Kammerstudie FOGS (PDF, 1457 kb) - Kammer für Psychologische ...
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ungen älterer Menschen mehr gesehen und diese bei einem ggf. vorhandenen Therapiewunsch<br />
bei der Einleitung einer psychotherapeutischen Behandlung unterstützt werden.<br />
Abschließend wurden auch hier die Befragten gebeten, Vorschläge zur Verbesserung bzw.<br />
(Weiter-)Entwicklung der psychotherapeutischen Behandlung älterer Menschen zu machen. 89<br />
(37 %) der befragten Psychotherapeuten haben hierzu Aussagen gemacht. Nachfolgend werden<br />
die genannten Vorschläge beschrieben:<br />
• Die am häufigsten gemachten Aussagen heben darauf ab, dass insgesamt der Stellenwert<br />
von Psychotherapie auch mit Blick auf ältere Menschen verbessert werden sollte. Dabei<br />
wird sowohl die Notwendigkeit der Verbesserung der Compliance von Psychotherapie bei<br />
älteren Menschen selbst als auch des Verständnisses von Psychotherapie bei ihnen betont.<br />
Einbezogen werden dabei Behandler (z.B. niedergelassene Ärzte als Überweiser) ebenso<br />
wie betreuende Institutionen (z.B. ambulante Pflegedienste, Heime) und Gutachter des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit hervorgehoben,<br />
den Stellenwert von Psychotherapie <strong>für</strong> ältere Menschen auch in der Öffentlichkeit<br />
(Medienarbeit) bekannt zu machen.<br />
• Ebenfalls häufiger genannt werden Vorschläge, die auf eine Verbesserung des Informationsstands<br />
von Betroffenen und professionellen Helfern zur Psychotherapie älterer Menschen,<br />
spezialisierten Behandlern und anderen Hilfen bei psychischen Krisen zielen (z.B.<br />
Wegweiser, Broschüren, Internetseiten, Informationen bei der <strong>Kammer</strong>).<br />
• Ein weiterer Schwerpunkt befasst sich mit der Verbesserung der Qualität von Psychotherapie<br />
mit älteren Menschen. Die Anpassung der Ausbildungsinhalte an sich verändernde Bedarfslagen,<br />
spezialisierte Fort- und Weiterbildungsangebote, Qualitätszirkel und Supervision<br />
zum Thema „alte Menschen“sind hierzu ebenso Vorschläge wie die Verbesserung von<br />
Kenntnissen zu spezifischen Behandlungsmethoden (z.B. kognitive Verhaltenstherapie,<br />
Gruppentherapie, Psychoedukation) und Themen wie z.B. Sterbegleitung, Kriegskindergeneration,<br />
Flüchtlinge.<br />
• Schließlich werden im Zusammenhang mit der psychotherapeutischen Behandlung älterer<br />
Menschen die Notwendigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen<br />
(z.B. Ärzten, Sozialarbeitern, Pflegekräften) sowie die Entwicklung spezifischer Handlungskonzepte<br />
(z.B. Konsiliardienste, aufsuchende Arbeit, integrierte Versorgung, Kompetenznetzwerk<br />
„Alter“) hervorgehoben. Einige Aussagen zielen dabei speziell auf eine Verbesserung<br />
der Abstimmung zwischen psychotherapeutischer und begleitender/paralleler<br />
medikamentöser Behandlung.<br />
3.2 Befragung ambulanter und komplementärer Einrichtungen und<br />
Dienste<br />
In die Auswertung der schriftlichen Befragung ambulanter und komplementärer Einrichtungen<br />
konnten insgesamt drei Sozialpsychiatrische Dienste, 17 Kontakt- und Beratungsstellen, ein<br />
Krisendienst und sechs Institutsambulanzen einbezogen werden. Dabei sind die Angebote einiger<br />
Kontakt- und Beratungsstellen eng verknüpft mit Tageszentren und Zuverdienstmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> psychisch kranke Menschen. Ein Vergleich mit der Anzahl angeschriebener Einrichtungen<br />
und Dienste zeigt, dass vor allem Kontakt- und Beratungsstellen geantwortet haben, Institutsambulanzen<br />
in etwa entsprechend ihrer Anzahl vertreten sind, Sozialpsychiatrische Dienste<br />
und Krisendienste jedoch deutlich unterrepräsentiert sind.<br />
Die Angebote der befragten Einrichtungen zielen u.a. auf psychisch kranke Menschen mit akuten,<br />
insbesondere aber chronischen Erkrankungen sowie z.T. deren Angehörige. In 26 Einrichtungen/Diensten<br />
werden u.a. auch psychosekranke Menschen betreut. Wenn nachfolgend die<br />
Auswertungsergebnisse dargestellt werden, muss die uneinheitliche Datenbasis in Rechnung gestellt<br />
werden. Teilweise liegen den Angaben systematische Dokumentationen zugrunde, z.T.<br />
konnten Einrichtungen lediglich Schätzungen vornehmen. Zu den Angaben wird in einer Fußno-<br />
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