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Liberal - JuLis - Junge Liberale

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jung & liberal | Ausgabe 2/2005 | F 54017 | ISSN 1860-5648<br />

jung & liberal 2|05<br />

Das Mitgliedermagazin der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberal</strong>en<br />

Die Reise ins Ich<br />

Das Selbstverständnis eines Jugendverbandes<br />

Außerdem: <strong>JuLis</strong> kippen Lauschangriff | Ist der Bürger noch Herr über seine Daten | Der Bundesvorstand stellt sich vor


Inhalt<br />

Vorwort<br />

<strong>JuLis</strong> kippen<br />

Lauschangriff<br />

Seite 4<br />

Das Selbstverständnis<br />

eines Jugendverbandes<br />

Seite 8<br />

Vorstellung<br />

Bundesvorstand<br />

Seite 18<br />

<strong>JuLis</strong> kippen Lauschangriff Seite 4<br />

Europa: Der Weg nach vorne Seite 6<br />

Ich Regierung – Du Jugend Seite 8<br />

Regierungs/Jugend Seite 10<br />

Es darf krachen Seite 11<br />

RFID-Technologie Seite 13<br />

Hasch Du Haschisch Seite 14<br />

Musik muss bezahlbar bleiben Seite 16<br />

Praktikumsbericht BGSt Seite 17<br />

Vorstellung Bundesvorstand Seite 18<br />

Kolumne Abgeordnet Seite 7<br />

Kolumne Joachim Stamp Seite 12<br />

Kolumne Bücherschrank Seite 15<br />

Vermischtes/Termine Seite 22<br />

> Impressum<br />

jung & liberal ist das Mitgliedermagazin des Bundesverbandes<br />

der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberal</strong>en. Es erscheint viermal<br />

jährlich. Zu beziehen ist jung & liberal per Abonnement,<br />

Mitglieder der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberal</strong>en enthalten das<br />

Magazin automatisch im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />

jung & liberal wird gefördert aus Mitteln des<br />

Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen<br />

und Jugend (BMFSFJ).<br />

Herausgeber: Bundesverband <strong>Junge</strong> <strong>Liberal</strong>e e.V.,<br />

PF 540243, 10042 Berlin, Telefon: (030) 28388791,<br />

Telefax: (030) 28388799, E-Mail info@julis.de<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P): Jan Krawitz,<br />

Telefon: (0163) 5504929,<br />

E-Mail: mail@jan-krawitz.de<br />

Redaktion: Andreas Achtzehn, Jonas Hahn,<br />

Sven Janka, Sebastian Krell, Matthias Kussin,<br />

Petra Pabst, Christopher Vorwerk<br />

Bildredaktion: Jonas Hahn, Ann-Kristin Hanell,<br />

Sebastian Krell, Stephan Redlich<br />

Mitarbeit: Jorgo Chatzimarkakis, Dominik Feldmeier,<br />

Anna Gruener, Christian Krappitz, Rainer Matheisen,<br />

Alex Plahr, Katrin Säckel, Joachim Stamp,<br />

Mathias Wittmann, Ute Wohlleben<br />

Auflage: 11 000 Exemplare<br />

Bildmaterial: istockphoto.com: S.1<br />

photocase.de: S.4 | S.10 | S.14 | S.16 | S.22<br />

sxc.hu: S.6 | Ronald Meyer: S.8 - 9<br />

Gestaltung: shipyard nice media, Hamburg<br />

Mit dem Namen des Autors versehene Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder Nachdruck mit Quellenangabe erwünscht, Belegexemplar<br />

erbeten. Für unverlangt eingesandte Fotos<br />

und Manuskripte übernehmen wir keine Haftung.<br />

Das JuLi-<br />

Selbstverständnis<br />

Auf Bundesebene werden wir<br />

uns hoffentlich bald wieder<br />

mit der Frage auseinandersetzen,<br />

die die <strong>JuLis</strong> in Baden-Württemberg<br />

bereits seit Jahren beschäftigt,<br />

die <strong>JuLis</strong> in Niedersachsen<br />

mittlerweile auch schon seit einiger<br />

Zeit begleitet und sich nun für<br />

die <strong>JuLis</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />

vor einigen Wochen völlig neu gestellt<br />

hat: Wie sieht das Selbstverständnis<br />

der Jugendorganisation<br />

einer Regierungspartei aus<br />

Gibt es einen Unterschied zwischen<br />

„Oppositionsjugend“ und „Regierungsjugend“ Macht es einen<br />

Unterschied, ob man es mit einer „alten“ FDP ohne JuLi-Mandatsträger<br />

im Parlament zu tun hat (wie in Baden-Württemberg) oder ob die Ju-<br />

Lis sich mit einer eher „jungen“ FDP (wie in Niedersachsen) auseinandersetzen<br />

müssen Und wie verhalten sich die <strong>JuLis</strong> in NRW, die erstmals<br />

in der JuLi-Geschichte mit dieser Frage konfrontiert sind Die <strong>JuLis</strong><br />

müssen dabei immer einen Drahtseilakt vollführen zwischen eigener<br />

Profilierung als Jugendorganisation, konstruktiver Begleitung der JuLi-<br />

Seniorenorganisation und der Gefahr der Krawallmacher zu sein.<br />

In dieser J&L Ausgabe werfen wir einen Blick auf die JuLi-Erfahrungsberichte<br />

aus den drei Bundesländern um zu sehen, auf welche Weise<br />

<strong>JuLis</strong> ihre politischen Ziele in und für die FDP vertreten.<br />

Dass die <strong>JuLis</strong> erfolgreich Positionen der FDP ändern können und in<br />

der Lage sind das „liberale Gewissen“ der FDP zu sein, haben sie auf<br />

dem vergangenen Bundesparteitag bewiesen als die <strong>JuLis</strong> den großen<br />

Lauschangriff aus der FDP-Beschlusslage gekickt haben. Wie wir uns<br />

wohl verhalten werden, wenn es dann darum geht die FDP ab Herbst<br />

bei der Umsetzung auf Bundesebene kritisch zu begleiten Wir werden<br />

es hoffentlich sehen. Schließlich erinnern sich nur noch wenige der<br />

heute noch aktiven <strong>JuLis</strong> an die JuLi-Arbeit auf Bundesebene vor 1998.<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre!<br />

Jan Krawitz, mail@jan-krawitz.de<br />

P.S.: Nach seiner Wahl in den Bundesvorstand auf dem letzten Bundeskongress<br />

hat Carl Philipp Burkert die Chefredaktion des J&L abgegeben.<br />

Mit großer Freude darf ich nun die Nachfolge von Carl Philipp antreten.<br />

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge, inhaltliche Beiträge oder Fotos für<br />

das J&L habt, lasst es mich wissen!<br />

02<br />

03


News Blindtext<br />

»Big business - wo Licht ist, ist auch<br />

Schatten. Privatisierung setzt einen<br />

Markt voraus, das muss auch so sein.«<br />

Jean-Jaque Gelee<br />

<strong>JuLis</strong> kippen Lauschangriff<br />

Was bisher geschah<br />

> von Sven Janka<br />

Mitte der 90er Jahre gab die Innenministerkonferenz<br />

die Empfehlung<br />

ab, zur Bekämpfung der organisierten<br />

Kriminalität die rechtlichen<br />

Grundlagen einer Überwachung verdächtiger<br />

Personen in deren Wohnraum<br />

zu schaffen. Da Artikel 13 des Grundgesetzes<br />

die absolute Unverletzlichkeit<br />

der Wohnung garantierte, war zur<br />

Einführung des so genannten „Lauschangriffs“<br />

eine Grundgesetzänderung<br />

notwendig. Im September 1995 führte<br />

die FDP deshalb eine Mitgliederbefragung<br />

durch und nahezu zwei Drittel<br />

der Mitglieder sprachen sich für die<br />

Einführung aus. Mit diesem Zugeständnis<br />

an die damaligen Machtverhältnisse<br />

fühlten sich einige Mitglieder,<br />

insbesondere aus dem Freiburger<br />

Kreis, alles andere als wohl. Das Ausmaß<br />

der Einschränkung der allgemei-<br />

nen Bürgerrechte stand bereits damals<br />

in keinem vertretbaren Verhältnis<br />

zu dem zu erwartenden Nutzen<br />

bei der Verbrechensbekämpfung.<br />

Von der Falschheit des Lauschangriffs<br />

überzeugt, zog die damalige Justizministerin<br />

der Schwarz-Gelben Regierung,<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,<br />

die Konsequenzen und trat von<br />

ihrem Amt zurück.<br />

Lauschangriff mit Ausnahmen<br />

Im Januar 1998 schließlich wurde mit<br />

den Stimmen der CDU/CSU, der FDP<br />

und der SPD im Bundestag die Grundgesetzänderung<br />

beschlossen und die<br />

Möglichkeit zum Lauschangriff geschaffen.<br />

Zwei Wochen später stimmte<br />

auch der Bundesrat zu, rief jedoch<br />

zeitgleich den Vermittlungsausschuss<br />

an, um in diesem über die Gesetze zur<br />

Ausführung beraten zu lassen. Der<br />

Vermittlungsausschuss empfahl, besonders<br />

„schutzwürdige“ Personengruppen<br />

wie Ärzte, Anwälte, Priester<br />

und Journalisten von der Überwachungsmöglichkeit<br />

auszunehmen. SPD,<br />

Grüne und PDS stimmten für diese Einschränkung,<br />

aber erst dadurch, dass<br />

sich einige FDP-Mitglieder dem Fraktionszwang<br />

entzogen und ebenfalls für<br />

die Einschränkung stimmten, konnte<br />

der Umfang des Lauschangriffs zumindest<br />

abgemildert werden.<br />

Die Absage<br />

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />

und weitere prominente FDP-Politiker<br />

waren nach wie vor von der Verfassungswidrigkeit<br />

des Lauschangriffs


News<br />

überzeugt und legten beim Bundesverfassungsgericht<br />

Verfassungsbeschwerde<br />

ein. Sie hatten Erfolg. Das<br />

Bundesverfassungsgericht erklärte im<br />

März 2004 den Lauschangriff in weiten<br />

Teilen für verfassungswidrig, da<br />

insbesondere die Abhörpraxis die<br />

Menschenwürde veretze. Zwar führte<br />

dies nicht zu der erhofften gänzlichen<br />

Absage an den Lauschangriff durch das<br />

Bundesverfassungsgericht, bis 30. Juni<br />

2005 jedoch mussten bestimmte Auflagen<br />

zur Änderung erfüllt werden.<br />

Insbesondere die Intimsphäre der abgehörten<br />

Personen gehe die Ermittler<br />

nichts an und unschuldige Dritte im<br />

Umfeld der Verdächtigen sollten nicht<br />

der staatlichen Überwachung durch<br />

Belauschung zum Opfer fallen.<br />

Mit dem Rückenwind des Verfassungsgerichtsurteils<br />

und der zunehmenden<br />

und deutlich fühlbaren Einschränkung<br />

der Bürgerrechte in den<br />

letzten Jahren nutzten die <strong>Junge</strong>n<br />

<strong>Liberal</strong>en die Gunst der Stunde. Sie<br />

überzeugten die FDP davon, ihre Fehler<br />

aus dem Jahr 1995 zu korrigieren.<br />

Auf dem 56. Bundesparteitag im Mai<br />

diesen Jahres setzten sich die <strong>Junge</strong>n<br />

<strong>Liberal</strong>en unter Führung des Bundesvorsitzenden<br />

Johannes Vogel durch<br />

und bewirkten das Bekenntnis der<br />

Partei zur totalen Abschaffung des<br />

Lauschangriffs und damit zur Stärkung<br />

der Bürgerrechte.<br />

Zurückhaltung bei der Abstimmung<br />

zur Neufassung des Gesetzes<br />

Angesichts der zum damaligen Zeitpunkt<br />

noch bevorstehenden Abstimmungen<br />

zur Neufassung des Lauschangriffs,<br />

musste diese deutliche<br />

Abgrenzung von den anderen Parteien<br />

natürlich allergische Reaktionen bei<br />

der Konkurrenz hervorrufen. Dass unsere<br />

politischen Kontrahenten von der<br />

grünen Partei schwarzsehen, wenn<br />

jemand anderes außer ihnen die Bürgerrechtsfahne<br />

hoch hält, wo sie selbst<br />

sich Koalitionszwängen ausgesetzt<br />

sehen, ist somit nur verständlich. Der<br />

Vorwurf der Grünen, die FDP selbst<br />

habe den Lauschangriff überhaupt<br />

erst mit ins Leben gerufen, entbehrt<br />

natürlich nicht einer gewissen Wahrheit.<br />

Doch die Fähigkeit der FDP, ihre<br />

Fehler zu erkennen und zu signalisieren,<br />

dass man für die Beseitigung der<br />

eigenen Fehler eintreten möchte, ist<br />

leider zu einer Seltenheit in der politischen<br />

Landschaft geworden.<br />

Absurdes zum Schutz<br />

der Intimsphäre<br />

Selbst innerhalb der FDP-Fraktion tat<br />

man sich scheinbar zunächst schwer<br />

mit der Umsetzung des von den <strong>JuLis</strong><br />

erwirkten Parteitagsbeschlusses. Bei<br />

den Abstimmungen über die Neufassung<br />

des Gesetzes zum Lauschangriff<br />

im Bundestag am 16. Juni stimmte<br />

die FDP-Fraktion zwar als einzige Fraktion<br />

gegen den Gesetzentwurf, jedoch<br />

wurde die von der Partei beschlossene<br />

generelle Ablehnung des Lauschangriffs<br />

nicht in der nötigen Vehemenz<br />

zum Ausdruck gebracht. Hier ist zu<br />

hoffen, dass der kurze Zeitraum zwischen<br />

Parteitagsbeschluss und Abstimmung<br />

tatsächlich die Ursache für<br />

die Zurückhaltung der liberalen Fraktion<br />

ist. Es sollte keine Überzeugungsarbeit<br />

mehr notwendig sein, damit<br />

die Fraktion den Beschluss der Partei<br />

bei ihren Entscheidungen beherzigt.<br />

Was verändert der am 17. Juni<br />

im Bundesrat verabschiedete Kompromiss<br />

zum Lauschangriff nun zu<br />

Gunsten des Bürgers Leider nicht<br />

viel. Im Gegenteil. Zur Rechtfertigung<br />

der Wohnraumüberwachung<br />

soll der Verdacht auf eine schwere<br />

Straftat bestehen. Doch statt dieser<br />

Einschränkung bei der Neufassung<br />

Rechnung zu tragen, wurde<br />

prompt der Strafrahmen für einige<br />

Straftaten im Strafgesetzbuch erhöht,<br />

so dass jetzt mehr statt weniger Taten<br />

zur Überwachung des Wohnraums<br />

berechtigen. Eine zentrale Forderung<br />

des Bundesverfassungsgerichts, nämlich<br />

der Schutz der Intimsphäre in den<br />

eigenen vier Wänden, führt in der Neufassung<br />

des Lauschangriffs zu einer<br />

absurden Vorschrift für die Fahnder:<br />

Sobald es im abgehörten Gespräch<br />

privat bzw. vertraulich wird, muss die<br />

Aufzeichnung abgeschaltet werden.<br />

Somit bleibt weiterhin eine eklatante<br />

Eingriffsmöglichkeit in die Bürgerrechte<br />

bestehen, deren Praktikabilität<br />

zu Wünschen übrig lässt.<br />

Es gilt Überzeugungsarbeit<br />

zu leisten<br />

Der ehemalige Bundesjustizminister<br />

Edzard Schmidt-Jortzig schließt nicht<br />

aus, dass auch die neue Fassung des<br />

Lauschangriffs wieder vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

landet. Es bleibt<br />

zu hoffen, dass die <strong>Junge</strong>n <strong>Liberal</strong>en<br />

und die FDP in den nächsten Monaten<br />

genügend Überzeugungsarbeit leisten<br />

können, um diese Maßnahme hinfällig<br />

werden zu lassen. Weil der Lauschangriff<br />

abgeschafft wurde.<br />

Sven Janka ist J&L Redakteur und<br />

lebt in Berlin. Ihr erreicht ihn unter<br />

sven.janka@berlin.de<br />

04<br />

05<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


News<br />

Europa: Der Weg nach vorne<br />

nach der Ablehnung der Verfassung<br />

> von Christian Krappitz<br />

06<br />

07<br />

Die klare Ablehnung der EU-Verfassung<br />

in Frankreich und den<br />

Niederlanden hat zwei Dinge deutlich<br />

gemacht: Es gibt keinen europäischen<br />

Demos. Und die meisten Menschen in<br />

Europa, die meisten Politiker eingeschlossen,<br />

wissen noch viel zu wenig<br />

über den europäischen Integrationsprozess.<br />

Viele Beschwerden richten<br />

sich gegen innenpolitische oder nur<br />

nationalstaatlich zu regelnde Probleme.<br />

Zu viele Menschen glauben, dass<br />

die EU hierfür zuständig ist, ja manche<br />

glauben gar, die EU habe diese<br />

Probleme erst verschuldet.<br />

Die Mehrheit der Menschen tut sich,<br />

verständlicherweise, schwer, die unterschiedlichen<br />

Zuständigkeiten, die<br />

der europäischen bzw. der nationalstaatlichen<br />

Ebene zugeordnet sind,<br />

auseinander zu halten. Ebenso nachvollziehbar<br />

ist es, dass die Bürger dann<br />

die Schuld bei dem unbekannten Europa<br />

und nicht bei den nationalstaatlichen<br />

Regierungen suchen. Leider folgen<br />

viele Politiker populistisch der<br />

Tendenz, alles Schlechte auf Europa<br />

zu schieben, obwohl sie es besser<br />

wissen müssten. Deshalb müssen wir<br />

den Menschen erklären, worum es bei<br />

Europa wirklich geht.<br />

Viele Menschen in Europa beklagen<br />

den zunehmenden Souveränitätsverlust<br />

und die damit einhergehende Einschränkung<br />

der Handlungsfähigkeit.<br />

Man muss aber so ehrlich sein sich die<br />

Fragen zu stellen: Von wem geht die<br />

Souveränität aus Und wie konnte es<br />

passieren, dass plötzlich ein kleiner Teil<br />

dieser Souveränität auf die europäische<br />

Ebene überging In unseren liberalen<br />

Demokratien geht die Souveränität<br />

nun mal vom Volk aus – und daran<br />

hat auch die EU nichts geändert, wie<br />

die Kraft zeigt, die die Ergebnisse der<br />

Referenden auf die Regierungen Europas<br />

ausüben. Jedes einzelne EU-Mitgliedsland<br />

hat die Übereinkunft getroffen,<br />

dass die Bürger in der Form<br />

der repräsentativen Demokratie durch<br />

Wahlen und manchmal Referenden<br />

als Kontrollinstanz den Legislativen<br />

und, zumeist indirekt, den Exekutiven<br />

die Ausübung der Souveränität verleihen.<br />

Die EU und ihre Institutionen<br />

können sich keine Zuständigkeiten<br />

selbst geben, das können nur die vom<br />

Volk gewählten Regierungen.<br />

Die EU verschafft gute<br />

Rahmenbedigungen<br />

War all das falsch Haben die Regierungen<br />

unverantwortlich und gegen<br />

das Interesse ihrer Bürger gehandelt<br />

Mitnichten. Die größte Errungenschaft,<br />

die uns der europäische Integrationsprozess<br />

beschert hat, ist, dass unser<br />

über Jahrhunderte von Kriegen zerrissener<br />

Kontinent in eine Periode des<br />

kantischen Paradieses eingetreten ist,<br />

wo der ewige Friede Realität geworden<br />

zu sein scheint. Das mag vor allem jungen<br />

Menschen meiner Generation als<br />

eine Selbstverständlichkeit erscheinen<br />

Über die Schaffung eines beispiellosen<br />

dauerhaften Friedens hinaus hat<br />

uns der europäische Integrationsprozess<br />

einen nie gekannten Wohlstand<br />

gebracht. Vom Abbau kleinstaaterischer<br />

Handelsbarrieren und der Schaffung<br />

eines gemeinsamen europäischen<br />

Marktes haben alle Menschen<br />

in der EU profitiert und profitieren<br />

noch heute davon – auch die nicht so<br />

wohlhabenden. Wer anderes behauptet<br />

ignoriert die Realität. Es ist wahr,<br />

dass Europa derzeit eine schwere<br />

wirtschaftliche Krise durchläuft. Aber<br />

jeder nationale Politiker, der dies der<br />

EU anlastet, sollte sich an seine eigene<br />

Nase fassen, die vor lauter dreisten<br />

Lügen immer länger wird. Denn die<br />

EU hat eben nicht die Kompetenz, die<br />

Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik<br />

aller Mitgliedsstaaten zu regeln. Diese<br />

Zuständigkeit liegt immer noch in<br />

der Hand jener Politiker, die zu Hause<br />

auf die EU schimpfen, selbst aber zu<br />

häufig untätig sind – sei es aus purer<br />

Ignoranz oder aus Angst, bei unbequemen<br />

Entscheidungen die nächste<br />

Wahl zu verlieren. Die EU setzt nur<br />

den Rahmen für einen fairen und<br />

funktionierenden Wettbewerb und<br />

eine funktionierende Wirtschaft – einen<br />

guten Rahmen, der mit den Herausforderungen<br />

der Globalisierung


News<br />

umzugehen weiß. Der europäische<br />

Integrationsprozess ist gelebte Globalisierung<br />

auf begrenztem Raum.<br />

Staaten der EU<br />

Die Jahrzehnte gelebter europäischer<br />

Integration haben uns gezeigt, dass<br />

die Nationalstaaten ihren Bürgern viel<br />

bessere Rahmenbedingungen schaffen<br />

können, wenn sie gemeinsam,<br />

unter Vergemeinschaftlichung eines<br />

Teils der Souveränität, Probleme angehen,<br />

die sie alleine nicht imstande<br />

wären zu lösen. Es steht außer Frage,<br />

dass immer noch viele Dinge bleiben,<br />

die Europa gemäß dem Subsidiaritätsprinzip<br />

nicht besser machen kann. Doch<br />

wir müssen uns alle die Frage stellen,<br />

ob solche Aufgaben überhaupt besser<br />

von einer staatlichen Instanz erledigt<br />

werden können und nicht von den<br />

Bürgern in Eigenverantwortung.<br />

Das Ziel: Freiheit, Wohlstand,<br />

Frieden und Sicherheit<br />

Was Europa, seine Nationalstaaten und<br />

vor allem seine Menschen jetzt brauchen,<br />

ist neben einem neuen Anlauf<br />

für eine europäische Verfassung eine<br />

Aufklärungskampagne, die den Menschen<br />

bewusst macht, wie gut der europäische<br />

Integrationsprozess für sie<br />

in Wirklichkeit ist – ohne die tatsächlichen<br />

Schwächen unter den Teppich<br />

zu kehren. Vielleicht kommen wir so<br />

dem großen Ziel des europäischen Demos<br />

und der Abkehr von egoistischer<br />

Kleinstaaterei zum Wohle aller Europäer<br />

ein wenig näher.<br />

Die Vorzüge, die uns der europäische<br />

Integrationsprozess bescheren kann,<br />

sind noch lange nicht am Ende. Ich<br />

sage bewusst kann, denn dass uns die<br />

Integration per se größeren Wohlstand<br />

und Frieden beschert ist keine Selbstverständlichkeit.<br />

Dieser Prozess erfordert<br />

eine Menge an Arbeit. Es wird<br />

Momente geben an denen wir verschiedene<br />

richtungweisende Entscheidungen<br />

gehen können, von denen<br />

manche kurzsichtig sind und das gemeinsame<br />

Ziel Freiheit, Wohlstand,<br />

Frieden und Sicherheit nur untergraben.<br />

Der europäische Integrationsprozess<br />

kann noch viel schaffen, zum Beispiel<br />

in der Schaffung eines Raumes der Freiheit,<br />

Sicherheit und Gerechtigkeit in der<br />

Innen- und Justizpolitik oder in der europäischen<br />

Außenpolitik. Gemeinsam<br />

können wir viele Probleme lösen, bei<br />

denen ein einzelner Staat schlichtweg<br />

überfordert wäre. Gemeinsam kann<br />

Europa Gebrauch von seinem riesigen<br />

Potenzial machen. Es lohnt sich.<br />

Christian Krappitz ist Mitglied<br />

im Kreisvorstand der <strong>JuLis</strong> Köln.<br />

Ihr erreicht ihn unter<br />

christian.krappitz@julis-koeln.de<br />

Globaler Anspruch –<br />

bürgernah gestaltet<br />

> von Jorgo Chatzimarkakis MdEP<br />

Europa – ein Kontinent von Frieden<br />

und Wohlstand. Alles eitel Sonnenschein<br />

Wenn wir so weitermachen,<br />

dann können wir schon mal die Weichen<br />

stellen für den Tourismus-Standort<br />

Europa. Denn als Industriestandort<br />

sind wir – weitenteils – zu<br />

teuer. Die Produktivität und damit die<br />

Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den<br />

USA und Asien nimmt ab. Rohstoffe<br />

haben wir kaum noch, bleibt also<br />

nur das „Gold in unseren Köpfen“,<br />

das trotz Pisa noch vorhanden ist.<br />

In Sachen Innovation sind wir Europäer<br />

immer noch ganz vorn dabei.<br />

Allerdings verlieren wir unsere<br />

Grundlagenforschung zunehmend nach<br />

Amerika und die anwendungsnahe Forschung<br />

wandert rapide ab nach Asien.<br />

Wenn wir diesen Trend nicht stoppen,<br />

dann werden schon in 20 Jahren chinesische<br />

Touristen etwa die „Autostadt“ in<br />

Wolfsburg ebenso begeistert fotografieren<br />

wie deutsche Touristen heute die<br />

Akropolis.<br />

Deswegen engagiere ich mich in den<br />

Ausschüssen für Industrie, Forschung<br />

und Energie, sowie im Ausschuss für den<br />

EU-Außenhandel und im Ausschuss für<br />

Wirtschaft und Währung. Mir geht es<br />

dabei insbesondere um vernünftige Rahmenbedingungen<br />

für die europäische<br />

Spitzenforschung, die eine Abwanderung<br />

in andere Regionen verhindert.<br />

Selbstverständlich liegt mir viel daran,<br />

diesen globalen Anspruch auch bürgernah<br />

zu vermitteln. In meinen Betreuungsregionen<br />

Saarland, Rheinland-<br />

Pfalz und Bayern suche ich den Austausch<br />

mit den Bürgern. Hierbei helfen<br />

auch die Wahlkreisbüros in meiner<br />

Heimatgemeinde Perl/Mosel sowie in<br />

Nürnberg.<br />

Jorgo Chatzimarkakis (39) ist Europaparlamentsabgeordneter<br />

und<br />

Mitglied des Bundesvorstandes<br />

der FDP. Ihr erreicht ihn unter<br />

jchatzimarkakis@europarl.eu.int<br />

Abgeordnet<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


Thema<br />

Ich Regierung – Du Jugend!<br />

> von Petra Papst und Alex Plahr<br />

Landeskongress in Witten, 5. Juni<br />

2005. Unsere Gäste treffen ein:<br />

Andreas Pinkwart, stellvertretender<br />

Landesvorsitzender und Ingo Wolf,<br />

Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion.<br />

Nein, wir begrüßen die zukünftigen<br />

NRW-Landesminister: Dr.<br />

Andreas Pinkwart und Dr. Ingo Wolf.<br />

Wie ungewohnt.<br />

Im ganzen Saal sitzt kein einziger<br />

JuLi, der die FDP als Regierungspartei<br />

in NRW erlebt hat. Und übrigens auch<br />

kein FDP-Abgeordneter. Weder Angela<br />

Freimuth, MdL noch unser Generalsekretär<br />

Christian Lindner haben die FDP<br />

bisher in Düsseldorf in Regierungsverantwortung<br />

gesehen. Nicht einmal<br />

Ralf Witzel. Für alle ist die Situation<br />

neu. Für uns <strong>JuLis</strong> stellt sich die Aufgabe,<br />

mit einer neuen Rolle umzugehen:<br />

Seit der Gründung des Landesverbandes<br />

vor 25 Jahren haben wir noch<br />

nie eine FDP in ihrer Regierungsrolle<br />

begleitet. Zum ersten Mal sind wir<br />

jetzt also „Regierungsjugend“. Wie<br />

geht man damit um<br />

Größere Aufmerksamkeit<br />

bedingt neue Möglichkeiten<br />

Ist es schon für die FDP eine Herausforderung<br />

sich nach so vielen Jahren<br />

Abwesenheit wieder auf der Regierungsbank<br />

zurecht zu finden, so ist es<br />

für die <strong>JuLis</strong> um so schwerer sich in<br />

der neuen politischen Landschaft zurecht<br />

zu finden. Die Aufmerksamkeit<br />

der Presse ist auf einmal ganz anders<br />

und auch die eigene Partei widmet unseren<br />

(öffentlichen) Äußerungen jetzt<br />

ungleich mehr Aufmerksamkeit. Das<br />

hatte bereits jetzt den positiven Effekt,<br />

dass wir unsere Forderung nach einem<br />

Innovationsminister prominent platzieren<br />

konnten und uns letztlich auch<br />

durchgesetzt haben. Andererseits stehen<br />

die <strong>JuLis</strong> in NRW nun auch unter<br />

größerem Druck: Wieviel Kritik ist angebracht<br />

Welche Äußerungen sind hilfreich,<br />

welche weniger Wie nimmt die<br />

FDP unsere Anregungen auf, jetzt da<br />

sie auch die Möglichkeit hat, sie konkret<br />

umzusetzen Und wie verhält sich „die<br />

Jugend“ wenn die Partei das nicht tut<br />

Neue Fragen, mit denen wir uns auseinandersetzen<br />

müssen. Schon bei der<br />

Regierungsbildung hat es das erste<br />

Mal „gekracht“, bei der Trennung von<br />

Amt und Mandat: Bei einigen FDP-<br />

Mandatsträgern wenig beliebt, von<br />

vielen <strong>JuLis</strong> mit Nachdruck gefordert.<br />

Was haben wir daraus gelernt Manchmal<br />

muss man im Zusammenspiel mit


Landeskongress in Witten<br />

der FDP Kompromisse machen: So haben<br />

wir uns auf eine Gesetzesinitiative<br />

für ein ruhendes Mandat geeinigt.<br />

In einem Punkt werden die <strong>JuLis</strong> NRW<br />

aber nie zu einem Kompromiss bereit<br />

sein: Die liberale Leitlinie! Unsere Aufgabe<br />

wird es nun sein, diese im Auge<br />

zu behalten und die FDP weiterhin<br />

anzutreiben, ihre Inhalte nun auch in<br />

die Realität umzusetzen und unsere<br />

liberalen Grundwerte nicht im vollen<br />

„Regierungseifer“ über Bord zu werfen.<br />

Unseren Innenminister werden<br />

wir daher insbesondere an der Haltung<br />

bei den Bürgerrechten messen. Da wir<br />

in der Regierung eine ausgesprochen<br />

gute Möglichkeit haben, die Bürgerrechte<br />

zu stärken, muss die FDP-Fraktion<br />

diese Chance nutzen. Vor allem die<br />

Positionierungen zum Thema DNA-<br />

Analyse, innere Sicherheit, und Video-<br />

überwachung, sowie „Gläserner Bürger“<br />

werden wir kritisch begleiten und<br />

auf mehr Rechte des Bürgers pochen.<br />

Die Beschlüsse der NRW-<strong>JuLis</strong> zum<br />

Thema Bürgerrechte werden in diesem<br />

Amtsjahr dem Innenminister überreicht,<br />

damit er eine Leitlinie der <strong>JuLis</strong><br />

vorliegen hat. Der Innovationsminister<br />

erhält Auszüge aus unserem Wahlprogramm,<br />

da dort die ersten liberalen<br />

Ideen für ein innovatives NRW entwikkelt<br />

wurden.<br />

Eine schnellwachsende<br />

Regierungsjugend<br />

Der Anfang ist gemacht, die FDP in<br />

NRW kommt auch weiterhin um unsere<br />

Meinungen nicht herum. Vielleicht<br />

stecken wir als Regierungsjugend noch<br />

ein wenig in den „Kinderschuhen“,<br />

aber wir wachsen schnell! Wir werden<br />

auch die FDP nach Kräften beim Hineinwachsen<br />

in ihre neue Rolle unterstützen<br />

und mit innovativen Konzepten<br />

bereichern. Für eines stehen die<br />

<strong>JuLis</strong> NRW aber in jedem Fall: Wenn<br />

wir von einer Idee überzeugt sind, stehen<br />

wir dazu und lassen uns von niemandem<br />

den Mund verbieten. Schließlich<br />

arbeiten wir für ein gemeinsames<br />

Ziel: Das neue NRW!<br />

Petra Pabst ist J&L Redakteurin und<br />

als Programmatikerin stv. Landesvorsitzende<br />

der <strong>JuLis</strong> NRW. Ihr erreicht<br />

sie unter petra.pabst@julis.de.<br />

Alex Plahr ist Beisitzer und Co-Programmatiker<br />

im Landesvorstand<br />

der <strong>JuLis</strong> NRW. Ihr erreicht ihn unter<br />

Al@liberal-power.de<br />

08<br />

09<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


Thema Blindtext<br />

Regierungs/Jugend<br />

> von Christopher Vorwerk<br />

Spätestens seit der gewonnenen<br />

Landtagswahl am 02. Februar 2003<br />

ist ein Begriff im Umlauf, den man immer<br />

wieder innerhalb, aber auch außerhalb<br />

der <strong>JuLis</strong> hört. Und zwar der, dass<br />

die <strong>JuLis</strong> ja jetzt „Regierungsjugend“ seien.<br />

Aber was bedeutet das eigentlich,<br />

Regierungsjugend sein Wie verändert<br />

sich durch diesen neuen Status die Arbeit<br />

eines Landesverbandes<br />

Grundsätzlich heißt Regierungsjugend<br />

sein, einen sicherlich nicht immer<br />

ganz leichten Balance-Akt zwischen FDP<br />

und <strong>JuLis</strong>, zwischen Professionalität<br />

und Jugendlichkeit, zwischen Verantwortung<br />

und innerparteilicher Opposition,<br />

kurz zwischen Regierung und Jugend<br />

zu meistern.<br />

In der Praxis bedeutet Regierungsjugend<br />

sein dann in erster Linie, auf einmal<br />

– vor allem medial – Gehör zu finden,<br />

was dann vielerlei Konsequenzen<br />

mit sich bringen kann. Im schlechtesten<br />

Fall heißt dies die Provokation<br />

von parteipolitischem Streit, der in der<br />

Öffentlichkeit ausgetragen wird, am<br />

Ende gar in den großen Tageszeitungen;<br />

im besten Falle heißt es jedoch<br />

die Unterstützung der eigenen Fraktion<br />

und damit die Profilierung dieser<br />

und der <strong>JuLis</strong> gegenüber der größeren<br />

Regierungsfraktion, in Niedersachsen<br />

der CDU. Deshalb tut man gut<br />

daran, die Kritik an den eigenen Leuten<br />

möglichst gering zu halten. Im Visier<br />

steht viel mehr die Arbeit der „anderen“<br />

Minister. Hier kann die Kritik<br />

dann aber umso nachdrücklicher<br />

behauptet werden. Da werden Landesvorsitzende<br />

und Pressesprecherin dann<br />

nach einigen hartnäckigen Pressemitteilungen<br />

auch mal vom CDU-Innenminister<br />

als „Krawall-Mädels“ bezeichnet. Ein<br />

Beweis für unsere Jugendlichkeit und,<br />

hätte der Minister die Pressemitteilung<br />

auch genauer gelesen, so auch für unsere<br />

inhaltliche Professionalität. Die Gradlinigkeit,<br />

die wir uns in den letzten beiden<br />

Jahren bewahren konnten und die<br />

den Minister offensichtlich gestört hat,<br />

bedingt sich dabei durch unsere Unabhängigkeit<br />

gegenüber der FDP. Im<br />

besten Fall können die <strong>JuLis</strong> dann also<br />

programmatischer Motor und liberales<br />

Gewissen der FDP werden. Unabhängigkeit<br />

in Kooperation, muss daher<br />

dann auch die Formel für ein konstruktives<br />

Verhältnis von <strong>JuLis</strong> und FDP lauten,<br />

damit beide davon profitieren können.<br />

Koexistenz statt Symbiose<br />

Dabei gilt es dann, nicht Gefahr zu laufen,<br />

sich nun von der Mutterpartei Programm<br />

und Personal diktieren zu lassen,<br />

nur weil man in einer Koalition<br />

gefangen zu sein scheint und die Kritik<br />

klein gehalten werden soll. Koexistenz<br />

statt Symbiose muss daher weiterhin<br />

die Devise sein. Nur so kann das<br />

gemeinsame Ziel, liberale Politik zu gestalten,<br />

am effektivsten in die Tat umgesetzt<br />

werden.<br />

Dabei hat sich in der Praxis dann die<br />

oft als „Satzungs-Folklore“ belächelte<br />

Trennung von Amt und Mandat doch<br />

bewährt. Denn gerade die JuLi-Abgeordneten<br />

müssen den Spagat zwischen<br />

<strong>JuLis</strong> und FDP besonders gut beherrschen.<br />

Dies ist als Abgeordneter, der<br />

nur seinem Gewissen verpflichtet ist,<br />

schwer genug und würde als geschäftsführendes<br />

Mitglied eines JuLi-<br />

Landesvorstandes oder gar als Landesvorsitzender<br />

vermutlich an die Grenzen<br />

des Machbaren stoßen. Schließlich<br />

kann und sollte man nicht bei den <strong>JuLis</strong><br />

gegen und im Plenarsaal für Studiengebühren<br />

streiten müssen.<br />

Aber JuLi FDP-Abgeordneter zu sein,<br />

hat auch seine Vorteile. So ist die Tatsache,<br />

dass man durch Landes- und<br />

Bundeskongresse, durch Gremienarbeit<br />

und Wahlkampf bestens geschult<br />

ist für die Arbeit und die politische Kultur<br />

eines Parlaments, kaum zu übersehen<br />

und jene, auf diese Weise auf das<br />

Mandat vorbereitete, Abgeordnete gehören<br />

sicherlich zu den professionellsten<br />

Akteuren „unserer“ Fraktion.<br />

Während die JuLi-Abgeordneten somit<br />

also ihre ganz persönliche Balance<br />

zwischen FDP und <strong>JuLis</strong> finden<br />

müssen, zeigt die Praxis, dass das beste<br />

Konzept für die Arbeit eines Landesverbandes<br />

die „Unabhängigkeit in<br />

Kooperation“ verbunden mit dem<br />

Grundsatz der „Koexistenz statt Symbiose“<br />

ist. – Aber an sich gilt das ja<br />

auch für Oppositionszeiten.<br />

Christopher Vorwerk ist J&L Redakteur<br />

und Landesvorsitzender der <strong>JuLis</strong><br />

Niedersachsen. Ihr erreicht ihn unter<br />

vorwerk@julis.de


Thema<br />

Es darf krachen, aber anders<br />

als zusammen geht es nicht<br />

> von Ute Wohlleben<br />

„Während der Koalitionspartner FDP<br />

zum Kandidatenrennen in der CDU<br />

schweigt [...] ist der Parteinachwuchs<br />

ganz offen.“ So urteilte die Presse, als es<br />

darum ging, wer diesen April Nachfolger<br />

des baden-württembergischen CDU-Ministerpräsidenten<br />

Erwin Teufel werden<br />

sollte und wir <strong>JuLis</strong> die Vorgänge drum<br />

herum kritisch kommentiert hatten. Es<br />

verdeutlicht: Als <strong>JuLis</strong> können wir uns<br />

in der politischen Auseinandersetzung<br />

weitaus offener und frecher zeigen, als<br />

dies unsere, an der Regierung beteiligte,<br />

Mutterpartei FDP/DVP (Demokratische<br />

Volkspartei) im Ländle kann. Wir müssen<br />

uns an keine Koalitionsvereinbarungen<br />

halten und können so auch offensive<br />

Forderungen aufstellen, wie neulich<br />

erst geschehen, als wir eine Umbesetzung<br />

der Ministerien forderten.<br />

Was ist unser baden-württembergisches<br />

jungliberales Selbstverständnis<br />

Einfach mal in jugendlicher Frische<br />

drauflos Stolz sind wir <strong>JuLis</strong> (bundesweit)<br />

alle, dass wir uns von anderen politischen<br />

Jugendorganisationen dahingehend<br />

unterscheiden, dass man bei<br />

uns nicht einfach „sowieso“ Mitglied<br />

wird, wenn man unter 35 in die FDP eintritt.<br />

Wir verstehen uns als eigenständige,<br />

liberale Jugendorganisation. Wie unabhängig<br />

sind wir aber, wenn es um die<br />

tägliche politische Arbeit geht So sind<br />

wir doch an unsere Mutterpartei gebunden,<br />

denn ohne diese könnten wir unsere<br />

Ideen politisch kaum verwirklichen.<br />

Kurze Bestandsaufnahme<br />

Wie gestaltet sich jungliberale politische<br />

Arbeit in einem Bundesland, in<br />

dem die FDP/DVP mitregiert Viele<br />

Dinge haben sich gut miteinander eingespielt,<br />

andere stehen immer wieder<br />

durch uns aus auf dem Prüfstand. Eine<br />

kurze Bestandsaufnahme: Seit 1996 regiert<br />

die FDP/DVP in einer schwarz-gelben<br />

Koalition in Baden-Württemberg<br />

mit, sie stellt derzeit 10 Abgeordnete<br />

und besetzt zwei Ministerien (Wirtschaft<br />

und Justiz). Ein JuLi befindet sich<br />

darunter leider nicht. Der jüngste liberale<br />

Abgeordnete ist uns mit 38 rein<br />

rechnerisch schon entwachsen. Aber<br />

vielleicht wird sich dies nächstes Frühjahr<br />

ändern, im März 2006 finden wieder<br />

Landtagswahlen statt.<br />

Von konstruktiver<br />

Zusammenarbeit profitieren<br />

Welche Rolle können die <strong>JuLis</strong> Baden-<br />

Württemberg also ohne ein eigenes<br />

Mandat einnehmen Welche Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

haben wir Vielfach<br />

nutzen wir Schnittstellen. Zahlreiche<br />

<strong>JuLis</strong> haben auch in der FDP<br />

Verantwortung übernommen. In Vorständen,<br />

Fachausschüssen und Kommissionen<br />

zeigen wir, dass wir konsequent<br />

unsere Positionen vertreten. Um<br />

diese in der Mutterpartei durchzusetzen,<br />

überzeugen wir durch sachliche<br />

Arbeit und Professionalität. Reger Austausch<br />

und konstruktive Zusammenarbeit<br />

findet auf allen möglichen Ebenen<br />

und auch mit der Landtagsfraktion<br />

statt. Die <strong>JuLis</strong> stehen dabei für jugendliche<br />

Impulse und eine professionalisierte<br />

Nachwuchsorganisation. Dass<br />

uns dann angekreidet wird, wir würden<br />

zu nah an der FDP arbeiten, ist ein<br />

zu vorschnelles Urteil: Wenn wir uns<br />

durchsetzen wollen, können wir von einer<br />

konstruktiven Zusammenarbeit nur<br />

profitieren. Ein Beispiel: So werden nun<br />

in Baden-Württemberg vom Land endlich<br />

Generationenbilanzen vorgelegt,<br />

eine Forderung, die ursprünglich von<br />

uns <strong>JuLis</strong> kam.<br />

Trotz aller Nähe und Zusammenarbeit<br />

scheuen wir uns aber nicht, unserer<br />

Mutterpartei oder der Fraktion auch<br />

auf die Finger zu klopfen, wenn es nötig<br />

sein sollte. Von wochenlangen Negativschlagzeilen<br />

begleitet traten letzten<br />

Sommer innerhalb weniger Wochen beide<br />

damaligen liberalen Minister im Land<br />

zurück. Die Partei wurde öffentlich fast<br />

nur noch mit den Affären in Verbindung<br />

gebracht. Deshalb verabschiedeten wir<br />

auf unserem Landeskongress im Herbst<br />

2004 einen Beschluss „Was die FDP jetzt<br />

braucht“, der sich mit der personellen<br />

und vor allem inhaltlichen Zukunft der<br />

FDP/DVP beschäftigte und den wir zur<br />

Diskussion in die Partei und die Öffentlichkeit<br />

trugen.<br />

Insgesamt wird es wohl allen JuLi-<br />

Landesverbänden, egal ob die FDP mitregiert<br />

oder nicht, gleich oder ähnlich<br />

ergehen. Konstruktiv-kritisches Miteinander,<br />

bei dem es aber auch mal mehr,<br />

mal weniger laut kracht, immer wieder<br />

voran- und angetrieben von uns <strong>JuLis</strong>.<br />

Von Vorteil ist für uns als Jugendverband<br />

einer Regierungspartei vor allem,<br />

dass wir „näher“ dran sind, in vielen Forderungen<br />

offener, frecher und offensiver<br />

als unsere Mutterpartei sein können und<br />

uns durch die „indirekte“ Regierungsbeteiligung<br />

auch ein besseres Medienecho<br />

zu Teil wird.<br />

Ute Wohlleben ist stellvertretende<br />

Landesvorsitzende der <strong>JuLis</strong> Baden-<br />

Württemberg. Ihr erreicht sie über<br />

wohlleben@julis.org<br />

10<br />

11<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


Kolumne Blindtext<br />

„Der Ehrlicher ist der Dümmere“<br />

Peinlicher Populismus von links<br />

> von Joachim Stamp<br />

12<br />

13<br />

Wir sind ja vieles in unserer Republik<br />

gewohnt und nehmen vieles<br />

in unserer inflationären Mediendemokratie<br />

achselzuckend hin. Aber der<br />

neueste Hammer des Medienhypes,<br />

die neue Linkspartei, sollten wir doch<br />

mal etwas näher beleuchten. Die Medienszene<br />

tobt ja fast vor Begeisterung,<br />

dass zur Götterdämmerung des<br />

Medienkanzlers Gerhard Schröder<br />

ein vermeintlich spannendes neues<br />

Szeneobjekt entstanden ist: Die so genannte<br />

Linkspartei.<br />

Natürlich ist es völlig legitim, wenn<br />

sich die Linke in unserem Land Alternativen<br />

zur gescheiterten „rot-grünen<br />

Reformpolitik“ überlegt und dazu ein<br />

breites Bündnis anstrebt. Aber was<br />

müssen die Linken und Teile der Medien<br />

geraucht oder gesoffen haben<br />

um so breit zu sein, dieses neue Projekt<br />

als „linke Alternative für soziale<br />

Gerechtigkeit“ durchgehen zu lassen<br />

Mir geht es gar nicht darum, den Hayekschen<br />

Diskurs um die Sinnhaftigkeit<br />

des Begriffs „soziale Gerechtigkeit“<br />

zu bemühen, der in seiner Relativität<br />

kaum als politische Kategorie taugt.<br />

Mich empört vielmehr, welch feiste<br />

Gestalten sich hier als Robin Hood<br />

der Bundesrepublik aufspielen. Die<br />

neue Linkspartei ist die alte PDS in<br />

neuen Kleidern. Wo war denn unser<br />

Talk-Show-Superstar Gregor Gysi zu<br />

Zeiten der DDR, als es um Gerechtigkeit<br />

gerade für Minderheiten ging In<br />

einem freien Land die Fresse aufzureißen,<br />

das kann jeder. Welch großartige<br />

Reformen sind denn von der Salonkommunistin<br />

Sarah Wagenknecht<br />

zu erwarten Einer kleinbürgerlichen<br />

Selbstinszenierung, die sich als Rosa-<br />

Luxemburg-Reinkarnation stilisiert,<br />

um sich nach ihren Auftritten im Audi<br />

A8 abholen zu lassen Kommt jetzt<br />

die Luxuslimousine für alle Hartz IV-<br />

Empfänger Links reden rechts leben!<br />

Getoppt wird dieses pseudo-linke Theater<br />

nur noch von Oskar Lafontaine,<br />

der fleischgewordenen Selbstgerechtigkeit.<br />

Der entblödet sich noch nicht<br />

mal, NS-Vokabular zu gebrauchen, um<br />

jetzt auch noch Braune für das ach so<br />

linke Bündnis zu gewinnen. Mit der<br />

Agitation gegen „Fremdarbeiter“ buhlt<br />

der Ex-SPD-Chef nun um DVU- und<br />

NPD-Wähler. Ich habe für meine letzte<br />

Kolumne, in der ich mich für einen<br />

härteren Umgang mit den rechtsextremen<br />

Wählern eingesetzt habe, sehr<br />

unterschiedliche Reaktionen erhalten.<br />

Den Kritikern möchte ich sagen:<br />

Ist es nicht ein unerträglicher Zustand,<br />

dass in diesem Land jetzt<br />

schon Linkspopulisten diese Leute mit<br />

sprachlichen Schmeicheleien umwerben<br />

anstatt knallhart gegen Rassismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit zu argumentieren<br />

Wo leben wir eigentlich<br />

Es ist übrigens der gleiche Lafontaine,<br />

der bereits Anfang der Neunziger<br />

gegen Asylbewerber und Aussiedler<br />

polemisierte und die SPD auf<br />

den unsäglichen so genannten Asylkompromiss<br />

einschwor. Zum Hoffnungsträger<br />

der Linken stilisiert sich<br />

nun ausgerechnet derjenige, der als<br />

Finanzminister wegen angeblich unsozialer<br />

Politik von Schröder zurücktrat,<br />

um anschließend beim Springer-<br />

Blatt BILD als Kolumnist richtig Asche<br />

für die eigene Tasche zu machen.<br />

Bedrückend ist, dass sich nun ein<br />

Volksschauspieler wie Peter Sodann<br />

diesem Bündnis der Verlogenheit<br />

anschließt. Lieber Peter Sodann, lieber<br />

Tatort-Kommissar Ehrlicher: Dein<br />

Kompagnon ist nicht Saarbrückens<br />

lustiger und alternativer Tatort-Kollege<br />

Palü, sondern der populistische<br />

Egomane Oskar.<br />

Ich weiß nicht, was Sodann geritten<br />

hat, ob es einfach ein paar Gläschen<br />

zuviel waren: Aber auch einem netten<br />

Onkel vom MDR muss im Wahlkampf<br />

klar gemacht werden, dass wir einer<br />

Kampagne „Ehrlicher wählen“ für<br />

dunkel-rot/braune Agitation die Stirn<br />

bieten werden. Hier ist nicht der Ehrliche<br />

der Dumme, sondern Ehrlicher<br />

der Dümmere!<br />

Joachim Stamp ist erreichbar unter<br />

jostamp@gmx.de


Kolumne <strong>Liberal</strong><br />

RIFD-Technologie – Gefahr oder Chance<br />

> von Rainer Matheisen<br />

Nicht erst durch die geplante Verwendung<br />

in Reisepässen sind sie<br />

in den Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />

geraten: Kleine RFID-Funkchips mit einem<br />

großem Einsatzgebiet. Ob im Supermarkt<br />

oder in Geldscheinen – überall<br />

soll der Bürger bald mit RFID in Kontakt<br />

kommen. Doch ist die neue Technologie<br />

nun eine Gefahr für die informationelle<br />

Selbstbestimmung oder ein<br />

Wundermittel für die innere Sicherheit<br />

und die Handelsunternehmen<br />

Um dies zu klären, muss man zunächst<br />

die technischen Vorraussetzungen<br />

betrachten. Es handelt sich bei RFID<br />

um eine abhörbare Funkschnittstelle,<br />

auf der berührungslos und ohne Sichtkontakt<br />

Daten ausgelesen werden können.<br />

Bei der einzig praktikablen, da<br />

manipulationssicheren und kostengünstigen,<br />

Read-Only-Variante können laut<br />

dem „Bundesamt für Sicherheit in der<br />

Informationstechnik“ (BSI) Verschlüsselung<br />

und sichere Authentifizierung<br />

nicht realisiert werden. Auch können<br />

RFID-Chips geklont und zerstört werden,<br />

aber auch von Irritation durch<br />

Einwirken hoher Feldstärken, Missbrauch<br />

des Selbstzerstörungs-Kommandos<br />

und Abschirmung berichtet<br />

das BSI weiter.<br />

Die RFID-Technologie ist also bei weitem<br />

nicht so ausgereift und sicher,<br />

wie Befürworter aus Politik und Wirtschaft<br />

sie oft darstellen. Dennoch<br />

spricht nichts dagegen, sie zur Verbesserung<br />

unternehmensinterner logistischer<br />

Abläufe einzusetzen. Der<br />

RFID-Chip bedeutet gerade bei Handelsunternehmen<br />

einen enormen Fortschritt,<br />

da jedes Produkt schnell und berührungslos<br />

lokalisierbar ist und damit<br />

ein enormer Zeit- und Arbeitsaufwand<br />

gespart werden kann. Wichtig ist jedoch,<br />

dass beim Verlassen des Unternehmens<br />

die Nutzung der RFID-Chips<br />

ihre Grenze findet. Bei vom Verbraucher<br />

gekauften Waren müssen die RFID-<br />

Chips nach dem Kauf zerstört werden,<br />

wenn dieser es wünscht. Ein Nachweis,<br />

dass ein RFID-Chip wirklich zerstört<br />

oder sein Speicher wirklich gelöscht<br />

wurde, ist für den Verbraucher zur Zeit<br />

allerdings nicht möglich. Deshalb müssen<br />

in diesem Punkt schnellstens klare<br />

gesetzliche Regelungen verankert werden,<br />

die den Missbrauch von RFID-Chips<br />

zur Erstellung von Kundenprofilen verhindern.<br />

Bei Rabatt-Karten kann der<br />

Bürger selbst entscheiden, ob er einem<br />

Unternehmen seine Kaufgewohnheiten<br />

offenbart. Beim RFID-Einsatz dürfte<br />

er hingegen ohne klare datenschutzrechtliche<br />

Regelungen bald nicht mehr<br />

„Herr über seine Daten“ sein. Dann<br />

könnte z.B. ein Kunde in wenigen Jahren<br />

im Kaufhaus automatisch zum Kauf<br />

eines neuen Mantels ermahnt werden,<br />

weil der RFID-Chip im alten Kleidungsstück<br />

das fehlende modische Bewusstsein<br />

des Kunden verraten hat.<br />

Die steigende Gefahr von<br />

Identitätsdiebstählen<br />

Neben dem Handel hat auch Bundesinnenminister<br />

Otto Schily starkes Interesse<br />

an den Funkchips. Nicht nur in WM-<br />

Tickets verbergen sie sich, ab Herbst<br />

kommen sie verpflichtend für alle Bundesbürger<br />

in die Reisepässe und auch<br />

Personalausweise sollen in Zukunft mit<br />

RFID-Technologie bestückt werden. Die<br />

massive Kritik von Datenschützern, IT-<br />

Fachleuten und liberalen Politikern ignoriert<br />

er dabei völlig oder versucht sie<br />

mundtot zu machen. Dabei liegen die<br />

enormen Gefahren für die Bürger auf<br />

der Hand. Da RFID-Leser und passende<br />

Programme öffentlich erhältlich sind,<br />

dürfte die Zahl so genannter Identitätsdiebstähle<br />

enorm zunehmen. Erfahrungen<br />

damit hat man bereits in den<br />

USA gesammelt. Im vergangenen Jahr<br />

wurden allein im Bundesstaat Kalifornien<br />

39.000 Menschen Opfer derartiger<br />

Straftaten. Dabei nutzen die Täter<br />

illegal erlangte Daten, etwa für das Eröffnen<br />

und Überziehen von Bankkonten,<br />

das Bestellen teurer Waren oder<br />

das Mieten von Autos auf Kosten der<br />

Opfer. Deshalb hat der Senat von Kalifornien<br />

nun mit breiter Unterstützung<br />

durch Demokraten und Republikaner<br />

ein Gesetz verabschiedet, das es Staat<br />

und Kommunen verbietet, Ausweise<br />

und Führerscheine mit einem RFID-<br />

Chip auszugeben. Aber warum möchte<br />

der Bundesinnenminister nicht von<br />

den Erfahrungen in Amerika profitieren<br />

Könnte es daran liegen, dass die<br />

Bundesdruckerei nicht genügend ausgelastet<br />

ist Oder möchte Schily mit<br />

seiner populistischen Politik für mehr<br />

1<br />

2<br />

Foto: Bundesdruckerei<br />

Scheinsicherheit im Herbst auf Stimmenfang<br />

gehen Die Antwort darauf<br />

weiß er wohl nur selbst. Aber gerade<br />

wir <strong>Junge</strong> <strong>Liberal</strong>e müssen weiterhin<br />

gegen jede Form der unausgereiften<br />

RFID-Technologie in öffentlichen Dokumenten<br />

klar Stellung beziehen. Nur<br />

dadurch können wir die enormen Missbrauchsgefahren<br />

ins Bewusstsein der<br />

Öffentlichkeit bringen!<br />

Rainer Matheisen ist stv. Kreisvorsitzender<br />

der <strong>JuLis</strong> Düsseldorf und<br />

Vorsitzender der LHG Düsseldorf.<br />

Ihr erreicht ihn unter<br />

matheisen@mmobil.de<br />

1<br />

1<br />

2<br />

Chip in der Passdecke<br />

Symbol für<br />

elektronisches Passbuch<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


<strong>Liberal</strong><br />

Hasch Du Haschisch<br />

> von Anna Gruener<br />

14<br />

15<br />

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte<br />

illegale Droge und wird<br />

von der breiten Masse gemeinhin immer<br />

noch als eher harmlos eingestuft.<br />

Die gesellschaftlichen Herausforderungen,<br />

die mit dem allgemeinen<br />

Trend in Richtung Entkriminalisierung<br />

verbunden sind, erfordern es, sich<br />

ernsthaft mit den Folgen (langjährigen)<br />

Cannabiskonsums auseinanderzusetzen.<br />

Die anhaltende Diskussion<br />

um die eventuelle Entkriminalisierung<br />

(siehe Sven Görgens Artikel in<br />

der letzten Ausgabe) hinterließ bei<br />

mir den Eindruck, dass die Gesprächspartner<br />

sich nicht hinreichend mit der<br />

Problematik des Cannabiskonsums<br />

befasst haben. Ich will daher vom<br />

wissenschaftlichen Standpunkt her<br />

ein paar Fakten aufzeigen.<br />

Auswirkung auf Kognition<br />

Kontrovers bleibt, ob der Langzeitkonsum<br />

irreversible Schäden im Gehirn<br />

hinterlässt, die über die Dauer der<br />

Einnahme hinausreichen. Menschliche<br />

Studien sind dabei stets mit<br />

Schwierigkeiten behaftet und viele<br />

Arbeiten sind von vornherein mangelhaft.<br />

Zweifelsohne nachgewiesen<br />

ist der lineare Zusammenhang zwischen<br />

konsumierter Menge und einem<br />

unmittelbaren Abfall des Intelligenzquotienten,<br />

der sich nach Entzug<br />

der Droge wieder normalisiert. Eine<br />

Einnahme von nur 20mg THC in Cannabis<br />

kann zur Leistungsbeeinträchtigung<br />

im Umgang mit Maschinen<br />

führen, was z.B. ein deutlich erhöhtes<br />

Unfallrisiko im Straßenverkehr zur<br />

Folge hat.<br />

Cannabis und Psychische<br />

Erkrankungen<br />

Zahlreiche medizinische Studien haben<br />

gezeigt, dass der Konsum von<br />

Cannabis bei veranlagten Personen<br />

Psychosen und Schizophrenie einleiten<br />

und verschlimmern kann. Außerdem<br />

scheint der frühe und regelmäßige<br />

Konsum, besonders bei jungen<br />

Frauen, unter Berücksichtigung soziokultureller<br />

Faktoren, eine erhöhte Anzahl<br />

jährlicher Neuerkrankungen von<br />

Depression und Suizidversuchen zur<br />

Folge zu haben.<br />

Psychosoziale Konsequenzen<br />

Cannabiskonsum führt nachweislich<br />

zur Motivationsabnahme bei Jugendlichen<br />

und einem damit verbundenen<br />

schulischen Leistungsabfall. Der Zusammenhang<br />

zu asozialem Verhalten<br />

und Verhaltensstörungen ist nicht<br />

eindeutig belegt. Tatsache ist, dass<br />

Langzeitkonsumenten, also Personen,<br />

die mehrmals täglich über mehrere<br />

Jahre hinweg konsumierten, im<br />

Durchschnitt eine schlechtere schulische<br />

Ausbildung und ein auffallend<br />

niedrigeres Lohnniveau aufweisen als<br />

Vergleichspersonen.<br />

Cannabis und Abhängigkeit<br />

Die Annahme, Cannabis könne im Gegensatz<br />

zu anderen Drogen nicht zur<br />

Abhängigkeit führen, ist falsch. Bei<br />

regelmäßigem Konsum tritt in 10%<br />

aller Fälle Abhängigkeit ein, die laut<br />

medizinischer Definition (ICD-10, International<br />

Classification of Diseases<br />

Tenth Edition) psychische und physische<br />

Komponenten beinhaltet. Dabei<br />

führt Abstinenz zu einem Entzugssyndrom,<br />

das sich durch eine Kombination<br />

aus schlechter Stimmung<br />

(Reizbarkeit, Angst und Gedrücktheit),<br />

Muskelschmerz, Schüttelfrost, Schlafstörungen<br />

und Appetitlosigkeit auszeichnet.<br />

Weitere Nebenwirkungen von<br />

langjährigem Cannabisgenuss<br />

Cannabisrauch ist krebserregend und<br />

Erbgut verändernd, und hat daher,<br />

ähnlich dem Zigarettenrauch, das Potential<br />

Tumoren im Aerodigestivtrakt


<strong>Liberal</strong><br />

(Mund, Zunge, Speiseröhre) und der<br />

Lunge zu verursachen. Das erhöhte<br />

Auftreten von Lungenkrebs lässt sich<br />

z.B. dadurch erklären, dass in Cannabisrauchern<br />

die Immunfunktion<br />

von Makrophagen (»Fresszellen«) im<br />

Lungengewebe eingeschränkt ist. Obwohl<br />

Cannabis im Vergleich zu Tabak<br />

und Alkohol relativ wenige Schäden<br />

am Fötus verursacht, haben Tierexperimente<br />

gezeigt, dass die Aufnahme<br />

großer Mengen an THC beim Muttertier<br />

eine auffallend geringere Ausbildung<br />

von Schlüsselproteinen bei der<br />

Entwicklung des fötalen Gehirns zur<br />

Folge hat. Dabei muss man berücksichtigen,<br />

dass der Alkohol- und Zigarettengenuss<br />

bei Cannabiskonsumenten<br />

im Durchschnitt zusätzlich höher<br />

liegt als bei Nichtkonsumenten.<br />

Cannabis als Einstiegsdroge<br />

Die Ursache für den Zusammenhang<br />

zwischen Cannabis und Kokainkonsum<br />

ist vielschichtig. Möglich ist zum<br />

Beispiel, dass besondere Persönlichkeitsstrukturen<br />

unter Einwirkung sozioökonomischer<br />

und soziokultureller<br />

Faktoren zu allgemeiner Labilität und<br />

Empfänglichkeit für Drogen führen.<br />

Es scheint widerlegt, dass Cannabis<br />

Auswirkungen auf die physiologische<br />

Hemmschwelle für Kokain hat. Allerdings<br />

geht man von einer Kreuzsensibilisierung<br />

zwischen Cannabis und<br />

Morphium sowie Cannabis und Amphetaminen<br />

aus, d.h, dass Cannabiskonsumenten<br />

leichter eine Sucht für<br />

Morphium und Amphetamine entwickeln.<br />

Hinzu kommt, dass der Konsum<br />

weicher Drogen die »kriminelle«<br />

Hemmschwelle für den Genuss harter<br />

Drogen senkt, allein schon deshalb,<br />

weil man als Cannabisverbraucher<br />

leichteren Zugang zu anderen Anbietern<br />

hat. Interessanterweise ist in den<br />

Niederlanden, wo durch die Entkriminalisierung<br />

von Cannabis eine strikte<br />

Trennung zwischen dem Tatbestand<br />

des Konsums weicher und harter Drogen<br />

geschaffen wurde, die Abhängigkeit<br />

von Kokain bei Cannabiskonsumenten<br />

geringer als z.B. in den USA,<br />

wo sowohl der Konsum harter als<br />

auch weicher Drogen bestraft wird.<br />

Fazit<br />

Ob die Entkriminalisierung von Cannabis<br />

der Gesellschaft dienlich wäre,<br />

sei damit dahingestellt. Einen gewissen<br />

kulturellen Gewinn mag sie zweifelsohne<br />

mit sich bringen. Als Mediziner<br />

kann ich vom Konsum jedoch nur<br />

abraten.<br />

Anna Gruener (23), ist Mitglied der<br />

<strong>JuLis</strong> Bayern. Sie lebt in England, wo<br />

sie kurz vor dem Abschluss ihres<br />

Medizinstudiums steht. Ihr erreicht<br />

sie unter annagruener@hotmail.com<br />

Carlo Feltrinelli:<br />

Das Leben meines<br />

Vaters Giangiacomo<br />

Feltrinelli<br />

> Neu im J&L Bücherschrank<br />

Zu Recht hat Joachim Stamp in einer<br />

der vergangenen Ausgaben des<br />

„J&L“ eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit ’68 und dem daraus entstandenem<br />

Terror der 70er gefordert. Einer,<br />

der beides verkörpert, ist der italienische<br />

Verleger Giangiacomo Feltrinelli.<br />

Verstand er sich ursprünglich als Multiplikator<br />

des politischen Bewusstseins<br />

einer jungen und antifaschistischen<br />

Generation, was sich in der Gründung<br />

des „Fondazione“, der heute weltweit<br />

größten Bibliothek zur Arbeiter- und Sozialgeschichte<br />

äußert, steigerte er sich<br />

zunehmend in den Wahn, das System<br />

bekämpfen zu müssen und fungierte als<br />

Sprengstofflieferant für den Kreis um<br />

Ulrike Meinhof und Andreas Baader.<br />

Geboren 1926 als Sohn einer der<br />

reichsten Familien Italiens schließt<br />

er sich 1944 der „Resistenza“ an und<br />

wird 1945 Mitglied der kommunistischen<br />

Partei. Innerhalb weniger Jahre<br />

baut er einen visionären Verlag auf<br />

und holt sich junge Intellektuelle als<br />

Lektoren und avantgardistische Buchgestalter<br />

ins Haus.<br />

»Das Leben<br />

meines Vaters«<br />

kostet 15,00 €,<br />

und ist als<br />

Taschenbuch im<br />

dtv erschienen.<br />

ISBN 3-423-34<br />

016-9<br />

1956 erhält er das handgeschriebene<br />

Manuskript des „Doktor Schiwago“<br />

aus den Händen Boris Pasternaks und<br />

bereichert mit der Veröffentlichung<br />

die Welt um einen literarischen Meilenstein.<br />

Sein politisches Engagement<br />

führt dazu, dass er sich Zeit seines<br />

Lebens der Hetze und den Bedrohungen<br />

der italienischen Neofaschisten<br />

ausgesetzt sieht. Diese sind es<br />

auch, die seinen mysteriösen Tod am<br />

15. März 1972 feiern.<br />

„Senior Service“ beschreibt das<br />

Schicksal eines großen Mannes, eines<br />

nicht ausschließlich politischen Revolutionärs.<br />

Leider wird die Sprache des<br />

Autors in keiner Weise dem bewegten<br />

Leben Feltrinellis gerecht. Dennoch<br />

handelt es sich bei dem Buch um eine<br />

unverzichtbare Quelle, wenn man das<br />

Phänomen ’68 in seiner Ganzheitlichkeit<br />

erfassen will.<br />

Im J&L Bücherschrank stellt<br />

Mathias Wittmann in jeder Ausgabe<br />

lesenswerte Neuerscheinungen vor.<br />

Vorschläge und Fragen Schreib an<br />

wittmann@julis.de<br />

Bücherschrank<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


<strong>Liberal</strong><br />

Musik muss bezahlbar sein<br />

> von Katrin Säckel<br />

16<br />

17<br />

Im geliebten Café um die Ecke, beim<br />

Wochenendeinkauf im Supermarkt<br />

oder auf dem jährlichen Stadtteilfest –<br />

nirgends geht es so richtig ohne sie.<br />

Manchmal hält sie sich dezent im Hintergrund<br />

zurück, manchmal drängt<br />

sie sich uns laut und unnachgiebig<br />

auf – aber immer zahlt man für Musik<br />

auch einen Preis.<br />

Jeder Urheber eines Werkes der Literatur,<br />

Wissenschaft oder Kunst<br />

ist durch das Urheberrecht gegen die<br />

unbefugte wirtschaftliche Auswertung<br />

seiner schöpferischen Leistung<br />

und gegen Verletzungen seiner ideellen<br />

Interessen am Werk geschützt.<br />

Natürlich gibt es auch Unternehmen,<br />

die diese Urheber- und Nutzungsrechte<br />

treuhänderisch verwalten, so genannte<br />

Verwertungsgesellschaften.<br />

Eine solche Verwertungsgesellschaft,<br />

die die Urheberrechte der Musikschaffenden<br />

in Deutschland verwalten<br />

sollte, gründeten bereits im Jahre<br />

1903 Verleger und Komponisten<br />

um Richard Strauss. Es entstand die<br />

Gesellschaft für musikalische Aufführungs-<br />

und mechanische Vervielfältigungsrechte<br />

(GEMA), die in Deutschland<br />

die ihr übertragenen Rechte der<br />

Komponisten, Textdichter und Musikverlage<br />

vertritt.<br />

Verwertungsgesellschaften sind aus<br />

der Tatsache heraus entstanden, dass<br />

es für den einzelnen Urheber unmöglich<br />

ist, bei allen öffentlichen Veranstaltungen<br />

zu überwachen, ob sein<br />

Werk aufgeführt wird. Ebenso wäre<br />

es den Urhebern nicht möglich, mit<br />

jedem einzelnen Veranstalter, der sein<br />

Werk aufführen will, die notwendige<br />

Vereinbarung zu treffen. Auch für den<br />

einzelnen Veranstalter, der Werke verschiedener<br />

Urheber aufführen will, ist<br />

es praktisch unmöglich, die einzelnen<br />

Urheber zu ermitteln und ihre Aufführungserlaubnis<br />

einzuholen.<br />

Infolge der weltweiten Verbreitung<br />

der Werke muss der einzelne Urheber<br />

nicht nur im Inland, sondern auch im<br />

Ausland seine Rechte wahrnehmen.<br />

Deshalb haben die in den einzelnen<br />

Ländern bestehenden Verwertungsgesellschaften<br />

Gegenseitigkeitsverträge<br />

abgeschlossen. Nach diesen<br />

Verträgen vertritt jede nationale Verwertungsgesellschaft<br />

in ihrem Land<br />

auch die ausländischen Verwertungsgesellschaften.<br />

Auf dem Gebiet der Musikrechte ist<br />

die GEMA alleinige Verwertungsgesellschaft<br />

in Deutschland. Durch die<br />

Gegenseitigkeitsverträge verfügt sie<br />

auch über die Aufführungsrechte ausländischer<br />

Musikurheber. Sie nimmt<br />

also in Deutschland faktisch eine Monopolstellung<br />

ein.<br />

GEMA in wettbewerbsfreier<br />

Situation<br />

Zwischen der Bundesvereinigung der<br />

Musikveranstalter und der GEMA besteht<br />

ein Rahmenvertrag aus dem<br />

Jahr 1957, auf dessen Grundlage Einzeltarife<br />

für die verschiedenen Nutzungsarten<br />

abgeschlossen werden.<br />

Die ständigen Steigerungen dieser<br />

Vergütungssätze für die Musiknutzung<br />

führen dazu, dass die Abgabenlast<br />

für Musikveranstalter, aber auch<br />

für das Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

kaum noch zu tragen ist. Das ist<br />

nur möglich, weil sich die GEMA in einer<br />

wettbewerbsfreien Situation befindet,<br />

die von der Bundesregierung<br />

nicht angetastet wird.<br />

Im GEMA-Geschäftsbericht 2004 wird<br />

mit einer Bilanz von 806 Mio. Euro<br />

stolz von einer Steigerung der Erträge<br />

im Aufführungs- und Senderecht berichtet.<br />

Eine Bilanz, die vor allem auf<br />

Kosten der Kleinkünstler und kleineren<br />

Musikveranstalter geht. So werden<br />

vielerorts Volksfeste auf Grund<br />

der hohen Abgaben an die GEMA<br />

nicht mehr oder kaum noch bezahlbar.<br />

Künstler klagen darüber, dass sich<br />

ihre Gage mit den Forderungen an die<br />

GEMA wieder ausgleicht. Das hat zur<br />

Folge, dass gerade viele kleine Veranstaltungen<br />

ausfallen müssen. Den betroffenen<br />

Künstlern und Veranstaltern<br />

dürfte die Stellungnahme des Vorstandsvorsitzenden<br />

der GEMA, Prof.<br />

Dr. Reinhold Krelle, zur Jahresbilanz<br />

2004 nur ein schwacher Trost sein:<br />

„Die GEMA wird auch künftig dafür<br />

Sorge tragen, dass der starke wirtschaftliche,<br />

gesellschaftliche und kulturelle<br />

Wert der Musik in einer stets<br />

angemessenen Entlohnung der musikalisch<br />

Kreativen seine Entsprechung<br />

findet.“<br />

GEMA abschaffen<br />

Nicht zuletzt die Einführung und Nutzung<br />

GEMA-freier Musik zeigt uns,<br />

dass die Monopolstellung der GEMA<br />

in naher Zukunft unhaltbar ist. Auch<br />

innerhalb der EU muss für die Verwertung<br />

von Urheberrechten endlich ein<br />

freier Markt geschaffen werden. Nur,<br />

wenn die Abschottung durch Gegenseitigkeitsverträge<br />

zwischen europäischen<br />

Verwertungsgesellschaften unterbunden<br />

wird, kann die derzeitige<br />

Monopolstellung der Verwertungsgesellschaften<br />

aufgebrochen werden.<br />

Katrin Säckel ist stv. Landesvorsitzende<br />

und Pressesprecherin der Ju-<br />

LiA Sachsen. Ihr erreicht sie unter<br />

katrin.saeckel@gmx.de


Acht Wochen Julis – ein Praktikumsbericht<br />

> von Dominik Feldmeier<br />

<strong>Liberal</strong><br />

Montag, 14. Februar 2005 um 9 Uhr<br />

morgens. Ich stehe – in Anzug<br />

und Krawatte – vor der Bundesgeschäftsstelle<br />

der <strong>Junge</strong>n <strong>Liberal</strong>en und<br />

klingel am Eingang der Ackerstraße 3b.<br />

Ein junger Mann öffnet mir die Tür der<br />

Bundesgeschäftsstelle, begrüßt mich<br />

äußerst freundlich und entschuldigt sich<br />

sogleich, dass unser Bundesgeschäftsführer,<br />

Jürgen Stindt beim Namen, an<br />

meinem ersten Tag leider nicht persönlich<br />

anwesend sein kann. „Wichtige Besprechung“.<br />

Die Räumlichkeiten waren<br />

schnell besichtigt, und schon wartete der<br />

erste Arbeitsauftrag auf mich: Recherche<br />

über die Aktivitäten anderer politischer<br />

Jugendverbände zum Thema Frauenpolitik.<br />

Voller Elan stürzte ich mich in die<br />

Arbeit, bis plötzlich gegen Mittag jemand<br />

die Tür aufreißt, sich leicht abgehetzt ins<br />

Büro schwingt und mir aus einem breiten<br />

Grinsen ein kräftiges „Hallo“ entgegenschallt.<br />

Jürgen Stindt. Und er brachte<br />

genau jene motivierende Stimmung mit,<br />

die mich während meines gesamten<br />

achtwöchigen Praktikums bei den <strong>JuLis</strong><br />

begleiten sollte.<br />

Noch am selben Mittag machten wir<br />

uns auf den Weg ins Thomas-Dehler-<br />

Haus, um an einer Sitzung der Arbeitsgruppe<br />

„Frauenoffensive“ teilzunehmen.<br />

Zugegeben, als Student der Politik- und<br />

Kulturwissenschaft, aus dem beschaulichen<br />

Regensburg kommend, staunt man<br />

nicht schlecht, plötzlich mit Cornelia<br />

Pieper und Andreas Pinkwart an einem<br />

Tisch zu sitzen und über die Sinnhaftigkeit<br />

einer Frauenquote zu diskutieren.<br />

Gleich am nächsten Morgen musste ich<br />

mir einen Terminkalender zuzulegen,<br />

denn von einem routiniert-eintönigen<br />

Büroalltag konnte bei den <strong>JuLis</strong> keine<br />

Rede sein. Hier ein kleiner Auszug: (s.u.)<br />

Und diese Liste an Veranstaltungen<br />

liesse sich endlos fortsetzen. Nun darf<br />

aber nicht der Eindruck entstehen,<br />

dass es sich bei einem Praktikum in der<br />

Bundesgeschäftsstelle lediglich um ein<br />

buntes Feuerwerk an spannenden<br />

Events handelt. Das war im Grunde nur<br />

der Zuckerguss auf dem Kuchen, denn<br />

die eigentliche Arbeit fand täglich von<br />

9 bis ca. 18 Uhr im Büro statt. Neben<br />

täglichen Arbeiten wie dem Gang zur<br />

Post, die Bearbeitung von Interessentenanfragen,<br />

Aktenablage, Vorbereitung<br />

von Aktionstagen, Verschicken<br />

von Pressemitteilungen, Einholen von<br />

Angeboten stand eines ganz oben auf<br />

der Liste: Die Vorbereitungen zum 30.<br />

Bundeskongress der <strong>JuLis</strong> in Magdeburg.<br />

Dabei blieb es nicht aus, die eine<br />

oder andere Überstunde zu schieben.<br />

Allerdings fällt einem das nicht schwer,<br />

denn die Arbeitsatmosphäre innerhalb<br />

der Bundesgeschäftsstelle war bemerkenswert<br />

gut. Auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesvorstand gestaltete sich<br />

stets konstruktiv und man hatte das Gefühl,<br />

dass alle an einem Strang ziehen.<br />

Auf eine harte Probe gestellt wurde<br />

die Bundesgeschäftstelle an dem Tag als<br />

sich unser Bundesvorsitzender unfreiwillig<br />

auf der Titelseite der Bildzeitung<br />

wieder fand. Dennoch war auch dies<br />

eine Erfahrung, die gezeigt hat, dass die<br />

organisatorische Zentrale der <strong>JuLis</strong> zusammensteht<br />

und ihr Bestmögliches für<br />

den Verband gibt.<br />

Wenn ich auf die zwei Monate in der<br />

Bundesgeschäftstelle zurückblicke, sehe<br />

ich auf eine spannende Zeit zurück, in<br />

der ich unheimlich viel gelernt habe und<br />

einen eingehenden Einblick in die Organisationsstruktur<br />

des Bundesverbandes<br />

bekommen habe, eine Vielzahl an interessanten<br />

Menschen kennen gelernt,<br />

meine Fähigkeiten erweitert und nicht<br />

zuletzt einige gute Freunde fürs Leben<br />

hinzu gewonnen. Wer sich also gerne<br />

engagiert, Interesse an Politik hat, keine<br />

Scheu hat eigene Ideen einzubringen<br />

und wissen will, wie das Herz der <strong>JuLis</strong><br />

schlägt, dem kann ich ein Praktikum in<br />

der Bundesgeschäftsstelle nur empfehlen.<br />

Mich hat es in jedem Fall ein großes<br />

Stück weiter gebracht, und es bleibt mir<br />

nur den beiden guten Seelen der Bundesgeschäftsstelle,<br />

Jürgen Stindt und<br />

Regina Vorbau, einen großen Dank auszusprechen!<br />

Dominik Feldmeier ist ehemaliger Praktikant<br />

in der Bundesgeschäftsstelle und<br />

Student der Politikwissenschaften. Ihr<br />

erreicht ihn unter feldmeier@julis.de<br />

Di, 15.02.05, 09.00 Uhr:<br />

Delegation aus Nepal, Indien,<br />

Pakistan. Vortrag über politische<br />

Jugendarbeit.<br />

Di, 15.02.05, 12.00 Uhr:<br />

Mittagessen mit der Friedrich-<br />

Naumann-Stiftung.<br />

Mi, 16.02.05, 19.00 Uhr:<br />

Parlamentarischer Abend beim<br />

Verband der Deutschen Automatenindustrie.<br />

Do, 17.02.05, 11.00 Uhr:<br />

Besprechung mit der Werbeagentur<br />

für eine Plakatgestaltung zum Weltfrauentag.<br />

Mo, 21.02.05, 17.30 Uhr:<br />

Geburtstagsempfang von Cornelia<br />

Schmalz-Jacobsen im Thomas-<br />

Dehler-Haus.<br />

Di, 22.02.05, 16.30 Uhr:<br />

N-TV, 2+4 Talk mit Daniel Bahr, MdB.<br />

Di, 22.02.05, 19.00 Uhr:<br />

Flurfest der FDP-Bundestagsfraktion.<br />

Mi, 23.02.05<br />

Generationenkongress Jungbrunnen<br />

im Thomas-Dehler-Haus.<br />

Do, 24.02.05<br />

Symposium der Bundesvereinigung<br />

der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

zum Antidiskriminierungsgesetz.<br />

(Auszug) ...<br />

Kalender<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


<strong>Liberal</strong><br />

„Fast forward“ – Der neue BuVo<br />

> von Jan Krawitz<br />

Auf dem Bundeskongress in Magdeburg<br />

wurde am 8. April der JuLi-Bundesvorstand<br />

neu gewählt. Jetzt standen<br />

die Bundesvorstandsmitglieder<br />

der J&L Redaktion Rede und Antwort.<br />

Johannes studiert Politikwissenschaften<br />

und ist großer Schottland-Fan,<br />

möchte aber am liebsten in London<br />

leben. Ob er das schon mal einem<br />

Schotten erzählt hat Das größte<br />

Glück für ihn ist Zeit mit seiner Liebsten<br />

in einem Haus am Meer zu verbringen.<br />

Aber auch die Vorzüge von<br />

Paris hat er in seinem letzten Urlaub<br />

kennen gelernt. Sein nächster Urlaub<br />

wird ihn auf die Nordseeinsel Langeoog<br />

bringen. Wenn die Zeit zum<br />

Urlaub nicht reicht ist er heimatverbunden<br />

am liebsten in Altenberg (ein<br />

Dom im Bergischen). Vorstandskollegen<br />

weggehört: Johannes entschuldigt<br />

am ehesten Unpünktlichkeit. Als<br />

letztes hat er „Christian Kracht: 1979“<br />

gelesen, im Wochenrhythmus ist bei<br />

ihm „DIE ZEIT“ angesagt.<br />

Johannes Vogel,<br />

Bundesvorsitzender<br />

Geb. 29.4.82,<br />

JuLi seit Ende ’98<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder Vor<br />

wem ziehst du den Hut Vorbilder ist<br />

vielleicht zuviel gesagt, aber beeindruckt<br />

bin ich von: Alex Alvaro für<br />

den Willen, selbst mit einem Bandscheibenvorfall<br />

noch Wahlkampf zu<br />

machen; Peter Schantz für sein intellektuelles<br />

Format; Philipp Rösler für<br />

seine Menschlichkeit.<br />

Und bei der FDP Sabine Leutheusser-<br />

Schnarrenberger für die Konsequenz<br />

mit der sie die Überzeugungen der<br />

Karriere im Zweifel über ordnete.<br />

Der größte politische Supergau der<br />

FDP, was „geht gar nicht“ Der „große<br />

Lauschangriff“ Mitte der 90er.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu den<br />

<strong>Liberal</strong>en wechseln Einige Grüne vom<br />

Stile Oswald Metzgers....<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Johannes: Gut, dass er<br />

Bundesvorsitzender geworden ist,<br />

wird diesen Verband sicher prägen<br />

• Führte das „Meinungsbild“ wieder<br />

ein • Gehört zu den Guten. Hoffentlich<br />

bleibt er auf’m Teppich • Chefe<br />

von dat janze • Seit ich ihn kenne,<br />

kommt er immer und überall zu spät<br />

• Der charmanteste Dauergrinser<br />

der Welt • So jung und schon ein<br />

Profi! / Locker bleiben! • Beweist viel<br />

Führungsqualität, ist im Amt schnell<br />

erwachsen geworden • Jungtalent<br />

Olli ist Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

und zur Zeit als Projektleiter tätig. Er<br />

ist Bremer durch und durch und kann<br />

sich nicht wirklich vorstellen irgendwo<br />

anders zu leben. Urlaub scheint für<br />

ihn in letzter Zeit zu einem Fremdwort<br />

geworden zu sein und einen<br />

Abend ohne <strong>JuLis</strong> kann er sich „zum<br />

Glück“ nicht vorstellen. Daher ist er<br />

an einem sonnigen Tag am liebsten<br />

an Bord einer Jolle, hart am Wind. An<br />

einem regnerischen Tag bevorzugt er<br />

die eigene Bude, mit ’ner Tasse Tee.<br />

Literarisch hat sich Olli das letzte Mal<br />

in der Kategorie „Volle Deckung, Mr.<br />

Bush“ von Michael Moore bewegt.<br />

Als ich ihn nach seiner bevorzugten<br />

Informationsquelle frage, antwortet<br />

er trocken: „J&L“. Na, das mit dem Einschleimen<br />

üben wir noch einmal, Olli :-)<br />

Oliver Möllenstädt,<br />

stv.<br />

Vorsitzender<br />

(Organisation)<br />

Geb. 29.3.78,<br />

JuLi seit ’99<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder Vor wem<br />

ziehst du den Hut Ja, gibt es. Aber die<br />

sind schon eingebildet genug.<br />

Und bei der FDP Dr. Georg Borttscheller.<br />

Eine der führenden Figuren der FDP in<br />

Bremen nach dem Krieg. Hat viel für<br />

den Wiederaufbau der Stadt und unserer<br />

Partei getan.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu den<br />

<strong>Liberal</strong>en wechseln Die sollen ruhig<br />

alle da bleiben, wo sie sind.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Oliver: Am Anfang ein<br />

großer Unbekannter, mittlerweile<br />

mein „Lieblings-Bremer“ • Die<br />

Kunst des langen Redens • Understatement<br />

und die Ruhe in Person<br />

• Man kann auch kleine Dinge<br />

groß reden • Wird oft unterschätzt<br />

• Der Mitteilungsbedürftige aus<br />

dem hohen Norden • „Dazu wäre<br />

ich gleich noch gekommen...“<br />

Carl Philipp studiert Infomationswirtschaft<br />

in Karlruhe, möchte am liebsten<br />

in Stockholm leben und sich dort nicht<br />

mehr aus dem Glen Miller Café wegbewegen.<br />

Im Urlaub geht’s bei Carl<br />

Phillipp zum Wandern mit Freunden<br />

auf einen Höhenweg. Als letzte Buchlektüre<br />

hat er „Balzac und die kleine<br />

chinesische Schneiderin“ von Dai Sijie<br />

genossen. Informationen bezieht er<br />

mit Vorliebe aus der Süddeutschen.<br />

Ein Abend ohne <strong>JuLis</strong> ist bei ihm immer<br />

fest eingeplant, den er am liebsten mit<br />

seiner Freundin verbringt.


<strong>Liberal</strong><br />

Carl Philipp<br />

Burkert, stv. Vorsitzender<br />

(Programmatiker)<br />

Geb. 28.3.78,<br />

JuLi seit Ende ’98<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder Vor<br />

wem ziehst du den Hut Barbie Haller.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte nach deiner Meinung<br />

am ehesten zu den <strong>Liberal</strong>en<br />

wechseln Oswald Metzger.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Carl Philipp: Prima, dass<br />

er jetzt im BuVo ist; ein sehr intelligenter<br />

JuLi • Der Wellness-Abdrift<br />

des Bundesvorstandes • Ein ganz<br />

fitter. Vielleicht zu sehr in Marketing-Kategorien<br />

denkend • Den<br />

Punkt zu finden ist seine Aufgabe<br />

• Es lebe das Chaos! • Mr. „Ich-benutze-Anglizismen-die-außer-mirkeine-Sau-versteht“,<br />

ansonsten in<br />

genialer Kopf • The Brain • Nicht<br />

nur sein Humor ist exzellent •Der<br />

Herr Professor • Wo bleibt der Wellness-Updrift<br />

• Teils altmodisch –<br />

teils modern, aber immer stilvoll<br />

Der Betriebswirt mit der Fachrichtung<br />

Bank ist heute im Controlling<br />

der Norddeutschen Landesbank tätig,<br />

ist leidenschaftlicher Autofahrer und<br />

wünscht sich ein Häuschen in Hannover-Kirchrode<br />

sowie ein Penthouse am<br />

Potsdamer Platz. Er lässt es sich gern<br />

mit Rindersteaks vom Grill und Cocktails<br />

schmecken und macht es sich in<br />

netter Gesellschaft zuhause gemütlich.<br />

Wenn die <strong>JuLis</strong> grad mal nicht<br />

auf dem Programm stehen, endet ein<br />

Abend schon mal mit einem Gin-Tonic<br />

vor dem Heimkino-Beamer. Martin<br />

gehört weniger zur lesenden Zunft,<br />

sein letztes Buch waren die gelben<br />

Seiten Hannover und Infos bezieht er<br />

vorzugsweise über das Handy<br />

Martin Hexelschneider,<br />

stv.<br />

Vorsitzender<br />

(Schatzmeister)<br />

Geb. 1.6.74,<br />

JuLi seit Feb. ’95<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder Vor wem<br />

ziehst du den Hut Philipp Rösler.<br />

Und in der FDP Otto Graf Lambsdorff.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte deiner Meinung<br />

nach am ehesten zu den <strong>Liberal</strong>en<br />

wechseln Oswald Metzger.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Martin: Seit Jahren mein<br />

bester Freund und bestimmt ein guter<br />

Schatzmeister • Unser Freak – in<br />

jeglicher Hinsicht • Urgestein • Der<br />

Herr der Finanzen, der den Überblick<br />

behält • Fährt viel zu schnell Auto!<br />

• Trinkfester Bleifuß • Excel, Autos,<br />

Gin • Das Konto ist voll, wir brauchen<br />

ein neues! • Der Mann mit den<br />

Rinder-Überraschungen • „Ich esse<br />

nichts aus dem Meer. Aber wenn<br />

mal eine Kuh hineinfallen sollte,<br />

mache ich eine Ausnahme.“ • Versucht<br />

regelmäßig mit seinem Audi<br />

die Schallmauer auf bundesdeutschen<br />

Autobahnen zu durchbrechen<br />

Moritz studiert Politikwissenschaften,<br />

Soziologie und Öffentliches Recht<br />

und fühlt sich als Würzburger in Würzburg<br />

pudelwohl. Nach dem Wahlkampf<br />

möchte der leidenschaftliche<br />

Fußballfan mit seiner Freundin an einen<br />

Ort, wo es kein Handynetz, aber<br />

einen schönen Strand gibt. Nach anstrengenden<br />

JuLi-Tagen relaxt er gerne<br />

zu Hause oder geht mit Freunden<br />

abends in einen Biergarten. Sein letztes<br />

Buch war „1979“ von Christian Kracht<br />

(weder verwandt noch verschwägert),<br />

tägliche Nachrichten werden von ihm<br />

auf dem Yahoo-Nachrichtenticker oder<br />

bei SPIEGEL Online abgerufen.<br />

Moritz Kracht,<br />

stv. Vorsitzender<br />

(Pressesprecher)<br />

Geb. 23.9.80,<br />

JuLi seit Feb. ’99<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder Vor wem<br />

ziehst du den Hut Ich habe keine<br />

Vorbilder, gerade die Individualität<br />

macht’s doch aus!<br />

Und bei der FDP Sabine Leutheusser-<br />

Schnarrenberger: Sie ist eine der wenigen<br />

Politikerinnen, die ihre Ideale<br />

über ihre Karriere stellt.<br />

Der größte politische Supergau der<br />

FDP, was „geht gar nicht“ Zustimmung<br />

der FDP zum Großen Lauschangriff<br />

in den 90ern.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu den<br />

<strong>Liberal</strong>en wechseln Angela Merkel, damit<br />

Dirk Niebels Spruch „unsere Kanzlerkandidatin“<br />

endlich berechtigt ist.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Moritz: Im Moment für<br />

mich noch der „große Unbekannte“<br />

• Fan des FC Bayern München –<br />

persona non grata! • Sollte sich<br />

ruhig mehr trauen! • Die richtigen<br />

Worte zur richtigen Zeit • Teile<br />

nicht immer seinen Geschmack<br />

• Womanizer!!! • Nicht nur superzuverlässig,<br />

eigentlich auch der<br />

coolste im Team. Man muss nur<br />

richtig hin hören! • Grausamer<br />

Musikgeschmack, aber super Typ<br />

• Welchen Landesverband betreut<br />

er eigentlich noch mal<br />

18<br />

19<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


<strong>Liberal</strong><br />

> Fortsetzung von Seite 19<br />

In Berlin oder Zürich würde Nils am<br />

liebsten leben. In Sardinien war er zuletzt<br />

im Urlaub, für den kommenden<br />

verweist er auf die „Urlaubssperre“ wegen<br />

der Wahl. Nils liebt es, an reservierte<br />

Plätze im ICE zu kommen. Dort<br />

liest er dann „Joschka Fischers Pollenflug<br />

und andere Spiele der Macht“ von<br />

E. Niejahr und R. Pörtner, alles andere<br />

steht im Internet. Wenn <strong>JuLis</strong> mal grad<br />

nicht akut sind, sind Freundin, Familie,<br />

Freunde, Unipartys oder Kino angesagt.<br />

Nils Droste,<br />

Beisitzer<br />

Geb. 28.11.82,<br />

JuLi seit<br />

März ’2002<br />

Gesine hat einen Bachelor of Arts in<br />

Kommunikations- und Medienwissenschaft,<br />

Politik und Soziologie und arbeitet<br />

heute als Kundenberaterin in einer<br />

Werbeagentur in Köln. Beim letzten<br />

Urlaub ging es zum Skifahren ins Zillertal,<br />

die leidenschaftliche Europäerin<br />

liebt es zu Reisen und Menschen kennen<br />

lernen. Auf ihrem Nachttisch lagen<br />

zuletzt von Åke Edwardson „Allem,<br />

was gestorben war“ und von Johan Norberg<br />

„In defence of global capitalism“. Politisch<br />

hält sich Gesine über Google, Wikipedia<br />

und einem bunten Mischmasch an<br />

Tageszeitungen auf dem Laufenden.<br />

Gesine Röder,<br />

Beisitzerin<br />

(International<br />

Officer)<br />

Geb. 10.6.80,<br />

JuLi seit ’98<br />

Christian Baur,<br />

Beisitzer<br />

Geb. 2.8. 83,<br />

JuLi seit Feb. ’02<br />

Vor welchem FDPler ziehst du den Hut<br />

Vor dem Lebensweg und der Intellektualität<br />

Karl-Hermann Flachs sowie der<br />

Konsequenz und Widerstandskraft Sabine<br />

Leutheusser-Schnarrenbergers.<br />

Der größte politische Supergau der FDP,<br />

was „geht gar nicht“ Das Gesetz über<br />

betriebliche Mitbestimmung von 1976.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu den <strong>Liberal</strong>en<br />

wechseln Friedrich Merz.<br />

Vor wem ziehst du bei den <strong>JuLis</strong> den Hut<br />

Barbie Haller.<br />

Und bei der FDP Ich ziehe den Hut vor<br />

Ruth Wagner.<br />

Der größte politische Supergau der FDP,<br />

was „geht gar nicht“ Partei der Besserverdiener.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu<br />

den <strong>Liberal</strong>en wechseln Hans-Christian<br />

Ströbele.<br />

Welche Reform bewunderst Du am meisten<br />

Die, die ab Mitte September 2005<br />

kommen werden...<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Nils: Wirkt ein bisschen<br />

„Öko“ und gerade deswegen sympathisch<br />

• Sandalen und Genörgel<br />

• Der einzige Außenpolitiker • Sehr<br />

direkt, direkt • Harte Schale, weicher<br />

Kern. WENN man die Nuss geknackt<br />

hat, wird man seinen Spaß haben<br />

• Mr. Flip Flop • Unser vegetarischer,<br />

antialkoholischer, qualmaverser<br />

Frühinsbettgeher • Hat manchmal<br />

eine etwas scharfe Zunge, ist aber einer<br />

der Besten • Magisterstudenten<br />

sind auch Menschen • Barfuß oder<br />

Schlappschuh<br />

Der größte politische Supergau der FDP,<br />

was „geht gar nicht“ „Wer Kohl will,<br />

muss FDP wählen!“<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Gesine: Gute Nachfolgerin<br />

für Frederik Ferié •Unsere Frau<br />

• Eine ganz liebe • Sie verbreitet einen<br />

angenehmen weiblichen Charme!<br />

• Unser größter Schatz: eine Frau<br />

• Unser Chantal: herzallerliebst!<br />

• Hat es schwer mit unserer Herrenrunde!<br />

• Rettet uns vor Chauvinismus-Overkill!<br />

• Ein klasse Mädel<br />

Christian studiert in Bonn Politikwissenschaften,<br />

da wundert es nicht, dass<br />

sein liebster Platz die Hofgartenwiese<br />

vor der Bonner Uni ist. Gefragt nach<br />

dem vollkommenen irdischen Glück,<br />

philosophiert er über das rastlose Streben<br />

nach Neuem. Ob er es in Frankreich<br />

findet, wo er seinen letzten Urlaub verbracht<br />

hat Leben möchte er aber am<br />

liebsten in Skandinavien oder in Kanada.<br />

Literatur ist seine Leidenschaft, „Das<br />

Bildnis des Dorian Gray“ hat zuletzt als<br />

intellektuelle Quelle gedient und als Infoquelle<br />

zapft er meistens www.spiegel.de<br />

und www.kicker.de an.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Christian: Ist ein prima<br />

Kerl und zudem hilfsbereit (hat mir<br />

mal einen Koffer von Gummersbach<br />

nach Berlin geschleppt) • Habe ich<br />

falsch eingeschätzt. Doch n’ Idealist<br />

• IMMER ein Lächeln und einen aufmunternden<br />

Spruch auf den Lippen<br />

• Der Kleine • Tja, falscher Fußballverein!<br />

Aber das kommt in den besten<br />

Familien vor • Leicht libertärer<br />

Denker, der es faustdick hinter den<br />

Ohren hat • Viele gemeinsame ICE-<br />

Fahrten mit geradezu legendären<br />

Erinnerungen. Ich sag nur: „Da isser<br />

ja!“ • Casanova<br />

Am liebsten möchte Alex in Köln oder<br />

Paris leben, zur Zeit studiert er noch<br />

Politikwissenschaften in Bonn. Da verwundert<br />

es nicht, dass Alex seinen letzten<br />

Urlaub in Frankreich verbracht hat.<br />

Wenn er dann doch in Bonn ist, sitzt<br />

er dort am liebsten im Biergarten „Alter<br />

Zoll“, zuletzt mit „Hoffmanns Hunger“<br />

von Leon de Winter unter dem<br />

Arm. Seine priorisierte Informationsquelle<br />

„www.spiegel.de“ kann er dort<br />

leider nicht direkt anzapfen. Wann er<br />

es schafft Ski zu fahren, ist nicht überliefert,<br />

aber dass es seine große Leidenschaft<br />

ist. Kino und DVD-Abende versüßen<br />

ihm die Zeit ohne <strong>JuLis</strong>.


<strong>Liberal</strong><br />

Alexander Vogel,<br />

Beisitzer<br />

geb. 9.9.83,<br />

JuLi seit ’99<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder oder vor<br />

wem ziehst du den Hut Vor Jan Dittrich,<br />

für das Eingestehen eines Fehlers<br />

und Ziehen der Konsequenz daraus....<br />

Und in der FDP Sabine Leutheusser-<br />

Schnarrenberger, für sie zählt ihre Überzeugung<br />

mehr als das Verbleiben in einem<br />

Amt.<br />

Der größte politische Supergau der FDP,<br />

was „geht gar nicht“ Das Festhalten<br />

am Meisterzwang.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu den<br />

<strong>Liberal</strong>en wechseln Oswald Metzger.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Alex: „best dressed JuLi“<br />

und einfach ein netter Mensch –<br />

und sieht auch noch ziemlich gut<br />

aus • Oppositionsführer der Beisitzer<br />

• Auf das Wesentliche konzentriert<br />

• Christians WG-Mitbewohner.<br />

Leider hab ich erst nach sechs Jahren<br />

bei den <strong>JuLis</strong> festgestellt, was er für<br />

ein lieber netter Kerl ist • 4-Sterne-<br />

Vogel • Meckert manchmal gerne<br />

rum, aber gut, dass er dabei ist •<br />

Mein ältester Weggefährte in der<br />

LYMEC-Delegation, „Onkel LYMEC“<br />

Der Volontär Mathias wünscht sich<br />

die größte Bibliothek der Welt nur für<br />

ihn alleine, dort würde er dann den ganzen<br />

Tag der Schöngeisterei nachgehen,<br />

am besten in Notting Hill in London. Solange<br />

sich dieser Traum noch nicht erfüllt<br />

hat, nimmt Mathias Vorlieb mit der<br />

Ritterschen Buchhandlung in Soest, wo<br />

er als letztes „Vesper, Ensslin, Baader.<br />

Urszenen des Terrorismus“ erstanden<br />

hat. Will er sich tagesaktuell informieren,<br />

greift er zu Printmedien jeglicher<br />

Coleur, Favorites sind „Die Zeit“ und die<br />

„Frankfurter Rundschau“. In der Bundesliga-Sommerpause<br />

lässt er allerdings<br />

nichts auf die Wechselbörse im<br />

DSF-Videotext kommen. Ganz bescheiden<br />

sagt er über sich selber, dass er „ein<br />

recht lustiger Mensch“ ist, gelegentlich<br />

ungewollt, wie er zugibt.<br />

Mathias Wittmann,<br />

Beisitzer<br />

Geb. 9.5.85,<br />

JuLi seit Aug. ’99<br />

Gibt es für dich JuLi-Vorbilder Vor wem<br />

ziehst du den Hut Meine „Eltern“:<br />

Barbie Haller und Jo Stamp.<br />

Und in der FDP Karl-Hermann Flach<br />

Der größte politische Supergau der FDP,<br />

was „geht gar nicht“ Die Änderung des<br />

Asylrechts mit der CDU/ Der „große<br />

Lauschangriff“ .<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte am ehesten zu den <strong>Liberal</strong>en<br />

wechseln Oswald Metzger.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Mathias: Manchmal<br />

einfach zum Knuddeln und unser<br />

„Salon-Bolschewist“ (O-Ton Marco<br />

Buschmann) • Trotzdem er Fan<br />

von Schalke ist, ein prima Kerl!<br />

• Rudi Dutschke, muss auf’m Teppich<br />

bleiben • „Wann gibt’s denn was<br />

zu essen Ich hatte heute noch kein<br />

Frühstück...“ • Schützenfest!<br />

• Meister der Schützenfeste • Ohne<br />

ihn wäre die Stimmung nur halb so<br />

gut! Wenn er nicht gerade auf Schützenfesten<br />

für den „humanistischen<br />

<strong>Liberal</strong>ismus“ kämpft • Ein liberaler<br />

Bolschewist. So habe ich mir immer<br />

die Diktatur des Proletariats vorgestellt!<br />

• Mr. Schützenfest 2005 •<br />

Freier Radikaler • Linksverteidiger<br />

Alexander ist Offizier bei der Bundeswehr<br />

und studiert dort Politikwissenschaften.<br />

Seine Wurzeln, aus dem<br />

„Bayern des Nordens“ (Mecklenburg<br />

Vorpommern) kann er nicht verleugnen,<br />

möchte aber irgendwann in seine<br />

„Herzens-Heimat“ zurückkehren,<br />

in ein kleines Haus in den Bergen...<br />

Für den Urlaub bleibt eigentlich so gut<br />

wie nie Zeit, aber er ist gerne in Bad<br />

Wiessee am Tegernsee. Mit im Gepäck<br />

waren dort zuletzt „Der Dativ ist dem<br />

Genitiv sein Tod“ von Bastian Sick und<br />

„Nur wer sich ändert wird bestehen“<br />

von Friedrich Merz. Wenn er nicht gerade<br />

am Tegernsee ist informiert er sich<br />

über www.netzzeitung.de. Mittlerweile<br />

hat sich Alexander sogar ans Bahnfahren<br />

gewöhnt, auch wenn er sich nur<br />

ungern von seinem BMW trennt. Ein<br />

Abend ohne die Julis vertreibt er sich<br />

mit Leibniz Vollkornkeksen, einem Liter<br />

Milch und einem guten Buch.<br />

Alexander Mörike,<br />

Beisitzer<br />

Geb. 15.12.79,<br />

JuLi seit Okt. ’98<br />

Vor wem ziehst du bei den <strong>JuLis</strong> den Hut<br />

Barbie Haller.<br />

Und bei der FDP Burkhardt Hirsch / Jörg<br />

van Essen.<br />

Der größte politische Supergau der FDP,<br />

was „geht gar nicht“ Die Aufgabe gewonnener<br />

Freiheiten.<br />

Welche Person des gegnerischen politischen<br />

Lagers sollte deiner Meinung nach<br />

am ehesten zu den <strong>Liberal</strong>en wechseln<br />

Friedrich Merz, Hans-Ulrich Klose.<br />

Welche Reform bewunderst Du am<br />

meisten FDP geprägte SteuerReform<br />

2005/2006.<br />

Und das sagen die Vorstandskollegen<br />

über Alexander: Der Stille aus<br />

dem Norden • N’ ganz lieber.<br />

• „MÖRIKE“, „Preuße... durch und<br />

durch...“ • Unser Soldat • Er verfügt<br />

über die Korrektheit und Disziplin eines<br />

Soldaten.... Moment mal, er ist<br />

Soldat! • Extrem engagiert, wenn er<br />

auch gerne mal „Bauchschmerzen“<br />

bei Entscheidungen hat • Alter Adel<br />

aus McPom • Sehr diszipliniert, meckert<br />

nie, wird scheinbar nie Müde<br />

20<br />

21<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005


Vermischtes<br />

Die Wahlkampfthemen<br />

der <strong>JuLis</strong><br />

Das amtliche Prozedere für vorgezogene<br />

Bundestagswahlen hat begonnen.<br />

Der JuLi-Bundesvorstand hat sich seit<br />

der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen<br />

und der damit verbundenen Neuwahlankündigung<br />

sehr intensiv und mit<br />

Hochdruck mit der Vorbereitung des<br />

Wahlkampfes beschäftigt. Auf seiner<br />

Klausursitzung hat der Bundesvorstand<br />

die Themenschwerpunkte für die Kampagne<br />

zur Bundestagswahl festgelegt:<br />

• Erstens wollen die <strong>JuLis</strong> dafür werben,<br />

neue Perspektiven für die junge Generation<br />

zu schaffen, damit junge Menschen<br />

Arbeit finden und nicht durch eine ungerechte<br />

Lastenverteilung und durch<br />

immer höhere Schulden in ihren Zukunftschancen<br />

beschnitten werden.<br />

• Zweitens soll es darum gehen, die gesellschaftliche<br />

Freiheit zu erhalten und<br />

auszubauen und es nicht zu einem Rückfall<br />

in ein rückwärts gewandtes gesellschaftliches<br />

Klima kommen zu lassen.<br />

Die <strong>JuLis</strong> lehnen den konservativen<br />

Überwachungsstaat ab und werden<br />

sich dafür einsetzen, dass die gesellschaftlichen<br />

<strong>Liberal</strong>isierungen der letzten<br />

Jahre nicht zurückgedreht werden.<br />

• Ergänzend zu den beiden Hauptthemen,<br />

werden die <strong>JuLis</strong> die Forderung<br />

nach Abschaffung der Wehrpflicht im<br />

Rahmen der Kampagne bekräftigen. Die<br />

FDP ist die einzige Partei, die dieses nach<br />

der Wahl durchsetzen kann.<br />

Kampagnenschulung, Pressetour,<br />

Promotour und Aktionstage<br />

Der Bundesvorstand führt bis zum<br />

31. Juli Kampagnenschulungen in der<br />

gesamten Republik durch. Hier werden<br />

inhaltliche Themen von denen der Konkurrenten<br />

abgegrenzt, JuLi- und FDP-<br />

Forderungen zusammengefasst, die gesamte<br />

Kampagne vorgestellt sowie typische<br />

Wahlkampfsituationen simuliert<br />

(Fragen an Christian unter baur@julis.de).<br />

Ab Ende Juli werden der Bundesvorsitzende<br />

Johannes Vogel und der Pressesprecher<br />

Moritz Kracht gemeinsam<br />

Neben den „klassischen“ Werbemitteln<br />

wie Flyern, Postkarten und Give-Aways,<br />

werden die <strong>JuLis</strong> insbesondere versuchen<br />

den Internet-Wahlkampf zu forcieren.<br />

Über alles Wichtige wird der Wahlkampf-Newsletter<br />

„fast-forward-news“<br />

durch Deutschland fahren, um Redaktionen<br />

zu besuchen und Pressegespräche<br />

zu führen. Untergliederungen, die gute<br />

Pressekontakte vor Ort haben oder gerne<br />

gemeinsam mit den beiden Redaktionen<br />

vor Ort besuchen möchte, kann sich<br />

an Moritz (kracht@julis.de) wenden.<br />

In der heißen Wahlkampfphase vom 5.<br />

September bis zum 17. September wird<br />

der Bundesverband die Untergliederungen<br />

im Wahlkampf mit einer Promotour<br />

unterstützen, dessen Team mit Aktionpaketen<br />

bestückt sein wird (Fragen an<br />

Alex unter vogel@julis.de).<br />

Neben dem Promoteam stehen alle<br />

Mitglieder des Bundesvorstandes für<br />

Veranstaltungen (Podiumsdiskussionen,<br />

Pressegespräche, Aktionen, Betriebsbesichtigungen<br />

etc.) zur Verfügung. Bei<br />

Interesse können sich die Untergliederungen<br />

an den Bundesgeschäftsführer<br />

Jürgen (stindt@julis.de) wenden.<br />

Internet-Wahlkampf und Kampagnennewsletter<br />

„fast-forward-news“<br />

kurzfristig informieren (eine E-Mail<br />

an die Bundesgeschäftsstelle genügt<br />

info@julis.de zum eintragen lassen). Alle<br />

Fragen zu Kampagne und Werbemitteln<br />

beantwortet der Kampagnenkoordinator<br />

Philipp unter burkert@julis.de.<br />

<strong>JuLis</strong> Chemnitz beschildern Tierpark<br />

Für die Chemnitzer bietet er bereits eine<br />

echte, gern angenommene Alternative<br />

in der Wochenendplanung und auch<br />

unter der Woche kann er sich großer<br />

Beliebtheit erfreuen, wie zum Beispiel<br />

bei Schulausflügen. Für Ortsunkundige<br />

bleibt er jedoch mangels Ausschilderung<br />

ein gut gehütetes Geheimnis – die<br />

Rede ist vom Chemnitzer Tierpark. Also<br />

haben sich die Jungliberalen Chemnitz<br />

gedacht, das ließe sich verbessern. Mit<br />

dem Tierparkchef abgesprochen haben<br />

sie zwanzig selbst angefertigte Schilder<br />

an allen großen Chemnitzer Zufahrtsstraßen<br />

aufgehangen, um die Besucher<br />

zum Tierpark zu führen. Die <strong>JuLis</strong> Chemnitz<br />

unterstützen den Tierpark auch finanziell<br />

mit einer Tierpatenschaft. Seit<br />

inzwischen mehr als zwei Jahren kann<br />

sich der Gelbbrustara, auf den Namen<br />

„Julio“ getauft, über liberale Zuwendungen<br />

freuen – und hoffentlich bald auch<br />

über zahlreichere, sicher geleitete auswärtige<br />

Besucher.


Vermischtes Blindtext<br />

Termine<br />

Das JuLi-Wahlplakat<br />

National<br />

11.09.2005<br />

Sonder-Bundesparteitag<br />

der FDP, Berlin<br />

„Nur nicht zu schwarz werden lassen!“<br />

Die <strong>JuLis</strong> machen sich im Wahlkampf<br />

u.a. gegen ein Zurückfallen in<br />

ein konservatives und rückwärtsgewandtes<br />

Gesellschaftsbild stark. Alle<br />

Werbemittel findet ihr im Werbemittelkatalog<br />

auf www.julis.de.<br />

04.11. bis 05.11.2005<br />

31. Bundeskongress<br />

der <strong>JuLis</strong>, Berlin<br />

06.11.2005<br />

Feierlichkeiten zum 25-jährigen<br />

Bestehen der <strong>JuLis</strong>, Berlin<br />

02.12. bis 04.12.2005<br />

Politisch-Programmatisches<br />

Wochenende, Gummersbach<br />

International<br />

22<br />

23<br />

04. bis 07.08.2005<br />

JuLi Summer Camp (organisiert<br />

von den <strong>JuLis</strong> Bodensee)<br />

23. bis 24.09.2005<br />

ELDR-Congress „Working together<br />

for a Competitive Europe.<br />

Releasing Europe’s Potential“<br />

29. 09. bis 02.10.2005<br />

LYMEC Young Leaders Meeting<br />

07. bis 15.10.2005<br />

Deutsch-Aserbaidschanische<br />

Maßnahme<br />

18. bis 23.11.2005<br />

IFLRY-Seminar (tbc)<br />

24. bis 27.11.2005<br />

IFLRY General Assembly<br />

Thema des nächsten Heftes<br />

30.11. bis 01.12.2005<br />

LYMEC-Seminar (tbc)<br />

02. bis 04.12.2005<br />

LYMEC Executive Committee<br />

Alle Informationen bekommt ihr vom<br />

International Officer Gesine Röder<br />

(gesine.roeder@gmx.de)<br />

Im nächsten Heft, das als Sonderausgabe<br />

noch vor der Wahl erscheinen<br />

wird, wird es natürlich schwerpunktmäßig<br />

um den Wahlkampf und die<br />

vorgezogenen Neuwahlen gehen. U.a.<br />

wollen wir alle JuLi-Kandidaten auf<br />

aussichtsreichen Positionen auf den<br />

FDP-Landeslisten kurz vorstellen.<br />

Unter dieser Rubrik „Verschiedenes“<br />

möchte die Redaktion in den künftigen<br />

Heften einen noch intensiveren Blick<br />

zu den <strong>JuLis</strong> vor Ort werfen. Wenn ihr<br />

also besondere Aktionsberichte habt<br />

oder Fotos von Aktionen, von denen<br />

ihr meint, dass sie von bundesweitem<br />

Interesse sein können, dann schreibt<br />

an den Chefredakteur Jan Krawitz<br />

(mail@jan-krawitz.de).<br />

jung & liberal Ausgabe 2|2005

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