thüringen 01-05
thüringen 01-05
thüringen 01-05
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Das Wirtschaftsmagazin<br />
für Thüringen<br />
www.wirtschaftsspiegel.com<br />
<strong>01</strong>/<strong>05</strong> · 1. Jahrgang<br />
A 13358<br />
2,90<br />
Hightech aus der Denkfabrik<br />
Special<br />
Landkreis Gotha:<br />
Traditionsreiche Region<br />
mit Zukunft<br />
Gemeinsam stark<br />
Unternehmensnetzwerk<br />
in<br />
Sondershausen<br />
Leuchtturm Jena<br />
Treffpunkt<br />
der Eliten
EDITORIAL<br />
Die Zukunft beginnt bereits<br />
heute - in der Gegenwart !<br />
Thüringen ist in Deutschland und weit darüber hinaus bekannt für seine drei „W”<br />
- Wald, Weimar und (Rostbrat)Wurst. Obwohl alle drei wichtige Wirtschaftsfaktoren<br />
für den Freistaat sind, hat das Land zwischen Altenburg und Eisenach,<br />
Nordhausen und Sonneberg sehr viel mehr zu bieten.<br />
Mit der Vielzahl modernster, innovativer und erfolgreicher Unternehmen, die auf ein Reservoir<br />
an qualifizierten und hoch motivierten Fachkräften<br />
zurückgreifen können, präsentiert sich Thüringen als wahrhaft zukunftsträchtiger<br />
Standort in der Mitte Deutschlands. In der Zukunft<br />
angekommen sind auch die Hochschulen und Universitäten.<br />
An den renommierten Bildungseinrichtungen wird nicht nur wirtschaftsnah<br />
geforscht und entwickelt. Von den forschungsnahen<br />
Wirtschaftsstandorten geht auch eine Dynamik aus, die mittlerweile<br />
das gesamte Land erfasst hat. Derartige, hervorragend<br />
funktionierende Netzwerke bilden quer durch alle Branchen eine<br />
gute Grundlage des geschäftlichen Erfolgs. Der Stolz auf das bisher<br />
Erreichte spiegelt sich wider in einer optimistischen Grundstimmung,<br />
die überall zu spüren ist.<br />
Diese Entwicklung will der „Wirtschaftsspiegel”, dessen erste<br />
Ausgabe Sie in den Händen halten, künftig begleiten. Nach mehr als 12 Jahren erfolgreicher<br />
Medienarbeit in Sachsen-Anhalt steht das Magazin nun auch in Thüringen den<br />
Entscheidern aus Politik und Wirtschaft als Kommunikationsplattform zur Verfügung.<br />
Im wachsenden Europa gewinnen der Standort Thüringen und die regionale Wirtschaft<br />
neue Bedeutung. Im „Wirtschaftsspiegel” Thüringen werden - ganz Deutschland im<br />
Blick - Informationen über die kulturelle, die wirtschaftliche wie die gesellschaftliche<br />
Entwicklung dargestellt werden. Im Land ansässige Unternehmer dokumentieren ihren<br />
Standpunkt zum Wirtschaftsstandort und beweisen durch ihr Engagement und ihren<br />
Erfolg die Zukunftsfähigkeit des Freistaats.<br />
Der „Wirtschaftsspiegel” will - gemäß seiner Philosophie „Wir schaffen Verbindungen” -<br />
zudem potenzielle Investoren ansprechen und den Unternehmen des Landes zu neuen<br />
Geschäftskontakten und Absatzmöglichkeiten verhelfen.<br />
In jährlich vier Ausgaben dokumentieren wir fortan Standortfaktoren, Lebensqualität<br />
und Wirtschaftsentwicklung des Landes. Auf diese Weise wollen wir die Stärken des<br />
Landes, der Wirtschaft und der Menschen in Thüringen bewusst machen und zeigen,<br />
dass es sich lohnt, hier in Thüringen zu leben, zu arbeiten und zu investieren.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
Jürgen Meier<br />
Geschäftsführer Wirtschaftsspiegel<br />
TITEL<br />
Hightech aus der Denkfabrik<br />
Seite 4-5<br />
Seite 18<br />
Seite 42-44<br />
EDITORIAL<br />
Begonnene Zukunft Seite 3<br />
TOURISMUS<br />
Alle unter einem Dach Seite 32<br />
BILDUNG<br />
Hochschulsteuerung im Internet<br />
Seite 6-7<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Netzwerk Sondershausen Seite 8<br />
Altenburger Sportwagen Seite 11<br />
Triebwerkswartung in Arnstadt<br />
Seite 12<br />
Bad Blankenburger Antennentechnik<br />
Seite 13<br />
Meiningens Kultur- und<br />
Wirtschaftssymbiose Seite 14<br />
Campus Ilmenau Seite 14<br />
Arnstädter Branchenmix Seite 15<br />
Werkzeuge aus Schmalkalden<br />
Seite 16<br />
Industrie in der Kulturhauptstadt<br />
Weimar Seite 31<br />
"Nahrhaft" Pößneck Seite 33<br />
Mittelalterliches Erfurt im<br />
Hightech-Zeitalter Seite 34<br />
Mühlhausener Ingenieurkunst<br />
Seite 36<br />
Greiz als Perle des Vogtlandes<br />
Seite 37<br />
Süd<strong>thüringen</strong>s Wirtschaftszentrum<br />
Suhl Seite 38<br />
Aufstrebende Wirtschaft in<br />
Sömmerda Seite 38<br />
VWT als Interessenvertretung<br />
Seite 39<br />
Geschmack aus Apolda Seite 39<br />
Wellness Seite 40<br />
Nordhäuser Markenvielfalt<br />
Seite 41<br />
Knöpfe aus Schmölln Seite 41<br />
Impressum Seite 46<br />
INDUSTRIE<br />
Stählernes Unterwellborn Seite<br />
17<br />
SPECIAL LANDKREIS GOTHA<br />
Traditionsreiche Region mit Zukunft<br />
Seite 19-30<br />
MESSE-NEWS<br />
Landeshauptstadt als Messezentrum<br />
Seite 35<br />
ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG<br />
Zeitarbeit im Vormarsch Seite 45<br />
SEHEN UND GESEHEN WERDEN<br />
Personalien Seite 46<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
3
Seit nunmehr<br />
drei Jahren wirbt<br />
der Freistaat mit<br />
diesem Slogan<br />
für sich. Nicht<br />
ganz ohne Erfolg,<br />
wie die Entschei-<br />
4 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
Thüringen kann auf eine lange<br />
Liste von Denkern und Forschern<br />
zurückblicken. Zu nennen<br />
ist gewiss das Jenaer Dreigestirn<br />
von Carl Zeiss, Ernst Abbe<br />
und Otto Schott, deren Firmen bis<br />
heute Weltruf genießen.<br />
Der Mechaniker und Unternehmer<br />
Carl Zeiss (1816-1888) gründete<br />
1846 eine feinmechanisch-optische<br />
Werkstatt, in der Mikroskope gefer-<br />
tigt wurden, zunächst in Handarbeit.<br />
Er beauftragte seinen Freund<br />
Ernst Abbe (1840-19<strong>05</strong>), den<br />
Grundstein für die industrielle Fertigung<br />
von optischen Systemen zu legen.<br />
Auf ihn geht unter anderem die<br />
noch heute in der Augenoptik gebräuchliche<br />
Dioptrien-Zahl zurück.<br />
Abbe und Zeiss arbeiteten in Jena<br />
auch unternehmerisch zusammen.<br />
Otto Schott (1851-1935) beschäftigte<br />
sich wie schon sein Vater mit<br />
der Glasfabrikation. 1881 kam er<br />
nach Jena und lernte dort Abbe und<br />
Zeiss kennen.<br />
In der Saalestadt richtete er eine<br />
Schmelz- und Forschungsstätte ein,<br />
entwickelte das weltberühmte Jenaer<br />
Glas und leitet bis 1919 das<br />
TITELTHEMA<br />
Schott Glaswerk. Doch auch auf anderen<br />
Gebieten haben sich Thüringer<br />
hervorgetan. Zu ihnen gehört<br />
der Pädagoge Friedrich Fröbel<br />
(1782-1852).<br />
Er lernte als Hauslehrer die Ideen<br />
Pestalozzis kennen und vertrat die<br />
Ansicht, dass auch Kindern aus ärmeren<br />
Familien eine gute Ausbildung<br />
zuteil werden sollte.<br />
So gründete er Kindererziehungs-<br />
heime und wurde zum Initiator der<br />
Kindergartenbewegung. Der Beruf<br />
der Kindergärtnerin geht auf die<br />
von ihm initiierten Kurse für Kinderpfleger<br />
zurück. Noch heute<br />
großer Beliebtheit erfreut sich das<br />
von Fröbel entwickelte Spielzeug -<br />
die Fröbel-Bausteine - mit dem er<br />
über das Spielen die kindliche<br />
Selbstständigkeit fördern wollte.<br />
Mit Thüringen eng verbunden ist<br />
auch das Wirken des großen Reformators<br />
Martin Luther. Der vom Kaiser<br />
geächtete und vom Papst gebannte<br />
Martin Luther verbarg sich<br />
1521 in der Vogtei der Wartburg. In<br />
nur zehn Wochen übersetzte er hier<br />
die Bibel ins Deutsche und machte<br />
sie damit auch den einfachen Leu-<br />
ten zugänglich, die des Lateins<br />
nicht mächtig waren. All diese Traditionslinien<br />
reichen bis in die Gegenwart.<br />
Das lässt sich an der gut<br />
strukturierten Hochschullandschaft<br />
ablesen. Immerhin gibt es im Freistaat,<br />
der flächenmäßig eher zu den<br />
kleineren gehört, fünf Universitäten<br />
und Hochschulen sowie vier Fachhochschulen,<br />
von den zahlreichen<br />
außeruniversitären Forschungsein-<br />
Willkommen in der<br />
„Denkfabrik“ Thüringen !<br />
dung von Deutscher<br />
Lufthansa<br />
AG und Rolls Royce<br />
zum Bau einer<br />
Wartungsfabrik<br />
für Flugzeugtriebwerke<br />
in<br />
Arnstadt zeigt. In<br />
dieser Ansiedlung<br />
tritt der ganze<br />
Sinn des Slogans<br />
zu Tage.<br />
Kommentiert<br />
Alte Traditionen<br />
Thüringen ist drauf und dran, sich<br />
erstmals in der Luftfahrtbranche einen<br />
Namen zu machen. Das wäre<br />
nicht möglich, wenn es hier nicht<br />
kreatives, gut ausgebildetes Personal<br />
gäbe.<br />
Thüringen setzt damit aber auch industrielle<br />
Traditionen fort, die die<br />
Entwicklung der Industrie in ganz<br />
Deutschland und darüber hinaus bis<br />
heute geprägt haben. So knüpft die<br />
optische Industrie im Raum Jena an<br />
Entwicklungen an, die Carl Zeiss,<br />
Ernst Abbe und Otto Schott in der<br />
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
begründeten.<br />
Zu den Traditionslinien gehört auch<br />
der Autobau in Eisenach, der mit der<br />
Wende schon sein Ende gefunden zu<br />
haben schien. Doch das dort gewachsene<br />
Wissen und die Fertigkeiten der<br />
Fahrzeugbauer waren der Garant<br />
dafür, dass mit Opel ein renommier-<br />
ter Fahrzeughersteller nach Eisenach<br />
kam und sich um das Werk herum ein<br />
ganzes Bündel von Automobilzulieferern<br />
ansiedelte. Aus diesen Traditionen<br />
heraus hat Thüringen auch ein<br />
beachtliches wissenschaftliches Potenzial<br />
entwickelt. Fünf Universitäten<br />
und vier Fachhochschulen mit zusammen<br />
46 000 Studenten gibt es im<br />
Freistaat, der flächen- und bevölkerungsmäßig<br />
nicht gerade zu den Riesen<br />
gehört. Hinzu kommen zahlreiche<br />
Forschungseinrichtungen im Umfeld<br />
innovativer Unternehmen. Zu<br />
nennen wären der Wissenschaftscampus<br />
auf dem Jenaer Beutenberg<br />
ebenso wie die zahlreichen innovativen<br />
Firmen etwa im Umfeld der Technischen<br />
Universität Ilmenau.<br />
Und nebenbei: In dieser Denkfabrik<br />
lässt es sich auch ganz gut leben…<br />
AUTOR: UWE FROST<br />
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />
„Thüringen hat viel erreicht. Doch<br />
in meinem Job als Personalberaterin<br />
sehe ich immer wieder: Oft fehlt<br />
es an Optimismus in Wort und Tat.<br />
Meckereien auf hohem Niveau bringen<br />
uns nicht weiter. Unternehmer<br />
brauchen Freiräume und vielfach<br />
auch etwas Unterstützung. Banken<br />
zum Beispiel sollten mehr Mut aufbringen,<br />
Investitionen zu fördern.<br />
Und die Politiker des Landes müs-<br />
richtungen rund um Erfurt, Jena<br />
und Ilmenau ganz zu schweigen.<br />
Wie viel kreatives Potenzial es hier<br />
gibt, hat das Ilmenauer Fraunhofer-<br />
Institut für Digitale Medientechnologie<br />
unter Beweis gestellt. Dort<br />
wurde ein völlig neues Soundsystem<br />
entwickelt, das die berühmte<br />
Dolby-Technik in den Schatten<br />
stellt.<br />
Das IOSONO genannte System ermöglicht<br />
beispielsweise in einem<br />
Kinosaal auf jedem Platz einen<br />
gleich perfekten Raumklang. Der<br />
Chef des Instituts, Professor Karlheinz<br />
Brandenburger hatte sich<br />
schon zuvor mit einer anderen Entwicklung<br />
einen Namen gemacht:<br />
dem MP3-Standard.<br />
sen dafür sorgen, dass Unternehmer<br />
auch wirklich etwas unternehmen<br />
können. Die "Schalthebeler"<br />
müssen der Bürokratie energischer<br />
den Kampf ansagen und in der<br />
Wirtschaftsförderung manches gerade<br />
rücken. Dann geht es auch mit<br />
der Wirtschaft weiter voran.“<br />
Carsta Maria Fleischmann<br />
Jobs in time<br />
Thüringen GmbH
TITELTHEMA<br />
Ganz Thüringen als EINE Denkfabrik<br />
Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) sieht die Entwicklung des Freistaats auf Wachstumskurs<br />
Jürgen Reinholz, Wirtschaftsminister Freistaat Thüringen<br />
Wirtschaftsspiegel: Thüringen<br />
präsentiert sich seit drei Jahren<br />
als „Denkfabrik“. Was ist das<br />
Besondere daran?<br />
Reinholz: „Wenn man es auf eine<br />
kurze Formel bringen will: eine lange<br />
Forschungstradition, eine breit gefächerte<br />
Forschungsinfrastruktur<br />
und qualifizierte Fachkräfte.<br />
So sind in Thüringen über Jahre und<br />
Jahrzehnte hinweg Kompetenzen in<br />
Technologiefeldern aufgebaut worden,<br />
die auch in Zukunft eine wichtige<br />
Rolle spielen werden - wie Optik,<br />
Biotechnologie, Werkstoffforschung,<br />
Mikroelektronik. Für die ‘Denkfabrik’<br />
spricht aber auch die höchste Zahl<br />
von Patentanmeldungen im Osten<br />
Deutschlands oder das regelmäßig<br />
gute Abschneiden bei nationalen und<br />
internationalen Erfindermessen: Von<br />
der IENA 2004 in Nürnberg brachten<br />
die Thüringer Tüftler zuletzt insgesamt<br />
elf Medaillen und Preise mit<br />
nach Hause.“<br />
Wirtschaftsspiegel: Thüringen<br />
hat nach der Wende einen Um-<br />
Netzwerk bedeutet Kräfte bündeln<br />
OptoNet und Silicon Saxony besiegeln Partnerschaft<br />
Jena (ul) OptoNet, der Thüringer<br />
Firmenverbund für Optische Technologien,<br />
und Silicon Saxony, ein<br />
Netzwerk von 170 Firmen der<br />
Halbleiter- und Mikrosystemindustrie,<br />
wollen künftig verstärkt auf<br />
den Gebieten der Optoelektronik<br />
zusammenarbeiten. Das sieht ein<br />
Anfang März geschlossenes Abkommen<br />
vor. Dabei sollen insbesondere<br />
Forschungseinrichtungen<br />
und kleinere Firmen enger kooperieren.<br />
„Mit der Optik in Thüringen und<br />
der Mikroelektronik in Sachsen<br />
verbinden wir zwei führende<br />
Hightechbranchen der ostdeutschen<br />
Industrie“, sagt Dr. Klaus<br />
Schindler, der Geschäftsführer des<br />
OptoNet. "Schon jetzt arbeiten viele<br />
unserer Mitgliedsfirmen in Dresden<br />
und Jena eng zusammen", er-<br />
gänzt Gitta Haupold, Geschäftsführerin<br />
von Silicon Saxony.<br />
Schließlich gäbe es die moderne<br />
Mikroelektronik gar nicht, könnte<br />
man nicht mit Hilfe der Photolithografie<br />
winzige Strukturen auf die<br />
Siliziumscheiben, den Grundwerkstoffe<br />
von Computerchips, auftragen,<br />
sind sie sich sicher. OptoNet<br />
bündelt die Interessen von über 60<br />
Unternehmen, Hochschulen und<br />
Forschungseinrichtungen, die sich<br />
auf dem Gebiet der Optischen<br />
Technologien engagieren.<br />
Die 2000 gegründete Silicon Saxony<br />
ist mit rund 170 Hersteller,<br />
Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen,<br />
Forschungsinstitute und<br />
öffentliche Einrichtungen aus<br />
Sachsen der größte Industrieverband<br />
der Mikroelektronik Deutschlands. <br />
bau seiner gesamten Wirtschaft<br />
erfahren. Wie stellt sich die Lage<br />
des Freistaats heute dar?<br />
Reinholz: „Nach wie vor steht einem<br />
dynamischen Wachstum der Industrie<br />
ein schrumpfender Bausektor<br />
gegenüber. Insgesamt schreibt<br />
Thüringen mit einem Wachstum des<br />
Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent<br />
im ersten Halbjahr aber,<br />
‘schwarze Zahlen’. Dabei fallen vor<br />
allem die hohen Zuwächse beim<br />
Auslandsumsatz der Industrie ins<br />
Auge: von Januar bis September<br />
mehr als 17 Prozent. Das spricht<br />
dafür, dass Thüringer Unternehmen<br />
auf den Weltmärkten allmählich Fuß<br />
fassen.<br />
Und für die Zukunft stimmen die hohen<br />
Auftragseingänge - sowohl im<br />
verarbeitenden wie im Baugewerbe<br />
- optimistisch: mehr als 3% hier, fast<br />
12% dort, wobei vor allem die Auslandsnachfrage<br />
nach Thüringer Industriegütern<br />
um mehr als 24% zugelegt<br />
hat. Thüringen weist seit Jahren<br />
die niedrigste Arbeitslosenquote<br />
der neuen Länder auf und ist ein interessanter<br />
Investitionsstandort,<br />
wofür allein in diesem Jahr von der<br />
Papierfabrik Jass über den Tiefkühlbackwaren-Hersteller<br />
Klemme AG<br />
bis hin zum Lufthansa/RollsRoyce-<br />
Joint-Venture N3 Engine Overhaul<br />
Services eine Reihe von Ansiedlungen<br />
und Investitionsentscheidungen<br />
spricht. Für die weitere wirtschaftliche<br />
Entwicklung in Thüringen sehe<br />
Erfurt (uf) Thüringens Behördendschungel<br />
wird gelichtet. In den<br />
kommenden Jahren sollen landesweit<br />
81 Behörden geschlossen oder<br />
umstrukturiert werden. Diese Strukturreform<br />
ist auf lange Sicht angelegt<br />
und soll „zu mehr Bürgernähe,<br />
mehr Effizienz und mehr Flexibilität<br />
in der Landesverwaltung führen“,<br />
begründete Ministerpräsident Dieter<br />
Althaus einen entsprechenden Kabinettsbeschluss.<br />
Mittel und langfristig<br />
soll damit auch viel Geld eingespart<br />
werden. Zwar werden nicht alle<br />
beschlossenen Maßnahmen sofort<br />
greifen, doch werden nach der Umsetzung<br />
der Reform Personal- und<br />
Sachkosten in Höhe von jährlich 52<br />
Millionen Euro eingespart. Zudem<br />
umgeht der Freistaat 70,5 Millionen<br />
Euro an Investitionen, die bei Beibehaltung<br />
der derzeitigen Strukturen<br />
notwendig würden, beispielsweise<br />
ich daher, offen gesagt, keinen<br />
Grund zum Pessimismus.<br />
Wirtschaftsspiegel: Die knappen<br />
öffentlichen Finanzen stellen<br />
Thüringen vor ernsthafte Probleme?<br />
Reinholz: „Mindestens drei Aufgaben<br />
haben deshalb Priorität.<br />
Erstens: Die einzelbetriebliche Wirtschaftsförderung<br />
muss auf möglichst<br />
hohem Niveau fortgeführt<br />
werden. Vor allem die Gemeinschaftsaufgabe<br />
‘Verbesserung der<br />
regionalen Wirtschaftsstruktur’ als<br />
wichtigstes Förderinstrumentarium<br />
von Bund und Land muss fortgesetzt<br />
werden - und zwar für die Laufzeit<br />
des Solidarpakts II bis 2<strong>01</strong>9. Dabei<br />
kann man durchaus über Förderhöhen<br />
und Förderziele diskutieren.<br />
Zweitens: Wir müssen die Innovationstätigkeit<br />
unserer Unternehmen<br />
weiter beflügeln. Denn klar ist, dass<br />
Thüringen kein Billiglohnland werden<br />
wird. Auch muss die wirtschaftliche<br />
Verwertung von Erfindungen<br />
besser werden. Es ist zwar hervorragend,<br />
dass wir die meisten Patente<br />
in Ostdeutschland anmelden - das<br />
sagt aber noch nichts über die aus<br />
diesen Patenten erzielte Wertschöpfung<br />
aus.<br />
Und drittens schließlich müssen wir<br />
auch im Tourismus, einem wichtigen<br />
Wirtschaftszweig in Thüringen, wieder<br />
auf einen stabilen Wachstumspfad<br />
kommen.“<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTUER UWE FROST<br />
Behörden-Reform<br />
für den Neubau oder die Modernisierung<br />
von Behördengebäuden. Auf<br />
der Streichliste stehen unter anderem<br />
7 von 30 Amtsgerichten, 8 von<br />
20 Finanzämtern, das Landesamt<br />
für Soziales und Familie und die vier<br />
staatlichen Umweltämter. Die Aufgaben<br />
sollen in anderen Behörden zusammengefasst<br />
oder an die Kommunen<br />
übertragen werden. Finanzministerin<br />
Birgit Diezel erklärte dazu,<br />
man wolle wegkommen von dem<br />
Prinzip, „Wer ist zuständig?“ zu dem<br />
Grundsatz „Wer kann es am besten?“<br />
Außerdem will die Landesregierung<br />
die Möglichkeiten moderner Kommunikation<br />
besser nutzen und das<br />
so genannte eGovernment stärken.<br />
„Die Daten sollen laufen, nicht der<br />
Bürger“, sagte Diezel. Auch innerhalb<br />
der Verwaltungen soll eGovernment<br />
die Arbeitsprozesse vereinfachen.<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
5
Mit 50 studieren? Mancher Ingenieur<br />
mit langjähriger Berufserfahrung<br />
wagt gar nicht daran zu denken.<br />
Und auch sein Arbeitgeber<br />
sucht sich hoch qualifizierte Fachkräfte<br />
lieber auf dem Arbeitsmarkt -<br />
wo er sie meist nicht findet, glaubt<br />
man den Klagen von Firmenchefs<br />
und Unternehmerverbänden.<br />
Dabei läge es auf der Hand, die in<br />
vielen Berufsjahren erworbenen<br />
Fertigkeiten mit neuem Wissen zu<br />
kombinieren - zum Vorteil für den<br />
Arbeitnehmer, der eine Perspektive<br />
im Unternehmen auch jenseits der<br />
45 oder 50 findet, zum Vorteil aber<br />
auch für den Arbeitgeber, der weiter<br />
auf erprobte Mitstreiter setzen<br />
könnte.<br />
Wer das verstanden hat, steht jedoch<br />
meist vor einem Problem: Wo<br />
finde ich genau das Weiterbildungsangebot,<br />
das ich brauche? In<br />
6 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
Thüringen gibt es dafür mit dem Bildungsportal<br />
seit <strong>05</strong>. Juni 2002 eine<br />
Internet-Plattform, die als Vermittler<br />
zwischen Lernwilligen und Anbietern<br />
von wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten<br />
auftritt.<br />
Das „Bildungsportal Thüringen“<br />
dient als Austauschplattform für Informationen<br />
über Weiterbildungsangebote,<br />
sagt Projektmanager Karsten<br />
Schmidt. Gleichzeitig unterstützt<br />
es den Einsatz neuer Medien<br />
in der Lehre wie Fernunterricht per<br />
Internet. Alle 9 Thüringer Hochschulen<br />
sind mit ihren Angeboten im<br />
Portal vertreten. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Berufsakademie Gera-<br />
Eisenach ist in Planung.<br />
Die Möglichkeiten zur wissenschaftlichen<br />
Weiterbildung sind vielfältig.<br />
Sie reichen vom Gasthören über<br />
postgraduales Studium, weiterbildende<br />
Studiengänge und Weiterbildungskurse<br />
bis zum Vollzeit- oder<br />
Teilzeitstudium. Als Abschluss wer-<br />
Veranstaltungen ab April 20<strong>05</strong><br />
28.04.<strong>05</strong> 9. Wirtschaftstag, Hotel Esplanade, Jena<br />
15.-20.08.<strong>05</strong> E-Learning-Sommerakademie 20<strong>05</strong>, Weimar, Erfurt<br />
03.-11.09.<strong>05</strong> 6. Interkulturelle Sommerakademie 20<strong>05</strong>, Jena<br />
22.-23.09.<strong>05</strong> 9. Workshop "Multimedia für Bildung und Wirtschaft", Ilmenau<br />
Umwelt- und Baumanagement<br />
Wasser und Umwelt<br />
Die Online-Angebote des weiterbildenden<br />
Studiums Master of Science<br />
"Wasser und Umwelt" an der Bauhaus-Universität<br />
Weimar umfassen<br />
Schnupperkurse, Demo-Versionen<br />
multimedial aufbereiteter Studieninhalte<br />
sowie Tutorials. Der Studiengang<br />
umfasst ein umfangreiches<br />
Lehrangebot zu den Fachgebieten<br />
Abfallwirtschaft, Wasserversorgung,<br />
Umweltrecht, Projektmanagement,<br />
Wasserbau, Gewässerkunde sowie<br />
Fachsprachmodule.<br />
Bauhaus-Universität Weimar<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Hack<br />
www.bildungsportal-thueringen.de/<br />
waum-online<br />
Kontakt:<br />
bildungsportal-thueringen.de<br />
Puschkinstraße 19<br />
99084 Erfurt<br />
BILDUNG<br />
Arbeiten und Studieren<br />
Bildungsportal Thüringen vermittelt via Internet Weiterbildungsangebote von Hochschulen<br />
Bauprojektmanagement<br />
Das einsemestrige Weiterbildungsstudium<br />
vermittelt Kenntnisse und<br />
Methoden über die Projektsteuerung<br />
von Bauprojekten und schließt mit<br />
einem Zertifikat ab. Gemeinsam mit<br />
anerkannten Fachexperten werden<br />
theoretische Grundlagen erarbeitet<br />
und an praktischen Projektaufgabenstellungen<br />
die Anwendung moderner<br />
Hilfsmittel und Methoden erprobt.<br />
Bauhaus-Universität Weimar<br />
Bauhaus Weiterbildungsakademie<br />
Weimar e.V.<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wolff<br />
www.bildungsportal-thueringen.de/<br />
bauprojektmanagement<br />
Karsten Schmidt<br />
Tel.: +49 (0)361 5626450<br />
E-Mail: ka.schmidt@uni-jena.de<br />
www.bildungsportal-thueringen.de<br />
den Zertifikate oder Zeugnisse wie<br />
Master und Diplom vergeben. Zielgruppen<br />
sind vor allem Berufstätige<br />
mit Hochschulabschluss oder Personen<br />
mit einem Berufsabschluss<br />
und Berufserfahrung als Voraussetzung<br />
für ein weiterbildendes Studium.<br />
Die Nachfrage im Internetportal ist<br />
entsprechend der Statistiken steigend.<br />
Gab es im Frühjahr 2003 rund<br />
100 effektive Nutzer pro Tag, stieg<br />
deren Zahl bis Ende des ersten<br />
Quartals 2004 auf bis zu 500. Besonderes<br />
Interesse gibt es dabei für<br />
die Fachgebiete Psychologie, Kommunikation<br />
und Organisationsentwicklung<br />
und - mit einigem Abstand<br />
- Informationstechnologien.<br />
Wichtig für die Macher des Portals<br />
ist es, den Nutzern ein stets aktuelles<br />
Angebot zu liefern und es vergleichbar<br />
zu machen. Dazu gehört<br />
auch eine klare Struktur des Portals<br />
mit effektiven Suchmöglichkeiten.<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
Master of Public Policy<br />
Der weiterbildende Studiengang<br />
Public Policy bereitet in vier Semestern<br />
auf eine nationale oder internationale<br />
Karriere in Politik, Wirtschaft<br />
oder Gesellschaft vor. Studieninhalte<br />
sind Analyseansätze,<br />
Methodik, Führungskompetenzen,<br />
verschiedene Politikfelder, Sprachen<br />
und ein mindestens vierwöchiges<br />
Praktikum.<br />
Universität Erfurt<br />
Erfurt School of Public Policy<br />
Prof. Dr. Dietmar Herz<br />
www.bildungsportalthueringen.de/publicpol<br />
Ergänzungsstudium Arbeitsrecht<br />
und Personalwirtschaft<br />
Das Ergänzungsstudium vermittelt<br />
Kenntnisse über die Analyse arbeitsrechtlicher<br />
und personalwirtschaftlicher<br />
Interdependenzen.<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Prof. Dr. Dorothea Alewell<br />
www.bildungsportalthueringen.de/arecht<br />
Innovative Produktentwicklung<br />
und Vermarktung<br />
Ziel des zweitägigen Weiterbildungsforums<br />
ist es, den Teilnehmern<br />
Wege aufzuzeigen, wie sie<br />
durch strategisches Innovationsma-<br />
Die Weiterbildung wird künftig auch<br />
im Verbund der Hochschulen angeboten,<br />
so dass besser auf Marktanforderungen<br />
reagiert werden kann.<br />
Im Projekt "VestewiT" werden die<br />
entsprechenden Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen. In der nächsten<br />
Ausgabe wird dazu berichtet.<br />
Den Hochschulen obliegt es, die Bildungsinhalte<br />
in das Portal einzustellen<br />
und zu pflegen. Sie sind auch für<br />
die Durchführung der Bildungsveranstaltungen<br />
und die Vergabe der<br />
Zertifikate zuständig. Das Bildungsportal<br />
seinerseits unterstützt die<br />
Angebote durch Marketing, Marktanalysen<br />
sowie den Aufbau und die<br />
Pflege eines Netzwerkes in Thüringen<br />
und der gesamten Bundesrepublik.<br />
Auf diese Weise können Kooperationen<br />
entstehen, die sich nicht<br />
nur an private Bildungskunden richten,<br />
sondern auch für Unternehmen<br />
und Institutionen interessant sind.<br />
AUTOR: UWE FROST<br />
nagement und systematische Vertriebsaktivitäten<br />
das Bestehen des<br />
Betriebes sichern und Wachstum<br />
ermöglichen. Die Teilnehmer werden<br />
sich mit bewährten und neuen<br />
Verfahren auseinandersetzen, die es<br />
ihnen erlauben, Innovationen mit<br />
Erfolg in ihrem Betrieb voranzubringen<br />
und neue Produkte wirksam am<br />
Markt zu positionieren und zu verkaufen.<br />
Die Veranstaltung richtet<br />
sich an kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, Entscheider und/<br />
oder Mitarbeiter aus Forschungsund<br />
Entwicklungsabteilungen sowie<br />
Marketing und Vertrieb.<br />
Fachhochschule Erfurt<br />
Prof. Dr. Klammer-Schoppe,<br />
Prof. Dr. Drees, Dr. Ephrosi<br />
29. - 30. Juni 20<strong>05</strong><br />
www.bildungsportalthueringen.de/innoprod<br />
Grundlagen des Projektmanagement<br />
Dieses Angebot ist ein Aufbaukurs<br />
zum fächerübergreifenden Grundkurs.<br />
Bauhaus Weiterbildungsakademie<br />
Weimar e.V.<br />
Dr.-Ing. Ulrich Wolff<br />
www.bildungsportalthueringen.de/bauprojektmanagement
Innovation und Technik<br />
Fernstudiengang Lasertechnik<br />
Das Fernstudium Lasertechnik ist eine<br />
berufsbegleitende Weiterbildung<br />
für Ingenieure und Physiker und<br />
schließt mit einem bundesweit anerkannten<br />
Universitäts-Zertifikat ab.<br />
Ziel des Studiums ist, die Entscheidungskompetenz<br />
in den Bereichen<br />
Lasertechnik und Laseranwendung<br />
zu vervollständigen. In den letzten<br />
neun Jahren haben 250 Teilnehmer<br />
diesen Studiengang erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Regelstudienzeit<br />
beträgt vier Semester. Eine Online-<br />
Kommunikation mit dem Dozenten<br />
ist möglich.<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Institut für Materialwissenschaft<br />
und Werkstofftechnologie<br />
Dr. habil. Gisbert Staupendahl<br />
www.bildungsportalthueringen.de/laser<br />
Telekommunikations-Manager<br />
Inhalt ist die Vermittlung praxisnaher<br />
Kenntnisse aus den Bereichen Telekommunikation,<br />
Recht, BWL und Projektmanagement<br />
in einem berufsbegleitenden,<br />
modularen Studiengang.<br />
Das Angebot richtet sich unter anderem<br />
an Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaftler.<br />
Die Module können<br />
auch einzeln gebucht werden, wie<br />
z.B. "Planung und Dimensionierung<br />
von Kommunikationsnetzen" sowie<br />
„Sicherheit und Zuverlässigkeit“. Dieses<br />
Weiterbildungsangebot wird seit<br />
1996 angeboten und wurde von 120<br />
Teilnehmer errfolgreich absolviert.<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
Prof. Dr. Jochen Seitz<br />
www.bildungsportalthueringen.de/telekomm<br />
Thüringer Hochschulstandorte<br />
6. Interkulturelle Sommerakademie<br />
20<strong>05</strong><br />
Die Veranstaltung an der Friedrich-<br />
Schiller-Universität Jena wendet sich<br />
an Personalverantwortliche, Unternehmer,<br />
Trainer, Forscher und alle an<br />
interkulturellen Fragestellungen interessierte<br />
Personen. Thematische<br />
Schwerpunkte sind: „Märkte als Kulturen“,<br />
interkulturelle Praxis in Unternehmen,<br />
das interkulturelle Verhandlungstraining<br />
„InterAct“. Zusätzlich<br />
findet ein Kick-off-meeting zum<br />
Blended-Learning-Zertifikat „Interkultureller<br />
Trainer/Coach“ statt.<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Prof. Dr. Jürgen Bolten<br />
03.-11.09.20<strong>05</strong><br />
Workshops à 1,5 Tage<br />
www.bildungsportalthueringen.de/6sommerak<br />
E-Learning-Sommerakademie<br />
20<strong>05</strong><br />
Die Thüringer E-Learning-Sommerakademie<br />
ermöglicht eine intensive<br />
Schulung in Grundlagen, Vorgehensweisen<br />
und Techniken didaktischer<br />
Konzeption (instructional design).<br />
Darüber hinaus werden wichtige<br />
technologische, gestalterische und<br />
projektorganisatorische Aspekte<br />
vermittelt. Die Teilnehmer sind nach<br />
dem Besuch in der Lage, selbstständig<br />
E-Learning-Angebote zu konzipieren.<br />
Die Veranstaltung findet an<br />
Thüringer Hochschulen statt.<br />
Bauhaus-Universität Weimar<br />
Universität Erfurt<br />
metacoon-Service<br />
15.-20.08.20<strong>05</strong><br />
www.bildungsportalthueringen.de/kommwelt<br />
BILDUNG<br />
Innovative Produktentwicklung<br />
im Maschinen- und Gerätebau<br />
(FIP)<br />
Ziel dieses berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiums<br />
ist es, die Teilnehmer<br />
zu befähigen, neue und<br />
marktgerechte Produkte des Maschinen-<br />
und Gerätebaus zu konzipieren<br />
und bis zur Fertigungsreife zu<br />
entwickeln. Sie können zudem vorhandene<br />
Lösungen unter Nutzung<br />
neuer Technologien und Werkstoffe<br />
weiterentwickeln und optimieren.<br />
Das Zertifikat wird nach vier Semestern<br />
erreicht. Auf Wunsch können<br />
auch Einzelmodule gebucht werden.<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Fachgebiet Konstruktionstechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. Günter Höhne<br />
www.bildungsportalthueringen.de/geraetebau<br />
Wirtschafts- und Fachinformation<br />
Der Studiengang Wirtschafts- und<br />
Fachinformation richtet sich an alle,<br />
die ihre fachliche Erstausbildung<br />
durch informationswissenschaftliche<br />
Fähigkeiten komplettieren wollen.<br />
Schwerpunkte sind die Analyse<br />
und Erschließung des Informationsaufkommens,<br />
die Organisation der<br />
Informations- und Literaturversorgung,<br />
die Gestaltung, Nutzung und<br />
Weiterentwicklung konventioneller,<br />
integrierter und funktioneller Informationssysteme.<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Institut für Wirtschaftsinformatik<br />
Dr.-Ing. Bernd Markscheffel<br />
www.bildungsportalthueringen.de/winfo<br />
Interkulturelle Kommunikation und neue Medien<br />
9. Workshop Multimedia in Bildung<br />
und Wirtschaft<br />
Der Workshop befasst sich mit dem<br />
Thema „Einsatz und Nachhaltigkeit<br />
von eLearning“. Vertreter aus Wissenschaft<br />
und Wirtschaft sind eingeladen,<br />
ihre inhaltlichen, technischen,<br />
organisatorischen und wirtschaftlichen<br />
Erfahrungen mit E-Learning zu<br />
präsentieren und in einer gemeinsamen<br />
Diskussion weiterführende<br />
Strategien für die Sicherung der<br />
Nachhaltigkeit und den effektiven<br />
Einsatz von E-Learning zu entwickeln.<br />
Gastredner wird unter anderen<br />
Prof. Baumgartner sein.<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Prof. Dr. Paul Klimsa<br />
22.-23.09.20<strong>05</strong><br />
www.bildungsportalthueringen.de/9mm-ws<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
7
Dipl. Ing.<br />
Wolfgang Hohorst<br />
Geschäftsführer<br />
WAGO Kontakttechnik<br />
GmbH Sondershausen<br />
„Als weltweit agierendes Unternehmen<br />
verfolgen wir die Strategie,<br />
im Zentrum der jeweiligen<br />
Märkte mit Produktionsanlagen<br />
oder Vertriebsstrukturen präsent<br />
zu sein. Für Deutschland mit seinen<br />
82 Millionen Einwohnern war<br />
Thüringen ein Standort mit insgesamt<br />
guter geostrategischer Lage<br />
zu unseren Absatzmärkten. Unsere<br />
Position als Weltmarktführer<br />
bei Federklemmsystemen können<br />
wir nur durch ständige technologische<br />
Höchstleistungen sichern und<br />
ausbauen. Die dafür erforderlichen<br />
qualifizierten Arbeitskräfte<br />
bot uns der Standort Sondershausen.<br />
Neben diesen harten Fakten<br />
war mir persönlich diese thüringische<br />
Kleinstadt sehr schnell ans<br />
Herz gewachsen. Das kulturell<br />
sehr vielfältige Angebot, die landschaftlich<br />
reizvolle Lage sowie die<br />
derzeitige und künftige Infrastruktur<br />
waren weitere Beweggründe in<br />
Sondershausen zu investieren.<br />
Für mich persönlich besonders<br />
hilfreich war das konzertierte<br />
Agieren von Stadt und Kreisverwaltung<br />
bei der Begleitung der<br />
umfangreichen Investitionen. Das<br />
Werk in Sondershausen zählt mit<br />
seinen fast 800 Mitarbeitern zu SONDERSHAUSEN<br />
den produktivsten Standorten der WAGO<br />
Wago-Gruppe.“ FOTO:<br />
Sondershausen (bo) „Gerade für<br />
land- und forstwirtschaftliche Unternehmen,<br />
die sich für die Verarbeitung<br />
und Vermarktung von Nachwachsenden<br />
Rohstoffen entscheiden<br />
wollen, sind die Banken von großer<br />
Bedeutung.”, erklärte der Thüringer<br />
Minister für Landwirtschaft, Naturschutz<br />
und Umwelt, Dr. Volker<br />
Sklenar, anlässlich des 3. Landwirtschaftsfrühstücks<br />
der Nordthüringer<br />
Volksbank eG in Sondershausen.<br />
8 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Starkes Netzwerk<br />
Kapazitäten gesucht - Unternehmen in Sondershausen setzen auf Kooperation<br />
Was tun, wenn ein Unternehmen einen<br />
Auftrag in Aussicht hat, aber<br />
nicht die erforderlichen Kapazitäten?<br />
Was tun, wenn bestimmte<br />
Fachkräfte fehlen? In Sondershausen<br />
gehen Unternehmen einen ungewöhnlichen<br />
Weg, um mit solchen<br />
Problemen fertig zu werden.<br />
Auf Initiative des Regionalmanagements<br />
entsteht derzeit ein Netzwerk<br />
aus Unternehmen der Elektrotechnik<br />
und Metall- und Maschinenbaubranche.Mit<br />
fast 1500 Arbeitsplätzen<br />
im Bereich der Elektroindustrie<br />
sowie den dazugehörigen Dienstleistern<br />
im Werkzeug-, Sondermaschinenbau<br />
und der Industriewartung<br />
weist die Region ein beachtliches<br />
technologisch innovatives Potenzial<br />
auf. Das Netzwerk versteht sich als<br />
Kooperationsplattform mit dem<br />
Ziel, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit<br />
dieser Unternehmen<br />
zu stärken.<br />
Eines der wichtigsten Projekte dreht<br />
sich ums Personal. Obwohl der Kyffhäuserkreis<br />
mit durchschnittlich 20<br />
Prozent die höchste Arbeitslosenquote<br />
in Thüringen aufweist, fehlen<br />
spezifisch qualifizierte Fachkräfte<br />
wie Werkzeugbauer oder CNC-Programmierer.<br />
Viele Unternehmen in<br />
Nord<strong>thüringen</strong> bilden deshalb bereits<br />
über ihren Bedarf aus.<br />
Weiterer Handlungsbedarf ergibt<br />
sich aus der Überalterung des Personals.<br />
Einige Unternehmen werden<br />
nur noch 5 bis 10 Jahre auf eine erfahrene<br />
Belegschaft zurückgreifen<br />
können. Da gleichzeitig wegen der<br />
geburtenschwachen Jahrgänge die<br />
Zahl der Berufseinsteiger nachlässt,<br />
sind die Probleme absehbar.<br />
Deshalb wollen die Unternehmen<br />
das benötigte Personal durch eine<br />
an ihrem Bedarf orientierte Weiterbildung<br />
mobilisieren. Als eine erste<br />
Projektidee wurde aus dem Kreis<br />
der Unternehmer ein „Aus- und Weiterbildungszentrum<br />
für Metall und<br />
Erodiertechnik” entwickelt. Dieses<br />
Kompetenzzentrum führt Teile der<br />
Erstausbildung sowie die berufliche<br />
Qualifizierung durch. Ein Anwendungs-<br />
und Dienstleistungszentrum<br />
Erodiertechnik soll ebenfalls integriert<br />
werden. Ein weiteres Projekt<br />
ist der Aufbau eines regionalen<br />
Fachkräfte-Pools. Viele Unternehmen<br />
haben neben dem kontinuierlichen<br />
Personalbedarf auch kurzfristige<br />
Auftragsspitzen abzuarbeiten.<br />
Dafür benötigen sie vorübergehend<br />
Personal. Ein regionaler Fachkräfte-<br />
Pool bietet die Möglichkeit, befristet<br />
qualifizierte Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />
Ein weiteres Projekt des Unternehmensnetzwerks<br />
ist eine inter-<br />
Blick über Sondershausen mit derm Firemngelände der WAGO Kontakttechnik im Vordergrund<br />
Mit der Gründung des Fachbeirates<br />
Nachwachsende Rohstoffe und des<br />
Thüringer Zentrums Nachwachsende<br />
Rohstoffe in Dornburg wurden<br />
Gremien geschaffen, die Aktivitäten<br />
bündeln und unter anderem auch für<br />
Banken Ansprechpartner sind, so<br />
der Minister.<br />
Durch umfassende Reformen der<br />
EU-Agrarpolitik müssen landwirtschaftliche<br />
Betriebe neue Einkommensquellen<br />
zu erschließen. Für die<br />
Landwirtschaft ist die Bioenergieerzeugung<br />
wichtige Chance zur Einkommensdiversifizierung.<br />
Nach aktuellen<br />
Berechnungen des Wirtschaftsministeriums<br />
und dem<br />
Thüringer Zentrum Nachwachsende<br />
Rohstoffe in Dornburg beträgt in<br />
Thüringen der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien am Primärenergieverbrauch<br />
7,2 Prozent, davon trägt die<br />
Biomasse zwei Drittel. Mit diesem<br />
Ergebnis liegt Thüringen weit über<br />
netbasierteMaschinenkapazitätenbörse für die Elektro-Metall-Branche.<br />
Unternehmen mit freien Maschinenkapazitäten<br />
haben meist<br />
keinen Überblick darüber, wer gerade<br />
solche Kapazitäten sucht.<br />
Umgekehrt kennen Unternehmen bei<br />
ihrer Suche nach freien Kapazitäten<br />
nicht den passenden Partner in der<br />
Nähe. Oft fehlen auch Informationen<br />
darüber, wann die gewünschten<br />
Kapazitäten zur Verfügung stehen.<br />
Die Kapazitätenbörse beschreibt<br />
deshalb detailliert die Unternehmen<br />
und deren spezielles Know-how.<br />
Dies geschieht mit Unterstützung<br />
der Wirtschaftsförderungen des<br />
Kyffhäuserkreises, des Landkreises<br />
Nordhausen und der Städte Sondershausen<br />
und Nordhausen. Die<br />
Börse sorgt dafür, den passenden<br />
Partner zur rechten Zeit zu finden<br />
und Aufträge in der Region zu halten.<br />
Kontakt:<br />
Ansprechpartner: Herr Dönhoff<br />
Amt für Wirtschaft<br />
Markt 7<br />
99706 Sondershausen<br />
Tel.: +49 (0)3632 622511<br />
Fax: +49 (0)3632 782754<br />
E-Mail:<br />
wirtschaft@sondershausen.de<br />
Biomasse als Einkommensalternative<br />
dem Bundesdurchschnitt. Sogar Vorreiter,<br />
wie der Freistaat Bayern,<br />
konnten mit diesem Ergebnis überrundet<br />
werden.<br />
„Mit Stand Dezember 2004 ging die<br />
42. Biogasanlage ans Netz, im Feld<br />
stehen wieder 40 Hektar Waid, der<br />
Anbau von Faserpflanzen hat sich<br />
ebenfalls erhöht und der Anbau von<br />
Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen<br />
konnte stabilisiert werden”. erklärte<br />
der Minister.
INNOVATION<br />
Beständiges Wachstum<br />
ABS electronic Meiningen GmbH hat sich mit Qualität und Flexibilität einen Namen gemacht<br />
ANZEIGE<br />
Angefangen hat Andreas Oertel<br />
1998 mit neun Leuten. Heute beschäftigt<br />
die ABS electronic Meiningen<br />
GmbH bereits 43 Mitarbeiter.<br />
„Wir sind auf einem guten Weg” fasst<br />
der ABS-Geschäftsführer die Entwicklung<br />
zusammen.<br />
ABS electronic bestückt Leiterplatten<br />
nach den Wünschen der Kunden<br />
und entwickelt und fertigt auch komplette<br />
Baugruppen. Schon kurz nach<br />
dem Start erwies sich das alte Firmengelände<br />
in Meiningen als zu<br />
klein. So entschloss sich Oertel, im<br />
Gewerbegebiet Meiningen-Dreißi-<br />
gacker neu zu bauen. Anfang 2002<br />
wurde das neue Gebäude bezogen.<br />
ABS hat ein stabiles Kundennetz in<br />
ganz Deutschland, sagt Oertel. Daneben<br />
liefert seine Firma auch nach<br />
Großbritannien und Österreich. Mittlerweile<br />
gehen rund 15 Prozent des<br />
Umsatzes ins Ausland. Wichtig für<br />
Oertel ist, dass Kundenaufträge in<br />
kürzester Frist erfüllt werden können.<br />
„Das ist eine unserer Stärken”,<br />
sagt der 49-Jährige.<br />
Für die Kunden zählt aber auch die<br />
hohe Qualität der von ABS hergestellten<br />
Erzeugnisse. Im Herbst<br />
ABS electronic Meiningen GmbH<br />
Die ABS electronic Meiningen<br />
GmbH versteht sich als kompetenter<br />
Dienstleister. In allen Bereichen<br />
der Fertigung wird nach ESD-Richtlinien<br />
gearbeitet. Hochleistungs-<br />
Bestückungsautomaten verarbeiten<br />
das gesamte Bauteilspektrum von<br />
02<strong>01</strong> bis zu QFP, BGA, µBGA, CBG,<br />
CSP, Flip-Chip etc.<br />
Möglich sind SMD-Bestückung, gemischte<br />
Bestückung, Entwicklung,<br />
Baugruppenmontage und Baugruppentest.<br />
Des Weiteren kommen OptiCon-AOI-System<br />
zur Prüfung bestückter<br />
Leiterplatten und eine automatische<br />
optische Inspektion von<br />
bestückten Leiterplatten zur Anwendung.<br />
2003 wurde das Unternehmen nach<br />
DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000 zertifiziert.<br />
Alle Baugruppen werden automatisch<br />
optisch inspiziert und getestet,<br />
bevor sie das Werk verlassen.<br />
Großen Wert legt Oertel auch auf die<br />
eigene Ausbildung. Derzeit werden<br />
fünf junge Leute in seinem Unternehmen<br />
auf ihren Beruf- Elektroniker<br />
für Geräte und Systeme- vorbereitet.<br />
Dabei geht Oertel auch unkonventionelle<br />
Wege. So traf er mit der<br />
Industrie- und Handelskammer eine<br />
gesonderte Vereinbarung, um einem<br />
Jugendlichen parallel zur Berufsausbildung<br />
ein berufsbegleitendes Studium<br />
an der Fachhochschule<br />
Schmalkalden in diesem Berufsbild<br />
zu ermöglichen. „Das Berufsbild Mechatroniker<br />
passt einfach nicht zu<br />
dem, was wir brauchen”, begründet<br />
Oertel sein Engagement.<br />
Oertel sieht für sein Unternehmen<br />
gute Entwicklungsperspektiven. So<br />
bietet das Firmengelände die Möglichkeit<br />
zur Erweiterung. Jedes Jahr<br />
investiert Oertel einen Großteil des<br />
Ertrags wieder in das Unternehmen.<br />
Mitte dieses Jahres werden so die<br />
Voraussetzungen dafür geschaffen<br />
sein, dass ABS alle Erzeugnisse<br />
bleifrei herstellen kann, wie das<br />
Richtlinien der EU ab <strong>01</strong>.07.2006<br />
vorschreiben.<br />
Kontakt:<br />
ABS electronic Meiningen GmbH<br />
Wolfsgrube 9<br />
98617 Meiningen<br />
Tel.: +49 (0)3693 8807-0<br />
Fax: +49 (0)3693 8807-20<br />
E-Mail: info@abselectronic.de<br />
Internet: www.abselectronic.de<br />
Firmensitz der ABS electronic Meiningen GmbH<br />
Andreas Oertel<br />
Geschäftsführer<br />
ABS electronic Meiningen<br />
GmbH<br />
„Meiningen bietet für Unternehmen<br />
wirklich gute Bedingungen. Im Gewerbegebiet<br />
Meiningen - Dreißigacker<br />
konnten wir uns ein passendes<br />
Grundstück von der Stadt Meiningen<br />
aussuchen und erhielten innerhalb<br />
von sechs Wochen eine<br />
Baugenehmigung durch das LandratsamtSchmalkalden-Meiningen..Von<br />
Vorteil für uns war auch,<br />
dass hier schon Kunden und Partner<br />
ansässig waren. Zudem haben<br />
wir die Möglichkeit, an diesem<br />
Standort unser Unternehmen auszubauen<br />
und zu erweitern. Für Unternehmer<br />
interessant ist Meiningen<br />
auch wegen seiner guten Verkehrsanbindung.<br />
Der Bau der Autobahn<br />
A 71/73 verkürzt die Wege<br />
zu unseren Kunden deutlich. Zudem<br />
bietet Meiningen mit seinem<br />
vielfältigen Kulturangebot auch ein<br />
sehr gutes Stück Lebensqualität.”<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
9
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIC<br />
Einen Hebel zur Kostenreduzierung<br />
in der Prozessindustrie<br />
stellt die Energieverbrauchsoptimierung<br />
dar, wie das Beispiel der<br />
Phoenix Werke Thüringen zeigt.<br />
An den Standorten des Unternehmens<br />
werden Energie- und Betriebsdaten<br />
durch ein Energiedatenmanagement-System<br />
von<br />
TEAG erfasst, analysiert und ausgewertet.<br />
Durch das zentrale Management<br />
der Energiedaten<br />
konnte die Spitzenlast reduziert<br />
werden.<br />
Die Phoenix-Gruppe gehört zu den<br />
größten Kunden der TEAG Thüringer<br />
Energie AG. Das Erfurter Unternehmen<br />
versteht sich nicht nur als<br />
Stromversorger, sondern viel mehr<br />
10 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
als Energiedienstleister<br />
für alle Phoenix-<br />
Standorte, an denen<br />
Hightech-Kautschuk-<br />
Produkte und Akustik-Systemehergestellt<br />
werden. Vor<br />
dem Hintergrund der<br />
sich abzeichnenden,<br />
steigenden Preisentwicklung<br />
auf dem<br />
Strommarkt sowie<br />
allgemein wachsender<br />
Kosten suchten<br />
die Partner gemeinsam<br />
nach Optimierungs-<br />
und Einsparpotentialen,<br />
um den<br />
Einsatz von Strom<br />
sowie anderer Medien<br />
so kostengünstig<br />
wie möglich zu gestalten.<br />
Standort übergreifende<br />
Energiedatenerfassung<br />
Ziel des gemeinsamen Projektes war<br />
es, den Einsatz der einzelnen Energieträger<br />
an den Standorten zeitgleich<br />
zu erfassen, zu visualisieren,<br />
zu optimieren und verursachergerecht,<br />
das heißt kostenstellenbezogen<br />
zuzuordnen. Dabei sollten alle<br />
verwendeten Energiearten Strom,<br />
Gas, Dampf, Druckluft und Wasser<br />
berücksichtigt werden.<br />
Durch ihr Know-how im Bereich des<br />
Baus und der Betreuung von Energieanlagen<br />
gelang es den TEAG-Ex-<br />
ENERGIEWIRTSCHAFT<br />
Mehr Transparenz, weniger Kosten<br />
Thüringer Phoenix-Werke profitieren vom zentralen Energiedatenmanagement<br />
Phoenix zählt zu den führenden Anbietern moderner Kautschuk-Technologie und<br />
Akustik-Systeme.<br />
perten, ein automatisches Energiedatenerfassungssystem<br />
für alle Energiemessungen<br />
zu integrieren, das<br />
die notwendige Transparenz des<br />
Strom- und Gasverbrauchs schuf.<br />
Dabei wurden vorhandene alte Messsysteme<br />
durch busfähige Messeinrichtungen<br />
ersetzt und für eine zentrale<br />
Auswertung zusammengefasst.<br />
Zurzeit sind an zwei Standorten insgesamt<br />
75 Energiezähler in das Projekt<br />
integriert. Die automatisierte<br />
Auslesung des eingesetzten Energie<br />
Managers von TEAG und die tagechte<br />
Datenbereitstellung erfolgen standardgemäß.<br />
Das internetbasierende<br />
Dienstleistungsportal JEVis umfasst<br />
An rund 50 Standorten entwickelt und produziert die Phoenix-Gruppe High-Tech-Produkte für die Automobilindustrie<br />
und den Technischen Markt. In den Thüringer Werken der Phoenix-Gruppe wird der Energie-Manager von TEAG erfolgreich<br />
zur Energieoptimierung und Betriebsdatenerfassung eingesetzt.<br />
zahlreiche Visualisierungs- und Auswertungsfunktionalitäten.<br />
So können<br />
zum Beispiel mit dem JEChart-<br />
Modul mit diversen grafischen Funktionen<br />
beliebige Energie- und Betriebsdaten<br />
dargestellt und verglichen<br />
werden.<br />
Reduktion der Spitzenlast<br />
Das Ergebnis bei Phoenix kann sich<br />
sehen lassen. Auf der Grundlage der<br />
ausgewerteten Daten werden einzelne<br />
Verbraucher kurzzeitig abgeschaltet<br />
oder heruntergeregelt. Dadurch<br />
hat Phoenix die elektrische<br />
Spitzenlast täglich im Griff. Die zentrale<br />
Energiedatenauswertung hat<br />
die verursachergerechte Kostenzuweisung<br />
und -abrechnung der einzelnen<br />
Gesellschaften und Betriebsbereiche<br />
stark verbessert. Eine Erweiterung<br />
des Systems auf andere<br />
Standorte der Phoenix ist geplant.<br />
Dabei sollen auch die Messeinrichtungen<br />
für Dampf und Druckluft integriert<br />
werden. Ein ähnliches Konzept<br />
wurde ebenfalls schon an einem<br />
Phoenix-Standort außerhalb<br />
Thüringens mit rund 80 Energiezählern<br />
umgesetzt.<br />
AUTOR: INGO BERGMANN, TEAG PRODUKTMANAGER<br />
Kontakt:<br />
TEAG Thüringer Energie AG<br />
Schwerborner Straße 30<br />
99087 Erfurt<br />
Tel.: +49 (0)361 652-2638<br />
Fax: +49 (0)361 652-3456<br />
E-Mail: ingo.bergmann@teag.de<br />
Internet: www.teag.de
Als das rote<br />
Geschoss<br />
Mitte Januar<br />
erstmals<br />
durch Altenburg<br />
röhrte, zog<br />
es bewundernde<br />
und<br />
erstaunte Blicke auf sich. Dabei<br />
konnte der „Apollo“ seine unter der<br />
Motorhaube schlummernden 650 PS<br />
nicht einmal voll ausfahren. Doch<br />
der Ruf des Rennwagens aus Ost<strong>thüringen</strong><br />
ist bereits in alle Welt geeilt.<br />
Eigens für die erste Präsentation<br />
flog ein Freak direkt aus Australien<br />
ein. Inzwischen lägen via E-mail<br />
aus der ganzen Welt mehr als 40<br />
ernsthafte Anfragen für den 175 000<br />
Euro teuren Sportflitzer vor, darunter<br />
von zwei Rennteams aus<br />
Deutschland und Frankreich. Das<br />
berichtet Rainer Willms, Geschäftsführer<br />
des in Schmölln ansässigen<br />
„Ossi-Versandes“, der nicht nur<br />
Hauptsponsor des Projektes ist,<br />
sondern den Boliden auch über seinen<br />
Internet-Handel vertreibt. Das<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
erste Exemplar des straßenzugelassenen<br />
Rennwagens wird im Mai ausgeliefert.<br />
Der zeichne sich durch eine<br />
bessere Fahrleistung aus als die<br />
berühmte Konkurrenz aus Italien. In<br />
der Zukunft soll es aber auch eine<br />
„zahmere” Version geben.<br />
Die Idee des Supersportwagens<br />
„Apollo“ wurde vor etwa drei Jahren<br />
in Ingolstadt geboren. Geistiger Vater<br />
ist Roland Mayer, ein anerkannter<br />
Experte für die Veredlung und<br />
Leistungssteigerung von Fahrzeugen.<br />
Die Geburtsstunde des „Apollo“<br />
schlug in Gestalt eines 1:4-Modells<br />
dann 2002. Für die Realisierung<br />
suchte er sich Roland Gumpert als<br />
kompetenten Projektleiter. Er verfügt<br />
über Jahrzehnte lange Erfahrung<br />
in der Audi- Fahrzeugentwicklung<br />
und im Motorsport, zeichnete<br />
für 25 Siege bei WM-Läufen und vier<br />
Rallye-WM-Titel verantwortlich.<br />
Die GMG Sportwagenmanufaktur Altenburg<br />
GmbH wurde gegründet, die<br />
seit Anfang dieses Jahres als Gumpert<br />
Sportwagenmanufaktur GmbH<br />
firmiert. Bis Ende des Jahres fertigen<br />
dort insgesamt 40 Mitarbeiter in<br />
Und ein Schrei gellt durch die Nacht...<br />
Altenburg (ul) Man schreibt das<br />
Jahr 1455. Unheimlich heult der<br />
Wind durch die Gänge des sächsischen<br />
Residenzschlosses zu Altenburg.<br />
Eine dunkle Ahnung verfängt<br />
sich im Schein der flackernden Kerzen.<br />
Geräuschlos und leise suchen<br />
sich finstere Gestalten ihren Weg<br />
durch die Nacht. Dann hallt ein<br />
Schrei des Schreckens durch die<br />
Stille: Die kurfürstlichen Prinzen<br />
Ernst und Albrecht wurden aus ihren<br />
Betten geraubt. Eine wilde Hetzjagd<br />
beginnt. Können die Knaben in Sicherheit<br />
gebracht werden? Wer sind<br />
die Entführer und was trieb sie zu<br />
ihrer schrecklichen Tat? Um die dramatischen<br />
Ereignisse von damals<br />
ranken sich unzählige Berichte, Gedichte<br />
und Erzählungen. Bis heute<br />
hat das Interesse nicht nachgelassen.<br />
Grund genug, zu einem Lokaltermin<br />
direkt an den Tatort zu laden<br />
- mit originalen Tatzeugen. Zwar gibt<br />
es keine menschlichen Augenzeugen<br />
mehr, jedoch haben die Mauern und<br />
Türme des Altenburger Schlosses alles<br />
gesehen - die Tat, die Täter und<br />
die Opfer. Schon das verspricht<br />
Spannung pur vom ersten Augenblick<br />
an. Mit großem Aufwand lässt<br />
das Altenburger Prinzenraub-Festival<br />
diesen packenden Kriminalfall<br />
Produktion und Verwaltung die ersten<br />
30 „Apollos“. Schon 2006 soll<br />
sich die Zahl der Fahrzeuge verdoppeln<br />
und auch die der Beschäftigten<br />
weiter steigen. Altenburg als Standort,<br />
so betont Roland Gumpert, habe<br />
man - immerhin gehe es um ein<br />
Projekt von 6,5 Millionen Euro -<br />
nicht nur wegen der guten Förderbedingungen<br />
gewählt. Ausschlaggebend<br />
seien die Infrastruktur der Automobil-Zulieferer<br />
im nahen Großraum<br />
Leipzig, die Verfügbarkeit von<br />
hoch qualifizierten und motivierten<br />
der deutschen Geschichte, der als<br />
das erste Kidnapping gilt, wieder lebendig<br />
werden. Schließlich jährt sich<br />
der „Sächsische Prinzenraub zu Altenburg”<br />
in diesem Jahr zum 550.<br />
Mal. Für die Stadt willkommener Anlass<br />
zu einem Festjahr mit interessanten<br />
Ausstellungen, aufregenden<br />
Stadtführungen, mittelalterlichen<br />
Prinzenraub-Gelagen und Themenreisen<br />
auf den Spuren der Entführer.<br />
Als Höhepunkt des Festjahres indes<br />
kristallisiert sich schon jetzt eine<br />
Inszenierung des Prinzenraubes heraus.<br />
Als einmaliges Open-Air-Theater<br />
kann man sie im Hof des Altenburger<br />
Schlosses vor beeindruckender<br />
Kulisse hautnah erleben. Zehn<br />
Aufführungen sind vom 8. bis 17. Juli<br />
20<strong>05</strong> geplant, und die Karten dafür<br />
sind derart gefragt, dass sich beim<br />
Start des Vorverkaufs lange Schlangen<br />
bildeten, zudem 47 Prozent der<br />
insgesamt 7 000 Tickets vorbestellt<br />
wurden. Doch nicht nur zum Festival<br />
und den weiteren Events können Besucher<br />
aus Nah und Fern auf den<br />
Spuren des Prinzenraubes wandeln.<br />
Die touristischen Angebote für Reisegruppen<br />
sind teilweise ganzjährig<br />
buchbar, und auf Individualtouristen<br />
warten von April bis Oktober zahlreiche<br />
Führungen und Erlebnisse.<br />
„Apollo“ weltweit gefragt<br />
Gumpert Sportwagenmanufaktur GmbH baut Rennwagen mit 650 Pferdestärken unter der Haube<br />
Mitarbeitern sowie die Nähe zum<br />
Sachsenring gewesen.<br />
Kontakt:<br />
Gumpert Sportwagenmanufaktur<br />
GmbH Altenburg<br />
Friedrich-Ebert-Straße 33<br />
04600 Altenburg<br />
Tel.: +49 (0)3447 59511-0<br />
Fax: +49 (0)3447 59511-20<br />
E-Mail: info@sw-ma.com<br />
Internet:<br />
www.sportwagenmanufaktur.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
11
Anette Morhard<br />
Geschäftsführerin<br />
Bildungswerk der<br />
Thüringer Wirtschaft e.V.<br />
„Thüringen hat Unternehmern, die<br />
sich hier ansiedeln wollen, eine<br />
Menge zu bieten. Sie finden hervorragend<br />
ausgebildete Fachkräfte,<br />
eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur<br />
und moderne Informationssysteme.<br />
Große Impulse<br />
erhält die Wirtschaft von einer<br />
breit gefächerten Forschungslandschaft.<br />
Ergänzt wird dieses positive Umfeld<br />
für Unternehmen auch durch<br />
die so genannten weichen Standortfaktoren.<br />
Zu nennen sind ein<br />
vielfältiges kulturelles Angebot in<br />
einem Land mit großen Traditionen,<br />
eine ausgezeichnete Schulstruktur<br />
mit ökonomischer und<br />
technischer Grundbildung im Regelschulbereich.<br />
Auch die Angebote<br />
für Familien von der Kinderbetreuung<br />
bis zum Freizeitangebot<br />
sind sehr vielfältig. Für englischsprachige<br />
Familien gibt es eine Internationale<br />
Schule in Weimar“.<br />
Schub für Thüringen<br />
Triebwerke von Airbus-Flugzeugen werden in Arnstadt repariert<br />
Arnstadt (uf) Thüringen steigt in die<br />
Luftfahrtbranche ein. Der renommierte<br />
Hersteller von Flugzeugtriebwerken<br />
Rolls-Royce und die<br />
Deutsche Lufthansa Technik AG bauen<br />
in Arnstadt ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
auf, in dem ab 2007<br />
Triebwerke gewartet und repariert<br />
werden. Voraussichtlich 100 Millionen<br />
Euro investieren beide Unternehmen<br />
in das Joint venture N3 Engine<br />
Overhaul Services. Bis zu 500<br />
hoch qualifizierte Fachleute werden<br />
einen dauerhaften Job finden.<br />
Es handle sich um ein langfristiges<br />
Engagement, sagte John Paterson,<br />
Managing Director bei Rolls-Royce,<br />
12 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Arnstadt auf Vormarsch<br />
Der Wirtschaftsstandort südlich der Landeshauptstadt hat viele Qualitäten<br />
Die Bach- und Kreisstadt Arnstadt,<br />
Mitteldeutschlands ältester Ort beging<br />
2004 das Festjahr der urkundlichen<br />
Ersterwähnung im Jahr 704.<br />
Trotz ihres "hohen" Alters gibt sich<br />
die Stadt weltoffen, bietet eine reiche<br />
Auswahl an kulturellen Höhepunkten<br />
und wird immer mehr als<br />
Industriestandort für nationale und<br />
internationale Unternehmen interessant.<br />
Das beweisen die Ansiedlung<br />
des Solarzellenproduzenten Sunways,<br />
des amerikanischen Getriebehersteller<br />
BorgWarner und - ganz aktuell<br />
- eines Instandsetzungswerkes<br />
für Flugzeugturbinen von Lufthansa<br />
Technik und Rolls Royce. In den Gewerbegebieten<br />
Arnstadt Nord und<br />
Rudisleben entstanden seit 1991<br />
weit über 1400 Arbeitsplätze.<br />
Die Kreisstadt und ihre Wirtschaftsregionen<br />
verfügen über ein gutes Potenzial<br />
an traditionellen Industriezweigen.<br />
Für die Industrie- und Gewerbeunternehmen<br />
der Branchen<br />
Anlagen- und Maschinenbau, Transportsystemebau<br />
und Verpackungsund<br />
Zulieferindustrie bietet Arnstadt<br />
ideale Bedingungen.<br />
Besonders attraktiv wird der Standort<br />
durch seine Verkehrsanbindung.<br />
In unmittelbarer Nähe führen die Autobahnen<br />
A 4 und A 71/73 vorbei.<br />
Dazu kommen leistungsfähige Schienenverbindungen,<br />
der nahe gelegene<br />
Flughafen Erfurt und die Bundesstraße<br />
B 4. Außerdem kann die Wirtschaft<br />
auf das wissenschaftliche<br />
Know how der Technischen Universität<br />
Ilmenau zurückgreifen.<br />
Das Gewerbegebiet "Arnstadt Nord"<br />
bei der Präsentation des Projekts<br />
Ende Dezember in Erfurt. Das Werk<br />
werde ein wesentliches Element des<br />
weltweiten Netzwerkes zur Reparatur<br />
und Wartung von Triebwerken.<br />
August Wilhelm Henningsen, Vorstandsvorsitzender<br />
der Lufthansa<br />
Technik AG, sprach von einem anspruchsvollen<br />
Geschäft. Gemeinsam<br />
mit Rolls Royce werde man in dem<br />
Thüringer Werk Triebwerke von Airbus-Langstreckenflugzeugen<br />
A 330,<br />
A 340-500/600 und A 380 von Kunden<br />
aus Europa, Afrika und den USA<br />
reparieren und warten - bis zu 200<br />
Triebwerke pro Jahr.<br />
Ausschlaggebend für die Wahl Arn-<br />
Liebfrauenkirche mit Blick über die Altstadt von Arnstadt<br />
ist mit insgesamt 80 Hektar das<br />
größte der Arnstädter Gewerbegebiete.<br />
Rund 92 Prozent der Fläche<br />
sind derzeit belegt. Für Investoren<br />
stehen noch verschieden Flächen mit<br />
einer Größe zwischen 1600 Quadratmetern<br />
und 5 Hektar zur Verfügung.<br />
Besonders stolz ist man in Arnstadt<br />
auf die gute Zusammenarbeit von<br />
Wirtschaftsförderung, Stadtverwaltung<br />
und Genehmigungsbehörden.<br />
So gibt es Firmen, bei denen von der<br />
Standortentscheidung, über die Planung,<br />
die Erteilung der erforderlichen<br />
Genehmigungen, den Bau bis<br />
zum Produktionsbeginn gerade einmal<br />
elf Monate verstrichen sind.<br />
Arnstadt hat aber auch viel Kulturelles<br />
zu bieten. Dazu gehören das<br />
Roter Turm in Arnstadt / Thüringen im Abendlicht<br />
stadts waren eine Kombination aus<br />
Infrastruktur, Kostenstruktur und<br />
Qualitätsanforderungen, sagte Henningsen.<br />
Eine wichtige Rolle hätte<br />
Theater oder die historische Puppensammlung<br />
"Mon Plaisir". Ein attraktives<br />
Wohnangebot, Kinderkrippen<br />
und Kindergärten sind die Gewähr<br />
dafür, dass es sich in der Bachstadt<br />
auch hervorragend leben lässt.<br />
Kontakt:<br />
Stadtmarketing Arnstadt GmbH<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Rankestraße 11<br />
99310 Arnstadt<br />
Tel.: +49 (0)3628 66<strong>01</strong>6-3<br />
Fax: +49 (0)3628 66<strong>01</strong>6-7<br />
E-Mail: wirtschaftsfoerderung@<br />
stadtmarketing.arnstadt.de<br />
Internet:<br />
www.stadtmarketing.arnstadt.de<br />
die Nähe zum Flughafen Frankfurt/Main<br />
gespielt. Von dort werden<br />
die ausgebauten Triebwerke auf der<br />
Schiene nach Arnstadt gebracht.
FOTO: STADTVERWALTUNG BAD BLANKENBURG<br />
Marktplatz & Rathaus im Zentrum<br />
Bad Blankenburg mausert sich. Die<br />
am Fuße des Thüringer Waldes gelegene<br />
und 1267 erstmals urkundlich<br />
erwähnte Stadt war einst ein typisches<br />
Ackerbürgerstädtchen. 220<br />
Meter über dem Meeresspiegel gelegen,<br />
baute man dort Wein an und Silber<br />
ab. Doch diese Wirtschaftszweige<br />
verloren nach und nach an Bedeutung,<br />
wurden durch andere ersetzt,<br />
etwa den Anbau von Lavendel<br />
sowie den Kur- und Badebetrieb.<br />
So kommt es, dass der heute mehr<br />
als 7 500 Einwohner zählende Ort<br />
im Städtedreieck am Saale-Bogen<br />
Geht es um Kopfstellen für Kabelnetze,<br />
dann ist die Blankom Antennentechnik<br />
GmbH Bad Blankenburg<br />
eine Top-Adresse für Betreiber in aller<br />
Welt. Das mittelständische<br />
Thüringer Unternehmen macht international<br />
mit modularen und flexiblen<br />
Signalaufbereitungen für interaktive<br />
Breitbandnetze von sich<br />
reden und gibt Kabelnetzbetreibern<br />
hochwertige Lösungen in die Hand.<br />
Kernprodukte sind nachbarkanaltaugliche<br />
Kanalumsetzer, selektive<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
ANZEIGE<br />
Modular und flexibel<br />
BLANKOM - Spezialist für Kabelnetz-Kopfstellen<br />
Urlaubsort mit Industrie<br />
Bad Blankenburg vereint Tourismus mit guten Bedingungen für die Industrie<br />
für sich in Anspruch nimmt,<br />
einer der ältesten Kurorte<br />
des Freistaates zu sein.<br />
Touristisch reizvoll noch dazu,<br />
öffnet sich doch im Süden<br />
der Stadt das Tor zum<br />
Tal der Schwarza. Nicht zuletzt<br />
wird der Name Bad<br />
Blankenburgs durch seinen Ehrenbürger,<br />
den Pädagogen und Humanisten<br />
Friedrich Fröbel, in alle Welt getragen,<br />
der dort 1840 den ersten<br />
Kindergarten begründete. Davon<br />
kündet bis heute ein Museum im<br />
„Haus über dem Keller”.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte<br />
sich Bad Blankenburg zu einem<br />
Urlaubsort mit Industrie. Im<br />
Zuge der deutschen Wiedervereinigung<br />
erfolgte naturgemäß eine gewaltige<br />
Umstrukturierung. Ein<br />
Hauptaugenmerk lag dabei auf der<br />
Wiederbelebung des Kurbetriebes,<br />
Rundfunkaufbereitung und Infokanalsysteme<br />
sowohl für analoges wie<br />
auch für Digital-TV.<br />
Das Unternehmen sei bestrebt, „mit<br />
professionellen Partnern zusammenzuarbeiten,<br />
die die gleiche Philosophie<br />
verfolgen wie wir selbst“,<br />
betonen die Geschäftsführer Reiner<br />
Hofmann, Peter Maskolus und Jörg<br />
Schubert. Dahinter verbirgt sich eine<br />
Produkt- und Qualitätsstrategie,<br />
die auf innovative Produktlösungen,<br />
höchste Zuverlässigkeit und individuellem<br />
Kundenservice ausgerichtet<br />
ist. Die enge Kooperation mit<br />
diesen Partnern befähige Blankom,<br />
hochwertige technische Lösungen in<br />
mehr als 25 Ländern anzubieten<br />
und einen persönlichen technischen<br />
Support wie auch schnelle Lieferungen<br />
zu gewährleisten. Dafür garantieren<br />
auch die langjährigen Erfahrungen<br />
im CATV-Bereich sowie die<br />
FOTO: BLANKOM GMBH BAD BLANKENBURG<br />
für die man 1995 im Badewäldchen<br />
eine Thermal- und Mineralquelle hoher<br />
Qualität erbohrte. Und auch der<br />
Lavendel kam wieder zu Ehren - in<br />
Gestalt eines eigenen Festes, das<br />
seit 1997 alljährlich im August Besucher<br />
aus Nah und Fern in die Stadt<br />
lockt.<br />
Doch auch die wirtschaftliche Entwicklung<br />
hat nach dem durch die<br />
Wende bedingten Niedergang insbesondere<br />
durch kleine und mittelständische<br />
Unternehmen wieder<br />
Aufwind bekommen. Zahlreiche dieser<br />
aus ehemaligen VEB privatisierten<br />
oder neu gegründeten Firmen<br />
sind im Gewerbe- und Industriegebiet<br />
Bad Blankenburg ansässig. Das<br />
entstand durch Revitalisierung eines<br />
Altstandortes östlich des Ortseingangs<br />
unmittelbar an der B 88 und<br />
mit schneller Erreichbarkeit der Autobahnen<br />
A 71 und A 4.<br />
hohe technische Kompetenz der<br />
Blankom-Partner. Angesichts eines<br />
sich rasch entwickelnden Marktes<br />
gilt es, die Produktpalette ständig<br />
auf den neuesten Stand zu bringen.<br />
Deshalb setzt der Thüringer Kopfstellen-Spezialist<br />
über die eigene<br />
Produktion und den eigenen Vertrieb<br />
hinaus auf eigene Forschung<br />
und Entwicklung. Welch „sehr hohen<br />
Stellenwert“ sie einnehmen, belegt<br />
die Tatsache, dass allein in dieser<br />
Abteilung zehn ingenieurtechnische<br />
Mitarbeiter an innovativen<br />
Hard- und Software-Lösungen knobeln.<br />
Insgesamt beschäftigt die<br />
1993 aus dem gleichnamigen Treuhandbetrieb<br />
privatisierte Blankom<br />
Antennentechnik GmbH aktuell 80<br />
Mitarbeiter, darunter 7 Lehrlinge.<br />
Peu a peu wuchs die Belegschaft<br />
von 25 bei der Übernahme vor 12<br />
25 Unternehmen der Branchen Gummi-,<br />
Kunststoff-, Metall-, und Holzverarbeitung<br />
sowie der Elektronik<br />
mit insgesamt rund 1 000 Mitarbeitern<br />
sind auf dem 35 Hektar großen<br />
Areal bereits ansässig und finden<br />
dort beste Bedingungen. Rund sechs<br />
Hektar, die von der Landesentwicklungsgesellschaft<br />
Thüringen vermarktet<br />
werden, warten noch auf<br />
potenzielle Investoren.<br />
Kontakt:<br />
Stadt Bad Blankenburg<br />
Markt 1<br />
07422 Bad Blankenburg<br />
Tel.: +49 (0)36741 37-0<br />
Fax: +49 (0)36741 37-55<br />
E-Mail:<br />
stadt@bad-blankenburg.de<br />
Internet:<br />
www.bad-blankenburg.de<br />
BLANKOM Firmensitz im Gewerbe- und Industriegebiet Bad Blankenburg<br />
Jahren auf die heutige Stärke. Sie<br />
sorgen mit ihrer Arbeit für durchschnittliche<br />
jährliche Umsatzsteigerungen<br />
zwischen 5 und 10 Prozent.<br />
Das generalsanierte und mit modernster<br />
Technik - darunter Leiterplatten-Bestückungsautomaten<br />
und<br />
hochqualitative Messtechnik - ausgerüstete<br />
Firmengebäude in Bad<br />
Blankenburg bieten dafür beste Voraussetzungen.<br />
Kontakt:<br />
BLANKOM Antennentechnik<br />
GmbH<br />
Hermann-Petersilge-Straße 1<br />
07422 Bad Blankenburg<br />
Tel.: +49 (0)36741 60-0<br />
Fax: +49 (0)36741 60-100<br />
E-Mail: info@blankom.de<br />
Internet: www.blankom.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
13
„Thüringen hat sich als interessanter<br />
Investitionsstandort profiliert<br />
und bietet den mittelständischen<br />
Unternehmen ein gutes Geschäftsklima.<br />
Die Kreativität für Innovationen<br />
basieren auf einer breit gefächerten<br />
Bildungs- und Forschungsinfrastruktur.<br />
In keiner anderen<br />
Region in Deutschland studieren<br />
so viele junge Menschen<br />
Betriebswirtschaft, Natur- und Ingenieurwissenschaften.<br />
Einen Vorteil<br />
für Investoren bilden außerdem<br />
die wirtschaftsnahen Forschungsinstitute,<br />
wie die Fraunhofer-Institute<br />
in Jena und Ilmenau<br />
sowie die Max-Planck-Institute<br />
und das Hans-Knöll-Institut in Jena.<br />
Sprichwörtlich für die Zukunftsfähigkeit<br />
Thüringens ist die<br />
Entwicklung der innovativen Unternehmen<br />
in enger Verzahnung zu<br />
den Forschungseinrichtungen im<br />
‘Technologiedreieck’ Erfurt, Jena<br />
und Ilmenau. Hier sind zahlreiche<br />
innovative Unternehmen neu entstanden.<br />
Traditionsunternehmen<br />
der Elektrotechnik/Elektronik, des<br />
Maschinenbaus, der Nahrungsgüterindustrie<br />
und des Gartenbaus<br />
meisterten den Strukturwandel.<br />
Mit jährlich etwa 1,5 Millionen Besuchern<br />
mit steigender Tendenz<br />
entwickelt sich der Tourismus immer<br />
mehr zu einem wichtigen<br />
Wirtschaftsfaktor.“<br />
14 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
Günter Richter, BVMW<br />
THÜRINGEN<br />
+++ Kurz notiert +++<br />
Privates Geld für TU<br />
Ilmenau: (su) Gemeinsam mit<br />
Partnerunternehmen aus der Industrie<br />
wird eine eigene Firma der<br />
TU Ilmenau deren Forschungsergebnisse<br />
vermarkten. Wie Rektor<br />
Peter Scharff gegenüber MDR 1<br />
Radio Thüringen erläutert, werden<br />
damit Wissenschaft und Wirtschaft<br />
verbunden. Die Industrie<br />
soll vor allem von Ergebnissen der<br />
Produkt- und Verfahrensentwicklung<br />
profitieren. Gleichzeitig hat<br />
die Universität die Möglichkeit eigenständig<br />
Geld zu erwirtschaften.<br />
Millionen für Nachwuchs<br />
Ilmenau (bo) Das Mikrotechnologie-Zentrum<br />
der Technischen Universität<br />
(TU) Ilmenau wird über<br />
die nächsten fünf Jahre mit insgesamt<br />
3,8 Millionen Euro vom Bundes-Forschungsministeriumunterstützt.<br />
Damit werden zwei Gruppen<br />
von weltweit ausgewählten<br />
Nachwuchswissenschaftlern unter<br />
der Leitung des Biophysikers Thomas<br />
Friedrich und des Elektrotechnikers<br />
Jens Müller finanziert.<br />
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Stadt im Grünen<br />
Meiningen hat sich zum Kultur- und Wirtschaftszentrum in Süd<strong>thüringen</strong> entwickelt<br />
Meiningen ist eine Stadt im Grünen.<br />
Gelegen zu beiden Ufern der Werra,<br />
zwischen Thüringer Wald und Rhön,<br />
ist die alte Residenzstadt ein Anziehungspunkt<br />
für Unternehmer wie<br />
Touristen. Den Charme der Stadt mit<br />
ihren knapp 23 000 Einwohnern<br />
macht das kulturhistorische Erbe<br />
aus, das im Schloss Elisabethenburg<br />
ebenso sichtbar ist wie das traditionsreiche<br />
Theater mit seinem hervorragenden<br />
Ensemble.<br />
Im Schloss Elisabethenburg - erbaut<br />
zwischen 1682 und 1692 - residieren<br />
heute neben den Meininger Museen<br />
auch die Max-Reger-Musikschule<br />
und das Thüringer Staatsarchiv.<br />
Das Theater hat vor allem<br />
durch den „Theaterherzog“ Georg II.<br />
von Sachsen-Meiningen im letzten<br />
Drittel des 19. Jahrhunderts europaweite<br />
Geltung erreicht. Diese Tradition<br />
setzt heute das Südthüringer<br />
Staatstheater mit seinen viel beachteten<br />
Theaterveranstaltungen und<br />
Konzerten fort. Nicht zu vergessen<br />
sind auch die Hütes genannten<br />
Unter dem Namen „Technologie Region<br />
Ilmenau” entsteht bereits seit<br />
1991 ein synergetisches Netzwerk<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft, Transfer-<br />
und Dienstleistungseinrichtungen.<br />
Ziel ist die Schaffung einer<br />
technologieorientierten Wachstumsregion.<br />
Den Mittelpunkt der Technologie Region<br />
Ilmenau (TRI) bildet die Technische<br />
Universität (TU), die gegenwärtig<br />
mit über 7 200 Studierenden und<br />
mehr als 1 200 Beschäftigten der<br />
berühmten Thüringer Kartoffelklöße,<br />
die der Sage nach erstmals in Meiningen<br />
gekocht worden sein sollen.<br />
Mit dem Bau der Autobahn von Erfurt<br />
über Suhl Richtung Schweinfurt<br />
ist Meiningen auch verkehrstechnisch<br />
hervorragend erschlossen und<br />
damit für Investoren attraktiver geworden.<br />
Mehr als 70 Firmen aus<br />
dem verarbeitenden Gewerbe, dem<br />
Präzisions- und Sondermaschinenbau,<br />
Handel und Dienstleistungen<br />
haben sich im Gewerbegebiet<br />
Dreißigacker angesiedelt, das mit einer<br />
Nettofläche von 87,5 Hektar das<br />
größte in Süd<strong>thüringen</strong> ist. Bisher<br />
wurden dort rund 1800 Arbeitsplätze<br />
geschaffen.<br />
Doch auch die Unternehmen im<br />
Stadtgebiet prägen Meiningen und<br />
haben die Stadt weit über Thüringen<br />
hinaus bekannt gemacht. Dazu<br />
gehören das Dampflokwerk ebenso<br />
wie Schott oder Delta.<br />
Die Stadt tut viel, um weitere mittelständische<br />
Unternehmen nach Meiningen<br />
zu holen. So wird über eine<br />
größte Arbeitgeber der Region ist. In<br />
unmittelbarer Nähe zur TU entsteht<br />
der Technologie- und Forschungspark<br />
Ilmenau. Hier werden in<br />
„Fußläufigkeit” zum Campus Forschungs-<br />
und Entwicklungskapazitäten<br />
gebündelt und Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
für technologieorientierte<br />
Unternehmen geschaffen. An weiteren<br />
Standorten in der Stadt Ilmenau<br />
und der Region werden ergänzend<br />
Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlungen<br />
bereitgestellt.<br />
stadtnahe Gründer- und Gewerbezentrum<br />
Existenzgründern die Möglichkeit<br />
eingeräumt, kostengünstig<br />
ihr Unternehmen aufzubauen. Dazu<br />
erhalten sie Unterstützung durch<br />
den Verein „Zukunftstechnologie in<br />
Meiningen e.V.“ Derzeit haben sich<br />
fünf Gründer eingemietet. Mit zwei<br />
weiteren wird verhandelt. Darüber<br />
hinaus unterstützt Meiningen Investoren<br />
mit schnellen Genehmigungsverfahren.<br />
Aufgrund der traditionellen<br />
Wirtschaftsentwicklung finden<br />
Unternehmer hier auch gut ausgebildete<br />
Arbeitskräfte.<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung Meiningen<br />
Schlossplatz 1<br />
98617 Meiningen<br />
Herr Ditschker<br />
Tel.: +49 (0)3693 4541-59<br />
Fax: +49 (0)3693 4541-22<br />
E-Mail:<br />
ditschker@stadtmeiningen.de<br />
Internet: www.meiningen.de<br />
Campus mit Stadt<br />
In Ilmenau entsteht ein Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Dienstleistungen<br />
Ilmenau ist im Technologiedreieck mit Erfurt und Jena Heimat einer idealen<br />
Symbiose aus Wissenschaft, Technik, Innovation und Wirtschaft<br />
Wissenschaftliche Kompetenz und<br />
Menschen, die neben dem Fortschritt<br />
in der Forschung auch die<br />
Märkte im Auge haben, sowie das<br />
dichte Netzwerk aus Forschungs-,<br />
Transfer- und Dienstleistungseinrichtungen<br />
machen Ilmenau für Investoren<br />
besonders interessant.<br />
Das Technologie- und Gründerzentrum<br />
(TGZ) sowie das Applikationszentrum<br />
(APZ) seien hier stellvertretend<br />
genannt. Für Existenzgründer<br />
setzt sich zum Beispiel die GET<br />
UP Thüringer Existenzgründerinitiative<br />
- ein Projekt der STIFT Management<br />
GmbH - in Form von Beratung,<br />
Coaching und Vermittlung ein.<br />
Darüber hinaus sind moderne Bildungs-<br />
und Weiterbildungszentren<br />
Basis und Garant für einen effektiven<br />
Technologietransfer.<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung Ilmenau<br />
Am Markt 7<br />
98693 Ilmenau<br />
Tel.: +49 (0)3677 600-0<br />
Fax: +49 (0)3677 600-200<br />
E-Mail: rathaus@ilmenau.de<br />
Internet: www.ilmenau.de
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Historisch und modern<br />
Die Kleinstadt Artern am Kyffhäuser bietet Unternehmen interessante Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
Stadtgeflüster:<br />
Eigenheimbausiedlung -<br />
Mittelfeld<br />
Gemeinsames Projekt der Stadt Artern<br />
mit einem privaten Investor<br />
zur Errichtung von 100 Eigenheimen<br />
mit integriertem Grünordnungsplan<br />
Bau der Ortsumgehung Artern<br />
L1171n<br />
Das Vorhaben umfasst die Verlegung<br />
der Landesstraße L 1172 aus<br />
dem Stadtgebiet als nördliche Umgehung<br />
bis zum Anschluss an die A<br />
71- Anschlussstelle Artern. Dadurch<br />
sollen die Gewerbestandorte<br />
besser angebunden und die Innenstadt<br />
vom Durchgangsverkehr entlastet<br />
werden.<br />
Bauvorhaben Park und<br />
Parken<br />
Damit sollen die Haupteinkaufsbereiche<br />
im Innenstadtbereich für<br />
den PKW-Verkehr besser erschlossen<br />
werden. Die Gestaltung des<br />
Platzes soll darüber hinaus auch eine<br />
Nutzung für Feste, Märkte und<br />
Schausteller ermöglichen.<br />
Anschlussstelle Artern an<br />
die A 71 Sangerhausen-Erfurt-Schweinfurt<br />
Fortsetzung des Verkehrsprojektes<br />
Deutsche Einheit Nummer 16 sowie<br />
des Landesentwicklungsprogrammes<br />
zu Schaffung einer überregionalen,<br />
großräumigen Straßenachse.<br />
Entwicklung mit Innovation<br />
Motivierte und engagierte Menschen,<br />
günstige Grundstückspreise<br />
und schon in naher Zukunft eine optimale<br />
Verkehrsanbindung.<br />
So stellt sich die Region um das Mittelzentrum<br />
Artern im Norden<br />
Thüringens heute als aufstrebender<br />
Standort für die Wirtschaft dar.<br />
Zukünftig werden die Ballungsräume<br />
Halle/Leipzig sowie Erfurt in etwa<br />
30 Minuten von Artern aus erreichbar<br />
sein.<br />
Damit bietet Artern neben der landschaftlichen<br />
Schönheit seiner Umgebung<br />
auch Zugang zu einem umfangreichen<br />
kulturellen Angebot. Die Ansiedlung<br />
mehrerer Unternehmen<br />
kündet von der erfolgreichen Entwicklung<br />
des Standorts.<br />
Rathaus mit Sitz der Stadtverwaltung Artern<br />
Die Stadt Artern, eine alte Salzstadt,<br />
liegt mit seinen Ortsteilen Schönfeld<br />
und Kachstedt reizvoll an der nördlichen<br />
Peripherie Thüringens am Fuße<br />
des Kyffhäusergebirges.<br />
Unter der Bezeichnung „ARATORA“<br />
wurde es 786 erstmals urkundlich<br />
erwähnt.<br />
Die Geschichte Arterns ist eng mit<br />
der Salzgewinnung verbunden. August<br />
der Starke, Kurfürst von Sachsen<br />
und König von Polen erteilte<br />
1727 den Befehl, in Artern eine Saline<br />
zu errichten. Mehrere Jahrhunderte<br />
lang betrieben, prägte sie<br />
maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Ortes.<br />
Historische Bedeutung erlangte die<br />
Stadt zudem mit der Errichtung einer<br />
Zuckerfabrik sowie des Eisen-<br />
In enger Zusammenarbeit organisieren<br />
die Landesentwicklungsgesellschaft<br />
im Auftrag der Landesregierung,<br />
die Kreisverwaltung, die Entscheider<br />
in der Stadt und die Mittelstandspark<br />
Artern GmbH den Weg in<br />
die Zukunft. Besonders umfangreich<br />
stellt sich dabei das Dienstleistungsspektrum<br />
der Mittelstandspark Artern<br />
GmbH dar. Ihre Mitarbeiter machen<br />
die Interessen der Unternehmen<br />
zum Ausgangspunkt ihrer<br />
Tätigkeit - ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />
Als Joint Venture zwischen<br />
der Firmengruppe Fromm und<br />
der Stadt Artern versteht sich die<br />
Firma als kompetenter Ansprechpartner<br />
zu allen Belangen der Unternehmensansiedlung,<br />
hilft auch bei<br />
werkes Brünner /<br />
Reuß, des späteren<br />
Maschinenbaubetriebes„Kyffhäuserhütte<br />
Artern“.<br />
Nicht zuletzt verhalfen<br />
der Bau von<br />
Brücken, die<br />
Schiffbarmachung<br />
der Unstrut, der<br />
Bahnanschluss zu<br />
wirtschaftlichem<br />
Aufschwung.<br />
Als Mittelzentrum<br />
verfügt die Stadt<br />
heute über eine<br />
gute Infrastruktur.<br />
Behörden wie das<br />
Amtsgericht, das<br />
Grundbuchamt<br />
und das Katasteramt<br />
sind hier angesiedelt. Neben<br />
produzierendem Gewerbe findet<br />
man Handwerks-, Handels- und<br />
Dienstleistungsbetriebe. Es sind nahezu<br />
alle wichtigen Wirtschaftsbranchen<br />
vorhanden. Auch ein international<br />
agierendes Forschungsunternehmen<br />
der Pharmazie ist vertreten.<br />
Die regionale Verkehrsanbindung direkt<br />
an die B 86, die im Bau befindliche<br />
Anbindung an die A 71, die nahe<br />
liegende Autobahnanbindung A 38<br />
und der Gleisanschluss für den Güterverkehr<br />
auf Schienen bieten beste<br />
Voraussetzungen für eine Wirtschaftsansiedlung.<br />
Hierfür stehen<br />
zwei Gewerbegebiete zur Verfügung.<br />
Das Gewerbegebiet „Kachstedter<br />
Straße“ am nördlichen Stadtrand<br />
der Stabilisierung und - wenn nötig -<br />
der Reorganisation. Mitglieds- und<br />
Partnerfirmen stehen Unternehmen<br />
mit einem umfassenden Spektrum<br />
an Beratungsleistungen zur Seite.<br />
Diese reichen von Wirtschafts-,<br />
Steuer- und Finanzberatungen bis<br />
hin zum Consulting bei bautechnischen<br />
Problemen. Geholfen wird<br />
auch bei der Konzeptentwicklung bis<br />
hinein in spezialisierte Bereiche des<br />
Einzelhandels.<br />
Auch praktische Dienstleistungen,<br />
die die ersten Schritte am neuen<br />
Standort erleichtern, werden angeboten.<br />
Dazu gehören Bürodienstleistungen<br />
oder die Bereitstellung eines<br />
Mietbüros.<br />
AUTOR: UWE BAUMANN<br />
mit einer Fläche von 35,4 Hektar<br />
bietet noch freie, sofort nutzbare<br />
Kapazitäten. Bereits angesiedelt haben<br />
sich hier Dienstleister und Betriebe<br />
der Schwimmbadtechnik, des<br />
Metallhandwerks, der Zahntechnik,<br />
oder der Edelstahl- und Blechverarbeitung.<br />
Im Industrie- und Gewerbegebiet<br />
„Ehemalige Kyffhäuserhütte“<br />
befindet sich auf einer Fläche von<br />
rund 55 Hektar mit Gleisanschluss<br />
am Bahnhof. Hier haben sich unter<br />
anderen Betriebe des Maschinenbaus<br />
und der Anlagentechnik und ein<br />
Presswerk für Fahrzeugteile niedergelassen.<br />
Kontakt:<br />
Bürgermeister: Wolfgang Koenen<br />
Stadtverwaltung Artern<br />
Markt 14<br />
06556 Artern<br />
Wirtschaftsförderung:<br />
Tel.: +49 (0)3466 3255-14<br />
Fax: +49 (0)3466 3255-50<br />
E-Mail: Stadt-Artern@t-online<br />
Internet: www.artern.de<br />
Wolfgang Buß<br />
IMC-Systems<br />
„Artern, Stadt der Träume" die<br />
Doku-Serie im MDR erweckte unsere<br />
Aufmerksamkeit für die<br />
Stadt. IMC-Systems ist ein Handels-<br />
und Dienstleistungsunternehmen<br />
für Zahnärzte und Labore.<br />
Wir bieten unseren Kunden<br />
Preise und Konditionen attraktiver<br />
als im Versandhandel, und dazu<br />
noch Service und Beratung. Im<br />
Juli 2003 besuchten wir zum ersten<br />
Mal die Stadt. Seit dem ist<br />
das Team des Mittelstandsparks<br />
Artern GmbH unser Ansprechpartner,<br />
das uns bei allen Fragen,<br />
Risiken und Chancen, die mit einer<br />
Unternehmensniederlassung<br />
einhergehen, kompetent und effizient<br />
begleiten.“<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
15
Brücke zwischen Ost und West<br />
Bernd Moser<br />
Geschäftsführer der TÜV<br />
Thüringen Anlagentechnik<br />
GmbH und Honorarkonsul<br />
Litauens in Thüringen<br />
„Ob Geschichte, Kultur, Sport oder<br />
Wirtschaft, der Freistaat Thüringen<br />
und das junge EU-Mitglied Litauen<br />
haben viel gemeinsam. Die Zusammenarbeit<br />
beider Regionen entwickelt<br />
sich deshalb kontinuierlich.<br />
Der wirtschaftlich stärkste Baltenstaat<br />
gehört zu den jüngsten Mit-<br />
Seine wirtschaftliche Bedeutung im<br />
Mittelalter verdankte Schmalkalden<br />
dem Abbau von Eisenerz. Heute<br />
gründet der gute Ruf der malerischen<br />
Stadt im Thüringer Wald auf<br />
einer gut funktionierenden Struktur<br />
von klein- und mittelständischen Betrieben<br />
und der Fachhochschule<br />
16 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
gliedern der Europäischen Union.<br />
Der Privatisierungsprozess und die<br />
Strukturreformen in Litauen sind<br />
größtenteils abgeschlossen.<br />
Diese Reformen konnten nicht zuletzt<br />
durch die Unterstützung aus<br />
den alten EU Mitgliedsländern so<br />
schnell realisiert werden. Als Kooperationspartner<br />
im Reformprozess<br />
hat Litauen oftmals auf Kompetenzen<br />
und Erfahrungen, die<br />
auch in Thüringen verfügbar waren,<br />
zurückgegriffen. Dadurch konnten<br />
die Wirtschaftsbeziehungen, die bis<br />
1989 existierten, wieder neu aufgebaut<br />
und belebt werden.<br />
Für Unternehmen aus Litauen ist<br />
die Thüringer Wirtschaft insbesondere<br />
wegen der ähnlichen mittelständigen<br />
Wirtschaftsstruktur ein<br />
interessanter Partner. Als wichtig<br />
wird darüber hinaus bewertet, dass<br />
die Bevölkerung in beiden Ländern<br />
wegen ihrer ähnlichen historischen<br />
Erfahrungen und der ähnlichen<br />
Ausgangslage auch gut miteinander<br />
kooperieren können.<br />
Die Position Deutschlands als wichtigster<br />
Handelspartner Litauens ist<br />
auch ein Ergebnis der vielfältigen<br />
Kooperationen, die erfolgreich zwischen<br />
Litauischen und Thüringer<br />
Unternehmungen umgesetzt wurden.“<br />
(FHS) mit ihren knapp 2900 Studenten.<br />
Neben den Metall- und kunststoffverarbeitenden<br />
Unternehmen<br />
tragen Unternehmen wie der Mineralbrunnenbetrieb<br />
„Thüringer Waldquell“<br />
- von dort kommt die viel<br />
gerühmte „vita cola“ -, die Schokoladen-<br />
und Marzipanfabrik „viba“,<br />
Gewerbegebiet West in Schmalkalden in Nachbarschaft mit idyllischem Wald<br />
Apolda European Design Award<br />
Apolda (ul) Der mit insgesamt<br />
25 000 Euro dotierte Apolda European<br />
Design Award 20<strong>05</strong> geht an<br />
drei Kollektionen. Sie wurden von einer<br />
Expertenjury aus 27 Einsendungen<br />
von 14 Designhochschulen aus<br />
zehn Ländern des Kontinents ausgewählt.<br />
Verliehen wird der Preis am<br />
23. April in Apolda, bis dahin bleiben<br />
die Preisträger geheim. Juryvorsitzende<br />
Iris von Arnim ist sich angesichts<br />
des „enorm gestiegenen Niveaus<br />
der Arbeiten” sicher, dass sich<br />
„die Vertreter der Textilindustrie bei<br />
der Designer-Börse um die jungen<br />
Modegestalter reißen” werden. Der<br />
1993 als rein inländischer Wettbewerb<br />
gestartete Apoldaer Design-<br />
Langjährig etablierte Marken der Ernährungsindustrie aus Schmalkalden<br />
Kleinod am Rennsteig<br />
Werkzeugbau, Ski und Schokolade tragen den Ruf der Kulturstadt Schmalkalden in alle Welt<br />
Schmalkalder Fleisch- und Wurstwaren<br />
oder die weltweit bekannte<br />
Skiherstellerfirma S.K.I. „GERMINA“<br />
GmbH & Co.KG zum Bekanntheitsgrad<br />
der Stadt und der Region bei.<br />
Impulse erhält die Wirtschaft nicht<br />
nur von der Fachhochschule, sondern<br />
auch von dem sehr gut etablierten<br />
Technologie-, Gründer- und<br />
Förderzentrum (TGF) und der wirtschaftsnahen<br />
Forschungseinrichtung<br />
GFE. So ist die Clusterstruktur des<br />
TGF direkt mit den Forschungsgebieten<br />
der FHS und der GFE gekoppelt.<br />
Produktions- und Fertigungstechnik,<br />
Medizingerätetechnik, Informationsund<br />
Kommunikationstechnologien<br />
sowie Energietechnik sind jetzt<br />
schon wichtige Technologiepfeiler.<br />
Schmalkalden ist mit seinen zahlreichen<br />
historischen Bauten und seinem<br />
kulturellen Angebot auch ein<br />
touristischer Magnet. Gelegen am<br />
Südwesthang des Thüringer Waldes,<br />
beinahe in Sichtweite von Deutschlands<br />
beliebtesten Wanderweg, dem<br />
Rennsteig, prägen Fachwerkbauten<br />
Preis wurde 1999 erstmals europaweit<br />
ausgeschrieben. Seit 2002 wendet<br />
er sich direkt an Diplomanden<br />
ausgewählter Design-Hochschulen<br />
Europas. Anfangs als Unterstützung<br />
der einheimischen Strickindustrie<br />
gedacht, hat sich der Award inzwischen<br />
zu einem unverzichtbaren<br />
Marketinginstrument für Kultur,<br />
Wirtschaft und Tourismus im Weimarer<br />
Land gemausert. Er steht in<br />
der Tradition der Region und verbindet<br />
als ein Netzwerk verschiedene<br />
Teilprojekte miteinander. Dazu<br />
gehören unter anderem die Strickworkshops<br />
mit Design-Studenten in<br />
einheimischen Unternehmen sowie<br />
seit 2002 die Designer-Börse.<br />
den mittelalterlich denkmalgeschützten<br />
Stadtkern. Kleinode sind<br />
das Rathaus von 1419, die spätgotische<br />
Hallenkirche St. Georg sowie<br />
eine fast vollständig erhaltene<br />
Schlossanlage der deutschen Renaissance,<br />
Schloss Wilhelmsburg.<br />
Der einstige, aus Bergbau und eisenverarbeitendem<br />
Handwerk resultierende<br />
Reichtum ist im Stadtbild heute<br />
noch erkennbar. Unter dem Namen<br />
„Schmalkalder Artikel“ wurden<br />
Werkzeuge und Kleineisenwaren exportiert.<br />
Zeugnisse dieser Vergangenheit<br />
sind das Besucherbergwerk<br />
„Finstertal“ und das technische<br />
Denkmal „Neue Hütte”.<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung Schmalkalden<br />
Altmarkt 1<br />
98574 Schmalkalden<br />
Tel: +49 (0)3683 667-0<br />
Fax: +49 (0)3683 667-250<br />
E-Mail: stadt@schmalkalden.de<br />
Internet: www.schmalkalden.de
INDUSTRIE<br />
ANZEIGE<br />
Moderner Betrieb mit viel Tradition<br />
Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn setzt auf Kombination aus Qualität und Leistung sowie seine Mitarbeiter<br />
Faszinierend! ist das treffende<br />
Wort beim Anblick eines Stahlabstichs,<br />
wenn rund 1 600 Grad Celsius<br />
heißer Stahl hellglühend und<br />
funkensprühend in die Gießpfanne<br />
läuft. 120 Tonnen pro Ofenfüllung<br />
und Stunde sind Normalität im<br />
Elektrostahlwerk der Stahlwerk<br />
Thüringen GmbH in Unterwellenborn.<br />
Das Ende 1995 eröffnete<br />
Elektrostahlwerk mit Stranggießanlage<br />
gilt als eines der modernsten<br />
in Europa. Es liefert das Vormaterial<br />
für die Profilstahlstraße,<br />
die im April 1992 über die Treuhandanstalt<br />
von der luxemburgischen<br />
ARBED, die heute zum Stahlkonzern<br />
Arcelor gehört, gekauft<br />
wurde.<br />
Damit wurde die mehr als 130jährige<br />
Tradition der Eisen- und<br />
Stahlproduktion an Thüringens einzigem<br />
metallurgischen Standort<br />
gesichert, der heute knapp 700<br />
Menschen, darunter über 40 Azubis,<br />
Arbeit bietet. Schon 1997 erreichten<br />
die Walzstraße, die als<br />
einzige die Modernisierung der alten<br />
Maxhütte überlebte, und das<br />
Elektrostahlwerk ihre projektierte<br />
Kapazität. Heute verlassen jährlich<br />
über 900 000 Tonnen Formstahl<br />
das Stahlwerk Thüringen. Die Produktpalette<br />
besteht in der Hauptsache<br />
aus U-, Doppel-T- und Breitflanschträgern<br />
nach europäischer<br />
und internationaler Norm. Die Philosophie<br />
des Unternehmens verknüpft<br />
die hohe Qualität seiner Erzeugnisse<br />
untrennbar mit der Produktion<br />
unter umweltfreundlichen<br />
Aspekten, Arbeitssicherheit auf<br />
höchstem Niveau und nicht zuletzt<br />
der persönlichen Entwicklung seiner<br />
Mitarbeiter. Davon kündet nicht<br />
nur ein zertifiziertes Management-<br />
system, sondern auch der Thüringer<br />
Staatspreis für Qualität, der<br />
dem Unternehmen 2002 verliehen<br />
wurde. Nicht zu vergessen das Arbeitsplatzsiegel<br />
„Arbeit plus“, mit<br />
dem die EKD Deutschland den Betrieb<br />
drei Jahre in Folge für vorbildliches<br />
arbeitsmarktpolitisches<br />
und soziales Engagement ehrte.<br />
Doch der Produzent von Profilstahl<br />
engagiert sich auch kulturell in<br />
vielfältiger Weise. Am bekanntesten<br />
ist sicher die Kunstsammlung<br />
der ehemaligen Maxhütte, die das<br />
Stahlwerk Thüringen seit 1995 als<br />
Dauerleihgabe des Landes verwaltet.<br />
Sie umfasst rund 250 Gemälde,<br />
Firmengelände vom Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn / Thüringen<br />
Grafiken, Aquarelle und Keramiken,<br />
vor Ort in Unterwellenborn geschaffen<br />
von 66 Künstlern zwischen<br />
1950 und 1989 - und wird<br />
bis heute immer wieder um neue<br />
Werke bereichert.<br />
Kontakt:<br />
Stahlwerk Thüringen GmbH<br />
Kronacher Straße 6<br />
07333 Unterwellenborn<br />
Tel.: +49 (0)3671 445-0<br />
Fax: +49 (0)3671 4451-07<br />
E-Mail: info@swt.arcelor.com<br />
Internet:<br />
www.stahlwerk-thueringen.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
17
Wirtschaftsspiegel: Thüringen<br />
mit seiner mittelständisch geprägten<br />
Wirtschaft ist auf gute<br />
Forschungseinrichtungen in der<br />
Nähe angewiesen. Wie gut funktioniert<br />
deren Zusammenarbeit<br />
mit den Unternehmen in der<br />
„Denkfabrik“?<br />
Goebel: „In der Tat ist die Thüringer<br />
18 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
Wirtschaft in hohem Maße auf die<br />
Kooperation mit öffentlichen Forschungseinrichtungen<br />
angewiesen.<br />
So sind gegenwärtig in Thüringen etwa<br />
4400 Personen im Bereich der<br />
gewerblichen Wirtschaft in Forschung<br />
und Entwicklung beschäftigt,<br />
das entspricht 4,1 FuE-Tätige je<br />
1000 Beschäftigte. Der Durchschnitt<br />
in den alten Ländern ist mehr als<br />
doppelt so groß. Während in den<br />
westdeutschen Ländern rund 70<br />
Prozent des FuE-Personals in der<br />
privaten Wirtschaft tätig ist, beträgt<br />
dieser Anteil in Thüringen nur rund<br />
50 Prozent. Hier müssen deshalb die<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
einspringen. Während sie<br />
in den Jahren 1996-1999 insgesamt<br />
rund 85 Millionen Euro so genannte<br />
Drittmitteleinnahmen aus der Wirtschaft<br />
für sich verbuchen konnten,<br />
waren es in den Jahren 2000 - 2004<br />
insgesamt mehr als 120 Millionen<br />
Euro. Eine besonders starke Rolle<br />
spielen dabei die der Forschung verpflichteten<br />
außeruniversitären Forschungseinrichtungen,<br />
die eine Steigerung<br />
von rund 58 Prozent verzeichnen<br />
können.“<br />
TITELTHEMA<br />
Patente und kein Ende?<br />
Wirtschaftsspiegel Thüringen im Gespräch mit Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel zum Technologiestandort Thüringen<br />
Prof. Dr. Jens Goebel<br />
Kultusminister<br />
Freistaat Thüringen<br />
Neue Trasse<br />
Die Qual durch Geras Talkessel hat ein absehbares Ende<br />
Gera (ul) Gleich für drei Straßenbauprojekte<br />
im Großraum Gera wurden<br />
mit dem symbolischen Spatenstich<br />
Anfang März offiziell gestartet.<br />
Dabei handelt es sich um den sechsspurigen<br />
Ausbau der Autobahn A4<br />
zwischen den Anschlußstellen Gera-<br />
Nord und Gera-Leumnitz, den Neubau<br />
der Osttangente sowie die Nordanbindung.<br />
Pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau<br />
im April 2007 in Gera<br />
und Ronneburg soll über die neuen<br />
Trassen, in die Bund und Land<br />
Thüringen insgesamt 77,2 Millionen<br />
Euro investieren, der Verkehr rollen.<br />
Im Zuge des Baugeschehens werden<br />
insgesamt 14 Brücken und zwei<br />
Überführungen errichtet. Außerdem<br />
müssen 1,5 Millionen Kubikmeter<br />
Erdreich bewegt werden.<br />
Das Planfeststellungsverfahren für<br />
den Ausbau der A4 auf rund fünf Kilometern<br />
Länge wurde bereits im<br />
März 1998 eingeleitet. Parallel dazu<br />
wurden der Neubau der Osttangente<br />
und der Nordanbindung mit dem<br />
Ziel geplant, die Landesstraße mit<br />
der Autobahn zu verknüpfen. Die<br />
2,65 Kilometer lange Osttangente<br />
führt die bereits 2000 fertiggestellte,<br />
70 Millionen Euro teure Südost-Tangente<br />
fort, die die Bundesstraßen<br />
B92 und B7 miteinander verknüpft.<br />
Die 5,7 Kilometer lange Nordanbindung<br />
schließt die Lücke von der A4<br />
in Richtung Zeitz.<br />
Als „ein wahrhaftiges Großprojekt“<br />
bezeichnete die Parlamentarische<br />
Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium,<br />
Iris Gleicke, die<br />
Bündelung der Baumaßnahmen von<br />
Bund und Land Thüringen. Sie verband<br />
damit die Hoffnung auf „mehr<br />
Beschäftigung für die Region”. Die<br />
soll bereits das an der Nordtangente<br />
gestartete Pilotprojekt bringen. Gefördert<br />
mit einer Million Euro von<br />
der Bundesagentur für Arbeit, finden<br />
dort 15 Fachkräfte eine den Tarifverträgen<br />
entsprechende Beschäftigung<br />
im ersten Arbeitsmarkt.<br />
Im Freistaat beobachtet<br />
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />
Wirtschaftsspiegel: Nach der<br />
Wende ist im Grunde eine neue<br />
Wissenschafts- und Forschungslandschaft<br />
entstanden. Wo steht<br />
der Freistaat heute? Hat die<br />
„Denkfabrik“ genügend Erfinder?<br />
Goebel: „Erfinder kann man nie genug<br />
haben. Aber eine sehr positive<br />
Bilanz haben wir schon aufzuweisen.<br />
So gab es 1995 aus Thüringen 488<br />
Patentanmeldungen. Im vergangenen<br />
Jahr waren es schon 831. Bezogen<br />
auf die Einwohnerzahl liegt<br />
Thüringen mit deutlichem Abstand<br />
an der Spitze aller neuen Länder und<br />
inzwischen sogar vor drei alten Bundesländern.<br />
Bemerkenswert ist,<br />
dass der Anteil der aus den Wissenschaftseinrichtungen<br />
und von freien<br />
Erfindern stammenden Patente in<br />
Thüringen besonders hoch ist. Ingesamt<br />
gesehen ist die Wissenschaftsund<br />
Forschungslandschaft in Thüringen,<br />
wie man heute sagt,<br />
‘gut aufgestellt’. Wir haben in den<br />
vergangenen Jahren große Fortschritte<br />
gemacht, auch wenn uns die<br />
Finanznot der öffentlichen Haushalte<br />
zunehmend Probleme bereitet.“<br />
Bühne mit Besucherrekord<br />
Rudolstadt (su) Aus immer größerer<br />
Entfernung kommen Besucher<br />
ins Theater Rudolstadt und bescherten<br />
der Spielstätte im vergangenen<br />
Jahr einen Besucherrekord.<br />
Mehr als 50 000 Menschen besuchten<br />
im Jahre 2004 die Vorstellungen<br />
der drei Spielstätten. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr war das ein Zu-<br />
Wirtschaftsspiegel: Die mittelständische<br />
Wirtschaft beklagt<br />
zunehmend einen Mangel an<br />
Fachkräften. Zugleich wandern<br />
immer mehr Absolventen Thüringer<br />
Hochschulen in andere Länder<br />
ab. Fehlt es der Ausbildung<br />
an Praxisnähe?<br />
Goebel: „Die Frage kann ich mit einem<br />
klaren NEIN beantworten. Vor<br />
allem an den Fachhochschulen des<br />
Landes, aber auch an den Universitäten<br />
wird ein reger Kontakt mit<br />
der Praxis gepflegt. So betrachten<br />
etwa die Studenten der TU Ilmenau<br />
die in nahezu allen Studiengängen<br />
zu belegenden Praktika geradezu als<br />
ein ‘Markenzeichen’ der Universität.<br />
Als besonderes Beispiel der "Praxisnähe"<br />
kann ich auch den neuartigen<br />
Studiengang ‘Optronic’ im Verbund<br />
der Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
und der TU Ilmenau nennen. Der<br />
Studiengang ist nachfrageorientiert<br />
entstanden, denn die optische Industrie<br />
braucht bis 2<strong>01</strong>0 etwa 6000<br />
Fachkräfte.“<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTUER UWE FROST<br />
wachs von rund 20 Prozent. Gleichzeitig<br />
erhöhte sich auch die Zahl<br />
der Vorstellungen von 290 auf 380<br />
jährliche Aufführungen. Nach der<br />
Fusion mit dem Theater Eisenach<br />
trennten sich die Rudolstädter<br />
2003, nach siebenjähriger Zusammenarbeit,<br />
aus dem Spielstätten-<br />
Verbund.
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />
20 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
SPECIAL GOTHA<br />
Findige Tüftler<br />
A<br />
uch wenn das Wort Humankapital eben erst als ‘Unwort des Jahres’<br />
von einigen zumindest nicht ganz auf der Höhe der Zeit lebenden Wissenschaftlern<br />
gekürt wurde, so ist gerade dieses Humankapital der<br />
überzeugendste Standortfaktor, über den der Landkreis Gotha verfügt.<br />
Ob Hightech oder Traditionsprodukt - der Landkreis Gotha ist reich an findigen<br />
Tüftlern und kreativen Köpfen. Übrigens<br />
nicht erst in jüngerer Zeit, sondern in und um<br />
Gotha hat sich seit mehr als hundert Jahren eine<br />
bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung<br />
vollzogen, die sich auf reiche Erfahrungen und<br />
gewachsene Strukturen stützen kann. Es findet<br />
sich hier eine große Vielfalt an Branchen und ein<br />
zunehmendes Selbstvertrauen, Entwicklungen zu<br />
befördern, die sich aus dem gesunden Mix aus<br />
Wirtschaft, Bildung und Kultur ergeben. In und<br />
um Gotha finden wir zudem eine unvergleichliche<br />
Kulturlandschaft vor, die auf die Wirtschaft ebenso<br />
befruchtend wirkte wie die Wirtschaft auf die<br />
kulturelle Entwicklung.<br />
Nicht allein der berühmte „Gotha”, der Adels-<br />
Almanach, hat dafür gesorgt, dass der Name der<br />
Stadt bekannt wurde, die Gothaer Versicherung<br />
oder die wunderbaren geographischen Karten<br />
aus dem Perthes Verlag haben ebenso dazu bei-<br />
getragen.<br />
Gotha ist das Verwaltungszentrum, das aus dem<br />
Umland gespeist wird und deren Impulse wiederum<br />
auf den Kreis wirken. Denn Gotha und der dazugehörige<br />
Landkreis liegen fast in der Mitte<br />
Deutschlands und haben durch ihre Verkehrsanbindung<br />
an die BAB 4 einen beachtlichen Standortvorteil<br />
und sind hervorragend positioniert<br />
an einer Zentrums-Achse, die einmal über den<br />
Raum Eisenach in die Wirtschaftszentren Hes-<br />
Walter Botschatzki<br />
Geschäftsführer<br />
Multicar Spezialfahrzeuge GmbH<br />
Waltershausen und<br />
Präsident des Verbandes der Wirtschaft<br />
Thüringens e. V.<br />
sens und Nordrhein-Westfalens führt und zum anderen nach Erfurt und weiter<br />
nach Weimar und Jena bis ins mitteldeutsche Industriegebiet reicht. Und<br />
natürlich ist der Landkreis deshalb geradezu prädestiniert für logistische Unternehmen,<br />
die es hier in beachtlicher Anzahl gibt.<br />
Andererseits ist es auch nach Ilmenau nicht weit, dem Universitätsstandort,<br />
der sich für Branchen, wie wir sie im Gothaer Umland haben, bestens anbietet.<br />
Denn Maschinen- und Fahrzeugbau, informations- und kommunikationstechnologische<br />
Unternehmen gehören zum Spektrum des Standortes.<br />
Den touristischen Wert dieser Region unerwähnt zu lassen, wäre eine nicht<br />
wieder gut zu machende Sünde, denn mit Gotha und den Drei Gleichen, dem<br />
Bachort Wechmar, Tabarz und dem Inselsberg - um nur einiges zu nennen -<br />
kann der Gothaer Landkreis alles bieten, was an Kultur und Landschaft bemerkenswert<br />
und schön ist. Gotha und der Landkreis sind eine innovative<br />
und wettbewerbsfähige Region, eher nicht so laut und oftmals zu bescheiden<br />
im Auftreten, aber auf keinen Fall weniger attraktiv und dynamisch als andere<br />
erfolgreiche Wirtschaftsstandorte in Deutschland.
Die Multicar Spezialfahrzeuge<br />
GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen<br />
im Raum Thüringen,<br />
welches mit seinen Produkten im<br />
deutschen, ost- und westeuropäischen<br />
Markt seinen festen Platz<br />
hat. Über 80 Jahre Erfahrungen in<br />
der Branche spiegeln sich in der<br />
Qualität der heutigen Produkte wider.<br />
Zur Produktpalette gehören der<br />
M 26, der klassische Spezialtrans-<br />
porter mit Geräteträger-Funktion,<br />
der FUMO, der moderne, universelle<br />
Geräteträger mit Spezialtransporter-Funktion,<br />
auch als Hydrostat<br />
und mit Doppelkabine und der TRE-<br />
MO Carrier und Carrier S, die Neuheit<br />
aus dem Hause Multicar - der<br />
extra schmale Allround-Geräteträger<br />
mit der hohen Leistung.<br />
Die Fahrzeuge sind kompakt und<br />
wendig, variabel und geländegängig,<br />
robust und stark, haben eine<br />
hohe Nutzlast, sind ergonomisch<br />
und sicher, modular und langlebig,<br />
wirtschaftlich und servicefreundlich.<br />
Diese bewährten Multicar-Vorteile<br />
überzeugten auch die Truppe<br />
SPECIAL GOTHA<br />
Landschaft, Kultur und Tourismus<br />
Der Landkreis Gotha im Westen Thüringens beeindruckt durch wirtschaftliche Vielseitigkeit und Beständigkeit<br />
Das Schloss Friedenstein ist der größte Schlossbau in Thüringen nach dem<br />
30jährigen Krieg. Der Magdeburger Festungsbauer Andreas Rudolphi führte<br />
den Schlossbau 1643-54 aus. Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg<br />
war Auftraggeber für den Schlossbau.<br />
Der Landkreis Gotha im Westen des<br />
Freistaates Thüringen beeindruckt<br />
Einheimische und Besucher durch<br />
stetig wachsende Vielseitigkeit. Im<br />
Süden des Landkreises Gotha befindet<br />
sich der Thüringer Wald mit<br />
Höhenlagen zwischen 700 und 900<br />
Metern. Berühmt ist der insgesamt<br />
168 Kilometer lange Rennsteig, der<br />
auf 35 Kilometern Länge den Landkreis<br />
südlich begrenzt. Der Naturpark<br />
Thüringer Wald bietet den Gästen<br />
des Landkreises Gelegenheit<br />
zum Wandern und lockt mit schönen<br />
Tälern, Bächen, Flüssen,<br />
Höhlen und Wasserfällen.<br />
Auf dem Gebiet des Landkreises<br />
befindet sich auch der 916 Meter<br />
hohe „Großer Inselsberg“, der ein<br />
einmaliger touristischer Magnet ist.<br />
Von dort bietet sich ein fantastischer<br />
Rundblick auf das Grüne Herz<br />
Deutschlands. Zu den landschaftlich<br />
reizvollen Gegenden zählen<br />
weiterhin die Feld- und Wiesenlandschaft<br />
im Thüringer Becken und die<br />
Fahnersche Höhe im Nordwesten<br />
des Kreises, eines der wichtigsten<br />
Obstanbaugebiete Thüringens.<br />
Der Landkreis Gotha verfügt über<br />
eine Reihe von namhaften Burgen<br />
und Schlössern, Museen und sonstigen<br />
kulturellen Einrichtungen.<br />
Einheimische und Gäste erfreut die<br />
Vielzahl der vorhandenen Bäder in<br />
landschaftlich reizvoller Gegend.<br />
Die Thüringer Klassikstraße ist die<br />
touristische Route durch eine der<br />
interessantesten deutscher Kulturlandschaften.<br />
Sie führt den Gast<br />
auch nach Gotha. Weiterhin streift<br />
die deutsche Spielzeugstraße den<br />
Landkreis Gotha (Ohrdruf, Georgenthal<br />
und Waltershausen).<br />
ANZEIGE<br />
Multicar - Qualität setzt sich durch<br />
und eröffneten für Multicar ein völlig<br />
neues Geschäftsfeld. Die Multicar<br />
Spezialfahrzeuge GmbH erhielt<br />
von Krauss Maffei Wegmann 2004<br />
den Zuschlag als Zulieferant des<br />
kompletten Triebstranges und Fahrgestelles<br />
für den geländegängigen<br />
Truppentransporter MUNGO.<br />
Eine Vielzahl von An-, Auf- und Vorbauten,<br />
die mittels Schnellwechselsystem<br />
innerhalb kürzester Zeit<br />
umgerüstet werden können, komplettieren<br />
die Trägerfahrzeuge.<br />
Mit diesem Konzept ist ein wirtschaftlicher<br />
Ganzjahreseinsatz der<br />
Fahrzeuge in Kommunen, Bauwirtschaft,<br />
GaLa-Bau, Entsorgung,<br />
„Thüringen kann auf ein gut ausgebildetes<br />
Arbeitskräftepotenzial<br />
und gute Infrastruktur verweisen.<br />
Vorteilhaft ist, dass viele Gewerbegebiete<br />
Bahnanschluss haben.<br />
Außerdem verfügt der Freistaat<br />
über moderne Bildungseinrichtungen,<br />
vor allem im Bereich der<br />
Berufsausbildung.<br />
Der Landkreis Gotha ist nach wie<br />
vor attraktiv für Investoren. Er<br />
bietet gute Entwicklungschancen<br />
für ganz unterschiedliche Branchen,<br />
welches die Vielfalt der tätigen<br />
Unternehmen beweist Unternehmer<br />
in Thüringen sind<br />
grundsätzlich optimistisch und<br />
investieren mit Weitblick.<br />
Dennoch sollten sie mutiger sein<br />
und Netzwerke knüpfen, um ihre<br />
Interessen besser vertreten zu<br />
können.“<br />
Evelin Groß<br />
MdL Freistaat Thüringen<br />
Handwerk, Transport und anderer<br />
Branchen gewährleistet.<br />
Das Unternehmen im Westen von<br />
Thüringen erzielte 2004 cirka 41<br />
Millionen Euro Umsatz und beschäftigt<br />
derzeit 234 Mitarbeiter,<br />
inklusive 24 Auszubildender.<br />
Kontakt:<br />
Multicar Spezialfahrzeuge GmbH<br />
Industriestraße 3<br />
99880 Waltershausen<br />
Tel.: +49 (0)3622 640-0<br />
Fax:+49 (0)3622 640-304<br />
E-Mail: info@multicar.de<br />
Internet: www.multicar.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
21
22 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
SPECIAL GOTHA
SPECIAL GOTHA<br />
Ursprung von Victoria, Allianz & Co<br />
Gothaer Museum dokumentiert an historischer Stelle die bewegte Geschichte des Versicherungswesens<br />
ANZEIGE<br />
Die Thüringer Rostbratwurst wird<br />
nicht nur in Thüringen gerühmt.<br />
Mittlerweile haben auch Grills aus<br />
dem thüringischen Georgenthal bundesweit<br />
einen hervorragenden Ruf.<br />
Der Hersteller, die THÜROS - Gestelltechnik<br />
Georgenthal GmbH, gibt<br />
es mittlerweile seit 1992. Hervorgegangen<br />
aus einem Treuhand-Unternehmen,<br />
startete man mit zehn Leuten<br />
und beschäftigte sich zunächst<br />
nur mit der Herstellung von Galvano-,<br />
Lackier- und Transportgestellen.<br />
Doch schon 1993 entwickelte<br />
das Unternehmen einen Grill und<br />
startete mit der Produktion der Original<br />
Thüringer Bratroste Thüros®<br />
aus Edelstahl, die heute in ganz<br />
Deutschland und in viele Länder Europas<br />
und darüber hinaus, verkauft<br />
werden. Inzwischen bietet Thüros eine<br />
ganze Palette von Grills an, angefangen<br />
vom einfachen Tischgerät bis<br />
hin zum professionellen Großgerät.<br />
Viele große Handelsketten haben die<br />
Grills aus Georgenthal inzwischen<br />
gelistet.<br />
Für den Erfolg macht Geschäftsführer<br />
Peter Schneider mehrere Gründe<br />
Der Aktenstapel ist gut<br />
zwei Meter hoch. Er beschäftigt<br />
sich mit nur einem<br />
einzigen Versicherungsfall,<br />
einem Verkehrsunfall<br />
mit Blechschaden,<br />
erzählt Ibolya<br />
Spengler, vom Gothaer<br />
Haus der Versicherungsgeschichte.<br />
Das Museum<br />
sei das einzige seiner<br />
Art in Europa und wohl<br />
das größte weltweit. Auf<br />
rund 2000 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche<br />
wird so ziemlich alles<br />
präsentiert, was die Geschichte<br />
des Versicherungswesens<br />
illustriert.<br />
Der Standort Gotha ist<br />
kein Zufall. In der<br />
Thüringer Stadt gründete<br />
der Kaufmann Ernst<br />
Wilhelm Arnoldi (1778-<br />
1841) im Jahre 1820 die<br />
erste Feuerversicherungsbank<br />
und sieben<br />
Jahre später die erste<br />
Lebensversicherungs-<br />
Passend zur Wurst<br />
Thüringer Unternehmen fertigt Grills aus Edelstahl für edle Genüsse und schöne Stunden<br />
verantwortlich. Zum einen gibt es<br />
seit längerem einen Trend zu hochwertigen<br />
und komfortablen Geräten<br />
aus Edelstahl. Dabei legt sein Unternehmen<br />
Wert darauf, dass alle Teile<br />
bis hin zu den Verbindungsschrauben<br />
aus Edelstahl sind. Bei der Konstruktion<br />
sei zudem auf eine einfache<br />
Montage gelegt worden, so dass<br />
der Kunde den Grill mit wenigen<br />
Handgriffen zusammenbauen kann.<br />
Zudem biete Thüros ein reichhaltiges<br />
Zubehörsystem an. So gebe es<br />
zu allen Modellreihen seitliche Ablagen,<br />
Räucheraufsätze, Wokaufsätze,<br />
Brathauben, verschiedene motorgetriebene<br />
Fleischspieße, Windbleche<br />
oder Bratschalen.<br />
Die Mitarbeiterzahl hat sich in den<br />
letzten Jahren auf 25 erhöht und in<br />
der Saison steigt bis auf 35. In den<br />
letzten Jahren wurde auch sehr viel<br />
in die Modernisierung des Maschinenparks<br />
investiert. Alle Edelstahlblechteile<br />
werden auf modernen Laseranlagen<br />
geschnitten und moderne<br />
Robotertechnik hilft beim<br />
Schweißen und Kanten. Eine neue<br />
Lagerhalle wurde bereits 2003 er-<br />
bank Deutschlands. Er legte damit<br />
den Grundstein für die spätere Gothaer<br />
Versicherungen.<br />
Das Museum ist in sieben Abschnitte<br />
unterteilt. Beträchtlichen Raum<br />
nimmt dabei der verheerende Brand<br />
in Hamburg vom 5. Mai 1842 ein.<br />
Dabei wurden tausende Häuser zerstört.<br />
Die Gothaer Feuerversicherungsbank<br />
musste den größten Teil<br />
der Schäden regulieren. Dafür wurden<br />
Münzen im Wert von 250 000<br />
Talern eigens mit einem Schiff aus<br />
Berlin in die Hansestadt gebracht,<br />
erzählt Spengler.<br />
Bilder und Gemälde rufen den Brand<br />
und seine Auswirkungen in Erinnerungen.<br />
Zahlreiche Dokumente ergänzen<br />
die Darstellung ebenso wie<br />
Feuerwehrgeräte und -ausrüstungen<br />
aus jener Zeit.<br />
Überhaupt sind in dem Museum<br />
zahlreiche Stücke zusammengetragen,<br />
die die Geschichte des Versicherungswesens<br />
nachvollziehbar machen.<br />
Dazu gehören 2000 Blechschilder<br />
eines Sammlers aus Florida<br />
ebenso wie Rechenapparate und<br />
transportable Schreibmaschinen<br />
richtet. Im kommenden<br />
Jahr<br />
soll auch das<br />
einzige Deutsche<br />
Grillgerätemuseum<br />
wieder eröffnet<br />
werden, das<br />
aus Platzmangel<br />
geschlossen<br />
werden musste.<br />
Auf dem Firmengelände<br />
steht<br />
noch eine weitere<br />
Attraktion,<br />
der größte Kaminzuggrill<br />
der Welt, welcher ins<br />
Guinness Buch der Rekorde 2000<br />
eingetragen ist. Der Thüros -“Riese“<br />
ist 4 Meter hoch und wird zu vielen<br />
Events rund ums Grillen, wie nationale<br />
und internationale Grillmeisterschaften<br />
eingesetzt.<br />
Im Jahr 20<strong>01</strong> wurde das Firmengelände<br />
in einen Park voller Pflanzen<br />
und Blumen verwandelt. 70 000 Blumenzwiebeln,<br />
unter anderem viele<br />
Narzissen und Krokusse, verwandeln<br />
es in ein Blumenmehr. Damit<br />
wurde das Firmengelände zu einer<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Bedeutenden<br />
Raum nimmt in der Ausstellung<br />
auch der Versicherungsgründer Arnoldi<br />
ein. Gezeigt werden dessen gesamtes<br />
Archiv, Bilder und Gemälde,<br />
Büsten und ein festlicher Degen.<br />
Das Museum beherbergt ferner eine<br />
Fachbibliothek für Versicherungsliteratur<br />
mit rund 10 000 Bänden und<br />
Policen aus dem 19. Jahrhundert.<br />
Teile der Ausstellung sind der Geschichte<br />
der Gothaer Versicherungen<br />
im Wandel der Zeiten gewidmet,<br />
beispielsweise der Weggang nach<br />
Köln und Göttingen 1946 und die<br />
Rückkehr in den Osten Deutschlands<br />
1990 nach dem Fall der Mauer.<br />
Der Wiedervereinigung verdankt das<br />
Museum auch eine Sammlung von<br />
handgeschriebenen Jahresberichten<br />
der Jahre 1821 bis 1900. Sie waren<br />
1992 in Potsdam im zentralen Bundesarchiv<br />
wiederentdeckt und ein<br />
Jahr später an die Gothaer Versicherungen<br />
zurückgegeben worden.<br />
Das Museum ist mittwochs und<br />
samstags jeweils von 10.00 bis<br />
12.00 Uhr oder nach Vereinbarung<br />
geöffnet.<br />
Attraktion für die Einwohner und Besucher<br />
des staatlich anerkannten<br />
Erholungsortes Georgenthal. Altes<br />
gesammeltes Bauerngerät verschönert<br />
außerdem das Gelände.<br />
Kontakt:<br />
Thüros Handels GmbH & Co. KG<br />
Bahnhofstraße 55-57<br />
99887 Georgenthal<br />
Tel.: + 49 (0)36253 366-0<br />
Fax: + 49 (0)36253 366-19<br />
E-Mail: thueros@t-online.de<br />
Internet: www.thueros.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
23
24 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
SPECIAL GOTHA<br />
Der Landkreis Got<br />
Fläche: 935,60 km2<br />
Einwohner: 146.632<br />
Einwohner pro km2: 157<br />
Städte: Gotha, Waltershausen, Friedrichroda, Ohrdruf, Tambach-Dietharz<br />
Natur und Landschaft, Kultur und Tourismus<br />
Im Süden des Landkreises befindet sich der Thüringer Wald mit Höhenlagen zwischen 700 und 900 Metern. Berühmt<br />
ist der insgesamt 168 Kilometer lange Rennsteig, der auf 35 Kilometern Länge den Landkreis südlich begrenzt. Der<br />
Naturpark Thüringer Wald bietet den Gästen des Landkreises Gelegenheit zum Wandern und lockt mit schönen<br />
Tälern, Bächen , Flüssen, Höhlen und Wasserfällen. Auf dem Gebiet des Landkreises befindet sich auch der 916 Meter<br />
hohe "Großer Inselsberg", der ein einmaliger touristischer Magnet ist. Von dort bietet sich ein fantastischer Rundblick<br />
auf das Grüne Herz Deutschlands. Zu den landschaftlich reizvollen Gegenden zählen weiterhin die Feld- und<br />
Wiesenlandschaft im Thüringer Becken und die Fahnersche Höhe im Nordwesten des Kreises, eines der wichtigsten<br />
Obstanbaugebiete Thüringens.<br />
Der Landkreis Gotha verfügt über eine Reihe von namhaften Burgen und Schlössern, Museen und sonstigen kulturellen<br />
Einrichtungen. Einheimische und Gäste erfreut die Vielzahl der vorhandenen Bäder in landschaftlich reizvoller<br />
Gegend. Die Thüringer Klassikstraße ist die touristische Route durch eine der interessantesten deutscher Kulturlandschaften.<br />
Sie führt den Gast auch nach Gotha. Weiterhin streift die deutsche Spielzeugstraße den Landkreis Gotha<br />
(Ohrdruf, Georgenthal und Waltershausen).<br />
Wirtschaft<br />
Der Landkreis Gotha gehört zu den wirtschaftlich starken Kreisen des Freistaats. Charakteristisch ist die Branchenvielfalt.<br />
Dabei bilden Metallverarbeitung, Fahrzeug- und Maschinenbau, Kautschuk- und Kunststoffindustrie, Baustoff-<br />
sowie Druckindustrie und das Ernährungsgewerbe den Schwerpunkt. Im Norden des Kreises ist vor allem die<br />
Landwirtschaft zu Hause. Der südliche Teil mit dem Thüringer Wald gilt dagegen als touristischer Magnet.<br />
Kontakt:<br />
Landratsamt Gotha<br />
Amt für Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung<br />
und Bauordnung<br />
Fachdienst Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
Postanschrift:<br />
18.-März-Str. 50<br />
99867Gotha
SPECIAL GOTHA<br />
ha im Herzen Europas<br />
Hausanschrift:<br />
Emminghausstr.8<br />
99867 Gotha<br />
Tel.: +49 (0)3621 214-379 und<br />
Tel.: +49 (0)3621 214-122<br />
Fax: +49 (0)3621 214-1<strong>05</strong><br />
E-Mail: M.Bueschleb@kreis-gth.de<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
Bundesfernstraßen:<br />
A 4 Bautzen - Bad Hersfeld/Kirchheimer Dreieck mit den<br />
Anschlussstellen im Landkreis Gotha<br />
Neudietendorf/Arnstadt, Wandersleben,<br />
Gotha, Gotha-West/Boxberg, Waltershausen<br />
A 71 Erfurt - Meiningen. Sie tangiert den Landkreis im Westen<br />
B 7 Erfurt - Gotha - Eisenach<br />
B 247 Suhl - Gotha - Mühlhausen<br />
B 88 im Süden des Kreises. Sie verbindet Ilmenau und Eisenach.<br />
Flughäfen:<br />
Erfurt (25 Kilometer entfernt)<br />
Altenburg (140 Kilometer)<br />
Leipzig-Halle (170 Kilometer)<br />
Frankfurt/Main (230 Kilometer)<br />
Eisenbahn:<br />
ICE-Strecke Frankfurt/Main - Halle/Leipzig - Berlin bzw. Dresden<br />
Hinzu kommt ein Netz des Personennahverkehrs auf Straße und Schiene.<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
25
FOTO: THÜRINGER WALDBAHN<br />
Die Schweißtechnische Kursstätte<br />
der Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH<br />
ist nur eine von 417 in Deutschland.<br />
Aber sie ist eine der größten. Und<br />
aus ihr gehen Sieger hervor, weiß<br />
der Leiter der Kursstätte, Olaf Kopplin.<br />
Beim Bundeswettbewerb „Ju-<br />
26 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
gend schweißt“ im September 2004<br />
kamen vier der fünf Gewinner aus<br />
Gotha, der fünfte belegten einen<br />
zweiten Platz. Sie waren damit die<br />
Besten unter rund 10 000 Jungschweißern<br />
aus den 417 Kursstätten.<br />
Beim vorangegangen Wettbewerb<br />
2002 in Aachen dominierten<br />
ebenfalls die Schweißer aus Gotha.<br />
Die Kursstätte hat eine lange Tradition.<br />
Gegründet und aufgebaut wur-<br />
SPECIAL GOTHA<br />
Lange Strecke mit langer Tradition<br />
Durch romantische und malerische Landschaften befördert die Thüringerwaldbahn ihre Fahrgäste<br />
Am Fuße des Inselsberges, der mit<br />
einer Höhe von 916 Metern der markanteste<br />
und höchste Berg des nordwestlichen<br />
Thüringer Waldes ist,<br />
liegt der anmutige Kur- und Erholungsort<br />
Tabarz (450 ü NN). Mit seinen<br />
vielartigen Fremdenverkehrseinrichtungen,<br />
wunderschönen Wanderwegen<br />
sowie stattlichen Villen<br />
und Pensionshäusern ist dieser kleine<br />
Ort schon seit mehr als 100 Jahren<br />
ein beliebter Anziehungspunkt<br />
für Menschen, die Erholung und Entspannung<br />
suchen. Wanderungen<br />
durch den Lauchagrund oder die Besteigung<br />
des Inselsberg sind beliebte<br />
Erlebnisse. Ein ideales Ziel für einen<br />
Familienausflug ist die unweit<br />
des Kleinen Inselsberg gelegene<br />
1000 Meter lange Sommerrodelbahn.<br />
Übrigens verfügt dieser<br />
schmucke Ort über ein neues Kurund<br />
Familienbad mit Erlebnisbecken,<br />
welches eine Anziehungs-<br />
Siegertypen aus Gotha<br />
Die Schweißtechnische Kursstätte der Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH ist eine der besten Deutschlands<br />
Die Sieger beim Bundeswettbewerb "Jugend schweißt" 2004 in Koblenz<br />
FOTO: THÜRINGER WALDBAHN<br />
punkt für Gäste aus nah und fern ist.<br />
Hier endet nach fast 22 Kilometern<br />
die Fahrt der Thüringerwald Bahn.<br />
Ausgangspunkt der Stecke ist Gotha.<br />
Dort wurde 1894 mit der Fertigstellung<br />
eines ersten rund zwei Kilometer<br />
langen Streckenabschnittes der<br />
Grundstein für die Bahnverbindung<br />
gelegt. Erst 1914 beginnen die Bauarbeiten<br />
für die Weiterführung über<br />
Sundhausen, Leina - Wahlwinkel,<br />
de sie noch zu DDR-Zeiten von Rudolf<br />
Weber, dessen Namen sie heute<br />
trägt. Nach der Wende hielten die<br />
Manager der Gothaer Fahrzeugtechnik<br />
an dem Ausbildungsbebetrieb<br />
fest. Aus gutem Grund, berichtet<br />
Kopplin. Denn das traditionsreiche<br />
Unternehmen, dass sich seit 1997<br />
auf die Fertigung von Kranauslegern<br />
spezialisiert hat und alle namhaften<br />
Kranfahrzeughersteller beliefert, ist<br />
auf höchst qualifizierte Schweißer<br />
angewiesen. Von den 233 Mitarbeitern<br />
sind allein 118 ausgebildete<br />
Schweißer.<br />
Die Ausleger sind sicherheitstechnisch<br />
sehr anspruchsvoll, begründet<br />
Kopplin diese Notwendigkeit. Deshalb<br />
wird Spezialstahl verwendet,<br />
der in höchster Qualität verschweißt<br />
werden muss, damit die Konstruktionen<br />
allen Sicherheitsanforderungen<br />
genügen. Deshalb legt das Werk<br />
auch großen Wert darauf, die<br />
Schweißerausbildung im eigenen<br />
Unternehmen zu halten, obwohl zum<br />
größeren Teil für fremde Firmen<br />
ausgebildet wird.<br />
Allein im vergangenen Jahr durchlie-<br />
Ibenhain, Schnepfenthal, Reinhardsbrunn<br />
- Friedrichroda bis nach Tabarz.<br />
Nach vielen Verzögerungen<br />
wurde dieser Abschnitt 1929 für den<br />
Verkehr frei gegeben. Seit dem rollt,<br />
mit einigen Einschränkungen, regelmäßig<br />
und reibungslos die Thüringerwaldbahn<br />
auf dieser reizvollen<br />
Strecke. Heute nutzen größtenteils<br />
Touristen das Angebot für einen Tagesausflug<br />
ins Gothaer Umland.<br />
fen 1745 Personen die Kursstätte,<br />
ließen sich hier zum Schweißer ausbilden,<br />
absolvierten eine Qualifizierung<br />
oder legten vorgeschriebene<br />
Wiederholungsprüfungen ab. Die<br />
Lehrlinge kommen aus dem eigenen<br />
Betrieb, in der Mehrzahl aber von<br />
Unternehmen und Handwerksbetrieben<br />
aus der Region. Auch das Arbeitsamt<br />
schickt immer wieder Leute<br />
vorbei, um sie zu qualifizieren.<br />
Wie gut die Ausbildung ist, dafür<br />
sprechen die Ergebnisse bei den<br />
Bundeswettbewerben, sagt Kopplin.<br />
Für die Sieger hat das noch einen<br />
Nebeneffekt, weiß der Chef der Ausbildungsstätte:<br />
Sie brauchen sich<br />
um einen Arbeitsplatz keine Sorgen<br />
zu machen.<br />
Kontakt:<br />
Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH<br />
Fliegerstraße 5<br />
99867 Gotha<br />
Tel.: +49 (0)3621 8789-21<br />
Fax: +49 (0)3621 8789-38<br />
E-Mail: info@sk-gftgotha.de<br />
Internet: www.sk-gftgotha.de
SPECIAL THÜRINGEN<br />
Brandt-Zwieback nun in aller Munde<br />
Seit 20<strong>01</strong> wird das Gebäck im Werk Ohrdruf im Herzen von Thüringen hergestellt<br />
Zwieback-Produktionsanlagen im Werk Ohrdurf / Thüringen<br />
Brandt-Zwieback - das ist goldgelber<br />
knuspriger Zwiebackgenuss mit unverwechselbarem<br />
Röstgeschmack.<br />
Längst Kult geworden stehen das<br />
lächelnde Kind auf orangenem Grund<br />
sowie der klassische Schriftzug seit<br />
Jahrzehnten für Frische und Qualität.<br />
Mit seinen Erzeugnissen genießt<br />
Brandt großes Verbrauchervertrauen<br />
und ist mit einem Marktanteil von<br />
über 73 Prozent unbestrittene Nummer<br />
Eins im Zwieback-Markt. Wer<br />
ANZEIGE<br />
Zwieback sagt, meint Brandt-Zwieback.<br />
Flaggschiff des Unternehmens ist nach<br />
wie vor der Brandt Markenzwieback.<br />
Die einstige Marschverpflegung für<br />
Soldaten avancierte zum Küchenklassiker.<br />
Dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein<br />
entsprechend, liegt der<br />
Zwieback durch seinen niedrigen Fettgehalt<br />
und einen Kohlenhydratanteil<br />
voll im Trend. Neben dem Klassiker<br />
erfreuen sich heute die Geschmacks-<br />
richtungen Schokolade, Kokos, Anis<br />
oder auch Apfel und Vollkorn großer<br />
Beliebtheit. Große Erfolge feiert auch<br />
der kleine Bruder des „großen” Zwiebacks:<br />
die Mini Zwiebäcke erobern mit<br />
den beliebten Geschmacksvarianten<br />
Schoko, Kokos, Milch und Erdbeer-Joghurt<br />
die Gaumen der Verbraucher.<br />
Jährlich werden allein in Deutschland<br />
mehr als 60 Millionen Packungen<br />
Brandt-Zwieback in allen Variationen<br />
gegessen, die alle im Werk Ohrdruf in<br />
Thüringen hergestellt werden. Brandt<br />
beschäftigt aktuell 1028 Mitarbeiter<br />
an 5 Standorten in Deutschland. Zur<br />
Brandt - Gruppe gehören die Tocherfirmen<br />
Burger, die Nummer Eins im<br />
Ostdeutschen Knäckemarkt (Sachsen-<br />
Anhalt), der Snackhersteller Pauly<br />
(Hessen) sowie das Schokoladenwerk<br />
in Landshut. Sitz und Verwaltung der<br />
Brandt-Gruppe ist Hagen, NRW.<br />
Kontakt:<br />
Brandt Zwieback - Schokoladen<br />
GmbH+Co.KG<br />
Verwaltung Hagen<br />
Enneperstraße 140a<br />
58135 Hagen<br />
Tel.: +49 (0)2331 477-0<br />
Fax: +49 (0)2331 477-190<br />
E-Mail:<br />
marketing@brandt-gmbh.de<br />
Internet:<br />
www.brandt-zwieback.de<br />
Brandt Zwieback GmbH+Co.KG<br />
Zwiebackwerk<br />
Herrenhöfer Landstraße 4<br />
99885 Ohrdruf<br />
Tel.: +49 (0)3624 3088-0<br />
Fax: +49 (0)3624 3088-75<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
27
Ernst Bartsch<br />
Staplersysteme<br />
ZF GmbH Gotha<br />
„Der Standort Gotha hat in unserem<br />
Konzern ein gutes Image. Davon<br />
zeugen die hohen Investitionen<br />
in den letzten Jahren. Die Mitarbeiter<br />
sind einsatzbereit und flexibel.<br />
Auch haben wir in Gotha<br />
gute Erfahrungen mit den Behörden<br />
gemacht. Genehmigungsverfahren<br />
gehen kaum schneller als<br />
hier. Hinzu kommt ein gutes facharbeiterpotenzial<br />
in der Region, eine<br />
hervorragende Verkehrsanbindung.<br />
Und auch das Umfeld hat<br />
seinen Charme: der Thüringer<br />
Wald, Erfurt mit seinen Einkaufsmöglichkeiten<br />
und guten Restaurants,<br />
das große kulturelle Angebot<br />
in Erfurt und Weimar.”<br />
Wirtschaftliches<br />
Zugpferd<br />
28 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
Sie sind in der ganzen Welt im Einsatz:<br />
Antriebstechnik für Elektrostapler<br />
von der ZF GmbH in Gotha.<br />
Renommierte Hersteller verlassen<br />
sich auf sie, unter anderen die<br />
Jungheinrich-Gruppe, die Linde-<br />
Gruppe, die Toyota-Gruppe. Gebaut<br />
werden Antriebe für Stapler mit 1<br />
bis 5 Tonnen Hublast, sagt Geschäftsführer<br />
Ernst Bartsch. Etwa<br />
70 000 Antriebe werden derzeit pro<br />
Jahr gefertigt. Bis Ende des Jahrzehnts<br />
sollen es 100 000 sein.<br />
Das Unternehmen gehört zur ZF<br />
Friedrichshafen AG, einem weltweit<br />
agierenden Konzern mit 55 000 Mitarbeitern,<br />
einem Jahresumsatz von<br />
10 Milliarden Euro und insgesamt<br />
120 Produktionsstätten. Das Gothaer<br />
Werk mit seinen knapp 200 Mitarbeitern<br />
gehört seit 1994 zum Konzern.<br />
Auf die Entwicklung sieht<br />
Bartsch mit Stolz zurück. Betrug der<br />
Umsatz 1995 27,3 Millionen Euro,<br />
sind es heute 34,6 Millionen Euro.<br />
Ganz geradlinig verlief diese Ent-<br />
SPECIAL GOTHA<br />
Sicher auf Achse<br />
Gothaer ZF Werke liefern Qualität und sind weltweit „antreibendes“ Element<br />
wicklung jedoch nicht, sagt Bartsch.<br />
20<strong>01</strong>/2002 liefen die Geschäfte<br />
nicht so gut, der Umsatz sank zwischenzeitlich<br />
deutlich. In dieser Zeit<br />
wurde das Unternehmen umgebaut,<br />
die Produktpalette bereinigt, das<br />
Management neu strukturiert. Mit<br />
Erfolg, wie die ansteigende Umsatzkurve<br />
und die Liste renommierter<br />
Kunden ausweist.<br />
Schon 2003 war wieder ein erfolgreiches<br />
Jahr, berichtet Bartsch. Vor<br />
allem in Asien dehnte ZF seine Aktivitäten<br />
aus. Geliefert wird nach China,<br />
Korea und Japan. Insgesamt hat<br />
das Gothaer ZF-Werk einen Weltmarktanteil<br />
von etwa 22 Prozent, in<br />
einigen Produktbereichen sind es<br />
sogar 30 Prozent.<br />
Für die kommenden Jahre plant<br />
Bartsch ein stetiges Wachstum. Allerdings<br />
wachse der Kostendruck<br />
ständig. „Das zwingt uns flexibler,<br />
günstiger und schneller zu werden.“<br />
So setzen die Entwickler im Gothaer<br />
Werk zunehmend auf die Integration<br />
Der Landkreis Gotha gehört zu den<br />
wirtschaftlich starken Kreisen des<br />
Freistaats. Charakteristisch ist die<br />
Branchenvielfalt. Dabei bilden Metallverarbeitung,<br />
Fahrzeug- und<br />
Maschinenbau, Kautschuk- und<br />
Kunststoffindustrie, Baustoff- sowie<br />
Druckindustrie und das<br />
Ernährungsgewerbe den Schwerpunkt.<br />
Im Norden des Kreises ist<br />
vor allem die Landwirtschaft zu<br />
Hause. Der südliche Teil mit dem<br />
Thüringer Wald gilt dagegen als<br />
touristischer Magnet.<br />
Luftaufnahme des Werksgeländes der Gothaer ZF GmbH<br />
Wirtschaftsförderung durch starke Partnerschaften<br />
Die Wirtschaftsförderung wird<br />
durch den Fachdienst Kreisentwicklung<br />
und Wirtschaftsförderung<br />
des Amtes für Kreisentwicklung,<br />
Wirtschaftsförderung und Bauordnung<br />
wahrgenommen.<br />
Sie versteht sich als Dienstleister<br />
der Kreisverwaltung in allen Belangen<br />
der Wirtschaftsförderung, in<br />
der kreisplanerischen Bewertung<br />
örtlicher und regionaler Entwicklungsvorhaben,<br />
beim öffentlichen<br />
Personennahverkehr und der Woh-<br />
nungsbauförderung. Gewerbliche<br />
Standortinformationen, -beratungen<br />
und -pflege zur Erhöhung der<br />
Attraktivität und zur Verbesserung<br />
der Wirtschaftskraft sowie Unterstützung<br />
und Beratung und Informationen<br />
zu öffentlichen Finanzierungshilfen<br />
bezüglich Gewerbeund<br />
Infrastrukturentwicklung und<br />
Wohnungsbau vorhaben sind Aufgaben<br />
des Amtes.<br />
Nutzung der Möglichkeiten des<br />
Geographischen Informationssy-<br />
stemes (GIS) gewährleisten umfassende<br />
Information und Beratung.<br />
Die wichtigsten Partner des Wirtschaftsamtes<br />
des Landkreises Gotha<br />
sind dabei die Thüringer Aufbaubank<br />
(www.aufbaubank.de), die<br />
Industrie- und Handelskammer Erfurt<br />
(www.erfurt.ihk.de) und die<br />
Landesentwicklungsgesellschaft<br />
(www.leg.thueringen.de). Dieses<br />
Netzwerk gewährleistet umfassende<br />
und fundierte Beratungserfolge.<br />
von Antriebsmotor und Getriebe.<br />
Das jüngste Produkt sei in ganzen<br />
sechs Monaten entwickelt worden.<br />
Seit 2002 hat die ZF Gruppe ein<br />
zweites Standbein in Gotha: die ZF<br />
Achsgetriebe GmbH.<br />
Dieser Bereich mit derzeit 120 Mitarbeitern<br />
wurde völlig neu aufgebaut,<br />
„mit neuen Produkten für neue<br />
Kunden“, sagt Werksleiter Philip<br />
Lindenstruth. Er nennt klangvolle<br />
Namen. Die Achsgetriebe sind im<br />
VW Touareg zu finden, in der M-<br />
Klasse von Mercedes und auch im<br />
Porsche Cayenne.<br />
In diesem Jahr sollen drei namhafte<br />
Kunden dazu kommen. Wurden seit<br />
Produktionsbeginn eine halbe Million<br />
Achsgetriebe gebaut, sollen es in<br />
den nächsten drei Jahren doppelt so<br />
viele sein. Lindenstruth sieht gute<br />
Wachstumsperspektiven.<br />
Der Markt für Geländewagen, in denen<br />
die Gothaer Achsgetriebe eingesetzt<br />
werden, sei in Europa noch im<br />
Aufbau begriffen.<br />
Kontakt:<br />
Amt für Kreisentwicklung,<br />
Wirtschaftsförderung und<br />
Bauordnung,<br />
Fachdienst Kreisentwicklung und<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Emminghausstr. 8<br />
99867 Gotha<br />
Tel.: +49 (0)3621 214-377<br />
Tel.: +49 (0)3621 214-2<strong>05</strong><br />
Fax: +49 (0)3621 214-408<br />
E-Mail:<br />
Kreisentwicklung@kreis-gth.de<br />
Internet: www.landkreis-gotha.de
SPECIAL GOTHA<br />
Die OSW-Schlauch Story<br />
Von der Gründung im Jahre 1993 zu einem der führenden europäischen Hersteller von Feuerlöschschläuchen<br />
ANZEIGE<br />
Im Jahre 1993 gründete die Familie<br />
Eschbach die Ohrdrufer Schlauch-<br />
Weberei Eschbach GmbH in Ohrdruf<br />
/ Thüringen, auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Ohrdrufer Netzund<br />
Seilwerke, nur Insidern bekannt<br />
als Hersteller von Netzen,<br />
Seilen und Tauen für die Schiffsindustrie.<br />
Der Anfang war schwierig, zunächst<br />
arbeiteten 20 Beschäftigte in Ohrdruf.<br />
Doch dann ging es Schlag auf<br />
Schlag, heute sind es mittlerweile<br />
50 Beschäftigte. Geliefert wird in<br />
die ganze Welt, denn eine Vielzahl<br />
der spezifischen Schläuche werden<br />
rund um den Globus eingesetzt.<br />
Die OSW produziert eine breite Palette<br />
der sogenannten Flachschläuche<br />
für die Bereiche Feuerwehr, Industrie,<br />
Landwirtschaft, Schifffahrt,<br />
Raffinerien, Bergbau, und Andere.<br />
Mehr als 2,5 Millionen Meter<br />
Schlauch verlassen jedes Jahr das<br />
Werk in Ohrdruf, wobei etwa die<br />
Häfte davon ins Ausland exportiert<br />
wird. Gefertigt werden die OSW-<br />
Schläuche in Ohrdruf komplett, und<br />
sind in Durchmessern von Ø 19 Millimeter<br />
bis Ø 200 Millimeter lieferbar.<br />
Als eine der modernsten Schlauchwebereien<br />
Europas, wenn nicht sogar<br />
die modernste (!), werden hier<br />
nur beste, hochwertige Materialien<br />
Produktionsstätten und Verwaltungsgebäude der Ohrdrufer SchlauchWeberei Eschbach GmbH<br />
und Rohstoffe verarbeitet. Man verfügt<br />
über die neuesten Produktionsanlagen<br />
und Fertigungstechnologien,<br />
welche ein weiterer Garant für<br />
erstklassige Qualität „Made in Germany“<br />
sind. Die Feuerlöschschläuche<br />
erfüllen selbstverständlich die<br />
Anforderungen der strengen nationalen<br />
und internationalen Normen.<br />
Die OSW ist nach DIN EN ISO<br />
90<strong>01</strong>:2000 zertifiziert und sichert<br />
damit einen hohen Qualitätsstandard<br />
der Produkte.<br />
Kunden<br />
Die Kunden stehen im Mittelpunkt<br />
aller unserer Aktivitäten. Denn<br />
nichts ist der OSW wichtiger, als<br />
den Bedürfnissen der Kunden mit<br />
schnellen und innovativen Lösungen<br />
gerecht zu werden. Eine langfristige<br />
Kundenbeziehung, die auf<br />
Offenheit, Fairness, Vertrauen und<br />
Stabilität basiert, ermöglicht beiden<br />
Partnern profitables Wachstum<br />
und nachhaltige Wertsteigerung.<br />
„Die Zufriedenheit der Kunden ist<br />
oberste Firmenprämisse“, so Geschäftsführer<br />
Ralf Eschbach.<br />
Mitarbeiter / Teamwork<br />
Als mittelständisches Industrieunternehmen<br />
hat die OSW wirtschaftlichen<br />
Erfolg zu haben, und dieser<br />
Erfolg stellt sich nur ein, wenn alle<br />
mitziehen - an einem Strang.<br />
Deshalb haben wir unseren Mitarbeitern<br />
Arbeitsbedingungen und -<br />
plätze geschaffen, an denen sie,<br />
schließlich fast zwei Drittel ihres<br />
Lebens - zufrieden tätig sein können.<br />
Denn nur gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />
kann die OSW ihre ganze<br />
Kompetenz in Form von überzeugender<br />
Qualität, verantwortlichen<br />
Handeln, Flexibilität, Zuverlässigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Innovation<br />
Um den Kunden in aller Welt stets<br />
das Optimale zu bieten, betreibt<br />
man eine permanente Weiterent-<br />
wicklung der bestehenden Produkte<br />
und beobachtet gleichzeitig ständig<br />
den Markt, um neue Produkte einzuführen.<br />
Der Weg zum Erfolg führt<br />
über die Pflicht, Innovation zur<br />
ständigen Aufgabe zu machen. Die<br />
OSW möchte, auch in Zukunft und<br />
bei veränderten Marktbedingungen<br />
ihren Wettbewerbern einen Schritt<br />
voraus zu sein.<br />
Kontakt:<br />
Ohrdrufer SchlauchWeberei<br />
Eschbach GmbH<br />
Herrenhöfer Landstraße 2<br />
99885 Ohrdruf<br />
Tel.: +49 (0)3624 3714-0<br />
Fax: +49 (0)3624 3714-30<br />
E-Mail: info@osw-eschbach.de<br />
Web: www.osw-eschbach.de<br />
Terminhinweis<br />
Vom 06. bis 11. Juni 20<strong>05</strong> präsentiert<br />
sich in Hannover wieder das<br />
internationale Branchenereignis<br />
Nr. 1 für Brandschutz, Katastrophenschutz<br />
und Rettungsdienst -<br />
die „Interschutz-Der Rote Hahn.“<br />
Auch die OSW wird sich dort wieder<br />
der weltweiten Kundschaft<br />
präsentieren, und zwar in Halle<br />
13, Stand B26. Interessenten sind<br />
gern gesehen.<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
29
In Mühlberg bei Gotha ist der Thüringer<br />
Golfclub "Drei Gleichen" zu Hause.<br />
Seinen Namen verdankt er drei<br />
mittelalterlichen Burgen in Sichtweite<br />
von Mühlberg: der Wachsenburg,<br />
der Mühlburg und der Wanderslebener<br />
Gleiche - eben den drei Gleichen.<br />
Die 70 Hektar große Anlage verfügt<br />
über einen 18-Loch-Platz. Erster<br />
Höhepunkt der Saison 20<strong>05</strong> ist der<br />
schon zur Tradition gewordene<br />
Thüringer Golfball Anfang März.<br />
Ebenfalls wie in den Vorjahren werden<br />
am 14. Mai zum 4.Olympischen<br />
Tag wieder viele Spitzensportler aus<br />
dem Wintersportbereich, wie Ronny<br />
Ackermann, Sven Fischer, Frank<br />
Luck, Kati Wilhelm und viele mehr<br />
erwartet.<br />
Als neues Highlight findet dieses<br />
Jahr der History-Cup statt. Hier treten<br />
60 Turnierteilnehmer in alter<br />
traditioneller Golfkleidung mit urigen<br />
Golfschlägern zum Spiel an.<br />
Das 6. TEAG-Turnier am 09. August<br />
wird auch in diesem Jahr wieder<br />
neue Höhepunkte setzen.<br />
Am 13. August finden erstmals die<br />
Deutschen Meisterschaften Gruppenliga<br />
der Damen GVBB / GVST auf<br />
unserem Platz statt.<br />
Das Jens Weißflog/Eagles-Turnier,<br />
zu dem wiederum viel Prominenz<br />
30 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
aus den Reihen der Eagles erwartet<br />
wird, gehört am 10. September<br />
ebenfalls zu der Reihe interessanter<br />
Turniere.<br />
Der Golfclub kann auch auf ein erfolgreiches<br />
Jahr 2004 mit einigen<br />
hochrangigen Turnieren zurückblicken.<br />
Dazu gehörten der 3. Olympische<br />
Tag mit über 30 Olympiasiegern<br />
und Weltmeistern. In diesem<br />
Rahmen wurde neben Rico Groß,<br />
Stefanie Böhler und anderen sehr<br />
erfolgreichen Wintersportlern auch<br />
der Box-Weltmeister im Mittelgewicht,<br />
Sven Ottke, in den Club aufgenommen.<br />
Auch das Jens Weißflog/Eagles Turnier<br />
wurde im Rahmen der "German<br />
Golf & Gourmet Open" zum Highlight.<br />
SPECIAL GOTHA<br />
Golfen unter den „Drei Gleichen”<br />
Sportliches Ambiente mit der Königsdisziplin GOLF in fürstlicher Kulisse mittelalterlicher Burgen<br />
Kontakt:<br />
Thüringer Golfclub<br />
"Drei Gleichen" Mühlberg e.V.<br />
Gut Ringhofen<br />
99869 Mühlberg<br />
Tel: +49 (0)36256 869-83<br />
Fax: +49 (0) 36256 869-85<br />
E-Mail:<br />
info@thueringer-golfclub.de<br />
Internet:<br />
www.thueringer-golfclub.de<br />
Stefan Sarry, Klaus Neumann, Sven Ottke, Werner Felgentrebe beim<br />
3. Olympischen Tag<br />
FOTO: MEV VERLAG GMBH<br />
Angebote<br />
Pensionsgäste des "Restaurant Taubennest" erhalten 15 Prozent Greenfee-<br />
Ermäßigung<br />
alle Thüringer Golfclubs, sowie der GC Zwickau und GC Dresden Ullersdorf<br />
erhalten 20 Prozent Greenfee-Ermäßigung<br />
Gäste der Partnerhotels des Golfresorts<br />
(tel. Anfrage unter 036256/ 21741) erhalten<br />
ebenfalls 20 Prozent Greenfee-Ermäßigung<br />
Schnupper-, Grund- und Aufbaukurse im Angebot<br />
Details und Hintergründe<br />
Club-Nummer: 1610<br />
Präsident: Stefan Sarry<br />
Head-Pro und Inh. :<br />
der Golfschule<br />
Marcus Brembach<br />
Head-Greenkeeper : Kay Ullrich<br />
Betreiber : Golfresort "Gut Ringhofen" GmbH<br />
Öffnungszeiten : April - November<br />
Mo. bis So. 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr<br />
Dezember - März<br />
Mo. bis Fr. 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Wirtschaftsstandort mit Zukunft<br />
In der Kulturstadt Weimar ist noch<br />
heute der Geist der deutschen Klassik,<br />
der Weimarer Republik und der<br />
Bauhaus-Ära lebendig. Goethe und<br />
Schiller, Bach und Cranach, der Musiker<br />
Franz Liszt, der Philosoph<br />
Friedrich Nietzsche, die Bauhäusler<br />
Feininger und Gropius …. sie alle<br />
lebten und arbeiteten in der Kulturstadt<br />
Europas. Dadurch ist Weimar<br />
Rathaus der Kulturhauptstadt Weimar<br />
gleich dreimal als Weltkulturerbe<br />
notiert: Mit dem Ensemble „Das<br />
klassische Weimar“, mit dem „Bauhaus“,<br />
das hier seine Welt umspannende<br />
Geschichte begründete und<br />
mit Goethes schriftlichem Erbe.<br />
Doch Weimar ist auch ein Standort<br />
für Wirtschaft, Bildung und Kongresse.<br />
So behauptet sich die Stadt<br />
mit dem in unmittelbarer Nähe zu<br />
den Stätten der deutschen Klassik<br />
liegenden congress centrum neue<br />
weimarhalle seit Jahren als eine<br />
der zehn beliebtesten Kongressstädte<br />
Deutschlands.<br />
Den Standort Weimar zeichnet ein<br />
Mix aus produzierendemGewerbe,Dienstleistungsunternehmen,<br />
Handel,<br />
Wissenschaft<br />
und Behörden<br />
aus. Für gute<br />
wirtschaftliche<br />
Zukunftsperspektiven<br />
der<br />
Stadt spricht die<br />
Ansiedlung von<br />
forschungs- und technologieintensiven<br />
Unternehmen aus den Bereichen<br />
Bauwesen, Mess-, Steuer- und<br />
Regelungstechnik sowie aus der<br />
pharmazeutischen Produktion. Eine<br />
Vielzahl von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen ist in den Bereichen<br />
Druck- und Verlagswesen, Lokalfernsehen,<br />
Datenverarbeitung,<br />
Event-Marketing und Kulturmanagement<br />
tätig. Und Weimars Bevölkerung<br />
wächst: Ausschlaggebend<br />
dafür ist sicher auch das ausgeklügelte<br />
Bildungsangebot von Kindertageseinrichtungen<br />
über Allgemeinbildende<br />
Schulen und Gymnasien<br />
bis hin zur Internationalen Schule<br />
Thüringens, Musikhochschule und<br />
Bauhaus-Universität mit knapp 5<br />
000 Studenten.<br />
Klare Pluspunkte: die hervorragen-<br />
Deutlich stabilere Firmen<br />
Zahl der Firmeninsolvenzen verringerte sich im Jahre 2004 um knapp 5 Prozent<br />
Erfurt (uf) 989 Unternehmen mussten<br />
im vergangenen Jahr in<br />
Thüringen Insolvenz anmelden. Das<br />
waren 4,9 Prozent weniger als im<br />
Jahr zuvor.<br />
Zum Zeitpunkt der Antragsstellung<br />
waren 4845 Arbeitnehmer in den<br />
Unternehmen von der Insolvenz be-<br />
troffen. Mit 294 Insolvenzen oder<br />
29,7 Prozent lag der Schwerpunkt<br />
des Insolvenzgeschehens wiederum<br />
im Baugewerbe. Im Jahr 2003<br />
waren es in diesem Bereich 306 Insolvenzen<br />
(29,4 Prozent).<br />
Im Verarbeitenden Gewerbe wurden<br />
im vergangenen Jahr 187 In-<br />
solvenzverfahren gemeldet, 20<br />
mehr als im Jahr zuvor. Auch die<br />
Bereiche Grundstücks- und Wohnungswesen<br />
sowie der Handel<br />
(einschließlich Instandhaltung und<br />
Reparatur von Kraftfahrzeugen und<br />
Gebrauchsgütern) hatten mit 172<br />
beziehnungsweise 165 einen erheblichen<br />
Anteil an den Unternehmensinsolvenzen<br />
in Thüringen. Im<br />
Vergleich zum Jahr 2003 waren im<br />
Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen<br />
14 Unternehmen (+<br />
8,9 Prozent) mehr von Insolvenz<br />
betroffen, im Handel/ Instandhaltung<br />
und Reparatur von Kraftfahrzeugen<br />
und Gebrauchsgütern gab<br />
es einen Rückgang von 41 Insolvenzen<br />
(- 19,9 Prozent).<br />
Im Gastgewerbe wurden im vergangenen<br />
Jahr 53 Insolvenzverfahren<br />
festgestellt und im Bereich Verkehr<br />
und Nachrichtenübermittlung<br />
46, das waren 5 beziehungsweise<br />
10 weniger als im Jahr 2003.<br />
de Infrastruktur mit direkter Anbindung<br />
an die Autobahn A4 und eigenem<br />
ICE-Bahnhof, zentrale Lage<br />
zwischen der Landeshauptstadt Erfurt<br />
und der Technologiestadt Jena<br />
sowie zum Flughafen Erfurt.<br />
Nehmen Sie telefonisch oder per<br />
Email Kontakt zu uns auf, um weitere<br />
Details und Informationen zu<br />
erfragen. Fordern Sie uns als<br />
Dienstleister. Denn es lohnt sich, in<br />
Weimar zu investieren.<br />
Kontakt:<br />
Kulturstadt Weimar GmbH<br />
Frauentorstraße 3<br />
99423 Weimar<br />
Tel: +49 (0)3643 746-711<br />
E-Mail:<br />
info@kulturstadt-weimar.de<br />
Internet: www.weimar.de<br />
Industrie mit Umsatzrekord<br />
Erfurt (uf) Thüringens Industriebetriebe<br />
erzielten nach Mitteilung<br />
des Thüringer Landesamtes für<br />
Statistik im vergangenen Jahr einen<br />
Umsatzrekord in Höhe von<br />
23,3 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />
zu 2003 stieg der Umsatz um 1,67<br />
Milliarden Euro oder 7,7 Prozent.<br />
Die Vorleistungsgüterproduzenten<br />
einschließlich Energie erreichten<br />
mit 11,2 Prozent den höchsten Zuwachs.<br />
Es folgten die Investitionsund<br />
die Verbrauchsgüterproduzenten<br />
mit 6,4 bzw. 3,5 Prozent. Die<br />
Gebrauchsgüterproduzenten steigerten<br />
den Umsatz um 1,7 Prozent.<br />
Der Inlandsumsatz erhöhte sich<br />
gegenüber 2003 um 5,1 Prozent<br />
auf 16,9 Milliarden Euro. Die Auslandsumsätze<br />
stiegen sogar um<br />
15,3 Prozent auf etwa 6,4 Milliarden<br />
Euro. Die Exportquote betrug<br />
27,4 Prozent und war damit höher<br />
als im Vorjahr (25,6 Prozent).<br />
Knapp 63 Prozent der Exporte<br />
Thüringens gingen in die Länder<br />
der Eurozone.<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
31
Der Standort Innenstadt hat Chancen.<br />
Vor dem Hintergrund der demografischen<br />
Herausforderungen werden<br />
die Städte zu den Gewinnern<br />
gehören. Das passiert aber nicht von<br />
allein. Denn die Standortakteure in<br />
den Thüringer Städten stehen vor einem<br />
ganzen Bündel von Herausforderungen.<br />
Sie sollen Abwanderungsprozesse<br />
stoppen, bei schlechter<br />
Konjunktur und mit immer weniger<br />
Geld Investoren ködern, Jobs erhalten<br />
und neue schaffen sowie Besucher,<br />
Kunden und Bewohner wieder<br />
in die Innenstädte locken. Da sind<br />
passgenaue Strategien und originelle<br />
Projekte gefragt. Denn statt auf<br />
Fördermittel und Subventionen<br />
müssen Standortmarketing-Akteure<br />
(Unternehmer, Politiker, Wirtschaftsförderer,<br />
Stadtplaner, örtliche Kooperationsgemeinschaften<br />
etc.) zunehmend<br />
auf Kreativität, Innovation<br />
und öffentlich-private Partnerschaften<br />
(PPP) setzen. Deshalb haben<br />
sich im "Standortmarketingprojekt"<br />
des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft,<br />
Technologie und Arbeit 24<br />
Städte zusammengeschlossen, um<br />
die Qualitäten ihrer Innenstadt zu<br />
TOURISMUS<br />
Unter einem Dach<br />
Thüringen vermarktet sich künftig unter Einheits-Logo - Werben um neue Zielgruppen<br />
Thüringen macht Schluss mit der<br />
Kleinstaaterei im Tourismus. Künftig<br />
werden sich alle regionalen Verbände<br />
nach außen unter dem einheitlichen<br />
Logo „Thüringen“ präsentieren.<br />
„Wir haben das Glück, dass<br />
der Name des Landes auch identisch<br />
mit der Urlaubsregion ist“, sagt die<br />
Geschäftsführerin der Thüringer<br />
Tourismus GmbH, Bärbel Grönegres.<br />
Deshalb ist Thüringen die Dach-<br />
Thüringen Card<br />
Erfurt (uf) Mit der Thüringen Card<br />
hält die Tourismusbranche im<br />
Freistaat ein interessantes Angebot<br />
für Kurzurlauber bereit. Im<br />
Einführungsjahr 2003 wurden<br />
4 500 Karten verkauft, im vergangenen<br />
Jahr waren es schon rund<br />
18 000. Die Karte ermöglicht unter<br />
anderem freien Eintritt in Burgen<br />
und Schlössern, Museen und<br />
Ausstellungen, Parks, Zoos und<br />
Gärten. Auch Freizeit- und Erlebnisbäder<br />
können unentgeltlich genutzt<br />
werden. Die Drei-Tage-Karte<br />
ermöglicht darüber hinaus freie<br />
Fahrt mit der Deutschen Bahn im<br />
Umkreis von 50 Kilometern und<br />
mit den Erfurter Verkehrsbetrieben.<br />
Die Sechs-Tage-Karte gilt an<br />
sechs frei wählbaren Tagen im gesamten<br />
Jahr.<br />
32 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
marke, egal, ob es<br />
sich um ein Urlaubsangebot<br />
aus dem<br />
Thüringer Wald, der<br />
Rhön, dem Eichsfeld<br />
oder dem Vogtland<br />
handelt.<br />
Keine Regel ohne Ausnahme: Der<br />
Thüringer Wald ist über die Grenzen<br />
des Freistaats hinaus so bekannt,<br />
dass er sich auch eigenständig präsentieren<br />
kann. „Allerdings wird das<br />
in enger Abstimmung mit dem gesamten<br />
Thüringen-Marketing geschehen“,<br />
sagt Grönegres. Regionale<br />
Eitelkeiten sollen zurück gestellt<br />
werden. Und noch eine Besonderheit<br />
nennt die TTG-Chefin. Das Logo<br />
Anbieter von „Ferien auf dem Lande“<br />
in Thüringen locken seit kurzem<br />
mit einem Spezialangebot: einem<br />
echten Thüringer Landfrühstück.<br />
Ein gutes Frühstück im Hotel oder<br />
in der Pension ist leider nicht immer<br />
selbstverständlich, weiß die Geschäftsführerin<br />
der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
(LAG) „Ferien auf dem<br />
Lande“, Anke Scheller. Ein gutes<br />
Frühstück indes sorge für zufriedene<br />
Gäste, und die können die<br />
mit dem Schriftzug „Thüringen“ soll<br />
nicht nur als Dachmarke für den<br />
Tourismus dienen. Auch andere Bereiche<br />
sollen sich der Dachmarke<br />
bedienen, wie Unternehmen, Kommunen,<br />
Verbände. Mit der Entwicklung<br />
des Tourismus im vergangenen<br />
Jahr ist Grönegres zufrieden. Trotz<br />
anhaltender Konjunkturflaute werde<br />
es bei den Gästeankünften ein Plus<br />
von zwei bis drei Prozent geben. Die<br />
Zahl der Übernachtung stagniere indes.<br />
„Die Gäste sind beim Geld ausgeben<br />
eben etwas zurückhaltender<br />
geworden.“<br />
Sehr gut läuft der Städtetourismus,<br />
schätzt die Tourismus-Chefin ein.<br />
Der Städte- und Kulturtourist sei der<br />
verbessern und neue, dauerhafte Allianzen<br />
zu schmieden. Das sind die<br />
Kommunen: Altenburg, Arnstadt,<br />
Artern, Bad Blankenburg, Bad Langensalza,<br />
Bad Salzungen, Eisenberg,<br />
Gotha, Greiz, Ilmenau, Leinefelde-<br />
Worbis, Meiningen, Mühlhausen,<br />
Nordhausen, Pößneck, Rudolstadt,<br />
Saalfeld, Schleiz, Schmalkalden,<br />
Schmölln, Sondershausen, Sömmerda,<br />
Suhl, Zeulenroda. Die Bandbreite<br />
der entwickelten und umgesetzten<br />
Projekte reicht dabei von der<br />
Verbesserung der Parksituation über<br />
ein effektives Ladenleerstandsmanagement<br />
bis zur Entwicklung eines<br />
multifunktionalen "Wirtschafts- und<br />
Erlebnisraumes Innenstadt". Der<br />
Wettbewerb "IQ - Innenstadt mit<br />
Qualität" dient dazu, für alle Thüringer<br />
Kommunen Nachahmungsprojekte<br />
zu kreieren. Sie können sich<br />
über unser Netzwerk im Newsletter<br />
"Innenstadtbelebung aktuell" infor-<br />
Thüringer Ferienanbieter immer gebrauchen.<br />
40 Anbieter halten das Landfrühstück<br />
bereit. Nach den Vorgaben der<br />
LAG müssen sie täglich eine breite<br />
Auswahl an Lebensmitteln anbieten.<br />
Dazu gehören Brötchen und Brot,<br />
Butter, Käse, Thüringer Wurst, Eier,<br />
Marmelade, Honig, wahlweise Joghurt,<br />
Quark, Müsli oder Kuchen sowie<br />
Saft nach Wunsch, Kaffee, Tee<br />
und Milch. Mindestens fünf Produk-<br />
etwas vermögendere, gebildetere<br />
Kunde. „Der muss nicht so ganz auf<br />
das Geld schauen, wie der klassische<br />
Wanderurlauber im Thüringer<br />
Wald.“ Grönegres weiß, dass Thüringen<br />
auf absehbare Zeit nicht das typische<br />
Ersturlaubs-Land werden<br />
wird. „Den Haupturlaub verbringt<br />
man im Hochgebirge oder an der<br />
See. Unsere Region mit dem Städteprofil<br />
ist die klassische Zweiturlaubsregion,<br />
in der man einen Kurzurlaub<br />
verbringt.“ In diesem Jahr<br />
soll deshalb versucht werden, mit<br />
neuen Angeboten neue Gästegruppen<br />
zu mobilisieren. Das reicht vom<br />
GPS-Wandern bis zum Aktiv-Urlaub<br />
für den Fitness bewussten Gast.<br />
Ein wichtiger Aspekt sei, dass<br />
Thüringen in der Mitte Deutschlands<br />
liegt. „Vielen ist nicht klar, dass wir<br />
innerhalb von höchstens vier Stunden<br />
aus jeder Ecke der Bundesrepublik<br />
erreichbar sind", sagt Grönegres.<br />
Also denn, auf nach Thüringen.<br />
Städtenetzwerk verbessert Innenstadt-Qualität<br />
mieren. Diesen finden Sie unter<br />
www. th-online.de. Die Erfolgsbeispiele<br />
in unserem 24-Städtenetzwerk<br />
machen vor allem deutlich: es<br />
lohnt sich, die Chancen zu nutzen<br />
und neue öffentlich-private Partnerschaften<br />
zu schmieden.<br />
Hausgemachtes Frühstück<br />
te müssen aus Thüringen stammen.<br />
Portionspackungen sind tabu.<br />
Ein Aufsteller auf dem Tisch soll<br />
Auskunft darüber geben, von wem<br />
die heimischen Erzeugnisse stammen.<br />
Gedacht ist auch daran, den<br />
Gästen beim Abschied ein kleines<br />
Päckchen mit heimischen Erzeugnissen<br />
mit auf den Weg zu geben.<br />
Auf dass sie Geschmack an Thüringer<br />
Erzeugnissen finden - und am<br />
Wiederkommen.
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Ein nahrhaft Städtchen<br />
Stadt Pößneck - Wirtschaftliche Tradition und moderne Infrastruktur<br />
„...überhaupt ist es ein nahrhaft<br />
Städtchen...“ - derart beeindruckt<br />
zeigte sich vor mehr als 200 Jahren<br />
Johann Wolfgang von Goethe nach<br />
einem Besuch in Pößneck, das 1324<br />
erstmals als „Stadt“ verzeichnet ist.<br />
Mit „nahrhaft“ verbanden sich für<br />
den Geheimrat aus Weimar weniger<br />
kulinarische Genüsse, wenngleich<br />
man auch damals schon in der heutigen<br />
Breiten Straße gut einkaufen<br />
konnte. Ihn interessierte ernährende<br />
Gewerbe, und er wusste insbesondere<br />
die Gerber und Tuchmacher zu<br />
rühmen. Diese gründeten ab 1862<br />
die ersten Fabriken und legten damit<br />
den Grundstein für den industriellen<br />
Aufschwung. Bis um etwa 1900 mauserte<br />
sich Pößneck zur bedeutendsten<br />
Industriestadt im Herzogtum<br />
Sachsen-Meiningen.<br />
Zahlreiche große Wirtschaftsunternehmen,<br />
darunter Flanellfabriken<br />
und Lederwerke, die Schokoladenfabrik<br />
Robert Berger und der Vogel-<br />
Verlag, entstanden. Die beiden letzteren<br />
tragen den Namen Pößnecks<br />
bis heute weit über die Grenzen<br />
Deutschlands hinaus. Schließlich<br />
sind die süßen Versuchungen, die im<br />
Hause „Berggold“ von rund 100 Mitarbeitern<br />
gefertigt werden, auf allen<br />
Kontinenten begehrt.<br />
Marktplatz mit Rathaus in Pößneck<br />
Erfurt (uf) Thüringens Kommunen<br />
haben im vergangenen Jahr 716,5<br />
Millionen Euro an Steuern eingenommen.<br />
Das waren immerhin 60,7<br />
Millionen oder 9,3 Prozent mehr als<br />
im Jahr zuvor. Hauptgrund für den<br />
Anstieg war nach Angaben des Landesamtes<br />
für Statistik die höheren<br />
Einnahmen an Gewerbesteuern mit<br />
Blick über das traumhaft gelegene Städtchen Pößneck<br />
Die Fahne der über 110-jährigen Tradition<br />
der Buchdruckerkunst hält in<br />
Pößneck seit 1990 die GGP Media<br />
hoch, eine Tochter der zum Bertelsmann-Konzern<br />
gehörenden Mohn-<br />
Gruppe. Mit rund 880 Beschäftigten<br />
ist das Unternehmen nicht nur<br />
Thüringens größte Buchdruckerei,<br />
sondern zählt auch zu den großen<br />
Produktionsbetrieben im Freistaat.<br />
Rund 4,8 Millionen Drucke verlassen<br />
täglich das Werk.<br />
Ansonsten wird der Wirtschaftsstandort<br />
Pößneck von kleinen und mittel-<br />
insgesamt 285,4 Millionen Euro, die<br />
um 68,0 Millionen Euro über ihrem<br />
Vorjahreswert lagen. Aus Grundsteuereinnahmen<br />
flossen 170,8 Millionen<br />
Euro in die Gemeindekassen,<br />
3,5 Millionen Euro mehr als im Jahr<br />
zuvor. Geringer fiel mit 0,7 Millionen<br />
Euro der Anstieg beim Gemeindeanteil<br />
an der Umsatzsteuer auf insge-<br />
ständischen Firmen geprägt. In der<br />
verarbeitenden Industrie dominieren<br />
dabei Zweige der Metallverarbeitung<br />
und Elektromechanik, die Kunststoffverarbeitung<br />
und die Getränkeindustrie.<br />
Zahlreiche Handwerks- und<br />
Dienstleistungsbetriebe haben sich<br />
in den beiden Gewerbegebieten<br />
"Pößneck-Ost" mit rund 60 Hektar<br />
Fläche und dem innerstädtischen<br />
"Lutschgen/Tümpfel" mit cirka 15<br />
Hektar Fläche angesiedelt.<br />
Als echter Motor für die Entwicklung<br />
der rund 14 000 Einwohner zählenden<br />
Kommune erwies sich die 1.<br />
Thüringer Landesgartenschau im<br />
Jahre 2000. Mit Investitionen von<br />
mehr als 60 Millionen Euro in Infrastruktur<br />
und städtebauliche Projekte<br />
wurde damals die Innenstadt mit<br />
dem denkmalgeschützten Markt-Ensemble<br />
saniert und restauriert, entstand<br />
eine dauerhafte Grünanlage.<br />
Das wissen Einheimische wie Investoren<br />
ebenso zu schätzen wie die<br />
zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten,<br />
etwa das spätgotische Rathaus<br />
samt Stadtmuseum, der Marktplatz<br />
mit Brunnen, die gotische<br />
Stadtkirche, der als Aussichtspunkt<br />
genutzte Weiße Turm und der<br />
Glockenturm, in dem das Fremdenverkehrsamt<br />
sein Domizil hat.<br />
Thüringens Kommunen kassieren mehr Steuern<br />
Im Jahre 2004 flossen knapp 61 Millionen Euro mehr in die Stadtsäckel<br />
samt 62,5 Millionen Euro aus. Die<br />
Einnahmen aus sonstigen Steuern<br />
und steuerähnlichen Einnahmen<br />
stiegen um 0,6 Millionen Euro auf<br />
10,6 Millionen Euro. Lediglich die<br />
Einnahmen aus dem Gemeindeanteil<br />
an der Einkommensteuer gingen um<br />
12,1 Millionen Euro auf insgesamt<br />
187,2 Millionen Euro zurück.<br />
„Pößneck ist die größte Stadt im<br />
Saale-Orla-Kreis und gleichzeitig<br />
im Landesentwicklungsplan ausgewiesenes<br />
Mittelzentrum mit Finanz-<br />
und Katasteramt sowie<br />
Amtsgericht. Durch die günstige<br />
Verkehrsanbindung ist Pößneck<br />
zudem ein bedeutender Standort<br />
mittelständischen Gewerbes. Die<br />
graphische Produktion etwa kann<br />
auf eine über 100-jährige Tradition<br />
zurückblicken, die einst mit<br />
dem Vogel-Verlag begann und heute<br />
mit dem Graphischen Großbetrieb<br />
Media - einem Unternehmen<br />
der MOHN Media Gruppe - als<br />
größtem Arbeitgeber ihre Fortsetzung<br />
findet, der mit seinen Qualitätsprodukten<br />
der Printmedien<br />
weltweit einen hervorragenden<br />
Ruf genießt. Die Branchenvielfalt<br />
im Gewerbegebiet Pößneck-Ost<br />
sowie eine gute Infrastruktur und<br />
eine unternehmerfreundliche Verwaltung<br />
bieten interessierten Investoren<br />
weiterhin sehr gute Ansiedlungsmöglichkeiten.<br />
Im Zuge der 1. Thüringer Landesgartenschau,<br />
die Pößneck im Jahr<br />
2000 ausrichtete, wurden viele infrastrukturelle<br />
und städtebauliche<br />
Defizite abgebaut. So präsentieren<br />
sich heute Marktplatz, Stadtkirche,<br />
der historische Stadtkern sowie<br />
der Ortsteil Jüdewein in einem<br />
sanierten Zustand. Ebenso laden<br />
die Parklandschaften Viehmarkt<br />
und Lutschgen als ehemalige Gartenschauareale<br />
zum Spazieren<br />
und Verweilen ein.<br />
Pößneck bietet darüber hinaus<br />
reichhaltige Möglichkeiten für die<br />
Freizeitgestaltung in zahlreichen<br />
Vereinen und Sportgemeinschaften<br />
und bei traditionsreichen Festen,<br />
wie dem Lichterfest am Heiligen<br />
Abend, Brezeltag für die Kinder,<br />
Brunnenfest. Nicht unerwähnt<br />
sollte der traditionsreiche Fußballverein<br />
VfB 09 Pößneck bleiben, der<br />
nunmehr das dritte Jahr in der<br />
Oberliga Süd für sportliche Höhepunkte<br />
sorgt.“<br />
Michael Modde<br />
1. Beigeordneter Pößneck<br />
Kontakt:<br />
Stadt Pößneck (Thüringen)<br />
Rathaus: Markt 1<br />
07381 Pößneck<br />
Tel.: +49 (0)3647 5000<br />
E-Mail Stadt@poessneck.de<br />
Internet: www.poessneck.de<br />
Fremdenverkehrsamt Pößneck<br />
Gerberstraße 6<br />
Tel.: +49 (0)3647 412295 oder<br />
Tel.: +49 (0)3647 5047-69<br />
Fax: +49 (0)3647 5047-68<br />
E-Mail: fva@poessneck.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
33
FOTO: SASCHA UTHE, HALLE<br />
34 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Mittelalter und Hightech<br />
Antje Tillmann<br />
CDU - Bundestagsabgeordnete<br />
„Der Familienstandort Erfurt mit<br />
seinem flächendeckenden Kinderbetreuungsangebot<br />
ist besonders<br />
attraktiv durch seinen hohen Freizeitwert.<br />
Der Zoopark Erfurt ist<br />
weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />
bekannt. Der Bildungsstandort Erfurt<br />
bietet mit Universität und<br />
Fachhochschule ausgezeichnete<br />
Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung.<br />
Der Kulturstandort Erfurt<br />
überzeugt durch sein neues<br />
Opernhaus ebenso wie durch die<br />
zahlreichen Museen und Bibliotheken.<br />
Der Medienstandort Erfurt<br />
mit dem Landesfunkhaus des MDR<br />
und dem Kinderkanal hat große<br />
Entwicklungspotenziale. Der Wirtschaftsstandort<br />
Erfurt kann neben<br />
seinen Innovationszentren wie<br />
zum Beispiel der Mikroelektronik<br />
heute wieder auf seine zentrale<br />
Lage in Deutschland verweisen. In<br />
unmittelbarer Nähe des ausgebauten<br />
Flughafens liegt das neue Messegelände,<br />
das mit vielen regionalen<br />
und überregionalen Veranstaltungen<br />
Besucherströme anzieht.“<br />
Der Dom als Wahrzeichen von Erfurt<br />
FOTO: SASCHA UTHE, HALLE<br />
Einst aufgrund der geografischen<br />
Vorzüge zu Ruhm und Aufschwung<br />
gelangt, ist Erfurt auch heute das<br />
wirtschaftliche Zentrum der Region.<br />
Es kann auf eine lange, vielfältige<br />
und traditionsreiche Wirtschaftsstruktur<br />
zurückblicken. Die Thüringer<br />
Landeshauptstadt, in der Mitte<br />
Deutschlands gelegen, hat sich seit<br />
der Wiederherstellung der deutschen<br />
Einheit wieder zu einem attraktiven<br />
Wirtschafts- und Technologiestandort<br />
entwickelt. Neben einer<br />
ausgewogenen Mischung aus Maschinenbau,<br />
Bau- und Baustoffindustrie,<br />
Lebensmittelindustrie, Gartenbau,<br />
Handwerk und einer vielseitigen<br />
Dienstleistungsbranche entwickelt<br />
sich Erfurt immer mehr zu<br />
einem bedeutenden High-Tech-, Kindermedien-<br />
und Logistikstandort.<br />
Auf diesem Gebiet haben sich bereits<br />
leistungsstarke Unternehmen<br />
angesiedelt. Mit dem Neubau des<br />
Technologiezentrums und des An-<br />
wenderzentrums für Mikrosystemtechnik<br />
setzt die Stadt auf Innovation.<br />
Das Technologiedreieck Erfurt-<br />
Jena-Ilmenau, attraktive Bedingungen<br />
für Existenzgründer, die Nähe zu<br />
Universitäten, das Messegelände<br />
und ein großes Potenzial an leistungsbereiten<br />
Fachkräften bieten<br />
optimale Voraussetzungen für die<br />
Ansiedlung zukunftsorientierter Unternehmen.<br />
Erfurt ist optimal in das Fernstraßennetz<br />
Deutschlands integriert.<br />
Die Stadt liegt direkt an der weitgehend<br />
sechsspurig ausgebauten A 4<br />
Frankfurt/Main-Dresden. Die A71<br />
als neue Nord-Süd-Verbindung wird<br />
etwa 2007 vollständig befahrbar.<br />
Damit ist dann auch der „Erfurter<br />
Ring” geschlossen, von dem aus alle<br />
Ziele im Stadtgebiet und die Gewerbegebiete<br />
in kürzester Zeit zu erreichen<br />
sind. Derzeit wird auch der Er-<br />
Ingo Mlejnek, Beigeordneter für<br />
Stadtentwicklung, Verkehr und<br />
Wirtschaftsförderung Stadt Erfurt<br />
furter Hauptbahnhof zum ICE-Bahnhof<br />
umgebaut. Der Internationale<br />
Flughafen Erfurt bietet hervorragende<br />
Verbindungen im Linien und<br />
Charterflugverkehr. Das gut ausgebaute<br />
Stadtbahnnetz erschließt<br />
wichtige Teile des Stadtgebietes und<br />
Krämerbrücke mit Fachwerkaufbauten als Tourismusmagnet<br />
wird in diesem Jahr auch den Flughafen<br />
erreichen.<br />
Daneben bietet Erfurt Investoren<br />
auch ein kulturelles und soziales<br />
Umfeld. Der mittelalterliche Stadtkern<br />
ist fast vollständig erhalten und<br />
seit 1990 umfassend saniert. Die beeindruckende<br />
Zahl der Gotteshäuser<br />
veranlasste Chronisten und Zeitgenossen,<br />
vom „thüringischen Rom”<br />
zu sprechen. Eine reiche, von Jahrhunderten<br />
geprägte Kulturlandschaft,<br />
genügt höchsten Ansprüchen<br />
und zieht, wie zum Beispiel die<br />
Domstufenfestspiele, Tausende in<br />
ihren Bann. Attraktive neue Wohngebiete<br />
und stilvoll restaurierte Fachwerk-<br />
und Renaissancebauten grenzen<br />
an Parks, den Flusslauf der Gera<br />
oder den Steigerwald. Erfurt ist eine<br />
gute Stadt zum Leben.<br />
AUTOR: INGO MLEJNEK, BEIGEORDNETER STADT ERFURT<br />
Stadtgeflüster<br />
Personal für Rolls Royce<br />
Erfurt (uf) Das ebz - Erfurter Bildungszentrum<br />
- macht das Personal<br />
für Rolls Royce und Lufthansa<br />
fit. Das Erfurter Unternehmen<br />
wird in den nächsten Monaten geeignete<br />
Bewerber für das neue<br />
Werk, das am Erfurter Kreuz als<br />
Joint Venture entsteht, finden und<br />
qualifizieren.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen<br />
ebz, Rolls Royce und Lufthansa<br />
soll langfristig den Personal- und<br />
Qualifizierungsbedarf für die Reparatur<br />
von Airbus-Triebwerken<br />
sichern.<br />
Kühne + Nagel im GVZ<br />
Erfurt (uf) Kühne + Nagel mieten<br />
sich für fünf Jahre im Güterverkehrszentrum<br />
(GVZ) Erfurt ein.<br />
Damit wird das seit 1990 am Standort<br />
begonnene Engagement auf<br />
eine zukunftsfähige Basis gestellt.<br />
Die wachsenden Kundenanforderungen<br />
in der Region Erfurt hätten<br />
mehr integrierte Logistikleistung<br />
gefordert, begründet Ewald<br />
Kaiser, Chef von Kühne + Nagel<br />
Deutschland, die Entscheidung.<br />
Mit der Verlagerung vom Altstandort<br />
in Erfurt in das GVZ kann<br />
man diesen nun gerecht werden.<br />
Neue Straßenanbindung<br />
Erfurt (uf) Freigegeben wurde im<br />
Dezember der Anschluss der Zittauer<br />
Straße an die Bukarester<br />
Straße. Durch diese neue Zufahrt<br />
erhielt das Gewerbegebiet Zittauer<br />
Straße eine günstigere Verkehrsanbindung.<br />
Für die Bewohner<br />
der Zittauer Straße verringert<br />
sich die Lärmbelästigung des<br />
Durchgangsverkehrs zum Gewerbepark.<br />
Möglich wurde dieser Straßenneubau<br />
durch den Investor, die Gewerbepark<br />
Zittauer Straße GbR,<br />
die die Finanzierung sicherte.<br />
Kontakt:<br />
Landeshauptstadt Erfurt<br />
Stadtverwaltung<br />
Fischmarkt 1<br />
99084 Erfurt<br />
Tel.: +49 (0)361 655-0<br />
Fax: +49 (0)361 655-1129<br />
E-Mail:<br />
stadtverwaltung@erfurt.de<br />
Internet: www.erfurt.de
Messe Erfurt - sympathisch zentral<br />
Erfolgsgeschichte als Forum für Wirtschaft und Kultur<br />
Nun schon im neunten Jahr präsentiert<br />
sich die Messe Erfurt als zentraler<br />
Messeplatz in Thüringen. Der<br />
Slogan „sympathisch zentral“ hält<br />
was er verspricht: Erreichbarkeit ist<br />
schon lange keine Thema mehr. Die<br />
Messe Erfurt liegt in der Mitte<br />
Deutschlands, verfügt über gute Verkehrsanbindungen<br />
und kurze Wege<br />
in die historisch geprägte Landeshauptstadt<br />
Erfurt. Unternehmenswerte<br />
wie Wertschätzung, Partnerschaft,<br />
Glaubwürdigkeit und Service<br />
sind keine Schlagworte, sondern<br />
verbindlich gelebte Unternehmenswerte.<br />
Diese Strategie bewährt sich<br />
sichtbar. Zahlen sprechen gelegentlich<br />
eine trockene, so aber auch eine<br />
eindeutige Sprache.<br />
Und sie können sich sehen lassen:<br />
Entwicklung gegen den Trend könnte<br />
man sagen. So verzeichnet die Messe<br />
Erfurt AG steigende Besucherund<br />
Ausstellerzahlen im Vergleich<br />
zum Vorjahr. 2004 kamen mehr als<br />
eine halbe Million Besucher ins Messezentrum.<br />
Die Messe Erfurt ist nicht nur in<br />
Thüringen ein Forum für Wirtschaft<br />
und Kultur. Die Themen der Veranstaltungen<br />
sind so abwechslungsreich<br />
wie die Besucher und zeichnen<br />
ein Bild der Vielfältigkeit und Flexibilität.<br />
Auch 20<strong>05</strong> ist die Messe Erfurt<br />
ein Forum für Wirtschaft und Kultur.<br />
Johann<br />
Fuchsgruber<br />
Vorstand Messe Erfurt AG<br />
„Zahlen sprechen gelegentlich<br />
eine trockene, so aber auch eine<br />
eindeutige Sprache. So verzeichnet<br />
die Messe Erfurt AG steigende<br />
Besucher- und Ausstellerzahlen im<br />
Vergleich zum Vorjahr. 2004<br />
kamen mehr als eine halbe Million<br />
Besucher ins Messezentrum.“<br />
Waren im vergangenen Jahr beispielsweise<br />
die weltbesten Nationalmannschaften<br />
zur 21. IKA/Olympiade<br />
der Köche, Die toten Hosen oder<br />
Holiday on Ice zu Gast, finden in diesem<br />
Jahr unter anderen verschiedene<br />
medizinisch orientierte Kongresse<br />
statt. Fachmessen mit speziellen<br />
innovativen Messethemen zur Rapid-Technologie,<br />
Logistik oder nachwachsenden<br />
Rohstoffen stehen<br />
ebenso auf dem Programm wie etablierte<br />
Regionalmessen. „Wetten<br />
dass …?“ hieß es im Februar zum<br />
dritten Mal - und rückte damit nicht<br />
nur die Messehalle, sondern auch<br />
Erfurt wieder in den Blickpunkt der<br />
Zuschauer aus dem gesamten<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Gedränge auf der inoga 2004, Fachmesse für Branchen der Gastlichkeit<br />
MESSE-NEWS<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
35
„Sie suchen einen Standort für Ihr<br />
Unternehmen in zentraler Lage innerhalb<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland, motiviertes hochqualifiziertes<br />
Personal und das in einem<br />
attraktiven kulturvollen Ambiente?<br />
Dann treffen Sie mit Mühlhausen die<br />
richtige Wahl.<br />
Mühlhausen, ein Mittelzentrum mit<br />
Teilfunkion eines Oberzentrums zwischen<br />
Thüringer Wald und Harz, unmittelbar<br />
am geographischen Mittelpunkt<br />
Deutschlands gelegen, ist mit<br />
seiner liebevoll sanierten historischen<br />
Altstadt, aber auch seinen<br />
modernen Einrichtungen wie dem<br />
größten Berufsschulzentrum Thüringens,<br />
der Bundeswehr, der Thüringentherme,<br />
modernen Sportstätten<br />
und nicht zu vergessen seinen Mu-<br />
36 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Thüringen und Amerika<br />
Mühlhausens Oberbürgermeister berichtet von meisterhafter thüringischer Ingenieurkunst in New York<br />
siktraditionen ein interessanter<br />
Standort zur Ansiedlung.<br />
Ich möchte Sie einladen, sich anhand<br />
dieser Veröffentlichung einen<br />
ersten Eindruck über die Lebensqualität<br />
in unserer Stadt zu verschaffen,<br />
um sich bei einem späteren<br />
Besuch davon zu überzeugen.<br />
Schon der junge Johann Sebastian<br />
Bach machte die Stadt zu einer seiner<br />
ersten Wirkungsstätten und Johann<br />
Wolfgang Goethe pries überschwenglich<br />
die Qualität des Mühlhäuser<br />
Wassers, an der sich bis heute<br />
nichts geändert hat. Ein Begriff ist<br />
Ihnen sicher auch die New Yorker<br />
Brooklyn-Bridge. Sie kündet bis in<br />
die Gegenwart von Mühlhäuser Ingenieurkunst<br />
- ihr Schöpfer Johann August<br />
Röbling wurde in unserer Stadt<br />
Historische Wehranlage mit Innerem Frauentor und Rabenturm<br />
Erfurt (uf) Die Thüringer Wirtschaft<br />
besteht zu weit mehr als 90 Prozent<br />
aus kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen. Diese können trotz aller<br />
Flexibilität, nach Einschätzung<br />
von Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz<br />
(CDU), den hohen Aufwand für<br />
Forschung und Entwicklung allein<br />
nicht schultern.<br />
Thüringens Technologiepolitik zielt<br />
deshalb auf den Ausbau der Forschungsinfrastruktur<br />
und die Förderung<br />
von betrieblichen Entwicklungsprojekten<br />
sowie auf den Auf- und<br />
Ausbau von Branchenclustern. Zum<br />
Beispiel das Beteiligungskapital. Die<br />
Beteiligungsförderung des Freistaats<br />
ist Anfang 2004 unter dem Dach der<br />
Beteiligungsmanagement Thüringen<br />
mbH gebündelt worden. Sie beteiligt<br />
sich gezielt an Industrieunternehmen<br />
mit hohem Wachstumspotenzial,<br />
aber auch an High-tech-Unternehmen<br />
mit überdurchschnittlichen<br />
Marktchancen. Sie finanziert auch<br />
FuE-Vorhaben in jungen, innovativen<br />
Unternehmen. Ein wesentliches Ziel<br />
der Thüringer Technologiepolitik<br />
bleibt es, die Abwanderung junger,<br />
gut ausgebildeter Fachkräfte aus<br />
Thüringer Standpunkt<br />
geboren.<br />
Mühlhausen war von den Anfängen<br />
seiner Stadtwerdung bis weit ins vorige<br />
Jahrhundert hinein nach Erfurt<br />
die größte und bedeutendste Stadt<br />
Thüringens. Mit etwa 10 000 Einwohnern<br />
im späten Mittelalter<br />
gehörte sie damals sogar zu den<br />
größten Städten Deutschlands. Die<br />
geschriebene Geschichte Mühlhausens<br />
beginnt mit der ersten urkundlichen<br />
Erwähnung durch Kaiser Otto<br />
II. im Jahre 967. Wie frühgeschichtliche<br />
Funde bezeugen, war<br />
das heutige Mühlhäuser Stadtgebiet<br />
aber schon vor der Eroberung des<br />
Königreiches der Thüringer durch<br />
die Franken 531 ein wichtiger Siedlungsplatz.<br />
Die Besucher unserer<br />
Stadt sind tief beeindruckt von ihrer<br />
Schönheit und der Vielfalt ihrer Baudenkmäler.<br />
So leuchtet weithin die<br />
Patina des 87 Meter hohen neugotischen<br />
Turmes von St. Marien (14.<br />
Jahrhundert) dem zweitgrößten Sakralbau<br />
Thüringens nach dem Erfurter<br />
Dom und noch heute umgibt die<br />
2750 Meter lange und auf 200 Metern<br />
begehbare Stadtmauer mit<br />
ihren Wehrtürmen aus dem 12.<br />
Jahrhundert die Altstadt. Zusammen<br />
mit den Türmen der zehn anderen<br />
mittelalterlichen Kirchen versetzen<br />
sie Sie in eine längst vergangene<br />
Zeit. Eingetaucht in das Gewirr der<br />
Straßen und Gäßchen erschließen<br />
sich Ihnen die Jahrhunderte: barocke<br />
Bürgerhäuser mit breiten Toren,<br />
kleine Fachwerkhäuschen der<br />
armen Handwerker, in Neostilen des<br />
19. Jahrhunderts errichtete Gebäude<br />
und endlich das Rathaus mit dem<br />
Wirtschaftsspiegel Thüringen SERVICE - Hilfe für kleine und mittelständischen Unternehmen<br />
Thüringen zu verhindern. Dazu können<br />
unter anderem Personalaufwendungen<br />
der Unternehmen für Forschungsvorhaben<br />
oder Personaltransfers<br />
aus Forschungseinrichtungen<br />
in die Industrie bezuschusst werden.<br />
Hochschulabsolventen sollen ab<br />
20<strong>05</strong> durch ein „ThüringenStipendium“<br />
möglichst frühzeitig an ein<br />
Thüringer Unternehmen gebunden<br />
werden. Für Infrastruktur und Cluster<br />
wurden laut Wirtschaftsministerium<br />
seit 1996 mehr als 130 Millionen<br />
Euro bereitgestellt, davon allein<br />
100 Millionen Euro für die Errichtung<br />
Hans-Dieter Dörbaum,Oberbürgermeister<br />
Stadt Mühlhausen<br />
Kernbau aus dem 13. Jahrhundert,<br />
in dem Sie ein einzigartiges Reichsstädtisches<br />
Archiv finden.<br />
Ich versichere Ihnen, Sie werden begeistert<br />
sein vom modernen Handel<br />
und Wandel in diesem einzigartigen<br />
historischen Ambiente.<br />
Die ehemals Freie Reichs- und Hansestadt<br />
Mühlhausen wird Ihnen als<br />
künftiges Domizil gefallen.“<br />
AUTOR: HANS -DIETER DÖRBAUM, OB MÜHLHAUSEN<br />
Kontakt:<br />
Stadt Mühlhausen<br />
Ratsstraße 19<br />
99974 Mühlhausen<br />
Tel.: +49 (0)36<strong>01</strong> 452-0<br />
Fax: +49 (0)36<strong>01</strong> 452-177<br />
E-Mail: info@stadtverwaltung.muehlhausen.de<br />
Internet: www.muehlhausen.de<br />
Freistaat Thüringen unterstützt Firmen bei Forschung und Entwicklung<br />
von Technologie- und Gründerzentren.<br />
Derzeit existieren in Thüringen<br />
sieben technologieorientierte Cluster<br />
in den Bereichen Optik, Biotechnologie,<br />
Automotive, Mikrosystemtechnik,<br />
neue Materialien und Medien.<br />
Hinzu kommt das Kompetenznetzwerk<br />
Luft- und Raumfahrt Sachsen/Thüringen,<br />
der „SolarInput e.V.“<br />
als Zusammenschluss photovoltaischer<br />
Unternehmen aus Thüringen<br />
sowie mehrere im Aufbau begriffene<br />
Unternehmensverbünde, darunter<br />
das Mikrotechnische Bearbeitungszentrum<br />
in Jena.
FOTO: CHRISTIAN FREUND, GREIZ<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Perle des Vogtlandes<br />
Park- und Schloss-Stadt Greiz glänzt bis heute mit reicher und erfolgsorienierter Industriegeschichte<br />
„Perle des Vogtlands“ wird die heutige<br />
Kreis- und frühere Residenzstadt<br />
der Fürsten Reuß Ältere Linie<br />
genannt. Diesen Beinamen verdankt<br />
Greiz seiner einmaligen<br />
landschaftlichen Lage im thüringischen<br />
Vogtland zwischen waldreichen<br />
Höhenzügen und dem Flusslauf<br />
der Weißen Elster. 1209<br />
tauchte der Name „Groytz“ erstmals<br />
in den Annalen auf, 150 Jahre<br />
später wurde es erstmals als Stadt<br />
erwähnt. Spuren der Geschichte<br />
finden sich zahlreiche in der Stadt,<br />
etwa am Unteren und Oberen<br />
Schloss, der Stadtkirche St. Marien,<br />
einem einzigartigen Jugendstil-<br />
Ensemble unweit des Marktes.<br />
Nicht zuletzt zählt dazu auch der<br />
unter Denkmalschutz stehende, im<br />
englischen Stil errichtete Greizer<br />
Park mit dem Sommerpalais, in<br />
dem die Staatliche Bücher- und<br />
Kupferstichsammlung mit vielen<br />
Kleinoden und das „Satiricum“,<br />
Deutschlands größte Karikaturen-<br />
Sammlung, ihr Domizil haben.<br />
Greiz kann aber auch auf eine reiche<br />
Industriegeschichte zurückblicken,<br />
wobei insbesondere die<br />
Textil-, Papier- und Chemieindustrie,<br />
Maschinenbau und Holzverarbeitung<br />
ihre Spuren hinterlassen<br />
haben. Diese industrielle Tradition<br />
wird heute von zahlreichen kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
fortgesetzt. Mit Industrie- und<br />
Gewerbegebieten an vier teils bereits<br />
voll erschlossenen, teils vorbereiteten<br />
Standorten sowie mit<br />
Einzel- und kleineren Flächen hat<br />
die Kommune dafür und für weite-<br />
Bunter Liebessenf aus Altenburg<br />
Altenburg (ul) Pünktlich zum Valentinstag<br />
hat die Altenburger<br />
Senffabrik einen „Liebessenf“ auf<br />
den Markt gebracht. Die rot gefärbte<br />
Köstlichkeit, die mit dem<br />
Slogan „Für jede Wurst geeignet“<br />
für sich wirbt, ist nach Worten von<br />
Unternehmenschef Karl Jungbeck<br />
ein extra-scharfer Senf.<br />
Er ergänzt das ohnehin breite Sortiment<br />
von insgesamt rund 50 Sorten<br />
Altenburger Senf. Dazu<br />
gehören auch sehr fruchtige Ge-<br />
re Ansiedlungen beste Voraussetzungen<br />
geschaffen.<br />
Auf den Arealen fanden bislang<br />
Chemie- und papierverarbeitende<br />
sowie Maschinenbau- und Elektronik-Unternehmen<br />
hervorragende<br />
Bedingungen wie auch solche der<br />
Sensor-Technik und der Mikrochip-<br />
Fertigung, der Automobilzuliefer-<br />
Industrie, der Kunststoff-Herstellung<br />
und Plastverarbeitung und<br />
nicht zuletzt Verarbeiter von nachwachsenden<br />
Rohstoffen. Insbesondere<br />
letztere finden im Textil-Forschungsinstitut<br />
Thüringen-Vogtland<br />
e.V. einen wichtigen Partner.<br />
Die rund 28 000 Greizer und ihre<br />
Gäste wissen nicht nur die Landschaft<br />
und die vielfältigen kulturellen<br />
Offerten - darunter das bundesweit<br />
einmalige soziokulturelle<br />
+++ Kurz notiert +++ OSTTHÜRINGEN AKTUELL<br />
schmacksrichtungen, etwa Himbeere<br />
und Aprikose. Der Renner<br />
unter den regionaltypischen und<br />
deshalb unverwechselbaren Sorten<br />
im vergangenen Jahr war der<br />
eigens zum 550. Jubiläum des Altenburger<br />
Prinzenraubes kreierte<br />
gleichnamige Senf. Immer auf der<br />
Suche nach Neuem, probiert man<br />
im Unternehmen bereits an 35<br />
neuen Sorten. So soll es in Kürze<br />
der Trabi-Senf in hellblau folgen.<br />
Projekt des Greizer „Theaterherbstes“,<br />
as Theater und das Kino -<br />
zu schätzen. Sommer- und Hallenbad,<br />
eine Kunsteisbahn, vielfältige<br />
Sportmöglichkeiten sowie ein<br />
große Anzahl ausgewiesener<br />
Strecken für Rad-, Reit- und Wandertourismus<br />
runden die Qualität<br />
des „Erlebnisses Greiz“ ab.<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung Greiz<br />
Markt 12<br />
07973 Greiz<br />
Tel.: +49 (0)3661 7030<br />
Fax: +49 (0)3661 2666<br />
E-Mail: sv@greiz.de<br />
wirtschaft@greiz.de<br />
Internet: www.greiz.de<br />
Von Skat-Karten und Automobilen<br />
Altenburg (ul) Die Skatstadt ist<br />
auf dem Weg zur Automobilstadt.<br />
2004 hatten sich in der Ostthüringer<br />
Kommune die GMG Sportwagenmanufaktur<br />
Altenburg GmbH<br />
und die Antriebstechnik Altenburg<br />
GmbH angesiedelt. Das eine Unternehmen<br />
will mit 45 Mitarbeitern<br />
den „Apollo“-Sportwagen bauen,<br />
das andere, eine Tochter der nordhessischen<br />
Fräger-Gruppe, mit derzeit<br />
50 Beschäftigten Triebwellen<br />
und Zahnräder für Automobile. Mit<br />
der Bertrandt AG aus dem badenwürttembergischen<br />
Ehningen steht<br />
ein weiterer Branchenspezialist der<br />
internationalen Automobil- und<br />
Luftfahrtindustrie in den Startlöchern.<br />
Er will noch in diesem Jahr<br />
in der neu gegründeten Bertrandt<br />
Technikum GmbH Altenburg mit<br />
vorerst 15 Mitarbeitern entwicklungsbegleitende,<br />
produktionsnahe<br />
Dienstleistungen anbieten. Hauptkunden<br />
sind dabei BMW, Neoplan,<br />
Opel, Porsche und VW.<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
37
FOTO: P. RADTKE<br />
Die Stadt Suhl ist mit rund 43 000<br />
Einwohnern die größte Thüringische<br />
Stadt südlich des Rennsteigs, des bekannten<br />
Kammwegs des Gebirges.<br />
Ihr weltweiter Ruf gründet auf den<br />
Traditionen des Waffengewerbes.<br />
Das Image wird heute gepflegt unter<br />
anderem durch das Waffenmuseum<br />
Suhl, dem einzigen Spezialmuseum<br />
seiner Art in Europa und die Berufsfachschule<br />
für Büchsenmacher und<br />
38 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Wirtschaftszentrum Süd<strong>thüringen</strong>s<br />
Suhl entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem vielseitigen Gewerbestandort<br />
Das moderne Suhl mit einem seiner Geschäftszentren<br />
Einst verdankte Sömmerda einer<br />
Pflanze zum Färben von Textilien<br />
seine Existenz. 876 erstmals urkundlich<br />
erwähnt, lebten die Bewohner<br />
der Stadt viele Jahrhunderte<br />
vom Anbau und der Verarbeitung<br />
von Waid. Heute ist Sömmerda Mittelpunkt<br />
einer aufstrebenden wirtschaftlichen<br />
Region.<br />
Aus dem einstigen Ackerbürgerstädtchen<br />
entwickelte sich Sömmerda<br />
zu einem wichtigen Industriestandort.<br />
Ausgangspunkt dafür war<br />
die Erfindung des Zündnadelgeweh-<br />
Gut erhaltene 1,3 Kilometer lange Stadtmauer, historische<br />
Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert<br />
Graveure. Sie ist die einzige Vollzeitschule<br />
ihrer Art in Deutschland.<br />
Heute ist Suhl ein ausgeprägter Wirtschafts-,<br />
Handels- und Dienstleistungsstandort.Branchenschwerpunkte<br />
im industriellen Sektor sind<br />
die Metallverarbeitung, der Maschinen-<br />
und Werkzeugbau, die Elektrotechnik<br />
und Elektronik sowie Messtechnik<br />
und natürlich die Waffenproduktion,<br />
sowohl industriell als auch<br />
res durch Nicolaus von Dreyse im<br />
Jahr 1834. Es entstand einer der<br />
größten Rüstungsbetriebe Deutschlands<br />
- die Preussische Gewehrfabrik<br />
Dreyse / Collenbusch. Aus ihr<br />
wurde später die Rheinmetall-Borsig<br />
AG Sömmerda, wobei die Rüstungsproduktion<br />
fortgesetzt wurde und<br />
die Büromaschinenproduktion ihren<br />
Anfang fand. Bis 1991 beschäftigte<br />
schließlich das Robotron Büromaschinenwerk<br />
Sömmerda, mit großer<br />
nationaler und internationaler Bedeutung<br />
für Rechentechnik und<br />
Computerindustrie,<br />
nahezu<br />
13 000 Menschen.<br />
Nach deren<br />
Liquidation<br />
hat sich in den<br />
vergangenen<br />
Jahren eine diversifizierteWirtschaftsstruktur<br />
mit mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
der ComputerundSoftwareentwicklung<br />
und -produktion,<br />
Kommunikati-<br />
handwerklich.<br />
Mit Firmen aus dem Hochtechnologiebereich<br />
bestehen gute Ansätze für<br />
eine Weiterentwicklung der Branchenstruktur<br />
im verarbeitenden Gewerbe.<br />
So werden heute in Suhl CDs<br />
und CD-ROM, Lineare Motoren, Sensoren,<br />
elektronische Bauteile sowie<br />
Erzeugnisse der Laser-Metallbearbeitung<br />
hergestellt.<br />
Gegenwärtig stehen Unternehmen<br />
noch Grundstücke im Gewerbepark<br />
Friedberg zur Verfügung. Auf den 68<br />
Hektar Nettogewerbefläche haben<br />
sich bisher etwa 100 Firmen mit<br />
über 3 300 Arbeitsplätzen angesiedelt.<br />
Weitere Gewerbestandorte<br />
sind in Vorbereitung, um auch in Zukunft<br />
Ansiedlungsmöglichkeiten zu<br />
bieten.<br />
Mit der endgültigen Inbetriebnahme<br />
der Autobahnen A 71 und A 73 wird<br />
Suhl bestens an das überregionale<br />
Verkehrsnetz angebunden - ein für<br />
die Wirtschaft entscheidende Standortfaktor.<br />
Schon jetzt stellt die A 71<br />
in nördlicher Richtung die Verbindung<br />
zur Autobahn A 4 bei Erfurt her,<br />
Eine alte Stadt mit Zukunft<br />
Sömmerda - ein aufstrebender Wirtschaftsstandort mit Tradition strebt an die Spitze<br />
onstechnik,lektrotechnik/Elektronik, Metallbe- und verarbeitungsgewerbe<br />
sowie der Kunstoffbranche<br />
und industrienahen Dienstleistungen<br />
angesiedelt. Dazu zählt vor allem<br />
auch die Firma Fujitsu Siemens<br />
Computers als einer der führenden<br />
Computerhersteller in Europa. Verkehrstechnisch<br />
ist Sömmerda über<br />
die A 71, die B 4, die B 176 und die<br />
B 85 erreichbar und besitzt einen<br />
Knotenpunkt der Deutschen Bahn<br />
AG. Zu dieser gewachsenen und intakten<br />
Infrastruktur bietet die Kreisstadt<br />
zudem attraktive Wohn- und<br />
Arbeitsbedingungen sowie eine hohe<br />
Lebensqualität für etwa 21 000 Einwohner.<br />
Ein besonderer Vorzug der Stadt an<br />
der Unstrut ist das stadtnahe Grün,<br />
schöne Rabatten, gepflegte Parkanlagen,<br />
markante Sportstätten sowie<br />
die sanierte historische Stadtmauer.<br />
Erst im letzten Jahr konnte Sömmerda<br />
erfolgreich am Bundeswettbewerb<br />
Entente Florale "Unsere<br />
Stadt blüht auf" teilnehmen und eine<br />
Bronze-Medaille entgegennehmen.<br />
Die wohl wichtigste innerstädtische<br />
Baumaßnahme ist zur Zeit die Sanierung<br />
des Dreyse-Hauses. In das<br />
Wohnhaus des Erfinders und Fabri-<br />
FOTO: STADT SÖMMERDA<br />
in Richtung Süden wird die Fahrzeit<br />
nach Süddeutschland verkürzt. Als<br />
größte Stadt südlich des Rennsteigs<br />
verfügt Suhl über kulturelle Einrichtungen<br />
mit Umlandwirkung. Mit dem<br />
Congress Centrum steht ein modernes<br />
Tagungs- und Veranstaltungszentren<br />
zur Verfügung. Im Fahrzeugmuseum<br />
kann man auf einer 850<br />
Quadratmeter großen Ausstellungsfläche<br />
am traditionellen Standort der<br />
Simson-Werke 140 Fahrzeuge<br />
(Fahrräder, Motorräder, Motorroller,<br />
Automobile) aus hundert Jahren<br />
Suhler Fahrzeugbau besichtigen.<br />
Kontakt:<br />
Stadt Suhl<br />
Oberbürgermeister<br />
Dr. Martin Kummer<br />
Marktplatz 1<br />
98527 Suhl<br />
Tel.: +49 (0)3681 74-0<br />
Fax: +49 (0)3681 74-2642<br />
E-Mail: poststelle@stadtsuhl.de<br />
Internet: www.stadtsuhl.de<br />
Temporärer Garten am Rathausvorplatz<br />
im Rahmen des Bundeswettbewerbes<br />
Entente Florale<br />
kanten Nicolaus von Dreyse (1787 -<br />
1867) soll in diesem Jahr die Bibliothek<br />
und das Museum der Stadt einziehen.<br />
Perspektivisch steht in Sömmerda<br />
in den nächsten Jahren die<br />
Erweiterung der Gewerbegebiete<br />
und der Bau der B 176-Umgehungs-<br />
Kontakt:<br />
Stadt Sömmerda<br />
Marktplatz 3-4<br />
99610 Sömmerda<br />
Tel.: +49 (0)3634 350-0<br />
E-Mail: mail@soemmerda.de<br />
Internet: www.soemmerda.de
FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />
Fast 60 Jahre alt, doch knackig und<br />
frisch. Das gelingt im besten Fall<br />
Überlebenskünstlern. Ein solcher<br />
ist das "Filinchen". Zu DDR-Zeiten<br />
nur mit Diabetiker-Ausweis oder<br />
guten Beziehungen zu haben, hat es<br />
sich nach der Wende seinen Platz in<br />
den Regalen - auch der großen Handelsketten<br />
- erobert. Das Knusperbrot,<br />
das fälschlicherweise oft mit<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Der VWT als Interessenvertretung<br />
Der VWT berät im unternehmerischen Paragraphen-Dschungel<br />
Der Verband der Wirtschaft Thüringens<br />
(VWT) ist die Spitzenorganisation<br />
der Thüringer Arbeitgeber- und<br />
Wirtschaftsverbände und damit die<br />
überfachliche sozialpolitische Landesvereinigung<br />
der Bundesvereinigung<br />
Deutscher Arbeitgeberverbände<br />
(BDA). Gleichzeitig ist der VWT<br />
Landesvertretung des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Industrie<br />
(BDI). Aus ehemals 15 Unternehmen<br />
entstand im März 1990 der Verband<br />
der Wirtschaft Thüringens. Heute<br />
gehören dem VWT Verbände aus na-<br />
Fast 60 und noch knackig<br />
„Filinchen“ als Traditionsmarke aus Apolda beeindruckt mit immer neuen Geschmacksrichtungen<br />
ANZEIGE<br />
hezu allen Branchen an und er vertritt<br />
etwa 10 000 Unternehmen. Damit<br />
hat der VWT seinen festen Platz<br />
im gesellschaftlichen Gefüge des<br />
Freistaates Thüringen, denn wirtschaftliche<br />
und soziale Stabilität in<br />
einer pluralistischen Gesellschaft<br />
sind ohne das Wirken der Verbände<br />
nicht denkbar.<br />
Sie sind unverzichtbarer Bestandteil<br />
innerhalb unserer Gesellschaft. Und<br />
so versteht sich auch der Verband<br />
der Wirtschaft Thüringens als der<br />
Vertreter von wirtschafts-, tarif-, so-<br />
Knäckebrot verwechselt wird, erblickte<br />
1946 im thüringischen<br />
Apolda das Licht der Welt.<br />
Ursprünglich in einer Bäckerei mit<br />
einem Waffeleisen von Hand gebacken,<br />
werden Filinchen heute in<br />
der 1992 privatisierten und nach<br />
DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000 zertifizierten<br />
Gutena Nahrungsmittel GmbH<br />
zial- und arbeitsmarktpolitischen Interessen<br />
der Thüringer Arbeitgeber<br />
gegenüber Regierungen von Land<br />
und Bund, Parteien, Gewerkschaften<br />
und den Institutionen des öffentlichen<br />
Lebens. Der VWT sieht sich in<br />
direkter Mitverantwortung für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung des<br />
Freistaates Thüringen. Über Ausschüsse,<br />
Beiräte, Anhörungen und<br />
Beteiligungen bringt er Forderungen,<br />
Ideen und Problemlösungen in die<br />
Arbeit der Ministerien und Wirtschaftsgremien<br />
ein. So können wir<br />
zum Beispiel über den Vorsitzenden<br />
des Forschungsausschusses auf die<br />
Forschungsförderung und deren<br />
strategische Ausrichtung in Thüringen<br />
Einfluss nehmen. Ebenso sichert<br />
uns die Arbeit des Bildungspolitischen<br />
Sprechers die Interessenvertretung<br />
des VWT auf diesem Gebiet.<br />
Als ehrenamtliche Richter bei Arbeits-<br />
und Sozialgerichten oder in<br />
den Gremien der Agenturen für Arbeit<br />
und der Sozialversicherungsträger<br />
(AOK, LVA, BfA, Berufsgenossenschaften)<br />
nehmen die Unternehmensvertreter<br />
über die Darstellung<br />
und Vertretung ihrer Interessen direkt<br />
Einfluss auf Entscheidungen.<br />
en gros auf einer Fläche von 2 000<br />
Quadratmetern von 40 fest angestellten<br />
Mitarbeitern produziert, oft<br />
unterstützt von saisonalen Kräften.<br />
Gebacken wird immer noch mit<br />
Waffeleisen, und auch ihr Aussehen<br />
haben die Filinchen nicht verändert.<br />
Sie kommen nach wie vor rechteckig<br />
und mit den typischen Noppen<br />
daher.<br />
War früher nur das Knusperbrot<br />
selbst unter dem patentierten Namen<br />
"Filinchen" zu haben, so werden<br />
heute alle Gutena-Artikel unter<br />
dieser Marke angeboten. Das “Filinchen”<br />
Vital sowie das speziell für<br />
Zoliakie-Kranke entwickelte glutenfreie<br />
“Filinchen” Diät gehören ebenso<br />
dazu wie zahlreiche andere Neuentwicklungen<br />
der knusprigfrischen<br />
Köstlichkeit. Zwar sind<br />
diese drei Grundprodukte nach<br />
Worten von Dr. Michael Heinemann,<br />
Geschäftsführer der Weißenfelser<br />
Handels-Gesellschaft mbH, als<br />
100-prozentiger Gesellschafterin<br />
von Gutena, nach wie vor der "Renner",<br />
doch wuchs inzwischen die<br />
Der VWT ist darüber hinaus bestrebt,<br />
Kontakte innerhalb der Unternehmerschaft<br />
herzustellen. Im direkten<br />
Gespräch der Thüringer Unternehmer<br />
mit Spitzenmanagern<br />
und Spitzenpolitikern geht der VWT<br />
dem Anliegen nach, Probleme mit<br />
kompetenten Partnern zu diskutieren.<br />
Aus diesem Anspruch heraus<br />
entstanden gemeinsam mit der<br />
THÜRINGER ALLGEMEINEN die<br />
„Molsdorfer Gespräche“, die sich inzwischen<br />
zu einer sehr anspruchsvollen<br />
Veranstaltung entwickelt haben.<br />
Kontakt:<br />
VWT<br />
Lossiusstraße 1<br />
99094 Erfurt<br />
Postfach 10 07 53<br />
99007 Erfurt<br />
Tel.: +49 (0)361 6759-0<br />
Fax: +49 (0)361 6759-222<br />
E-Mail: info@vwt.de<br />
Internet: www.vwt.de<br />
durchweg mit Goldmedaillen und<br />
Urkunden der DLG und der CMA für<br />
hohe Qualität ausgezeichnete "Filinchen"-Familie<br />
auf zehn Erzeugnisse<br />
mit ganz unterschiedlichen<br />
Geschmacksrichtungen an.<br />
Herzhaft munden die Filinchen beispielsweise<br />
mit Kräutern, Zwiebeln<br />
oder Knoblauch als Knabberei und<br />
zum Dippen bei Bier und Wein. Aber<br />
auch mit Kakao und Kokos oder mit<br />
Sonnenblumenkernen und Sesam -<br />
und als neueste Kreation mit Apfel<br />
- machen die "Nachkommen" der<br />
fast 60-Jährigen unter dem Namen<br />
"Filinis" als süßer Snack heute von<br />
sich reden.<br />
Kontakt:<br />
Gutena Nahrungsmittel GmbH<br />
Über dem Dieterstedter Bache 10<br />
99510 Apolda<br />
Tel.: +49 (0)3644 562088<br />
Fax: +49 (0)3644 555110<br />
E-Mail: info@filinchen.de<br />
Internet: www.filinchen.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
39
THÜRINGEN<br />
+++ Kurz notiert +++<br />
Altenburg treibt<br />
StudiumPlus voran<br />
Altenburg (ul) Die Stadt Altenburg<br />
treibt das Projekt eines "StudiumPlus"<br />
in Kooperation mit der<br />
Fachhochschule Jena vehement<br />
voran. Bereits im Wintersemester<br />
20<strong>05</strong>/06 sollen die ersten Studenten<br />
starten. Angepeilt ist eine Mindestzahl<br />
von zunächst 15 Studienplätzen.<br />
Die Fachhochschule Jena<br />
wäre nach der in Gießen-Friedberg<br />
die zweite deutsche Bildungseinrichtung,<br />
die ein solches Studium<br />
anbiete. Hinter dem StudiumPlus<br />
verbirgt sich ein duales Hochschulstudium<br />
mit einem hohen<br />
Praxisanteil, an dessen Ende der<br />
international anerkannte akademische<br />
Grad eines Bachelors steht.<br />
Etwa die Hälfte ihrer auf sechs Semester<br />
angelegten Studienzeit<br />
verbringen die angehenden Akademiker<br />
in einem Betrieb. In diesem<br />
sind sie angestellt und erhalten<br />
eine Vergütung ähnlich dem<br />
Lehrlingsgeld. Parallel dazu sind<br />
sie ordnungsgemäß an der Fachhochschule<br />
immatrikuliert und genießen<br />
alle universitären Vergünstigungen.<br />
Steuererklärung online<br />
Für die Erledigung ihrer Steuerformalitäten<br />
nutzen die Thüringer<br />
immer häufiger das Internet. Im<br />
vergangenen Jahr lag die Quote<br />
der online abgegebenen Steuererklärungen<br />
bei über 18 Prozent.<br />
Damit nimmt der Freistaat bundesweit<br />
den Spitzenplatz ein. Aktuelle<br />
Steuerinformationen sowie<br />
die notwendigen Formulare können<br />
seit etwa einem Jahr am heimischen<br />
Computer abgerufen werden.<br />
Diesen Service nutzten weit<br />
mehr als 100 000 Steuerpflichtige.<br />
Private Autobahn<br />
Erstmals übergibt die Bundesregierung<br />
Autobahnabschnitte in die<br />
Hände von Privatunternehmen.<br />
Neben Projekten in Bayern und<br />
Nordrhein-Westfalen wird auch ein<br />
Abschnitt in Thüringen privat finanziert.<br />
Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums<br />
wird die<br />
A4 zwischen Waltershausen - Herleshausen<br />
von der Privatwirtschaft<br />
gebaut und betrieben. Über<br />
die Autobahnmaut sollen die Kosten<br />
gegen finanziert werden. Für<br />
das Autobahnteilstück, das neben<br />
vier weiteren als Pilotprojekt getestet<br />
wird, laufen bereits erste Planungen.<br />
Ein Zeitpunkt für die Inbetriebnahme<br />
steht noch nicht<br />
fest.<br />
40 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Moor, Residenz und mehr<br />
Lobenstein lockt als "Staatlich anerkannter Kurort" Gäste ins Thüringer Oberland<br />
Lobenstein und Moor das gehört zusammen<br />
wie das berühmte Paar „alter<br />
Latschen“. Immerhin nutzt man<br />
die heilende Kraft des Moores in der<br />
1250 erstmals urkundlich erwähnten<br />
Thüringer Stadt - mit kurzen Unterbrechungen<br />
- bereits seit Ende<br />
des 19. Jahrhunderts. Kurgäste, die<br />
teils von weither nach Lobenstein<br />
kamen, wussten zudem dessen herrliche<br />
Lage im Süden des Thüringer<br />
Schiefergebirges mit ausgedehnten<br />
Wäldern und einem angenehmen<br />
Blick auf den „Alten Turm“ der Stadt Lobenstein<br />
Reizklima zu schätzen. Doch diese<br />
mehr als 100-jährige Tradition schien<br />
mit der Schließung des Sanatoriums<br />
und des Kurbetriebes 1989/90<br />
ebenso abrupt zu Ende zu sein, wie<br />
die Wende für etliche Unternehmen,<br />
vor allem der Elektronikindustrie,<br />
das Aus brachte.<br />
Frische Impulse erhielten Kurwesen<br />
und Fremdenverkehr gleich zweifach:<br />
mit einer der modernsten, mit<br />
220 Betten ausgestatteten Reha-Kliniken<br />
für Orthopädie<br />
und<br />
Psychosomatik<br />
und der „Ardesia“-Therme,<br />
(Bild<br />
oben) in der wieder<br />
die Heilmittel<br />
Moor und Thermalwasser<br />
zu<br />
Ehren kommen.<br />
Die eine öffnete<br />
schon 1994 ihre<br />
Pforten, die andere<br />
2002. Nicht<br />
zuletzt deshalb<br />
darf sich Lobenstein<br />
seit einem<br />
Jahr „Staatlich<br />
anerkannter Kurort“<br />
nennen,<br />
und das dauerhaft.<br />
Zudem<br />
wurden der Kurpark<br />
und kulturelleEinrichtungen<br />
sowie vieles<br />
andere selbst „in<br />
die Kur“ genom-<br />
men. Auch die Industrie erlebte in<br />
Lobenstein wieder einen Aufschwung.<br />
Das Spektrum reicht von<br />
der Feingießerei bis zur Schuhproduktion,<br />
und auch Stahlbau, Elektronik<br />
und Elektrotechnik konnten wieder<br />
Fuß fassen. Nicht zu vergessen<br />
in dieser zwischen Rennsteig und<br />
den Saale-Stauseen gelegenen Stadt<br />
die Land- und Forstwirtschaft sowie<br />
die Holzindustrie. Auch Handwerk,<br />
Gewerbe und verschiedenste Dienstleistungen<br />
finden dort ein reiches<br />
Betätigungsfeld.<br />
Zu den Pfunden, mit denen Lobenstein<br />
wuchern kann, gehören auch<br />
die dort lebenden Medaillengewinner<br />
bei Olympischen Spielen, Weltund<br />
Europameisterschaften. Skilangläufer<br />
Axel Teichmann, Leichtathletin<br />
Anja Rücker, Kanute Andre<br />
Puff und Rollskifahrer Dirk Grimm<br />
sind im - auch durch seine attraktiven<br />
Wohngebiete, dem Wahrzeichen<br />
„Alter Turm“, dem Neuen Schloss<br />
und der Stadtkirche St. Michaelis<br />
bekannt gewordenen - Moorbad Lobenstein<br />
zu Hause.<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung<br />
Moorbad Lobenstein<br />
Markt 1<br />
07356 Lobenstein<br />
Tel: +49 (0)36651 77-0<br />
Fax: +49 (0)36651 77-100<br />
E-Mail:<br />
info@lobenstein-moorbad.de<br />
Internet:<br />
www.moorbad-lobenstein.de
Ein stilisierter riesiger Knopf begrüßt<br />
Besucher bereits an den Ortseinfahrten<br />
in der „Knopfstadt“<br />
Schmölln. Der Beiname verweist auf<br />
eine fast 150-jährige Tradition der<br />
Fabrikation derartiger Verschlüsse.<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Diese hat sich in dem im Jahr 1066<br />
als Smulna erstmals urkundlich erwähnten<br />
und seit nunmehr über 670<br />
Jahren mit Stadtrecht versehenen<br />
Schmölln bis heute erhalten. Immerhin<br />
verlassen täglich etwa 100 000<br />
Fleisch vom Schwein am Spieß über offenem Birkenfeuer gebraten und mit<br />
Majoran, Pfeffer und Salz gewürzt - das ist „Original Schmöllner Mutzbraten“®<br />
Knöpfe das Unternehmen am hiesigen<br />
Standort.<br />
Nach der Wende indes begannen die<br />
rührigen Stadtväter der heute rund<br />
13 000 Einwohner zählenden Kommune,<br />
Industrie- und Gewerbegebiete<br />
zu entwickeln. Die direkte Anbindung<br />
an die Autobahn A4, zwei neue<br />
Eisenbahnbrücken im Zuge der Mitte-Deutschland-Schienenverbindung,<br />
die grundhafte Sanierung und<br />
der Ausbau der Straßen verhalfen<br />
der im Ostthüringer Winkel gelegenen<br />
Stadt zu einer hervorragenden<br />
strategischen Lage und damit zu optimalen<br />
Standortbedingungen. Hinzu<br />
kommt, dass Stadtverwaltung wie<br />
Stadtrat alles daran setzen, Investitionsvorhaben<br />
schnell und unbürokratisch<br />
zu bearbeiten.<br />
Da wundert es nicht, dass die drei,<br />
auf einer Fläche von insgesamt<br />
knapp 100 Hektar neu entstandenen<br />
Industrie- und Gewerbegebiete zu<br />
mehr als 80 Prozent ausgelastet<br />
sind. Bei den dort ansässigen Firmen<br />
stehen immerhin cirka 1 300<br />
Menschen in Lohn und Brot. Profil<br />
bestimmend sind dabei die Kunststofftechnik<br />
und -verarbeitung mit<br />
einer 70-jährigen Tradition sowie<br />
Firmen der metallbe- und -verarbeitenden<br />
Produktion mit jüngster Ausrichtung<br />
auf die Automobilindustrie,<br />
die im angrenzenden Westsachsen<br />
einen wichtigen Standort hat. Außerdem<br />
gehört eine traditionsreiche<br />
und leistungsfähige Schuhfabrik zu<br />
den herausragenden Unternehmen.<br />
Nicht zu vergessen die Nahrungsmittelherstellung,<br />
allen voran die<br />
beliebten Thüringer Wurstwaren und<br />
die Spezialität der kleinen Stadt, der<br />
„Original Schmöllner Mutzbraten“,<br />
welcher - patentrechtlich geschützt -<br />
nur von dortigen Fleischern hergestellt<br />
und verkauft werden darf.<br />
Industriezentrum mit langer Tradition<br />
Nordhausen bietet am Südhang des Harzes gelegen ein stabiles und breites Branchenspektrum<br />
Nordhausen ist ein traditionsreiches<br />
Industriezentrum. Gelegen an der<br />
fast fertig gestellten Autobahn 38 mit<br />
kurzen Wegen zur A 7 (Göttingen,<br />
Kassel, Hannover) und weiter in<br />
Rathaus der Stadt Nordhausen in nächtlicher Schönheit<br />
Richtung Ruhrgebiet und zur A 9<br />
(Halle, Leipzig) ist es infrastrukturell<br />
gut erschlossen. Fast 70 Prozent aller<br />
Arbeitsplätze Nord<strong>thüringen</strong>s befinden<br />
sich in Nordhausen. Im Süden<br />
der Stadt, mit direktem Bahnanschluss,<br />
sind die führenden Unternehmen<br />
der Stadt angesiedelt. Einer<br />
der wichtigsten ist Schachtbau Nordhausen<br />
mit 700 Mitarbeitern, tätig in<br />
den Bereichen Brückenbau, Spezialsanierungen,<br />
Kläranlagenbau und<br />
Maschinenbau. Die Firma Van Asten<br />
mit ihrer industriellen Großproduktion<br />
von Schweinen findet sich hier<br />
ebenso wie die Firma Joh. Stiegelmeyer,<br />
die hier ihr komplettes Pflegemöbelprogramm<br />
herstellt. Auch<br />
der berühmte „Nordhäuser Doppelkorn“<br />
der Firma Nordbrand kommt<br />
aus dieser Stadt.<br />
Nordhausen hat ein sehr vielfältiges<br />
Branchenspektrum. Es reicht von<br />
der industriellen Landwirtschaft<br />
über die Veredlung ihrer Produkte,<br />
der Herstellung von Investitionsgütern<br />
in verschiedenen Maschinenbaufirmen,<br />
Automobilzulieferern bis<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung Schmölln<br />
Markt 1<br />
04626 Schmölln<br />
Tel.: +49 (0)34491 760<br />
E-Mail:<br />
Stadt.Schmoelln@t-online.de<br />
Internet: www.schmoelln.de<br />
zu Logistikern, Stahlbauern sowie<br />
Herstellern von Schwermaschinen<br />
und Fahrrädern. Für eine angenehme<br />
Lebensatmosphäre sorgt die mit der<br />
Landesgartenschau herausgeputzte<br />
Stadt: Theater, Museen, Einkaufszentren<br />
in der Innenstadt mit Straßenbahnanbindung,<br />
die Fachhochschule<br />
mit ihrem interessanten Angebot.<br />
Größter Arbeitgeber und wichtiger<br />
Standortfaktor ist das Südharzkrankenhaus<br />
mit 1700 Beschäftigten und<br />
900 Betten aller Fachrichtungen.<br />
Kontakt:<br />
Stadt Nordhausen<br />
Markt 1<br />
99734 Nordhausen<br />
Tel.: +49 (0)3631 696-0<br />
Fax: +49 (0)3631 696-150<br />
E-Mail: rathaus@nordhausen.de<br />
Internet: www.nordhausen.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
41
Priv.Doz. Dr.<br />
Jan-Wolfhard Kellmann<br />
Forschungskoordinator<br />
Max Planck Institut für<br />
Chemische Ökologie Jena<br />
„Dem Beutenberg-Campus eilt der<br />
Ruf voraus, einer der besten Forschungsstandorte<br />
Europas zu<br />
sein. Mich erreichte dieser Ruf bereits<br />
während meiner Zeit am Kölner<br />
Max Planck Institut für Züchtungsforschung,<br />
und ein Besuch<br />
während einer Tagung bestätigte<br />
dies. Deshalb habe ich nicht gezögert,<br />
als die Stelle des Forschungskoordinators<br />
ausgeschrieben war.<br />
In dem einen Jahr, das ich mit<br />
meiner Familie nun in Jena bin,<br />
haben wir uns sehr gut eingelebt.<br />
Wir wohnen mitten im Zentrum einer<br />
Stadt, die jeden mit offenen<br />
Armen empfängt. Sie hat vieles zu<br />
bieten - von der reizvollen Landschaft<br />
bis zu kulturellen Angeboten.<br />
Ich glaube meine beiden Töchter<br />
würden laut protestieren,<br />
wenn wir wieder wegziehen würden<br />
- die Schulen in Jena sind, einfach<br />
gesagt, richtig toll.“<br />
Auf dem Jenaer Beutenberg-Campus<br />
herrscht selbst bei einbrechender<br />
Dunkelheit emsiges Treiben. Im grellen<br />
Licht von Scheinwerfern dreht<br />
sich der Kran, wächst das „Abbe-<br />
Zentrum“ zusehends. Das neue Zentralgebäude,<br />
in das die Jenaer Ernst-<br />
Abbe-Stiftung rund 8,5 Millionen Euro<br />
investiert, soll schon im ersten<br />
Quartal 2006 bezugsfertig sein und<br />
dem Wissenschaftscampus sein endgültiges<br />
Gepräge geben. In dem mul-<br />
42 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
Jena (UL) Pflanzen können sich vor<br />
ihren Feinden nicht verstecken oder<br />
flüchten. Dafür verfügen sie über<br />
raffinierte chemische Abwehrstrategien.<br />
Die pflanzenfressenden Insekten<br />
ihrerseits wissen sich dagegen<br />
zu wehren, indem sie die Abwehrgifte<br />
der Pflanzen entschärfen<br />
oder gar verwerten.<br />
Dieses ständige Ringen beider Seiten<br />
in der „Arena der Chemie“<br />
bringt immer neue Arten hervor.<br />
Rolle, Vielfalt und Eigenschaften<br />
der chemischen Signale, die die Interaktionen<br />
zwischen Organismen<br />
und ihrer Umwelt steuern, erforschen<br />
Wissenschaftler aus den Bereichen<br />
Ökologie, Biochemie, Populationsgenetik,<br />
Insektenkunde sowie<br />
der organischen Chemie am<br />
Jenaer Max-Planck-Institut für Chemische<br />
Ökologie (MPICÖ).<br />
Das Institut ist eines von dreien der<br />
Max-Planck-Gesellschaft in Jena<br />
TITELTHEMA<br />
Den Signalen auf der Spur<br />
MPI für Chemische Ökologie erforscht Interaktion zwischen Organismen und Umwelt<br />
tifunktionalen Gebäude finden ein<br />
Hörsaal und die Campus-Bibliothek<br />
sowie Konferenz-Räume Platz, die<br />
von den dort ansässigen wissenschaftlichen<br />
Instituten und Forschungseinrichtungen<br />
künftig gemeinsam<br />
genutzt werden. Seit 1990<br />
wird das Areal, das nur den berühmten<br />
Katzensprung von der Autobahn<br />
A4 und der Bundesstraße B88 entfernt<br />
liegt, ausgebaut. Inzwischen<br />
schlägt auf dem Beutenberg-Cam-<br />
und eines von zweien auf dem Beutenberg-Campus.<br />
Gegründet wurde<br />
es im März 1996 und gerade Jena<br />
als Standort sei gewählt worden,<br />
„weil hier mit der Universität und<br />
vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
bereits ein<br />
attraktives wissenschaftliches Umfeld<br />
vorhanden war“, sagt Forschungskoordinator<br />
Dr. Jan-Wolfhard<br />
Kellmann.<br />
Der Beutenberg-Campus, wo das<br />
Institut Ende 20<strong>01</strong> einen architektonisch<br />
imposanten Neubau bezog,<br />
schaffe mit der räumlichen Nähe zu<br />
anderen biologisch-chemischen und<br />
biologisch-physikalischen Instituten<br />
das Potential für wissenschaftliche<br />
Kooperationen und den Aufbau von<br />
Netzwerken. Daraus resultiere eine<br />
„gegenseitige Befruchtung“, so<br />
dass letztlich „das Ganze mehr ist<br />
als die Summe seiner Teile“. Als<br />
„Paradebeispiel“ nannte Dr. Kell-<br />
pus, der als einer der besten seiner<br />
Art in Europa gilt und rund 1 500<br />
Menschen Arbeit bietet, das Herz der<br />
biotechnologischen Forschung<br />
Thüringens. Sie knüpft zum einen an<br />
die feinmechanisch-optische Tradition<br />
Jenas an, zum anderen an die enge<br />
Verbindung der Naturwissenschaften<br />
Biologie, Physik und Medizin.<br />
Und sie setzt auf die enge Verknüpfung<br />
von Forschung, Entwicklung,<br />
Produktion und Anwendung in<br />
enger Kooperation mit den in der Region<br />
ansässigen Unternehmen.<br />
Vor dem Hintergrund der historischen<br />
Wurzeln entstand auf dem<br />
Campus ein kaum vergleichbares<br />
Netzwerk von außeruniversitären<br />
Forschungseinrichtungen - darunter<br />
die Institute für Physikalische Hochtechnologie<br />
und für Molekulare Biotechnologie<br />
-, von Instituten der Friedrich-Schiller-Universität,<br />
zweier<br />
Max-Planck-Institute und eines<br />
mann ein zu Jahresbeginn eingeweihtes<br />
Labor zur Proteinanalyse,<br />
in das beide MPI's und das dort ansässige<br />
Hans-Knöll-Institut eine<br />
Million Euro investierten.<br />
Rund 280 Mitarbeiter - je zur Hälfte<br />
Wissenschaftler und technisches<br />
Personal - sind derzeit im Institut<br />
beschäftigt. Sie kommen aus 24<br />
Ländern, allein vier der fünf Direktoren<br />
aus den USA. Ihnen steht für<br />
ihre Forschungsarbeit ein jährliches<br />
Budget von 10,5 Millionen Euro zur<br />
Verfügung, über zehn Prozent davon<br />
sind zusätzlich eingeworbene<br />
Drittmittel. Eine wichtige Aufgabe<br />
des Instituts ist die Ausbildung von<br />
jungen Wissenschaftlern in modernen<br />
Methoden der chemischen Ökologie.<br />
Dazu wurde eigens das Graduiertenprogramm<br />
einer International<br />
Max Planck Research School<br />
ins Leben gerufen.<br />
Top-Standort mit Synergieeffekten<br />
Der Beutenberg-Campus in der Saalestadt Jena ist Zentrum modernster biotechnologischer Forschung<br />
Fraunhofer-Instituts. Doch dieser<br />
Wissenschaftsstandort, dessen Forscher<br />
bislang mehr als die Hälfte aller<br />
Thüringer Forschungspreise einheimsten<br />
und der unter Ägide des<br />
Beutenberg Campus e.V. arbeitet, hat<br />
als interdisziplinäre Basis für innovative<br />
Wissenschaftsfelder sehr viel<br />
mehr zu bieten. Das BioInstrumente-<br />
Zentrum sowie der Technologie- und<br />
Innovationspark bieten Existenzgründern<br />
und jungen, innovativen<br />
Firmen auf dem Gebiet der Biotechnologie<br />
beste Bedingungen in Gestalt<br />
von Büros, Labors und Reinräumen.<br />
Kontakt:<br />
Beutenberg Campus e.V.<br />
Albert-Einstein-Straße 9<br />
07745 Jena<br />
Tel.: +49 (0)3641 2061-<strong>01</strong><br />
Fax: +49 (0)3641 2061-99<br />
E-Mail: hoenig@ipht-jena.de<br />
Internet: www.beutenberg.de
TITELTHEMA<br />
Impulse der Wirtschaft<br />
Forschung und Technologie für innovative Systeme als Wirtschaftsmotor<br />
Haupt-, Reinraum- und Laser-Technik-Gebäude des IPHT (v.l.n.r)<br />
„Forschung und Technologie für innovative<br />
Systeme“ hat sich das<br />
Jenaer Institut für Physikalische<br />
Hochtechnologie (IPHT) als Slogan<br />
auf seine Fahnen geschrieben. Eingebettet<br />
in den Wissenschaftscampus<br />
Beutenberg, der nach Worten<br />
von IPHT-Direktor Prof. Dr. Hartmut<br />
Bartelt enorme Synergien schafft,<br />
realisiert die außeruniversitäre Forschungseinrichtung<br />
Projekte auf den<br />
Gebieten Magnetik/Quantenelektronik,<br />
Optik, Mikrosysteme und Lasertechnik.<br />
Auf der Basis moderner Mikro-<br />
und Nanostrukturtechnik sowie<br />
spezifischer Dünnschicht-Technologien<br />
bearbeiten die Forscher dazu<br />
ein breit gefächertes Feld an Themen.<br />
Ihre Erkenntnisse setzen sie<br />
dann gezielt um und kooperieren dabei<br />
mit nationalen wie internationalen<br />
Partnern. Ergebnis sind neue<br />
Produkte in so attraktiven Zukunftsfeldern<br />
wie der Mess- und Sensorsowie<br />
der Informationstechnik, in<br />
der Biotechnologie und der Medizintechnik<br />
sowie in der Verkehrs- und<br />
Energietechnik.<br />
Die Ergebnisse der Arbeit der Jenaer<br />
Wissenschaftler stoßen nicht nur<br />
international auf große Resonanz.<br />
Vielmehr errangen sie bereits fünf<br />
Mal - und das in der erst zehnjährigen<br />
Geschichte dieser Ehrung - den<br />
Thüringer Forschungspreis. Zuletzt<br />
den des Jahres 2004 für Grundlagenforschung,<br />
und zwar für so genannte<br />
supraleitende Quantenbits<br />
(Qubits) als Grundbausteine künftiger<br />
Quantencomputer. Solcher völlig<br />
neuen Gerätekonzepte und Algorithmenstrukturen<br />
bedarf es, um komplizierte<br />
Rechengänge lösen zu können,<br />
die mit herkömmlichen Computern<br />
nicht möglich sind. Dazu gehört<br />
beispielsweise das Modellieren<br />
großer Biomoleküle.<br />
Auszeichnungen wie der Thüringer<br />
Forschungspreis - zumal von einer<br />
international besetzten Jury vergeben<br />
- seien eine besondere Anerkennung<br />
der Leistungen der Mitarbeiter,<br />
betont Prof. Bartelt, aber nicht minder<br />
wichtig für die Außenwirkung.<br />
Schließlich komme das Budget von<br />
aktuell rund 15 Millionen Euro<br />
knapp zur Hälfte vom Land Thüringen.<br />
„Auf diese Weise können wir -<br />
auch gegenüber der Bevölkerung -<br />
dokumentieren, dass die in uns investierten<br />
Steuergelder gut angelegt<br />
Strukturherstellung durch nasschemische Ätzprozesse im Reinraum, wie sie<br />
für verschiedene Aufgaben in der Quantenelektronik, in der Optik oder bei<br />
den Mikrosystemen erforderlich ist.<br />
sind.“ Nicht zu vergessen das Interesse,<br />
das solche Ehrungen bei Unternehmen<br />
wecke, „die uns vorher<br />
nicht im Visier hatten“, macht der<br />
Wissenschaftler einen weiteren<br />
Aspekt deutlich. Und die sich - das<br />
Umfeld schätzend - möglicherweise<br />
in Jena ansiedeln, so neue Arbeitsplätze<br />
schaffen und den Wirtschaftsstandort<br />
sichern.<br />
„Es reicht nicht, dass man gut ist, es<br />
muss auch erkennbar sein.“ Diese<br />
Sentenz will Prof. Dr. Bartelt über<br />
sein Institut hinaus auch auf den<br />
vielzitierten „Leuchtturm Jena“ bezogen<br />
wissen. „Von dem befeuern<br />
wir einen Strahl“, sagt er mit Blick<br />
auf das am Standort dicht geknüpfte<br />
Netz von Forschungsinstituten,<br />
Hochschulen und Unternehmen. In<br />
diesem „Strahlenbündel“ leuchtet<br />
das IPHT, dessen Wurzeln bis in die<br />
50er Jahre zurückreichen, seit Anfang<br />
1992 als ein Kooperationspartner<br />
der Industrie mit anwendungsorientierter<br />
Forschung und Entwicklung<br />
sowie deren technische Umsetzung<br />
in ausgewählten Bereichen.<br />
Das IPHT kann für sich in Anspruch<br />
nehmen, wichtige Impulse für Innovationen<br />
und damit letztlich auch für<br />
die wirtschaftliche Entwicklung<br />
Thüringens gegeben zu haben. Über<br />
die Forschungspreise hinaus lässt<br />
sich das unter anderem auch an<br />
mehreren Ausgründungen aus dem<br />
Institut festmachen.<br />
Alle vier - zuvor an drei Standorten<br />
in Jena verstreute - Forschungsbereiche<br />
sind seit September 2003 auf<br />
dem Beutenberg-Campus konzentriert.<br />
Etwa 34 Millionen Euro flossen<br />
in die Sanierung des Laser-Technik-Gebäudes<br />
sowie in den Neubau<br />
des Reinraum- und des Hauptgebäudes.<br />
Weitere rund 20 Millionen Euro<br />
investierte das IPHT in seine<br />
hochmoderne technische Ausstattung.<br />
Damit wurden nicht nur die Arbeits-<br />
und Lebensbedingungen der<br />
aktuell rund 210 Mitarbeiter - 70<br />
Prof. Dr. Hartmut Bartelt<br />
IPHT-Direktor<br />
„Die Kombination aus Forschungsexzellenz<br />
und Anwendungskompetenz<br />
hat Tradition in Thüringen<br />
und ist die richtige Basis für die<br />
Beherrschung der technischen<br />
Herausforderungen von heute und<br />
morgen. Das IPHT bietet seinem<br />
Umfeld Forschungsergebnisse und<br />
Technologien für innovative Systemanwendungen<br />
in der Mess- und<br />
Sensortechnik, in der Informationstechnik,<br />
in der Biotechnologie<br />
und Medizintechnik sowie in der<br />
Prozess- und Energietechnik. Damit<br />
stärkt das IPHT als wichtiger<br />
Bestandteil der Thüringer Forschungslandschaft<br />
die Technologie-orientierteWirtschaftsentwicklung<br />
in der Region und ist<br />
gleichzeitig attraktiver Partner auf<br />
seinen Arbeitsgebieten für nationale<br />
und internationale Kooperationen.“<br />
mehr als beim Start des Institutes<br />
1992 - ungleich attraktiver. Vielmehr<br />
ermöglicht diese Konzentration nach<br />
Worten Prof. Bartelt's eine optimale<br />
interdisziplinäre Kooperation der<br />
verschiedenen Arbeitsgruppen und<br />
nicht zuletzt wissenschaftliche<br />
Wechselwirkungen zu den anderen<br />
auf dem Beutenberg-Campus ansässigen<br />
Einrichtungen.<br />
Kontakt:<br />
Institut für Physikalische<br />
Hochtechnologie e.V.<br />
Albert-Einstein-Straße 9<br />
07745 Jena<br />
Tel.: +49 (0)3641 20600-20<br />
Fax: +49 (0)3641 20600-99<br />
E-Mail: institut@ipht-jena.de<br />
Internet: www.ipht-jena.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
43
Stadtgeflüster<br />
Neues Unternehmen entwickelt<br />
Software in Jena<br />
Jena (ul) Der Mitgründer und bisherige<br />
Entwicklungschef des E-<br />
Commerce-Softwareherstellers<br />
Intershop, Frank Gessner und der<br />
Erfinder der von vielen Handelshäusern<br />
genutzten Versandhandelslösung<br />
"MAILplus", Hellmuth<br />
Slattner, gehen seit Mitte Februar<br />
gemeinsame Wege. Zur Entwicklung<br />
und Vermarktung einer modernen<br />
neuen Branchenlösung, die<br />
die aktuellen Anforderungen des<br />
Versandhandels über die verschiedenen<br />
Vertriebskanäle erfüllen<br />
soll, wurde die ALEA GmbH mit<br />
Sitz in der Technologiestadt Jena<br />
gegründet. Das neue Unternehmen<br />
wird eng mit der schweizerischen<br />
ALEA AG mit Sitz in Luzern zusammenarbeiten<br />
und die bestehenden<br />
Kompetenzen im traditionellen<br />
Versandhandel und Onlinevertrieb<br />
bündeln. Bei der Entwicklung<br />
der neuen Software wird auf<br />
ein Festhalten an den derzeitig im<br />
Markt vorhandenen Lösungen bewusst<br />
verzichtet.<br />
Zeiss wächst weiter<br />
Jena (ul) Die Carl Zeiss Gruppe<br />
wächst weiter. Umsatz wie Ertrag<br />
konnten im Geschäftsjahr 2003/04<br />
deutlich gesteigert werden. Der<br />
Umsatz wuchs gegenüber dem<br />
Vorjahr um fünf Prozent auf 2,1<br />
Milliarden Euro. Das größte Plus<br />
war mit einem Anstieg um 25 Prozent<br />
im Unternehmensbereich<br />
Halbleitertechnik zu verzeichnen.<br />
80 Prozent des Umsatzes realisierte<br />
der Konzern im Ausland. Als<br />
operatives Ergebnis stehen 130<br />
Millionen Euro und damit mehr als<br />
das Doppelte des Vorjahres zu Buche.<br />
Nach Abzug der Steuern betrug<br />
der Jahresüberschuss 77 Millionen<br />
Euro, im Vergleich zu 16<br />
Millionen Euro im Vorjahr. Allerdings<br />
ging die positive Bilanz mit<br />
einem Abbau von Stellen einher.<br />
Aktuell beschäftigt die Gruppe<br />
weltweit rund 13 600 Mitarbeiter,<br />
500 weniger als noch vor Jahresfrist.<br />
Dabei wurden Stellen vor allem<br />
an den deutschen Standorten<br />
Jena, Oberkochen und Wetzlar gestrichen.<br />
Kontakt:<br />
Stadtverwaltung Jena<br />
Büro Oberbürgermeister<br />
Am Anger 15<br />
07743 Jena<br />
Tel.: +49 (0)3641 4920-06<br />
Fax: +49 (0)3641 4920-20<br />
E-Mail: buero-ob@jena.de<br />
Internet: www.jena.de<br />
44 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
FOTO: FSU/GÜNTHER<br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Bis heute präsent<br />
Die Saalestadt Jena verdankt Wissenschaftler und Unternehmer Ernst Abbe sehr viel<br />
Prof. Dr.<br />
Klaus Dicke<br />
Rektor Friedrich-Schiller-<br />
Universität Jena<br />
„Jena ist eine Wissenschaftsmetropole,<br />
nicht nur in Thüringen.<br />
Hier ist Bewegung, man kann gestalten<br />
und trifft interessante<br />
Menschen, mit denen man leicht<br />
ins Gespräch und einfach zu gemeinsamen<br />
Projekten kommen<br />
kann. Das Land hat außerdem eine<br />
überaus reiche kulturelle Tradition,<br />
deren Ausprägungen bis<br />
heute in vielen Bereichen lebendig<br />
sind. Und diese Lebensqualität<br />
findet sich in einer interessanten<br />
Landschaft."<br />
Campus der Friedrich-Schiller-Universität am<br />
Ernst-Abbe-Platz mit Mensa und Intershoptower<br />
In Jena ist der Name Ernst Abbe<br />
stets präsent. Vor allem viele Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
sind ohne die Leistungen des<br />
Astronomen, Mathematikers, Physikers,<br />
Optikers, Unternehmers und<br />
Sozialreformers nicht zu denken,<br />
der vor 100 Jahren, am 14. Januar<br />
19<strong>05</strong> in Jena starb.<br />
Geboren wurde Ernst Karl Abbe am<br />
23. Januar 1840 in Eisenach in einer<br />
Arbeiterfamilie. Ein Stipendium ermöglichte<br />
dem begabten jungen<br />
Mann ein Studium zunächst in Göttingen,<br />
später in Jena. 1863 habilitierte<br />
er dort.<br />
In jener Zeit wurden Mikroskope in<br />
Handarbeit gefertigt. Wissenschaft<br />
und Forschung brauchten aber<br />
schon damals immer leistungsfähigere<br />
optische Systeme, was eine industrielle<br />
Fertigung notwendig<br />
machte. Der Mechaniker und Unternehmer<br />
Carl Zeiss beauftragte deshalb<br />
seinen Freund Ernst Abbe, wissenschaftliche<br />
Grundlagen dafür zu<br />
legen. Damit begann in Jena eine Zusammenarbeit,<br />
die mit Fug und<br />
Recht als Vorläufer der wirtschaftsnahen<br />
Forschung gelten kann.<br />
Abbe entwickelte ein Linsensystem,<br />
mit dem Farbverzerrungen von Mikroskopobjektiven<br />
deutlich verringert<br />
werden konnten. Damit schuf er<br />
die Voraussetzung für leistungsfähige<br />
Mikroskope, die die Forschungen<br />
in der Zelltechnik, der Mikrobiologie<br />
und der Medizin deutlich verbesserten.<br />
Er optimierte zudem die Anpassung<br />
von Brillengläsern an die Augenfehler,<br />
führte<br />
die heute noch gebräuchlicheDioptrien-Zahl<br />
ein.<br />
Viele weitere wissenschaftlicheErkenntnisse<br />
und<br />
Entwicklungen in<br />
der Physik und<br />
der Mathematik<br />
sind mit seinem<br />
Namen verbunden.<br />
Abbe arbeitete<br />
mit Zeiss auch<br />
unternehmerisch<br />
zusammen. 1884<br />
gründete er zusammen<br />
mit<br />
Zeiss und dem<br />
Chemiker Otto<br />
Schott die Glaswerke<br />
"Schott und<br />
Genossen" und er<br />
war auch Mitinhaber<br />
des Carl-<br />
Zeiss-Werkes, das er seit 1889 nach<br />
dem Tod von Zeiss allein leitete. Bereits<br />
zu Lebzeiten Abbes erlangten<br />
beide Firmen Weltruf, der bis in den<br />
Gegenwart reicht. Carl Zeiss in Jena<br />
gehört heute zu einer weltweit agierenden<br />
Unternehmensgruppe für optische<br />
und opto-elektronische Systeme.<br />
Schott Jenaer Glas, ebenfalls<br />
Teil eines international agierenden<br />
Konzerns, produziert in Jena unter<br />
anderem hochwertiges Borosilikatglas<br />
und Ceran-Kochfelder für<br />
Küchenherde.<br />
Der Mitbegründer dieser Erfolgsstory,<br />
Ernst Abbe, hat seine sozialen<br />
Wurzeln nie vergessen. Er führte den<br />
Acht-Stunden-Tag ein, schuf ein Sozialwerk<br />
für seine Mitarbeiter und<br />
beteiligte sie am Umsatz. Neuland<br />
betrat er auch mit der Gründung der<br />
Carl-Zeiss-Stiftung, der er sein gesamtes<br />
Vermögen überschrieb und<br />
die heute das Dach für die Unternehmen<br />
Carl Zeiss und Schott bildet.<br />
Das sozialreformerische und unternehmerische<br />
Werk Abbes wirkt bis<br />
heute fort, auch wenn es immer wieder<br />
gefährdet war. So führte die<br />
deutsche Teilung dazu, dass es Unternehmen<br />
mit den Namen Carl<br />
Zeiss und Schott sowohl in Ost- als<br />
auch in Westdeutschland gab. Auch<br />
die Carl-Zeiss-Stiftung hatte zwei<br />
Sitze, einen in Jena, den zweiten im<br />
westdeutschen Heidenheim. Erst die<br />
Wende beendete diesen Zustand der<br />
Teilung. Die Carl-Zeiss-Stiftung wurde<br />
1991 zum Dach für Carl Zeiss<br />
und die Schott AG.<br />
Im Zuge der Neustrukturierung wurde<br />
1992 Abbe zu Ehren die gemeinnützige<br />
Ernst-Abbe-Stiftung gegründet,<br />
in die das nicht industrielle<br />
Vermögen der Carl-Zeiss-Stiftung<br />
überging. Seit 1998 beschäftigt sich<br />
die Abbe-Stiftung auch mit der Förderung<br />
von Innovationen vor allem<br />
in Thüringen.<br />
Zu besichtigen ist dies auf dem<br />
Jenaer Beutenberg, dem Wissenschaftscampus<br />
der Saalestadt. Dort<br />
betreibt die Abbe-Stiftung ein Bio-<br />
Instrumentezentrum. Wissenschaftler<br />
erhalten die Chance, die ersten<br />
unternehmerischen Hürden zu meistern,<br />
in trauter Nachbarschaft zu<br />
Instituten und jungen Technologieunternehmen.<br />
Auch ein anderes bedeutendes Jenaer<br />
Unternehmen ist ohne Ernst Abbe<br />
nicht zu denken: die Jenoptik AG.<br />
Der Technologie-Konzern ging ebenfalls<br />
aus dem nach der Wende abgewickelten<br />
DDR-Kombinat Carl Zeiss<br />
hervor.
ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG<br />
Zeitarbeit im Vormarsch<br />
GeAT AG setzt bei Arbeitnehmerüberlassung als Prädikatsträger auf Service und hohe Qualität<br />
Fünf Millionen Arbeitslose auf der einen<br />
Seite, Mangel an Fachkräften auf<br />
der anderen Seite. Zeitarbeitsfirmen<br />
wie die in Erfurt ansässige Gesellschaft<br />
für Arbeitnehmerüberlassung<br />
Thüringen AG (GeAT AG) können zwischen<br />
diesen beiden Seiten vermitteln.<br />
1997 durch Privatisierung eines<br />
ehemals landeseigenen Unternehmens<br />
entstanden, gehört die nach<br />
DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000 zertifizierte<br />
GeAT AG mittlerweile zu den Großen<br />
der Branche. Fast 12 000 Männer<br />
und Frauen wurden seit der Gründung<br />
bereits eingestellt.<br />
Rund 900 Mitarbeiter gehören zum<br />
Bestand. Und jedes Jahr finden rund<br />
1700 Arbeitnehmer der GeAT AG ei-<br />
Rolf Marx<br />
blickt besorgt<br />
in die<br />
Zukunft,<br />
wenn es um<br />
gute Fachkräfte<br />
geht.<br />
„Sie werden rar“, meint der Geschäftsführer<br />
der 1998 gegründeten,<br />
aus Zeiss hervorgegangenen<br />
NUMERIK JENA GmbH. Er führt das<br />
zum einen auf das Bildungssystem<br />
hierzulande zurück. Zum anderen<br />
nen neuen beruflichen Wirkungskreis<br />
bei Unternehmen. 3100 Firmen<br />
gehören zu den Kunden der GeAT<br />
AG. Erstmals bildet das Unternehmen<br />
seit <strong>01</strong>. September 2004 auch<br />
selbst aus.<br />
“Zeitarbeit erhöht in erster Linie die<br />
Flexibilität und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Firmen”, sagt<br />
Vorstandssprecher Helmut Meyer.<br />
Sie dient damit direkt der Standortsicherung<br />
von Unternehmen. „Wir sehen<br />
unsere arbeitsmarktpolitische<br />
Aufgabe ganz klar in den neuen Bundesländern“,<br />
sagt Meyer. Allerdings<br />
werden regionale Unternehmen auch<br />
bei ihren Aktivitäten im Ausland begleitet.<br />
Davon zeugen die Einsätze<br />
von Zeitarbeitskräften der GeAT AG<br />
unter anderem in Norwegen, Irland,<br />
England, den Niederlanden, Österreich<br />
und der Schweiz, aber auch in<br />
Spanien, Frankreich, Ungarn und der<br />
Türkei.<br />
Für die Vermittlung der bei der GeAT<br />
AG eingestellten Mitarbeiter sind die<br />
Bedürfnisse der Kundenunternehmen<br />
und deren spezielle Arbeitsplatzanforderungen<br />
entscheidend.<br />
Schnelligkeit und Qualität<br />
NUMERIK JENA GmbH berichtet von guten Erfahrungen mit Zeitarbeitsfirmen<br />
seien „Leute, die etwas können, der<br />
Arbeit gen Westen hinterher marschiert<br />
beziehungsweise in den vorzeitigen<br />
Vorruhestand geschickt<br />
worden“, so dass von dem „ernormen<br />
Potenzial, das Jena nach der<br />
Wende zu einer Wunderregion werden<br />
ließ, nicht mehr viel übrig ist“.<br />
Auch für die NUMERIK JENA, die mit<br />
knapp 30 Mitarbeitern begann und<br />
inzwischen 56 fest Angestellte hat,<br />
ist es nach Marx' Worten schon heute<br />
schwierig, gute Kräfte zu finden.<br />
Zur Kundennähe trägt auch das<br />
flächendeckende Netz von Niederlassungen<br />
in Thüringen bei. Daneben<br />
ist die GeAT AG auch bei der Arbeitsberatung,<br />
arbeitsplatzbezogener<br />
Qualifizierung und in der Personalberatung<br />
tätig. Das Unternehmen ist<br />
einziger Prädikatsträger der "sozialverträglichen<br />
integrativen Arbeitnehmerüberlassung<br />
des Freistaats<br />
Thüringen” und erstes Thüringer<br />
Zeitarbeitsunternehmen mit Qualitätsgarantie,<br />
verbrieft im “Qualitätskompass”.<br />
Meyer ist überzeugt, dass das Konzept<br />
der Zeitarbeit enorm an Bedeutung<br />
gewinnen wird. Sein Unternehmen<br />
plant nach einer Phase der Konsolidierung<br />
für 20<strong>05</strong> die Festigung<br />
seiner Marktposition und die Weiterentwicklung<br />
seiner Dienstleistungen.<br />
“In den nächsten Jahren will die Ge-<br />
AT AG expandieren”, sagt Meyer. Dabei<br />
werden auch die neuen Mitgliedsstaaten<br />
der Europäischen Union<br />
in Osteuropa ebenso eine Rolle<br />
spielen wie gezielte Maßnahmen zur<br />
Begegnung des drohenden Facharbeitermangels<br />
in Deutschland.<br />
Anfangs versuchte der Hersteller<br />
von Präzisions-Mess-Systemen für<br />
lineare und Winkelmessung, durch<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda der eigenen<br />
Beschäftigten neue Mitarbeiter<br />
zu finden. Das handhabt der 58jährige<br />
ehemalige Zeissianer bis<br />
heute so, weiß auch Initiativ-Bewerbungen<br />
zu schätzen.<br />
Darüber hinaus jedoch greift er inzwischen<br />
auch auf Zeitarbeitsfirmen<br />
zurück „weil wir mit dem Arbeitsamt<br />
selbst bei Inanspruchnahme von<br />
Förderung wenig gute Erfahrungen<br />
gemacht haben“. Zunächst nahm der<br />
Ausrüster für die Elektronik-Industrie<br />
die Dienste der Zeitarbeiter in<br />
Hochdruck-Zeiten in Anspruch.<br />
„Doch die meisten der ursprünglich<br />
nur befristet Eingestellten haben wir<br />
dann fest übernommen.“ Das sei<br />
schließlich das eigentliche Ziel. Inzwischen<br />
beauftragt das Unternehmen<br />
die Partner auch mit der gezielten<br />
Suche nach Fachleuten für eine<br />
Festanstellung. Dabei treffen die<br />
Zeitarbeitsfirmen eine Vorauswahl,<br />
die Einstellungsgespräche selbst<br />
werden dann bei NUMERIK JENA ge-<br />
Helmut Meyer<br />
Vorstandssprecher<br />
GeAT AG<br />
Kontakt:<br />
GeAT - Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung<br />
Thüringen AG<br />
Juri-Gagarin-Ring 152<br />
99084 Erfurt<br />
Tel.: +49 (0)361 55846-0<br />
Fax: +49 (0)361 55846-10<br />
E-Mail: Vorstand-EF@geat.de<br />
Internet: www.geat.de<br />
führt. Mit vier bis fünf Zeitarbeitsfirmen<br />
- nicht nur aus der Region - kooperiert<br />
das Jenaer Unternehmen<br />
regelmäßig. „Bei deren Auswahl waren<br />
Schnelligkeit und Qualität für<br />
uns das A und O“, betont der Geschäftsführer.<br />
„Wenn wir Zeitarbeiter<br />
brauchen, dann muss das sehr<br />
schnell gehen, denn daran hängen<br />
konkrete Aufträge.“ Wenn die Firmen<br />
dann erst anfingen zu suchen,<br />
dauere das zu lange. Ein weiterer<br />
Grund, die Zusammenarbeit aufzukündigen,<br />
ist für Marx die Unterbezahlung<br />
der "ausgeliehenen" Fachleute.<br />
„Wir kennen schließlich die<br />
Verrechnungssätze und wenn einer<br />
sehr viel weniger verdient, als ihm<br />
zusteht, müssen wir uns eben von<br />
der Firma trennen.“<br />
Kontakt:<br />
NUMERIK JENA GmbH<br />
Ilmstraße 4<br />
07743 Jena<br />
Tel.: +49 (0)3641 4728-0<br />
Fax: +49 (0)3641 4728-11<br />
E-Mail: info@numerikjena.de<br />
Internet: www.numerikjena.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
45
46 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
WIRTSCHAFT REGIONAL<br />
Eine Stadt mausert sich<br />
Hermsdorf als Standort für Wirtschaft und Gewerbe<br />
Hermsdorf - der Name ist in vieler<br />
Munde. Autofahrer wissen genau,<br />
wo die Stadt, die im nächsten Jahr<br />
ihr 750-jähriges Jubiläum feiert, zu<br />
finden ist. An Hermsdorfer Kreuz<br />
und Mitte-Deutschland-Bahnverbindung<br />
gelegen, hat sie sich seit über<br />
100 Jahren zu einem bedeutenden<br />
Standort für Wirtschaft und Gewerbe<br />
entwickelt. Dabei spielte anfangs<br />
nicht nur die günstige logistische Lage<br />
eine Rolle. Vielmehr war auch der<br />
Waldreichtum für Holzerzeugnisse<br />
sowie als Heizmaterial für Brennöfen<br />
ein wichtiger Faktor. Nachholbedarf<br />
indes hat Hermsdorf, wenn es<br />
darum geht, die waldreiche Umgebung<br />
für Naherholung und sanften<br />
Tourismus zu nutzen. Doch daran arbeitet<br />
man im Rahmen des Regionalen<br />
Entwicklungskonzeptes "Hermsdorfer<br />
Kreuz" des Städteverbundes<br />
mit Bad Klosterlausnitz und Stadtroda<br />
sowie des neu gegründeten<br />
Thüringer Tourismus Vereins Saale-<br />
Holzland. Gleichzeitig entwickelte<br />
sich das Gewerbe im Stadtgebiet,<br />
entstand das Gewerbegebiet Ost I<br />
unmittelbar an der A 4, wo vorwiegend<br />
Unternehmen der Logistik-<br />
Branche angesiedelt sind. Parallel<br />
dazu wurden Wohnbedingungen und<br />
Infrastruktur verbessert, etwa die<br />
Geschossbauten der Waldsiedlung<br />
komplett saniert, Baugebiete für Eigenheime<br />
und Reihenhäuser erschlossen.<br />
Daneben sanierten und<br />
modernisierten die Hermsdorfer<br />
Sportanlagen, verbesserten, unter<br />
anderem mit dem neuen Stadthaus,<br />
das kulturellen Angebot, verbesserten<br />
die sozialen Bedingungen.<br />
Kontakt:<br />
Stadt Hermsdorf<br />
Eisenberger Straße 56<br />
07629 Hermsdorf<br />
Tel.: +49 (0)366<strong>01</strong> 577-80<br />
Der heutige Industriepark Tridelta hat eine lange Tradition, bot zu DDR-Zeiten<br />
zuletzt rund 7 000 Menschen Arbeit. Doch auch kleinere Betriebe sowie<br />
Handwerker der Holzbranche waren dort zu Hause. Nach 1990 wurden aus<br />
dem ehemaligen Großbetrieb zahlreiche Einzelbetriebe ausgegliedert, die<br />
sich zu klein- und mittelständigen Betrieben entwickelt und am Markt behauptet<br />
haben. Sie haben durch ihre Investitionen dem Industriepark Tridelta<br />
mit seinem gelungenen Branchen-Mix neues Leben eingehaucht, bieten heute<br />
die fast 100 Firmen doch rund 2 000 Beschäftigten Arbeit.<br />
Eine wichtige Voraussetzung für diese Entwicklung war die völlige Neuerschließung<br />
und Verbesserung der Infrastruktur des gesamten Geländes gemeinsam<br />
mit der LEG und Fördermitteln des Freistaates Thüringen. Viele Un-<br />
Fax: +49 (0)366<strong>01</strong> 577-89<br />
E-Mail: buergermeister@<br />
hermsdorf-thueringen.de<br />
Internet:<br />
www.hermsdorf-thueringen.de<br />
PERSONALIE - Sehen und gesehen werden<br />
Die seit fast elf Jahren am Bundesarbeitsgericht<br />
tätige Richterin Ingrid<br />
Schmidt wurde am 1. März zur Präsidentin<br />
des in Erfurt ansässigen Gerichtes<br />
ernannt. Bundeswirtschaftsminister<br />
Wolfgang Clement hob die<br />
49jährige auf einem Festakt in ihr<br />
Amt ein. Erstmals steht damit eine<br />
Frau an der Spitze der Institution.<br />
Ihr Vorgänger Hellmut Wißmann hat<br />
die Altersgrenze erreicht und wirddurch<br />
die bisherige Vorsitzende des<br />
Sechsten Senats abgelöst. Als<br />
Schmidt 1994 ihr Amt antrat war sie<br />
die erste Frau in höherer Position<br />
der Deutschen Gerichtsbarkeit. Von<br />
ternehmen und die außeruniversitäre<br />
Forschungseinrichtung Hermsdorfer<br />
Institut Technische Keramik suchten<br />
Partner in der Region, kooperieren mit<br />
Partnern am High-Tech-Standort Jena.<br />
Demnächst entsteht in Hermsdorf ein<br />
Kunststoff-Applikationszentrum.<br />
den insgesamt 34 Richterstellen sind<br />
heute fünf mit einer Frau besetzt.<br />
Nach ihrem Studium und Staatsexamen<br />
strebte sie eine wissenschaftliche<br />
Laufbahn an. Unter anderem<br />
war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
bei Prof. Thomas Dieterich am<br />
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.<br />
Nachdem Dietrich Präsident<br />
des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel<br />
wurde und den Umzug nach Erfurt<br />
initiierte wurde sie auf seinen<br />
Vorschlag zur Richterin in Erfurt berufen.<br />
Zuvor arbeitete Schmidt auch<br />
als Sozialrichterin in Wiesbaden und<br />
Darmstadt.<br />
Das Wirtschaftsmagazin<br />
für Thüringen<br />
Magdeburger Allee 143<br />
99086 Erfurt<br />
Tel. +49 (0)361 65888<strong>01</strong><br />
E-Mail: halle@wirtschaftsspiegel.com<br />
Internet: www.wirtschaftsspiegel.com<br />
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Wirtschaftsmagazine Mecklenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen<br />
Der WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint<br />
im Wirtschaftsspiegel Verlag<br />
Sachsen-Anhalt KG<br />
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13.<strong>05</strong>.20<strong>05</strong>