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Wann, wenn nicht jetzt?<br />
Rückzug in unsere kleine Welt?!<br />
Vor etwas mehr <strong>als</strong> zwei Monaten nahm die Atomkatastrophe<br />
in Japan ihren Anfang. Aus den Schlagzeilen<br />
ist Fukushima längst verschwunden. Man muss<br />
wieder zum normalen Alltag zurückkehren, meinen<br />
viele Menschen. Die <strong>frankenkids</strong> Redaktion ist ganz<br />
anderer Meinung.<br />
Wo bleiben die Berichte? Nur neue Nachrichten sind wichtige Nachrichten.<br />
Der Medienalltag ist äußerst kurzlebig. Und so rutscht das<br />
Thema Fukushima in der Tageszeitung oder den Nachrichtensendungen<br />
immer weiter auf die hinteren Plätze. Auch wir in der <strong>frankenkids</strong><br />
Redaktion haben diskutiert, ob das Thema jetzt noch aktuell genug<br />
ist. Und das AKW strahlt und strahlt weiter...<br />
Verdrängen hilft<br />
Viele Menschen sind froh, dass sie nicht mehr dauernd etwas über<br />
die Folgen des Atomunfalls lesen müssen. Denn eine Gefahr, die man<br />
nicht sehen, riechen oder fühlen kann, erscheint besonders bedrohlich.<br />
Gleichzeitig fühlt sich der Einzelne machtlos. Da hilft es, einfach<br />
nicht mehr dran zu denken, nicht mehr darüber zu reden. Meint man<br />
jedenfalls. Die Gefährdung ist natürlich immer noch da.<br />
Relativieren hilft<br />
Die Befürworter der Atomenergie haben viele Vergleiche bemüht. Das<br />
Auto ist für mehr Verkehrstote verantwortlich. Ein Flugplatz ist gefährlicher,<br />
weil häufi ger Flugzeuge abstürzen, <strong>als</strong> AKWs explodieren.<br />
Das mag schon sein. Wenn es zum GAU, dem Größten Anzunehmenden<br />
Unfall kommt, haben die Schäden aber eine ganz andere Dimension.<br />
Da werden ganze Regionen unbewohnbar, für viele Jahre.<br />
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Wegschieben hilft<br />
Probleme haben wir schon genug. Wer um seinen Arbeitsplatz bangt<br />
oder um die Zukunft seiner Ehe, wer ein krankes Kind hat oder eines,<br />
das die Schule nicht schafft – da bleibt keine Kraft übrig, sich auch<br />
noch um Atomkraftwerke Sorgen zu machen. Fukushima ist weit weg<br />
und ein möglicher Unfall in unseren AKWs auch. Ungefähr so weit<br />
weg, wie der Lungenkrebs von der Zigarette. Den kann man auch gut<br />
wegschieben.<br />
Handeln hilft wirklich<br />
Das Unbehagen bleibt. Sensible Menschen spüren die unterschwellige<br />
Anspannung, die sich breit macht. Spötter aus anderen Ländern<br />
werden es wieder „German Angst“ nennen. Aber warum sollten nicht<br />
die Deutschen Vorreiter einer weltweiten Energiewende sein? Fakt ist:<br />
Wer einer Gefahr nicht nur hilfl os gegenübersteht, sondern etwas<br />
dagegen tut, fühlt sich besser. Weil er handelt, statt zu resignieren.<br />
Veränderung macht Angst<br />
Es ist leichter, weiter zu machen wie bisher, <strong>als</strong> etwas Neues zu beginnen.<br />
Eine neue Wohnung, ein neuer Job – alles Ungewohnte verunsichert<br />
und ist richtig anstrengend. Trotzdem lohnt es sich, neue<br />
Wege einzuschlagen.<br />
Sind wir nicht das Volk?<br />
Es ist zu einfach, sich <strong>als</strong> Einzelner klein und hilfl os zu fühlen. Gemeinsam<br />
können wir die Welt verändern. Sind wir nicht das Volk, das<br />
die unmöglich geglaubte Wiedervereinigung geschafft hat? Das Volk,<br />
das gerade die Einführung des Kraftstoffs E10 verhindert, einfach<br />
weil es ihn nicht tankt? Gemeinsam können wir auch die Energiewende<br />
schaffen. Fangen wir bei uns an – noch heute.<br />
Gabriele Gorny<br />
® RelaxFoto.de istockphoto.com