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Ausfl ug in den Hochseilgarten<br />
Nervenkitzel und Glücks<br />
© Kletterwald Weiherhof<br />
Sich selbst ausprobieren, an die eigenen Grenzen gehen – eine wichtige Erfahrung<br />
für Kinder, die aber in unserem heutigen Alltag immer seltener vorkommen. Hochseilgärten<br />
bieten hier die ideale Möglichkeit, um das Selbstvertrauen zu stärken und<br />
„Mutproben” zu bestehen!<br />
16<br />
<strong>frankenkids</strong> Juni/Juli 2011<br />
Mit dem klassischen Sonntagsspaziergang locken Sie Ihre Kids<br />
nicht mehr aus dem Haus? Es gibt Alternativen. Unsere <strong>frankenkids</strong><br />
Redakteurin hat einen Kletterwald ausprobiert.<br />
Bedächtig setzt Tom auf dem schwankenden Balken einen Fuß vor<br />
den anderen. Für die sechs Meter Tiefe unter sich hat der Zwölfjährige<br />
keinen Blick übrig. Ein letzter schneller Schritt bringt ihn auf<br />
das nächste Podest. Konzentriert löst er den ersten Karabiner und<br />
sichert sich am Baum, dann kommt der zweite an das Sicherungsseil<br />
der nächsten Station. Hier gilt es, über sechs einzeln aufgehängte<br />
Autoreifen vorwärts zu kommen. Tom beobachtet aufmerksam, wie<br />
sein Freund Paul vor ihm das macht und arbeitet sich dann langsam<br />
voran. Ihre Mütter, die mit angehaltenem Atem und schmerzendem<br />
Nacken zu ihnen hoch starren, haben sie längst vergessen.<br />
Echte Mutproben<br />
Abenteuer sind selten geworden im Alltag unserer Kinder. Dabei ist<br />
es für die Entwicklung so wichtig, sich selbst auszuprobieren, an seine<br />
Grenzen zu gehen. Hochseilgärten bieten Herausforderungen für<br />
Körper und Geist. Körperwahrnehmung, Koordination, Gleichgewicht<br />
und Beweglichkeit werden trainiert. Zur gleichen Zeit geht es auch<br />
noch um Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstüberwindung: Ich<br />
muss mich richtig sichern und abwarten, bis der Kletterer vor mir fertig<br />
ist. Ein Parcours muss fertig geklettert werden, bis zum Ausstieg.<br />
Und wer mag schon von der Aufsicht abgeseilt werden, weil er sich<br />
den Tarzansprung nicht traut?<br />
Klettern tut gut!<br />
Das entscheidende Argument für den Kletterwald liefern die Kinder<br />
drei Stunden später. Mit roten Backen und strahlenden Augen geben<br />
sie die Klettergurte zurück. Auf dem Weg zum Parkplatz überbieten<br />
sie sich mit spannenden Schilderungen der schwierigsten Stationen.<br />
Alle drei sind sehr stolz auf ihre Leistung. Klettern gibt ganz<br />
viel Selbstvertrauen. Das tut besonders gut, wenn in der Schule nicht<br />
immer alles glatt geht. Ich habe das Auto voller glücklicher Kinder –<br />
vielleicht sollte ich beim nächsten Mal auch ...? Gabriele Gorny