aktuellNr. 220/221 1/2011 - PINZGAUER RINDherum das Beste
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···· Betriebsvorstellung<br />
Der Betrieb der Familie Hupf, vulgo Taxinger, liegt direkt südlich<br />
der Westautobahn über dem Mondsee in der Gemeinde Tiefgraben<br />
im Bezirk Vöcklabruck.<br />
Der Betrieb umfasst 14 ha Grund, nur 0,75 ha sind Wald. Der<br />
Großteil des Waldes fiel dem Autobahnbau in den 1950er Jahren<br />
zum Opfer. Der Rest ist gutes Grünland und wird bis zu viermal<br />
genutzt. Das Futter wird teilweise in Rundballen siliert, bei gutem<br />
Wetter auch geheut. Ab dem zweiten Schnitt wird im Sommer<br />
eingegrast.<br />
Josef Hupf hat den Betrieb 1976 von seinen Eltern übernommen.<br />
1977 wurde ein neuer Anbindestall gebaut und zum vorhandenen<br />
Braunvieh auch Fleckvieh zugekauft. Hupf senior war am<br />
Bau tätig und musste aus gesundheitlichen Problemen 1994 mit<br />
der Landwirtschaft aufhören. 1998 wurde wieder mit der Milchwirtschaft<br />
begonnen, der vorhandene Anbindestall wurde selbst<br />
zu einem Laufstall umgebaut. Die Anbindestände werden als<br />
Fressbereich genutzt, in einer angebauten Halle befinden sich die<br />
Liegeboxen. Zum Melken wurde ein Doppel-Zweier-Tandemmelkstand<br />
errichtet, in dem auch <strong>das</strong> Kraftfutter verabreicht wird.<br />
Aus alter Tradition wurde von einem Vorarlberger Händler wieder<br />
Braunvieh eingekauft, diese Tiere jedoch nach und nach<br />
durch Holstein Friesian aus Wels und Maishofen ersetzt. Mit den<br />
Schwarzbunten hatte der Taxinger aber kein rechtes Glück. Im<br />
Herbst 2009 standen von den ehemals 20 Kühen nur mehr acht<br />
Betriebsvorstellung<br />
Betriebsdaten<br />
Familie Hupf, vulgo Taxinger, Am Gaisberg in Tiefgraben, OÖ<br />
Vater Josef, Sohn Josef, verheiratet mit Sandra, Kinder Viktoria<br />
(8 Jahre) und Michael (6 Jahre)<br />
Seehöhe: 550 m<br />
Niederschlag: 1.500 mm<br />
Milchquote: 90.000 kg A-Quote<br />
Futterlagerung: Silagerundballen, deckenlastige Heulagerung<br />
mit Gebläse, Heurundballen<br />
Gülleraum: 200 m 3 , vorwiegend Festmist<br />
Fütterung: Im Winter: 1 /2 Silage, 1 /2 Heu, Kraftfutter:<br />
Mais, Weizen und Gerste gequetscht zu<br />
gleichen Teilen, Weizenkleie<br />
Im Sommer: Gras, Zuckerrübenschnitzel,<br />
Kraftfutter, Kalbinnen Weide<br />
Mechanisierung: 3 Traktoren, Frontlader, Presse und Wickelmaschine,<br />
Eingrasmäher und Motormäher,<br />
alle Heuwerbegeräte, Güllefass, Miststreuer,<br />
Ladewagen<br />
HF-Kühe im Stall. Vater und Sohn Hupf standen vor einer weitreichenden<br />
Entscheidung: entweder die Milchwirtschaft aufgeben<br />
oder die Rasse wechseln. Von den Versteigerungen in Maishofen<br />
kannte Josef Hupf bereits die Pinzgauer-Rasse, im Stall seiner<br />
Eltern standen auch immer ein paar Pinzgauer-Kühe.<br />
Die Entscheidung fiel bei der ersten Oktoberversteigerung 2009<br />
auf die Weiterführung der Milchwirtschaft mit Pinzgauern. Es wurden<br />
gleich sieben Pinzgauer-Kühe in Milch angekauft.<br />
Bis heute wurden 19 Kühe angekauft. Diese Kühe stehen alle<br />
noch am Betrieb und die erstgekauften Tiere haben bereits abge-<br />
Die Wiff-Zwillinge Zirm und Zierl vom Betrieb Volgger, Nusserbauer<br />
aus Weißbach, wurden bei der 2. Oktober-Versteigerung angekauft<br />
und sind auch in Oberösterreich unzertrennlich.<br />
kalbt. Die Nachzucht stammt aus der künstlichen Besamung.<br />
Seit dem Herbststiermarkt 2010 sorgt Kango (Kant x Nugget) für<br />
Nachwuchs. Die weiblichen Kälber werden in Zukunft selbst aufgezogen,<br />
die Stierkälber über die EZG Salzburger Rind vermarktet.<br />
Hupf senior schätzt die sehr umgänglichen und problemlosen<br />
Kühe aus Maishofen. Ihm gefällt auch die positive Stimmung<br />
unter den Bauern bei den Versteigerungen in Maishofen. Die<br />
Kühe gewöhnen sich sehr schnell an <strong>das</strong> neue Stallsystem,<br />
schon nach einigen Tagen finden sie alleine in den Melkstand.<br />
Auch sein Sohn Josef, der beim Lagerhaus als Kraftfahrer<br />
arbeitet, ist mit den Pinzgauer-Kühen zufrieden. Das Preis-Leistungsverhältnis<br />
in Maishofen stimmt. Der Betrieb ist im Moment<br />
nicht Mitglied der Milchleistungskontrolle und des Zuchtverbandes.<br />
Der Beitritt wird in Hinsicht der Vermarktung von überzähligen<br />
weiblichen Kälbern und dem Generhaltungsprogramm erwogen.<br />
GF Dipl.-Ing. Mathias Kinberger ····<br />
44 ARGE Pinzgauer <strong>220</strong>/<strong>221</strong> 1/<strong>2011</strong>