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Ufer zeige mir / wieder und wieder / daß es das Andere<br />
gibt schrieb einst der Dresdner Autor Michael Wüstefeld,<br />
offenbar aus Fernweh. Eine Möglichkeit, dieses zu stillen,<br />
bietet der eigene Anlegesteg – warum sich nicht von DD<br />
nach HH treiben lassen? Doch Vorsicht, sonst endet der Törn<br />
so, wie es unweit vom Biergarten zu besichtigen ist: ein<br />
Spielplatz in Form eines gestrandeten Schiffes. Zugegeben,<br />
die lieben Kleinen sind begeistert, während man sich fragt,<br />
was die Gestalter als nächstes planen. Einen nachgestellten<br />
Verkehrsunfall, ein abgestürztes Flugzeug? Noch ein kleines<br />
Bier im Stehen, dann wechselt die erwachte „Johanna“ hurtig<br />
die Elbseite. Bis zum nächsten Mal!<br />
i<br />
Fährgarten Johannstadt<br />
Käthe-Kollwitz-Ufer 23 b<br />
01307 Dresden<br />
April-Oktober täglich ab 10 Uhr<br />
www.faehrgarten.de<br />
Schiller in Blasewitz<br />
Dieses Etablissement ist sicher der Klassiker unter den Biergärten<br />
der Stadt. Kein Wunder also, dass er nach einem<br />
deutschen Klassiker benannt ist: „Was? Der Blitz! <strong>Das</strong> ist ja<br />
die Gustel aus Blasewitz.“ So steht’s geschrieben in Friedrich<br />
Schillers Drama „Wallenstein“, das in großen Teilen in Pilsen<br />
spielt. Und da der gedankliche Weg von Pilsen geradewegs<br />
zum Pilsner führt, wird ein halber Liter geordert. <strong>Das</strong> geht<br />
seit 1730 so, als die Geschichte der Lokalität begann. Der<br />
Namensgeber selbst war in den Jahren 1785-87 Stammgast<br />
und traf oben erwähnte Gastwirtstochter namens Gustel.<br />
So viel Historie verpflichtet, sagten sich die Betreiber und<br />
gründeten die Hauszeitung „Potz Blitz“, die kostenlos abgegeben<br />
wird. Selbst ein Buch ist erschienen und kann im Haus<br />
erworben werden. Apropos Haus: Hier laden neben dem<br />
großen Schankraum weitere Räume zum Verweilen ein, ganz<br />
wie es die Inschrift des Schiller-Gedenksteins im Garten dringend<br />
empfiehlt: „Wanderer, hemme den Schritt! Du stehst<br />
auf geheiligtem Boden! Der hier gewandelt dereinst, ist ein<br />
Unsterblicher uns!“ Na dann: Prost auf die Dichtkunst!<br />
i<br />
i<br />
Schillergarten<br />
Schillerplatz 9<br />
01309 Dresden<br />
Mo-So 11-1 Uhr<br />
www.schillergarten.de<br />
Von Bieren und Pionieren<br />
Der Ausschank war geöffnet in das Dunkel / und leuchtete<br />
warm in den tiefen / von ferner Kindheit überglänzten<br />
Schnee. / Da ich mein Bier vom Brett nahm. „Schneebier“<br />
heißt der Text von Thomas Rosenlöcher, dem jene nächtliche<br />
Winterszene entnommen ist. An diesem späten Sommertag<br />
ist alles anders im Biergarten Fährhaus anno 1860: Über<br />
Karten gebeugte Radtouristen dänischer Zunge planen ihren<br />
Kurs, ein Trupp rüstiger Rentner gibt die nächste Runde<br />
in Auftrag und vom Fluss her ist das Klopfen eines tschechischen<br />
Diesels zu vernehmen. Elbmusik. <strong>Das</strong> Kleinzschachwitzer<br />
Fährhaus steht wie es steht, seit es 1860 als Pionierkaserne<br />
errichtet wurde und den Fährbesatzungen als Domizil<br />
diente. <strong>Das</strong> tut es übrigens noch heute – nur wenige Meter<br />
sind es bis zur Autofähre nach Pillnitz. Den besten Blick zum<br />
Lustschloss hat man von der Terrasse des Fährhauses; man<br />
sitzt Stunde um Stunde, müßig und voller Muße zugleich, bis<br />
es sacht zu dämmern beginnt. Unten ging riesig die Elbe, /<br />
endlich als ein Strom in Richtung Nacht. Holger Oertel<br />
Fährhaus anno 1860<br />
Berthold-Haupt-Straße 130<br />
01259 Dresden<br />
Mo-So 12-22 Uhr<br />
www.faehrhaus-anno-1860.de<br />
27 unter Der lupe Biergärten