<br />
In der Jägerschaft haben sich Ferngläser mit<br />
7- bis 10-facher Vergrößerung durchgesetzt.<br />
Bei den <strong>Tiroler</strong> Jäger am meisten verbreitet<br />
sind solche mit 8-facher Vergrößerung, denn<br />
diese können von den meisten Jägern noch<br />
ohne Aufl age ruhig gehalten werden. Unter<br />
diesen haben sich vor allem die Binokulare<br />
mit einem Objektivdurchmesser von 42 mm<br />
durchgesetzt. Der Grund hierfür liegt am relativ<br />
geringen Gewicht und der noch akzeptablen<br />
Dämmerungstauglichkeit.<br />
Der Test<br />
Unser Testteam bestand aus den fünf Personen,<br />
die bereits an anderen Tests mitgearbeitet<br />
haben. Bewertet wurde die optische Qualität<br />
(10 Kriterien / Situationen gewertet mit 50%)<br />
in verschiedenen Situationen sowie die Ergonomie<br />
(5 Kriterien gewertet mit 25%) nach<br />
subjektiven Gesichtspunkten. Im weiteren<br />
wurden bewertet: Die Stabilität (5 Kriterien<br />
gewertet mit 25%) der Mechanik, die Spritzwasserdichtigkeit,<br />
die Betriebstemperatur (im<br />
Kühlhaus bei –25° C, pralle Sonne Gerätetemperatur<br />
ca. +50° C).<br />
Fotos: Constantini (2)
Test<br />
Es konnten jeweils 0 bis 10 Punkte vergeben<br />
werden. Die Bewertung der fünf Testpersonen<br />
wurde zusammengezählt und der<br />
Durchschnitt errechnet und erst am Schluss<br />
auf den nächsten halben Punkt auf- oder abgerundet.<br />
Da die Ergebnisse sehr nah beieinander<br />
lagen, haben wir der Übersichtlichkeit<br />
halber die Punktezahl verdoppelt.<br />
Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen,<br />
habe ich die einzelnen Ferngläser für „Jagd<br />
im Tirol“ den zwei verschiedenen Bereichen<br />
zugeteilt: obere Mittelklasse und Highend-<br />
Geräte. Die Reihenfolge der unten aufgeführten<br />
Geräte ist alphabetisch und hat keinerlei<br />
Aussagekraft hinsichtlich der Qualität. Die<br />
Herstellerangaben bei den technischen Daten<br />
wurden mit Stichproben überprüft , kleine Abweichungen<br />
im Rahmen von Rundungsdiff erenzen<br />
wurden toleriert, große Abweichungen<br />
nach Rücksprache mit dem Hersteller / Importeur<br />
korrigiert. Die Qualität <strong>des</strong> Zubehörs<br />
wurde nicht gewertet.<br />
Alle Ferngläser wurden gewogen<br />
und vermessen. Nicht immer stimmten<br />
die Herstellerangaben!<br />
Alle Testgeräte<br />
gingen (fast)<br />
anonym ins<br />
Rennen.<br />
Die echten Highend<br />
Ferngläser:<br />
Die Spitzenmodelle von Leica, Nikon, Swarovski<br />
und Zeiss sind ohne Wenn und Aber<br />
echte High-End-Optiken. Die optische Qualität<br />
ist hervorragend. Mechanik und Ergonomie<br />
ausgereift . Es lassen sich zwar kleine<br />
Unterschiede feststellen, doch es ist wie ein<br />
Vergleich zwischen einem guten BMW oder<br />
Merce<strong>des</strong>. Schlussendlich entscheiden hier die<br />
persönlichen Vorlieben. Die kleinen Unterschiede<br />
haben wir in dieser Klasse sehr genau<br />
beschrieben, vielleicht sind sie etwas übertrieben<br />
dargestellt, aber nur so ist es möglich,<br />
den Lesern dieses Berichtes die Unterschiede<br />
deutlich zu machen.<br />
Leica Ultravid 8x42 BR<br />
(20 Punkte)<br />
Dieses Glas ist in Jägerkreisen noch wenig<br />
verbreitet, zu Unrecht! Vielleicht liegt es daran,<br />
dass Leica (noch) keine Zielfernrohre<br />
herstellt. Auf jeden Fall erfüllt dieses Glas<br />
alle Ansprüche der Jägerschaft voll und ganz.<br />
Optik: Klares scharfes Bild, kontrastreich<br />
und brillant, sehr wenig Störungen bei Gegenlicht.Ergonomie:<br />
Etwas zu groß wirken<strong>des</strong><br />
zentrales Einstellrad, welches aber gut<br />
mit Handschuhen bedienbar ist. Gute Daumenstütze,<br />
bei Nässe etwas rutschige Gummierung,<br />
ansonsten sehr angenehm. Augenmuscheln<br />
in drei Positionen arretierbar.<br />
Dioptrienausgleich mittels herausziehbarem<br />
zentralem Einstellrad mit Anzeige! Mechanik:<br />
Gehäuse aus Magnesium/Leichtaluminium<br />
mit Titanachse. Alle Bedienelemente<br />
liefen sowohl bei Kälte und großer Hitze<br />
problemlos.<br />
Nikon HG-L 8x42 DCF<br />
(19,5 Punkte)<br />
Mit diesem Fernglas hat Nikon den Sprung<br />
in die Highend-Welt defi nitiv geschafft und<br />
das zu einem recht guten (Einführungs-?)<br />
Preis. Dieses Stück wurde besonders genau<br />
unter die Lupe genommen. Optik: Klares,<br />
scharfes, brillantes und kontrastreiches Bild.<br />
Etwas knallige Farben (rot und gelb). Sehr<br />
gutes Verhalten bei Gegenlicht, jedoch noch<br />
etwas Falschlicht (minimal). Ergonomie:<br />
Griffi ge Gummierung, wirkt etwas grob, keine<br />
Daumenmulde oder –stütze, man ermüdet<br />
schnell, da das Gerät nicht wirklich gut in<br />
der Hand liegt. Wirkt etwas klobig. „Es fehlt<br />
etwas Eleganz“ meinte unsere Dame im Testteam.<br />
Okulare rasten in drei Stufen ein. Der<br />
Dioptrienausgleichsring am rechten Okular<br />
kann blockiert werden. Eine Dioptrienverstellung<br />
am zentralen Einstellrad wäre zu<br />
bevorzugen. Mechanik: Gehäuse aus gummiertem<br />
Leichtmetall macht stabilen Eindruck.<br />
Wärme- / Kältetest lief problemlos.<br />
8 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Swarovski EL 8,5x42<br />
WB (20 Punkte) (Abb. 23)<br />
Das Swarovski EL wurde vor sechs Jahren<br />
auf dem Markt eingeführt und ist mittlerweile<br />
das dienstälteste Highend-Fernglas. Im<br />
Laufe der letzten Jahre wurden immer wieder<br />
kleinere Verbesserungen durchgeführt.<br />
Dieses Fernglas ist immer noch „up to date“.<br />
Etwas ungewöhnlich ist der Vergrößerungsfaktor<br />
8,5x, was jedoch in der Praxis keine<br />
Auswirkungen hat. Optik: Klares, scharfes,<br />
kontrastreiches Bild. Die Farbwiedergabe ist<br />
angenehm, weiche Pastelltöne, aber trotzdem<br />
ist noch genügend Brillanz vorhanden.<br />
Im äußersten Bereich leichte Randunschärfe.<br />
Sehr gute Eigenschaft en beim Betrachten von<br />
Objekten in Schattenpartien bei Gegenlicht.<br />
Dieses weiche Bild ist auch der Schlüssel dazu,<br />
dass sich bei extremen Lichtverhältnissen (auf<br />
Schnee- und Wasserfl ächen, bei Gegenlicht,<br />
im Schatten <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>) Wild noch sicher<br />
ansprechen lässt. Auch wenn das Bild auf den<br />
ersten Blick nicht ganz so brillant ist wie das<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
der anderen Highend-Gläser, merkt, dass dieses<br />
Glas im Gebirge aus der Praxis heraus entwickelt<br />
wurde. Ergonomie: Der patentierte<br />
Durchgriff und die Daumenmulden ermöglichen<br />
ein ermüdungsfreies Halten und Tragen<br />
dieses Fernglases auch über längere Zeit. Die<br />
Gummiarmierung ist angenehm und äußerst<br />
robust. Die Dioptrienverstellung am zentralen<br />
Einstellrad funktioniert problemlos. Mechanik:<br />
Gehäuse aus Magnesium, strapazierfähige<br />
Gummierung, stabile Mechanik, alles läuft<br />
problemlos.<br />
Zeiss Victory 8x42 T* FL<br />
(20 Punkte)<br />
Als eine der ältesten Optikschmieden ruht<br />
sich die Carl Zeiss Sports Optics nicht etwa<br />
auf ihren Lorbeeren aus, sondern entwickelt<br />
immer neue Spitzenferngläser. Im Sommer<br />
Plattform Jägerin<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Hegegemeinschaftsschießens<br />
der HG Plansee<br />
konnten die Damen der Plattform<br />
Jägerin „Bezirk Reutte“ ihr Können<br />
unter Beweis stellen. Als beste<br />
Schützin kristallisierte sich Maria<br />
Kieltunk aus Vils heraus. Sie gewann<br />
die Wertung je ein Schuss<br />
liegend, sitzend angestrichen und<br />
stehend angestrichen sowie die<br />
Ehrenscheibe. Dies wurde beim<br />
anschließenden Grillfest ausgiebig<br />
gefeiert. Ein besonderer Dank<br />
gilt WM Fritz Hosp, der sich sofort<br />
bereit erklärt hat, erstmalig das<br />
Schießen für die Jägerinnen auszurichten.<br />
Bild: v. l. Bezirkssprecherin<br />
Sonja Falbesoner, WM Fritz Hosp;<br />
Mitte: Maria Kieltrunk;<br />
Fotos: Constantini (6), privat (1)<br />
2004 kam dieses Modell auf den Markt. Im<br />
modernen, jedoch bewusst schlicht-klassisch<br />
gehaltenem Design präsentiert Zeiss ihr Spitzenfernglas.<br />
Optik: Klares, scharfes, kontrastreiches,<br />
fast schon etwas zu brillantes Bild.<br />
Typisches „Zeiss“-Bild – an Klarheit nicht zu<br />
überbieten. Einziger Schwachpunkt ist die<br />
mangelnde Aufl ösung in Schattenpartien bei<br />
Gegenlicht. Zwar ist das Streulicht nur minimal,<br />
aber durch das extrem kontrastreiche<br />
Bild können unsere Augen diesen Kontrastumfang<br />
nicht mehr vollumfänglich verarbeiten.<br />
Alle fünf Testpersonen kamen zum gleichen<br />
Resultat! Ansonsten ist dieses Fernglas<br />
optisch hervorragend. Ergonomie: Angenehme<br />
Gummierung, bei Minustemperaturen<br />
sehr hart, bei Nässe leicht rutschig, sehr angenehm<br />
mit guten Handschuhen. Daumenmulde<br />
und –stütze fehlen. Dioptrieneinstellung<br />
durch Herausziehen <strong>des</strong> zentralen Verstellra<strong>des</strong>.<br />
Augenmuscheln rasten in drei Stufen ein.<br />
Mechanik: Gehäuse aus hochwertigstem Verbundkunststoff<br />
„Made in Switzerland“. Mechanisch<br />
in Ordnung. Guter Gesamteindruck.<br />
Mit 755 g das leichteste Highend-Fernglas. ■<br />
Forsetzung: Die obere Mittelklasse<br />
in Jagd in Tirol - Oktober!<br />
Leserpost<br />
Steinwild-Ansiedlung<br />
in Tirol<br />
Test<br />
Zu Ihrem Bericht im Juli/August <strong>2006</strong><br />
„70er Jahre“: „Steinwild-Ansiedlung in<br />
Tirol“ noch Folgen<strong>des</strong>: 1976 siedelten<br />
wir 7 Steinbockkitze im Revier Reutte/<br />
Untere aus. Diese kamen vom St. Gallener<br />
Tierpark Peter und Paul.<br />
Es folgten einige Jahre später 4 mehrjährige<br />
Tiere aus dem Engadin. Nach<br />
anfänglichen, nicht erfolgreichen Versuchen<br />
meines Vaters in den 50er Jahren,<br />
hat sich nunmehr eine Steinwildkolonie<br />
von vielleicht ca. 50 Tieren gebildet. Es<br />
geht langsam, da es dem Steinwild an<br />
felsigem Gelände und nach oben freien<br />
Flächen fehlt. Doch es geht, und es konnten<br />
schon einige Kapitale zur Strecke gebracht<br />
werden. Alten Aufzeichnungen<br />
zufolge gab es zu Kaiser Maximilians<br />
Zeiten Steinwild am Plansee. Dies sei Ihrem<br />
Artikel noch hinzugefügt.<br />
CARLO VON OPEL<br />
9
Fachartikel<br />
Das Steinwild ist<br />
wieder in allen<br />
Alpenländern heimisch<br />
D<br />
Das Steinwild ist heute wieder in<br />
weiten Teilen seines geeigneten<br />
alpinen Lebensraumes heimisch.<br />
Die Populationen verteilen sich entlang <strong>des</strong><br />
gesamten Alpenkamms, von den Seealpen<br />
im Südwesten bis zu den Österreichischen<br />
Kalkalpen, den Norischen und Julischen Alpen<br />
sowie den Karawanken im Osten.<br />
Die zahlenmäßig stärksten Populationen<br />
liegen in zwei deutlich voneinander getrennten<br />
Regionen: die Grajischen, Walliser<br />
und Berner Alpen einerseits (westliche Alpen)<br />
und die Adula, Rätischen und Ötztaler<br />
Alpen sowie die Hohen Tauern andererseits<br />
(zentral/östliche Alpen). Die dazwischen<br />
liegenden Urner und Lepontinischen Alpen<br />
(Gotthard-Gebiet) bilden aufgrund<br />
der dort herrschenden geologischen und<br />
klimatischen Verhältnisse für Steinwild weniger<br />
günstige Lebensräume. Die dortigen<br />
Steinwildpopulationen kommen denn auch<br />
zahlenmäßig nicht an die größeren heran.<br />
Die großen Populationen befi nden sich<br />
im Bereich <strong>des</strong> Alpenhauptkammes und<br />
zählen bis zu einigen tausend Tieren. Die<br />
Fläche ihres Lebensraumes kann 1000 km_<br />
übersteigen. Die etwa 80 Kolonien im Bereich<br />
<strong>des</strong> Alpenran<strong>des</strong> sind hingegen meist<br />
sowohl zahlen- als auch fl ächenmäßig klein.<br />
Sie tragen jedoch zur Bereicherung der al-<br />
pinen Fauna bei, wenngleich dort der Stein-<br />
wild nicht überall als autochthon im Sinne<br />
der nacheiszeitlichen Verbreitung gelten<br />
kann. Das betrifft etwa die neu gegründete<br />
Populationen im Westen der französischen<br />
Alpen sowie östlich der Hohen Tauern und<br />
jene im Schweizer Jura.Die Verbreitung <strong>des</strong><br />
Steinwil<strong>des</strong> im Alpenraum ist diskontinuierlich:<br />
Die lokalen Populationen sind nicht<br />
durch wandernde Individuen verbunden<br />
und existieren <strong>des</strong>halb unabhängig voneinander.<br />
Die durch tiefe Alpentäler oder ausgedehnte<br />
Waldgebiete isolierten Gebirgsstöcke<br />
mit geeignetem Lebensräumen gleichen Inseln,<br />
die aus dem Tiefl and herausragen.<br />
Die Bestände<br />
Am meisten Steinböcke leben heute in der<br />
Schweiz und in Italien. die Bestände die-<br />
ser beiden Länder machen mit jeweils gut<br />
13.000 Tieren zwei Drittel der Gesamtpopulation<br />
aus. Einige tausend Tiere leben in<br />
Frankreich und in Österreich. Hingegen ist<br />
im Fürstentum Liechtenstein, in Deutsch-<br />
land und in Slowenien der Bestand an frei<br />
lebenden Alpensteinböcken, bedingt durch<br />
die nur beschränkte Größe <strong>des</strong> dort verfügbaren<br />
Lebensraumes, auf wenige Tiere beschränkt.<br />
In Frankreich wird dem Steinwild-Ansieldungsprogramm<br />
in Naturschutzkreisen<br />
nach wie vor hohe Priorität eingeräumt,<br />
obwohl das für Steinwild geeignete Gebiet<br />
nun besiedelt sein dürft e. Die Savoie (2.800<br />
Steinböcke) und die Haute Savoie (1.800<br />
Stück) sind die steinwildreichsten Départements<br />
Frankreichs, während die weiter südlich<br />
und westlich liegenden Départements<br />
weniger als 1000 Tiere zählen (Isère, Drôme,<br />
Hautes-Alpes, Alpes de Haute-Provence<br />
und Alpes-Maritimes).<br />
In Italien lebt ein Großteil der Steinböcke<br />
im westlichen Teil der Alpen. Die Region Piemonte<br />
zählt 3.700 Steinböcke, Region Val<br />
10 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
d’ Aosta 5.600. aber auch in der Lombardia<br />
leben gut 2.000 Steinböcke. Hingegen sind<br />
die italienischen Ostalpen noch relativ dünn<br />
besiedelt: In den Regionen Trentino-Alto<br />
Adige (Südtirol) und Friuli-Venezia Giulia<br />
werden jeweils weniger als 1.000 Steinböcke<br />
registriert. Dies ist einerseits bedingt durch<br />
die geringere Eignung <strong>des</strong> dortigen Habitats<br />
im Vergleich zu jenem in den zentralen und<br />
westlichen Alpen. Andererseits aber erlaubt<br />
in Italien ein beträchtliches Potential an<br />
Lebensräumen immer noch eine Zunahme<br />
der Populationen, besonders im off enen<br />
Jagdgebiet.<br />
Außerhalb der Schutzgebiete hat das<br />
Steinwild mancherorts wegen unkontrollierter<br />
Abschüsse Mühe, Fuß zu fassen.<br />
Durch ein optimiertes Management, das<br />
die Steinwildjagd in absehbarer Zukunft als<br />
Instrument zur Hege aufnimmt, könnte der<br />
italienische Bestand in Zukunft noch deutlich<br />
anwachsen.<br />
Die steinwildreichsten Kantone in der<br />
Schweiz sind Graubünden (5.000 Steinböcke)<br />
und Wallis (3.900 Stück). Als große<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Gebirgskantone bieten sie weitläufi ge, für<br />
das Steinwild geeignete Lebensräume. Die<br />
Art ist in 14 weiteren Schweizer Kantonen<br />
heimisch, darunter in den Kantonen Waadt,<br />
Freiburg, Bern, Luzern, Ob- und Nidwalden,<br />
Uri, Tesin, Glarus, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden<br />
und Appenzell Ausserrhoden. In<br />
der Schweiz ist der geeignete Lebensraum<br />
heute weitgehend besiedelt.<br />
Die größten österreichischen Steinwildvorkommen<br />
befi nden sich in Vorarlberg,<br />
Tirol und Salzburg. Auch in Österreich<br />
dürft e der für den Steinbock verfügbare Lebensraum<br />
nun besiedelt sein. weil es in Österreich<br />
nicht üblich ist, die Angaben über<br />
die vorhandene Stückzahl an Steinwild zentral<br />
zu erfassen, kann derzeit keine aktuelle<br />
Bestandsgröße nach Bun<strong>des</strong>land angegeben<br />
werden. ■<br />
MARCO GIACOMETTI<br />
Auszug aus: Von Königen und Wilderern<br />
– Die Rettung und Wiederansiedlung<br />
<strong>des</strong> Alpensteinbockes, Herausgeber: Marco<br />
Giacometti, Siehe auch Seite 15.<br />
Fachartikel<br />
Jagd_in_T_NEU 29.06.<strong>2006</strong> 12:11 Uhr Seite 1<br />
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11
Nationalratswahl<br />
Antworten auf vier<br />
jagdspezifi sche Fragen<br />
an die im Nationalrat vertretenen wahlwerbenden Parteien zur<br />
Nationalratswahl <strong>2006</strong> (von BZÖ und FPÖ gab es keine Reaktion)<br />
Frage – Jagdstörung<br />
Im letzten Jahr wurden in mehreren Bun<strong>des</strong>ländern<br />
Jagden (bäuerliche Treibjagden<br />
auf Wildschweine, Feldhasen oder Fasane)<br />
von militanten Jagdgegnern und Tierrechtlern<br />
gestört. Wie steht Ihre Partei zu solchen<br />
Jagdstörungen und in welcher Form<br />
sollte sich Ihrer Meinung nach bei einer<br />
Jagdstörung die Exekutive einschalten?<br />
Antworten:<br />
Wir lehnen jede Form von<br />
Gewalt und Militanz, auch<br />
von Jagdgegnern, ab. Die Grenzen <strong>des</strong> wichtigen<br />
Demonstrationsrechts und <strong>des</strong> Rechts<br />
auf freie Meinungsäußerung ist dort, wo es<br />
zu Verletzungen von Eigentumsrechten und<br />
zur Anwendung von Gewalt kommt.<br />
Die SPÖ bekennt sich zum Föderalismus<br />
und anerkennt daher natürlich<br />
vollinhaltlich die geltenden Jagdgesetze<br />
der Länder. In diesen sind auch Maßnahmen<br />
gegen Jagdstörungen vorgesehen bzw. wären<br />
sie vorzusehen. Für den Einsatz der Exekutive<br />
sind gemäß dem Rechtsstaatlichkeitsprinzip<br />
gesetzliche Grundlagen notwendig. Diese sind<br />
jedenfalls dann gegeben, wenn es sich um eine<br />
Gefährdung von Leben, Gesundheit, Freiheit<br />
oder Eigentum von Menschen handelt.<br />
Die Grünen sind aus Gründen<br />
<strong>des</strong> Tierschutzes gegen Treibjagden.<br />
Ebenso lehnen wir es ab, dass Fasane,<br />
Rebhühner und Enten gezüchtet werden, nur<br />
um für die Jagd ausgesetzt und abgeschossen<br />
zu werden; Proteste gegen diese Formen der<br />
Jagd können nicht verboten werden, müssen<br />
aber friedlich sein und müssen sich im Rahmen<br />
der Gesetzesvorschrift en bewegen. Daran<br />
hat sich auch die Exekutive zu orientieren.<br />
Frage – Waffengesetz<br />
Österreich hat mit dem Waff engesetz 1997<br />
die EU-Vorgaben zur Th ematik „Waff enbesitz,<br />
Waff enerwerb und Reisen mit Waff en“<br />
umgesetzt.<br />
Wird in Ihrer Partei bei Waff enerwerb,<br />
Waff enbesitz und Waff enverkehr über Än-<br />
derungen, insbesondere über Reglementierungen,<br />
nachgedacht?<br />
Antworten: Wir haben ein modernes<br />
Waff engesetz, das beim<br />
Menschen ansetzt und nicht bei der Waff e.<br />
Dort, wo eine Gefährdung vorliegt, muss das<br />
Waff engesetz einschreiten können, und das<br />
kann es. Wo es keine Gefährdung gibt, soll<br />
sich das Waff engesetz heraushalten. Erfahrungen<br />
von Ländern mit absolutem Waff enverbot<br />
zeigen, dass damit nichts gewonnen<br />
wird. Wir sind für eine strikte Exekution<br />
<strong>des</strong> gültigen Waff engesetzes, für keine Verschärfung<br />
und für kein Verbot <strong>des</strong> Besitzes<br />
von Waff en. Wir müssen die Freiheits- und<br />
Persönlichkeitsrechte schützen und dürfen<br />
in diese nur eingreifen, wenn dies unbedingt<br />
nötig ist.<br />
Die SPÖ hat mehrfach die Öffentlichkeit<br />
und interessierte<br />
Organisationen und Vereinigungen darüber<br />
informiert, dass die Sozialdemokratische<br />
12 Foto: H. Waldburger<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Parlamentsfraktion gegenwärtig und auch<br />
in absehbarer Zukunft keine Gesetzesinitiativen<br />
zur Novellierung <strong>des</strong> Waff engesetzes<br />
1996 setzen oder unterstützen wird.<br />
Im Zusammenhang mit dem<br />
Privatbesitz von Waff en treten<br />
die Grünen – im Hinblick auf die bedauerlichen,<br />
immer wiederkehrenden Ereignisse<br />
von Suiziden und den Missbrauch von<br />
Waff en – für einen möglichst restriktiven<br />
Zugang zu Waff en und deren sorgfältige<br />
Verwahrung ein.<br />
Frage – Wildbret<br />
Wildtiere leben und ernähren sich in der<br />
freien Natur, dies macht die hohe Qualität<br />
von Wildbret aus. Ein großer Teil <strong>des</strong> Wildfl<br />
eisches wird auf dem Weg der Direktvermarktung<br />
(Ab-Revier-Verkauf) an Konsumenten<br />
bzw. die örtliche Gastronomie<br />
verkauft . Wie steht Ihre Partei zu dieser<br />
Direktvermarktung von Wildbret durch<br />
ausgebildete Jäger (kundige Personen)?<br />
Sonnen- & Mondzeiten<br />
Sept. Sonne Mond<br />
<strong>2006</strong> Aufg. Unterg. Aufg. Unterg.<br />
1 Fr 6:32 19:56 15:56 23:17<br />
2 Sa 6:33 19:54 17:01 –<br />
3 So 6:35 19:52 17:53 –<br />
4 Mo 6:36 19:50 18:33 1:27<br />
5 Di 6:37 19:48 19:03 2:51<br />
6 Mi 6:39 19:46 19:25 4:20<br />
7 Do 6:40 19:44 19:44 5:49<br />
8 Fr 6:42 19:42 20:01 7:18<br />
9 Sa 6:43 19:40 20:19 8:45<br />
10 So 6:44 19:38 20:38 10:12<br />
11 Mo 6:46 19:36 21:00 11:39<br />
12 Di 6:47 19:34 21:28 13:05<br />
13 Mi 6:49 19:32 22:06 14:25<br />
14 Do 6:50 19:30 22:55 15:36<br />
15 Fr 6:51 19:28 23:55 16:33<br />
16 Sa 6:53 19:25 – 17:16<br />
17 So 6:54 19:23 1:03 17:37<br />
18 Mo 6:55 19:21 2:14 18:10<br />
19 Di 6:57 19:19 3:26 18:28<br />
20 Mi 6:<strong>58</strong> 19:17 4:35 18:43<br />
21 Do 7:00 19:15 5:42 18:56<br />
22 Fr 7:01 19:13 6:49 19:08<br />
23 Sa 7.02 19:11 7:54 19:21<br />
24 So 7:04 19:09 9:02 19:34<br />
25 Mo 7:05 19:07 10:10 19:50<br />
26 Di 7:07 19:05 11:21 20:10<br />
27 Mi 7:08 19:03 12:34 20:37<br />
28 Do 7:09 19:01 13:44 21:13<br />
29 Fr 7:11 18:59 14:50 22:03<br />
30 Sa 7:12 18:57 15:45 23:07<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Antworten:<br />
Die Direktvermarktung<br />
von Wildbret durch fachkundige<br />
Personen – wie es die Jägerinnen<br />
und Jäger sind – ist der absolut richtige Weg<br />
im Sinne einer regionalen Vermarktung.<br />
Damit ist gewährleistet, dass das Wildbret<br />
frisch und umweltschonend (kurze Transportwege)<br />
zu den Konsumenten kommt.<br />
Das österreichische Wildbret ist bekannt<br />
für seine hohe Qualität und Natürlichkeit<br />
und es stellt damit einen wichtigen Baustein<br />
für eine gesunde Ernährung dar.<br />
Die SPÖ steht der Direktvermarktung<br />
von Wildbret durch<br />
ausgebildete Jäger positiv gegenüber. Da es<br />
sich aber um eine sensible Frage, betreff end<br />
die Lebensmittelsicherheit, handelt, tritt die<br />
SPÖ für eine fundierte Ausbildung der Jäger<br />
zur Beschau von Wildbret ein – eine Ausbildung,<br />
die laufend auf höchstem Standard gehalten<br />
sein soll.<br />
Die Grünen treten für eine<br />
nachhaltige Jagd ein. Die Kriterien<br />
einer nachhaltigen Jagd werden dann<br />
erfüllt, wenn die Jagd dazu dient, eine artenreiche<br />
und vitale, gut reproduzierende<br />
Wildpopulation und deren Lebensräume zu<br />
erhalten und dabei auf andere, nicht jagdbare<br />
Tierarten Rücksicht genommen wird. Die<br />
Frage ist, ob dabei ganzheitlich vorgegangen<br />
wird oder nur bestimmte, gerade interessante<br />
Nutzungsbereiche herausgegriff en<br />
und zum Schaden anderer Teile der Natur<br />
vielleicht zu stark geschützt und gefördert<br />
werden, wie dies zum Beispiel bei starker,<br />
einseitiger Ausrichtung auf bestimmte Wildtierarten<br />
(insbesondere bei Schalenwild) der<br />
Fall sein kann. Deshalb sind die Grünen für<br />
ein Verbot der Sommerfütterung und für<br />
Wildfütterung nur dort, wo sie für die Arterhaltung<br />
unbedingt notwendig ist. Unter<br />
Berücksichtigung dieser Kriterien ist gegen<br />
die Direktvermarktung von Wildbret durch<br />
kundige Personen nichts einzusetzen.<br />
Frage – Waldöffnung<br />
Wald darf in Österreich von jedermann zu<br />
Erholungszwecken zu Fuß betreten werden.<br />
Darüber hinaus ist das Benützen von Waldboden<br />
und Forststraßen an die vorherige<br />
Zustimmung <strong>des</strong> Waldeigentümers gebunden<br />
(mountainbiken, reiten, zelten …). Wie<br />
steht Ihre Partei zu einer weiteren Öff nung<br />
<strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> und der Forststraßen – etwa<br />
zum Mountainbiken oder Reiten?<br />
Antworten:<br />
Nationalratswahl<br />
Die ÖVP steht für eine<br />
möglichst starke Eigenverantwortung<br />
der Waldeigentümer. Das<br />
heißt, dass auch in Zukunft alle über das<br />
freie Betretungsrecht <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> hinausgehenden<br />
Nutzungsansprüche der ausdrücklichen<br />
Zustimmung der Waldeigentümer<br />
bedürfen. Alle weiteren Rad- oder Reitwege<br />
können daher nur auf privatrechtlicher Basis<br />
mit Zustimmung <strong>des</strong> Grundeigentümers<br />
eingerichtet werden. Das ist im Sinne eines<br />
vernünft igen Interessenausgleiches notwendig.<br />
Das in Österreich vorhandene rund<br />
20.000 km umfassende Mountainbikenetz<br />
beweist, dass der bisher eingeschlagene Weg<br />
der richtige war und daher auch in Zukunft<br />
so bleiben soll.<br />
Die SPÖ sieht keinen konkreten<br />
Anlass, in dieser Frage<br />
Änderungen vorzunehmen. Natürlich ist es<br />
ein sensibler Bereich, in dem verschiedene<br />
Interessen miteinander kollidieren. Es wäre<br />
daher durch Informationsmaßnahmen<br />
und öff entliche Appelle eine Anstrengung<br />
zu unternehmen, damit alle Betroff enen<br />
wechselseitig die Bedürfnisse der anderen<br />
respektieren. Auch auf die Bedürfnisse der<br />
Wildtiere auf Ruhe ist dabei Rücksicht zu<br />
nehmen.<br />
Die Grünen setzen sich dafür<br />
ein, dass der Staat die nachhaltige<br />
Nutzung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> im Interesse<br />
der Gesellschaft sichert. Er muss auf die<br />
Ausgewogenheit der Interessen von Holzgewinnung,<br />
<strong>des</strong> freien Zugangs zum Wald<br />
für Naturerleben und Freizeitgestaltung<br />
achten und ebenso die Wildpopulationen<br />
und deren Lebensräume erhalten. Einerseits<br />
ist eine Anpassung der Wildbestände<br />
an die ökologischen Gegebenheiten dringend<br />
erforderlich, da gemäß aktuellem<br />
Wildschadensbericht die österreichischen<br />
Wälder in manchen Regionen durch starken<br />
Verbiss massiv gefährdet sind. Anderseits<br />
muss darauf geachtet werden, dass<br />
durch die Freizeitnutzung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> das<br />
Wild nicht gefährdet wird und keine ökologischen<br />
Schäden entstehen. Daher ist ein<br />
ständiger Dialog der Jagd mit allen anderen<br />
Interessensgruppen wie der Landwirtschaft ,<br />
dem Tourismus und der Raumordnung zu<br />
führen.<br />
Zusammengestellt von der Zentralstelle<br />
Österreichischer Lan<strong>des</strong>jagdverbände/<br />
Stand 8. 8. <strong>2006</strong> – 15 Uhr. ■<br />
13
Fachartikel<br />
bizarre Schönheiten<br />
Raupen-<br />
bizarre Schönheiten<br />
von Mag. Dr. Peter Huemer, <strong>Tiroler</strong> Lan<strong>des</strong>museum Ferdinandeum<br />
Die Metamorphose eines Schmetterlings,<br />
vom Ei über die Raupe bis<br />
hin zur Puppe hat schon lange die<br />
Menschen in ihren Bann gezogen und bereits<br />
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) beschrieb<br />
die wundersame Verwandlung. Während<br />
jedoch die erwachsenen Falter einen besonderen<br />
Beliebtheitsgrad haben, werden Raupen<br />
zwiespältig gesehen und die menschlichen<br />
Reaktionen sind genauso vielfältig wie<br />
die Tiere selbst. Von subjektiv ekelhaft madenförmig<br />
über kuschelig behaart bis hin<br />
zu faszinierend bunt oder bizarr bestachelt<br />
reicht die Palette der Eindrücke. Eines haben<br />
sämtliche Raupen gemeinsam, sie lassen<br />
kaum Rückschlüsse auf das Aussehen<br />
der späteren Falter zu, deren Jugendstadium<br />
sie eigentlich sind.<br />
Der Körperbau einer Raupe ist walzenförmig<br />
und segmentiert mit einer Dreiteilung<br />
in Kopf, Brust und Hinterleib. Am<br />
Kopf sitzen kräft ige Kiefer und Spinndrü-<br />
sen sowie Punktaugen. Die Brust weist drei<br />
gegliederte Beinpaare auf, die entwicklungsgeschichtlich<br />
den Beinen der Falter entsprechen,<br />
die üblicherweise 4 Bauchbeinpaare<br />
<strong>des</strong> Hinterleibs sind Hautausstülpungen der<br />
Segmente 3-6 und schließlich fi ndet sich am<br />
Ende <strong>des</strong> Körpers noch ein Paar von sogenannten<br />
Nachschiebern.<br />
Partnersuche und<br />
Fortpfl anzung<br />
Während den durch Schönheit und Eleganz<br />
geprägten Faltern primär die Aufgabe der<br />
Partnersuche und Fortpfl anzung zukommt,<br />
haben die Raupen nur ein Ziel: fressen, fressen,<br />
fressen. Vor allem Blätter sind beliebte<br />
Nahrung, manche Arten ernähren sich aber<br />
auch von Blüten, Früchten, Wurzeln, Stängeln,<br />
Holz, Exkrementen oder selbst von anorganischen<br />
Stoff en wie Federn und Pelzen.<br />
Selbst räuberische Raupen existieren, wie<br />
mehrere an Ameisenbrut lebende Bläulinge<br />
in Tirol oder Fliegen fressende Spannerraupen<br />
auf Hawai.<br />
Viele Arten besitzen frei lebende Raupen,<br />
andere verspinnen Pfl anzenteile und eine<br />
große Anzahl meist kleiner Tiere lebt innerhalb<br />
von Blättern als Minierer.<br />
Sehr heikel<br />
Ein großer Teil der Arten sind sehr heikel<br />
und stark spezialisiert auf eine oder ganz<br />
wenige Futterpfl anzen, nur wenige Raupen<br />
fressen sich sozusagen quer durch das Grün<br />
der Wälder und Wiesen. Das Raupenwachstum<br />
ist teilweise enorm und entspricht in<br />
Extremfällen einer Gewichtszunahme vom<br />
bis zum 85.000fachen <strong>des</strong> Ursprungsgewichtes.<br />
Um nicht zu platzen müssen sich<br />
die Raupen daher mehrfach häuten. Die<br />
Entwicklungsgeschwindigkeit hängt von<br />
14 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
verschiedenen Faktoren wie Nahrungsqualität<br />
und dem Klima ab und reicht von 2<br />
Tagen bis zu 3 Jahren beim Holz fressenden<br />
Weidenbohrer.<br />
Raupen sind für das ökologische Gleichgewicht<br />
von enormer Bedeutung: als Zersetzer<br />
von Pfl anzenmaterial mitverantwortlich<br />
für einen funktionierenden Stoffk reislauf<br />
und den Aufb au gesunder Böden, als Futterquelle<br />
für Vögel und andere Kleintiere<br />
unersetzbar, und als „Jugendliche“ die Basis<br />
für unsere Freude an bunten Schmetterlingen.<br />
In Monokulturen können manche Arten<br />
schädlich werden, als Nützling ist vor allem<br />
der Seidenspinner berühmt geworden.<br />
Mehr als 2700 Schmetterlingsarten<br />
in Tirol<br />
Tirol mit seiner enormen Vielfalt von mehr<br />
als 2700 Schmetterlingsarten ist auch ein<br />
faszinieren<strong>des</strong> Raupenland. Besonders auffallend<br />
und im Spätsommer-/Frühherbst<br />
regelmäßig anzutreff en sind verschiedene<br />
Schwärmerraupen wie beispielsweise der<br />
Totenkopfschwärmer. Kenntlich sind die<br />
manchmal weit über 10 cm langen Raupen<br />
dieser Familie am Horn auf dem Hinterleib.<br />
Sie verpuppen sich alle noch vor<br />
Wintereinbruch im Boden. Auch der Große<br />
Gabelschwanz überwintert als Puppe,<br />
im Gegensatz zu den Schwärmern erzeugt<br />
die Raupe jedoch einen festen Kokon. Auf<br />
Grund dieser Fähigkeit zählt man diese Art<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
zu den Spinnern. In diese verwandtschaft -<br />
lich uneinheitliche Gruppe gehört als weiterer<br />
auff allender Vertreter der Pergamentspinner.<br />
Dicht behaarte Raupen fi nden sich<br />
vor allem in der Familie der Bärenspinner,<br />
selten auch bei den Eulenfaltern wie der<br />
Ahorneule. Nur in Ausnahmefällen sind die<br />
Raupenhaare gift ig, als besonders bekanntes<br />
Beispiel gelten die Kiefernprozessionsspinner<br />
in Südtirol.<br />
Extrem giftig<br />
Raupen der Blutströpfchen sind sogar extrem<br />
gift ig, da sie Blausäure erzeugen können.<br />
Selbst für den Menschen wäre der<br />
Verzehr einiger solcher Raupen tödlich,<br />
wohl kaum würde man aber auf so eine<br />
Idee kommen. Im Gegensatz dazu sind<br />
einige spektakulär bedornte Tagfalterraupen<br />
wie jene <strong>des</strong> Kleinen Eisvogels völlig<br />
harmlose Tierchen. Wie beim Großteil der<br />
Schmetterlingsarten überwintert bei dieser<br />
Art das Raupenstadium. Die Raupen <strong>des</strong><br />
Schwalbenschwanzes sind zwar ebenfalls<br />
harmlos, stülpen jedoch bei Bedrohung eine<br />
übel riechend Nackengabel vor, die manche<br />
Feinde abschreckt. Andere Raupen wie<br />
jene der Spanner überleben hingegen durch<br />
Tarnung. Die reduzierten Bauchbeine ermöglichen<br />
den Vertretern dieser Familie<br />
nur mehr eine katzenbuckelartige Fortbewegung.<br />
Im Ruhestadium sehen die Raupen<br />
abgestorbenen Ästchen verblüff end ähnlich<br />
und sie sind somit hervorragend getarnt. ■<br />
Raupen sind für<br />
das ökologische<br />
Gleichgewicht von<br />
enormer Bedeutung:<br />
Zersetzer von<br />
Pfl anzenmaterial,<br />
Aufbau gesunder<br />
Böden, Futterquelle<br />
für Vögel und andere<br />
Kleintiere.<br />
Bild Seite 12: Kleiner<br />
Eisvogel, Bild<br />
links: Blutströpfchenraupe<br />
Bücher<br />
Salm Verlag<br />
Wohlen/Bern, <strong>2006</strong><br />
ISBN 3-7262-1415-1<br />
€ 33.– CHF 45.–<br />
Von Königen und<br />
Wilderern<br />
Die Rettung und Wiederansieldung <strong>des</strong><br />
Alpensteinbockes: Marco Giacometti.<br />
Mit Beiträgen von Hans-Jörg Blankenhorn,<br />
Martin Bundi, Marco Giacometti,<br />
Pietro Passerin d’ Entrèvesx, Jost Schneider.<br />
Vor hundert Jahren kamen die ersten<br />
Steinböcke in die Schweiz: Wilderer<br />
brachten – im Auft rag von angesehenen<br />
Schweizer Persönlichkeiten – illegal gefangene<br />
Kitze aus dem Aostatal nach St.<br />
Gallen. Dies war der Beginn der wohl<br />
erfolgreichsten Wiederansiedlung einer<br />
beinahe ausgerotteten großen Säugetierart<br />
an ihrem angestammten Verbreitungsgebiet.<br />
Die Publikation beschreibt<br />
die abenteuerliche Geschichte der Wiederansiedlung<br />
<strong>des</strong> Alpensteinbockes,<br />
angefangen mit der Rettung der beinahe<br />
ausgestorbenen Wildtierart durch König<br />
Vittorio Emanuele II von Savoyen und<br />
der legendär gewordenen illegalen Entführung<br />
von Jungtieren aus dem königlichen<br />
Jagdrevier durch italienische Wilderer<br />
(notabene im Auft rag der Schweizer<br />
Regierung), die die konsequente<br />
Zucht von reinblütigen Steinböcken in<br />
Gehegen und damit die Grundlage für<br />
die spätere Aussetzungen der Tiere in<br />
den Alpen ermöglichte. ■<br />
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15
Jubilare<br />
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Jäger gratulieren den Weidkameraden im <strong>September</strong><br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 93. Lebensjahres:<br />
93Prof. Dr. Berthold Beitz, D-Essen;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 92. Lebensjahres:<br />
92Dr. Kurt Gattinger, Innsbruck;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 87. Lebensjahres:<br />
87Ernst Jäger, Spiss;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 86. Lebensjahres:<br />
86Klaus Strobl, St. Leonhard<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 85. Lebensjahres:<br />
85Hedwig Batzer, CH-Arlesheim; Eberhard<br />
Layher, D-Güglingen; Josef Taxauer, Maurach;<br />
Karl Zettl, D-Garmisch-Partenkirchen;<br />
B. Beitz, 93<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 84. Lebensjahres:<br />
84Johann Bachmann, Assling; Josef Exenberger,<br />
Söll; Walter Märki, CH-Villingen; Otto<br />
Rainer, Lienz;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 83. Lebensjahres:<br />
83Josef Eckhart, Kaunertal; Max Frölicher,<br />
CH-Zumikon; Alois Geisler, Achenkirch; Giorgio<br />
Marcati, I-Brunico; Hans Nothegger, St. Johann;<br />
Josef Rainalter, Götzens;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 82. Lebensjahres:<br />
82Helmut Schulnigg, Hallein; Johann Leiter<br />
sen., Außervillgraten; Franz Marchiodi, Schwaz;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 81. Lebensjahres:<br />
81Franz Auer, Serfaus; Josef Kempski von<br />
Rakoszyn, D-Düsseldorf; DI Anton Leitner,<br />
Hopfgarten; Michael Loinger, Wildschönau;<br />
Wilhelm Mair, Lienz; Ludwig Pregenzer, Fiss;<br />
Hermann Rangger, Landeck; Josef Riepler,<br />
Matrei i.O.; Dr. Carl Hubertus Roth, D-Grafenau;<br />
Hermann Strasser, Kartitsch;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 80. Lebensjahres:<br />
80Karl Anfang, Kematen; Josef Kobald,<br />
Lechaschau; Josef Kogler, Kitzbühel; Hans von<br />
der Goltz, D-München;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 79. Lebensjahres:<br />
79Michael Ainberger, Wörgl; Raimund Bach,<br />
D-Merzig-Ballern; Karl Ciresa, Silz; Johann Erler,<br />
Volders; Erich Keller, Neu-Rum; Josef Mairamhof,<br />
Kirchberg; Reinhard Mann, D-Hassmersheim-<br />
Hochhaus; Kurt Mayr, Obsteig; Dipl.-Ing. Ernst<br />
Püchel, D-Kelkheim;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 78. Lebensjahres:<br />
78Engelbert Gomig, Dölsach; Johann Kaufmann,<br />
I-Laas; Alois Posch, Imst; Josef Salchner,<br />
Fritzens; Josef Scherl, Schnann; Felix Wegleiter,<br />
Haiming; Robert Winkler, Stanzach; Alfred<br />
Zimmermann, D-Dortmund; Johann Heinrich<br />
Zweng, D-Pfronten;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 77. Lebensjahres:<br />
77Alois Anfang, Finkenberg; Sebastian Beihammer,<br />
Kirchberg; Franz Curti, I-Leifers; Fritz<br />
Ehrengruber, D-Nennslingen; Paul Glei, Fulpmes;<br />
Karl Hauser, D-Waiblingen; Wilhelm Hosp,<br />
Lermoos; Josef Klingshirn, D-München; Walter<br />
Saurer, Sautens; Dr. Anton Sock, Innsbruck; DDr.<br />
Helmut Wachter, Innsbruck;<br />
E. Jäger, 87 K. Strobl, 86 H. Batzer, 85<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 76. Lebensjahres:<br />
76Roland Arnold, D-Schmitten; Erich Jäger,<br />
Fließ; Alfred Knapp, Stans; Max Mauracher,<br />
Wiesing; Gerd Moser, D-Münsing-Ammerland;<br />
Anton Niederwieser, Thal-Assling; Josef Peer,<br />
Ellbögen; Rudolf Permann, Pfunds; Max Pfeifhofer,<br />
Sillian; Georg Schrötter, Weissenbach;<br />
Johann Seiwald, Kirchdorf; Edmar Zobl, Imst;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 75. Lebensjahres:<br />
75Franz Devich, Lienz; Karl Eigentler,<br />
Götzens; Ernst Gander, Lienz; Günther Koch,<br />
D-Weinstadt; Luzian Lehnert, D-Neuburg-Heinrichsh.;<br />
Karl Platzer, Vomp; Hans Rieser, Pertisau;<br />
Albuin Schneider, Matrei a. Br.; Dr. Fritz<br />
von Steinsdorff, D-Grasbrunn; Josef Weissbacher,<br />
Schwoich; Albin Zangerl, Strengen;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 70. Lebensjahres:<br />
70Franz Blaschko, D-Leonberg; Horst Britz,<br />
D-Losheim; Dipl.-Ing. Günter Derwald, D-Dortmund;<br />
Erich Dich, Partenen; Franz Geiger, Fließ;<br />
Wilfried Grampp, D-Lohr ; Jules Hagedorn,<br />
CH-Stäfa; Siegfried Hladik, D-Kreuth; Werner<br />
Hölzle, D-Schönau; Hermine Huter, St. Jodok;<br />
Reinhard Jank, D-Erbersbach-Musbach; Josef<br />
Jennewein, Lans; Alfons Jungsberger, D-München;<br />
Johann Kitzbichler, Erl; Anton Lechner,<br />
Thaur; Erich Lindner, Steinach; Heinz Lueem,<br />
CH-Hendschiken; Josef Mark, Ried i. O.; Theresia<br />
Müller, Matrei; Ing. Dir. Ernst Nussbaumer,<br />
Gmunden; Hans Penz, Feichten; Matthias<br />
Schnaitl, Eggelsberg; Peter Willi Schneider, D-<br />
Gengenbach; Bartlmä Schwaiger, Fieberbrunn;<br />
WM Heinrich Sprenger, Bach; Bruno Stadler,<br />
Schwaz; Hubert Stärker, D-Augsburg; Franz Tober,<br />
Kasten; Erwin Ulrich, D-Walchensee; Herbert<br />
Wieser, Matrei a. Br.;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 65. Lebensjahres:<br />
65Klaus Auhuber, Rum; Friedrich Brechtelsbauer,<br />
D-Georgensmünd; Olivier de Rohan,<br />
F-Ville d’avray; Helmut Devich, Matrei i. O.; Dr.<br />
Alois Durnwalder, I-Bozen; Werner Eidherr,<br />
Kufstein; Franz Fankhauser, D-Bad Orb; Erhard<br />
Fischer, D-Bietigheim-Bissingen; Stefan Friederich,<br />
D-München; Lino Furlani, I-Villazzano;<br />
Franz Geisler, Tux; Georg Göttler, D-Dachau;<br />
Dipl.-Ing. Peter Heinrich, Wien; Udo Hinke,<br />
D-München; Sebastian Hosp, Reutte; Bernd<br />
Jacob, D-Jena; Hugo Kogler, Völs; Dr. Roland<br />
Krempler, Wien; Johann Leitner, Rietz; Ines<br />
Lichtenauer, D-Düsseldorf; Max Poberschnigg,<br />
Pfunds; Josef Rühting, D-Bestwig; Raimund<br />
Saurer, Innsbruck; Hermann Schartner, Reith b.<br />
K.; Alois Schletterer, D-Vaterstätten; Dr. Elmar<br />
Schmid, Innsbruck; Robert Schönacher, Innsbruck;<br />
Ludwig Sesselmaier, Innsbruck; Rudolf<br />
Singer, Tarrenz; Josef Soder, Brixen i. Th.; Emil<br />
Streiter, Weerberg; Alfred Thaler, Sautens; Dir.<br />
Eckhard Volgger, Innsbruck; Jerna von Samson<br />
Himmelst, D-Jägerhof; Heinrich Waldhart,<br />
Telfs; Alois Josef Weiler, Anras;<br />
Zur Vollendung <strong>des</strong> 60. Lebensjahres:<br />
60Renato Ascari, I-Modena; Gabriele Baldo,<br />
I-Colognola ai Colli; Wilhelm Belschner,<br />
D-München; Hans-Detlef Bösel, D-Alt Madlitz;<br />
Klaus Derksen, D-Tönisvorst; Franz Grander, St.<br />
Johann; Alois Gspan, Fiecht; Paul Hasenauer,<br />
Fieberbrunn; Harry Heldens, NL-CW Posterholt;<br />
Friedrich Huber, D-München; Johann Juen,<br />
Strengen; Hubert Kelle, D-Nordhalben; Max<br />
Knoll, Kössen; Günther Laimböck, Oberau;<br />
Wilhelm Lechthaler, Axams; Giancarlo Lombardi,<br />
I-Mailand; Anton Nothegger, St. Ulrich;<br />
Antonio Sala, I-Collegno; Georg Schiendele,<br />
D-Obergünzburg; Johann Schindl, Einhausen;<br />
Ernst Schmarl, Mils; Hubert Schwaiger, Ellmau;<br />
Wolfgang Seifert, D-Limsdorf; Karl Stecher,<br />
Pfunds; Alfred Steiner, Angerberg; Adolf<br />
Stöckl, Kolsassberg; Rudolf Wüthrich, CH-Erlenbach;<br />
Alfred Zopf, D-Wiesbaden;<br />
16 Fotos: privat (6)<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Kindergarten einmal anders<br />
Wie schon in früheren Jahren durch<br />
Revierleiter Gerhard Siebenhofer,<br />
gestaltete sich auch heuer für die<br />
Kindergartenkinder aus Steinberg<br />
am Rofan, der Kindergarten einmal<br />
anders. Unter Führung <strong>des</strong> Jägers<br />
Peter Hintner erlebten die Jüngsten<br />
<strong>des</strong> Dorfes Steinberg einen<br />
aufregenden und interessanten<br />
Vormittag. Ein kräftiger Wildhase<br />
war der erste Waldbewohner, den<br />
die Kinder zu sehen bekamen. Bei<br />
der Rotwildfütterung erzählte der<br />
Jäger von der Lebensweise dieser<br />
Tiere und machte auf die Notwendigkeit<br />
<strong>des</strong> Fütterns aufmerksam.<br />
Je<strong>des</strong> Kind durfte in seinem eigenen<br />
Küberl Futter und Heu tragen<br />
und an den entsprechenden Stel-<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
len ausleeren. Nun ging es weiter<br />
zur Wildfütterung, die Kinder erfuhren<br />
viel Interessantes und Neues<br />
über „Familie Reh“. Nach so viel<br />
Naturerfahrung schmeckten Würstel<br />
und Saft in der „Kühler-Mahd“<br />
ausgezeichnet, ein herzliches Dankeschön<br />
dafür! Bevor es nach Hause<br />
ging, hatte Jäger Peter Hintner<br />
noch eine große Überraschung bereit:<br />
je<strong>des</strong> Kind erhielt ein kleines<br />
Krickerl mit einem Tannenzweigerl<br />
zum Geschenk – da war die Freude<br />
aber groß! Für die erlebnisreichen<br />
und wertvollen Stunden im Wald<br />
bedankt sich im Namen der Eltern<br />
und Kinder Ingrid Tomedi – Kindergartenleiterin<br />
von Steinberg am<br />
Rofan.<br />
Die Kinder der Klasse 3c der<br />
VS Thaur und die Lehrerinnen<br />
möchten sich recht herzlich bei<br />
Herrn Dietmar Schaur und seiner<br />
Frau Beate für den informativen<br />
Waldausfl ug oberhalb von<br />
Thaur bedanken. Die umfangreichen<br />
Ausführungen waren<br />
sehr interessant und lehrreich.<br />
Besonders begeistert waren die<br />
Kinder von dem Blick durch das<br />
Fernglas aus dem Hochstand!<br />
Du hast uns viel erzählt, was<br />
wir noch nicht gewusst haben.<br />
Die Wichtigkeit <strong>des</strong> Jägers<br />
und seine Aufgaben sind den<br />
Kindern erst richtig bewusst<br />
geworden! Vielen Dank! Ursula<br />
Pfeifer und Tanja Wopfner<br />
Multifunktionsjacke<br />
ZWETTL<br />
€ 299,-<br />
Multifunktionshose<br />
ALPIN<br />
€ 218,-<br />
Info & Händlerliste<br />
0662/870 891<br />
Reportage
Reportage<br />
„Bäriges“ in Tirol<br />
Nach Medienwirbel rund um „JJ1“ erinnert man sich in einem<br />
Buch an die Bärenjagd in Tirol. Von Helmuth Schöffthaler<br />
Noch sind er und sein Schicksal in<br />
vieler Munde und der Internetwahn<br />
rund um ihn kennt auch jetzt<br />
noch – zwei Monate nach seiner Erlegung –<br />
keine Grenzen: „JJ1“ oder Bär „Bruno“, der<br />
Medienstar <strong>des</strong> Frühjahrs, der die Schlagzeilen<br />
der internationalen Medienwelt wochen-<br />
und monatelang beherrschte.<br />
Dabei war der wilde Bär immer schon im<br />
ländlichen und städtischen Leben, in der<br />
Lan<strong>des</strong>geschichte, in der Jagd, in Erzählungen<br />
und Sagen sowie in den Fasnachtsbräuchen<br />
Tirols fest verankert. Das haben die<br />
<strong>Tiroler</strong> Autoren Martin Reiter und Th omas<br />
Naupp in ihrem soeben erschienenen Buch<br />
„Bärige Geschichte(n) aus Tirol“ (Verlag<br />
Edition Tirol) auf interessante und amüsante<br />
Art dokumentiert.<br />
„In Zeiten, in denen das Großraubwild zu<br />
den selbstverständlichen Elementen unseres<br />
alpinen Lebensraumes gehörte, war es einer<br />
schonungslosen Verfolgung ausgesetzt“, berichtet<br />
Buchautor Martin Reiter. Das einzige<br />
Ziel war die Ausrottung dieser „schäd-<br />
lichen“ Tiere, da sie angeblich für Mensch<br />
und Tier eine große Gefahr darstellten.<br />
Mystifi zierung <strong>des</strong> Bären<br />
Einzige Ausnahme: der Bär, denn er erfuhr<br />
auch in jagdlicher Hinsicht eine Mystifi zierung.<br />
Reiter: „In diesem Sinne erklärt sich,<br />
dass der Bär als einziger großer Carnivore<br />
in der ersten <strong>Tiroler</strong> Jagdordnung vom 10.<br />
<strong>September</strong> 1414 unter den direkten Jagdschutz<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>fürsten gestellt und <strong>des</strong>sen<br />
widerrechtliche Erlegung mit einer ungewöhnlich<br />
hohen Strafe belegt wurde.“<br />
Allerdings: In Tirol mehrten sich noch<br />
im selben Jahrhundert die Klagen über<br />
Übergriff e durch Bären und Wölfe. Kaiser<br />
Maximilian I. bestellte 1497 einen eigenen<br />
Wolfsjäger und mit dem lan<strong>des</strong>fürstlichen<br />
Mandat von 1507 wurde den Untertanen<br />
das allgemeine Recht zugesprochen, Bären,<br />
Wölfen und Füchsen mittels Fallgruben und<br />
Selbstgeschoßen nachzustellen, doch bereits<br />
die Lan<strong>des</strong>ordnung von 1532 schränkte die-<br />
ses Jagdrecht wieder ein. Das hielt nicht lange,<br />
denn immer wieder kam es zu Übergriffen<br />
durch Wölfe und andere Raubtiere auf<br />
Weidevieh. Deshalb fanden auch im 18. und<br />
19. Jahrhundert immer wieder Treibjagden<br />
auf Großraubwild statt.<br />
Pacht einer Jagdbarkeit<br />
Die lan<strong>des</strong>fürstliche Verordnung von 1818<br />
gestattete auch dem Bürger- und Bauernstand<br />
die Erwerbung einer Jagdbarkeit.<br />
Reiter: „Für die Erlegung von Raubtieren<br />
wurden damals schon Prämien, so genannte<br />
Taglien, aus dem Staatsschatze bezahlt.“<br />
Der letzte Bär in Nordtirol („Vomperloch-<br />
Bär“) wurde am 14. Mai 1898 im Stallental<br />
bei Fiecht bei einer Treibjagd vom damals<br />
20-jährigen Grafen Konstantin Th un (Foto<br />
oben 3. v. l.) erlegt. Der Bär – er hinterließ<br />
ebenso wie „JJ1“ eine blutige Spur von gerissenen<br />
Schafen – wurde im Triumphzug<br />
unter Musikbegleitung auf einem Leiterwagen<br />
durch die Stadt Schwaz gezogen. ■<br />
18 Fotos: Martin Reiter, aus dem Stiftsarchiv Fiecht<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Der letzte Bär Tirols<br />
Graf Konstantin von Th un und Hohenstein<br />
(1878 – 1962) war im Zuge<br />
einer Treibjagd der Erleger <strong>des</strong> letzten<br />
Nordtiroler Bären. Über die Bärenjagd<br />
stand in den Mitteilungen <strong>des</strong> Deutschen u.<br />
Österr. Alpenvereines vom 31. Mai 1898 zu<br />
lesen: „Der Bär im Karwendelgebirge, welcher<br />
seit drei Jahren das Gebiet westlich <strong>des</strong><br />
Achensees unsicher machte, ist nun endlich<br />
am 14. Mai durch den Grafen Konstantin<br />
Th un erlegt worden.“<br />
Dazu der Bericht von Alpenvereins-Mitglied<br />
Eberhard Graf Enzenberg: „Am Ausläufer<br />
der Mittagsspitze, nordwestlich von<br />
Schwaz gegen Stans zu, wurde am 14. Mai<br />
um 4 Uhr 30 abends der Bär, der schon seit<br />
einer Reihe von Jahren in den Th älern <strong>des</strong><br />
Karwendelstockes umherstreift e und zahlreiche<br />
Schafe zerriss, durch einen Kugelschuß<br />
an Genick und Unterkiefer schwer<br />
verletzt, vermochte aber noch in das Stallental<br />
bei St. Georgenberg zu fl üchten, wo er<br />
über eine Felswand stürzte und verendete.<br />
Die von den Herren Petz und Plattner in<br />
Schwaz und von Graf Enzenberg beige-<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Konstantin Graf<br />
Thun als Zwanzigjähriger,<br />
mit dem<br />
von ihm am 14. Mai<br />
1898 auf der „Lichtrast“<br />
am Fiechter<br />
Joch erlegten Bären.<br />
Das Kreuz zeigt<br />
den Erlegungsort<br />
<strong>des</strong> Bären.<br />
stellten Treiber hatten den Bären von zwei<br />
Seiten genommen und trieben ihn an der<br />
Grenze der beiderseitigen Jagdreviere auf<br />
dem waldigen Grate aufgestellten, aber nur<br />
schwach besetzten Schützenlinie zu. Am<br />
Lichtrastkopfe, circa 1700 m, wollte das<br />
Raubtier eben an dem Stande <strong>des</strong> 20-jährigen<br />
Grafen Konstantin Th un vorüber, als<br />
dieser ihm die tödliche Kugel zusandte ...“<br />
Der „Vomperloch-Bär“<br />
Der erlegte „Vomperloch-Bär“, der im Juni<br />
1898 anlässlich der Huldigungsfeier für den<br />
Kaiser auf einem Wagen durch Schwaz gezogen<br />
wurde und der auch bei der <strong>Tiroler</strong><br />
Jagdausstellung 1926 zu sehen war, wog laut<br />
Bericht 117 Kilo, maß von der Schnauze bis<br />
zur Schwanzspitze 175 cm, mit ausgestreckten<br />
Pranken 230 cm. Im St. Georgenberger<br />
Gästebuch von 1898 war – neben einer<br />
Zeichnung <strong>des</strong> erlegten Bären – folgender<br />
Vers zu lesen: „Dieses edle Bären-Biest, Positiv<br />
getödtet ist; Denn Graf Th un hat mit<br />
viel Mut, Einen Meisterschuß gethut!“ ■<br />
Reportage<br />
Gewinnen Sie mit „Jagd<br />
in Tirol“ ein Buch „Bärige<br />
Geschichte(n) aus Tirol“<br />
Die Autoren Martin Reiter und Thomas Naupp<br />
haben für die Leser von „Jagd in Tirol“ fünf<br />
Bücher „Bärige Geschichte(n) aus Tirol“ zur<br />
Verlosung zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme<br />
an der Verlosung ist ganz einfach: Beantworten<br />
Sie die Quiz-Frage „Wie wurde der letzte, 1898<br />
in Nordtirol erlegte Bär genannt?“ Schreiben Sie<br />
die richtige Antwort auf den untenstehenden<br />
Teilnahmeschein und senden Sie diesen – im<br />
frankierten Kuvert bzw. auf Postkarte aufgeklebt<br />
– an folgende Adresse:<br />
<strong>Tiroler</strong> Jägerverband<br />
Kennwort: Gewinnspiel<br />
Adamgasse 7a<br />
6020 Innsbruck<br />
Unter allen richtigen Einsendungen werden die<br />
fünf Bücher ausgelost und den Gewinnern per<br />
Post zugeschickt.<br />
Das Buch „Bärige Geschichte(n) aus Tirol“<br />
(ISBN 3-85361-113-3), erschienen im Verlag<br />
Edition Tirol, A-6230 St. Gertraudi 16, ist im<br />
Buchhandel erhältlich.<br />
Teilnahmeschein<br />
Die richtige Antwort lautet<br />
Vor- und Zuname<br />
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20<br />
Reportage<br />
Ein Bär beherrschte die Medien<br />
Kein Wildtier hat jemals über Wochen<br />
Khinweg Khinweg derart die Aufmerksamkeit<br />
Kder Kder<br />
Medienlandschaft erregt, wie<br />
im Mai aus dem italienischen Raum zugewanderte<br />
und schließlich Ende Juni im<br />
bayerisch österreichischen Grenzgebiet auf<br />
deutschem Staatsgebiet aus der Wildbahn<br />
entnommene Braunbär JJ1, von Experten<br />
als „Problembär“ eingestuft , von den Medien<br />
liebevoll „Bruno“ genannt. Kaum ein Tag<br />
während eines Zeitraumes von nahezu 8<br />
Wochen verging ohne Bärenmeldung.<br />
Chronologie der<br />
wichtigsten Ereignisse:<br />
Reschenpass: Am 4. Mai gibt es auf der italienischen<br />
Seite <strong>des</strong> Reschenpasses den ersten<br />
Hinweis, der Bär bricht in einen Hühnerstall<br />
in.<br />
Erstmals in Tirol: Tags darauf, am 5. Mai,<br />
erfolgt die erste Sichtung in Österreich und<br />
zwar im Dreiländereck zu Italien und der<br />
Schweiz zwischen Nauders und Pfunds.<br />
Schafrisse im Montafon: Der weitere Weg<br />
führt ihn über das „Obere Gericht“ und das<br />
Paznauntal ins vorarlbergerische Montafon,<br />
dort reißt der Bär bis zum 12. Mai 3 Schafe.<br />
Wieder in Tirol: JJ1 taucht am 14. Mai in<br />
den Wäldern von Galtür im Paznauntal auf,<br />
wird am 15. Mai im Holzgau in Lechtal beim<br />
Überqueren der Bun<strong>des</strong>straße beobachtet,<br />
plündert in der Folge Lechtal abwärts wandernd<br />
Bienenstöcke und erreicht am 18. Mai<br />
den Reuttener Talkessel.<br />
JJ1 oder JJ2? Zuerst hält man den Bären<br />
für JJ2, dann erklärt der WWF, der Bär sei<br />
nicht JJ2, Ende Mai steht dann endgültig fest,<br />
dass dieser Bär aus dem Trentino stammt und<br />
offi ziell JJ1 heißt. Das Land Tirol reagiert insofern,<br />
als dass es den WWF beauft ragt, den<br />
Bären zu fangen, in letzter Konsequenz wird<br />
auch ein Abschuss erwogen.<br />
Bayern reagiert: Erstmals melden sich<br />
staatliche bayerische Stellen zu Wort und<br />
betonen, der Bär sei in Bayern willkommen.<br />
Mittlerweile hat er tatsächlich die Staatsgrenze<br />
überschritten und hält sich ab 21. Mai im<br />
Raum Garmisch-Partenkirchen auf. Er ist somit<br />
der erste frei lebende Bär in Deutschland<br />
seit 170 Jahren. Dort reißt er mehrere Schafe,<br />
erste Fangversuche scheitern. Nachdem ihm<br />
noch weiter Schafe zum Opfer fallen, wird er<br />
am 21. Mai vom bayerischen Umweltministerium<br />
zum Problembären erklärt und zum<br />
Abschuss freigegeben. Tirol zieht nach, ab 23.<br />
Mai erhalten die Jagdausübungsberechtigten<br />
und Jagdschutzorgane im Bezirk Reutte den<br />
Abschussauft rag. Die Jägerschaft zeigt sich<br />
wenig erfreut, die Tierschützer sind empört.<br />
Schützenhilfe erhält der Bär unter anderem<br />
von fi nanzkräft igen Bärenfreunden aus dem<br />
Ausland.<br />
Wieder in Tirol: Zwischen dem 24. und<br />
30. Mai legt der Bär beträchtliche Strecken<br />
zurück: Von Th iersee im Bezirk Kufstein zurück<br />
ins Rofangebirge im Bezirk Schwaz, danach<br />
ins Zillertal (Hochfügen 27. Mai) und<br />
zurück in den Raum Achensee. Er quert also<br />
2-mal die vermeintliche Barriere Inntal mit<br />
Auto und Eisenbahn.<br />
Finnische Bärenhunde: Finnische Bärenhunde<br />
sollen mithelfen, den Bären aufzuspüren.<br />
Man entschließt sich, den Bären nur<br />
dann zum Abschuss freizugeben, wenn alle<br />
Fangversuche scheitern. Die Abschussgenehmigung<br />
im Bezirk Reutte wird mit 2. Juni<br />
aufgehoben, da sich der Bär jetzt vorrangig<br />
in den Bezirken Schwaz, Kufstein und Innsbruck-Land<br />
aufh ält.<br />
Der WWF will mit einer Spezialfalle aus<br />
den USA den Bären fangen. Anfang Juni wird<br />
der Bär im Bezirk Innsburck-Land im Bereich<br />
der Eppzirler Alm in der Nähe von Scharnitz<br />
gesehen, einige Tage später oberhalb von Zirl<br />
vom dortigen Pächter <strong>des</strong> Solsteinhauses. Die<br />
fi nnischen Bärenjäger sind mitsamt ihren<br />
Hunden eingetroff en, der Bär ist derweil in<br />
den Bezirk Schwaz weitergewandert. Die fi nnischen<br />
Bärenhunde müssen die Suche wegen<br />
der großen Hitze immer wieder abbrechen.<br />
Außerdem verweigern die Jagdpächter eines<br />
Großrevieres das „Nachstellen“ mit Waff en<br />
und Hunden in ihrem Revier. Mitte Juni gibt<br />
das für die Jagd zuständige Regierungsmitglied<br />
den fi nnischen Bärenjägern mit ihren<br />
Hunden noch eine Woche zeit, den Bären zu<br />
stellen. Nach Angaben <strong>des</strong> WWF kostet die<br />
Bärenjagd jetzt schon mehr als € 100.000,-.<br />
Weite Wege: Am 21. Juni wird JJ1 am<br />
Achensee gesehen. Tags darauf können die<br />
Bärenjäger den Gesuchten in einer Steilwand<br />
in der Nähe von Brandenberg stellen. JJ1 entwischt<br />
aber neuerlich. Am 24. Juni wird bekannt<br />
gegeben, dass der Bär ab Montag, dem<br />
26. Juni, in Tirol zum Abschuss freigegeben<br />
werde. Bayern werde mit dem Abschussauftrag<br />
ab Dienstag nachziehen.<br />
Erlegung: Am 26. Juni wird JJ1 in den<br />
frühen Morgenstunden in der Nähe <strong>des</strong><br />
Spitzingseegebietes (Landkreis Miesbach) in<br />
Bayern erlegt. ■<br />
HELMUTH WALDBURGER<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Rechtsstellung<br />
Beeidete Jagdschutzorgane sind in Ausübung<br />
ihres Dienstes als Beamte im Sinne <strong>des</strong> § 74<br />
Ziff er 1 Strafgesetzbuch anzusehen, da sie im<br />
Sinne dieser Bestimmung mit Aufgaben der<br />
Lan<strong>des</strong>verwaltung betraut sind. Die Bestätigung<br />
der Bestellung eines Jagdschutzberechtigten<br />
durch die Behörde stellt einen Bescheid dar,<br />
durch den Rechte im Einzelfall hoheitlich gestaltet<br />
werden. Beeidete Jagdschutzberechtigte<br />
sind zu den Organen der öff entlichen Aufsicht<br />
zu zählen.<br />
Beamter im Sinne <strong>des</strong> § 74 STGB ist also<br />
jeder, der bestellt ist, im Namen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>,<br />
eines Lan<strong>des</strong>, eines Gemeindeverban<strong>des</strong>, einer<br />
Gemeinde oder einer anderen Person <strong>des</strong> öffentlichen<br />
Rechts, ausgenommen der Kirche<br />
oder Religionsgesellschaft , als deren Organ<br />
allein oder gemeinsam mit einem anderen<br />
Rechtshandlungen vorzunehmen, oder sonst<br />
mit Aufgaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>-, Lan<strong>des</strong>- oder Gemeindeverwaltung<br />
betraut ist. Die Ausübung<br />
der Befugnisse <strong>des</strong> Jagdschutzpersonals stellen<br />
Akte hoheitlicher Vollziehung (polizeiliche Tätigkeit)<br />
dar. Durch die Verleihung polizeilicher<br />
Zwangsbefugnisse wird das ordnungsgemäß<br />
bestellte und bestätigte Jagdschutzpersonal<br />
zum behördlichen Hilfsorgan. Das dienstliche<br />
Einschreiten eines Jagdschutzberechtigten ist<br />
daher als faktische Amtshandlung zu qualifi -<br />
zieren und wird der Bezirksverwaltungsbehörde<br />
zugerechnet. Schäden, die von einem ordnungsgemäß<br />
bestellten und bestätigten Jagdaufsichtsorgan<br />
in seiner Eigenschaft als Träger<br />
hoheitlicher Zwangsbefugnisse rechtswidrig<br />
und schuldhaft verursacht werden, unterliegen<br />
den Bestimmungen <strong>des</strong> Amtshaft ungsgesetzes.<br />
Haft ender Rechträger ist Kraft funktioneller<br />
Zurechnung das Land Tirol. Zu beachten ist<br />
in diesem Zusammenhang das Organhaft -<br />
pfl ichtgesetz, mit dem die Haft ung der Organe<br />
gegenüber dem Rechtsträger geregelt wird. Der<br />
Rechtsträger, also das Land Tirol, könnte im<br />
Einzelfall vom schuldhaft en Jagdschutzberechtigten<br />
im Rahmen <strong>des</strong> Organhaft pfl ichtgesetzes<br />
auch Regressansprüche geltend machen.<br />
Jagdschutzdienst<br />
Unter Jagdschutz versteht man den Schutz <strong>des</strong><br />
Wil<strong>des</strong> vor Raubwild, Raubzeug und vor Wilderern<br />
sowie die Überwachung der Einhaltung<br />
der Bestimmungen <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetzes. Es<br />
gehört also zu den Dienstpfl ichten eines Jagdaufsehers,<br />
für die Einhaltung der zum Schutz<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
<strong>des</strong> Wil<strong>des</strong> und der Jagd erlassenen Vorschriften<br />
in dem seiner Aufsicht unterstehenden Gebiet<br />
Sorge zu tragen. Ihm bekannt gewordene<br />
Übertretungen <strong>des</strong> Jagdgesetzes, die in dem seiner<br />
Aufsicht unterstehenden Gebiet begangen<br />
wurden, hat er daher rechtzeitig zur Anzeige zu<br />
bringen. Dem Schutzorgan steht dabei die Disposition,<br />
Anzeige zu erstatten oder nicht, nicht<br />
zu. Ein Vertuschen eines strafb aren Verhaltens<br />
oder das nicht Weiterleiten einer Anzeige steht<br />
daher im diametralen Gegensatz zu den vorhin<br />
erwähnten Dienstpfl ichten.<br />
Das Gesetz verlangt zu dem die regelmäßige,<br />
dauernd ausreichende Ausübung <strong>des</strong> Jagdschutzes.<br />
Dies wird wohl nur erfüllbar sein,<br />
wenn die jagdschutzberechtigten Personen<br />
einerseits in einem solchen räumlichen Naheverhältnis<br />
zum Jagdgebiet stehen, dass sie im<br />
Bedarfsfall innerhalb angemessener Zeit das<br />
Jagdgebiet erreichen können und andererseits<br />
zeitlich ziemlich ungebunden sind. Jeder möge<br />
sich dabei überlegen, ob er überhaupt diesen<br />
Anforderungen entsprechen kann.<br />
Voraussetzungen<br />
Zu Jagdaufsehern dürfen nur Personen bestellt<br />
werden, die<br />
a) die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen,<br />
b) die geistige und körperliche Eignung für<br />
die mit der Ausübung <strong>des</strong> Jagdschutzes<br />
verbundenen Aufgaben und die hiefür erforderliche<br />
Verlässlichkeit besitzen,<br />
c) die Jagdaufseherprüfung mit Erfolg abgelegt<br />
haben.<br />
Das Erfordernis der österreichischen Staatsbürgerschaft<br />
schließt also aus, dass z. B. Bürger<br />
aus anderen EU-Staaten, auch wenn sie die<br />
übrigen Voraussetzungen erfüllen würden, als<br />
Jagdschutzorgan bestellt und letztlich bestätigt<br />
werden können. Da Jagdschutzorgane Hilfsorgane<br />
der Behörde und im Auft rag dieser tätig<br />
sind, ist diese Regelung nicht im Widerspruch<br />
mit den EU-Verträgen und nicht als Diskriminierung<br />
anzusehen. Während die geistig körperliche<br />
Eignung der Amtsarzt feststellt und<br />
der Nachweis der Jagdaufseherprüfung durch<br />
ein Zeugnis zu erbringen ist, hat die Behörde<br />
die Verlässlichkeit zu prüfen. Das Erfordernis<br />
der Verlässlichkeit ist anhand der Charaktereigenschaft<br />
en und der bisherigen Verhaltensweisen<br />
einer Person zu beurteilen. Dabei spielen<br />
beispielsweise mehrfache Beanstandungen<br />
bzw. Bestrafungen wegen Verkehrsübertretungen<br />
etwa in alkoholisiertem Zustande und<br />
Fachartikel<br />
Aufgaben der Jagdschutzorgane Teil I<br />
die waff enpolizeiliche Verlässlichkeit eine spezielle<br />
Rolle. Nicht verlässlich im Sinne dieser<br />
Rechtsvorschrift ist jedenfalls eine Person, die<br />
zu Fahrlässigkeitstaten, wie etwa häufi ge Verkehrsdelikte,<br />
die Neigung zu Aff ekt- und Aggressionshandlungen,<br />
die Leichtfertigkeit im<br />
Umgang mit Waff en, z. B. unbegründetes Schießen<br />
zur Nachtzeit, etc. und schließlich auch der<br />
Geisteszustand zu werten. Ferner muss die<br />
sorgfältige Verwahrung sowie der vorsichtige<br />
und sachgemäße Umgang mit Waff en ebenso<br />
gefordert werden, wie die Feststellung zu treffen<br />
sein wird, dass der Waff enbesitzer Waff en<br />
nicht an Personen überlassen wird, die solche<br />
nicht besitzen dürfen, z. B. Jugendliche. Bei Zutreff<br />
en eines dieser genannten Kriterien ist die<br />
Bestätigung der Bestellung zum Jagdschutzorgan<br />
nicht möglich und führt selbstverständlich<br />
auch zum Widerruf einer einmal vorgenommen<br />
Bestätigung als Jagdschutzorgan. Bei<br />
Jagdaufsehern ist daher ein wesentlich höherer<br />
Maßstab an Verlässlichkeit zu fordern wie eben<br />
beim „normalen“ Jagdkartenbesitzer. ■<br />
AMTSDIREKTOR HERMANN HAIDER<br />
<strong>2006</strong> - 2007<br />
21
22<br />
Reportage<br />
Geschäftsstelle<br />
6020 Innsbruck, Adamgasse 7a<br />
Telefon: 0512 - 57 10 93 oder<br />
Mobil: 0664 - 97 50 806<br />
Fax: 0512 - 57 10 93-15<br />
e-mail: info@tjv.at<br />
Besuchen Sie uns im Web:<br />
www.tjv.at<br />
Bürozeiten:<br />
Von Montag bis Donnerstag<br />
jeweils von 7.30 bis 17.00 Uhr<br />
Freitag<br />
von 7.30 bis 13.00 Uhr<br />
In der Geschäftsstelle erhältlich:<br />
❖ Buch „Zauber der Bergjagd“<br />
(€ 50,00)<br />
❖ Buch „<strong>Tiroler</strong> Jungjäger“ (€ 37,00)<br />
❖ Rucksack (€ 200,00)<br />
❖ Verbandsabzeichen für den Hut<br />
(€ 4,50), als Anstecknadel (€ 3,70)<br />
❖ Gestickter Aufnäher, ø 11 cm<br />
(€ 7,00)<br />
❖ Jagderlaubnisscheinvordrucke<br />
(€ 0,40)<br />
❖ Wildbretanhänger (€ 0,40)<br />
❖ Broschüre „Lebensraumverbesserung<br />
für das Wild im Bergland“ (€ 4,50)<br />
❖ Broschüre „Wer war es?“ Erkennen<br />
von Raubtierrissen (€ 3,00)<br />
❖ Hinweistafeln, Format 30 x 40 cm<br />
(€ 7,50)<br />
❖ Autoaufkleber (€ 1,00)<br />
❖ „Wildfl eisch-Direktvermarktung“. Ein<br />
Hygieneleitfaden für alle, die mehr<br />
aus dem Wildbret machen wollen.<br />
(€ 4,40)<br />
❖ Musterpachtverträge (€ 1,90)<br />
❖ Broschüre „Richtiges Erkennen von<br />
Wildschäden am Wald“ (€ 6,90)<br />
❖ Kommentar zum <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz<br />
2004 (€ 40,00)<br />
Rechtsberatung:<br />
Nach telefonischer Voranmeldung<br />
(0512 - 57 10 93) können kurzfristig<br />
Termine mit unserem Rechtsberater<br />
Dr. Stefan Zelger vereinbart werden.<br />
Mitteilungen der Geschäftsstelle<br />
Sieg für die Jagdhornbläser-<br />
gruppen Windhag und Gaming<br />
Kals am Großglockner stand vom<br />
K26.–28. Mai ganz im Zeichen der<br />
KJagdkultur. KJagdkultur. KJagdhornbläserwettbewerb<br />
Beim Internationalen<br />
<strong>2006</strong> stellten sich<br />
49 Gruppen mit insgesamt 540 BläserInnen<br />
aus Österreich, Tschechien, Polen, Slowenien<br />
und Deutschland einem hochrangigen<br />
internationalen Jurorenteam. Der Sieg in der<br />
Leistungsstufe A ging an die Jagdhornbläsergruppe<br />
Gaming, in der Leistungsstufe Es waren<br />
die Jagdhornbläser aus Windhag nicht zu<br />
schlagen.<br />
Mit einer Hubertusmesse und einem Konzert<br />
der Trachtenmusikkapelle Kals am Großglockner<br />
ging am 28. Mai der Internationale<br />
Jagdhornbläserwettbewerb <strong>2006</strong> zu Ende,<br />
den die Jagdhornbläsergruppe Kals anlässlich<br />
ihres 30jährigen Bestehens ausrichtete. Im<br />
Rahmen eines Osttiroler Jagdkulturabends<br />
präsentierte der ehemalige Burgschauspieler<br />
Franz Günther Heider am Freitag, dem 26.<br />
Mai, Jagdliteratur und Texte zur Jagdkultur.<br />
Musikalisch gestaltet wurde der Abend von<br />
den Kalser Jagdhornbläsern, den Seespitzlern<br />
und den Öbester Mandern. Ein jeweils fünfköpfi<br />
ges internationales Jurorenteam unter<br />
dem Vorsitz <strong>des</strong> ehemaligen österreichischen<br />
Militärkapellmeisters Oberst Prof. Mag. Anton<br />
Othmar Sollfelner bewertete am Samstag,<br />
dem 27. Mai, 49 Jagdhornbläsergruppen aus<br />
Österreich, Tschechien, Slowenien, Polen und<br />
Deutschland nach den Kriterien Tempo und<br />
Dynamik, Intonation, Rhythmus und Artikulation,<br />
musikalische Gestaltung, Zusammenspiel,<br />
musikalischer Gesamteindruck und<br />
optisches Erscheinungsbild. In der Leistungsstufe<br />
A (Gruppen mit Parforcehörnern und<br />
Fürst Pless Hörnern in B gestimmt) siegte die<br />
Jagdhornbläsergruppe Gaming aus Niederösterreich<br />
überlegen vor den Jagdhornbläsergruppen<br />
Altenberg (OÖ) und Oberkindberg<br />
(STMK). Während die Leistungsstufe A fest in<br />
österreichischen Händen blieb, schafft e in der<br />
Leistungsstufe Es (Gruppen mit Parforcehörnern<br />
in Es gestimmt) mit der Jagdhornbläsergruppe<br />
TrubaČi OMS Přerov aus Tschechien<br />
ein internationales Ensemble den Sprung<br />
aufs Po<strong>des</strong>t. Sie belegten hinter der Jagdhornbläsergruppe<br />
Windhag den zweiten Platz,<br />
Rang drei ging an die Osttiroler Jagdhornbläsergruppe<br />
Lavant. Ausgezeichnet wurden<br />
die Preisträger mit einem Glocknerkreuz im<br />
Originalmaßstab 1:10 und dem Leistungsabzeichen<br />
in Gold. „Beim Jagdhornblasen geht<br />
es nicht mehr nur um die jagdliche Funktion,<br />
sondern zunehmend auch um musikalische<br />
Aspekte“, erklärt Martin Gratz, künstlerischer<br />
Leiter <strong>des</strong> Kalser Jagdhornbläserwettbewerbes<br />
und Komponist der Pfl ichtstücke. „Kultur<br />
kann man nicht angreifen, wir können sie nur<br />
begreifb ar machen – und der Internationale<br />
Jagdhornbläserwettbewerb war ein Impuls in<br />
diese Richtung.“<br />
REGINA M. UNTERGUGGENBERGER<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Journalistenpreis 2005 an Schultze<br />
Der Journalistenpreis 2005 der österreichischen<br />
Lan<strong>des</strong>jagdverbände in<br />
der Kategorie Radio/Fernsehen in<br />
der Höhe von € 1.500,– wurde verliehen an<br />
Georgia Schultze, freie Journalistin, für den<br />
Radiobeitrag „Wilderer mit Allradantrieb“,<br />
ausgestrahlt im ORF Radio Ö1 österreichweit<br />
am 19. 7. 2005 (Wiederholung am 5. 1.<br />
<strong>2006</strong>) im „Journal Panorama“. Besonders<br />
gefallen hat laut Begründung der Jury vor<br />
allem die handwerklich gute journalistische<br />
Beleuchtung der Szenerie <strong>des</strong> Wilderns<br />
von den verschiedensten Seiten mit jeweils<br />
aussagekräft igen Statements von den Beteiligten<br />
– vom Jäger über Jagdfunktionäre,<br />
Polizisten bis zum Psychoanalytiker. In die<br />
Bewertung miteinbezogen wurde auch die<br />
hohe Öff entlichkeitswirksamkeit dank österreichweiter<br />
Ausstrahlung im ORF sowie<br />
die Hörerwahl der Sendung zu den fünf<br />
besten Beiträgen der Radioreihe „Journal<br />
Panorama“ im Jahr 2005.<br />
Die Preise wurden am 28. April <strong>2006</strong><br />
im Rahmen der Delegiertenkonferenz der<br />
österreichischen Lan<strong>des</strong>jagdverbände im<br />
Gasthof „Jägerwirt“, Salzburg, im Beisein<br />
der österreichischen Lan<strong>des</strong>jägermeister<br />
und zahlreicher Prominenz aus Politik und<br />
Wirtschaft überreicht. Die Laudatio hielt<br />
der Vorsitzende der Jury, Dr. Franz-Ferdinand<br />
Wolf (Kurier). * Achtung – TERMIN:<br />
Der Journalistenpreis <strong>2006</strong> wird im Frühjahr<br />
2007 verliehen, letzter Einreichtermin<br />
ist der 31. Jänner 2007.<br />
R.I.P.<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
WEIDMANNSRUH<br />
UNSEREN WEIDKAMERADEN<br />
DR. JÜRGEN MARTIN<br />
INNSBRUCK, 64 JAHRE<br />
FRANZ BAUER<br />
ABSAM, 83 JAHRE<br />
WM JOHANN PIRCHMOSER<br />
ACHENKIRCH, 54 JAHRE<br />
DIPL.-VW.<br />
HELMUT HOLZMANN<br />
HALL, 72 JAHRE<br />
HALLER OSWALD<br />
NATURNS, ITALIEN, 55 JAHRE<br />
WALTER SCHATZ<br />
LANS, 75 JAHRE<br />
GEORG RAHM<br />
ZELL A. Z., 91 JAHRE<br />
Der vom TJV<br />
eingereichte<br />
Beitrag in der<br />
Kategorie Radio/Fernsehen<br />
siegte. Die<br />
Preisträgerin<br />
mit LJM Mag.<br />
Steixner, LJM<br />
Eder und<br />
Laudator Dr.<br />
Wolf.<br />
Zur Person:<br />
Mag. Georgia Schultze, Freie Journalistin.<br />
Die <strong>Tiroler</strong>in Georgia Schultze wurde am<br />
2. Oktober 1975 geboren. Sie ist freie Journalistin<br />
und studierte Magistra der Politikwissenschaft<br />
. Nach einem Radiopraktikum<br />
beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt a.<br />
M. begann sie schon während ihres Studiums<br />
als freie Mitarbeiterin im ORF-Lan<strong>des</strong>studio<br />
Oberösterreich und später für die<br />
APA in Innsbruck. 2002 wechselte Georgia<br />
Schultze nach Wien, wo sie Erfahrungen<br />
in der ORF-Hörfunkinformation und bei<br />
Ö3 sammelte. Seit 2004 arbeitet sie als freie<br />
Journalistin in Innsbruck und gestaltet vornehmlich<br />
Journal-Panorama-Sendungen,<br />
Beiträge für die Ö1-Journale (Ressort: Chronik),<br />
für „Wissen aktuell“ und „Moment<br />
– Leben Heute“. Außerdem berichtet sie für<br />
FM4 aus Tirol und arbeitet unter anderem<br />
für den Bayerischen Rundfunk, die APA und<br />
Schussgelder*<br />
Rotwild: Hirsch € 92,00<br />
Tier und Kalb € 40,00<br />
Steinwild: Bock € 92,00<br />
Geiß und Kitz € 40,00<br />
Gams: Bock € 72,00<br />
Geiß € 52,50<br />
Kitz € 29,00<br />
Reh: Bock € 52,50<br />
Geiß € 24,00<br />
Kitz € 24,00<br />
Murmeltier: € 25,00<br />
Auer- und<br />
Birkhahn: € 52,50<br />
*BJ Kollektivvertrag<br />
Aus der Geschäftsstelle<br />
den Kurier. Daneben ist die Journalistin seit<br />
vergangenem Jahr für die Caritas als Kommunikatorin<br />
in Katastrophengebieten im<br />
Einsatz. Ihren ersten Einsatz absolvierte sie<br />
im Erdbebengebiet von Pakistan. Für ihre<br />
Journal-Panorama-Reportagen bekam sie<br />
2005 den Förderpreis der „Spitzen Feder“<br />
für ein Journal-Panorama über die Lage der<br />
<strong>Tiroler</strong> Frauenhäuser und den 3. Journalistenpreis<br />
<strong>des</strong> „Motorpresseklubs Austria“ für<br />
eine Sendung über alkoholbetriebene Pkw in<br />
Brasilien. Georgia Schultzes berufl icher Antrieb<br />
ist die Neugierde. Es gibt für sie nichts<br />
Schöneres, als sich auf Neues einzulassen,<br />
es zu erforschen, zu hinterfragen und dann<br />
darüber zu berichten. Sportlichen Ausgleich<br />
fi ndet Georgia Schultze beim Kickboxen. Die<br />
zweifache <strong>Tiroler</strong> Lan<strong>des</strong>meisterin schafft e<br />
es 2004 in der Gewichtsklasse bis 50 kg sogar<br />
unter die weltweit zehn besten Amateurkickboxerinnen.<br />
Georgia Schultze ist ledig, aber<br />
nicht allein.<br />
JAGDVERMITTLUNG EWALD KLOCKER<br />
6426 Roppen Nr. 24 • Tel. 0664/855 95 61<br />
Fax 05263/20260<br />
Für schnell Entschlossene noch Plätze zur<br />
Hirschbrunft frei.<br />
Anfang November Wildschweine & Gänse.<br />
Anfang Jänner Treib- und Ansitzjagd auf<br />
Rot- & Schwarzwild.<br />
Niederösterreich: Treibjagd gegen Weinabnahme.<br />
Achtung neue Tel.-Nr. 0664/855 95 61<br />
23
Aus der Geschäftsstelle<br />
Jagdjahr 2005/<strong>2006</strong>: Zahl der<br />
Abschüsse blieb konstant<br />
Im Jagdjahr 2005 bzw. 2005/<strong>2006</strong> kam<br />
die Zahl der insgesamt getätigten Abschüsse<br />
mit einem Plus von 1,1% leicht<br />
über dem Vorjahresniveau zu liegen. Getrennt<br />
nach Wildarten blieb beim Haarwild<br />
(Schalen- und Niederwild) die Abschusszahl<br />
(703.000 Stück) nahezu unverändert,<br />
während beim Federwild (316.000 Stück)<br />
ein Anstieg von 3,6% zu verzeichnen war.<br />
Haarwildabschuss:<br />
Vom Schalenwild blieben 280.000 Stück Rehe<br />
(-0,6%), 49.600 Stück Rotwild (+1,0%),<br />
27.200 Stück Schwarzwild (-18,4%), 22.700<br />
Stück Gamswild (-9,3), 2.400 Stück Muff elwild<br />
(+5,0%), 835 Stück Sikawild (+51,3%),<br />
551 Stück Damwild (+12,7%) und 460<br />
Steinwild (-0,9%) auf der Strecke.<br />
An Niederwild wurden 190.000 Hasen<br />
(+6,5%), 55.500 Füchse (-8,2%), 23.400<br />
Marder (-9,3%), 26.100 Wiesel (+24,6%),<br />
8.700 Dachse (-2,5%), 6.800 Murmeltiere<br />
Wildabschuss 1)<br />
(-3,9%), 5.800 Iltisse (-4,6%), 2.600 Wildkaninchen<br />
(+29,4%) sowie darüber hinaus 2<br />
Waschbären und 11 Marderhunde erlegt.<br />
Federwildabschuss:<br />
Bei der bedeutendsten Gruppe <strong>des</strong> Federwilds,<br />
den Fasanen, stieg die Abschusszahl auf<br />
192.000 Stück (+8,3%), bei Wildtauben auf<br />
23.900 Stück (+6,0%), bei Rebhühnern auf<br />
14.400 Stück (+29,0%) und bei Auerwild auf<br />
539 Stück (+46,5%). Rückläufi g waren dem<br />
gegenüber Wildenten (76.100 Stück; -8,1%),<br />
Schnepfen (4.200 Stück; -13,1%), Birkwild<br />
(2.300 Stück; -4,3%), Wildgänse (1.600 Stück;<br />
-4,2%), Blässhühner (1.200 Stück; -39,3%)<br />
und Haselwild (138 Stück; -42,7%).<br />
Fallwild:<br />
Neben den Wildabschüssen kommt es stets<br />
zu Verlusten durch den Straßenverkehr, ungünstige<br />
Witterungsverhältnisse oder Krank-<br />
heit. Für das Jagdjahr 2005 bzw. 2005/<strong>2006</strong><br />
wurden insgesamt 168.000 solcher Verluste<br />
gemeldet, um 2,6% mehr als im Jagdjahr<br />
2004 bzw. 2004/2005. Allein dem Straßenverkehr<br />
fi elen hierbei 38.500 Stück Rehwild<br />
(-2,5%), 39.800 Hasen (+6,5%) und 14.600<br />
Fasane (-0,2%) zum Opfer.<br />
Sonstige Umstände:<br />
Bun<strong>des</strong>weit übten, wie schon im vorangegangenen<br />
Jagdjahr, 19.500 Jagdschutzorgane,<br />
davon 1.100 Berufsjäger (+0,9%) sowie<br />
18.400 sonstige Jagdschutzorgane (-0,1%),<br />
ihren Dienst in den Revieren aus. Die Anzahl<br />
der insgesamt gültigen Jahresjagdkarten<br />
erhöhte sich mit 118.000 Stück um<br />
0,9%; 7.500 (+6,3%) davon an Ausländer<br />
übermittelt. Darüber hinaus wurden 9.500<br />
Jagdgastkarten (+4,5%) ausgegeben. Unter<br />
den insgesamt 11.700 Jagdgebieten (-0,5%)<br />
fanden sich 532 (+6,8%), die an Ausländer<br />
verpachtet wurden.<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
Rotwild<br />
H A A R W I L D<br />
Rehwild Gamswild<br />
Hirsche Tiere Kälber insg. Böcke Geißen Kitze insg. Böcke Geißen Kitze insg.<br />
Burgenland 350 418 360 1.128 6.291 4.749 4.8<strong>58</strong> 15.898 – – – –<br />
Kärnten 2.525 2.863 2.493 7.881 9.012 6.372 4.648 20.032 1.308 1.147 308 2.763<br />
Niederösterreich 1.928 2.736 2.518 7.182 31.290 23.048 23.109 77.447 615 551 389 1.555<br />
Oberösterreich 796 1.475 1.261 3.532 26.046 28.303 28.844 83.193 689 612 341 1.642<br />
Salzburg 1.620 2.403 1.893 5.916 5.111 4.614 2.974 12.699 1.319 1.415 433 3.167<br />
Steiermark 3.321 4.161 4.229 11.711 20.412 16.489 14.715 51.616 1.803 1.681 768 4.252<br />
Tirol 2.705 4.208 3.099 10.012 5.552 5.714 2.778 14.044 3.526 3.829 1.139 8.494<br />
Vorarlberg 592 862 700 2.154 1.750 1.891 1.546 5.187 370 417 48 835<br />
Wien 20 48 31 99 144 132 82 3<strong>58</strong> – – – –<br />
Österreich 2005/06 13.857 19.174 16.<strong>58</strong>4 49.615 105.608 91.312 83.554 280.474 9.630 9.652 3.426 22.708<br />
Österreich 2004/05 13.531 19.555 16.043 49.129 106.171 92.808 83.283 282.262 10.725 10.737 3.<strong>58</strong>0 25.042<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
Muffelwild Sikawild<br />
H A A R W I L D<br />
Damwild Steinwild Schwarzwild<br />
Widder Schafe Lämmer insg. Hirsche Tiere Kälber insg. Hirsche Tiere Kälber insg. Böcke Geißen Kitze insg. insg.<br />
Burgenland 47 80 73 200 – – – – 19 16 15 50 – – – – 5.498<br />
Kärnten 103 118 80 301 – – – – 9 27 – 36 14 8 7 29 336<br />
Niederösterreich 260 364 317 941 185 315 330 830 75 109 93 277 – – – – 17.442<br />
Oberösterreich 24 21 17 62 2 – 3 5 5 7 3 15 – – – – 907<br />
Salzburg 36 40 40 116 – – – – 3 5 2 10 6 8 2 16 6<br />
Steiermark 95 127 111 333 – – – – 16 41 10 67 30 21 6 57 756<br />
Tirol 39 33 24 96 – – – – – – – – 136 121 21 278 1<br />
Vorarlberg – – – – – – – – – – – – 33 29 18 80 9<br />
Wien 54 189 110 353 – – – – 28 47 21 96 – – – – 2.268<br />
Österreich 2005/06 6<strong>58</strong> 972 772 2.402 187 315 333 835 155 252 144 551 219 187 54 460 27.223<br />
Österreich 2004/05 674 876 737 2.287 138 208 206 552 171 187 131 489 200 210 54 464 33.370<br />
24 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Bun<strong>des</strong>länder<br />
Hasen Wildkaninchen Murmeltiere<br />
H A A R W I L D<br />
Dachse Füchse Marder Wiesel Iltisse<br />
Burgenland 30.735 319 – 702 3.743 1.734 6.218 715<br />
Kärnten 948 – 706 559 5.721 1.548 14 322<br />
Niederösterreich 96.946 1.696 1 3.314 18.704 8.568 17.919 1.740<br />
Oberösterreich 50.145 8 1 1.677 6.742 5.032 1.338 844<br />
Salzburg 2.816 – 1.415 433 3.059 819 174 116<br />
Steiermark 7.315 625 314 1.414 8.571 4.657 327 2.051<br />
Tirol 774 – 3.855 384 5.509 832 – 33<br />
Vorarlberg 166 – 520 218 3.265 196 – –<br />
Wien 374 – – 17 146 39 66 19<br />
Österreich 2005/06 190.219 2.648 6.812 8.718 55.460 23.425 26.056 5.840<br />
Österreich 2004/05 178.667 2.047 7.086 8.940 60.430 25.831 20.906 6.121<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
Fasane Rebhühner Schnepfen Wildtauben<br />
F E D E R W I L D<br />
Wildenten Wildgänse Blässhühner Auerwild Birkwild Haselwild<br />
Burgenland 39.960 7.475 893 3.206 12.742 1.399 102 – – –<br />
Kärnten 1.311 22 227 1.313 3.204 4 262 131 283 44<br />
Niederösterreich 87.321 5.893 1.378 4.117 20.599 77 144 – 13 16<br />
Oberösterreich 39.145 859 1.039 10.591 26.264 140 228 23 – 3<br />
Salzburg 7<strong>58</strong> – 124 429 2.355 9 122 84 564 –<br />
Steiermark 22.519 111 542 3.755 9.670 5 236 123 305 65<br />
Tirol – – – 28 263 – – 178 972 10<br />
Vorarlberg 233 – 3 245 839 – 80 – 134 –<br />
Wien 901 44 – 199 159 1 – – – –<br />
Österreich 2005/06 192.148 14.404 4.205 23.883 76.095 1.635 1.174 539 2.271 138<br />
Österreich 2004/05 177.461 11.170 4.841 22.540 82.759 1.706 1.933 368 2.374 241<br />
1) außerdem 2 Waschbären und 11 Marderhunde<br />
Fallwild (Haarwild)<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
ins-<br />
Rotwild<br />
davon ins-<br />
Rehwild<br />
davon<br />
H A A R W I L D<br />
ins-<br />
Gamswild<br />
davon ins-<br />
Muffeldwild<br />
davon<br />
gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste<br />
Burgenland 55 27 28 4.774 3.092 1.682 – – – 14 3 11<br />
Kärnten 317 134 183 4.393 2.922 1.471 <strong>58</strong> 1 57 7 – 7<br />
Niederösterreich 382 166 216 22.346 13.467 8.879 414 5 409 41 10 37<br />
Oberösterreich 51 7 44 16.566 9.430 7.136 183 – 183 – – –<br />
Salzburg 236 23 213 3.035 964 2.071 402 – 402 3 – 3<br />
Steiermark 591 57 534 15.308 7.599 7.709 791 7 784 18 2 16<br />
Tirol 687 172 515 3.279 831 2.448 771 2 769 11 – 11<br />
Vorarlberg 50 1 49 309 135 174 102 – 102 – – –<br />
Wien 4 – 4 164 103 61 – – – 14 – 14<br />
Österreich 2005/06 2.373 <strong>58</strong>7 1.786 70.174 38.543 31.631 2.721 15 2.706 114 15 99<br />
Österreich 2004/05 2.178 536 1.642 68.746 39.549 29.197 2.268 48 2.220 68 6 62<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
ins-<br />
Sikawild<br />
davon ins-<br />
Damwild<br />
davon<br />
H A A R W I L D<br />
ins-<br />
Steinwild<br />
davon ins-<br />
Schwarzwild<br />
davon<br />
gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste<br />
Burgenland – – – 2 2 – – – – 162 107 55<br />
Kärnten – – – – – – 3 – 3 10 10 –<br />
Niederösterreich 28 26 2 27 25 2 – – – 455 264 191<br />
Oberösterreich – – – – – – – – – 11 6 5<br />
Salzburg – – – 2 1 1 23 – 23 2 2 –<br />
Steiermark – – – 2 1 1 17 – 17 28 14 14<br />
Tirol – – – – – – 36 – 36 – – –<br />
Vorarlberg – – – – – – 5 – 5 – – –<br />
Wien – – – 5 – 5 – – – 72 5 67<br />
Österreich 2005/06 28 26 2 38 29 9 84 – 84 740 408 332<br />
Österreich 2004/05 7 5 2 36 33 3 64 – 64 836 598 238<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
ins-<br />
Hasen<br />
davon ins-<br />
Wildkaninchen<br />
davon<br />
H A A R W I L D<br />
ins-<br />
Murmeltiere<br />
davon ins-<br />
Dachse<br />
davon<br />
gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste<br />
Burgenland 7.968 5.119 2.849 96 20 76 – – – 104 89 15<br />
Kärnten 679 574 105 – – – – – – 248 210 38<br />
Niederösterreich 26.253 19.663 6.590 452 51 401 – – – 406 353 53<br />
Oberösterreich 14.464 9.492 4.972 1 1 – – – – 249 226 23<br />
Salzburg 2.002 874 1.128 – – – 1 – 1 89 81 8<br />
Steiermark 5.273 3.944 1.329 174 107 67 – – – 368 310 <strong>58</strong><br />
Tirol 31 28 3 – – – 5 – 5 31 21 10<br />
Vorarlberg 13 12 1 – – – – – – 48 43 5<br />
Wien 99 94 5 – – – – – – 6 – 6<br />
Österreich 2005/06 56.782 39.800 16.982 723 179 544 6 – 6 1.549 1.333 216<br />
Österreich 2004/05 53.703 37.373 16.330 766 188 578 5 4 1 1.617 1.428 189<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Aus der Geschäftsstelle<br />
25
Aus der Geschäftsstelle<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
Fallwild (Federwild)<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
insgesamt<br />
F E D E R W I L D<br />
Fasane Rebhühner Schnepfen Auerwild<br />
davon ins-<br />
davon ins-<br />
davon ins-<br />
davon<br />
Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste<br />
Burgenland 2.692 2.064 628 376 202 174 1 1 – – – –<br />
Kärnten 194 143 51 – – – 1 1 – 4 4 –<br />
Niederösterreich 8.925 6.023 2.902 942 453 489 5 1 4 – – –<br />
Oberösterreich 5.249 2.741 2.508 898 280 618 2 – 2 – – –<br />
Salzburg 317 71 246 – – – 1 1 – 4 – 4<br />
Steiermark 5.<strong>58</strong>4 3.532 2.052 68 37 31 5 1 4 20 2 18<br />
Tirol – – – – – – – – – 3 – 3<br />
Vorarlberg 8 6 2 – – – – – – – – –<br />
Wien 46 43 3 4 4 –<br />
Österreich 2005/06 23.015 14.623 8.392 2.288 976 1.312 15 5 10 31 6 25<br />
Österreich 2004/05 23.830 14.648 9.182 1.856 689 1.167 12 2 10 27 1 26<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
insgesamt<br />
Birkwild<br />
F E D E R W I L D<br />
Haselwild Sonstiges Federwild<br />
davon ins-<br />
davon ins-<br />
davon<br />
Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste<br />
Burgenland – – – – – – 220 118 102<br />
Kärnten 3 3 – 4 4 – 56 55 1<br />
Niederösterreich – – – – – – 283 142 141<br />
Oberösterreich – – – – – – 632 270 362<br />
Salzburg 4 – 4 – – – 51 7 44<br />
Steiermark 19 – 19 23 7 16 354 76 278<br />
Tirol 5 – 5 – – – 1 – 1<br />
Vorarlberg – – – – – – 4 4 –<br />
Wien – – – – – – 3 – 3<br />
Österreich 2005/06 31 3 28 27 11 16 1.604 672 932<br />
Österreich 2004/05 26 1 25 30 2 28 1.613 519 1.094<br />
Bun<strong>des</strong>länder<br />
insgesamt<br />
H A A R W I L D<br />
Füchse Marder Wiesel Iltisse<br />
davon ins-<br />
davon ins-<br />
davon ins-<br />
davon<br />
Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste gesamt Straßenverkehr sonstige Verluste<br />
Burgenland 242 180 62 207 178 26 152 140 12 77 73 4<br />
Kärnten 534 406 128 190 159 31 15 15 – 53 50 3<br />
Niederösterreich 957 814 143 648 578 70 244 214 30 101 92 9<br />
Oberösterreich 269 231 38 242 211 31 80 78 2 28 27 1<br />
Salzburg 180 152 28 66 59 7 11 11 – 5 4 1<br />
Steiermark 737 542 195 362 318 44 64 62 2 188 168 20<br />
Tirol 81 37 44 25 18 7 – – – – – –<br />
Vorarlberg 52 46 6 6 6 – – – – – – –<br />
Wien 15 15 – 8 1 7 5 5 – 5 – 5<br />
Österreich 2005/06 3.067 2.423 644 1.751 1.528 223 571 525 46 457 414 43<br />
Österreich 2004/05 3.357 2.647 740 1.820 1.596 224 508 4<strong>58</strong> 50 541 474 67<br />
Jagdschutzorgane und Jagdkarten<br />
ins gesamt<br />
Jagdgebiete Jagdschutzorgane Gültige Jahresjagdkarten<br />
darunter an<br />
Ausländer verpachtet hauptamtlich<br />
darunter an<br />
Ausländer verpachtet<br />
insgesamt<br />
darunter an<br />
Ausländer verpachtet<br />
Ausgegebene<br />
Jagdgastkarten<br />
Burgenland 506 16 25 1.164 6.602 562 1.975<br />
Kärnten 1.6<strong>58</strong> 16 38 1.679 11.252 341 1.387<br />
Niederösterreich 3.279 8 466 5.201 32.935 394 1.697<br />
Oberösterreich 950 4 50 3.010 18.032 339 778<br />
Salzburg 1.004 79 64 1.401 8.414 605 1.570<br />
Steiermark 2.539 17 247 4.172 22.356 48 1.369<br />
Tirol 1.228 278 151 1.378 17.091 5.619 –<br />
Vorarlberg 488 214 30 349 1.171 292 419<br />
Wien 32 – 27 46 793 75 281<br />
Österreich 2005/06 11.684 632 1.098 18.400 118.656 8.275 9.476<br />
Österreich 2004/05 11.746 592 1.088 18.417 117.182 7.098 9.068<br />
26 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Bezirk Innsbruck-Land<br />
Gänsegeier im Wipptal<br />
Im Alpenzoo hat man Th omas Jöchl nicht<br />
geglaubt, als er berichtete, Gänsegeier in freier<br />
Natur gesichtet zu haben. Erst das Bildmaterial,<br />
welches das absolut seltene Naturschauspiel<br />
dokumentiert, konnte alle Zweifel ausräumen!<br />
Bei einer Begehung am Bendelstein,<br />
entlang der Gemeindegrenze Steinach-Navis,<br />
hatte Jöchl das außergewöhnliche Erlebnis:<br />
„Ich konnte zwei Gänsegeier beim Kreisen in<br />
der Luft und auch nach der Landung am Boden<br />
beobachten. Zum Glück gelang es mir, ein<br />
paar Schnappschüsse zu machen, sonst hätte<br />
mir wohl niemand geglaubt“, schmunzelt der<br />
Förster. „Es war wirklich ein unvergesslicher<br />
Anblick, als die Geier mit ihren riesigen Flügeln<br />
– die Spannweite beträgt bis zu 2,8 Meter<br />
– wieder abfl ogen.“ Die Nahrung <strong>des</strong> Gänse-<br />
oder Lämmergeiers besteht hauptsächlich aus<br />
Aas und seine Lebenserwartung beträgt 30 bis<br />
40 Jahre. Von der Iberischen Halbinsel über<br />
die Mittelmeerküsten bis nach Ostasien sind<br />
die Greifvögel heute noch verbreitet. Einzelne<br />
Tiere wandern von Slowenien kommend bis<br />
nach Österreich, nahe dem Salzburger Zoo<br />
gegen Wildverbiss<br />
TRICO<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Reportage<br />
Aus den Bezirken<br />
gibt es eine halbwild lebende Kolonie. Nach<br />
Berichten von Vogelkundlern scheint die Population<br />
momentan stark zu wachsen, was in<br />
Zukunft Sichtungen wahrscheinlicher machen<br />
könnte.<br />
8. Ganghofer Hubertuswoche<br />
in Leutasch<br />
1.–7.10.<strong>2006</strong> – Programm: Erntedank, Messfeier,<br />
Eröff nung mit der MK Leutasch, geführte<br />
Wanderungen und Referate zu verschiedenen<br />
Th emen aus dem Jagdbereich, Kutschenfahrt<br />
zum Brunft platz im Gaistal, jagerischer<br />
Stammtisch, jagerisches Gewinnspiel, Genusswanderung<br />
zu Köstlichkeiten aus unseren<br />
Wäldern und Gewässern, Th eaterauff ührung<br />
einer Volksbühne, Fahrt zum Schloss<br />
Wolfsthurn (Südtiroler Lan<strong>des</strong>museum für<br />
Jagd und Fischerei), jagerischer Flohmarkt,<br />
Ganghoferkonzert, Fuchsjagd, Hubertusmesse,<br />
Hubertusfeier, gemütlicher Jagerabend; Infos:<br />
Infobüro 6105 Leutasch, Tel. 05214/6207,<br />
Fax 6965, E-Mail: info.leutasch@seefeld.com,<br />
www.seefeld.com<br />
Heinz Debern wird 81<br />
Wir möchten auf diesem Wege Heinz Debern<br />
zu seinem 81. Geburtstag recht herzlich<br />
gratulieren und wünschen ihm für die<br />
Zukunft noch viele schöne jagdliche Stunden<br />
und vor allen Dingen Gesundheit.Herr<br />
Debern war Rehwildreferent unseres Bezirkes,<br />
jahrzehntelanger Jagdpächter im Stubaital<br />
und ein begeisterter Brackenfreund,<br />
welcher die laute Brackierjagd besonders<br />
Der natürliche Schutz<br />
� Witterungsbeständig<br />
� Nachhaltige Haftung und Wirkung<br />
� Einfach in der Anwendung<br />
DI Peter Göldner . Consulting Agrarmarketing . A-8863 Predlitz 15 . Tel. 03534-20140 . Fax 03534-2810 . Mobil 0664-4454742<br />
e-mail: goeldner@oekogold.at . www.oekogold.at<br />
bevorzugte. Er ist uns allen als ein ausgezeichneter<br />
Heger und Pfl eger unseres Wil<strong>des</strong><br />
bekannt und liebt besonders die Gamsjagd.<br />
Weidmannsheil, lieber Heinz!<br />
BJM ALBERT GAUGG<br />
Bezirk Kitzbühel<br />
47 Jahre Hegemeister<br />
Norbert Hofer war von 19<strong>58</strong> bis heuer Hegemeister<br />
<strong>des</strong> Hegebezirkes Hochfi lzen, St.<br />
Jakob i. H. und St. Ulrich a. P. Seine jagdliche<br />
Tätigkeit war stets geprägt von hohem Fachwissen.<br />
Als Hegemeister war Norbert Hofer<br />
immer um ein gutes Verhältnis zwischen den<br />
Jägern den Grundbesitzern und der Behörde<br />
bemüht. Am 10. Juni <strong>2006</strong> lud Norbert Hofer<br />
seine Jagdkameraden zu einem gemeinsamen<br />
Essen im Gemein<strong>des</strong>aal St. Jakob i. H. ein. Als<br />
Dank für seine 47 jährige Tätigkeit als Hegemeister<br />
wurde ihm eine Ehrenscheibe überreicht.<br />
Seine Jagdfreunde wünschen ihm noch<br />
viele gesunde Jahre, viel Freude an der Jagd<br />
und ein kräft iges Weidmannsheil.<br />
gegen Schälschäden<br />
WIPOX<br />
Agro<br />
27
Aus den Bezirken/Vereine<br />
Ossi Haller ✝<br />
Jagdpächter von Kitzgraben<br />
bei Waidring. Es<br />
braucht viel Kraft und<br />
ist schwierig, für einen<br />
Jagdfreund, wie der Ossi<br />
es war, die richtigen<br />
Worte zu fi nden. Viel zu<br />
früh ist Ossi Haller am<br />
15.6.<strong>2006</strong> aus dem Leben<br />
geschieden. Ossi der<br />
Tischlermeister, hat mit<br />
seinem Ableben nicht nur bei seiner Familie<br />
eine große Lücke hinterlassen. Seine jederzeit<br />
lustige und off ene Art, ob Jägerlatein<br />
oder nicht, heiterten jede Zusammenkunft<br />
mit ihm auf. Seine letzten Jahre widmete er<br />
fast nur mehr seiner großen Leidenschaft<br />
der Jagd. Wer sich mit ihm an der Jagd und<br />
seiner an Freundschaft erfreuen durft e,<br />
wird ihn nie vergessen. Lieber Ossi, Weidmannsdank<br />
und Weidmannsruh!<br />
JOSEF EDER<br />
Bezirk Kufstein<br />
60. Jagdkarte<br />
Jagdpächter Michael Eisenmann bei der<br />
Übergabe eines Präsents an den Jubilar.<br />
Ein kräft iges Weidmannsheil zur 60. Jagdkarte.<br />
Mit Beginn <strong>des</strong> Jagdjahres <strong>2006</strong> erhielt<br />
Hans Embacher, bekannt unter „Wagner<br />
Hans“ in der Genossenschaft sjagd Söll<br />
II seine 60. Jagdkarte. Am 27.04.1940 hat<br />
er bei der ersten Jungjägerprüfung im<br />
Bezirk Kufstein seine Jagdprüfung abgelegt.<br />
Seither, nur mit Unterbrechung der<br />
Kriegsjahre, übt Hans die Jagd mit großer<br />
Leidenschaft in Söll aus. Im Rahmen <strong>des</strong><br />
monatlichen Jägerstammtisches wurde<br />
ihm von seinen Kollegen dazu recht herzlich<br />
gratuliert. Wir wünschen ihm ein kräftiges<br />
Weidmannsheil, einen guten Anblick<br />
und noch viele gemeinsame Jagdjahre in<br />
unserer Runde.<br />
Vereine<br />
Grünes Kreuz: Rotwildtagung<br />
Am 23. Juni <strong>2006</strong> wurde in Kooperation<br />
Verein „Grünes Kreuz“ – Oberösterreichischer<br />
Lan<strong>des</strong>jagdverband, eine ganztägige<br />
Rotwildtagung mit dem Schwerpunkt<br />
„Rotwildbewirtschaft ung“ abgehalten. Die<br />
zahlreiche Teilnahme von Jägern aus den<br />
Rotwildgebieten zeigte von der Prisanz der<br />
Th ematik. Wissenschaft ler und Praktiker<br />
referierten über verschiedene Th emen der<br />
Rotwildbewirtschaft ung, wobei besonders<br />
die Praktiker über ihre Erfahrungen über<br />
diverse Bejagungsstrategien und Bewirtschaft<br />
ungsmodelle zu Wort kamen.<br />
Dr. Kurt Menzel, Vortragsreisender in Sachen<br />
Rotwild, referierte über „Zeitgemäße<br />
Rotwildbewirtschaft ung – Biologie und Bejagungsstrategie“.<br />
Dr. Miroslav Vodnansky<br />
über „Ernährung und Winterfütterung <strong>des</strong><br />
Rotwil<strong>des</strong> in seinem heutigen Lebensraum“.<br />
OVR. Dr. Rudolf Winkelmayer: „Aktuelle<br />
Krankheiten <strong>des</strong> Rotwil<strong>des</strong> und die wesentlichen<br />
Grundsätze der Widbrethygenie“. Erbprinz<br />
Johannes von Schwarzenberg brachte<br />
einen interessanten Vortrag über „Praktische<br />
Erfahrungen mit Bewegungsjagden im Forst-<br />
Am 6. Juli <strong>2006</strong> verstarb völlig unerwartet<br />
unser Berufskollege, Wildmeister Hans<br />
Pirchmoser, im Alter von 54 Jahren an einem<br />
plötzlichen Herztod. Hans absolvierte seine<br />
Berufsjägerlehre in Achenkirch bei ROJ Franz<br />
Kirchler und bei WM Ludwig Messner. Im<br />
Anschluss an seine Berufsjägerlehre übernahm<br />
er das Revier Ampelsbach im Achental.<br />
Dreißig Jahre betreute er dieses Revier mit<br />
viel Freude, Passion und jagdlichem Geschick,<br />
das auch mit seiner Ernennung zum Wildmeister<br />
gewürdigt wurde.<br />
Nach einem Pächterwechsel war Hans seit<br />
dem letzten Jahr im Eigenjagdrevier „Bauer<br />
in der Au“, das in der Nähe von Bad Wiessee<br />
liegt, tätig. Der Verstorbene war Zeit seines Lebens<br />
ein engagierter, einsatzfreudiger Berufsjäger,<br />
der die Arbeiten für seine Dienstherren<br />
immer zur vollsten Zufriedenheit erfüllte.<br />
Ein großes Anliegen war ihm die Hegegemeinschaft<br />
Karwendel. WM Hans Pirchmoser<br />
hat sich große Verdienste als Bewertungskommissionsvorsitzender<br />
der Abwurfstangenbewertung<br />
der HG Karwendel erarbeitet<br />
betrieb Murau“. Jagdleiter Obmann Wolfgang<br />
Rudorfer: „Erfahrungen eines Praktikers über<br />
die Bewirtschaft ung <strong>des</strong> Rotwil<strong>des</strong> in einem<br />
Bergrevier mit einem hohen Anteil an Almen<br />
in den Niederen Tauern“. Die Berufsjäger Helmut<br />
Neubacher und Leo Geyer brachten ihre<br />
Erfahrungen über „Rotwildbewirtschaft ungsbeispiele<br />
in deckungsreichen Revieren der<br />
Nordkalkalpen“. OFM Dipl. Ing. Josef Kerschbaummayr<br />
stellte die „Rotwildhegegemeinschaft<br />
Totes Gebirge – Nordwest“ und ihre<br />
Bewirtschaft ungsmodelle vor. Durch die hervorragenden<br />
Vorträge der Praktiker und der<br />
brillanten Aussagen der Wissenschaft ler kamen<br />
rege Diskussionen zustande, die der Tagung<br />
ein besonders hohes Niveau verlieh. Zur<br />
Tagung wurde vom „Grünen Kreuz“ ein über<br />
100 Seiten umfassender Tagungsband mit den<br />
Vorträgen und weiteren Beiträgen zum Th ema<br />
Rotwild in Europa herausgegeben. Preis<br />
Inland: € 12.– Ausland: € 15.–. Bestellungen:<br />
Verein „Grünes Kreuz“, Eschenbachgasse 11,<br />
1010 Wien, schrift lich, per Fax 01/<strong>58</strong>74620<br />
oder per E-Mail: grueneskreuz@aon.at ■<br />
ING. KARL MAIERHOFER<br />
<strong>Tiroler</strong> Berufsjägervereinigung<br />
WM Hans Pirchmoser ✝<br />
und war auch als<br />
Mitglied der Jagdhornbläser<br />
der HG<br />
Karwendel tätig. Er<br />
stellte sein Wissen<br />
als Vortragender an<br />
der Berufsjägerschule<br />
in Rotholz und<br />
als Mitglied der behördlichenBewertungskommission<br />
<strong>des</strong> Bezirkes Schwaz<br />
zur Verfügung. Hans<br />
war auch als Funktionär<br />
und Fahnenträger<br />
der <strong>Tiroler</strong> Berufsjägervereinigung tätig.<br />
All diese Aufgaben bewältigte er mit großem<br />
Einsatz und viel Freude. Wir <strong>Tiroler</strong> Berufsjäger<br />
verlieren mit Hans einen kameradschaft -<br />
lichen und aufrichtigen Berufskollegen. Der<br />
Herrgott möge dir, lieber Hans, den ewigen<br />
Frieden schenken. ■<br />
FÜR DIE TIROLER BERUFSJÄGERVEREINIGUNG<br />
WM PEPI STOCK<br />
28 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
Kulinarium<br />
Buchtipp:<br />
Das Herbst-<br />
und Winterkochbuch<br />
Die typischen Genüsse der kühleren und kalten<br />
Jahreszeit: Pilze, Kürbis und frischer Mais,<br />
Birnen, Nüsse und Kastanien, Kraut und Kohl,<br />
Karpfen, Wildspezialitäten, Ente und Gans,<br />
Glühwein und Punsch. Anschauliche Fotoabbildungen<br />
mit den Erläuterungen in der Zubereitung<br />
begleiten den Leser.<br />
Das große Herbst- und Winterkochbuch aus<br />
dem Leopold Stocker Verlag,<br />
Großformat, 160 Seiten, 180 Farbabb., Hardcover,<br />
€ 15,80, ISBN 3-7020-0926-4<br />
Zutaten<br />
Für 4 Personen:<br />
2 Rehrückenfi lets á 400g<br />
Salz<br />
grüne und rote Pfeff erkörner geschrotet<br />
Basilikum<br />
3 El Öl<br />
Sauce:<br />
350 g Eierschwammerl<br />
3 Schalotten<br />
30 g Butter<br />
1 TL glattes Mehl<br />
1/4 l Obers<br />
1 EL gehackte Petersilie<br />
Salz<br />
Pfeff er<br />
3 El Obers<br />
Zubereitung:<br />
Das Backrohr auf 180 Grad vorheizen, die<br />
Rehrückenfi lets von Häutchen und Sehnen<br />
befreien und mit Salz, geschroteten<br />
Pfeff erkörnern und Basilikum würzen. Eierschwammerln<br />
putzen, waschen und mit<br />
Küchenkrepp trocken tupfen.<br />
Dann die Schwammerln in gefällige Stücke<br />
schneiden, die Schalotten schälen und<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
fein hacken. Das Öl in einer Pfanne erhitzen,<br />
die Rehfi lets rundum gut anbraten,<br />
herausnehmen, in Alufolie wickeln und im<br />
vorgeheizten Rohr fertig garen. Inzwischen<br />
in einer Kasserole die Butter erhitzen, die<br />
Eierschwammerln und die Schalotten beifügen<br />
und kurz rösten. Mit Mehl stauben<br />
und mit dem Obers aufgießen.<br />
Die Sauce etwas einkochen lassen, die<br />
Wein <strong>des</strong> Monats<br />
„Stuhlwerker“ Cuveé 2004, Weingut<br />
Böheim, Arbesthal, Weinbaugebiet<br />
Carnuntum<br />
Im Herzen <strong>des</strong> Weinbaugebietes<br />
Carnuntum, im Arbesthaler Hügelland,<br />
liegt das Weingut Böheim.<br />
Winzer Johann Böheim produziert<br />
auf 15 ha 50 % Weißwein und 50 %<br />
Rotwein. 2.000 Sonnenstunden,<br />
strenge Mengenkontrollen, naturnaher<br />
Anbau, intensive Pfl ege der<br />
Kulturen und der hohe Qualitätsstandard<br />
der Vinifi zierung – so<br />
entstehen hier elegante Weißweine<br />
und gehaltvolle, kräft ige Rotweine.<br />
Der Rotwein spielt beim jungen<br />
Fotos: Leopold Stocker Verlag, Krabichler<br />
Kulinarium<br />
Rehfi let mit Eierschwammerl-Sauce<br />
Köstliches aus feinem Fleisch und frischen Pilzen<br />
gehackte Petersilie beifügen und mit Salz<br />
und Pfeff er kräft ig abschmecken. Zuletzt<br />
3 El Obers steif aufschlagen und die Sauce<br />
damit vollenden. Das Rehrücken-Filet in<br />
Tranchen aufschneiden, die Schwammerlsauce<br />
auf Tellern anrichten und je drei Medaillons<br />
draufsetzen.<br />
Dazu passt ein Erdäpfelstrudel und Rotkraut.<br />
■<br />
Winzer die erste Geige. In der namensgebenden<br />
Riede Stuhlwerker wird u.a.<br />
Zweigelt, Blaufränkisch, Merlot und<br />
Cabernet Sauvignon angebaut.<br />
Der Wein:<br />
Rebsorte: 50 % Zweigelt, 35 %<br />
Merlot und 15 % Syrah<br />
Ausbau: 17 Monate in Barriques<br />
Charakteristik: Tiefdunkles Rubingranat,<br />
dunkelbeerige Anklänge,<br />
sehr würzig, straff am Gaumen, feste<br />
Tanninstruktur, gute Süße, viel<br />
Frucht im Nachhall.<br />
Kontakt:<br />
Weingut Böheim, Hauptstraße 38<br />
und 40 A – 2464 Arbesthal<br />
Tel.: 02162/8859 Weinverkostungen<br />
und Verkauf: Mittwoch bis<br />
Samstag von 10-18 Uhr.<br />
www.carnuntum.com/boheim<br />
29
Serie<br />
Baumquiz<br />
Von der EURO Palette<br />
bis zur Stradivari<br />
In mehreren Folgen stellen wir Ihnen zum Thema<br />
„<strong>Tiroler</strong> Wald“ einige wichtige heimische<br />
Baumarten in Verbindung mit einem Gewinnspiel<br />
vor. Wer die gesuchte Baumart erkennt,<br />
sendet die Antwort an:<br />
DI Gerhard Müller, Lan<strong>des</strong>forstdirektion,<br />
Bürgerstraße 36, 6020 Innsbruck, E-Mail:<br />
g.mueller@tirol.gv.at<br />
Wer kennt die gesuchte Baumart?<br />
Das Holz der gesuchten Baumart ist je nach<br />
Qualität absolute Massenware oder Ausgangsmaterial<br />
für hochwertiges Kunsthandwerk.<br />
So vielfältig wie die Verwendung ist<br />
auch ihr Lebensraum – von den Tiefl agen <strong>des</strong><br />
Inntales bis hinauf zur Waldgrenze kommt die<br />
Baumart <strong>des</strong> Monats August vor. Es gibt keine<br />
einzige Gemeinde in Tirol, in deren Gebiet<br />
dieser Baum nicht wächst.<br />
✁<br />
Teilnahmeschein<br />
Die richtige Antwort lautet<br />
Vor- und Zuname<br />
Adresse<br />
PLZ Ort<br />
Werkstoff Holz<br />
Forst- und Holzwirtschaft<br />
Es macht unsere Zähne strahlend<br />
weiß und schmiegt sich an die Haut.<br />
Manchmal quietscht es, dann wiederum<br />
verleiht es Fingernägeln ihren seidigen<br />
Glanz: Holz und seine Bestandteile<br />
fi nden sich überall in unserem Leben. Auch<br />
dort, wo wir es gar nicht erwarten, ist dieser<br />
Wertstoff enthalten: In der Zahnpaste und<br />
in T-Shirts, in den Rennreifen der Formel 1<br />
und in Nagellack.<br />
Österreich gehört zu den größten Nadelschnittholz-Exportländern<br />
der Welt. Die<br />
Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaft et einen<br />
jährlichen Exportüberschuss von über<br />
EUR 3,3 Milliarden. Damit ist diese Branche<br />
neben dem Fremdenverkehr die wichtigste<br />
Lokomotive für den Außenhandel.<br />
Auch als Arbeitgeber ist die Forst- und<br />
Holzindustrie in Österreich ganz vorne<br />
mit dabei, unter den insgesamt 22 Industriezweigen<br />
steht sie an fünft er Stelle. Rund<br />
280.000 Menschen „leben“ von Wald und<br />
Holz, dies vor allem in strukturschwachen<br />
ländlichen Regionen.<br />
Im Spitzenfeld<br />
Österreich liegt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch<br />
von 0,62 Kubikmetern Nadelschnittholz<br />
im internationalen Spitzenfeld,<br />
der EU-25-Durchschnitt liegt bei 0,19 Kubikmeter.<br />
Europaweit birgt der Verbrauch<br />
an Nadelschnittholz also noch enorme Potenziale.<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Sägeindustrie verarbeitet derzeit<br />
jährlich ca. 3 Mio. Kubikmeter Rundholz,<br />
davon stammen nur 25% bis 30% aus<br />
Tirol. Die Hauptmenge ist bisher aus dem<br />
Die Sägeindustrie<br />
braucht<br />
dringend<br />
heimisches<br />
Holz.<br />
Fotos: Gruppe Forst, D. Stöhr (3)<br />
Eine Serie von „Jagd in Tirol“<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Lan<strong>des</strong>forstdirektion Tirol<br />
benachbarten Bayern, Salzburg, Oberösterreich,<br />
aber auch der Schweiz, Tschechien<br />
und der Slowakei zur Weiterverarbeitung<br />
angeliefert worden. Es ist nicht möglich, die<br />
gesamte Holzmenge aus <strong>Tiroler</strong> Wäldern<br />
bereitzustellen.<br />
Holznutzung erhöht<br />
Um die Produktionssteigerung der Holzindustrie<br />
zu unterstützen, haben die Forstbetriebe<br />
ihre Holznutzung in den letzten<br />
Jahren deutlich erhöht. In Tirol konnte der<br />
durchschnittliche Holzeinschlag der 70er-<br />
Jahre von 0,8 Mio. auf nunmehr knapp 1,4<br />
Mio. Kubikmeter gesteigert werden. „Nach<br />
früheren Berechnungen der Lan<strong>des</strong>forstdirektion<br />
könnte der Einschlag in Tirol längerfristig<br />
auf 1,7 Mio. Kubikmeter angehoben<br />
werden. Dadurch würde nicht nur der<br />
Holzzuwachs ausgenützt, sondern auch die<br />
gerade im Schutzwald notwendige Waldverjüngung<br />
beschleunigt“, weiß Forstdirektor<br />
Dr. Hubert Kammerlander. „Die große<br />
Nachfrage nach dem Wertstoff Holz hat<br />
JAGD IN IN TIR<br />
TIROL OL 09 09/<strong>2006</strong> <strong>2006</strong>
Im Kleinprivatwald schlummern noch Holzreserven.<br />
dazu geführt, dass das Nutzungspotenzial<br />
mit zeitgemäßen Methoden neu erhoben<br />
wird.“<br />
Erdölprodukte werden derzeit beinahe<br />
im Wochentakt teurer, dies eröff net auch<br />
neue Möglichkeiten für die kostendeckende<br />
Erzeugung bisher vernachlässigter Energieholzsortimente<br />
aus dem Wald.<br />
Neue Strategien<br />
Gerade in Tirol ist die Konzentration der<br />
Holz verarbeitenden Industrie besonders<br />
spürbar: Obwohl es noch ca. 200 Sägebetriebe<br />
gibt, verarbeiten die beiden größten fast<br />
zwei Drittel <strong>des</strong> gesamten Holzeinschnittes.<br />
Die wenigen großen Sägewerke sind auf<br />
besonders verlässliche Holzlieferungen bezüglich<br />
Menge und Zeit angewiesen, jede<br />
Störung <strong>des</strong> Holzfl usses kann zu Produktionsausfällen<br />
und damit enormen Kosten<br />
führen. Große Sägewerke vermeiden <strong>des</strong>halb<br />
den Einkauf von Kleinstmengen, sie ordern<br />
große Holzlieferungen. 15.000 Kubikmeter<br />
auf einen Schlag sind wesentlich gefragter als<br />
1.000 Kleinmengen à 15 Kubikmeter.<br />
Nutzungsreserven gibt es auch in Tirol<br />
vor allem im Kleinprivatwald, daher muss<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.tirol.gv.at/wald<br />
JAGD IN IN TIR<br />
TIROL OL 09 09/<strong>2006</strong> <strong>2006</strong><br />
hier die gemeinsame Waldbewirtschaft ung<br />
und Holzvermarktung ausgebaut werden.<br />
Eine schwierige Aufgabe, gibt es doch im<br />
Kleinprivatwald unzählige im Gelände versprengte<br />
und oft nur wenige Meter schmale<br />
Parzellen. Meist unklare Grenzen und<br />
schlechte Erschließung mit Forstwegen<br />
machen eine rentable Bewirtschaft ung nur<br />
gemeinsam möglich.<br />
Unsere Gebirgsforstwirtschaft hat bezüglich<br />
der Holzerntekosten mit massiven<br />
Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen. Im<br />
steilen Gelände betragen die Erntekosten<br />
EUR 30,- pro Kubikmeter, im Kleinprivatwald<br />
sind diese Kosten wegen der oben<br />
beschriebenen Nachteile und <strong>des</strong> geringen<br />
Mechanisierungsgra<strong>des</strong> oft noch höher. Im<br />
maschinentauglichen Flachland Deutschlands<br />
liegen diese Kosten derzeit bei EUR<br />
15,-, in Skandinavien noch darunter.<br />
Um industriegerechte Liefermengen aus<br />
dem Privatwald gebündelt bereitzustellen<br />
und zu verkaufen, braucht es Kooperationen,<br />
eine optimale Planung und moderne<br />
EDV-basierte Systeme.<br />
Naturnahe Verjüngung<br />
Gesunde naturnahe Wälder mit den passenden<br />
Baumarten sind widerstandsfähiger<br />
gegenüber Risiken wie Windwurf oder<br />
Borkenkäferbefall. Wo Naturverjüngung<br />
möglich ist, ergibt sich außerdem ein Kostenvorteil.<br />
Im Schutzwald geht es vor allem um die<br />
rechtzeitige standortgerechte Verjüngung<br />
mit den geeigneten Baumarten, damit die<br />
Schutzwirkung dauerhaft gewährleistet ist.<br />
Mischbaumarten, wie z. B. die bodenstabilisierende<br />
Tanne, spielen hier eine herausragende<br />
Rolle. Doch gerade diese Baumart<br />
leidet vielerorts unter zu hohem Druck<br />
durch Weidevieh und Wild.<br />
Im Wirtschaft swald steht vor allem die<br />
Holzqualität im Vordergrund, Ziel ist die<br />
Nutzung von Holz mit maximalem Marktwert.<br />
Flexibel und marktgerecht soll auf jene<br />
Sortimente zugegriff en werden können, die<br />
zum Zeitpunkt der Nutzung die besten Erlöse<br />
versprechen. Der Einfl uss von Weidevieh<br />
und Wild kann allerdings die Qualität<br />
<strong>des</strong> Holzes vor allem in der Jugend negativ<br />
beeinfl ussen.<br />
Wirtschaftlicher Erfolg<br />
All diese wirtschaft lichen Ziele und die Sozialleistungen<br />
<strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> sind jedoch nur<br />
erreichbar, wenn abgesehen von den einzuhaltenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen<br />
Natürlich aufgewachsener Wald braucht<br />
am wenigsten Pfl ege.<br />
auch die Rahmenbedingungen stimmen.<br />
Angepasste Bestände von Weidevieh und<br />
Wild sind eine wichtige Grundvoraussetzung<br />
für den Erfolg. Es sind daher gerade<br />
umsichtige Jäger ganz wichtige Partner für<br />
die Forstwirtschaft , die einen unverzichtbaren<br />
Teil der Wirtschaft in unserem Lande<br />
darstellt. ■<br />
Wir gratulieren!<br />
Wir verlosen 5 Gutscheine im Wert von<br />
€ 20,- für einen Strauch oder Baum aus<br />
einem der Lan<strong>des</strong>forstgärten in Nikolsdorf,<br />
Häring oder Stams. Ansprechpartner und<br />
Anfahrtsbeschreibung unter http://www.<br />
tirol.gv.at/themen/umwelt/wald/lan<strong>des</strong>forstgaerten/standorte.shtml<br />
Aufl ösung <strong>des</strong> Baumquiz in der<br />
Ausgabe Juli/August <strong>2006</strong>:<br />
Die gesuchte Baumart war die Tanne.<br />
Die fünf 20-Euro-Gutscheine für einen<br />
Strauch oder Baum in einem der Lan<strong>des</strong>forstgärten<br />
werden den Gewinnern per<br />
Post zugestellt an:<br />
Johann Moser, Scheffachberg 1, 6235<br />
Reith i. A.,<br />
Johann Lindsberger, Lindsberg 5, 9782<br />
Nikolsdorf<br />
Gottfried Pixner, Hauptstraße 68a, 6464<br />
Tarrenz,<br />
Robert Neuner, Weidach 368j, 6105 Leutasch<br />
und<br />
Dr. Walter Thöni, 6561 Ischgl 246.<br />
Wir gratulieren!<br />
Serie<br />
31
32<br />
Reportage Portrait<br />
Jagdlich total „erblich<br />
tet“ und voller Taten<br />
Neuer Bezirksjägermeister Hermann Siess hat schon als Kind<br />
Ein Portrait von<br />
Helmuth Schöffthaler<br />
Er ist in puncto Jagd total „erblich<br />
belastet“ – schließlich war nicht<br />
nur sein Vater, sondern auch sein<br />
Großvater ein begeisterter Jäger und auch<br />
die Brüder seiner Mutter waren begeisterte<br />
Weidmänner – und selbst seit seiner Jugendzeit<br />
eng mit dem „Jagerischen“ verbunden:<br />
Hermann Siess, über 25 Jahre lang Jagdaufseher,<br />
langjähriger umsichtiger Jagdleiter in<br />
Strengen am Arlberg und seit Jänner <strong>2006</strong><br />
neuer Landecker Bezirksjägermeister. Sein<br />
Leitspruch: „Ehre die Natur, den Wald und<br />
das Wild, denn alles ist von Gott gegeben.“<br />
Erblich belastet<br />
„Den Hang zum Jagerischen und die Begeisterung<br />
für die Jagd“, bestätigt Hermann<br />
Siess, „hab ich nicht erst entdecken müssen,<br />
das war mir familiär angeboren: Mein Vater<br />
war Waldaufseher und Jäger in Grins,<br />
der Vater meiner Mutter hatte 14 Kinder zu<br />
ernähren und ist halt da auch öft er in den<br />
Wald gegangen, um etwas für den Kochtopf<br />
zu erlegen, einige Brüder meiner Mutter<br />
– also meine Onkel, wie der Zammer Metzgermeister<br />
und Jagdpächter Alois Schmid<br />
zum Beispiel – sind Jäger und auch meine<br />
beiden Brüder sind jagdlich tätig. Ich kom-<br />
Im Portrait:<br />
Hermann Siess, Bezirksjägermeister<br />
von Landeck<br />
Geburtsjahr 1957 – Zams<br />
Stand: verheiratet, 3 Kinder<br />
Wohnhaft: 6571 Strengen, Perfl ör 202<br />
Tel. 0664-40 78 840<br />
Lebenslauf:<br />
Erlernter Beruf: Kunstschlosser<br />
me ganz einfach aus einer Jagerfamilie.“<br />
Dadurch ist Hermann Siess schon als<br />
Kind mit dem Vater oder mit dem Onkel<br />
auf die Pirsch gegangen. „Und als Jugendlicher<br />
hab ich die Leidenschaft meines Vaters<br />
als fanatischer Brackenjäger angenommen.<br />
Mich hat‘s gerissen, wenn ich am Sonntag<br />
mit meiner Mutter zur Messe gehen musste<br />
und auf dem Weg zur Kirche das Hundegeläut<br />
vom Wald her gehört hab …“<br />
Kein Wunder, dass er sofort nach Erreichung<br />
<strong>des</strong> 18. Lebensjahres die Jagdprüfung<br />
absolvierte. Bald darauf mit 23 Jahren legte<br />
er die Jagdaufseherprüfung ab und übernahm<br />
in einem kleinen Revier („Gampernun“)<br />
die Jagdaufsicht.<br />
Mit 25 Jahren übernahm er im Heimatre-<br />
vier Strengen die Agenden <strong>des</strong> ausgeschiedenen<br />
Berufsjägers. Siess: „Ich war hauptsächlich<br />
für den Schweizer Mitpächter Josef<br />
Rammesperger im Einsatz – er ist auch<br />
heute noch Obmann der Hegegemeinschaft<br />
Stanzertal, Jagdpächter in Schnann und in<br />
Strengen beteiligt.“<br />
Freie Hand<br />
Sein Jagdherr Rammesperger ließ ihm in<br />
der Genossenschaft sjagd Strengen immer<br />
schon freie Hand bei der Revierbetreuung.<br />
Dadurch konnte er sich jagdlich und hegerisch<br />
voll entfalten. „Und auch Adrian<br />
Kälin, seit 1997 Jagdpächter in Strengen,<br />
schenkt mir sein vollstes Vertrauen.“<br />
1976 Eintritt in den Polizeidienst (bis 1.7.2005<br />
österr. Bun<strong>des</strong>gendarmerie)<br />
Dienst als eingeteilter Beamter an mehreren Dienststellen,<br />
seit 2001 in der Polizeiinspektion in Landeck<br />
Funktionen:<br />
Jagdaufseher seit 1980 im GJ Revier Strengen<br />
seit 1982 Delegierter zum <strong>Tiroler</strong> Jägerverband<br />
Hegemeister von 1995 bis <strong>2006</strong><br />
8 Jahre Mitglied der Rehwildbewertungskommission bis <strong>2006</strong><br />
von 2001 bis Jänner <strong>2006</strong> BJM-Stellvertreter<br />
ab Jänner <strong>2006</strong> Bezirksjägermeister<br />
JAGD IN TIR TIROL OL 01 09 09/<strong>2006</strong> <strong>2006</strong><br />
Fotos: privat (5), Schöffthaler
elasdrang<br />
Jagdfi eber verspürt<br />
1995 bestellte ihn der damalige Bezirksjägermeister<br />
Vinzenz Gstrein zum Hegemeister<br />
<strong>des</strong> Vorderen Stanzertales. Nach <strong>des</strong>sen<br />
überraschendem Tod wurde Hermann Siess<br />
2001 Stellvertreter <strong>des</strong> neu gewählten Bezirksjägermeisters<br />
Urban Knabl. Heuer im<br />
Jänner folgte Hermann Siess nach der frühzeitigen<br />
Amtsniederlegung von BJM Knabl<br />
aus gesundheitlichen Gründen nach.<br />
Kein Tag ist gleich<br />
Für Hermann Siess ist das Besondere an der<br />
Jagd der enge Kontakt zur Natur: „Im Wald<br />
bei der Hege und bei der Jagd kannst Du<br />
abschalten, zu Dir selber kommen. Da hast<br />
du engsten Kontakt zum Wild, du wächst<br />
mit ihm auf und mit. Kein Tag ist gleich wie<br />
der andere.“<br />
Besonders faszinieren ihn das Auerwild<br />
und Rehwild. „Beim edlen Auerwild geht<br />
es vor allem darum, seinen möglichst unberührten<br />
Lebensraum als Existenzgrundlage<br />
zu erhalten, wie es auch in unserer Jagd der<br />
Fall ist. Und beim Rehwild sieht man relativ<br />
rasch die Erfolge einer gezielten Hege.“<br />
Familie, Beruf, eigene Landwirtschaft<br />
und Jagd – das sind die Hauptelemente im<br />
Leben von Hermann Siess, für weitere Hobbies<br />
bleibt nicht viel Zeit. „Die Bienen sind<br />
es noch, die mich begeistern. Meine zehn<br />
Stöcke geben einige Arbeit …“ ■<br />
JAGD IN IN TIR<br />
TIROL OL 09 01 09 01 09/<strong>2006</strong> <strong>2006</strong><br />
Unvergessliche jagdliche<br />
Erinnerungen (v. l.):<br />
Mit Jagdpächter Adrian<br />
Kälin (2002) und seinem<br />
Lebenshirsch (ungerader<br />
16er, 12 Jahre); erfolgreiche<br />
Murmeljagd<br />
1999 mit Jagdkamerad<br />
Reinhard Fischer; erfolgreiche<br />
Bockjagd im<br />
Sommer 1988 mit Pächter<br />
und Hegegemeinschafts-Obmann<br />
Josef<br />
Rammesperger<br />
Die Jagdkarte aus dem Jahre<br />
1879 wurde von Alois<br />
Winkler, Fiss, übermittel.<br />
Es ist die Jagdkarte seines<br />
Urgroßvaters.<br />
Die alte Zeit<br />
Anno dazumal<br />
„Das war das Lieblingsjagdfoto<br />
meines Opas Josef<br />
(„Pepi“) Rauchberger,<br />
Wirt vom Gasthof Lamm<br />
in Tarrenz“, schreibt uns<br />
Ralph Schmid, der Enkel<br />
<strong>des</strong> legendären Lamm-<br />
Wirtes („Ei, ei, warum<br />
vorbei …“). Das Foto<br />
von der erfolgreichen<br />
Gamsjagd in der Tarrenzer<br />
Alpeil-Jagd aus den<br />
Siebzigerjahren zeigt Pepi<br />
Rauchberger (links hinten)<br />
zusammen mit seinem<br />
Jagdgast Univ.-Prof.<br />
Dr. Hans Marberger (links<br />
vorne, ehemals weltweit<br />
bekannter Urologe an der<br />
Innsbrucker Klinik) und<br />
dem Aufsichtsjäger Albert<br />
Ruepp (rechts hinten).<br />
Vorne rechts der frühere<br />
Bezirksjägermeister von<br />
Imst, Karl Scheiber, dem<br />
wir auf diesem Wege<br />
beste Besserungswünsche<br />
und ein kräftiges „Weidmannsheil“<br />
an das Krankenbett<br />
schicken.<br />
Besitzen auch Sie interessante Jagdfotos aus alten Tagen,<br />
die Sie gerne anderen zeigen möchten? Dann schicken Sie diese samt kurzem Kommentar<br />
und Jahreszahl der Aufnahme unverbindlich an den <strong>Tiroler</strong> Jägerverband, Adamgasse 7a,<br />
6020 Innsbruck. Die besten und interessantesten Fotos werden in „Jagd in Tirol“ je<br />
nach vorhandenem Platz veröffentlicht.<br />
33
34<br />
Reportage<br />
Im Test:<br />
Hyundai Santa Fe<br />
Aus dem kompakten Santa Fe<br />
wurde ein echtes Premium SUV<br />
– größer in den Dimensionen, ele-<br />
ganter im Innenraum und noch<br />
anspruchsvoller in der Serienaus-<br />
stattung.<br />
Von Karl Künstner<br />
Acht Zentimeter mehr Radstand und<br />
A15 Zentimeter mehr an Gesamtlän-<br />
Age APassagiere.<br />
ge als der Vorgänger – das freut die<br />
Auf allen fünf Plätzen sitzt man<br />
hervorragend mit mehr als ausreichend<br />
Knie- und Schulterfreiheit. Straff e Polster<br />
und guter Seitenhalt sorgen für entspanntes<br />
Reisen. Bei der Ausstattung dominieren<br />
erlesene Materialien und gute Verarbeitung.<br />
Blau leuchtende Rundinstrumente geben<br />
dem dezent und übersichtlich gestalteten<br />
Cockpit einen eleganten Touch. An<br />
der Komfort- und Sicherheitsausstattung<br />
wurde, typisch Hyundai, nicht gespart. Die<br />
siebensitzige Version ist zusätzlich mit einer<br />
automatischen Niveauregulierung und<br />
einer zweiten Klimaanlage für die dritte<br />
Reihe ausgestattet – sehr sinnvoll. Werden<br />
die beiden hinteren Sitzreihen umgeklappt,<br />
Der große Griff an<br />
der Heckklappe ist<br />
beim Öffnen und<br />
Schließen besonders<br />
praktisch. An<br />
Laderaumvolumen<br />
stehen bis zu 1<strong>58</strong>2<br />
Liter bereit.<br />
steht ordentlich viel Transportvolumen zur<br />
Verfügung.<br />
Kaum hörbar, weil ausgezeichnet gedämmt,<br />
arbeitet der neue 2,2-Liter Common-Rail-Diesel.<br />
Ist das für einen Turbodiesel<br />
typische Luft holen zum Aufb au <strong>des</strong><br />
Ladedrucks (Turboloch) erst einmal erledigt,<br />
legt das Triebwerk richtig los. Schon<br />
weit unter 2000 Touren liegt das maximale<br />
Drehmoment an. Damit steht jederzeit genügend<br />
Kraft zur Verfügung. Alternativ ist<br />
auch ein 139 kW (189 PS) starker 2,7-Liter-<br />
V6-Benziner mit variabler Ventilsteuerung<br />
im Angebot.<br />
Elektronisch gesteuertes<br />
Allradsystem<br />
Herzstück <strong>des</strong> neuen Santa Fe ist das elektronisch<br />
gesteuerte Allradsystem „Torque<br />
on Demand“. Es leitet die Antriebskraft automatisch,<br />
und ohne dass der Fahrer etwas<br />
davon merkt, zu jenen Rädern mit bester<br />
Traktion. Bei Bedarf kann die Kraft verteilung<br />
zwischen Vorder- und Hinterrädern<br />
mittels Knopfdruck auf 50:50 fi xiert werden.<br />
Damit bewältigt der Santa Fe die meisten<br />
heiklen Situationen. Die sanft schaltende<br />
Automatik bewährt sich auch beim<br />
gefühlvollen Anfahren im Gelände. Seine<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Fotos: Hyundai, Hundertpfund, SsangYong
Off road-Fähigkeiten beschränken sich jedoch<br />
auf leichtes Off road-Terrain, Forst-<br />
und Schotterwege. Fahrwerk und Lenkung<br />
sind ganz klar auf hohen Straßenkomfort<br />
ausgelegt. Komfortable Federung, leichtgängige<br />
Lenkung und standfeste Bremsen<br />
zählen zu seinen Stärken. Selbst im Grenzbereich<br />
ist der schicke SUV kaum aus der<br />
Ruhe zu bringen.<br />
Hyundai hat mit dem neuen Santa Fe einen<br />
großen Schritt in Richtung Premium-<br />
Klasse gemacht. ■<br />
Hyundai Santa Fe<br />
2,2 CRDi 4WD<br />
Motor: Reihen-4-Zylinder<br />
Common Rail Turbodiesel<br />
Hubraum: 2188 cm3<br />
Max. Leistung: 110 kW (150 PS) bei 4000<br />
U/min<br />
Max. Drehmoment: 355 Nm bei 1800 bis<br />
2500 U/min<br />
Fahrwerk: vorne: McPherson-Einzelradaufhängung;<br />
hinten: Mehrlenker-Achse<br />
Getriebe: Fünfgang-Automatik<br />
Antrieb: automatischer Allrad<br />
Maße: (L/B/H): 4675/1890/1795 mm<br />
Watttiefe: 500 mm<br />
Max. Anhängerlast: 2000 kg<br />
Böschungswinkel: v 25°/h 22,3°<br />
Rampenwinkel: 17,9°<br />
Wendekreisdurchmesser: 10,9 m<br />
Eigengewicht: 1900 kg<br />
Laderaum: 774 bis 1<strong>58</strong>2 l<br />
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h<br />
von 0 auf 100 km/h: 12,5 Sek.<br />
Tankinhalt: 75 l<br />
Verbrauch: 8,3 l Diesel<br />
Ausstattung (Style): Front-, Seiten- und<br />
Kopfairbags, ESP, elektr. Bremskraftverteilung,<br />
Traktionskontrolle, aktive Kopfstützen<br />
vorne, Alarmanlage, ISOFIX, Außenspiegel<br />
elektr. verstell- und beheizbar, elektr.<br />
verstellbare Vordersitze mit Sitzheizung,<br />
Zwei-Zonen-Klimaanlage, Lenkrad höhen-<br />
längsverstellbar, Regensensor, Tempomat,<br />
Tagfahrlicht u.v.m.<br />
Preis: 41.500,- Euro<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Neu: Rexton II AWD<br />
In seiner zweiten Ausgabe zeigt sich der<br />
SsangYong Rexton mit einem eleganten<br />
Design und einer noch kompletteren<br />
Ausstattung. Beim Antrieb hat man die Wahl<br />
zwischen einem Torque on Demand System<br />
mit Geländeuntersetzung oder, hauptsächlich<br />
für den Straßeneinsatz, einem AWD<br />
mit einer Kraft verteilung von 40:60 (v:h)<br />
ohne Untersetzungsgetriebe. Im Rexton<br />
Symbolfoto. Unverbindlich empfohlener Listenpreis inkl. MwSt.<br />
Neuigkeiten aus der<br />
MEIN NEUER MITSUBISHI<br />
ab € 24.490,-<br />
www.mitsubishi-motors.at<br />
DER NEUE MITSUBISHI PAJERO PICK UP.<br />
Vorne ein komfortabler Pajero. Hinten ein robuster Pickup.<br />
Vorsteuerabzugsfähig und keine NoVA<br />
Moderner Euro4 Common-Rail-Diesel<br />
mit 136 PS oder optional 167 PS<br />
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6020 Innsbruck - Rossau • Griesauweg 28 • Tel. 0 512 / 33 23-0<br />
info@denzel-unterberger.cc • www.denzel-unterberger.cc<br />
Offroad Spezial<br />
II AWD werkt ein neuer 137 kW (185 PS)<br />
Fünf-Zylinder-Common-Rail-Dieselmotor<br />
der sein maximales Drehmoment von 402<br />
Nm bereits bei 1600 U/min erreicht und bis<br />
3000 U/min beibehält. In beiden Versionen<br />
beinhaltet das erweiterte ESP nun auch mit<br />
ARP (Active Rollover Protection) einen aktiven<br />
Überrollschutz sowie dei Bergabfahrhilfe<br />
HDC. ■<br />
35
Jagdhunde<br />
Österreichischer<br />
Brackenverein<br />
Brackenübungstag in<br />
Köfels<br />
Bei Schönwetter waren zahlreiche Hundeführer/innen<br />
mit ihren Brandl- und Steir.<br />
Rauhaarbracken am Sonntag, 2. Juli über<br />
Einladung <strong>des</strong> ÖBV nach Köfels gekommen,<br />
um wie Präsident H. Baumann geschrieben<br />
hatte, „das schöne Ötztal kennenzulernen“.<br />
Obwohl es sich wirklich mit einem traumhaften<br />
Sommertag von seiner besten Seite zeigte,<br />
waren Hunde und Führer/innen natürlich<br />
nicht nur <strong>des</strong>halb gekommen. Da auch zahlreiche<br />
Junghundeführer/innen dabei waren,<br />
war der Hauptzweck <strong>des</strong> Zusammentreff ens<br />
schon der, dass vor allem die Neulinge einmal<br />
ins „Handwerk“ hineinschnuppern konnten.<br />
Unser frisch gebackener Gebietsführer Markus<br />
Eberl konnte sich bei diesem Anlass gleich<br />
einmal all jenen vorstellen, die ihn noch nicht<br />
kannten. H. Baumann begrüßte bei noch<br />
recht angenehmen Temperaturen alle Erschienenen<br />
nebst ihren Vierbeinern und gab<br />
dann gleich das Wort an seinen Gebietsführer<br />
für Tirol weiter. Markus hatte sich vorbildlich<br />
ausgerüstet. Er hatte 2 Koff er mit Nachsuchenutensilien<br />
mitgebracht. Er stellte kurz die<br />
gängigen Halsungen und Riemen vor (das<br />
Ablaufenlassen <strong>des</strong> prachtvoll aufgedockten<br />
Schweißriemens wollte nicht ganz so fl üssig<br />
vor sich gehen wie sich Markus das vorgestellt<br />
hatte!), präsentierte dann einen musterhaft en<br />
Schnitthaarkatalog für jede für eine Nachsuche<br />
in Frage kommende Wildart, er erklärte mittels<br />
entsprechender Zweige, wie der Anschuss<br />
zu verbrechen ist (Geschlecht, Fluchtrichtung)<br />
und gab dann aus seiner erfolgreichen Erfahrung<br />
noch weitere praktische Tipps für Nachsuchen.<br />
Für einige der Junghunde war eine<br />
Übernachtübungsfährte gelegt. In Begleitung<br />
von Markus Eberl versuchten die Junghunde<br />
mit Führer diese Fährte zu arbeiten. Die Aufgabe<br />
wurde dadurch, dass die große Wiese ein<br />
begangener Wechsel war, dass ein Traktor herumfuhr<br />
und spielende Kinder die Junghunde<br />
ein wenig ablenkten, nicht unbedingt leichter.<br />
Trotzdem zeigten einige Hunde schon ihre<br />
hervorragende Veranlagung. Früher oder<br />
später kamen alle zum Stück – was ja zum<br />
Hochhalten der Hundemoral auch wichtig ist!<br />
Gegen Mittag wurde die Hitze so groß, dass<br />
meine Steir.Rauhaarbracke kurz in einem Forellenteich<br />
baden ging. Nach getaner Arbeit<br />
und ein paar abschließenden Worten ging es<br />
dann zur Stärkung der Führer/innen ins Alpengasthaus<br />
Köfels. Die Hunde wurden mit<br />
Wasser versorgt und im Schatten abgelegt. Im<br />
Laufe <strong>des</strong> Nachmittags verließen Vierbeiner<br />
und Begleiter/innen voll Bedauern das wirklich<br />
an diesem Tag besonders schön gewesene<br />
Ötztal. Herzlichen Dank an dieser Stelle<br />
an Hubert Pult, den Jagdpächter von Köfels,<br />
dafür dass wir den herrlichen Sommertag in<br />
seinem Revier verbringen durft en<br />
HEIDI BLASY<br />
Vorstandssitzung<br />
Bei der Vorstandssitzung <strong>des</strong> österr. Brackenvereins<br />
(15.7.06, Bad Mitterndorf) wurde<br />
Markus Eberl zum neuen Gebietsführer für<br />
Tirol bestellt (Stv. Walter Jenewein, A- 6142<br />
Mieders, Tirol). Markus ist ein erfolgreicher<br />
und passionierter Hundeführer. (Sieger der<br />
erschwerten Schweißprüfung <strong>des</strong> ÖJGV. 2005<br />
in Leutasch, Tirol und österr. Jagdgebrauchshun<strong>des</strong>ieger<br />
2005). Mit seinem „Axel“ (Br. Br.<br />
Rüde) hatte er auch schon mehrere besonders<br />
schwierige Erfolgs-Nachsuchen. Der jun-<br />
36 JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong>
ge Zillertaler ist ausübender Jäger in seinem<br />
Heimattal. Seinen Idealismus und sein Organisationstalent<br />
wird er zum Wohle unserer<br />
beiden Brackenrassen, der „Brandl und der<br />
Steirischen“ einsetzen. Die Aufgabe, die er<br />
übernimmt, ist nicht einfach und erfordert<br />
viel Zeit und Arbeit. Die Vereinsleitung bedankt<br />
sich im Voraus bei ihm und auch bei<br />
Walter. Wir werden sie selbstverständlich in<br />
allen Belangen unterstützen und wünschen<br />
viel Freude und Erfolg.<br />
PRÄSIDENT HANSJÖRG BAUMANN<br />
Anlagen-Vollgebrauchsprüfung<br />
Termin: 3. und 4. November <strong>2006</strong>; Ort: 6142<br />
Mieders, Revier Jenewein – Stubaital, Treff -<br />
punkt: 7.30 Uhr Hotel Wiesenhof, Besitzer<br />
Robert Horner, Tel. 05225/64504, Handy<br />
0676 4109779, Wiesle 1, 6142 Mieders; Bitte<br />
alle Zimmerreservierungen selbst durchführen!<br />
Prüfungsleiter: Baumann Hansjörg; LR<br />
und LRA: Th ummer Josef, Lang Wolfgang,<br />
Götz Alois, Oberwasserlechner Josef, Kollnig<br />
Werner, Mair Hubert, Jenewein Walter,<br />
Windegger Erich, Schwarzenbacher Josef,<br />
Eberl Markus, Portenkircher Hermann;<br />
Formbewertung: Ehrenpräsident Ing. Georg<br />
Reiter; Anmel<strong>des</strong>chluss: 27. <strong>September</strong><br />
<strong>2006</strong>; Tel. Vereinbarung wegen Brackade<br />
unbedingt erforderlich. Nennungsformulare<br />
und genaue Angaben werden zugesandt.<br />
Auskünft e und Informationen:<br />
Baumann Hansjörg, 0512/204721, Handy<br />
0664/1409466; Windegger Erich für Südtirol,<br />
Tel. 0039/0473/920654<br />
JAGD IN TIROL 09/<strong>2006</strong><br />
Österr. Jagdgebrauchshunde-Verband<br />
2. Tagung der KAW<br />
Das Richter- und Bildungsreferat <strong>des</strong> Österreichischen<br />
Jagdgebrauchshunde-Verban<strong>des</strong><br />
ladet den Aus-und Weiterbildungsreferenten<br />
je<strong>des</strong> Spezial- und Prüfungsvereines zur 2.<br />
Tagung der Kommission für Aus- und Weiterbildung<br />
für Sa., 17.11.06, Beginn 15.00 Uhr,<br />
in Altlengbach, NÖ im Altlengbacher Hof<br />
herzlich ein. Seminarleitung: Mag. Maria Elena<br />
Rießberger; Vortrag: „Lan<strong>des</strong>recht, Bun<strong>des</strong>recht,<br />
Hunderecht“, Dr. Peter Lebersorger<br />
Generalsekretär Niederösterreichischer Lan<strong>des</strong>jagdverband.<br />
Die Richter-und Bildungsreferentin<br />
kann in der Folge den Teilnehmer<br />
<strong>des</strong> Spezialvereines ermächtigen, in seinem<br />
Wirkungsbereich im Jagdjahr <strong>2006</strong>/07 ein<br />
Leistungsrichterseminar („Sternchen“) abzuhalten.<br />
Der Ausbildungsreferent wird jeweils<br />
vom Obmann seines Vereines schrift lich zur<br />
Veranstaltung gemeldet: Bis 10.11.<strong>2006</strong> an<br />
Mag. Maria Elena Rießberger, 8301 Laßnitzhöhe,<br />
Am Sonnenhang 11, Tel/Fax: 03133/2779<br />
oder e-mail:richtereferat@oejgv.at.<br />
MAG. MARIA ELENA RIESSBERGER<br />
ÖJGV-RICHTERREFERAT<br />
Österreichischer<br />
Schweißhundeverein<br />
Seminar für Leistungsrichter<br />
Am 23.9.06 fi ndet in Unterperfuss im Gh.<br />
„Brangeralm“ ein Seminar für Leistungsrichter<br />
statt. Beginn: 9 Uhr. Die Leitung<br />
dieses Seminars hat Frau Mag. Maria Elena<br />
Rießberger vom Österr. Jagdgebrauchshundeverband.<br />
Für alle Schweißhunde-Leistungsrichter,<br />
die in den letzten 3 Jahren kein<br />
Seminar besucht haben, besteht Teilnahmepfl<br />
icht! Anderenfalls ruht die Richterausübungstätigkeit<br />
bis auf weiteres. Verehrte<br />
Richterkollegen, bitte nehmt euch die Zeit,<br />
diesen Termin wahrzunehmen und zahlreich<br />
zu erscheinen!<br />
GEBIETSFÜHRER: PAUL LEISMÜLLER<br />
Vorprüfung in Mals/<br />
Südtirol<br />
Am 21. und 22.7.<strong>2006</strong> wurde in Mals die erste<br />
Vorprüfung dieses Jahres abgehalten. Die<br />
Witterung war an diesen beiden Tagen bei.<br />
30 Grad Hitze sommerlich heiß. Die 7 gemeldeten<br />
Hunde bestanden mit einem Durchschnitt<br />
von 177,5 Punkten. 1.) Anka vom<br />
Schaufelberg, BGS-Hündin, ZBNR: 7968/05,<br />
W.: 16.07.05; Z.: Günter Spath, B. u. F.: Torggler<br />
Benedikt, Klausen, 196 Punkte; 2.) Anton<br />
von Cherz, BGS-Rüde, ZBNR: 7924/05, W.:<br />
26.03.05. Z.: Helmut Piccolruaz, B. u. F.: Christoph<br />
Schuster, Vezzan, 194 Punkte; 3.) Dargo<br />
vom Kaisersgraben, BGS-Rüde, ZBNR:<br />
7951/05, W.: 22.06.05. Z.: Gerhard Pienz, B.<br />
u. F.: Tobias Gamper, St.Waldburg, 193 Punkte;<br />
4.) Anka vom Brentbichl, HS-Hündin,<br />
ZBNR: HS-3610, W.: 01.08.05. Z.: Paolo Pastorino,<br />
B. u. F.: W. Laner, Tesino, 181 Punkte;<br />
5.) Hery z. Podbrezovei, BGS-Rüde, ZBNR:<br />
8136, W.: 19.06.05. B. u. F.: Hubert Th öni,<br />
St.Nikolaus, 178 Punkte; 6.) Cindy vom Ankenkopf,<br />
BGS-Hündin, ZBNR: 7962/05, W.:<br />
28.05.05; Z.: Dornauer Max, B. u. F.: Stefan<br />
Folie, St.Valentin, 170 Punkte; 7.) Ayk vom<br />
Schaufelberg, BGS-Rüde, ZBNR: 7966/05,<br />
W.: 16.07.05. Z.: Günter Spath, B. u. F.: Werner<br />
Kiem, Latsch, 131 Punkte;<br />
Die Prüfung wurde wie immer von Otto<br />
Jochberger und seinen Helfern vorzüglich organisiert.<br />
Die 1000 m langen Fährten wurden<br />
am 21.07. bei großer Hitze getreten, davon<br />
400 m ohne Schweiß, was sich bei dem trockenen<br />
Boden schon etwas schwierig gestaltete.<br />
Die noch jungen Hunde meisterten die<br />
Fährten aber problemlos, denn sie waren von<br />
ihren Führern gut vorbereitet. Ebenso vorbildlich<br />
war die Ausrüstung von Hund und<br />
Führer sowie das Ansprechen <strong>des</strong> Anschusses.<br />
Wir bedanken uns beim Revierleiter von<br />
Mals für die Bereitstellung <strong>des</strong> Reviers und<br />
der benötigten Anzahl von Wild. Auch der<br />
„Grillmannschaft “, allen voran Frau Rosmarie<br />
Jochberger, für die Versorgung der Prüfungsteilnehmer<br />
ein herzliches Dankeschön! Ein<br />
Dank auch an die Jagdhornbläser für die musikalische<br />
Umrahmung. Es war wieder eine<br />
gelungene Veranstaltung mit unseren Südtiroler<br />
Jagdhundefreunden.<br />
Vorprüfungstermine <strong>2006</strong>: 10. <strong>September</strong>:<br />
St. Jakob i. D.; Treff punkt: 9 Uhr Jausenstation<br />
Oberrotte 97, Tel. 04373/5161;<br />
12. Oktober: Westendorf-Windau, Treff -<br />
punkt: 9 Uhr Gasthof Steinberg, Windau;<br />
29. Oktober: Elmen, Lechtal, Treff punkt: 9<br />
Uhr Gasthof Elmer Hof, Tel. 05685/229.<br />
GEBIETSFÜHRER PAUL LEISMÜLLER<br />
·<br />
K L U B<br />
·<br />
D A C H S B R A C K E<br />
Klub<br />
Dachsbracke<br />
Jagdhunde<br />
Gebrauchsprüfungen<br />
Im heurigen Herbst werden im Bun<strong>des</strong>land<br />
Tirol folgende Gebrauchsprüfungen veranstaltet:<br />
14./15. Oktober <strong>2006</strong> in Tristach/<br />
Osttirol, 21./22. Oktober <strong>2006</strong> in Kirch berg.<br />
Schrift liche Anmeldungen sollen bis 15.<br />
<strong>September</strong> an den Lan<strong>des</strong>leiter Dr. Hermann<br />
Spinner, 9900 Lienz, Beda-Weber-<br />
Gasse 1, erfolgen. Das Min<strong>des</strong>talter der<br />
Prüfungshunde beträgt 16 Monate; kranke<br />
Hunde und hitzige Hündinnen werden<br />
nicht zur Prüfung zugelassen. Allen Teilnehmern<br />
wird das detaillierte Prüfungsprogramm<br />
zugesandt.<br />
LANDESLEITER: DR. HERMANN SPINNER<br />
37
Jagdhunde<br />
Klub<br />
<strong>Tiroler</strong>bracke<br />
ÖJGV Leistungsrichterseminar<br />
Alle Leistungsrichter, Leistungsrichter-Anwärter<br />
und *Richter werden zur Teilnahme<br />
am ÖJGV Leistungsrichterseminar, 23. <strong>September</strong><br />
<strong>2006</strong>, 9.00 Uhr, „Branger Alm“ in Unterperfuss<br />
ca. 10 km westlich von Innsbruck,<br />
Autobahnausfahrt Kematen) eingeladen.<br />
Gemäß den Bestimmungen der Richterordnung<br />
<strong>des</strong> ÖJGV ist jeder Leistungsrichter<br />
für Jagdhunde verpfl ichtet, innerhalb von<br />
5 Jahren ein Leistungsrichterseminar <strong>des</strong><br />
ÖJGV zu besuchen, oder einen Hund bei einer<br />
Leistungsprüfung zu führen. Kommt er<br />
dieser Verpfl ichtung nicht nach, so ruht sein<br />
Richteramt, bis er eine der oben angeführten<br />
Anforderungen nachweisen kann. Seminarleitung:<br />
Mag. Maria Elena Rießberger, Österreichischer<br />
Jagdgebrauchshunde-Verband,<br />
Tel. /Fax: 03133/2779, Mobil: 0664/1305727;<br />
E-Mail: richterreferat@oejgv.at; Auskünft e:<br />
Felix Haslwanter, Klub <strong>Tiroler</strong>bracke, Telefon:<br />
05212/3544, Mobil: 0664/7874<strong>58</strong>0, E-Mail:<br />
offi ce@klub-tirolerbracke.at“. Neue Internetseite:<br />
www.klub-tirolerbracke.at. Der KTB ist<br />
ab 1.9.<strong>2006</strong> mit einer neuen Internetseite im<br />
Netz. Ein Besuch der vom Gebietsführer Martin<br />
Wechselberger von Grund auf neu gestalteten<br />
Internetseite lohnt sich. Ein umfangreiches<br />
Bildmaterial, aktuelle Informationen und<br />
zahlreiche Download-Möglichkeiten sind<br />
vorhanden. Geplant ist eine laufende Aktualisierung<br />
mit Berichten der Gebietsführungen.<br />
Fotowettbewerb: Einsen<strong>des</strong>chluss 30.9.<strong>2006</strong><br />
Österr. Klub für<br />
deutsche Jagdterrier<br />
Anlagenprüfung<br />
Am 24.6.06 haben wir unsere traditionelle<br />
Anlagenprüfung im Jagdrevier Natters abgehalten.<br />
Bei besten Bedingungen haben<br />
Terriernachwuchs sowie Hundeführer ihr<br />
Können mit folgenden Ergebnissen unter<br />
Beweis gestellt: Prüfungssieger Armin<br />
Mur mit Ella von der Nordkette Ia-136P.;<br />
Klaus Lander mit Erna von der Nordkette<br />
Ib-136P.; Anton Mairösl mit Emil von der<br />
Nordkette Ic-136P.; Alexander Mayrhofer<br />
mit Eicko von der Nordkette Id-125P.;<br />
Klaus Ruetz mit Edi von der Nordkette Ie-<br />
125P.; Charles Füllemann mit Hexe vom<br />
Napfgold If-119P. Franz Pöschl mit Desy<br />
von der Nordkette IIa-118P.; Renato Büchler<br />
mit Blümchen vom Waxeneck IIb-115P.<br />
und Hubert Wolf mit Cäsar vom Schatzlgut<br />
IIIa-91P.. Namens <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> und <strong>des</strong><br />
Prüfungsleiters Maurer Josef (Stm.) samt<br />
Kollegium herzliche Glückwünsche und ein<br />
besonderes Dankeschön an Hundeführer<br />
und Helfer für die gute Vorbereitung ihrer<br />
Vierbeiner.<br />
3. Jagdhundetag auf der<br />
Maria Waldrast<br />
Vor einer großen Anzahl von Jägerinnen und<br />
Jägern, Hundeführern und Interessierten an<br />
unseren vierbeinigen Freunden wurden am<br />
28. Mai <strong>2006</strong> die vom <strong>Tiroler</strong> Jägerverband<br />
geförderten sieben Jagdhunderassen präsentiert.<br />
Als Ehrengäste bei dieser Veranstaltung<br />
konnte die Jägerschaft die Lan<strong>des</strong>rätin und<br />
Vorstandsmitglied <strong>des</strong> TJV, Frau Dr. Anna<br />
Hosp sowie den Lan<strong>des</strong>jägermeister Herrn<br />
Mag. Paul Steixner begrüßen.<br />
Vorgestellt wurde die einzelne Hunderasse<br />
vom jeweiligen Obmann, wobei der Habitus,<br />
die Zuchtvoraussetzungen, die Richtlinien<br />
für die Prüfungen usw. genau beschrieben<br />
wurden. Auch im Praxisbereich wurde das<br />
Legen einer künstlichen Schweißfährte vorgeführt,<br />
was dafür notwendig ist und welche<br />
Fehler dabei nicht gemacht werden sollten.<br />
Auch die Ausarbeitung einer 20 Stunden alten<br />
Schweißfährte wurde demonstriert und auch<br />
die wichtigen Kriterien beim Untersuchen <strong>des</strong><br />
Anschusses bis zum Schnallen <strong>des</strong> Hun<strong>des</strong> erläutert.<br />
Eine Augenweide war die Apportierarbeit<br />
der Deutschen Wachtel mit einer Ente<br />
sowie die dazugehörige Schleppenlegung.<br />
Die hervorragende Arbeit in den Kunstbauten<br />
wurde uns besonders von den deutschen<br />
Jagdterriern vorgeführt, was ein sichtbar großes<br />
Interesse aller Anwesenden hervorgerufen<br />
hat. Auch ein separat geführter Hundeführerlehrgang<br />
wurde bei dieser Veranstaltung<br />
angeboten. Von der Welpenaufzucht bis zum<br />
fertig abgeführten Jagdhund mit all seinen<br />
Verwendungsmöglichkeiten hat WM Haaser<br />
Ludwig aus Pettneu den Interessierten, welche<br />
zahlreich vorhanden waren, Fragen beantwortet<br />
und auf Wichtiges hingewiesen. Auch<br />
einige Würfe konnten besichtigt werden und<br />
so manch einer hat sich Notizen über deren<br />
Stammbaum gemacht. Manch guter Beobachter<br />
konnte feststellen, dass von der Form<br />
der Hunde ausgezeichnetes Material aller<br />
Hunderassen vorhanden ist. Dies ist sicherlich<br />
auch auf die jahrzehntelange Unterstützung<br />
<strong>des</strong> TJV zurückzuführen, welcher gemäß seiner<br />
Satzungen verpfl ichtet ist, die Jagdhundezucht<br />
und –führung zu fördern. Mit besonderem<br />
Stolz kann man sagen, daß innerhalb<br />
der Jägerschaft mit besonderer Energie, Fachwissen,<br />
Liebe zur Kreatur und Pfl ichtbewusstsein<br />
gegenüber der Weidgerechtigkeit dem<br />
Jagdhundewesen ein besonderer Stellenwert<br />
in unserem Jagdgeschehen eingeräumt wird.<br />
Auch die acht Nachsuchestationen, die für<br />
jeden Bezirk gegründet wurden, wurden<br />
in ihrer Arbeitsweise vorgestellt und haben<br />
sich in den letzten zwanzig Jahren als wichtige<br />
Institutionen erwiesen. Besteht doch für<br />
jeden, der nicht selber einen Jagdhund bzw.<br />
Gebrauchshund hat, die Möglichkeit, für ein<br />
im Jagdgeschehen oder durch einen Verkehrsunfall<br />
verletztes Wildtier eine professionelle<br />
und unentgeltliche Hilfe anzufordern, die in<br />
kurzer Zeit die Nachsuche antritt. An dieser<br />
Stelle möchte ich noch auf einen speziellen<br />
Punkt bei der Durchführung von Prüfungen<br />
hinweisen: Sämtliche Hundeführer, welche in<br />
Tirol mit ihrem Hund eine jagdliche Prüfung<br />
ablegen möchten, müssen im Besitz einer gültigen<br />
<strong>Tiroler</strong> Jagdkarte bzw. einer gültigen <strong>Tiroler</strong><br />
Jagdgastkarte sein. Zum Abschluss darf<br />
ich mich für die notwendigen, laufenden Unterstützungen<br />
beim TJV bedanken, bei allen<br />
Funktionären, Hundehaltern und vor allem<br />
bei den „Frauelen“, für die ganzjährige Arbeit,<br />
die für unser Hundewesen geleistet wird. Den<br />
vielen Jagdpächtern, welche uns die Reviere<br />
für die Prüfungen zur Verfügung stellen,<br />
ebenfalls ein herzliches Vergelt‘s Gott.<br />
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