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thüringen 01-05

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Das Wirtschaftsmagazin<br />

für Thüringen<br />

www.wirtschaftsspiegel.com<br />

<strong>01</strong>/<strong>05</strong> · 1. Jahrgang<br />

A 13358<br />

2,90<br />

Hightech aus der Denkfabrik<br />

Special<br />

Landkreis Gotha:<br />

Traditionsreiche Region<br />

mit Zukunft<br />

Gemeinsam stark<br />

Unternehmensnetzwerk<br />

in<br />

Sondershausen<br />

Leuchtturm Jena<br />

Treffpunkt<br />

der Eliten


EDITORIAL<br />

Die Zukunft beginnt bereits<br />

heute - in der Gegenwart !<br />

Thüringen ist in Deutschland und weit darüber hinaus bekannt für seine drei „W”<br />

- Wald, Weimar und (Rostbrat)Wurst. Obwohl alle drei wichtige Wirtschaftsfaktoren<br />

für den Freistaat sind, hat das Land zwischen Altenburg und Eisenach,<br />

Nordhausen und Sonneberg sehr viel mehr zu bieten.<br />

Mit der Vielzahl modernster, innovativer und erfolgreicher Unternehmen, die auf ein Reservoir<br />

an qualifizierten und hoch motivierten Fachkräften<br />

zurückgreifen können, präsentiert sich Thüringen als wahrhaft zukunftsträchtiger<br />

Standort in der Mitte Deutschlands. In der Zukunft<br />

angekommen sind auch die Hochschulen und Universitäten.<br />

An den renommierten Bildungseinrichtungen wird nicht nur wirtschaftsnah<br />

geforscht und entwickelt. Von den forschungsnahen<br />

Wirtschaftsstandorten geht auch eine Dynamik aus, die mittlerweile<br />

das gesamte Land erfasst hat. Derartige, hervorragend<br />

funktionierende Netzwerke bilden quer durch alle Branchen eine<br />

gute Grundlage des geschäftlichen Erfolgs. Der Stolz auf das bisher<br />

Erreichte spiegelt sich wider in einer optimistischen Grundstimmung,<br />

die überall zu spüren ist.<br />

Diese Entwicklung will der „Wirtschaftsspiegel”, dessen erste<br />

Ausgabe Sie in den Händen halten, künftig begleiten. Nach mehr als 12 Jahren erfolgreicher<br />

Medienarbeit in Sachsen-Anhalt steht das Magazin nun auch in Thüringen den<br />

Entscheidern aus Politik und Wirtschaft als Kommunikationsplattform zur Verfügung.<br />

Im wachsenden Europa gewinnen der Standort Thüringen und die regionale Wirtschaft<br />

neue Bedeutung. Im „Wirtschaftsspiegel” Thüringen werden - ganz Deutschland im<br />

Blick - Informationen über die kulturelle, die wirtschaftliche wie die gesellschaftliche<br />

Entwicklung dargestellt werden. Im Land ansässige Unternehmer dokumentieren ihren<br />

Standpunkt zum Wirtschaftsstandort und beweisen durch ihr Engagement und ihren<br />

Erfolg die Zukunftsfähigkeit des Freistaats.<br />

Der „Wirtschaftsspiegel” will - gemäß seiner Philosophie „Wir schaffen Verbindungen” -<br />

zudem potenzielle Investoren ansprechen und den Unternehmen des Landes zu neuen<br />

Geschäftskontakten und Absatzmöglichkeiten verhelfen.<br />

In jährlich vier Ausgaben dokumentieren wir fortan Standortfaktoren, Lebensqualität<br />

und Wirtschaftsentwicklung des Landes. Auf diese Weise wollen wir die Stärken des<br />

Landes, der Wirtschaft und der Menschen in Thüringen bewusst machen und zeigen,<br />

dass es sich lohnt, hier in Thüringen zu leben, zu arbeiten und zu investieren.<br />

In diesem Sinne wünsche ich uns eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

Jürgen Meier<br />

Geschäftsführer Wirtschaftsspiegel<br />

TITEL<br />

Hightech aus der Denkfabrik<br />

Seite 4-5<br />

Seite 18<br />

Seite 42-44<br />

EDITORIAL<br />

Begonnene Zukunft Seite 3<br />

TOURISMUS<br />

Alle unter einem Dach Seite 32<br />

BILDUNG<br />

Hochschulsteuerung im Internet<br />

Seite 6-7<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Netzwerk Sondershausen Seite 8<br />

Altenburger Sportwagen Seite 11<br />

Triebwerkswartung in Arnstadt<br />

Seite 12<br />

Bad Blankenburger Antennentechnik<br />

Seite 13<br />

Meiningens Kultur- und<br />

Wirtschaftssymbiose Seite 14<br />

Campus Ilmenau Seite 14<br />

Arnstädter Branchenmix Seite 15<br />

Werkzeuge aus Schmalkalden<br />

Seite 16<br />

Industrie in der Kulturhauptstadt<br />

Weimar Seite 31<br />

"Nahrhaft" Pößneck Seite 33<br />

Mittelalterliches Erfurt im<br />

Hightech-Zeitalter Seite 34<br />

Mühlhausener Ingenieurkunst<br />

Seite 36<br />

Greiz als Perle des Vogtlandes<br />

Seite 37<br />

Süd<strong>thüringen</strong>s Wirtschaftszentrum<br />

Suhl Seite 38<br />

Aufstrebende Wirtschaft in<br />

Sömmerda Seite 38<br />

VWT als Interessenvertretung<br />

Seite 39<br />

Geschmack aus Apolda Seite 39<br />

Wellness Seite 40<br />

Nordhäuser Markenvielfalt<br />

Seite 41<br />

Knöpfe aus Schmölln Seite 41<br />

Impressum Seite 46<br />

INDUSTRIE<br />

Stählernes Unterwellborn Seite<br />

17<br />

SPECIAL LANDKREIS GOTHA<br />

Traditionsreiche Region mit Zukunft<br />

Seite 19-30<br />

MESSE-NEWS<br />

Landeshauptstadt als Messezentrum<br />

Seite 35<br />

ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG<br />

Zeitarbeit im Vormarsch Seite 45<br />

SEHEN UND GESEHEN WERDEN<br />

Personalien Seite 46<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

3


Seit nunmehr<br />

drei Jahren wirbt<br />

der Freistaat mit<br />

diesem Slogan<br />

für sich. Nicht<br />

ganz ohne Erfolg,<br />

wie die Entschei-<br />

4 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

Thüringen kann auf eine lange<br />

Liste von Denkern und Forschern<br />

zurückblicken. Zu nennen<br />

ist gewiss das Jenaer Dreigestirn<br />

von Carl Zeiss, Ernst Abbe<br />

und Otto Schott, deren Firmen bis<br />

heute Weltruf genießen.<br />

Der Mechaniker und Unternehmer<br />

Carl Zeiss (1816-1888) gründete<br />

1846 eine feinmechanisch-optische<br />

Werkstatt, in der Mikroskope gefer-<br />

tigt wurden, zunächst in Handarbeit.<br />

Er beauftragte seinen Freund<br />

Ernst Abbe (1840-19<strong>05</strong>), den<br />

Grundstein für die industrielle Fertigung<br />

von optischen Systemen zu legen.<br />

Auf ihn geht unter anderem die<br />

noch heute in der Augenoptik gebräuchliche<br />

Dioptrien-Zahl zurück.<br />

Abbe und Zeiss arbeiteten in Jena<br />

auch unternehmerisch zusammen.<br />

Otto Schott (1851-1935) beschäftigte<br />

sich wie schon sein Vater mit<br />

der Glasfabrikation. 1881 kam er<br />

nach Jena und lernte dort Abbe und<br />

Zeiss kennen.<br />

In der Saalestadt richtete er eine<br />

Schmelz- und Forschungsstätte ein,<br />

entwickelte das weltberühmte Jenaer<br />

Glas und leitet bis 1919 das<br />

TITELTHEMA<br />

Schott Glaswerk. Doch auch auf anderen<br />

Gebieten haben sich Thüringer<br />

hervorgetan. Zu ihnen gehört<br />

der Pädagoge Friedrich Fröbel<br />

(1782-1852).<br />

Er lernte als Hauslehrer die Ideen<br />

Pestalozzis kennen und vertrat die<br />

Ansicht, dass auch Kindern aus ärmeren<br />

Familien eine gute Ausbildung<br />

zuteil werden sollte.<br />

So gründete er Kindererziehungs-<br />

heime und wurde zum Initiator der<br />

Kindergartenbewegung. Der Beruf<br />

der Kindergärtnerin geht auf die<br />

von ihm initiierten Kurse für Kinderpfleger<br />

zurück. Noch heute<br />

großer Beliebtheit erfreut sich das<br />

von Fröbel entwickelte Spielzeug -<br />

die Fröbel-Bausteine - mit dem er<br />

über das Spielen die kindliche<br />

Selbstständigkeit fördern wollte.<br />

Mit Thüringen eng verbunden ist<br />

auch das Wirken des großen Reformators<br />

Martin Luther. Der vom Kaiser<br />

geächtete und vom Papst gebannte<br />

Martin Luther verbarg sich<br />

1521 in der Vogtei der Wartburg. In<br />

nur zehn Wochen übersetzte er hier<br />

die Bibel ins Deutsche und machte<br />

sie damit auch den einfachen Leu-<br />

ten zugänglich, die des Lateins<br />

nicht mächtig waren. All diese Traditionslinien<br />

reichen bis in die Gegenwart.<br />

Das lässt sich an der gut<br />

strukturierten Hochschullandschaft<br />

ablesen. Immerhin gibt es im Freistaat,<br />

der flächenmäßig eher zu den<br />

kleineren gehört, fünf Universitäten<br />

und Hochschulen sowie vier Fachhochschulen,<br />

von den zahlreichen<br />

außeruniversitären Forschungsein-<br />

Willkommen in der<br />

„Denkfabrik“ Thüringen !<br />

dung von Deutscher<br />

Lufthansa<br />

AG und Rolls Royce<br />

zum Bau einer<br />

Wartungsfabrik<br />

für Flugzeugtriebwerke<br />

in<br />

Arnstadt zeigt. In<br />

dieser Ansiedlung<br />

tritt der ganze<br />

Sinn des Slogans<br />

zu Tage.<br />

Kommentiert<br />

Alte Traditionen<br />

Thüringen ist drauf und dran, sich<br />

erstmals in der Luftfahrtbranche einen<br />

Namen zu machen. Das wäre<br />

nicht möglich, wenn es hier nicht<br />

kreatives, gut ausgebildetes Personal<br />

gäbe.<br />

Thüringen setzt damit aber auch industrielle<br />

Traditionen fort, die die<br />

Entwicklung der Industrie in ganz<br />

Deutschland und darüber hinaus bis<br />

heute geprägt haben. So knüpft die<br />

optische Industrie im Raum Jena an<br />

Entwicklungen an, die Carl Zeiss,<br />

Ernst Abbe und Otto Schott in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

begründeten.<br />

Zu den Traditionslinien gehört auch<br />

der Autobau in Eisenach, der mit der<br />

Wende schon sein Ende gefunden zu<br />

haben schien. Doch das dort gewachsene<br />

Wissen und die Fertigkeiten der<br />

Fahrzeugbauer waren der Garant<br />

dafür, dass mit Opel ein renommier-<br />

ter Fahrzeughersteller nach Eisenach<br />

kam und sich um das Werk herum ein<br />

ganzes Bündel von Automobilzulieferern<br />

ansiedelte. Aus diesen Traditionen<br />

heraus hat Thüringen auch ein<br />

beachtliches wissenschaftliches Potenzial<br />

entwickelt. Fünf Universitäten<br />

und vier Fachhochschulen mit zusammen<br />

46 000 Studenten gibt es im<br />

Freistaat, der flächen- und bevölkerungsmäßig<br />

nicht gerade zu den Riesen<br />

gehört. Hinzu kommen zahlreiche<br />

Forschungseinrichtungen im Umfeld<br />

innovativer Unternehmen. Zu<br />

nennen wären der Wissenschaftscampus<br />

auf dem Jenaer Beutenberg<br />

ebenso wie die zahlreichen innovativen<br />

Firmen etwa im Umfeld der Technischen<br />

Universität Ilmenau.<br />

Und nebenbei: In dieser Denkfabrik<br />

lässt es sich auch ganz gut leben…<br />

AUTOR: UWE FROST<br />

FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />

„Thüringen hat viel erreicht. Doch<br />

in meinem Job als Personalberaterin<br />

sehe ich immer wieder: Oft fehlt<br />

es an Optimismus in Wort und Tat.<br />

Meckereien auf hohem Niveau bringen<br />

uns nicht weiter. Unternehmer<br />

brauchen Freiräume und vielfach<br />

auch etwas Unterstützung. Banken<br />

zum Beispiel sollten mehr Mut aufbringen,<br />

Investitionen zu fördern.<br />

Und die Politiker des Landes müs-<br />

richtungen rund um Erfurt, Jena<br />

und Ilmenau ganz zu schweigen.<br />

Wie viel kreatives Potenzial es hier<br />

gibt, hat das Ilmenauer Fraunhofer-<br />

Institut für Digitale Medientechnologie<br />

unter Beweis gestellt. Dort<br />

wurde ein völlig neues Soundsystem<br />

entwickelt, das die berühmte<br />

Dolby-Technik in den Schatten<br />

stellt.<br />

Das IOSONO genannte System ermöglicht<br />

beispielsweise in einem<br />

Kinosaal auf jedem Platz einen<br />

gleich perfekten Raumklang. Der<br />

Chef des Instituts, Professor Karlheinz<br />

Brandenburger hatte sich<br />

schon zuvor mit einer anderen Entwicklung<br />

einen Namen gemacht:<br />

dem MP3-Standard.<br />

sen dafür sorgen, dass Unternehmer<br />

auch wirklich etwas unternehmen<br />

können. Die "Schalthebeler"<br />

müssen der Bürokratie energischer<br />

den Kampf ansagen und in der<br />

Wirtschaftsförderung manches gerade<br />

rücken. Dann geht es auch mit<br />

der Wirtschaft weiter voran.“<br />

Carsta Maria Fleischmann<br />

Jobs in time<br />

Thüringen GmbH


TITELTHEMA<br />

Ganz Thüringen als EINE Denkfabrik<br />

Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU) sieht die Entwicklung des Freistaats auf Wachstumskurs<br />

Jürgen Reinholz, Wirtschaftsminister Freistaat Thüringen<br />

Wirtschaftsspiegel: Thüringen<br />

präsentiert sich seit drei Jahren<br />

als „Denkfabrik“. Was ist das<br />

Besondere daran?<br />

Reinholz: „Wenn man es auf eine<br />

kurze Formel bringen will: eine lange<br />

Forschungstradition, eine breit gefächerte<br />

Forschungsinfrastruktur<br />

und qualifizierte Fachkräfte.<br />

So sind in Thüringen über Jahre und<br />

Jahrzehnte hinweg Kompetenzen in<br />

Technologiefeldern aufgebaut worden,<br />

die auch in Zukunft eine wichtige<br />

Rolle spielen werden - wie Optik,<br />

Biotechnologie, Werkstoffforschung,<br />

Mikroelektronik. Für die ‘Denkfabrik’<br />

spricht aber auch die höchste Zahl<br />

von Patentanmeldungen im Osten<br />

Deutschlands oder das regelmäßig<br />

gute Abschneiden bei nationalen und<br />

internationalen Erfindermessen: Von<br />

der IENA 2004 in Nürnberg brachten<br />

die Thüringer Tüftler zuletzt insgesamt<br />

elf Medaillen und Preise mit<br />

nach Hause.“<br />

Wirtschaftsspiegel: Thüringen<br />

hat nach der Wende einen Um-<br />

Netzwerk bedeutet Kräfte bündeln<br />

OptoNet und Silicon Saxony besiegeln Partnerschaft<br />

Jena (ul) OptoNet, der Thüringer<br />

Firmenverbund für Optische Technologien,<br />

und Silicon Saxony, ein<br />

Netzwerk von 170 Firmen der<br />

Halbleiter- und Mikrosystemindustrie,<br />

wollen künftig verstärkt auf<br />

den Gebieten der Optoelektronik<br />

zusammenarbeiten. Das sieht ein<br />

Anfang März geschlossenes Abkommen<br />

vor. Dabei sollen insbesondere<br />

Forschungseinrichtungen<br />

und kleinere Firmen enger kooperieren.<br />

„Mit der Optik in Thüringen und<br />

der Mikroelektronik in Sachsen<br />

verbinden wir zwei führende<br />

Hightechbranchen der ostdeutschen<br />

Industrie“, sagt Dr. Klaus<br />

Schindler, der Geschäftsführer des<br />

OptoNet. "Schon jetzt arbeiten viele<br />

unserer Mitgliedsfirmen in Dresden<br />

und Jena eng zusammen", er-<br />

gänzt Gitta Haupold, Geschäftsführerin<br />

von Silicon Saxony.<br />

Schließlich gäbe es die moderne<br />

Mikroelektronik gar nicht, könnte<br />

man nicht mit Hilfe der Photolithografie<br />

winzige Strukturen auf die<br />

Siliziumscheiben, den Grundwerkstoffe<br />

von Computerchips, auftragen,<br />

sind sie sich sicher. OptoNet<br />

bündelt die Interessen von über 60<br />

Unternehmen, Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen, die sich<br />

auf dem Gebiet der Optischen<br />

Technologien engagieren.<br />

Die 2000 gegründete Silicon Saxony<br />

ist mit rund 170 Hersteller,<br />

Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen,<br />

Forschungsinstitute und<br />

öffentliche Einrichtungen aus<br />

Sachsen der größte Industrieverband<br />

der Mikroelektronik Deutschlands. <br />

bau seiner gesamten Wirtschaft<br />

erfahren. Wie stellt sich die Lage<br />

des Freistaats heute dar?<br />

Reinholz: „Nach wie vor steht einem<br />

dynamischen Wachstum der Industrie<br />

ein schrumpfender Bausektor<br />

gegenüber. Insgesamt schreibt<br />

Thüringen mit einem Wachstum des<br />

Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent<br />

im ersten Halbjahr aber,<br />

‘schwarze Zahlen’. Dabei fallen vor<br />

allem die hohen Zuwächse beim<br />

Auslandsumsatz der Industrie ins<br />

Auge: von Januar bis September<br />

mehr als 17 Prozent. Das spricht<br />

dafür, dass Thüringer Unternehmen<br />

auf den Weltmärkten allmählich Fuß<br />

fassen.<br />

Und für die Zukunft stimmen die hohen<br />

Auftragseingänge - sowohl im<br />

verarbeitenden wie im Baugewerbe<br />

- optimistisch: mehr als 3% hier, fast<br />

12% dort, wobei vor allem die Auslandsnachfrage<br />

nach Thüringer Industriegütern<br />

um mehr als 24% zugelegt<br />

hat. Thüringen weist seit Jahren<br />

die niedrigste Arbeitslosenquote<br />

der neuen Länder auf und ist ein interessanter<br />

Investitionsstandort,<br />

wofür allein in diesem Jahr von der<br />

Papierfabrik Jass über den Tiefkühlbackwaren-Hersteller<br />

Klemme AG<br />

bis hin zum Lufthansa/RollsRoyce-<br />

Joint-Venture N3 Engine Overhaul<br />

Services eine Reihe von Ansiedlungen<br />

und Investitionsentscheidungen<br />

spricht. Für die weitere wirtschaftliche<br />

Entwicklung in Thüringen sehe<br />

Erfurt (uf) Thüringens Behördendschungel<br />

wird gelichtet. In den<br />

kommenden Jahren sollen landesweit<br />

81 Behörden geschlossen oder<br />

umstrukturiert werden. Diese Strukturreform<br />

ist auf lange Sicht angelegt<br />

und soll „zu mehr Bürgernähe,<br />

mehr Effizienz und mehr Flexibilität<br />

in der Landesverwaltung führen“,<br />

begründete Ministerpräsident Dieter<br />

Althaus einen entsprechenden Kabinettsbeschluss.<br />

Mittel und langfristig<br />

soll damit auch viel Geld eingespart<br />

werden. Zwar werden nicht alle<br />

beschlossenen Maßnahmen sofort<br />

greifen, doch werden nach der Umsetzung<br />

der Reform Personal- und<br />

Sachkosten in Höhe von jährlich 52<br />

Millionen Euro eingespart. Zudem<br />

umgeht der Freistaat 70,5 Millionen<br />

Euro an Investitionen, die bei Beibehaltung<br />

der derzeitigen Strukturen<br />

notwendig würden, beispielsweise<br />

ich daher, offen gesagt, keinen<br />

Grund zum Pessimismus.<br />

Wirtschaftsspiegel: Die knappen<br />

öffentlichen Finanzen stellen<br />

Thüringen vor ernsthafte Probleme?<br />

Reinholz: „Mindestens drei Aufgaben<br />

haben deshalb Priorität.<br />

Erstens: Die einzelbetriebliche Wirtschaftsförderung<br />

muss auf möglichst<br />

hohem Niveau fortgeführt<br />

werden. Vor allem die Gemeinschaftsaufgabe<br />

‘Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftsstruktur’ als<br />

wichtigstes Förderinstrumentarium<br />

von Bund und Land muss fortgesetzt<br />

werden - und zwar für die Laufzeit<br />

des Solidarpakts II bis 2<strong>01</strong>9. Dabei<br />

kann man durchaus über Förderhöhen<br />

und Förderziele diskutieren.<br />

Zweitens: Wir müssen die Innovationstätigkeit<br />

unserer Unternehmen<br />

weiter beflügeln. Denn klar ist, dass<br />

Thüringen kein Billiglohnland werden<br />

wird. Auch muss die wirtschaftliche<br />

Verwertung von Erfindungen<br />

besser werden. Es ist zwar hervorragend,<br />

dass wir die meisten Patente<br />

in Ostdeutschland anmelden - das<br />

sagt aber noch nichts über die aus<br />

diesen Patenten erzielte Wertschöpfung<br />

aus.<br />

Und drittens schließlich müssen wir<br />

auch im Tourismus, einem wichtigen<br />

Wirtschaftszweig in Thüringen, wieder<br />

auf einen stabilen Wachstumspfad<br />

kommen.“<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTUER UWE FROST<br />

Behörden-Reform<br />

für den Neubau oder die Modernisierung<br />

von Behördengebäuden. Auf<br />

der Streichliste stehen unter anderem<br />

7 von 30 Amtsgerichten, 8 von<br />

20 Finanzämtern, das Landesamt<br />

für Soziales und Familie und die vier<br />

staatlichen Umweltämter. Die Aufgaben<br />

sollen in anderen Behörden zusammengefasst<br />

oder an die Kommunen<br />

übertragen werden. Finanzministerin<br />

Birgit Diezel erklärte dazu,<br />

man wolle wegkommen von dem<br />

Prinzip, „Wer ist zuständig?“ zu dem<br />

Grundsatz „Wer kann es am besten?“<br />

Außerdem will die Landesregierung<br />

die Möglichkeiten moderner Kommunikation<br />

besser nutzen und das<br />

so genannte eGovernment stärken.<br />

„Die Daten sollen laufen, nicht der<br />

Bürger“, sagte Diezel. Auch innerhalb<br />

der Verwaltungen soll eGovernment<br />

die Arbeitsprozesse vereinfachen.<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

5


Mit 50 studieren? Mancher Ingenieur<br />

mit langjähriger Berufserfahrung<br />

wagt gar nicht daran zu denken.<br />

Und auch sein Arbeitgeber<br />

sucht sich hoch qualifizierte Fachkräfte<br />

lieber auf dem Arbeitsmarkt -<br />

wo er sie meist nicht findet, glaubt<br />

man den Klagen von Firmenchefs<br />

und Unternehmerverbänden.<br />

Dabei läge es auf der Hand, die in<br />

vielen Berufsjahren erworbenen<br />

Fertigkeiten mit neuem Wissen zu<br />

kombinieren - zum Vorteil für den<br />

Arbeitnehmer, der eine Perspektive<br />

im Unternehmen auch jenseits der<br />

45 oder 50 findet, zum Vorteil aber<br />

auch für den Arbeitgeber, der weiter<br />

auf erprobte Mitstreiter setzen<br />

könnte.<br />

Wer das verstanden hat, steht jedoch<br />

meist vor einem Problem: Wo<br />

finde ich genau das Weiterbildungsangebot,<br />

das ich brauche? In<br />

6 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

Thüringen gibt es dafür mit dem Bildungsportal<br />

seit <strong>05</strong>. Juni 2002 eine<br />

Internet-Plattform, die als Vermittler<br />

zwischen Lernwilligen und Anbietern<br />

von wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten<br />

auftritt.<br />

Das „Bildungsportal Thüringen“<br />

dient als Austauschplattform für Informationen<br />

über Weiterbildungsangebote,<br />

sagt Projektmanager Karsten<br />

Schmidt. Gleichzeitig unterstützt<br />

es den Einsatz neuer Medien<br />

in der Lehre wie Fernunterricht per<br />

Internet. Alle 9 Thüringer Hochschulen<br />

sind mit ihren Angeboten im<br />

Portal vertreten. Die Zusammenarbeit<br />

mit der Berufsakademie Gera-<br />

Eisenach ist in Planung.<br />

Die Möglichkeiten zur wissenschaftlichen<br />

Weiterbildung sind vielfältig.<br />

Sie reichen vom Gasthören über<br />

postgraduales Studium, weiterbildende<br />

Studiengänge und Weiterbildungskurse<br />

bis zum Vollzeit- oder<br />

Teilzeitstudium. Als Abschluss wer-<br />

Veranstaltungen ab April 20<strong>05</strong><br />

28.04.<strong>05</strong> 9. Wirtschaftstag, Hotel Esplanade, Jena<br />

15.-20.08.<strong>05</strong> E-Learning-Sommerakademie 20<strong>05</strong>, Weimar, Erfurt<br />

03.-11.09.<strong>05</strong> 6. Interkulturelle Sommerakademie 20<strong>05</strong>, Jena<br />

22.-23.09.<strong>05</strong> 9. Workshop "Multimedia für Bildung und Wirtschaft", Ilmenau<br />

Umwelt- und Baumanagement<br />

Wasser und Umwelt<br />

Die Online-Angebote des weiterbildenden<br />

Studiums Master of Science<br />

"Wasser und Umwelt" an der Bauhaus-Universität<br />

Weimar umfassen<br />

Schnupperkurse, Demo-Versionen<br />

multimedial aufbereiteter Studieninhalte<br />

sowie Tutorials. Der Studiengang<br />

umfasst ein umfangreiches<br />

Lehrangebot zu den Fachgebieten<br />

Abfallwirtschaft, Wasserversorgung,<br />

Umweltrecht, Projektmanagement,<br />

Wasserbau, Gewässerkunde sowie<br />

Fachsprachmodule.<br />

Bauhaus-Universität Weimar<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Hack<br />

www.bildungsportal-thueringen.de/<br />

waum-online<br />

Kontakt:<br />

bildungsportal-thueringen.de<br />

Puschkinstraße 19<br />

99084 Erfurt<br />

BILDUNG<br />

Arbeiten und Studieren<br />

Bildungsportal Thüringen vermittelt via Internet Weiterbildungsangebote von Hochschulen<br />

Bauprojektmanagement<br />

Das einsemestrige Weiterbildungsstudium<br />

vermittelt Kenntnisse und<br />

Methoden über die Projektsteuerung<br />

von Bauprojekten und schließt mit<br />

einem Zertifikat ab. Gemeinsam mit<br />

anerkannten Fachexperten werden<br />

theoretische Grundlagen erarbeitet<br />

und an praktischen Projektaufgabenstellungen<br />

die Anwendung moderner<br />

Hilfsmittel und Methoden erprobt.<br />

Bauhaus-Universität Weimar<br />

Bauhaus Weiterbildungsakademie<br />

Weimar e.V.<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wolff<br />

www.bildungsportal-thueringen.de/<br />

bauprojektmanagement<br />

Karsten Schmidt<br />

Tel.: +49 (0)361 5626450<br />

E-Mail: ka.schmidt@uni-jena.de<br />

www.bildungsportal-thueringen.de<br />

den Zertifikate oder Zeugnisse wie<br />

Master und Diplom vergeben. Zielgruppen<br />

sind vor allem Berufstätige<br />

mit Hochschulabschluss oder Personen<br />

mit einem Berufsabschluss<br />

und Berufserfahrung als Voraussetzung<br />

für ein weiterbildendes Studium.<br />

Die Nachfrage im Internetportal ist<br />

entsprechend der Statistiken steigend.<br />

Gab es im Frühjahr 2003 rund<br />

100 effektive Nutzer pro Tag, stieg<br />

deren Zahl bis Ende des ersten<br />

Quartals 2004 auf bis zu 500. Besonderes<br />

Interesse gibt es dabei für<br />

die Fachgebiete Psychologie, Kommunikation<br />

und Organisationsentwicklung<br />

und - mit einigem Abstand<br />

- Informationstechnologien.<br />

Wichtig für die Macher des Portals<br />

ist es, den Nutzern ein stets aktuelles<br />

Angebot zu liefern und es vergleichbar<br />

zu machen. Dazu gehört<br />

auch eine klare Struktur des Portals<br />

mit effektiven Suchmöglichkeiten.<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Master of Public Policy<br />

Der weiterbildende Studiengang<br />

Public Policy bereitet in vier Semestern<br />

auf eine nationale oder internationale<br />

Karriere in Politik, Wirtschaft<br />

oder Gesellschaft vor. Studieninhalte<br />

sind Analyseansätze,<br />

Methodik, Führungskompetenzen,<br />

verschiedene Politikfelder, Sprachen<br />

und ein mindestens vierwöchiges<br />

Praktikum.<br />

Universität Erfurt<br />

Erfurt School of Public Policy<br />

Prof. Dr. Dietmar Herz<br />

www.bildungsportalthueringen.de/publicpol<br />

Ergänzungsstudium Arbeitsrecht<br />

und Personalwirtschaft<br />

Das Ergänzungsstudium vermittelt<br />

Kenntnisse über die Analyse arbeitsrechtlicher<br />

und personalwirtschaftlicher<br />

Interdependenzen.<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Prof. Dr. Dorothea Alewell<br />

www.bildungsportalthueringen.de/arecht<br />

Innovative Produktentwicklung<br />

und Vermarktung<br />

Ziel des zweitägigen Weiterbildungsforums<br />

ist es, den Teilnehmern<br />

Wege aufzuzeigen, wie sie<br />

durch strategisches Innovationsma-<br />

Die Weiterbildung wird künftig auch<br />

im Verbund der Hochschulen angeboten,<br />

so dass besser auf Marktanforderungen<br />

reagiert werden kann.<br />

Im Projekt "VestewiT" werden die<br />

entsprechenden Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen. In der nächsten<br />

Ausgabe wird dazu berichtet.<br />

Den Hochschulen obliegt es, die Bildungsinhalte<br />

in das Portal einzustellen<br />

und zu pflegen. Sie sind auch für<br />

die Durchführung der Bildungsveranstaltungen<br />

und die Vergabe der<br />

Zertifikate zuständig. Das Bildungsportal<br />

seinerseits unterstützt die<br />

Angebote durch Marketing, Marktanalysen<br />

sowie den Aufbau und die<br />

Pflege eines Netzwerkes in Thüringen<br />

und der gesamten Bundesrepublik.<br />

Auf diese Weise können Kooperationen<br />

entstehen, die sich nicht<br />

nur an private Bildungskunden richten,<br />

sondern auch für Unternehmen<br />

und Institutionen interessant sind.<br />

AUTOR: UWE FROST<br />

nagement und systematische Vertriebsaktivitäten<br />

das Bestehen des<br />

Betriebes sichern und Wachstum<br />

ermöglichen. Die Teilnehmer werden<br />

sich mit bewährten und neuen<br />

Verfahren auseinandersetzen, die es<br />

ihnen erlauben, Innovationen mit<br />

Erfolg in ihrem Betrieb voranzubringen<br />

und neue Produkte wirksam am<br />

Markt zu positionieren und zu verkaufen.<br />

Die Veranstaltung richtet<br />

sich an kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, Entscheider und/<br />

oder Mitarbeiter aus Forschungsund<br />

Entwicklungsabteilungen sowie<br />

Marketing und Vertrieb.<br />

Fachhochschule Erfurt<br />

Prof. Dr. Klammer-Schoppe,<br />

Prof. Dr. Drees, Dr. Ephrosi<br />

29. - 30. Juni 20<strong>05</strong><br />

www.bildungsportalthueringen.de/innoprod<br />

Grundlagen des Projektmanagement<br />

Dieses Angebot ist ein Aufbaukurs<br />

zum fächerübergreifenden Grundkurs.<br />

Bauhaus Weiterbildungsakademie<br />

Weimar e.V.<br />

Dr.-Ing. Ulrich Wolff<br />

www.bildungsportalthueringen.de/bauprojektmanagement


Innovation und Technik<br />

Fernstudiengang Lasertechnik<br />

Das Fernstudium Lasertechnik ist eine<br />

berufsbegleitende Weiterbildung<br />

für Ingenieure und Physiker und<br />

schließt mit einem bundesweit anerkannten<br />

Universitäts-Zertifikat ab.<br />

Ziel des Studiums ist, die Entscheidungskompetenz<br />

in den Bereichen<br />

Lasertechnik und Laseranwendung<br />

zu vervollständigen. In den letzten<br />

neun Jahren haben 250 Teilnehmer<br />

diesen Studiengang erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die Regelstudienzeit<br />

beträgt vier Semester. Eine Online-<br />

Kommunikation mit dem Dozenten<br />

ist möglich.<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Institut für Materialwissenschaft<br />

und Werkstofftechnologie<br />

Dr. habil. Gisbert Staupendahl<br />

www.bildungsportalthueringen.de/laser<br />

Telekommunikations-Manager<br />

Inhalt ist die Vermittlung praxisnaher<br />

Kenntnisse aus den Bereichen Telekommunikation,<br />

Recht, BWL und Projektmanagement<br />

in einem berufsbegleitenden,<br />

modularen Studiengang.<br />

Das Angebot richtet sich unter anderem<br />

an Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaftler.<br />

Die Module können<br />

auch einzeln gebucht werden, wie<br />

z.B. "Planung und Dimensionierung<br />

von Kommunikationsnetzen" sowie<br />

„Sicherheit und Zuverlässigkeit“. Dieses<br />

Weiterbildungsangebot wird seit<br />

1996 angeboten und wurde von 120<br />

Teilnehmer errfolgreich absolviert.<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

Prof. Dr. Jochen Seitz<br />

www.bildungsportalthueringen.de/telekomm<br />

Thüringer Hochschulstandorte<br />

6. Interkulturelle Sommerakademie<br />

20<strong>05</strong><br />

Die Veranstaltung an der Friedrich-<br />

Schiller-Universität Jena wendet sich<br />

an Personalverantwortliche, Unternehmer,<br />

Trainer, Forscher und alle an<br />

interkulturellen Fragestellungen interessierte<br />

Personen. Thematische<br />

Schwerpunkte sind: „Märkte als Kulturen“,<br />

interkulturelle Praxis in Unternehmen,<br />

das interkulturelle Verhandlungstraining<br />

„InterAct“. Zusätzlich<br />

findet ein Kick-off-meeting zum<br />

Blended-Learning-Zertifikat „Interkultureller<br />

Trainer/Coach“ statt.<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

Prof. Dr. Jürgen Bolten<br />

03.-11.09.20<strong>05</strong><br />

Workshops à 1,5 Tage<br />

www.bildungsportalthueringen.de/6sommerak<br />

E-Learning-Sommerakademie<br />

20<strong>05</strong><br />

Die Thüringer E-Learning-Sommerakademie<br />

ermöglicht eine intensive<br />

Schulung in Grundlagen, Vorgehensweisen<br />

und Techniken didaktischer<br />

Konzeption (instructional design).<br />

Darüber hinaus werden wichtige<br />

technologische, gestalterische und<br />

projektorganisatorische Aspekte<br />

vermittelt. Die Teilnehmer sind nach<br />

dem Besuch in der Lage, selbstständig<br />

E-Learning-Angebote zu konzipieren.<br />

Die Veranstaltung findet an<br />

Thüringer Hochschulen statt.<br />

Bauhaus-Universität Weimar<br />

Universität Erfurt<br />

metacoon-Service<br />

15.-20.08.20<strong>05</strong><br />

www.bildungsportalthueringen.de/kommwelt<br />

BILDUNG<br />

Innovative Produktentwicklung<br />

im Maschinen- und Gerätebau<br />

(FIP)<br />

Ziel dieses berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiums<br />

ist es, die Teilnehmer<br />

zu befähigen, neue und<br />

marktgerechte Produkte des Maschinen-<br />

und Gerätebaus zu konzipieren<br />

und bis zur Fertigungsreife zu<br />

entwickeln. Sie können zudem vorhandene<br />

Lösungen unter Nutzung<br />

neuer Technologien und Werkstoffe<br />

weiterentwickeln und optimieren.<br />

Das Zertifikat wird nach vier Semestern<br />

erreicht. Auf Wunsch können<br />

auch Einzelmodule gebucht werden.<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Fachgebiet Konstruktionstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Günter Höhne<br />

www.bildungsportalthueringen.de/geraetebau<br />

Wirtschafts- und Fachinformation<br />

Der Studiengang Wirtschafts- und<br />

Fachinformation richtet sich an alle,<br />

die ihre fachliche Erstausbildung<br />

durch informationswissenschaftliche<br />

Fähigkeiten komplettieren wollen.<br />

Schwerpunkte sind die Analyse<br />

und Erschließung des Informationsaufkommens,<br />

die Organisation der<br />

Informations- und Literaturversorgung,<br />

die Gestaltung, Nutzung und<br />

Weiterentwicklung konventioneller,<br />

integrierter und funktioneller Informationssysteme.<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Dr.-Ing. Bernd Markscheffel<br />

www.bildungsportalthueringen.de/winfo<br />

Interkulturelle Kommunikation und neue Medien<br />

9. Workshop Multimedia in Bildung<br />

und Wirtschaft<br />

Der Workshop befasst sich mit dem<br />

Thema „Einsatz und Nachhaltigkeit<br />

von eLearning“. Vertreter aus Wissenschaft<br />

und Wirtschaft sind eingeladen,<br />

ihre inhaltlichen, technischen,<br />

organisatorischen und wirtschaftlichen<br />

Erfahrungen mit E-Learning zu<br />

präsentieren und in einer gemeinsamen<br />

Diskussion weiterführende<br />

Strategien für die Sicherung der<br />

Nachhaltigkeit und den effektiven<br />

Einsatz von E-Learning zu entwickeln.<br />

Gastredner wird unter anderen<br />

Prof. Baumgartner sein.<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Prof. Dr. Paul Klimsa<br />

22.-23.09.20<strong>05</strong><br />

www.bildungsportalthueringen.de/9mm-ws<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

7


Dipl. Ing.<br />

Wolfgang Hohorst<br />

Geschäftsführer<br />

WAGO Kontakttechnik<br />

GmbH Sondershausen<br />

„Als weltweit agierendes Unternehmen<br />

verfolgen wir die Strategie,<br />

im Zentrum der jeweiligen<br />

Märkte mit Produktionsanlagen<br />

oder Vertriebsstrukturen präsent<br />

zu sein. Für Deutschland mit seinen<br />

82 Millionen Einwohnern war<br />

Thüringen ein Standort mit insgesamt<br />

guter geostrategischer Lage<br />

zu unseren Absatzmärkten. Unsere<br />

Position als Weltmarktführer<br />

bei Federklemmsystemen können<br />

wir nur durch ständige technologische<br />

Höchstleistungen sichern und<br />

ausbauen. Die dafür erforderlichen<br />

qualifizierten Arbeitskräfte<br />

bot uns der Standort Sondershausen.<br />

Neben diesen harten Fakten<br />

war mir persönlich diese thüringische<br />

Kleinstadt sehr schnell ans<br />

Herz gewachsen. Das kulturell<br />

sehr vielfältige Angebot, die landschaftlich<br />

reizvolle Lage sowie die<br />

derzeitige und künftige Infrastruktur<br />

waren weitere Beweggründe in<br />

Sondershausen zu investieren.<br />

Für mich persönlich besonders<br />

hilfreich war das konzertierte<br />

Agieren von Stadt und Kreisverwaltung<br />

bei der Begleitung der<br />

umfangreichen Investitionen. Das<br />

Werk in Sondershausen zählt mit<br />

seinen fast 800 Mitarbeitern zu SONDERSHAUSEN<br />

den produktivsten Standorten der WAGO<br />

Wago-Gruppe.“ FOTO:<br />

Sondershausen (bo) „Gerade für<br />

land- und forstwirtschaftliche Unternehmen,<br />

die sich für die Verarbeitung<br />

und Vermarktung von Nachwachsenden<br />

Rohstoffen entscheiden<br />

wollen, sind die Banken von großer<br />

Bedeutung.”, erklärte der Thüringer<br />

Minister für Landwirtschaft, Naturschutz<br />

und Umwelt, Dr. Volker<br />

Sklenar, anlässlich des 3. Landwirtschaftsfrühstücks<br />

der Nordthüringer<br />

Volksbank eG in Sondershausen.<br />

8 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Starkes Netzwerk<br />

Kapazitäten gesucht - Unternehmen in Sondershausen setzen auf Kooperation<br />

Was tun, wenn ein Unternehmen einen<br />

Auftrag in Aussicht hat, aber<br />

nicht die erforderlichen Kapazitäten?<br />

Was tun, wenn bestimmte<br />

Fachkräfte fehlen? In Sondershausen<br />

gehen Unternehmen einen ungewöhnlichen<br />

Weg, um mit solchen<br />

Problemen fertig zu werden.<br />

Auf Initiative des Regionalmanagements<br />

entsteht derzeit ein Netzwerk<br />

aus Unternehmen der Elektrotechnik<br />

und Metall- und Maschinenbaubranche.Mit<br />

fast 1500 Arbeitsplätzen<br />

im Bereich der Elektroindustrie<br />

sowie den dazugehörigen Dienstleistern<br />

im Werkzeug-, Sondermaschinenbau<br />

und der Industriewartung<br />

weist die Region ein beachtliches<br />

technologisch innovatives Potenzial<br />

auf. Das Netzwerk versteht sich als<br />

Kooperationsplattform mit dem<br />

Ziel, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit<br />

dieser Unternehmen<br />

zu stärken.<br />

Eines der wichtigsten Projekte dreht<br />

sich ums Personal. Obwohl der Kyffhäuserkreis<br />

mit durchschnittlich 20<br />

Prozent die höchste Arbeitslosenquote<br />

in Thüringen aufweist, fehlen<br />

spezifisch qualifizierte Fachkräfte<br />

wie Werkzeugbauer oder CNC-Programmierer.<br />

Viele Unternehmen in<br />

Nord<strong>thüringen</strong> bilden deshalb bereits<br />

über ihren Bedarf aus.<br />

Weiterer Handlungsbedarf ergibt<br />

sich aus der Überalterung des Personals.<br />

Einige Unternehmen werden<br />

nur noch 5 bis 10 Jahre auf eine erfahrene<br />

Belegschaft zurückgreifen<br />

können. Da gleichzeitig wegen der<br />

geburtenschwachen Jahrgänge die<br />

Zahl der Berufseinsteiger nachlässt,<br />

sind die Probleme absehbar.<br />

Deshalb wollen die Unternehmen<br />

das benötigte Personal durch eine<br />

an ihrem Bedarf orientierte Weiterbildung<br />

mobilisieren. Als eine erste<br />

Projektidee wurde aus dem Kreis<br />

der Unternehmer ein „Aus- und Weiterbildungszentrum<br />

für Metall und<br />

Erodiertechnik” entwickelt. Dieses<br />

Kompetenzzentrum führt Teile der<br />

Erstausbildung sowie die berufliche<br />

Qualifizierung durch. Ein Anwendungs-<br />

und Dienstleistungszentrum<br />

Erodiertechnik soll ebenfalls integriert<br />

werden. Ein weiteres Projekt<br />

ist der Aufbau eines regionalen<br />

Fachkräfte-Pools. Viele Unternehmen<br />

haben neben dem kontinuierlichen<br />

Personalbedarf auch kurzfristige<br />

Auftragsspitzen abzuarbeiten.<br />

Dafür benötigen sie vorübergehend<br />

Personal. Ein regionaler Fachkräfte-<br />

Pool bietet die Möglichkeit, befristet<br />

qualifizierte Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />

Ein weiteres Projekt des Unternehmensnetzwerks<br />

ist eine inter-<br />

Blick über Sondershausen mit derm Firemngelände der WAGO Kontakttechnik im Vordergrund<br />

Mit der Gründung des Fachbeirates<br />

Nachwachsende Rohstoffe und des<br />

Thüringer Zentrums Nachwachsende<br />

Rohstoffe in Dornburg wurden<br />

Gremien geschaffen, die Aktivitäten<br />

bündeln und unter anderem auch für<br />

Banken Ansprechpartner sind, so<br />

der Minister.<br />

Durch umfassende Reformen der<br />

EU-Agrarpolitik müssen landwirtschaftliche<br />

Betriebe neue Einkommensquellen<br />

zu erschließen. Für die<br />

Landwirtschaft ist die Bioenergieerzeugung<br />

wichtige Chance zur Einkommensdiversifizierung.<br />

Nach aktuellen<br />

Berechnungen des Wirtschaftsministeriums<br />

und dem<br />

Thüringer Zentrum Nachwachsende<br />

Rohstoffe in Dornburg beträgt in<br />

Thüringen der Anteil der erneuerbaren<br />

Energien am Primärenergieverbrauch<br />

7,2 Prozent, davon trägt die<br />

Biomasse zwei Drittel. Mit diesem<br />

Ergebnis liegt Thüringen weit über<br />

netbasierteMaschinenkapazitätenbörse für die Elektro-Metall-Branche.<br />

Unternehmen mit freien Maschinenkapazitäten<br />

haben meist<br />

keinen Überblick darüber, wer gerade<br />

solche Kapazitäten sucht.<br />

Umgekehrt kennen Unternehmen bei<br />

ihrer Suche nach freien Kapazitäten<br />

nicht den passenden Partner in der<br />

Nähe. Oft fehlen auch Informationen<br />

darüber, wann die gewünschten<br />

Kapazitäten zur Verfügung stehen.<br />

Die Kapazitätenbörse beschreibt<br />

deshalb detailliert die Unternehmen<br />

und deren spezielles Know-how.<br />

Dies geschieht mit Unterstützung<br />

der Wirtschaftsförderungen des<br />

Kyffhäuserkreises, des Landkreises<br />

Nordhausen und der Städte Sondershausen<br />

und Nordhausen. Die<br />

Börse sorgt dafür, den passenden<br />

Partner zur rechten Zeit zu finden<br />

und Aufträge in der Region zu halten.<br />

Kontakt:<br />

Ansprechpartner: Herr Dönhoff<br />

Amt für Wirtschaft<br />

Markt 7<br />

99706 Sondershausen<br />

Tel.: +49 (0)3632 622511<br />

Fax: +49 (0)3632 782754<br />

E-Mail:<br />

wirtschaft@sondershausen.de<br />

Biomasse als Einkommensalternative<br />

dem Bundesdurchschnitt. Sogar Vorreiter,<br />

wie der Freistaat Bayern,<br />

konnten mit diesem Ergebnis überrundet<br />

werden.<br />

„Mit Stand Dezember 2004 ging die<br />

42. Biogasanlage ans Netz, im Feld<br />

stehen wieder 40 Hektar Waid, der<br />

Anbau von Faserpflanzen hat sich<br />

ebenfalls erhöht und der Anbau von<br />

Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen<br />

konnte stabilisiert werden”. erklärte<br />

der Minister.


INNOVATION<br />

Beständiges Wachstum<br />

ABS electronic Meiningen GmbH hat sich mit Qualität und Flexibilität einen Namen gemacht<br />

ANZEIGE<br />

Angefangen hat Andreas Oertel<br />

1998 mit neun Leuten. Heute beschäftigt<br />

die ABS electronic Meiningen<br />

GmbH bereits 43 Mitarbeiter.<br />

„Wir sind auf einem guten Weg” fasst<br />

der ABS-Geschäftsführer die Entwicklung<br />

zusammen.<br />

ABS electronic bestückt Leiterplatten<br />

nach den Wünschen der Kunden<br />

und entwickelt und fertigt auch komplette<br />

Baugruppen. Schon kurz nach<br />

dem Start erwies sich das alte Firmengelände<br />

in Meiningen als zu<br />

klein. So entschloss sich Oertel, im<br />

Gewerbegebiet Meiningen-Dreißi-<br />

gacker neu zu bauen. Anfang 2002<br />

wurde das neue Gebäude bezogen.<br />

ABS hat ein stabiles Kundennetz in<br />

ganz Deutschland, sagt Oertel. Daneben<br />

liefert seine Firma auch nach<br />

Großbritannien und Österreich. Mittlerweile<br />

gehen rund 15 Prozent des<br />

Umsatzes ins Ausland. Wichtig für<br />

Oertel ist, dass Kundenaufträge in<br />

kürzester Frist erfüllt werden können.<br />

„Das ist eine unserer Stärken”,<br />

sagt der 49-Jährige.<br />

Für die Kunden zählt aber auch die<br />

hohe Qualität der von ABS hergestellten<br />

Erzeugnisse. Im Herbst<br />

ABS electronic Meiningen GmbH<br />

Die ABS electronic Meiningen<br />

GmbH versteht sich als kompetenter<br />

Dienstleister. In allen Bereichen<br />

der Fertigung wird nach ESD-Richtlinien<br />

gearbeitet. Hochleistungs-<br />

Bestückungsautomaten verarbeiten<br />

das gesamte Bauteilspektrum von<br />

02<strong>01</strong> bis zu QFP, BGA, µBGA, CBG,<br />

CSP, Flip-Chip etc.<br />

Möglich sind SMD-Bestückung, gemischte<br />

Bestückung, Entwicklung,<br />

Baugruppenmontage und Baugruppentest.<br />

Des Weiteren kommen OptiCon-AOI-System<br />

zur Prüfung bestückter<br />

Leiterplatten und eine automatische<br />

optische Inspektion von<br />

bestückten Leiterplatten zur Anwendung.<br />

2003 wurde das Unternehmen nach<br />

DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000 zertifiziert.<br />

Alle Baugruppen werden automatisch<br />

optisch inspiziert und getestet,<br />

bevor sie das Werk verlassen.<br />

Großen Wert legt Oertel auch auf die<br />

eigene Ausbildung. Derzeit werden<br />

fünf junge Leute in seinem Unternehmen<br />

auf ihren Beruf- Elektroniker<br />

für Geräte und Systeme- vorbereitet.<br />

Dabei geht Oertel auch unkonventionelle<br />

Wege. So traf er mit der<br />

Industrie- und Handelskammer eine<br />

gesonderte Vereinbarung, um einem<br />

Jugendlichen parallel zur Berufsausbildung<br />

ein berufsbegleitendes Studium<br />

an der Fachhochschule<br />

Schmalkalden in diesem Berufsbild<br />

zu ermöglichen. „Das Berufsbild Mechatroniker<br />

passt einfach nicht zu<br />

dem, was wir brauchen”, begründet<br />

Oertel sein Engagement.<br />

Oertel sieht für sein Unternehmen<br />

gute Entwicklungsperspektiven. So<br />

bietet das Firmengelände die Möglichkeit<br />

zur Erweiterung. Jedes Jahr<br />

investiert Oertel einen Großteil des<br />

Ertrags wieder in das Unternehmen.<br />

Mitte dieses Jahres werden so die<br />

Voraussetzungen dafür geschaffen<br />

sein, dass ABS alle Erzeugnisse<br />

bleifrei herstellen kann, wie das<br />

Richtlinien der EU ab <strong>01</strong>.07.2006<br />

vorschreiben.<br />

Kontakt:<br />

ABS electronic Meiningen GmbH<br />

Wolfsgrube 9<br />

98617 Meiningen<br />

Tel.: +49 (0)3693 8807-0<br />

Fax: +49 (0)3693 8807-20<br />

E-Mail: info@abselectronic.de<br />

Internet: www.abselectronic.de<br />

Firmensitz der ABS electronic Meiningen GmbH<br />

Andreas Oertel<br />

Geschäftsführer<br />

ABS electronic Meiningen<br />

GmbH<br />

„Meiningen bietet für Unternehmen<br />

wirklich gute Bedingungen. Im Gewerbegebiet<br />

Meiningen - Dreißigacker<br />

konnten wir uns ein passendes<br />

Grundstück von der Stadt Meiningen<br />

aussuchen und erhielten innerhalb<br />

von sechs Wochen eine<br />

Baugenehmigung durch das LandratsamtSchmalkalden-Meiningen..Von<br />

Vorteil für uns war auch,<br />

dass hier schon Kunden und Partner<br />

ansässig waren. Zudem haben<br />

wir die Möglichkeit, an diesem<br />

Standort unser Unternehmen auszubauen<br />

und zu erweitern. Für Unternehmer<br />

interessant ist Meiningen<br />

auch wegen seiner guten Verkehrsanbindung.<br />

Der Bau der Autobahn<br />

A 71/73 verkürzt die Wege<br />

zu unseren Kunden deutlich. Zudem<br />

bietet Meiningen mit seinem<br />

vielfältigen Kulturangebot auch ein<br />

sehr gutes Stück Lebensqualität.”<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

9


FOTO: WWW.BILDERBOX.BIC<br />

Einen Hebel zur Kostenreduzierung<br />

in der Prozessindustrie<br />

stellt die Energieverbrauchsoptimierung<br />

dar, wie das Beispiel der<br />

Phoenix Werke Thüringen zeigt.<br />

An den Standorten des Unternehmens<br />

werden Energie- und Betriebsdaten<br />

durch ein Energiedatenmanagement-System<br />

von<br />

TEAG erfasst, analysiert und ausgewertet.<br />

Durch das zentrale Management<br />

der Energiedaten<br />

konnte die Spitzenlast reduziert<br />

werden.<br />

Die Phoenix-Gruppe gehört zu den<br />

größten Kunden der TEAG Thüringer<br />

Energie AG. Das Erfurter Unternehmen<br />

versteht sich nicht nur als<br />

Stromversorger, sondern viel mehr<br />

10 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

als Energiedienstleister<br />

für alle Phoenix-<br />

Standorte, an denen<br />

Hightech-Kautschuk-<br />

Produkte und Akustik-Systemehergestellt<br />

werden. Vor<br />

dem Hintergrund der<br />

sich abzeichnenden,<br />

steigenden Preisentwicklung<br />

auf dem<br />

Strommarkt sowie<br />

allgemein wachsender<br />

Kosten suchten<br />

die Partner gemeinsam<br />

nach Optimierungs-<br />

und Einsparpotentialen,<br />

um den<br />

Einsatz von Strom<br />

sowie anderer Medien<br />

so kostengünstig<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

Standort übergreifende<br />

Energiedatenerfassung<br />

Ziel des gemeinsamen Projektes war<br />

es, den Einsatz der einzelnen Energieträger<br />

an den Standorten zeitgleich<br />

zu erfassen, zu visualisieren,<br />

zu optimieren und verursachergerecht,<br />

das heißt kostenstellenbezogen<br />

zuzuordnen. Dabei sollten alle<br />

verwendeten Energiearten Strom,<br />

Gas, Dampf, Druckluft und Wasser<br />

berücksichtigt werden.<br />

Durch ihr Know-how im Bereich des<br />

Baus und der Betreuung von Energieanlagen<br />

gelang es den TEAG-Ex-<br />

ENERGIEWIRTSCHAFT<br />

Mehr Transparenz, weniger Kosten<br />

Thüringer Phoenix-Werke profitieren vom zentralen Energiedatenmanagement<br />

Phoenix zählt zu den führenden Anbietern moderner Kautschuk-Technologie und<br />

Akustik-Systeme.<br />

perten, ein automatisches Energiedatenerfassungssystem<br />

für alle Energiemessungen<br />

zu integrieren, das<br />

die notwendige Transparenz des<br />

Strom- und Gasverbrauchs schuf.<br />

Dabei wurden vorhandene alte Messsysteme<br />

durch busfähige Messeinrichtungen<br />

ersetzt und für eine zentrale<br />

Auswertung zusammengefasst.<br />

Zurzeit sind an zwei Standorten insgesamt<br />

75 Energiezähler in das Projekt<br />

integriert. Die automatisierte<br />

Auslesung des eingesetzten Energie<br />

Managers von TEAG und die tagechte<br />

Datenbereitstellung erfolgen standardgemäß.<br />

Das internetbasierende<br />

Dienstleistungsportal JEVis umfasst<br />

An rund 50 Standorten entwickelt und produziert die Phoenix-Gruppe High-Tech-Produkte für die Automobilindustrie<br />

und den Technischen Markt. In den Thüringer Werken der Phoenix-Gruppe wird der Energie-Manager von TEAG erfolgreich<br />

zur Energieoptimierung und Betriebsdatenerfassung eingesetzt.<br />

zahlreiche Visualisierungs- und Auswertungsfunktionalitäten.<br />

So können<br />

zum Beispiel mit dem JEChart-<br />

Modul mit diversen grafischen Funktionen<br />

beliebige Energie- und Betriebsdaten<br />

dargestellt und verglichen<br />

werden.<br />

Reduktion der Spitzenlast<br />

Das Ergebnis bei Phoenix kann sich<br />

sehen lassen. Auf der Grundlage der<br />

ausgewerteten Daten werden einzelne<br />

Verbraucher kurzzeitig abgeschaltet<br />

oder heruntergeregelt. Dadurch<br />

hat Phoenix die elektrische<br />

Spitzenlast täglich im Griff. Die zentrale<br />

Energiedatenauswertung hat<br />

die verursachergerechte Kostenzuweisung<br />

und -abrechnung der einzelnen<br />

Gesellschaften und Betriebsbereiche<br />

stark verbessert. Eine Erweiterung<br />

des Systems auf andere<br />

Standorte der Phoenix ist geplant.<br />

Dabei sollen auch die Messeinrichtungen<br />

für Dampf und Druckluft integriert<br />

werden. Ein ähnliches Konzept<br />

wurde ebenfalls schon an einem<br />

Phoenix-Standort außerhalb<br />

Thüringens mit rund 80 Energiezählern<br />

umgesetzt.<br />

AUTOR: INGO BERGMANN, TEAG PRODUKTMANAGER<br />

Kontakt:<br />

TEAG Thüringer Energie AG<br />

Schwerborner Straße 30<br />

99087 Erfurt<br />

Tel.: +49 (0)361 652-2638<br />

Fax: +49 (0)361 652-3456<br />

E-Mail: ingo.bergmann@teag.de<br />

Internet: www.teag.de


Als das rote<br />

Geschoss<br />

Mitte Januar<br />

erstmals<br />

durch Altenburg<br />

röhrte, zog<br />

es bewundernde<br />

und<br />

erstaunte Blicke auf sich. Dabei<br />

konnte der „Apollo“ seine unter der<br />

Motorhaube schlummernden 650 PS<br />

nicht einmal voll ausfahren. Doch<br />

der Ruf des Rennwagens aus Ost<strong>thüringen</strong><br />

ist bereits in alle Welt geeilt.<br />

Eigens für die erste Präsentation<br />

flog ein Freak direkt aus Australien<br />

ein. Inzwischen lägen via E-mail<br />

aus der ganzen Welt mehr als 40<br />

ernsthafte Anfragen für den 175 000<br />

Euro teuren Sportflitzer vor, darunter<br />

von zwei Rennteams aus<br />

Deutschland und Frankreich. Das<br />

berichtet Rainer Willms, Geschäftsführer<br />

des in Schmölln ansässigen<br />

„Ossi-Versandes“, der nicht nur<br />

Hauptsponsor des Projektes ist,<br />

sondern den Boliden auch über seinen<br />

Internet-Handel vertreibt. Das<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

erste Exemplar des straßenzugelassenen<br />

Rennwagens wird im Mai ausgeliefert.<br />

Der zeichne sich durch eine<br />

bessere Fahrleistung aus als die<br />

berühmte Konkurrenz aus Italien. In<br />

der Zukunft soll es aber auch eine<br />

„zahmere” Version geben.<br />

Die Idee des Supersportwagens<br />

„Apollo“ wurde vor etwa drei Jahren<br />

in Ingolstadt geboren. Geistiger Vater<br />

ist Roland Mayer, ein anerkannter<br />

Experte für die Veredlung und<br />

Leistungssteigerung von Fahrzeugen.<br />

Die Geburtsstunde des „Apollo“<br />

schlug in Gestalt eines 1:4-Modells<br />

dann 2002. Für die Realisierung<br />

suchte er sich Roland Gumpert als<br />

kompetenten Projektleiter. Er verfügt<br />

über Jahrzehnte lange Erfahrung<br />

in der Audi- Fahrzeugentwicklung<br />

und im Motorsport, zeichnete<br />

für 25 Siege bei WM-Läufen und vier<br />

Rallye-WM-Titel verantwortlich.<br />

Die GMG Sportwagenmanufaktur Altenburg<br />

GmbH wurde gegründet, die<br />

seit Anfang dieses Jahres als Gumpert<br />

Sportwagenmanufaktur GmbH<br />

firmiert. Bis Ende des Jahres fertigen<br />

dort insgesamt 40 Mitarbeiter in<br />

Und ein Schrei gellt durch die Nacht...<br />

Altenburg (ul) Man schreibt das<br />

Jahr 1455. Unheimlich heult der<br />

Wind durch die Gänge des sächsischen<br />

Residenzschlosses zu Altenburg.<br />

Eine dunkle Ahnung verfängt<br />

sich im Schein der flackernden Kerzen.<br />

Geräuschlos und leise suchen<br />

sich finstere Gestalten ihren Weg<br />

durch die Nacht. Dann hallt ein<br />

Schrei des Schreckens durch die<br />

Stille: Die kurfürstlichen Prinzen<br />

Ernst und Albrecht wurden aus ihren<br />

Betten geraubt. Eine wilde Hetzjagd<br />

beginnt. Können die Knaben in Sicherheit<br />

gebracht werden? Wer sind<br />

die Entführer und was trieb sie zu<br />

ihrer schrecklichen Tat? Um die dramatischen<br />

Ereignisse von damals<br />

ranken sich unzählige Berichte, Gedichte<br />

und Erzählungen. Bis heute<br />

hat das Interesse nicht nachgelassen.<br />

Grund genug, zu einem Lokaltermin<br />

direkt an den Tatort zu laden<br />

- mit originalen Tatzeugen. Zwar gibt<br />

es keine menschlichen Augenzeugen<br />

mehr, jedoch haben die Mauern und<br />

Türme des Altenburger Schlosses alles<br />

gesehen - die Tat, die Täter und<br />

die Opfer. Schon das verspricht<br />

Spannung pur vom ersten Augenblick<br />

an. Mit großem Aufwand lässt<br />

das Altenburger Prinzenraub-Festival<br />

diesen packenden Kriminalfall<br />

Produktion und Verwaltung die ersten<br />

30 „Apollos“. Schon 2006 soll<br />

sich die Zahl der Fahrzeuge verdoppeln<br />

und auch die der Beschäftigten<br />

weiter steigen. Altenburg als Standort,<br />

so betont Roland Gumpert, habe<br />

man - immerhin gehe es um ein<br />

Projekt von 6,5 Millionen Euro -<br />

nicht nur wegen der guten Förderbedingungen<br />

gewählt. Ausschlaggebend<br />

seien die Infrastruktur der Automobil-Zulieferer<br />

im nahen Großraum<br />

Leipzig, die Verfügbarkeit von<br />

hoch qualifizierten und motivierten<br />

der deutschen Geschichte, der als<br />

das erste Kidnapping gilt, wieder lebendig<br />

werden. Schließlich jährt sich<br />

der „Sächsische Prinzenraub zu Altenburg”<br />

in diesem Jahr zum 550.<br />

Mal. Für die Stadt willkommener Anlass<br />

zu einem Festjahr mit interessanten<br />

Ausstellungen, aufregenden<br />

Stadtführungen, mittelalterlichen<br />

Prinzenraub-Gelagen und Themenreisen<br />

auf den Spuren der Entführer.<br />

Als Höhepunkt des Festjahres indes<br />

kristallisiert sich schon jetzt eine<br />

Inszenierung des Prinzenraubes heraus.<br />

Als einmaliges Open-Air-Theater<br />

kann man sie im Hof des Altenburger<br />

Schlosses vor beeindruckender<br />

Kulisse hautnah erleben. Zehn<br />

Aufführungen sind vom 8. bis 17. Juli<br />

20<strong>05</strong> geplant, und die Karten dafür<br />

sind derart gefragt, dass sich beim<br />

Start des Vorverkaufs lange Schlangen<br />

bildeten, zudem 47 Prozent der<br />

insgesamt 7 000 Tickets vorbestellt<br />

wurden. Doch nicht nur zum Festival<br />

und den weiteren Events können Besucher<br />

aus Nah und Fern auf den<br />

Spuren des Prinzenraubes wandeln.<br />

Die touristischen Angebote für Reisegruppen<br />

sind teilweise ganzjährig<br />

buchbar, und auf Individualtouristen<br />

warten von April bis Oktober zahlreiche<br />

Führungen und Erlebnisse.<br />

„Apollo“ weltweit gefragt<br />

Gumpert Sportwagenmanufaktur GmbH baut Rennwagen mit 650 Pferdestärken unter der Haube<br />

Mitarbeitern sowie die Nähe zum<br />

Sachsenring gewesen.<br />

Kontakt:<br />

Gumpert Sportwagenmanufaktur<br />

GmbH Altenburg<br />

Friedrich-Ebert-Straße 33<br />

04600 Altenburg<br />

Tel.: +49 (0)3447 59511-0<br />

Fax: +49 (0)3447 59511-20<br />

E-Mail: info@sw-ma.com<br />

Internet:<br />

www.sportwagenmanufaktur.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

11


Anette Morhard<br />

Geschäftsführerin<br />

Bildungswerk der<br />

Thüringer Wirtschaft e.V.<br />

„Thüringen hat Unternehmern, die<br />

sich hier ansiedeln wollen, eine<br />

Menge zu bieten. Sie finden hervorragend<br />

ausgebildete Fachkräfte,<br />

eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur<br />

und moderne Informationssysteme.<br />

Große Impulse<br />

erhält die Wirtschaft von einer<br />

breit gefächerten Forschungslandschaft.<br />

Ergänzt wird dieses positive Umfeld<br />

für Unternehmen auch durch<br />

die so genannten weichen Standortfaktoren.<br />

Zu nennen sind ein<br />

vielfältiges kulturelles Angebot in<br />

einem Land mit großen Traditionen,<br />

eine ausgezeichnete Schulstruktur<br />

mit ökonomischer und<br />

technischer Grundbildung im Regelschulbereich.<br />

Auch die Angebote<br />

für Familien von der Kinderbetreuung<br />

bis zum Freizeitangebot<br />

sind sehr vielfältig. Für englischsprachige<br />

Familien gibt es eine Internationale<br />

Schule in Weimar“.<br />

Schub für Thüringen<br />

Triebwerke von Airbus-Flugzeugen werden in Arnstadt repariert<br />

Arnstadt (uf) Thüringen steigt in die<br />

Luftfahrtbranche ein. Der renommierte<br />

Hersteller von Flugzeugtriebwerken<br />

Rolls-Royce und die<br />

Deutsche Lufthansa Technik AG bauen<br />

in Arnstadt ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

auf, in dem ab 2007<br />

Triebwerke gewartet und repariert<br />

werden. Voraussichtlich 100 Millionen<br />

Euro investieren beide Unternehmen<br />

in das Joint venture N3 Engine<br />

Overhaul Services. Bis zu 500<br />

hoch qualifizierte Fachleute werden<br />

einen dauerhaften Job finden.<br />

Es handle sich um ein langfristiges<br />

Engagement, sagte John Paterson,<br />

Managing Director bei Rolls-Royce,<br />

12 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Arnstadt auf Vormarsch<br />

Der Wirtschaftsstandort südlich der Landeshauptstadt hat viele Qualitäten<br />

Die Bach- und Kreisstadt Arnstadt,<br />

Mitteldeutschlands ältester Ort beging<br />

2004 das Festjahr der urkundlichen<br />

Ersterwähnung im Jahr 704.<br />

Trotz ihres "hohen" Alters gibt sich<br />

die Stadt weltoffen, bietet eine reiche<br />

Auswahl an kulturellen Höhepunkten<br />

und wird immer mehr als<br />

Industriestandort für nationale und<br />

internationale Unternehmen interessant.<br />

Das beweisen die Ansiedlung<br />

des Solarzellenproduzenten Sunways,<br />

des amerikanischen Getriebehersteller<br />

BorgWarner und - ganz aktuell<br />

- eines Instandsetzungswerkes<br />

für Flugzeugturbinen von Lufthansa<br />

Technik und Rolls Royce. In den Gewerbegebieten<br />

Arnstadt Nord und<br />

Rudisleben entstanden seit 1991<br />

weit über 1400 Arbeitsplätze.<br />

Die Kreisstadt und ihre Wirtschaftsregionen<br />

verfügen über ein gutes Potenzial<br />

an traditionellen Industriezweigen.<br />

Für die Industrie- und Gewerbeunternehmen<br />

der Branchen<br />

Anlagen- und Maschinenbau, Transportsystemebau<br />

und Verpackungsund<br />

Zulieferindustrie bietet Arnstadt<br />

ideale Bedingungen.<br />

Besonders attraktiv wird der Standort<br />

durch seine Verkehrsanbindung.<br />

In unmittelbarer Nähe führen die Autobahnen<br />

A 4 und A 71/73 vorbei.<br />

Dazu kommen leistungsfähige Schienenverbindungen,<br />

der nahe gelegene<br />

Flughafen Erfurt und die Bundesstraße<br />

B 4. Außerdem kann die Wirtschaft<br />

auf das wissenschaftliche<br />

Know how der Technischen Universität<br />

Ilmenau zurückgreifen.<br />

Das Gewerbegebiet "Arnstadt Nord"<br />

bei der Präsentation des Projekts<br />

Ende Dezember in Erfurt. Das Werk<br />

werde ein wesentliches Element des<br />

weltweiten Netzwerkes zur Reparatur<br />

und Wartung von Triebwerken.<br />

August Wilhelm Henningsen, Vorstandsvorsitzender<br />

der Lufthansa<br />

Technik AG, sprach von einem anspruchsvollen<br />

Geschäft. Gemeinsam<br />

mit Rolls Royce werde man in dem<br />

Thüringer Werk Triebwerke von Airbus-Langstreckenflugzeugen<br />

A 330,<br />

A 340-500/600 und A 380 von Kunden<br />

aus Europa, Afrika und den USA<br />

reparieren und warten - bis zu 200<br />

Triebwerke pro Jahr.<br />

Ausschlaggebend für die Wahl Arn-<br />

Liebfrauenkirche mit Blick über die Altstadt von Arnstadt<br />

ist mit insgesamt 80 Hektar das<br />

größte der Arnstädter Gewerbegebiete.<br />

Rund 92 Prozent der Fläche<br />

sind derzeit belegt. Für Investoren<br />

stehen noch verschieden Flächen mit<br />

einer Größe zwischen 1600 Quadratmetern<br />

und 5 Hektar zur Verfügung.<br />

Besonders stolz ist man in Arnstadt<br />

auf die gute Zusammenarbeit von<br />

Wirtschaftsförderung, Stadtverwaltung<br />

und Genehmigungsbehörden.<br />

So gibt es Firmen, bei denen von der<br />

Standortentscheidung, über die Planung,<br />

die Erteilung der erforderlichen<br />

Genehmigungen, den Bau bis<br />

zum Produktionsbeginn gerade einmal<br />

elf Monate verstrichen sind.<br />

Arnstadt hat aber auch viel Kulturelles<br />

zu bieten. Dazu gehören das<br />

Roter Turm in Arnstadt / Thüringen im Abendlicht<br />

stadts waren eine Kombination aus<br />

Infrastruktur, Kostenstruktur und<br />

Qualitätsanforderungen, sagte Henningsen.<br />

Eine wichtige Rolle hätte<br />

Theater oder die historische Puppensammlung<br />

"Mon Plaisir". Ein attraktives<br />

Wohnangebot, Kinderkrippen<br />

und Kindergärten sind die Gewähr<br />

dafür, dass es sich in der Bachstadt<br />

auch hervorragend leben lässt.<br />

Kontakt:<br />

Stadtmarketing Arnstadt GmbH<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Rankestraße 11<br />

99310 Arnstadt<br />

Tel.: +49 (0)3628 66<strong>01</strong>6-3<br />

Fax: +49 (0)3628 66<strong>01</strong>6-7<br />

E-Mail: wirtschaftsfoerderung@<br />

stadtmarketing.arnstadt.de<br />

Internet:<br />

www.stadtmarketing.arnstadt.de<br />

die Nähe zum Flughafen Frankfurt/Main<br />

gespielt. Von dort werden<br />

die ausgebauten Triebwerke auf der<br />

Schiene nach Arnstadt gebracht.


FOTO: STADTVERWALTUNG BAD BLANKENBURG<br />

Marktplatz & Rathaus im Zentrum<br />

Bad Blankenburg mausert sich. Die<br />

am Fuße des Thüringer Waldes gelegene<br />

und 1267 erstmals urkundlich<br />

erwähnte Stadt war einst ein typisches<br />

Ackerbürgerstädtchen. 220<br />

Meter über dem Meeresspiegel gelegen,<br />

baute man dort Wein an und Silber<br />

ab. Doch diese Wirtschaftszweige<br />

verloren nach und nach an Bedeutung,<br />

wurden durch andere ersetzt,<br />

etwa den Anbau von Lavendel<br />

sowie den Kur- und Badebetrieb.<br />

So kommt es, dass der heute mehr<br />

als 7 500 Einwohner zählende Ort<br />

im Städtedreieck am Saale-Bogen<br />

Geht es um Kopfstellen für Kabelnetze,<br />

dann ist die Blankom Antennentechnik<br />

GmbH Bad Blankenburg<br />

eine Top-Adresse für Betreiber in aller<br />

Welt. Das mittelständische<br />

Thüringer Unternehmen macht international<br />

mit modularen und flexiblen<br />

Signalaufbereitungen für interaktive<br />

Breitbandnetze von sich<br />

reden und gibt Kabelnetzbetreibern<br />

hochwertige Lösungen in die Hand.<br />

Kernprodukte sind nachbarkanaltaugliche<br />

Kanalumsetzer, selektive<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

ANZEIGE<br />

Modular und flexibel<br />

BLANKOM - Spezialist für Kabelnetz-Kopfstellen<br />

Urlaubsort mit Industrie<br />

Bad Blankenburg vereint Tourismus mit guten Bedingungen für die Industrie<br />

für sich in Anspruch nimmt,<br />

einer der ältesten Kurorte<br />

des Freistaates zu sein.<br />

Touristisch reizvoll noch dazu,<br />

öffnet sich doch im Süden<br />

der Stadt das Tor zum<br />

Tal der Schwarza. Nicht zuletzt<br />

wird der Name Bad<br />

Blankenburgs durch seinen Ehrenbürger,<br />

den Pädagogen und Humanisten<br />

Friedrich Fröbel, in alle Welt getragen,<br />

der dort 1840 den ersten<br />

Kindergarten begründete. Davon<br />

kündet bis heute ein Museum im<br />

„Haus über dem Keller”.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte<br />

sich Bad Blankenburg zu einem<br />

Urlaubsort mit Industrie. Im<br />

Zuge der deutschen Wiedervereinigung<br />

erfolgte naturgemäß eine gewaltige<br />

Umstrukturierung. Ein<br />

Hauptaugenmerk lag dabei auf der<br />

Wiederbelebung des Kurbetriebes,<br />

Rundfunkaufbereitung und Infokanalsysteme<br />

sowohl für analoges wie<br />

auch für Digital-TV.<br />

Das Unternehmen sei bestrebt, „mit<br />

professionellen Partnern zusammenzuarbeiten,<br />

die die gleiche Philosophie<br />

verfolgen wie wir selbst“,<br />

betonen die Geschäftsführer Reiner<br />

Hofmann, Peter Maskolus und Jörg<br />

Schubert. Dahinter verbirgt sich eine<br />

Produkt- und Qualitätsstrategie,<br />

die auf innovative Produktlösungen,<br />

höchste Zuverlässigkeit und individuellem<br />

Kundenservice ausgerichtet<br />

ist. Die enge Kooperation mit<br />

diesen Partnern befähige Blankom,<br />

hochwertige technische Lösungen in<br />

mehr als 25 Ländern anzubieten<br />

und einen persönlichen technischen<br />

Support wie auch schnelle Lieferungen<br />

zu gewährleisten. Dafür garantieren<br />

auch die langjährigen Erfahrungen<br />

im CATV-Bereich sowie die<br />

FOTO: BLANKOM GMBH BAD BLANKENBURG<br />

für die man 1995 im Badewäldchen<br />

eine Thermal- und Mineralquelle hoher<br />

Qualität erbohrte. Und auch der<br />

Lavendel kam wieder zu Ehren - in<br />

Gestalt eines eigenen Festes, das<br />

seit 1997 alljährlich im August Besucher<br />

aus Nah und Fern in die Stadt<br />

lockt.<br />

Doch auch die wirtschaftliche Entwicklung<br />

hat nach dem durch die<br />

Wende bedingten Niedergang insbesondere<br />

durch kleine und mittelständische<br />

Unternehmen wieder<br />

Aufwind bekommen. Zahlreiche dieser<br />

aus ehemaligen VEB privatisierten<br />

oder neu gegründeten Firmen<br />

sind im Gewerbe- und Industriegebiet<br />

Bad Blankenburg ansässig. Das<br />

entstand durch Revitalisierung eines<br />

Altstandortes östlich des Ortseingangs<br />

unmittelbar an der B 88 und<br />

mit schneller Erreichbarkeit der Autobahnen<br />

A 71 und A 4.<br />

hohe technische Kompetenz der<br />

Blankom-Partner. Angesichts eines<br />

sich rasch entwickelnden Marktes<br />

gilt es, die Produktpalette ständig<br />

auf den neuesten Stand zu bringen.<br />

Deshalb setzt der Thüringer Kopfstellen-Spezialist<br />

über die eigene<br />

Produktion und den eigenen Vertrieb<br />

hinaus auf eigene Forschung<br />

und Entwicklung. Welch „sehr hohen<br />

Stellenwert“ sie einnehmen, belegt<br />

die Tatsache, dass allein in dieser<br />

Abteilung zehn ingenieurtechnische<br />

Mitarbeiter an innovativen<br />

Hard- und Software-Lösungen knobeln.<br />

Insgesamt beschäftigt die<br />

1993 aus dem gleichnamigen Treuhandbetrieb<br />

privatisierte Blankom<br />

Antennentechnik GmbH aktuell 80<br />

Mitarbeiter, darunter 7 Lehrlinge.<br />

Peu a peu wuchs die Belegschaft<br />

von 25 bei der Übernahme vor 12<br />

25 Unternehmen der Branchen Gummi-,<br />

Kunststoff-, Metall-, und Holzverarbeitung<br />

sowie der Elektronik<br />

mit insgesamt rund 1 000 Mitarbeitern<br />

sind auf dem 35 Hektar großen<br />

Areal bereits ansässig und finden<br />

dort beste Bedingungen. Rund sechs<br />

Hektar, die von der Landesentwicklungsgesellschaft<br />

Thüringen vermarktet<br />

werden, warten noch auf<br />

potenzielle Investoren.<br />

Kontakt:<br />

Stadt Bad Blankenburg<br />

Markt 1<br />

07422 Bad Blankenburg<br />

Tel.: +49 (0)36741 37-0<br />

Fax: +49 (0)36741 37-55<br />

E-Mail:<br />

stadt@bad-blankenburg.de<br />

Internet:<br />

www.bad-blankenburg.de<br />

BLANKOM Firmensitz im Gewerbe- und Industriegebiet Bad Blankenburg<br />

Jahren auf die heutige Stärke. Sie<br />

sorgen mit ihrer Arbeit für durchschnittliche<br />

jährliche Umsatzsteigerungen<br />

zwischen 5 und 10 Prozent.<br />

Das generalsanierte und mit modernster<br />

Technik - darunter Leiterplatten-Bestückungsautomaten<br />

und<br />

hochqualitative Messtechnik - ausgerüstete<br />

Firmengebäude in Bad<br />

Blankenburg bieten dafür beste Voraussetzungen.<br />

Kontakt:<br />

BLANKOM Antennentechnik<br />

GmbH<br />

Hermann-Petersilge-Straße 1<br />

07422 Bad Blankenburg<br />

Tel.: +49 (0)36741 60-0<br />

Fax: +49 (0)36741 60-100<br />

E-Mail: info@blankom.de<br />

Internet: www.blankom.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

13


„Thüringen hat sich als interessanter<br />

Investitionsstandort profiliert<br />

und bietet den mittelständischen<br />

Unternehmen ein gutes Geschäftsklima.<br />

Die Kreativität für Innovationen<br />

basieren auf einer breit gefächerten<br />

Bildungs- und Forschungsinfrastruktur.<br />

In keiner anderen<br />

Region in Deutschland studieren<br />

so viele junge Menschen<br />

Betriebswirtschaft, Natur- und Ingenieurwissenschaften.<br />

Einen Vorteil<br />

für Investoren bilden außerdem<br />

die wirtschaftsnahen Forschungsinstitute,<br />

wie die Fraunhofer-Institute<br />

in Jena und Ilmenau<br />

sowie die Max-Planck-Institute<br />

und das Hans-Knöll-Institut in Jena.<br />

Sprichwörtlich für die Zukunftsfähigkeit<br />

Thüringens ist die<br />

Entwicklung der innovativen Unternehmen<br />

in enger Verzahnung zu<br />

den Forschungseinrichtungen im<br />

‘Technologiedreieck’ Erfurt, Jena<br />

und Ilmenau. Hier sind zahlreiche<br />

innovative Unternehmen neu entstanden.<br />

Traditionsunternehmen<br />

der Elektrotechnik/Elektronik, des<br />

Maschinenbaus, der Nahrungsgüterindustrie<br />

und des Gartenbaus<br />

meisterten den Strukturwandel.<br />

Mit jährlich etwa 1,5 Millionen Besuchern<br />

mit steigender Tendenz<br />

entwickelt sich der Tourismus immer<br />

mehr zu einem wichtigen<br />

Wirtschaftsfaktor.“<br />

14 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

Günter Richter, BVMW<br />

THÜRINGEN<br />

+++ Kurz notiert +++<br />

Privates Geld für TU<br />

Ilmenau: (su) Gemeinsam mit<br />

Partnerunternehmen aus der Industrie<br />

wird eine eigene Firma der<br />

TU Ilmenau deren Forschungsergebnisse<br />

vermarkten. Wie Rektor<br />

Peter Scharff gegenüber MDR 1<br />

Radio Thüringen erläutert, werden<br />

damit Wissenschaft und Wirtschaft<br />

verbunden. Die Industrie<br />

soll vor allem von Ergebnissen der<br />

Produkt- und Verfahrensentwicklung<br />

profitieren. Gleichzeitig hat<br />

die Universität die Möglichkeit eigenständig<br />

Geld zu erwirtschaften.<br />

Millionen für Nachwuchs<br />

Ilmenau (bo) Das Mikrotechnologie-Zentrum<br />

der Technischen Universität<br />

(TU) Ilmenau wird über<br />

die nächsten fünf Jahre mit insgesamt<br />

3,8 Millionen Euro vom Bundes-Forschungsministeriumunterstützt.<br />

Damit werden zwei Gruppen<br />

von weltweit ausgewählten<br />

Nachwuchswissenschaftlern unter<br />

der Leitung des Biophysikers Thomas<br />

Friedrich und des Elektrotechnikers<br />

Jens Müller finanziert.<br />

FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Stadt im Grünen<br />

Meiningen hat sich zum Kultur- und Wirtschaftszentrum in Süd<strong>thüringen</strong> entwickelt<br />

Meiningen ist eine Stadt im Grünen.<br />

Gelegen zu beiden Ufern der Werra,<br />

zwischen Thüringer Wald und Rhön,<br />

ist die alte Residenzstadt ein Anziehungspunkt<br />

für Unternehmer wie<br />

Touristen. Den Charme der Stadt mit<br />

ihren knapp 23 000 Einwohnern<br />

macht das kulturhistorische Erbe<br />

aus, das im Schloss Elisabethenburg<br />

ebenso sichtbar ist wie das traditionsreiche<br />

Theater mit seinem hervorragenden<br />

Ensemble.<br />

Im Schloss Elisabethenburg - erbaut<br />

zwischen 1682 und 1692 - residieren<br />

heute neben den Meininger Museen<br />

auch die Max-Reger-Musikschule<br />

und das Thüringer Staatsarchiv.<br />

Das Theater hat vor allem<br />

durch den „Theaterherzog“ Georg II.<br />

von Sachsen-Meiningen im letzten<br />

Drittel des 19. Jahrhunderts europaweite<br />

Geltung erreicht. Diese Tradition<br />

setzt heute das Südthüringer<br />

Staatstheater mit seinen viel beachteten<br />

Theaterveranstaltungen und<br />

Konzerten fort. Nicht zu vergessen<br />

sind auch die Hütes genannten<br />

Unter dem Namen „Technologie Region<br />

Ilmenau” entsteht bereits seit<br />

1991 ein synergetisches Netzwerk<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft, Transfer-<br />

und Dienstleistungseinrichtungen.<br />

Ziel ist die Schaffung einer<br />

technologieorientierten Wachstumsregion.<br />

Den Mittelpunkt der Technologie Region<br />

Ilmenau (TRI) bildet die Technische<br />

Universität (TU), die gegenwärtig<br />

mit über 7 200 Studierenden und<br />

mehr als 1 200 Beschäftigten der<br />

berühmten Thüringer Kartoffelklöße,<br />

die der Sage nach erstmals in Meiningen<br />

gekocht worden sein sollen.<br />

Mit dem Bau der Autobahn von Erfurt<br />

über Suhl Richtung Schweinfurt<br />

ist Meiningen auch verkehrstechnisch<br />

hervorragend erschlossen und<br />

damit für Investoren attraktiver geworden.<br />

Mehr als 70 Firmen aus<br />

dem verarbeitenden Gewerbe, dem<br />

Präzisions- und Sondermaschinenbau,<br />

Handel und Dienstleistungen<br />

haben sich im Gewerbegebiet<br />

Dreißigacker angesiedelt, das mit einer<br />

Nettofläche von 87,5 Hektar das<br />

größte in Süd<strong>thüringen</strong> ist. Bisher<br />

wurden dort rund 1800 Arbeitsplätze<br />

geschaffen.<br />

Doch auch die Unternehmen im<br />

Stadtgebiet prägen Meiningen und<br />

haben die Stadt weit über Thüringen<br />

hinaus bekannt gemacht. Dazu<br />

gehören das Dampflokwerk ebenso<br />

wie Schott oder Delta.<br />

Die Stadt tut viel, um weitere mittelständische<br />

Unternehmen nach Meiningen<br />

zu holen. So wird über eine<br />

größte Arbeitgeber der Region ist. In<br />

unmittelbarer Nähe zur TU entsteht<br />

der Technologie- und Forschungspark<br />

Ilmenau. Hier werden in<br />

„Fußläufigkeit” zum Campus Forschungs-<br />

und Entwicklungskapazitäten<br />

gebündelt und Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

für technologieorientierte<br />

Unternehmen geschaffen. An weiteren<br />

Standorten in der Stadt Ilmenau<br />

und der Region werden ergänzend<br />

Flächen für Industrie- und Gewerbeansiedlungen<br />

bereitgestellt.<br />

stadtnahe Gründer- und Gewerbezentrum<br />

Existenzgründern die Möglichkeit<br />

eingeräumt, kostengünstig<br />

ihr Unternehmen aufzubauen. Dazu<br />

erhalten sie Unterstützung durch<br />

den Verein „Zukunftstechnologie in<br />

Meiningen e.V.“ Derzeit haben sich<br />

fünf Gründer eingemietet. Mit zwei<br />

weiteren wird verhandelt. Darüber<br />

hinaus unterstützt Meiningen Investoren<br />

mit schnellen Genehmigungsverfahren.<br />

Aufgrund der traditionellen<br />

Wirtschaftsentwicklung finden<br />

Unternehmer hier auch gut ausgebildete<br />

Arbeitskräfte.<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung Meiningen<br />

Schlossplatz 1<br />

98617 Meiningen<br />

Herr Ditschker<br />

Tel.: +49 (0)3693 4541-59<br />

Fax: +49 (0)3693 4541-22<br />

E-Mail:<br />

ditschker@stadtmeiningen.de<br />

Internet: www.meiningen.de<br />

Campus mit Stadt<br />

In Ilmenau entsteht ein Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Dienstleistungen<br />

Ilmenau ist im Technologiedreieck mit Erfurt und Jena Heimat einer idealen<br />

Symbiose aus Wissenschaft, Technik, Innovation und Wirtschaft<br />

Wissenschaftliche Kompetenz und<br />

Menschen, die neben dem Fortschritt<br />

in der Forschung auch die<br />

Märkte im Auge haben, sowie das<br />

dichte Netzwerk aus Forschungs-,<br />

Transfer- und Dienstleistungseinrichtungen<br />

machen Ilmenau für Investoren<br />

besonders interessant.<br />

Das Technologie- und Gründerzentrum<br />

(TGZ) sowie das Applikationszentrum<br />

(APZ) seien hier stellvertretend<br />

genannt. Für Existenzgründer<br />

setzt sich zum Beispiel die GET<br />

UP Thüringer Existenzgründerinitiative<br />

- ein Projekt der STIFT Management<br />

GmbH - in Form von Beratung,<br />

Coaching und Vermittlung ein.<br />

Darüber hinaus sind moderne Bildungs-<br />

und Weiterbildungszentren<br />

Basis und Garant für einen effektiven<br />

Technologietransfer.<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung Ilmenau<br />

Am Markt 7<br />

98693 Ilmenau<br />

Tel.: +49 (0)3677 600-0<br />

Fax: +49 (0)3677 600-200<br />

E-Mail: rathaus@ilmenau.de<br />

Internet: www.ilmenau.de


WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Historisch und modern<br />

Die Kleinstadt Artern am Kyffhäuser bietet Unternehmen interessante Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

Stadtgeflüster:<br />

Eigenheimbausiedlung -<br />

Mittelfeld<br />

Gemeinsames Projekt der Stadt Artern<br />

mit einem privaten Investor<br />

zur Errichtung von 100 Eigenheimen<br />

mit integriertem Grünordnungsplan<br />

Bau der Ortsumgehung Artern<br />

L1171n<br />

Das Vorhaben umfasst die Verlegung<br />

der Landesstraße L 1172 aus<br />

dem Stadtgebiet als nördliche Umgehung<br />

bis zum Anschluss an die A<br />

71- Anschlussstelle Artern. Dadurch<br />

sollen die Gewerbestandorte<br />

besser angebunden und die Innenstadt<br />

vom Durchgangsverkehr entlastet<br />

werden.<br />

Bauvorhaben Park und<br />

Parken<br />

Damit sollen die Haupteinkaufsbereiche<br />

im Innenstadtbereich für<br />

den PKW-Verkehr besser erschlossen<br />

werden. Die Gestaltung des<br />

Platzes soll darüber hinaus auch eine<br />

Nutzung für Feste, Märkte und<br />

Schausteller ermöglichen.<br />

Anschlussstelle Artern an<br />

die A 71 Sangerhausen-Erfurt-Schweinfurt<br />

Fortsetzung des Verkehrsprojektes<br />

Deutsche Einheit Nummer 16 sowie<br />

des Landesentwicklungsprogrammes<br />

zu Schaffung einer überregionalen,<br />

großräumigen Straßenachse.<br />

Entwicklung mit Innovation<br />

Motivierte und engagierte Menschen,<br />

günstige Grundstückspreise<br />

und schon in naher Zukunft eine optimale<br />

Verkehrsanbindung.<br />

So stellt sich die Region um das Mittelzentrum<br />

Artern im Norden<br />

Thüringens heute als aufstrebender<br />

Standort für die Wirtschaft dar.<br />

Zukünftig werden die Ballungsräume<br />

Halle/Leipzig sowie Erfurt in etwa<br />

30 Minuten von Artern aus erreichbar<br />

sein.<br />

Damit bietet Artern neben der landschaftlichen<br />

Schönheit seiner Umgebung<br />

auch Zugang zu einem umfangreichen<br />

kulturellen Angebot. Die Ansiedlung<br />

mehrerer Unternehmen<br />

kündet von der erfolgreichen Entwicklung<br />

des Standorts.<br />

Rathaus mit Sitz der Stadtverwaltung Artern<br />

Die Stadt Artern, eine alte Salzstadt,<br />

liegt mit seinen Ortsteilen Schönfeld<br />

und Kachstedt reizvoll an der nördlichen<br />

Peripherie Thüringens am Fuße<br />

des Kyffhäusergebirges.<br />

Unter der Bezeichnung „ARATORA“<br />

wurde es 786 erstmals urkundlich<br />

erwähnt.<br />

Die Geschichte Arterns ist eng mit<br />

der Salzgewinnung verbunden. August<br />

der Starke, Kurfürst von Sachsen<br />

und König von Polen erteilte<br />

1727 den Befehl, in Artern eine Saline<br />

zu errichten. Mehrere Jahrhunderte<br />

lang betrieben, prägte sie<br />

maßgeblich die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Ortes.<br />

Historische Bedeutung erlangte die<br />

Stadt zudem mit der Errichtung einer<br />

Zuckerfabrik sowie des Eisen-<br />

In enger Zusammenarbeit organisieren<br />

die Landesentwicklungsgesellschaft<br />

im Auftrag der Landesregierung,<br />

die Kreisverwaltung, die Entscheider<br />

in der Stadt und die Mittelstandspark<br />

Artern GmbH den Weg in<br />

die Zukunft. Besonders umfangreich<br />

stellt sich dabei das Dienstleistungsspektrum<br />

der Mittelstandspark Artern<br />

GmbH dar. Ihre Mitarbeiter machen<br />

die Interessen der Unternehmen<br />

zum Ausgangspunkt ihrer<br />

Tätigkeit - ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Als Joint Venture zwischen<br />

der Firmengruppe Fromm und<br />

der Stadt Artern versteht sich die<br />

Firma als kompetenter Ansprechpartner<br />

zu allen Belangen der Unternehmensansiedlung,<br />

hilft auch bei<br />

werkes Brünner /<br />

Reuß, des späteren<br />

Maschinenbaubetriebes„Kyffhäuserhütte<br />

Artern“.<br />

Nicht zuletzt verhalfen<br />

der Bau von<br />

Brücken, die<br />

Schiffbarmachung<br />

der Unstrut, der<br />

Bahnanschluss zu<br />

wirtschaftlichem<br />

Aufschwung.<br />

Als Mittelzentrum<br />

verfügt die Stadt<br />

heute über eine<br />

gute Infrastruktur.<br />

Behörden wie das<br />

Amtsgericht, das<br />

Grundbuchamt<br />

und das Katasteramt<br />

sind hier angesiedelt. Neben<br />

produzierendem Gewerbe findet<br />

man Handwerks-, Handels- und<br />

Dienstleistungsbetriebe. Es sind nahezu<br />

alle wichtigen Wirtschaftsbranchen<br />

vorhanden. Auch ein international<br />

agierendes Forschungsunternehmen<br />

der Pharmazie ist vertreten.<br />

Die regionale Verkehrsanbindung direkt<br />

an die B 86, die im Bau befindliche<br />

Anbindung an die A 71, die nahe<br />

liegende Autobahnanbindung A 38<br />

und der Gleisanschluss für den Güterverkehr<br />

auf Schienen bieten beste<br />

Voraussetzungen für eine Wirtschaftsansiedlung.<br />

Hierfür stehen<br />

zwei Gewerbegebiete zur Verfügung.<br />

Das Gewerbegebiet „Kachstedter<br />

Straße“ am nördlichen Stadtrand<br />

der Stabilisierung und - wenn nötig -<br />

der Reorganisation. Mitglieds- und<br />

Partnerfirmen stehen Unternehmen<br />

mit einem umfassenden Spektrum<br />

an Beratungsleistungen zur Seite.<br />

Diese reichen von Wirtschafts-,<br />

Steuer- und Finanzberatungen bis<br />

hin zum Consulting bei bautechnischen<br />

Problemen. Geholfen wird<br />

auch bei der Konzeptentwicklung bis<br />

hinein in spezialisierte Bereiche des<br />

Einzelhandels.<br />

Auch praktische Dienstleistungen,<br />

die die ersten Schritte am neuen<br />

Standort erleichtern, werden angeboten.<br />

Dazu gehören Bürodienstleistungen<br />

oder die Bereitstellung eines<br />

Mietbüros.<br />

AUTOR: UWE BAUMANN<br />

mit einer Fläche von 35,4 Hektar<br />

bietet noch freie, sofort nutzbare<br />

Kapazitäten. Bereits angesiedelt haben<br />

sich hier Dienstleister und Betriebe<br />

der Schwimmbadtechnik, des<br />

Metallhandwerks, der Zahntechnik,<br />

oder der Edelstahl- und Blechverarbeitung.<br />

Im Industrie- und Gewerbegebiet<br />

„Ehemalige Kyffhäuserhütte“<br />

befindet sich auf einer Fläche von<br />

rund 55 Hektar mit Gleisanschluss<br />

am Bahnhof. Hier haben sich unter<br />

anderen Betriebe des Maschinenbaus<br />

und der Anlagentechnik und ein<br />

Presswerk für Fahrzeugteile niedergelassen.<br />

Kontakt:<br />

Bürgermeister: Wolfgang Koenen<br />

Stadtverwaltung Artern<br />

Markt 14<br />

06556 Artern<br />

Wirtschaftsförderung:<br />

Tel.: +49 (0)3466 3255-14<br />

Fax: +49 (0)3466 3255-50<br />

E-Mail: Stadt-Artern@t-online<br />

Internet: www.artern.de<br />

Wolfgang Buß<br />

IMC-Systems<br />

„Artern, Stadt der Träume" die<br />

Doku-Serie im MDR erweckte unsere<br />

Aufmerksamkeit für die<br />

Stadt. IMC-Systems ist ein Handels-<br />

und Dienstleistungsunternehmen<br />

für Zahnärzte und Labore.<br />

Wir bieten unseren Kunden<br />

Preise und Konditionen attraktiver<br />

als im Versandhandel, und dazu<br />

noch Service und Beratung. Im<br />

Juli 2003 besuchten wir zum ersten<br />

Mal die Stadt. Seit dem ist<br />

das Team des Mittelstandsparks<br />

Artern GmbH unser Ansprechpartner,<br />

das uns bei allen Fragen,<br />

Risiken und Chancen, die mit einer<br />

Unternehmensniederlassung<br />

einhergehen, kompetent und effizient<br />

begleiten.“<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

15


Brücke zwischen Ost und West<br />

Bernd Moser<br />

Geschäftsführer der TÜV<br />

Thüringen Anlagentechnik<br />

GmbH und Honorarkonsul<br />

Litauens in Thüringen<br />

„Ob Geschichte, Kultur, Sport oder<br />

Wirtschaft, der Freistaat Thüringen<br />

und das junge EU-Mitglied Litauen<br />

haben viel gemeinsam. Die Zusammenarbeit<br />

beider Regionen entwickelt<br />

sich deshalb kontinuierlich.<br />

Der wirtschaftlich stärkste Baltenstaat<br />

gehört zu den jüngsten Mit-<br />

Seine wirtschaftliche Bedeutung im<br />

Mittelalter verdankte Schmalkalden<br />

dem Abbau von Eisenerz. Heute<br />

gründet der gute Ruf der malerischen<br />

Stadt im Thüringer Wald auf<br />

einer gut funktionierenden Struktur<br />

von klein- und mittelständischen Betrieben<br />

und der Fachhochschule<br />

16 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

gliedern der Europäischen Union.<br />

Der Privatisierungsprozess und die<br />

Strukturreformen in Litauen sind<br />

größtenteils abgeschlossen.<br />

Diese Reformen konnten nicht zuletzt<br />

durch die Unterstützung aus<br />

den alten EU Mitgliedsländern so<br />

schnell realisiert werden. Als Kooperationspartner<br />

im Reformprozess<br />

hat Litauen oftmals auf Kompetenzen<br />

und Erfahrungen, die<br />

auch in Thüringen verfügbar waren,<br />

zurückgegriffen. Dadurch konnten<br />

die Wirtschaftsbeziehungen, die bis<br />

1989 existierten, wieder neu aufgebaut<br />

und belebt werden.<br />

Für Unternehmen aus Litauen ist<br />

die Thüringer Wirtschaft insbesondere<br />

wegen der ähnlichen mittelständigen<br />

Wirtschaftsstruktur ein<br />

interessanter Partner. Als wichtig<br />

wird darüber hinaus bewertet, dass<br />

die Bevölkerung in beiden Ländern<br />

wegen ihrer ähnlichen historischen<br />

Erfahrungen und der ähnlichen<br />

Ausgangslage auch gut miteinander<br />

kooperieren können.<br />

Die Position Deutschlands als wichtigster<br />

Handelspartner Litauens ist<br />

auch ein Ergebnis der vielfältigen<br />

Kooperationen, die erfolgreich zwischen<br />

Litauischen und Thüringer<br />

Unternehmungen umgesetzt wurden.“<br />

(FHS) mit ihren knapp 2900 Studenten.<br />

Neben den Metall- und kunststoffverarbeitenden<br />

Unternehmen<br />

tragen Unternehmen wie der Mineralbrunnenbetrieb<br />

„Thüringer Waldquell“<br />

- von dort kommt die viel<br />

gerühmte „vita cola“ -, die Schokoladen-<br />

und Marzipanfabrik „viba“,<br />

Gewerbegebiet West in Schmalkalden in Nachbarschaft mit idyllischem Wald<br />

Apolda European Design Award<br />

Apolda (ul) Der mit insgesamt<br />

25 000 Euro dotierte Apolda European<br />

Design Award 20<strong>05</strong> geht an<br />

drei Kollektionen. Sie wurden von einer<br />

Expertenjury aus 27 Einsendungen<br />

von 14 Designhochschulen aus<br />

zehn Ländern des Kontinents ausgewählt.<br />

Verliehen wird der Preis am<br />

23. April in Apolda, bis dahin bleiben<br />

die Preisträger geheim. Juryvorsitzende<br />

Iris von Arnim ist sich angesichts<br />

des „enorm gestiegenen Niveaus<br />

der Arbeiten” sicher, dass sich<br />

„die Vertreter der Textilindustrie bei<br />

der Designer-Börse um die jungen<br />

Modegestalter reißen” werden. Der<br />

1993 als rein inländischer Wettbewerb<br />

gestartete Apoldaer Design-<br />

Langjährig etablierte Marken der Ernährungsindustrie aus Schmalkalden<br />

Kleinod am Rennsteig<br />

Werkzeugbau, Ski und Schokolade tragen den Ruf der Kulturstadt Schmalkalden in alle Welt<br />

Schmalkalder Fleisch- und Wurstwaren<br />

oder die weltweit bekannte<br />

Skiherstellerfirma S.K.I. „GERMINA“<br />

GmbH & Co.KG zum Bekanntheitsgrad<br />

der Stadt und der Region bei.<br />

Impulse erhält die Wirtschaft nicht<br />

nur von der Fachhochschule, sondern<br />

auch von dem sehr gut etablierten<br />

Technologie-, Gründer- und<br />

Förderzentrum (TGF) und der wirtschaftsnahen<br />

Forschungseinrichtung<br />

GFE. So ist die Clusterstruktur des<br />

TGF direkt mit den Forschungsgebieten<br />

der FHS und der GFE gekoppelt.<br />

Produktions- und Fertigungstechnik,<br />

Medizingerätetechnik, Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien<br />

sowie Energietechnik sind jetzt<br />

schon wichtige Technologiepfeiler.<br />

Schmalkalden ist mit seinen zahlreichen<br />

historischen Bauten und seinem<br />

kulturellen Angebot auch ein<br />

touristischer Magnet. Gelegen am<br />

Südwesthang des Thüringer Waldes,<br />

beinahe in Sichtweite von Deutschlands<br />

beliebtesten Wanderweg, dem<br />

Rennsteig, prägen Fachwerkbauten<br />

Preis wurde 1999 erstmals europaweit<br />

ausgeschrieben. Seit 2002 wendet<br />

er sich direkt an Diplomanden<br />

ausgewählter Design-Hochschulen<br />

Europas. Anfangs als Unterstützung<br />

der einheimischen Strickindustrie<br />

gedacht, hat sich der Award inzwischen<br />

zu einem unverzichtbaren<br />

Marketinginstrument für Kultur,<br />

Wirtschaft und Tourismus im Weimarer<br />

Land gemausert. Er steht in<br />

der Tradition der Region und verbindet<br />

als ein Netzwerk verschiedene<br />

Teilprojekte miteinander. Dazu<br />

gehören unter anderem die Strickworkshops<br />

mit Design-Studenten in<br />

einheimischen Unternehmen sowie<br />

seit 2002 die Designer-Börse.<br />

den mittelalterlich denkmalgeschützten<br />

Stadtkern. Kleinode sind<br />

das Rathaus von 1419, die spätgotische<br />

Hallenkirche St. Georg sowie<br />

eine fast vollständig erhaltene<br />

Schlossanlage der deutschen Renaissance,<br />

Schloss Wilhelmsburg.<br />

Der einstige, aus Bergbau und eisenverarbeitendem<br />

Handwerk resultierende<br />

Reichtum ist im Stadtbild heute<br />

noch erkennbar. Unter dem Namen<br />

„Schmalkalder Artikel“ wurden<br />

Werkzeuge und Kleineisenwaren exportiert.<br />

Zeugnisse dieser Vergangenheit<br />

sind das Besucherbergwerk<br />

„Finstertal“ und das technische<br />

Denkmal „Neue Hütte”.<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung Schmalkalden<br />

Altmarkt 1<br />

98574 Schmalkalden<br />

Tel: +49 (0)3683 667-0<br />

Fax: +49 (0)3683 667-250<br />

E-Mail: stadt@schmalkalden.de<br />

Internet: www.schmalkalden.de


INDUSTRIE<br />

ANZEIGE<br />

Moderner Betrieb mit viel Tradition<br />

Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn setzt auf Kombination aus Qualität und Leistung sowie seine Mitarbeiter<br />

Faszinierend! ist das treffende<br />

Wort beim Anblick eines Stahlabstichs,<br />

wenn rund 1 600 Grad Celsius<br />

heißer Stahl hellglühend und<br />

funkensprühend in die Gießpfanne<br />

läuft. 120 Tonnen pro Ofenfüllung<br />

und Stunde sind Normalität im<br />

Elektrostahlwerk der Stahlwerk<br />

Thüringen GmbH in Unterwellenborn.<br />

Das Ende 1995 eröffnete<br />

Elektrostahlwerk mit Stranggießanlage<br />

gilt als eines der modernsten<br />

in Europa. Es liefert das Vormaterial<br />

für die Profilstahlstraße,<br />

die im April 1992 über die Treuhandanstalt<br />

von der luxemburgischen<br />

ARBED, die heute zum Stahlkonzern<br />

Arcelor gehört, gekauft<br />

wurde.<br />

Damit wurde die mehr als 130jährige<br />

Tradition der Eisen- und<br />

Stahlproduktion an Thüringens einzigem<br />

metallurgischen Standort<br />

gesichert, der heute knapp 700<br />

Menschen, darunter über 40 Azubis,<br />

Arbeit bietet. Schon 1997 erreichten<br />

die Walzstraße, die als<br />

einzige die Modernisierung der alten<br />

Maxhütte überlebte, und das<br />

Elektrostahlwerk ihre projektierte<br />

Kapazität. Heute verlassen jährlich<br />

über 900 000 Tonnen Formstahl<br />

das Stahlwerk Thüringen. Die Produktpalette<br />

besteht in der Hauptsache<br />

aus U-, Doppel-T- und Breitflanschträgern<br />

nach europäischer<br />

und internationaler Norm. Die Philosophie<br />

des Unternehmens verknüpft<br />

die hohe Qualität seiner Erzeugnisse<br />

untrennbar mit der Produktion<br />

unter umweltfreundlichen<br />

Aspekten, Arbeitssicherheit auf<br />

höchstem Niveau und nicht zuletzt<br />

der persönlichen Entwicklung seiner<br />

Mitarbeiter. Davon kündet nicht<br />

nur ein zertifiziertes Management-<br />

system, sondern auch der Thüringer<br />

Staatspreis für Qualität, der<br />

dem Unternehmen 2002 verliehen<br />

wurde. Nicht zu vergessen das Arbeitsplatzsiegel<br />

„Arbeit plus“, mit<br />

dem die EKD Deutschland den Betrieb<br />

drei Jahre in Folge für vorbildliches<br />

arbeitsmarktpolitisches<br />

und soziales Engagement ehrte.<br />

Doch der Produzent von Profilstahl<br />

engagiert sich auch kulturell in<br />

vielfältiger Weise. Am bekanntesten<br />

ist sicher die Kunstsammlung<br />

der ehemaligen Maxhütte, die das<br />

Stahlwerk Thüringen seit 1995 als<br />

Dauerleihgabe des Landes verwaltet.<br />

Sie umfasst rund 250 Gemälde,<br />

Firmengelände vom Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn / Thüringen<br />

Grafiken, Aquarelle und Keramiken,<br />

vor Ort in Unterwellenborn geschaffen<br />

von 66 Künstlern zwischen<br />

1950 und 1989 - und wird<br />

bis heute immer wieder um neue<br />

Werke bereichert.<br />

Kontakt:<br />

Stahlwerk Thüringen GmbH<br />

Kronacher Straße 6<br />

07333 Unterwellenborn<br />

Tel.: +49 (0)3671 445-0<br />

Fax: +49 (0)3671 4451-07<br />

E-Mail: info@swt.arcelor.com<br />

Internet:<br />

www.stahlwerk-thueringen.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

17


Wirtschaftsspiegel: Thüringen<br />

mit seiner mittelständisch geprägten<br />

Wirtschaft ist auf gute<br />

Forschungseinrichtungen in der<br />

Nähe angewiesen. Wie gut funktioniert<br />

deren Zusammenarbeit<br />

mit den Unternehmen in der<br />

„Denkfabrik“?<br />

Goebel: „In der Tat ist die Thüringer<br />

18 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

Wirtschaft in hohem Maße auf die<br />

Kooperation mit öffentlichen Forschungseinrichtungen<br />

angewiesen.<br />

So sind gegenwärtig in Thüringen etwa<br />

4400 Personen im Bereich der<br />

gewerblichen Wirtschaft in Forschung<br />

und Entwicklung beschäftigt,<br />

das entspricht 4,1 FuE-Tätige je<br />

1000 Beschäftigte. Der Durchschnitt<br />

in den alten Ländern ist mehr als<br />

doppelt so groß. Während in den<br />

westdeutschen Ländern rund 70<br />

Prozent des FuE-Personals in der<br />

privaten Wirtschaft tätig ist, beträgt<br />

dieser Anteil in Thüringen nur rund<br />

50 Prozent. Hier müssen deshalb die<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

einspringen. Während sie<br />

in den Jahren 1996-1999 insgesamt<br />

rund 85 Millionen Euro so genannte<br />

Drittmitteleinnahmen aus der Wirtschaft<br />

für sich verbuchen konnten,<br />

waren es in den Jahren 2000 - 2004<br />

insgesamt mehr als 120 Millionen<br />

Euro. Eine besonders starke Rolle<br />

spielen dabei die der Forschung verpflichteten<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen,<br />

die eine Steigerung<br />

von rund 58 Prozent verzeichnen<br />

können.“<br />

TITELTHEMA<br />

Patente und kein Ende?<br />

Wirtschaftsspiegel Thüringen im Gespräch mit Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel zum Technologiestandort Thüringen<br />

Prof. Dr. Jens Goebel<br />

Kultusminister<br />

Freistaat Thüringen<br />

Neue Trasse<br />

Die Qual durch Geras Talkessel hat ein absehbares Ende<br />

Gera (ul) Gleich für drei Straßenbauprojekte<br />

im Großraum Gera wurden<br />

mit dem symbolischen Spatenstich<br />

Anfang März offiziell gestartet.<br />

Dabei handelt es sich um den sechsspurigen<br />

Ausbau der Autobahn A4<br />

zwischen den Anschlußstellen Gera-<br />

Nord und Gera-Leumnitz, den Neubau<br />

der Osttangente sowie die Nordanbindung.<br />

Pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau<br />

im April 2007 in Gera<br />

und Ronneburg soll über die neuen<br />

Trassen, in die Bund und Land<br />

Thüringen insgesamt 77,2 Millionen<br />

Euro investieren, der Verkehr rollen.<br />

Im Zuge des Baugeschehens werden<br />

insgesamt 14 Brücken und zwei<br />

Überführungen errichtet. Außerdem<br />

müssen 1,5 Millionen Kubikmeter<br />

Erdreich bewegt werden.<br />

Das Planfeststellungsverfahren für<br />

den Ausbau der A4 auf rund fünf Kilometern<br />

Länge wurde bereits im<br />

März 1998 eingeleitet. Parallel dazu<br />

wurden der Neubau der Osttangente<br />

und der Nordanbindung mit dem<br />

Ziel geplant, die Landesstraße mit<br />

der Autobahn zu verknüpfen. Die<br />

2,65 Kilometer lange Osttangente<br />

führt die bereits 2000 fertiggestellte,<br />

70 Millionen Euro teure Südost-Tangente<br />

fort, die die Bundesstraßen<br />

B92 und B7 miteinander verknüpft.<br />

Die 5,7 Kilometer lange Nordanbindung<br />

schließt die Lücke von der A4<br />

in Richtung Zeitz.<br />

Als „ein wahrhaftiges Großprojekt“<br />

bezeichnete die Parlamentarische<br />

Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium,<br />

Iris Gleicke, die<br />

Bündelung der Baumaßnahmen von<br />

Bund und Land Thüringen. Sie verband<br />

damit die Hoffnung auf „mehr<br />

Beschäftigung für die Region”. Die<br />

soll bereits das an der Nordtangente<br />

gestartete Pilotprojekt bringen. Gefördert<br />

mit einer Million Euro von<br />

der Bundesagentur für Arbeit, finden<br />

dort 15 Fachkräfte eine den Tarifverträgen<br />

entsprechende Beschäftigung<br />

im ersten Arbeitsmarkt.<br />

Im Freistaat beobachtet<br />

FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />

Wirtschaftsspiegel: Nach der<br />

Wende ist im Grunde eine neue<br />

Wissenschafts- und Forschungslandschaft<br />

entstanden. Wo steht<br />

der Freistaat heute? Hat die<br />

„Denkfabrik“ genügend Erfinder?<br />

Goebel: „Erfinder kann man nie genug<br />

haben. Aber eine sehr positive<br />

Bilanz haben wir schon aufzuweisen.<br />

So gab es 1995 aus Thüringen 488<br />

Patentanmeldungen. Im vergangenen<br />

Jahr waren es schon 831. Bezogen<br />

auf die Einwohnerzahl liegt<br />

Thüringen mit deutlichem Abstand<br />

an der Spitze aller neuen Länder und<br />

inzwischen sogar vor drei alten Bundesländern.<br />

Bemerkenswert ist,<br />

dass der Anteil der aus den Wissenschaftseinrichtungen<br />

und von freien<br />

Erfindern stammenden Patente in<br />

Thüringen besonders hoch ist. Ingesamt<br />

gesehen ist die Wissenschaftsund<br />

Forschungslandschaft in Thüringen,<br />

wie man heute sagt,<br />

‘gut aufgestellt’. Wir haben in den<br />

vergangenen Jahren große Fortschritte<br />

gemacht, auch wenn uns die<br />

Finanznot der öffentlichen Haushalte<br />

zunehmend Probleme bereitet.“<br />

Bühne mit Besucherrekord<br />

Rudolstadt (su) Aus immer größerer<br />

Entfernung kommen Besucher<br />

ins Theater Rudolstadt und bescherten<br />

der Spielstätte im vergangenen<br />

Jahr einen Besucherrekord.<br />

Mehr als 50 000 Menschen besuchten<br />

im Jahre 2004 die Vorstellungen<br />

der drei Spielstätten. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr war das ein Zu-<br />

Wirtschaftsspiegel: Die mittelständische<br />

Wirtschaft beklagt<br />

zunehmend einen Mangel an<br />

Fachkräften. Zugleich wandern<br />

immer mehr Absolventen Thüringer<br />

Hochschulen in andere Länder<br />

ab. Fehlt es der Ausbildung<br />

an Praxisnähe?<br />

Goebel: „Die Frage kann ich mit einem<br />

klaren NEIN beantworten. Vor<br />

allem an den Fachhochschulen des<br />

Landes, aber auch an den Universitäten<br />

wird ein reger Kontakt mit<br />

der Praxis gepflegt. So betrachten<br />

etwa die Studenten der TU Ilmenau<br />

die in nahezu allen Studiengängen<br />

zu belegenden Praktika geradezu als<br />

ein ‘Markenzeichen’ der Universität.<br />

Als besonderes Beispiel der "Praxisnähe"<br />

kann ich auch den neuartigen<br />

Studiengang ‘Optronic’ im Verbund<br />

der Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />

und der TU Ilmenau nennen. Der<br />

Studiengang ist nachfrageorientiert<br />

entstanden, denn die optische Industrie<br />

braucht bis 2<strong>01</strong>0 etwa 6000<br />

Fachkräfte.“<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE REDAKTUER UWE FROST<br />

wachs von rund 20 Prozent. Gleichzeitig<br />

erhöhte sich auch die Zahl<br />

der Vorstellungen von 290 auf 380<br />

jährliche Aufführungen. Nach der<br />

Fusion mit dem Theater Eisenach<br />

trennten sich die Rudolstädter<br />

2003, nach siebenjähriger Zusammenarbeit,<br />

aus dem Spielstätten-<br />

Verbund.


FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />

20 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

SPECIAL GOTHA<br />

Findige Tüftler<br />

A<br />

uch wenn das Wort Humankapital eben erst als ‘Unwort des Jahres’<br />

von einigen zumindest nicht ganz auf der Höhe der Zeit lebenden Wissenschaftlern<br />

gekürt wurde, so ist gerade dieses Humankapital der<br />

überzeugendste Standortfaktor, über den der Landkreis Gotha verfügt.<br />

Ob Hightech oder Traditionsprodukt - der Landkreis Gotha ist reich an findigen<br />

Tüftlern und kreativen Köpfen. Übrigens<br />

nicht erst in jüngerer Zeit, sondern in und um<br />

Gotha hat sich seit mehr als hundert Jahren eine<br />

bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung<br />

vollzogen, die sich auf reiche Erfahrungen und<br />

gewachsene Strukturen stützen kann. Es findet<br />

sich hier eine große Vielfalt an Branchen und ein<br />

zunehmendes Selbstvertrauen, Entwicklungen zu<br />

befördern, die sich aus dem gesunden Mix aus<br />

Wirtschaft, Bildung und Kultur ergeben. In und<br />

um Gotha finden wir zudem eine unvergleichliche<br />

Kulturlandschaft vor, die auf die Wirtschaft ebenso<br />

befruchtend wirkte wie die Wirtschaft auf die<br />

kulturelle Entwicklung.<br />

Nicht allein der berühmte „Gotha”, der Adels-<br />

Almanach, hat dafür gesorgt, dass der Name der<br />

Stadt bekannt wurde, die Gothaer Versicherung<br />

oder die wunderbaren geographischen Karten<br />

aus dem Perthes Verlag haben ebenso dazu bei-<br />

getragen.<br />

Gotha ist das Verwaltungszentrum, das aus dem<br />

Umland gespeist wird und deren Impulse wiederum<br />

auf den Kreis wirken. Denn Gotha und der dazugehörige<br />

Landkreis liegen fast in der Mitte<br />

Deutschlands und haben durch ihre Verkehrsanbindung<br />

an die BAB 4 einen beachtlichen Standortvorteil<br />

und sind hervorragend positioniert<br />

an einer Zentrums-Achse, die einmal über den<br />

Raum Eisenach in die Wirtschaftszentren Hes-<br />

Walter Botschatzki<br />

Geschäftsführer<br />

Multicar Spezialfahrzeuge GmbH<br />

Waltershausen und<br />

Präsident des Verbandes der Wirtschaft<br />

Thüringens e. V.<br />

sens und Nordrhein-Westfalens führt und zum anderen nach Erfurt und weiter<br />

nach Weimar und Jena bis ins mitteldeutsche Industriegebiet reicht. Und<br />

natürlich ist der Landkreis deshalb geradezu prädestiniert für logistische Unternehmen,<br />

die es hier in beachtlicher Anzahl gibt.<br />

Andererseits ist es auch nach Ilmenau nicht weit, dem Universitätsstandort,<br />

der sich für Branchen, wie wir sie im Gothaer Umland haben, bestens anbietet.<br />

Denn Maschinen- und Fahrzeugbau, informations- und kommunikationstechnologische<br />

Unternehmen gehören zum Spektrum des Standortes.<br />

Den touristischen Wert dieser Region unerwähnt zu lassen, wäre eine nicht<br />

wieder gut zu machende Sünde, denn mit Gotha und den Drei Gleichen, dem<br />

Bachort Wechmar, Tabarz und dem Inselsberg - um nur einiges zu nennen -<br />

kann der Gothaer Landkreis alles bieten, was an Kultur und Landschaft bemerkenswert<br />

und schön ist. Gotha und der Landkreis sind eine innovative<br />

und wettbewerbsfähige Region, eher nicht so laut und oftmals zu bescheiden<br />

im Auftreten, aber auf keinen Fall weniger attraktiv und dynamisch als andere<br />

erfolgreiche Wirtschaftsstandorte in Deutschland.


Die Multicar Spezialfahrzeuge<br />

GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen<br />

im Raum Thüringen,<br />

welches mit seinen Produkten im<br />

deutschen, ost- und westeuropäischen<br />

Markt seinen festen Platz<br />

hat. Über 80 Jahre Erfahrungen in<br />

der Branche spiegeln sich in der<br />

Qualität der heutigen Produkte wider.<br />

Zur Produktpalette gehören der<br />

M 26, der klassische Spezialtrans-<br />

porter mit Geräteträger-Funktion,<br />

der FUMO, der moderne, universelle<br />

Geräteträger mit Spezialtransporter-Funktion,<br />

auch als Hydrostat<br />

und mit Doppelkabine und der TRE-<br />

MO Carrier und Carrier S, die Neuheit<br />

aus dem Hause Multicar - der<br />

extra schmale Allround-Geräteträger<br />

mit der hohen Leistung.<br />

Die Fahrzeuge sind kompakt und<br />

wendig, variabel und geländegängig,<br />

robust und stark, haben eine<br />

hohe Nutzlast, sind ergonomisch<br />

und sicher, modular und langlebig,<br />

wirtschaftlich und servicefreundlich.<br />

Diese bewährten Multicar-Vorteile<br />

überzeugten auch die Truppe<br />

SPECIAL GOTHA<br />

Landschaft, Kultur und Tourismus<br />

Der Landkreis Gotha im Westen Thüringens beeindruckt durch wirtschaftliche Vielseitigkeit und Beständigkeit<br />

Das Schloss Friedenstein ist der größte Schlossbau in Thüringen nach dem<br />

30jährigen Krieg. Der Magdeburger Festungsbauer Andreas Rudolphi führte<br />

den Schlossbau 1643-54 aus. Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha-Altenburg<br />

war Auftraggeber für den Schlossbau.<br />

Der Landkreis Gotha im Westen des<br />

Freistaates Thüringen beeindruckt<br />

Einheimische und Besucher durch<br />

stetig wachsende Vielseitigkeit. Im<br />

Süden des Landkreises Gotha befindet<br />

sich der Thüringer Wald mit<br />

Höhenlagen zwischen 700 und 900<br />

Metern. Berühmt ist der insgesamt<br />

168 Kilometer lange Rennsteig, der<br />

auf 35 Kilometern Länge den Landkreis<br />

südlich begrenzt. Der Naturpark<br />

Thüringer Wald bietet den Gästen<br />

des Landkreises Gelegenheit<br />

zum Wandern und lockt mit schönen<br />

Tälern, Bächen, Flüssen,<br />

Höhlen und Wasserfällen.<br />

Auf dem Gebiet des Landkreises<br />

befindet sich auch der 916 Meter<br />

hohe „Großer Inselsberg“, der ein<br />

einmaliger touristischer Magnet ist.<br />

Von dort bietet sich ein fantastischer<br />

Rundblick auf das Grüne Herz<br />

Deutschlands. Zu den landschaftlich<br />

reizvollen Gegenden zählen<br />

weiterhin die Feld- und Wiesenlandschaft<br />

im Thüringer Becken und die<br />

Fahnersche Höhe im Nordwesten<br />

des Kreises, eines der wichtigsten<br />

Obstanbaugebiete Thüringens.<br />

Der Landkreis Gotha verfügt über<br />

eine Reihe von namhaften Burgen<br />

und Schlössern, Museen und sonstigen<br />

kulturellen Einrichtungen.<br />

Einheimische und Gäste erfreut die<br />

Vielzahl der vorhandenen Bäder in<br />

landschaftlich reizvoller Gegend.<br />

Die Thüringer Klassikstraße ist die<br />

touristische Route durch eine der<br />

interessantesten deutscher Kulturlandschaften.<br />

Sie führt den Gast<br />

auch nach Gotha. Weiterhin streift<br />

die deutsche Spielzeugstraße den<br />

Landkreis Gotha (Ohrdruf, Georgenthal<br />

und Waltershausen).<br />

ANZEIGE<br />

Multicar - Qualität setzt sich durch<br />

und eröffneten für Multicar ein völlig<br />

neues Geschäftsfeld. Die Multicar<br />

Spezialfahrzeuge GmbH erhielt<br />

von Krauss Maffei Wegmann 2004<br />

den Zuschlag als Zulieferant des<br />

kompletten Triebstranges und Fahrgestelles<br />

für den geländegängigen<br />

Truppentransporter MUNGO.<br />

Eine Vielzahl von An-, Auf- und Vorbauten,<br />

die mittels Schnellwechselsystem<br />

innerhalb kürzester Zeit<br />

umgerüstet werden können, komplettieren<br />

die Trägerfahrzeuge.<br />

Mit diesem Konzept ist ein wirtschaftlicher<br />

Ganzjahreseinsatz der<br />

Fahrzeuge in Kommunen, Bauwirtschaft,<br />

GaLa-Bau, Entsorgung,<br />

„Thüringen kann auf ein gut ausgebildetes<br />

Arbeitskräftepotenzial<br />

und gute Infrastruktur verweisen.<br />

Vorteilhaft ist, dass viele Gewerbegebiete<br />

Bahnanschluss haben.<br />

Außerdem verfügt der Freistaat<br />

über moderne Bildungseinrichtungen,<br />

vor allem im Bereich der<br />

Berufsausbildung.<br />

Der Landkreis Gotha ist nach wie<br />

vor attraktiv für Investoren. Er<br />

bietet gute Entwicklungschancen<br />

für ganz unterschiedliche Branchen,<br />

welches die Vielfalt der tätigen<br />

Unternehmen beweist Unternehmer<br />

in Thüringen sind<br />

grundsätzlich optimistisch und<br />

investieren mit Weitblick.<br />

Dennoch sollten sie mutiger sein<br />

und Netzwerke knüpfen, um ihre<br />

Interessen besser vertreten zu<br />

können.“<br />

Evelin Groß<br />

MdL Freistaat Thüringen<br />

Handwerk, Transport und anderer<br />

Branchen gewährleistet.<br />

Das Unternehmen im Westen von<br />

Thüringen erzielte 2004 cirka 41<br />

Millionen Euro Umsatz und beschäftigt<br />

derzeit 234 Mitarbeiter,<br />

inklusive 24 Auszubildender.<br />

Kontakt:<br />

Multicar Spezialfahrzeuge GmbH<br />

Industriestraße 3<br />

99880 Waltershausen<br />

Tel.: +49 (0)3622 640-0<br />

Fax:+49 (0)3622 640-304<br />

E-Mail: info@multicar.de<br />

Internet: www.multicar.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

21


22 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

SPECIAL GOTHA


SPECIAL GOTHA<br />

Ursprung von Victoria, Allianz & Co<br />

Gothaer Museum dokumentiert an historischer Stelle die bewegte Geschichte des Versicherungswesens<br />

ANZEIGE<br />

Die Thüringer Rostbratwurst wird<br />

nicht nur in Thüringen gerühmt.<br />

Mittlerweile haben auch Grills aus<br />

dem thüringischen Georgenthal bundesweit<br />

einen hervorragenden Ruf.<br />

Der Hersteller, die THÜROS - Gestelltechnik<br />

Georgenthal GmbH, gibt<br />

es mittlerweile seit 1992. Hervorgegangen<br />

aus einem Treuhand-Unternehmen,<br />

startete man mit zehn Leuten<br />

und beschäftigte sich zunächst<br />

nur mit der Herstellung von Galvano-,<br />

Lackier- und Transportgestellen.<br />

Doch schon 1993 entwickelte<br />

das Unternehmen einen Grill und<br />

startete mit der Produktion der Original<br />

Thüringer Bratroste Thüros®<br />

aus Edelstahl, die heute in ganz<br />

Deutschland und in viele Länder Europas<br />

und darüber hinaus, verkauft<br />

werden. Inzwischen bietet Thüros eine<br />

ganze Palette von Grills an, angefangen<br />

vom einfachen Tischgerät bis<br />

hin zum professionellen Großgerät.<br />

Viele große Handelsketten haben die<br />

Grills aus Georgenthal inzwischen<br />

gelistet.<br />

Für den Erfolg macht Geschäftsführer<br />

Peter Schneider mehrere Gründe<br />

Der Aktenstapel ist gut<br />

zwei Meter hoch. Er beschäftigt<br />

sich mit nur einem<br />

einzigen Versicherungsfall,<br />

einem Verkehrsunfall<br />

mit Blechschaden,<br />

erzählt Ibolya<br />

Spengler, vom Gothaer<br />

Haus der Versicherungsgeschichte.<br />

Das Museum<br />

sei das einzige seiner<br />

Art in Europa und wohl<br />

das größte weltweit. Auf<br />

rund 2000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche<br />

wird so ziemlich alles<br />

präsentiert, was die Geschichte<br />

des Versicherungswesens<br />

illustriert.<br />

Der Standort Gotha ist<br />

kein Zufall. In der<br />

Thüringer Stadt gründete<br />

der Kaufmann Ernst<br />

Wilhelm Arnoldi (1778-<br />

1841) im Jahre 1820 die<br />

erste Feuerversicherungsbank<br />

und sieben<br />

Jahre später die erste<br />

Lebensversicherungs-<br />

Passend zur Wurst<br />

Thüringer Unternehmen fertigt Grills aus Edelstahl für edle Genüsse und schöne Stunden<br />

verantwortlich. Zum einen gibt es<br />

seit längerem einen Trend zu hochwertigen<br />

und komfortablen Geräten<br />

aus Edelstahl. Dabei legt sein Unternehmen<br />

Wert darauf, dass alle Teile<br />

bis hin zu den Verbindungsschrauben<br />

aus Edelstahl sind. Bei der Konstruktion<br />

sei zudem auf eine einfache<br />

Montage gelegt worden, so dass<br />

der Kunde den Grill mit wenigen<br />

Handgriffen zusammenbauen kann.<br />

Zudem biete Thüros ein reichhaltiges<br />

Zubehörsystem an. So gebe es<br />

zu allen Modellreihen seitliche Ablagen,<br />

Räucheraufsätze, Wokaufsätze,<br />

Brathauben, verschiedene motorgetriebene<br />

Fleischspieße, Windbleche<br />

oder Bratschalen.<br />

Die Mitarbeiterzahl hat sich in den<br />

letzten Jahren auf 25 erhöht und in<br />

der Saison steigt bis auf 35. In den<br />

letzten Jahren wurde auch sehr viel<br />

in die Modernisierung des Maschinenparks<br />

investiert. Alle Edelstahlblechteile<br />

werden auf modernen Laseranlagen<br />

geschnitten und moderne<br />

Robotertechnik hilft beim<br />

Schweißen und Kanten. Eine neue<br />

Lagerhalle wurde bereits 2003 er-<br />

bank Deutschlands. Er legte damit<br />

den Grundstein für die spätere Gothaer<br />

Versicherungen.<br />

Das Museum ist in sieben Abschnitte<br />

unterteilt. Beträchtlichen Raum<br />

nimmt dabei der verheerende Brand<br />

in Hamburg vom 5. Mai 1842 ein.<br />

Dabei wurden tausende Häuser zerstört.<br />

Die Gothaer Feuerversicherungsbank<br />

musste den größten Teil<br />

der Schäden regulieren. Dafür wurden<br />

Münzen im Wert von 250 000<br />

Talern eigens mit einem Schiff aus<br />

Berlin in die Hansestadt gebracht,<br />

erzählt Spengler.<br />

Bilder und Gemälde rufen den Brand<br />

und seine Auswirkungen in Erinnerungen.<br />

Zahlreiche Dokumente ergänzen<br />

die Darstellung ebenso wie<br />

Feuerwehrgeräte und -ausrüstungen<br />

aus jener Zeit.<br />

Überhaupt sind in dem Museum<br />

zahlreiche Stücke zusammengetragen,<br />

die die Geschichte des Versicherungswesens<br />

nachvollziehbar machen.<br />

Dazu gehören 2000 Blechschilder<br />

eines Sammlers aus Florida<br />

ebenso wie Rechenapparate und<br />

transportable Schreibmaschinen<br />

richtet. Im kommenden<br />

Jahr<br />

soll auch das<br />

einzige Deutsche<br />

Grillgerätemuseum<br />

wieder eröffnet<br />

werden, das<br />

aus Platzmangel<br />

geschlossen<br />

werden musste.<br />

Auf dem Firmengelände<br />

steht<br />

noch eine weitere<br />

Attraktion,<br />

der größte Kaminzuggrill<br />

der Welt, welcher ins<br />

Guinness Buch der Rekorde 2000<br />

eingetragen ist. Der Thüros -“Riese“<br />

ist 4 Meter hoch und wird zu vielen<br />

Events rund ums Grillen, wie nationale<br />

und internationale Grillmeisterschaften<br />

eingesetzt.<br />

Im Jahr 20<strong>01</strong> wurde das Firmengelände<br />

in einen Park voller Pflanzen<br />

und Blumen verwandelt. 70 000 Blumenzwiebeln,<br />

unter anderem viele<br />

Narzissen und Krokusse, verwandeln<br />

es in ein Blumenmehr. Damit<br />

wurde das Firmengelände zu einer<br />

aus dem 19. Jahrhundert. Bedeutenden<br />

Raum nimmt in der Ausstellung<br />

auch der Versicherungsgründer Arnoldi<br />

ein. Gezeigt werden dessen gesamtes<br />

Archiv, Bilder und Gemälde,<br />

Büsten und ein festlicher Degen.<br />

Das Museum beherbergt ferner eine<br />

Fachbibliothek für Versicherungsliteratur<br />

mit rund 10 000 Bänden und<br />

Policen aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Teile der Ausstellung sind der Geschichte<br />

der Gothaer Versicherungen<br />

im Wandel der Zeiten gewidmet,<br />

beispielsweise der Weggang nach<br />

Köln und Göttingen 1946 und die<br />

Rückkehr in den Osten Deutschlands<br />

1990 nach dem Fall der Mauer.<br />

Der Wiedervereinigung verdankt das<br />

Museum auch eine Sammlung von<br />

handgeschriebenen Jahresberichten<br />

der Jahre 1821 bis 1900. Sie waren<br />

1992 in Potsdam im zentralen Bundesarchiv<br />

wiederentdeckt und ein<br />

Jahr später an die Gothaer Versicherungen<br />

zurückgegeben worden.<br />

Das Museum ist mittwochs und<br />

samstags jeweils von 10.00 bis<br />

12.00 Uhr oder nach Vereinbarung<br />

geöffnet.<br />

Attraktion für die Einwohner und Besucher<br />

des staatlich anerkannten<br />

Erholungsortes Georgenthal. Altes<br />

gesammeltes Bauerngerät verschönert<br />

außerdem das Gelände.<br />

Kontakt:<br />

Thüros Handels GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstraße 55-57<br />

99887 Georgenthal<br />

Tel.: + 49 (0)36253 366-0<br />

Fax: + 49 (0)36253 366-19<br />

E-Mail: thueros@t-online.de<br />

Internet: www.thueros.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

23


24 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

SPECIAL GOTHA<br />

Der Landkreis Got<br />

Fläche: 935,60 km2<br />

Einwohner: 146.632<br />

Einwohner pro km2: 157<br />

Städte: Gotha, Waltershausen, Friedrichroda, Ohrdruf, Tambach-Dietharz<br />

Natur und Landschaft, Kultur und Tourismus<br />

Im Süden des Landkreises befindet sich der Thüringer Wald mit Höhenlagen zwischen 700 und 900 Metern. Berühmt<br />

ist der insgesamt 168 Kilometer lange Rennsteig, der auf 35 Kilometern Länge den Landkreis südlich begrenzt. Der<br />

Naturpark Thüringer Wald bietet den Gästen des Landkreises Gelegenheit zum Wandern und lockt mit schönen<br />

Tälern, Bächen , Flüssen, Höhlen und Wasserfällen. Auf dem Gebiet des Landkreises befindet sich auch der 916 Meter<br />

hohe "Großer Inselsberg", der ein einmaliger touristischer Magnet ist. Von dort bietet sich ein fantastischer Rundblick<br />

auf das Grüne Herz Deutschlands. Zu den landschaftlich reizvollen Gegenden zählen weiterhin die Feld- und<br />

Wiesenlandschaft im Thüringer Becken und die Fahnersche Höhe im Nordwesten des Kreises, eines der wichtigsten<br />

Obstanbaugebiete Thüringens.<br />

Der Landkreis Gotha verfügt über eine Reihe von namhaften Burgen und Schlössern, Museen und sonstigen kulturellen<br />

Einrichtungen. Einheimische und Gäste erfreut die Vielzahl der vorhandenen Bäder in landschaftlich reizvoller<br />

Gegend. Die Thüringer Klassikstraße ist die touristische Route durch eine der interessantesten deutscher Kulturlandschaften.<br />

Sie führt den Gast auch nach Gotha. Weiterhin streift die deutsche Spielzeugstraße den Landkreis Gotha<br />

(Ohrdruf, Georgenthal und Waltershausen).<br />

Wirtschaft<br />

Der Landkreis Gotha gehört zu den wirtschaftlich starken Kreisen des Freistaats. Charakteristisch ist die Branchenvielfalt.<br />

Dabei bilden Metallverarbeitung, Fahrzeug- und Maschinenbau, Kautschuk- und Kunststoffindustrie, Baustoff-<br />

sowie Druckindustrie und das Ernährungsgewerbe den Schwerpunkt. Im Norden des Kreises ist vor allem die<br />

Landwirtschaft zu Hause. Der südliche Teil mit dem Thüringer Wald gilt dagegen als touristischer Magnet.<br />

Kontakt:<br />

Landratsamt Gotha<br />

Amt für Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung<br />

und Bauordnung<br />

Fachdienst Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

Postanschrift:<br />

18.-März-Str. 50<br />

99867Gotha


SPECIAL GOTHA<br />

ha im Herzen Europas<br />

Hausanschrift:<br />

Emminghausstr.8<br />

99867 Gotha<br />

Tel.: +49 (0)3621 214-379 und<br />

Tel.: +49 (0)3621 214-122<br />

Fax: +49 (0)3621 214-1<strong>05</strong><br />

E-Mail: M.Bueschleb@kreis-gth.de<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

Bundesfernstraßen:<br />

A 4 Bautzen - Bad Hersfeld/Kirchheimer Dreieck mit den<br />

Anschlussstellen im Landkreis Gotha<br />

Neudietendorf/Arnstadt, Wandersleben,<br />

Gotha, Gotha-West/Boxberg, Waltershausen<br />

A 71 Erfurt - Meiningen. Sie tangiert den Landkreis im Westen<br />

B 7 Erfurt - Gotha - Eisenach<br />

B 247 Suhl - Gotha - Mühlhausen<br />

B 88 im Süden des Kreises. Sie verbindet Ilmenau und Eisenach.<br />

Flughäfen:<br />

Erfurt (25 Kilometer entfernt)<br />

Altenburg (140 Kilometer)<br />

Leipzig-Halle (170 Kilometer)<br />

Frankfurt/Main (230 Kilometer)<br />

Eisenbahn:<br />

ICE-Strecke Frankfurt/Main - Halle/Leipzig - Berlin bzw. Dresden<br />

Hinzu kommt ein Netz des Personennahverkehrs auf Straße und Schiene.<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

25


FOTO: THÜRINGER WALDBAHN<br />

Die Schweißtechnische Kursstätte<br />

der Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH<br />

ist nur eine von 417 in Deutschland.<br />

Aber sie ist eine der größten. Und<br />

aus ihr gehen Sieger hervor, weiß<br />

der Leiter der Kursstätte, Olaf Kopplin.<br />

Beim Bundeswettbewerb „Ju-<br />

26 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

gend schweißt“ im September 2004<br />

kamen vier der fünf Gewinner aus<br />

Gotha, der fünfte belegten einen<br />

zweiten Platz. Sie waren damit die<br />

Besten unter rund 10 000 Jungschweißern<br />

aus den 417 Kursstätten.<br />

Beim vorangegangen Wettbewerb<br />

2002 in Aachen dominierten<br />

ebenfalls die Schweißer aus Gotha.<br />

Die Kursstätte hat eine lange Tradition.<br />

Gegründet und aufgebaut wur-<br />

SPECIAL GOTHA<br />

Lange Strecke mit langer Tradition<br />

Durch romantische und malerische Landschaften befördert die Thüringerwaldbahn ihre Fahrgäste<br />

Am Fuße des Inselsberges, der mit<br />

einer Höhe von 916 Metern der markanteste<br />

und höchste Berg des nordwestlichen<br />

Thüringer Waldes ist,<br />

liegt der anmutige Kur- und Erholungsort<br />

Tabarz (450 ü NN). Mit seinen<br />

vielartigen Fremdenverkehrseinrichtungen,<br />

wunderschönen Wanderwegen<br />

sowie stattlichen Villen<br />

und Pensionshäusern ist dieser kleine<br />

Ort schon seit mehr als 100 Jahren<br />

ein beliebter Anziehungspunkt<br />

für Menschen, die Erholung und Entspannung<br />

suchen. Wanderungen<br />

durch den Lauchagrund oder die Besteigung<br />

des Inselsberg sind beliebte<br />

Erlebnisse. Ein ideales Ziel für einen<br />

Familienausflug ist die unweit<br />

des Kleinen Inselsberg gelegene<br />

1000 Meter lange Sommerrodelbahn.<br />

Übrigens verfügt dieser<br />

schmucke Ort über ein neues Kurund<br />

Familienbad mit Erlebnisbecken,<br />

welches eine Anziehungs-<br />

Siegertypen aus Gotha<br />

Die Schweißtechnische Kursstätte der Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH ist eine der besten Deutschlands<br />

Die Sieger beim Bundeswettbewerb "Jugend schweißt" 2004 in Koblenz<br />

FOTO: THÜRINGER WALDBAHN<br />

punkt für Gäste aus nah und fern ist.<br />

Hier endet nach fast 22 Kilometern<br />

die Fahrt der Thüringerwald Bahn.<br />

Ausgangspunkt der Stecke ist Gotha.<br />

Dort wurde 1894 mit der Fertigstellung<br />

eines ersten rund zwei Kilometer<br />

langen Streckenabschnittes der<br />

Grundstein für die Bahnverbindung<br />

gelegt. Erst 1914 beginnen die Bauarbeiten<br />

für die Weiterführung über<br />

Sundhausen, Leina - Wahlwinkel,<br />

de sie noch zu DDR-Zeiten von Rudolf<br />

Weber, dessen Namen sie heute<br />

trägt. Nach der Wende hielten die<br />

Manager der Gothaer Fahrzeugtechnik<br />

an dem Ausbildungsbebetrieb<br />

fest. Aus gutem Grund, berichtet<br />

Kopplin. Denn das traditionsreiche<br />

Unternehmen, dass sich seit 1997<br />

auf die Fertigung von Kranauslegern<br />

spezialisiert hat und alle namhaften<br />

Kranfahrzeughersteller beliefert, ist<br />

auf höchst qualifizierte Schweißer<br />

angewiesen. Von den 233 Mitarbeitern<br />

sind allein 118 ausgebildete<br />

Schweißer.<br />

Die Ausleger sind sicherheitstechnisch<br />

sehr anspruchsvoll, begründet<br />

Kopplin diese Notwendigkeit. Deshalb<br />

wird Spezialstahl verwendet,<br />

der in höchster Qualität verschweißt<br />

werden muss, damit die Konstruktionen<br />

allen Sicherheitsanforderungen<br />

genügen. Deshalb legt das Werk<br />

auch großen Wert darauf, die<br />

Schweißerausbildung im eigenen<br />

Unternehmen zu halten, obwohl zum<br />

größeren Teil für fremde Firmen<br />

ausgebildet wird.<br />

Allein im vergangenen Jahr durchlie-<br />

Ibenhain, Schnepfenthal, Reinhardsbrunn<br />

- Friedrichroda bis nach Tabarz.<br />

Nach vielen Verzögerungen<br />

wurde dieser Abschnitt 1929 für den<br />

Verkehr frei gegeben. Seit dem rollt,<br />

mit einigen Einschränkungen, regelmäßig<br />

und reibungslos die Thüringerwaldbahn<br />

auf dieser reizvollen<br />

Strecke. Heute nutzen größtenteils<br />

Touristen das Angebot für einen Tagesausflug<br />

ins Gothaer Umland.<br />

fen 1745 Personen die Kursstätte,<br />

ließen sich hier zum Schweißer ausbilden,<br />

absolvierten eine Qualifizierung<br />

oder legten vorgeschriebene<br />

Wiederholungsprüfungen ab. Die<br />

Lehrlinge kommen aus dem eigenen<br />

Betrieb, in der Mehrzahl aber von<br />

Unternehmen und Handwerksbetrieben<br />

aus der Region. Auch das Arbeitsamt<br />

schickt immer wieder Leute<br />

vorbei, um sie zu qualifizieren.<br />

Wie gut die Ausbildung ist, dafür<br />

sprechen die Ergebnisse bei den<br />

Bundeswettbewerben, sagt Kopplin.<br />

Für die Sieger hat das noch einen<br />

Nebeneffekt, weiß der Chef der Ausbildungsstätte:<br />

Sie brauchen sich<br />

um einen Arbeitsplatz keine Sorgen<br />

zu machen.<br />

Kontakt:<br />

Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH<br />

Fliegerstraße 5<br />

99867 Gotha<br />

Tel.: +49 (0)3621 8789-21<br />

Fax: +49 (0)3621 8789-38<br />

E-Mail: info@sk-gftgotha.de<br />

Internet: www.sk-gftgotha.de


SPECIAL THÜRINGEN<br />

Brandt-Zwieback nun in aller Munde<br />

Seit 20<strong>01</strong> wird das Gebäck im Werk Ohrdruf im Herzen von Thüringen hergestellt<br />

Zwieback-Produktionsanlagen im Werk Ohrdurf / Thüringen<br />

Brandt-Zwieback - das ist goldgelber<br />

knuspriger Zwiebackgenuss mit unverwechselbarem<br />

Röstgeschmack.<br />

Längst Kult geworden stehen das<br />

lächelnde Kind auf orangenem Grund<br />

sowie der klassische Schriftzug seit<br />

Jahrzehnten für Frische und Qualität.<br />

Mit seinen Erzeugnissen genießt<br />

Brandt großes Verbrauchervertrauen<br />

und ist mit einem Marktanteil von<br />

über 73 Prozent unbestrittene Nummer<br />

Eins im Zwieback-Markt. Wer<br />

ANZEIGE<br />

Zwieback sagt, meint Brandt-Zwieback.<br />

Flaggschiff des Unternehmens ist nach<br />

wie vor der Brandt Markenzwieback.<br />

Die einstige Marschverpflegung für<br />

Soldaten avancierte zum Küchenklassiker.<br />

Dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein<br />

entsprechend, liegt der<br />

Zwieback durch seinen niedrigen Fettgehalt<br />

und einen Kohlenhydratanteil<br />

voll im Trend. Neben dem Klassiker<br />

erfreuen sich heute die Geschmacks-<br />

richtungen Schokolade, Kokos, Anis<br />

oder auch Apfel und Vollkorn großer<br />

Beliebtheit. Große Erfolge feiert auch<br />

der kleine Bruder des „großen” Zwiebacks:<br />

die Mini Zwiebäcke erobern mit<br />

den beliebten Geschmacksvarianten<br />

Schoko, Kokos, Milch und Erdbeer-Joghurt<br />

die Gaumen der Verbraucher.<br />

Jährlich werden allein in Deutschland<br />

mehr als 60 Millionen Packungen<br />

Brandt-Zwieback in allen Variationen<br />

gegessen, die alle im Werk Ohrdruf in<br />

Thüringen hergestellt werden. Brandt<br />

beschäftigt aktuell 1028 Mitarbeiter<br />

an 5 Standorten in Deutschland. Zur<br />

Brandt - Gruppe gehören die Tocherfirmen<br />

Burger, die Nummer Eins im<br />

Ostdeutschen Knäckemarkt (Sachsen-<br />

Anhalt), der Snackhersteller Pauly<br />

(Hessen) sowie das Schokoladenwerk<br />

in Landshut. Sitz und Verwaltung der<br />

Brandt-Gruppe ist Hagen, NRW.<br />

Kontakt:<br />

Brandt Zwieback - Schokoladen<br />

GmbH+Co.KG<br />

Verwaltung Hagen<br />

Enneperstraße 140a<br />

58135 Hagen<br />

Tel.: +49 (0)2331 477-0<br />

Fax: +49 (0)2331 477-190<br />

E-Mail:<br />

marketing@brandt-gmbh.de<br />

Internet:<br />

www.brandt-zwieback.de<br />

Brandt Zwieback GmbH+Co.KG<br />

Zwiebackwerk<br />

Herrenhöfer Landstraße 4<br />

99885 Ohrdruf<br />

Tel.: +49 (0)3624 3088-0<br />

Fax: +49 (0)3624 3088-75<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

27


Ernst Bartsch<br />

Staplersysteme<br />

ZF GmbH Gotha<br />

„Der Standort Gotha hat in unserem<br />

Konzern ein gutes Image. Davon<br />

zeugen die hohen Investitionen<br />

in den letzten Jahren. Die Mitarbeiter<br />

sind einsatzbereit und flexibel.<br />

Auch haben wir in Gotha<br />

gute Erfahrungen mit den Behörden<br />

gemacht. Genehmigungsverfahren<br />

gehen kaum schneller als<br />

hier. Hinzu kommt ein gutes facharbeiterpotenzial<br />

in der Region, eine<br />

hervorragende Verkehrsanbindung.<br />

Und auch das Umfeld hat<br />

seinen Charme: der Thüringer<br />

Wald, Erfurt mit seinen Einkaufsmöglichkeiten<br />

und guten Restaurants,<br />

das große kulturelle Angebot<br />

in Erfurt und Weimar.”<br />

Wirtschaftliches<br />

Zugpferd<br />

28 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

Sie sind in der ganzen Welt im Einsatz:<br />

Antriebstechnik für Elektrostapler<br />

von der ZF GmbH in Gotha.<br />

Renommierte Hersteller verlassen<br />

sich auf sie, unter anderen die<br />

Jungheinrich-Gruppe, die Linde-<br />

Gruppe, die Toyota-Gruppe. Gebaut<br />

werden Antriebe für Stapler mit 1<br />

bis 5 Tonnen Hublast, sagt Geschäftsführer<br />

Ernst Bartsch. Etwa<br />

70 000 Antriebe werden derzeit pro<br />

Jahr gefertigt. Bis Ende des Jahrzehnts<br />

sollen es 100 000 sein.<br />

Das Unternehmen gehört zur ZF<br />

Friedrichshafen AG, einem weltweit<br />

agierenden Konzern mit 55 000 Mitarbeitern,<br />

einem Jahresumsatz von<br />

10 Milliarden Euro und insgesamt<br />

120 Produktionsstätten. Das Gothaer<br />

Werk mit seinen knapp 200 Mitarbeitern<br />

gehört seit 1994 zum Konzern.<br />

Auf die Entwicklung sieht<br />

Bartsch mit Stolz zurück. Betrug der<br />

Umsatz 1995 27,3 Millionen Euro,<br />

sind es heute 34,6 Millionen Euro.<br />

Ganz geradlinig verlief diese Ent-<br />

SPECIAL GOTHA<br />

Sicher auf Achse<br />

Gothaer ZF Werke liefern Qualität und sind weltweit „antreibendes“ Element<br />

wicklung jedoch nicht, sagt Bartsch.<br />

20<strong>01</strong>/2002 liefen die Geschäfte<br />

nicht so gut, der Umsatz sank zwischenzeitlich<br />

deutlich. In dieser Zeit<br />

wurde das Unternehmen umgebaut,<br />

die Produktpalette bereinigt, das<br />

Management neu strukturiert. Mit<br />

Erfolg, wie die ansteigende Umsatzkurve<br />

und die Liste renommierter<br />

Kunden ausweist.<br />

Schon 2003 war wieder ein erfolgreiches<br />

Jahr, berichtet Bartsch. Vor<br />

allem in Asien dehnte ZF seine Aktivitäten<br />

aus. Geliefert wird nach China,<br />

Korea und Japan. Insgesamt hat<br />

das Gothaer ZF-Werk einen Weltmarktanteil<br />

von etwa 22 Prozent, in<br />

einigen Produktbereichen sind es<br />

sogar 30 Prozent.<br />

Für die kommenden Jahre plant<br />

Bartsch ein stetiges Wachstum. Allerdings<br />

wachse der Kostendruck<br />

ständig. „Das zwingt uns flexibler,<br />

günstiger und schneller zu werden.“<br />

So setzen die Entwickler im Gothaer<br />

Werk zunehmend auf die Integration<br />

Der Landkreis Gotha gehört zu den<br />

wirtschaftlich starken Kreisen des<br />

Freistaats. Charakteristisch ist die<br />

Branchenvielfalt. Dabei bilden Metallverarbeitung,<br />

Fahrzeug- und<br />

Maschinenbau, Kautschuk- und<br />

Kunststoffindustrie, Baustoff- sowie<br />

Druckindustrie und das<br />

Ernährungsgewerbe den Schwerpunkt.<br />

Im Norden des Kreises ist<br />

vor allem die Landwirtschaft zu<br />

Hause. Der südliche Teil mit dem<br />

Thüringer Wald gilt dagegen als<br />

touristischer Magnet.<br />

Luftaufnahme des Werksgeländes der Gothaer ZF GmbH<br />

Wirtschaftsförderung durch starke Partnerschaften<br />

Die Wirtschaftsförderung wird<br />

durch den Fachdienst Kreisentwicklung<br />

und Wirtschaftsförderung<br />

des Amtes für Kreisentwicklung,<br />

Wirtschaftsförderung und Bauordnung<br />

wahrgenommen.<br />

Sie versteht sich als Dienstleister<br />

der Kreisverwaltung in allen Belangen<br />

der Wirtschaftsförderung, in<br />

der kreisplanerischen Bewertung<br />

örtlicher und regionaler Entwicklungsvorhaben,<br />

beim öffentlichen<br />

Personennahverkehr und der Woh-<br />

nungsbauförderung. Gewerbliche<br />

Standortinformationen, -beratungen<br />

und -pflege zur Erhöhung der<br />

Attraktivität und zur Verbesserung<br />

der Wirtschaftskraft sowie Unterstützung<br />

und Beratung und Informationen<br />

zu öffentlichen Finanzierungshilfen<br />

bezüglich Gewerbeund<br />

Infrastrukturentwicklung und<br />

Wohnungsbau vorhaben sind Aufgaben<br />

des Amtes.<br />

Nutzung der Möglichkeiten des<br />

Geographischen Informationssy-<br />

stemes (GIS) gewährleisten umfassende<br />

Information und Beratung.<br />

Die wichtigsten Partner des Wirtschaftsamtes<br />

des Landkreises Gotha<br />

sind dabei die Thüringer Aufbaubank<br />

(www.aufbaubank.de), die<br />

Industrie- und Handelskammer Erfurt<br />

(www.erfurt.ihk.de) und die<br />

Landesentwicklungsgesellschaft<br />

(www.leg.thueringen.de). Dieses<br />

Netzwerk gewährleistet umfassende<br />

und fundierte Beratungserfolge.<br />

von Antriebsmotor und Getriebe.<br />

Das jüngste Produkt sei in ganzen<br />

sechs Monaten entwickelt worden.<br />

Seit 2002 hat die ZF Gruppe ein<br />

zweites Standbein in Gotha: die ZF<br />

Achsgetriebe GmbH.<br />

Dieser Bereich mit derzeit 120 Mitarbeitern<br />

wurde völlig neu aufgebaut,<br />

„mit neuen Produkten für neue<br />

Kunden“, sagt Werksleiter Philip<br />

Lindenstruth. Er nennt klangvolle<br />

Namen. Die Achsgetriebe sind im<br />

VW Touareg zu finden, in der M-<br />

Klasse von Mercedes und auch im<br />

Porsche Cayenne.<br />

In diesem Jahr sollen drei namhafte<br />

Kunden dazu kommen. Wurden seit<br />

Produktionsbeginn eine halbe Million<br />

Achsgetriebe gebaut, sollen es in<br />

den nächsten drei Jahren doppelt so<br />

viele sein. Lindenstruth sieht gute<br />

Wachstumsperspektiven.<br />

Der Markt für Geländewagen, in denen<br />

die Gothaer Achsgetriebe eingesetzt<br />

werden, sei in Europa noch im<br />

Aufbau begriffen.<br />

Kontakt:<br />

Amt für Kreisentwicklung,<br />

Wirtschaftsförderung und<br />

Bauordnung,<br />

Fachdienst Kreisentwicklung und<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Emminghausstr. 8<br />

99867 Gotha<br />

Tel.: +49 (0)3621 214-377<br />

Tel.: +49 (0)3621 214-2<strong>05</strong><br />

Fax: +49 (0)3621 214-408<br />

E-Mail:<br />

Kreisentwicklung@kreis-gth.de<br />

Internet: www.landkreis-gotha.de


SPECIAL GOTHA<br />

Die OSW-Schlauch Story<br />

Von der Gründung im Jahre 1993 zu einem der führenden europäischen Hersteller von Feuerlöschschläuchen<br />

ANZEIGE<br />

Im Jahre 1993 gründete die Familie<br />

Eschbach die Ohrdrufer Schlauch-<br />

Weberei Eschbach GmbH in Ohrdruf<br />

/ Thüringen, auf dem Gelände<br />

der ehemaligen Ohrdrufer Netzund<br />

Seilwerke, nur Insidern bekannt<br />

als Hersteller von Netzen,<br />

Seilen und Tauen für die Schiffsindustrie.<br />

Der Anfang war schwierig, zunächst<br />

arbeiteten 20 Beschäftigte in Ohrdruf.<br />

Doch dann ging es Schlag auf<br />

Schlag, heute sind es mittlerweile<br />

50 Beschäftigte. Geliefert wird in<br />

die ganze Welt, denn eine Vielzahl<br />

der spezifischen Schläuche werden<br />

rund um den Globus eingesetzt.<br />

Die OSW produziert eine breite Palette<br />

der sogenannten Flachschläuche<br />

für die Bereiche Feuerwehr, Industrie,<br />

Landwirtschaft, Schifffahrt,<br />

Raffinerien, Bergbau, und Andere.<br />

Mehr als 2,5 Millionen Meter<br />

Schlauch verlassen jedes Jahr das<br />

Werk in Ohrdruf, wobei etwa die<br />

Häfte davon ins Ausland exportiert<br />

wird. Gefertigt werden die OSW-<br />

Schläuche in Ohrdruf komplett, und<br />

sind in Durchmessern von Ø 19 Millimeter<br />

bis Ø 200 Millimeter lieferbar.<br />

Als eine der modernsten Schlauchwebereien<br />

Europas, wenn nicht sogar<br />

die modernste (!), werden hier<br />

nur beste, hochwertige Materialien<br />

Produktionsstätten und Verwaltungsgebäude der Ohrdrufer SchlauchWeberei Eschbach GmbH<br />

und Rohstoffe verarbeitet. Man verfügt<br />

über die neuesten Produktionsanlagen<br />

und Fertigungstechnologien,<br />

welche ein weiterer Garant für<br />

erstklassige Qualität „Made in Germany“<br />

sind. Die Feuerlöschschläuche<br />

erfüllen selbstverständlich die<br />

Anforderungen der strengen nationalen<br />

und internationalen Normen.<br />

Die OSW ist nach DIN EN ISO<br />

90<strong>01</strong>:2000 zertifiziert und sichert<br />

damit einen hohen Qualitätsstandard<br />

der Produkte.<br />

Kunden<br />

Die Kunden stehen im Mittelpunkt<br />

aller unserer Aktivitäten. Denn<br />

nichts ist der OSW wichtiger, als<br />

den Bedürfnissen der Kunden mit<br />

schnellen und innovativen Lösungen<br />

gerecht zu werden. Eine langfristige<br />

Kundenbeziehung, die auf<br />

Offenheit, Fairness, Vertrauen und<br />

Stabilität basiert, ermöglicht beiden<br />

Partnern profitables Wachstum<br />

und nachhaltige Wertsteigerung.<br />

„Die Zufriedenheit der Kunden ist<br />

oberste Firmenprämisse“, so Geschäftsführer<br />

Ralf Eschbach.<br />

Mitarbeiter / Teamwork<br />

Als mittelständisches Industrieunternehmen<br />

hat die OSW wirtschaftlichen<br />

Erfolg zu haben, und dieser<br />

Erfolg stellt sich nur ein, wenn alle<br />

mitziehen - an einem Strang.<br />

Deshalb haben wir unseren Mitarbeitern<br />

Arbeitsbedingungen und -<br />

plätze geschaffen, an denen sie,<br />

schließlich fast zwei Drittel ihres<br />

Lebens - zufrieden tätig sein können.<br />

Denn nur gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />

kann die OSW ihre ganze<br />

Kompetenz in Form von überzeugender<br />

Qualität, verantwortlichen<br />

Handeln, Flexibilität, Zuverlässigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Innovation<br />

Um den Kunden in aller Welt stets<br />

das Optimale zu bieten, betreibt<br />

man eine permanente Weiterent-<br />

wicklung der bestehenden Produkte<br />

und beobachtet gleichzeitig ständig<br />

den Markt, um neue Produkte einzuführen.<br />

Der Weg zum Erfolg führt<br />

über die Pflicht, Innovation zur<br />

ständigen Aufgabe zu machen. Die<br />

OSW möchte, auch in Zukunft und<br />

bei veränderten Marktbedingungen<br />

ihren Wettbewerbern einen Schritt<br />

voraus zu sein.<br />

Kontakt:<br />

Ohrdrufer SchlauchWeberei<br />

Eschbach GmbH<br />

Herrenhöfer Landstraße 2<br />

99885 Ohrdruf<br />

Tel.: +49 (0)3624 3714-0<br />

Fax: +49 (0)3624 3714-30<br />

E-Mail: info@osw-eschbach.de<br />

Web: www.osw-eschbach.de<br />

Terminhinweis<br />

Vom 06. bis 11. Juni 20<strong>05</strong> präsentiert<br />

sich in Hannover wieder das<br />

internationale Branchenereignis<br />

Nr. 1 für Brandschutz, Katastrophenschutz<br />

und Rettungsdienst -<br />

die „Interschutz-Der Rote Hahn.“<br />

Auch die OSW wird sich dort wieder<br />

der weltweiten Kundschaft<br />

präsentieren, und zwar in Halle<br />

13, Stand B26. Interessenten sind<br />

gern gesehen.<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

29


In Mühlberg bei Gotha ist der Thüringer<br />

Golfclub "Drei Gleichen" zu Hause.<br />

Seinen Namen verdankt er drei<br />

mittelalterlichen Burgen in Sichtweite<br />

von Mühlberg: der Wachsenburg,<br />

der Mühlburg und der Wanderslebener<br />

Gleiche - eben den drei Gleichen.<br />

Die 70 Hektar große Anlage verfügt<br />

über einen 18-Loch-Platz. Erster<br />

Höhepunkt der Saison 20<strong>05</strong> ist der<br />

schon zur Tradition gewordene<br />

Thüringer Golfball Anfang März.<br />

Ebenfalls wie in den Vorjahren werden<br />

am 14. Mai zum 4.Olympischen<br />

Tag wieder viele Spitzensportler aus<br />

dem Wintersportbereich, wie Ronny<br />

Ackermann, Sven Fischer, Frank<br />

Luck, Kati Wilhelm und viele mehr<br />

erwartet.<br />

Als neues Highlight findet dieses<br />

Jahr der History-Cup statt. Hier treten<br />

60 Turnierteilnehmer in alter<br />

traditioneller Golfkleidung mit urigen<br />

Golfschlägern zum Spiel an.<br />

Das 6. TEAG-Turnier am 09. August<br />

wird auch in diesem Jahr wieder<br />

neue Höhepunkte setzen.<br />

Am 13. August finden erstmals die<br />

Deutschen Meisterschaften Gruppenliga<br />

der Damen GVBB / GVST auf<br />

unserem Platz statt.<br />

Das Jens Weißflog/Eagles-Turnier,<br />

zu dem wiederum viel Prominenz<br />

30 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

aus den Reihen der Eagles erwartet<br />

wird, gehört am 10. September<br />

ebenfalls zu der Reihe interessanter<br />

Turniere.<br />

Der Golfclub kann auch auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2004 mit einigen<br />

hochrangigen Turnieren zurückblicken.<br />

Dazu gehörten der 3. Olympische<br />

Tag mit über 30 Olympiasiegern<br />

und Weltmeistern. In diesem<br />

Rahmen wurde neben Rico Groß,<br />

Stefanie Böhler und anderen sehr<br />

erfolgreichen Wintersportlern auch<br />

der Box-Weltmeister im Mittelgewicht,<br />

Sven Ottke, in den Club aufgenommen.<br />

Auch das Jens Weißflog/Eagles Turnier<br />

wurde im Rahmen der "German<br />

Golf & Gourmet Open" zum Highlight.<br />

SPECIAL GOTHA<br />

Golfen unter den „Drei Gleichen”<br />

Sportliches Ambiente mit der Königsdisziplin GOLF in fürstlicher Kulisse mittelalterlicher Burgen<br />

Kontakt:<br />

Thüringer Golfclub<br />

"Drei Gleichen" Mühlberg e.V.<br />

Gut Ringhofen<br />

99869 Mühlberg<br />

Tel: +49 (0)36256 869-83<br />

Fax: +49 (0) 36256 869-85<br />

E-Mail:<br />

info@thueringer-golfclub.de<br />

Internet:<br />

www.thueringer-golfclub.de<br />

Stefan Sarry, Klaus Neumann, Sven Ottke, Werner Felgentrebe beim<br />

3. Olympischen Tag<br />

FOTO: MEV VERLAG GMBH<br />

Angebote<br />

Pensionsgäste des "Restaurant Taubennest" erhalten 15 Prozent Greenfee-<br />

Ermäßigung<br />

alle Thüringer Golfclubs, sowie der GC Zwickau und GC Dresden Ullersdorf<br />

erhalten 20 Prozent Greenfee-Ermäßigung<br />

Gäste der Partnerhotels des Golfresorts<br />

(tel. Anfrage unter 036256/ 21741) erhalten<br />

ebenfalls 20 Prozent Greenfee-Ermäßigung<br />

Schnupper-, Grund- und Aufbaukurse im Angebot<br />

Details und Hintergründe<br />

Club-Nummer: 1610<br />

Präsident: Stefan Sarry<br />

Head-Pro und Inh. :<br />

der Golfschule<br />

Marcus Brembach<br />

Head-Greenkeeper : Kay Ullrich<br />

Betreiber : Golfresort "Gut Ringhofen" GmbH<br />

Öffnungszeiten : April - November<br />

Mo. bis So. 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr<br />

Dezember - März<br />

Mo. bis Fr. 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr


FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Wirtschaftsstandort mit Zukunft<br />

In der Kulturstadt Weimar ist noch<br />

heute der Geist der deutschen Klassik,<br />

der Weimarer Republik und der<br />

Bauhaus-Ära lebendig. Goethe und<br />

Schiller, Bach und Cranach, der Musiker<br />

Franz Liszt, der Philosoph<br />

Friedrich Nietzsche, die Bauhäusler<br />

Feininger und Gropius …. sie alle<br />

lebten und arbeiteten in der Kulturstadt<br />

Europas. Dadurch ist Weimar<br />

Rathaus der Kulturhauptstadt Weimar<br />

gleich dreimal als Weltkulturerbe<br />

notiert: Mit dem Ensemble „Das<br />

klassische Weimar“, mit dem „Bauhaus“,<br />

das hier seine Welt umspannende<br />

Geschichte begründete und<br />

mit Goethes schriftlichem Erbe.<br />

Doch Weimar ist auch ein Standort<br />

für Wirtschaft, Bildung und Kongresse.<br />

So behauptet sich die Stadt<br />

mit dem in unmittelbarer Nähe zu<br />

den Stätten der deutschen Klassik<br />

liegenden congress centrum neue<br />

weimarhalle seit Jahren als eine<br />

der zehn beliebtesten Kongressstädte<br />

Deutschlands.<br />

Den Standort Weimar zeichnet ein<br />

Mix aus produzierendemGewerbe,Dienstleistungsunternehmen,<br />

Handel,<br />

Wissenschaft<br />

und Behörden<br />

aus. Für gute<br />

wirtschaftliche<br />

Zukunftsperspektiven<br />

der<br />

Stadt spricht die<br />

Ansiedlung von<br />

forschungs- und technologieintensiven<br />

Unternehmen aus den Bereichen<br />

Bauwesen, Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik sowie aus der<br />

pharmazeutischen Produktion. Eine<br />

Vielzahl von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen ist in den Bereichen<br />

Druck- und Verlagswesen, Lokalfernsehen,<br />

Datenverarbeitung,<br />

Event-Marketing und Kulturmanagement<br />

tätig. Und Weimars Bevölkerung<br />

wächst: Ausschlaggebend<br />

dafür ist sicher auch das ausgeklügelte<br />

Bildungsangebot von Kindertageseinrichtungen<br />

über Allgemeinbildende<br />

Schulen und Gymnasien<br />

bis hin zur Internationalen Schule<br />

Thüringens, Musikhochschule und<br />

Bauhaus-Universität mit knapp 5<br />

000 Studenten.<br />

Klare Pluspunkte: die hervorragen-<br />

Deutlich stabilere Firmen<br />

Zahl der Firmeninsolvenzen verringerte sich im Jahre 2004 um knapp 5 Prozent<br />

Erfurt (uf) 989 Unternehmen mussten<br />

im vergangenen Jahr in<br />

Thüringen Insolvenz anmelden. Das<br />

waren 4,9 Prozent weniger als im<br />

Jahr zuvor.<br />

Zum Zeitpunkt der Antragsstellung<br />

waren 4845 Arbeitnehmer in den<br />

Unternehmen von der Insolvenz be-<br />

troffen. Mit 294 Insolvenzen oder<br />

29,7 Prozent lag der Schwerpunkt<br />

des Insolvenzgeschehens wiederum<br />

im Baugewerbe. Im Jahr 2003<br />

waren es in diesem Bereich 306 Insolvenzen<br />

(29,4 Prozent).<br />

Im Verarbeitenden Gewerbe wurden<br />

im vergangenen Jahr 187 In-<br />

solvenzverfahren gemeldet, 20<br />

mehr als im Jahr zuvor. Auch die<br />

Bereiche Grundstücks- und Wohnungswesen<br />

sowie der Handel<br />

(einschließlich Instandhaltung und<br />

Reparatur von Kraftfahrzeugen und<br />

Gebrauchsgütern) hatten mit 172<br />

beziehnungsweise 165 einen erheblichen<br />

Anteil an den Unternehmensinsolvenzen<br />

in Thüringen. Im<br />

Vergleich zum Jahr 2003 waren im<br />

Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen<br />

14 Unternehmen (+<br />

8,9 Prozent) mehr von Insolvenz<br />

betroffen, im Handel/ Instandhaltung<br />

und Reparatur von Kraftfahrzeugen<br />

und Gebrauchsgütern gab<br />

es einen Rückgang von 41 Insolvenzen<br />

(- 19,9 Prozent).<br />

Im Gastgewerbe wurden im vergangenen<br />

Jahr 53 Insolvenzverfahren<br />

festgestellt und im Bereich Verkehr<br />

und Nachrichtenübermittlung<br />

46, das waren 5 beziehungsweise<br />

10 weniger als im Jahr 2003.<br />

de Infrastruktur mit direkter Anbindung<br />

an die Autobahn A4 und eigenem<br />

ICE-Bahnhof, zentrale Lage<br />

zwischen der Landeshauptstadt Erfurt<br />

und der Technologiestadt Jena<br />

sowie zum Flughafen Erfurt.<br />

Nehmen Sie telefonisch oder per<br />

Email Kontakt zu uns auf, um weitere<br />

Details und Informationen zu<br />

erfragen. Fordern Sie uns als<br />

Dienstleister. Denn es lohnt sich, in<br />

Weimar zu investieren.<br />

Kontakt:<br />

Kulturstadt Weimar GmbH<br />

Frauentorstraße 3<br />

99423 Weimar<br />

Tel: +49 (0)3643 746-711<br />

E-Mail:<br />

info@kulturstadt-weimar.de<br />

Internet: www.weimar.de<br />

Industrie mit Umsatzrekord<br />

Erfurt (uf) Thüringens Industriebetriebe<br />

erzielten nach Mitteilung<br />

des Thüringer Landesamtes für<br />

Statistik im vergangenen Jahr einen<br />

Umsatzrekord in Höhe von<br />

23,3 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />

zu 2003 stieg der Umsatz um 1,67<br />

Milliarden Euro oder 7,7 Prozent.<br />

Die Vorleistungsgüterproduzenten<br />

einschließlich Energie erreichten<br />

mit 11,2 Prozent den höchsten Zuwachs.<br />

Es folgten die Investitionsund<br />

die Verbrauchsgüterproduzenten<br />

mit 6,4 bzw. 3,5 Prozent. Die<br />

Gebrauchsgüterproduzenten steigerten<br />

den Umsatz um 1,7 Prozent.<br />

Der Inlandsumsatz erhöhte sich<br />

gegenüber 2003 um 5,1 Prozent<br />

auf 16,9 Milliarden Euro. Die Auslandsumsätze<br />

stiegen sogar um<br />

15,3 Prozent auf etwa 6,4 Milliarden<br />

Euro. Die Exportquote betrug<br />

27,4 Prozent und war damit höher<br />

als im Vorjahr (25,6 Prozent).<br />

Knapp 63 Prozent der Exporte<br />

Thüringens gingen in die Länder<br />

der Eurozone.<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

31


Der Standort Innenstadt hat Chancen.<br />

Vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Herausforderungen werden<br />

die Städte zu den Gewinnern<br />

gehören. Das passiert aber nicht von<br />

allein. Denn die Standortakteure in<br />

den Thüringer Städten stehen vor einem<br />

ganzen Bündel von Herausforderungen.<br />

Sie sollen Abwanderungsprozesse<br />

stoppen, bei schlechter<br />

Konjunktur und mit immer weniger<br />

Geld Investoren ködern, Jobs erhalten<br />

und neue schaffen sowie Besucher,<br />

Kunden und Bewohner wieder<br />

in die Innenstädte locken. Da sind<br />

passgenaue Strategien und originelle<br />

Projekte gefragt. Denn statt auf<br />

Fördermittel und Subventionen<br />

müssen Standortmarketing-Akteure<br />

(Unternehmer, Politiker, Wirtschaftsförderer,<br />

Stadtplaner, örtliche Kooperationsgemeinschaften<br />

etc.) zunehmend<br />

auf Kreativität, Innovation<br />

und öffentlich-private Partnerschaften<br />

(PPP) setzen. Deshalb haben<br />

sich im "Standortmarketingprojekt"<br />

des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft,<br />

Technologie und Arbeit 24<br />

Städte zusammengeschlossen, um<br />

die Qualitäten ihrer Innenstadt zu<br />

TOURISMUS<br />

Unter einem Dach<br />

Thüringen vermarktet sich künftig unter Einheits-Logo - Werben um neue Zielgruppen<br />

Thüringen macht Schluss mit der<br />

Kleinstaaterei im Tourismus. Künftig<br />

werden sich alle regionalen Verbände<br />

nach außen unter dem einheitlichen<br />

Logo „Thüringen“ präsentieren.<br />

„Wir haben das Glück, dass<br />

der Name des Landes auch identisch<br />

mit der Urlaubsregion ist“, sagt die<br />

Geschäftsführerin der Thüringer<br />

Tourismus GmbH, Bärbel Grönegres.<br />

Deshalb ist Thüringen die Dach-<br />

Thüringen Card<br />

Erfurt (uf) Mit der Thüringen Card<br />

hält die Tourismusbranche im<br />

Freistaat ein interessantes Angebot<br />

für Kurzurlauber bereit. Im<br />

Einführungsjahr 2003 wurden<br />

4 500 Karten verkauft, im vergangenen<br />

Jahr waren es schon rund<br />

18 000. Die Karte ermöglicht unter<br />

anderem freien Eintritt in Burgen<br />

und Schlössern, Museen und<br />

Ausstellungen, Parks, Zoos und<br />

Gärten. Auch Freizeit- und Erlebnisbäder<br />

können unentgeltlich genutzt<br />

werden. Die Drei-Tage-Karte<br />

ermöglicht darüber hinaus freie<br />

Fahrt mit der Deutschen Bahn im<br />

Umkreis von 50 Kilometern und<br />

mit den Erfurter Verkehrsbetrieben.<br />

Die Sechs-Tage-Karte gilt an<br />

sechs frei wählbaren Tagen im gesamten<br />

Jahr.<br />

32 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

marke, egal, ob es<br />

sich um ein Urlaubsangebot<br />

aus dem<br />

Thüringer Wald, der<br />

Rhön, dem Eichsfeld<br />

oder dem Vogtland<br />

handelt.<br />

Keine Regel ohne Ausnahme: Der<br />

Thüringer Wald ist über die Grenzen<br />

des Freistaats hinaus so bekannt,<br />

dass er sich auch eigenständig präsentieren<br />

kann. „Allerdings wird das<br />

in enger Abstimmung mit dem gesamten<br />

Thüringen-Marketing geschehen“,<br />

sagt Grönegres. Regionale<br />

Eitelkeiten sollen zurück gestellt<br />

werden. Und noch eine Besonderheit<br />

nennt die TTG-Chefin. Das Logo<br />

Anbieter von „Ferien auf dem Lande“<br />

in Thüringen locken seit kurzem<br />

mit einem Spezialangebot: einem<br />

echten Thüringer Landfrühstück.<br />

Ein gutes Frühstück im Hotel oder<br />

in der Pension ist leider nicht immer<br />

selbstverständlich, weiß die Geschäftsführerin<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

(LAG) „Ferien auf dem<br />

Lande“, Anke Scheller. Ein gutes<br />

Frühstück indes sorge für zufriedene<br />

Gäste, und die können die<br />

mit dem Schriftzug „Thüringen“ soll<br />

nicht nur als Dachmarke für den<br />

Tourismus dienen. Auch andere Bereiche<br />

sollen sich der Dachmarke<br />

bedienen, wie Unternehmen, Kommunen,<br />

Verbände. Mit der Entwicklung<br />

des Tourismus im vergangenen<br />

Jahr ist Grönegres zufrieden. Trotz<br />

anhaltender Konjunkturflaute werde<br />

es bei den Gästeankünften ein Plus<br />

von zwei bis drei Prozent geben. Die<br />

Zahl der Übernachtung stagniere indes.<br />

„Die Gäste sind beim Geld ausgeben<br />

eben etwas zurückhaltender<br />

geworden.“<br />

Sehr gut läuft der Städtetourismus,<br />

schätzt die Tourismus-Chefin ein.<br />

Der Städte- und Kulturtourist sei der<br />

verbessern und neue, dauerhafte Allianzen<br />

zu schmieden. Das sind die<br />

Kommunen: Altenburg, Arnstadt,<br />

Artern, Bad Blankenburg, Bad Langensalza,<br />

Bad Salzungen, Eisenberg,<br />

Gotha, Greiz, Ilmenau, Leinefelde-<br />

Worbis, Meiningen, Mühlhausen,<br />

Nordhausen, Pößneck, Rudolstadt,<br />

Saalfeld, Schleiz, Schmalkalden,<br />

Schmölln, Sondershausen, Sömmerda,<br />

Suhl, Zeulenroda. Die Bandbreite<br />

der entwickelten und umgesetzten<br />

Projekte reicht dabei von der<br />

Verbesserung der Parksituation über<br />

ein effektives Ladenleerstandsmanagement<br />

bis zur Entwicklung eines<br />

multifunktionalen "Wirtschafts- und<br />

Erlebnisraumes Innenstadt". Der<br />

Wettbewerb "IQ - Innenstadt mit<br />

Qualität" dient dazu, für alle Thüringer<br />

Kommunen Nachahmungsprojekte<br />

zu kreieren. Sie können sich<br />

über unser Netzwerk im Newsletter<br />

"Innenstadtbelebung aktuell" infor-<br />

Thüringer Ferienanbieter immer gebrauchen.<br />

40 Anbieter halten das Landfrühstück<br />

bereit. Nach den Vorgaben der<br />

LAG müssen sie täglich eine breite<br />

Auswahl an Lebensmitteln anbieten.<br />

Dazu gehören Brötchen und Brot,<br />

Butter, Käse, Thüringer Wurst, Eier,<br />

Marmelade, Honig, wahlweise Joghurt,<br />

Quark, Müsli oder Kuchen sowie<br />

Saft nach Wunsch, Kaffee, Tee<br />

und Milch. Mindestens fünf Produk-<br />

etwas vermögendere, gebildetere<br />

Kunde. „Der muss nicht so ganz auf<br />

das Geld schauen, wie der klassische<br />

Wanderurlauber im Thüringer<br />

Wald.“ Grönegres weiß, dass Thüringen<br />

auf absehbare Zeit nicht das typische<br />

Ersturlaubs-Land werden<br />

wird. „Den Haupturlaub verbringt<br />

man im Hochgebirge oder an der<br />

See. Unsere Region mit dem Städteprofil<br />

ist die klassische Zweiturlaubsregion,<br />

in der man einen Kurzurlaub<br />

verbringt.“ In diesem Jahr<br />

soll deshalb versucht werden, mit<br />

neuen Angeboten neue Gästegruppen<br />

zu mobilisieren. Das reicht vom<br />

GPS-Wandern bis zum Aktiv-Urlaub<br />

für den Fitness bewussten Gast.<br />

Ein wichtiger Aspekt sei, dass<br />

Thüringen in der Mitte Deutschlands<br />

liegt. „Vielen ist nicht klar, dass wir<br />

innerhalb von höchstens vier Stunden<br />

aus jeder Ecke der Bundesrepublik<br />

erreichbar sind", sagt Grönegres.<br />

Also denn, auf nach Thüringen.<br />

Städtenetzwerk verbessert Innenstadt-Qualität<br />

mieren. Diesen finden Sie unter<br />

www. th-online.de. Die Erfolgsbeispiele<br />

in unserem 24-Städtenetzwerk<br />

machen vor allem deutlich: es<br />

lohnt sich, die Chancen zu nutzen<br />

und neue öffentlich-private Partnerschaften<br />

zu schmieden.<br />

Hausgemachtes Frühstück<br />

te müssen aus Thüringen stammen.<br />

Portionspackungen sind tabu.<br />

Ein Aufsteller auf dem Tisch soll<br />

Auskunft darüber geben, von wem<br />

die heimischen Erzeugnisse stammen.<br />

Gedacht ist auch daran, den<br />

Gästen beim Abschied ein kleines<br />

Päckchen mit heimischen Erzeugnissen<br />

mit auf den Weg zu geben.<br />

Auf dass sie Geschmack an Thüringer<br />

Erzeugnissen finden - und am<br />

Wiederkommen.


WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Ein nahrhaft Städtchen<br />

Stadt Pößneck - Wirtschaftliche Tradition und moderne Infrastruktur<br />

„...überhaupt ist es ein nahrhaft<br />

Städtchen...“ - derart beeindruckt<br />

zeigte sich vor mehr als 200 Jahren<br />

Johann Wolfgang von Goethe nach<br />

einem Besuch in Pößneck, das 1324<br />

erstmals als „Stadt“ verzeichnet ist.<br />

Mit „nahrhaft“ verbanden sich für<br />

den Geheimrat aus Weimar weniger<br />

kulinarische Genüsse, wenngleich<br />

man auch damals schon in der heutigen<br />

Breiten Straße gut einkaufen<br />

konnte. Ihn interessierte ernährende<br />

Gewerbe, und er wusste insbesondere<br />

die Gerber und Tuchmacher zu<br />

rühmen. Diese gründeten ab 1862<br />

die ersten Fabriken und legten damit<br />

den Grundstein für den industriellen<br />

Aufschwung. Bis um etwa 1900 mauserte<br />

sich Pößneck zur bedeutendsten<br />

Industriestadt im Herzogtum<br />

Sachsen-Meiningen.<br />

Zahlreiche große Wirtschaftsunternehmen,<br />

darunter Flanellfabriken<br />

und Lederwerke, die Schokoladenfabrik<br />

Robert Berger und der Vogel-<br />

Verlag, entstanden. Die beiden letzteren<br />

tragen den Namen Pößnecks<br />

bis heute weit über die Grenzen<br />

Deutschlands hinaus. Schließlich<br />

sind die süßen Versuchungen, die im<br />

Hause „Berggold“ von rund 100 Mitarbeitern<br />

gefertigt werden, auf allen<br />

Kontinenten begehrt.<br />

Marktplatz mit Rathaus in Pößneck<br />

Erfurt (uf) Thüringens Kommunen<br />

haben im vergangenen Jahr 716,5<br />

Millionen Euro an Steuern eingenommen.<br />

Das waren immerhin 60,7<br />

Millionen oder 9,3 Prozent mehr als<br />

im Jahr zuvor. Hauptgrund für den<br />

Anstieg war nach Angaben des Landesamtes<br />

für Statistik die höheren<br />

Einnahmen an Gewerbesteuern mit<br />

Blick über das traumhaft gelegene Städtchen Pößneck<br />

Die Fahne der über 110-jährigen Tradition<br />

der Buchdruckerkunst hält in<br />

Pößneck seit 1990 die GGP Media<br />

hoch, eine Tochter der zum Bertelsmann-Konzern<br />

gehörenden Mohn-<br />

Gruppe. Mit rund 880 Beschäftigten<br />

ist das Unternehmen nicht nur<br />

Thüringens größte Buchdruckerei,<br />

sondern zählt auch zu den großen<br />

Produktionsbetrieben im Freistaat.<br />

Rund 4,8 Millionen Drucke verlassen<br />

täglich das Werk.<br />

Ansonsten wird der Wirtschaftsstandort<br />

Pößneck von kleinen und mittel-<br />

insgesamt 285,4 Millionen Euro, die<br />

um 68,0 Millionen Euro über ihrem<br />

Vorjahreswert lagen. Aus Grundsteuereinnahmen<br />

flossen 170,8 Millionen<br />

Euro in die Gemeindekassen,<br />

3,5 Millionen Euro mehr als im Jahr<br />

zuvor. Geringer fiel mit 0,7 Millionen<br />

Euro der Anstieg beim Gemeindeanteil<br />

an der Umsatzsteuer auf insge-<br />

ständischen Firmen geprägt. In der<br />

verarbeitenden Industrie dominieren<br />

dabei Zweige der Metallverarbeitung<br />

und Elektromechanik, die Kunststoffverarbeitung<br />

und die Getränkeindustrie.<br />

Zahlreiche Handwerks- und<br />

Dienstleistungsbetriebe haben sich<br />

in den beiden Gewerbegebieten<br />

"Pößneck-Ost" mit rund 60 Hektar<br />

Fläche und dem innerstädtischen<br />

"Lutschgen/Tümpfel" mit cirka 15<br />

Hektar Fläche angesiedelt.<br />

Als echter Motor für die Entwicklung<br />

der rund 14 000 Einwohner zählenden<br />

Kommune erwies sich die 1.<br />

Thüringer Landesgartenschau im<br />

Jahre 2000. Mit Investitionen von<br />

mehr als 60 Millionen Euro in Infrastruktur<br />

und städtebauliche Projekte<br />

wurde damals die Innenstadt mit<br />

dem denkmalgeschützten Markt-Ensemble<br />

saniert und restauriert, entstand<br />

eine dauerhafte Grünanlage.<br />

Das wissen Einheimische wie Investoren<br />

ebenso zu schätzen wie die<br />

zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten,<br />

etwa das spätgotische Rathaus<br />

samt Stadtmuseum, der Marktplatz<br />

mit Brunnen, die gotische<br />

Stadtkirche, der als Aussichtspunkt<br />

genutzte Weiße Turm und der<br />

Glockenturm, in dem das Fremdenverkehrsamt<br />

sein Domizil hat.<br />

Thüringens Kommunen kassieren mehr Steuern<br />

Im Jahre 2004 flossen knapp 61 Millionen Euro mehr in die Stadtsäckel<br />

samt 62,5 Millionen Euro aus. Die<br />

Einnahmen aus sonstigen Steuern<br />

und steuerähnlichen Einnahmen<br />

stiegen um 0,6 Millionen Euro auf<br />

10,6 Millionen Euro. Lediglich die<br />

Einnahmen aus dem Gemeindeanteil<br />

an der Einkommensteuer gingen um<br />

12,1 Millionen Euro auf insgesamt<br />

187,2 Millionen Euro zurück.<br />

„Pößneck ist die größte Stadt im<br />

Saale-Orla-Kreis und gleichzeitig<br />

im Landesentwicklungsplan ausgewiesenes<br />

Mittelzentrum mit Finanz-<br />

und Katasteramt sowie<br />

Amtsgericht. Durch die günstige<br />

Verkehrsanbindung ist Pößneck<br />

zudem ein bedeutender Standort<br />

mittelständischen Gewerbes. Die<br />

graphische Produktion etwa kann<br />

auf eine über 100-jährige Tradition<br />

zurückblicken, die einst mit<br />

dem Vogel-Verlag begann und heute<br />

mit dem Graphischen Großbetrieb<br />

Media - einem Unternehmen<br />

der MOHN Media Gruppe - als<br />

größtem Arbeitgeber ihre Fortsetzung<br />

findet, der mit seinen Qualitätsprodukten<br />

der Printmedien<br />

weltweit einen hervorragenden<br />

Ruf genießt. Die Branchenvielfalt<br />

im Gewerbegebiet Pößneck-Ost<br />

sowie eine gute Infrastruktur und<br />

eine unternehmerfreundliche Verwaltung<br />

bieten interessierten Investoren<br />

weiterhin sehr gute Ansiedlungsmöglichkeiten.<br />

Im Zuge der 1. Thüringer Landesgartenschau,<br />

die Pößneck im Jahr<br />

2000 ausrichtete, wurden viele infrastrukturelle<br />

und städtebauliche<br />

Defizite abgebaut. So präsentieren<br />

sich heute Marktplatz, Stadtkirche,<br />

der historische Stadtkern sowie<br />

der Ortsteil Jüdewein in einem<br />

sanierten Zustand. Ebenso laden<br />

die Parklandschaften Viehmarkt<br />

und Lutschgen als ehemalige Gartenschauareale<br />

zum Spazieren<br />

und Verweilen ein.<br />

Pößneck bietet darüber hinaus<br />

reichhaltige Möglichkeiten für die<br />

Freizeitgestaltung in zahlreichen<br />

Vereinen und Sportgemeinschaften<br />

und bei traditionsreichen Festen,<br />

wie dem Lichterfest am Heiligen<br />

Abend, Brezeltag für die Kinder,<br />

Brunnenfest. Nicht unerwähnt<br />

sollte der traditionsreiche Fußballverein<br />

VfB 09 Pößneck bleiben, der<br />

nunmehr das dritte Jahr in der<br />

Oberliga Süd für sportliche Höhepunkte<br />

sorgt.“<br />

Michael Modde<br />

1. Beigeordneter Pößneck<br />

Kontakt:<br />

Stadt Pößneck (Thüringen)<br />

Rathaus: Markt 1<br />

07381 Pößneck<br />

Tel.: +49 (0)3647 5000<br />

E-Mail Stadt@poessneck.de<br />

Internet: www.poessneck.de<br />

Fremdenverkehrsamt Pößneck<br />

Gerberstraße 6<br />

Tel.: +49 (0)3647 412295 oder<br />

Tel.: +49 (0)3647 5047-69<br />

Fax: +49 (0)3647 5047-68<br />

E-Mail: fva@poessneck.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

33


FOTO: SASCHA UTHE, HALLE<br />

34 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Mittelalter und Hightech<br />

Antje Tillmann<br />

CDU - Bundestagsabgeordnete<br />

„Der Familienstandort Erfurt mit<br />

seinem flächendeckenden Kinderbetreuungsangebot<br />

ist besonders<br />

attraktiv durch seinen hohen Freizeitwert.<br />

Der Zoopark Erfurt ist<br />

weit über die Stadtgrenzen hinaus<br />

bekannt. Der Bildungsstandort Erfurt<br />

bietet mit Universität und<br />

Fachhochschule ausgezeichnete<br />

Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung.<br />

Der Kulturstandort Erfurt<br />

überzeugt durch sein neues<br />

Opernhaus ebenso wie durch die<br />

zahlreichen Museen und Bibliotheken.<br />

Der Medienstandort Erfurt<br />

mit dem Landesfunkhaus des MDR<br />

und dem Kinderkanal hat große<br />

Entwicklungspotenziale. Der Wirtschaftsstandort<br />

Erfurt kann neben<br />

seinen Innovationszentren wie<br />

zum Beispiel der Mikroelektronik<br />

heute wieder auf seine zentrale<br />

Lage in Deutschland verweisen. In<br />

unmittelbarer Nähe des ausgebauten<br />

Flughafens liegt das neue Messegelände,<br />

das mit vielen regionalen<br />

und überregionalen Veranstaltungen<br />

Besucherströme anzieht.“<br />

Der Dom als Wahrzeichen von Erfurt<br />

FOTO: SASCHA UTHE, HALLE<br />

Einst aufgrund der geografischen<br />

Vorzüge zu Ruhm und Aufschwung<br />

gelangt, ist Erfurt auch heute das<br />

wirtschaftliche Zentrum der Region.<br />

Es kann auf eine lange, vielfältige<br />

und traditionsreiche Wirtschaftsstruktur<br />

zurückblicken. Die Thüringer<br />

Landeshauptstadt, in der Mitte<br />

Deutschlands gelegen, hat sich seit<br />

der Wiederherstellung der deutschen<br />

Einheit wieder zu einem attraktiven<br />

Wirtschafts- und Technologiestandort<br />

entwickelt. Neben einer<br />

ausgewogenen Mischung aus Maschinenbau,<br />

Bau- und Baustoffindustrie,<br />

Lebensmittelindustrie, Gartenbau,<br />

Handwerk und einer vielseitigen<br />

Dienstleistungsbranche entwickelt<br />

sich Erfurt immer mehr zu<br />

einem bedeutenden High-Tech-, Kindermedien-<br />

und Logistikstandort.<br />

Auf diesem Gebiet haben sich bereits<br />

leistungsstarke Unternehmen<br />

angesiedelt. Mit dem Neubau des<br />

Technologiezentrums und des An-<br />

wenderzentrums für Mikrosystemtechnik<br />

setzt die Stadt auf Innovation.<br />

Das Technologiedreieck Erfurt-<br />

Jena-Ilmenau, attraktive Bedingungen<br />

für Existenzgründer, die Nähe zu<br />

Universitäten, das Messegelände<br />

und ein großes Potenzial an leistungsbereiten<br />

Fachkräften bieten<br />

optimale Voraussetzungen für die<br />

Ansiedlung zukunftsorientierter Unternehmen.<br />

Erfurt ist optimal in das Fernstraßennetz<br />

Deutschlands integriert.<br />

Die Stadt liegt direkt an der weitgehend<br />

sechsspurig ausgebauten A 4<br />

Frankfurt/Main-Dresden. Die A71<br />

als neue Nord-Süd-Verbindung wird<br />

etwa 2007 vollständig befahrbar.<br />

Damit ist dann auch der „Erfurter<br />

Ring” geschlossen, von dem aus alle<br />

Ziele im Stadtgebiet und die Gewerbegebiete<br />

in kürzester Zeit zu erreichen<br />

sind. Derzeit wird auch der Er-<br />

Ingo Mlejnek, Beigeordneter für<br />

Stadtentwicklung, Verkehr und<br />

Wirtschaftsförderung Stadt Erfurt<br />

furter Hauptbahnhof zum ICE-Bahnhof<br />

umgebaut. Der Internationale<br />

Flughafen Erfurt bietet hervorragende<br />

Verbindungen im Linien und<br />

Charterflugverkehr. Das gut ausgebaute<br />

Stadtbahnnetz erschließt<br />

wichtige Teile des Stadtgebietes und<br />

Krämerbrücke mit Fachwerkaufbauten als Tourismusmagnet<br />

wird in diesem Jahr auch den Flughafen<br />

erreichen.<br />

Daneben bietet Erfurt Investoren<br />

auch ein kulturelles und soziales<br />

Umfeld. Der mittelalterliche Stadtkern<br />

ist fast vollständig erhalten und<br />

seit 1990 umfassend saniert. Die beeindruckende<br />

Zahl der Gotteshäuser<br />

veranlasste Chronisten und Zeitgenossen,<br />

vom „thüringischen Rom”<br />

zu sprechen. Eine reiche, von Jahrhunderten<br />

geprägte Kulturlandschaft,<br />

genügt höchsten Ansprüchen<br />

und zieht, wie zum Beispiel die<br />

Domstufenfestspiele, Tausende in<br />

ihren Bann. Attraktive neue Wohngebiete<br />

und stilvoll restaurierte Fachwerk-<br />

und Renaissancebauten grenzen<br />

an Parks, den Flusslauf der Gera<br />

oder den Steigerwald. Erfurt ist eine<br />

gute Stadt zum Leben.<br />

AUTOR: INGO MLEJNEK, BEIGEORDNETER STADT ERFURT<br />

Stadtgeflüster<br />

Personal für Rolls Royce<br />

Erfurt (uf) Das ebz - Erfurter Bildungszentrum<br />

- macht das Personal<br />

für Rolls Royce und Lufthansa<br />

fit. Das Erfurter Unternehmen<br />

wird in den nächsten Monaten geeignete<br />

Bewerber für das neue<br />

Werk, das am Erfurter Kreuz als<br />

Joint Venture entsteht, finden und<br />

qualifizieren.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen<br />

ebz, Rolls Royce und Lufthansa<br />

soll langfristig den Personal- und<br />

Qualifizierungsbedarf für die Reparatur<br />

von Airbus-Triebwerken<br />

sichern.<br />

Kühne + Nagel im GVZ<br />

Erfurt (uf) Kühne + Nagel mieten<br />

sich für fünf Jahre im Güterverkehrszentrum<br />

(GVZ) Erfurt ein.<br />

Damit wird das seit 1990 am Standort<br />

begonnene Engagement auf<br />

eine zukunftsfähige Basis gestellt.<br />

Die wachsenden Kundenanforderungen<br />

in der Region Erfurt hätten<br />

mehr integrierte Logistikleistung<br />

gefordert, begründet Ewald<br />

Kaiser, Chef von Kühne + Nagel<br />

Deutschland, die Entscheidung.<br />

Mit der Verlagerung vom Altstandort<br />

in Erfurt in das GVZ kann<br />

man diesen nun gerecht werden.<br />

Neue Straßenanbindung<br />

Erfurt (uf) Freigegeben wurde im<br />

Dezember der Anschluss der Zittauer<br />

Straße an die Bukarester<br />

Straße. Durch diese neue Zufahrt<br />

erhielt das Gewerbegebiet Zittauer<br />

Straße eine günstigere Verkehrsanbindung.<br />

Für die Bewohner<br />

der Zittauer Straße verringert<br />

sich die Lärmbelästigung des<br />

Durchgangsverkehrs zum Gewerbepark.<br />

Möglich wurde dieser Straßenneubau<br />

durch den Investor, die Gewerbepark<br />

Zittauer Straße GbR,<br />

die die Finanzierung sicherte.<br />

Kontakt:<br />

Landeshauptstadt Erfurt<br />

Stadtverwaltung<br />

Fischmarkt 1<br />

99084 Erfurt<br />

Tel.: +49 (0)361 655-0<br />

Fax: +49 (0)361 655-1129<br />

E-Mail:<br />

stadtverwaltung@erfurt.de<br />

Internet: www.erfurt.de


Messe Erfurt - sympathisch zentral<br />

Erfolgsgeschichte als Forum für Wirtschaft und Kultur<br />

Nun schon im neunten Jahr präsentiert<br />

sich die Messe Erfurt als zentraler<br />

Messeplatz in Thüringen. Der<br />

Slogan „sympathisch zentral“ hält<br />

was er verspricht: Erreichbarkeit ist<br />

schon lange keine Thema mehr. Die<br />

Messe Erfurt liegt in der Mitte<br />

Deutschlands, verfügt über gute Verkehrsanbindungen<br />

und kurze Wege<br />

in die historisch geprägte Landeshauptstadt<br />

Erfurt. Unternehmenswerte<br />

wie Wertschätzung, Partnerschaft,<br />

Glaubwürdigkeit und Service<br />

sind keine Schlagworte, sondern<br />

verbindlich gelebte Unternehmenswerte.<br />

Diese Strategie bewährt sich<br />

sichtbar. Zahlen sprechen gelegentlich<br />

eine trockene, so aber auch eine<br />

eindeutige Sprache.<br />

Und sie können sich sehen lassen:<br />

Entwicklung gegen den Trend könnte<br />

man sagen. So verzeichnet die Messe<br />

Erfurt AG steigende Besucherund<br />

Ausstellerzahlen im Vergleich<br />

zum Vorjahr. 2004 kamen mehr als<br />

eine halbe Million Besucher ins Messezentrum.<br />

Die Messe Erfurt ist nicht nur in<br />

Thüringen ein Forum für Wirtschaft<br />

und Kultur. Die Themen der Veranstaltungen<br />

sind so abwechslungsreich<br />

wie die Besucher und zeichnen<br />

ein Bild der Vielfältigkeit und Flexibilität.<br />

Auch 20<strong>05</strong> ist die Messe Erfurt<br />

ein Forum für Wirtschaft und Kultur.<br />

Johann<br />

Fuchsgruber<br />

Vorstand Messe Erfurt AG<br />

„Zahlen sprechen gelegentlich<br />

eine trockene, so aber auch eine<br />

eindeutige Sprache. So verzeichnet<br />

die Messe Erfurt AG steigende<br />

Besucher- und Ausstellerzahlen im<br />

Vergleich zum Vorjahr. 2004<br />

kamen mehr als eine halbe Million<br />

Besucher ins Messezentrum.“<br />

Waren im vergangenen Jahr beispielsweise<br />

die weltbesten Nationalmannschaften<br />

zur 21. IKA/Olympiade<br />

der Köche, Die toten Hosen oder<br />

Holiday on Ice zu Gast, finden in diesem<br />

Jahr unter anderen verschiedene<br />

medizinisch orientierte Kongresse<br />

statt. Fachmessen mit speziellen<br />

innovativen Messethemen zur Rapid-Technologie,<br />

Logistik oder nachwachsenden<br />

Rohstoffen stehen<br />

ebenso auf dem Programm wie etablierte<br />

Regionalmessen. „Wetten<br />

dass …?“ hieß es im Februar zum<br />

dritten Mal - und rückte damit nicht<br />

nur die Messehalle, sondern auch<br />

Erfurt wieder in den Blickpunkt der<br />

Zuschauer aus dem gesamten<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Gedränge auf der inoga 2004, Fachmesse für Branchen der Gastlichkeit<br />

MESSE-NEWS<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

35


„Sie suchen einen Standort für Ihr<br />

Unternehmen in zentraler Lage innerhalb<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland, motiviertes hochqualifiziertes<br />

Personal und das in einem<br />

attraktiven kulturvollen Ambiente?<br />

Dann treffen Sie mit Mühlhausen die<br />

richtige Wahl.<br />

Mühlhausen, ein Mittelzentrum mit<br />

Teilfunkion eines Oberzentrums zwischen<br />

Thüringer Wald und Harz, unmittelbar<br />

am geographischen Mittelpunkt<br />

Deutschlands gelegen, ist mit<br />

seiner liebevoll sanierten historischen<br />

Altstadt, aber auch seinen<br />

modernen Einrichtungen wie dem<br />

größten Berufsschulzentrum Thüringens,<br />

der Bundeswehr, der Thüringentherme,<br />

modernen Sportstätten<br />

und nicht zu vergessen seinen Mu-<br />

36 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Thüringen und Amerika<br />

Mühlhausens Oberbürgermeister berichtet von meisterhafter thüringischer Ingenieurkunst in New York<br />

siktraditionen ein interessanter<br />

Standort zur Ansiedlung.<br />

Ich möchte Sie einladen, sich anhand<br />

dieser Veröffentlichung einen<br />

ersten Eindruck über die Lebensqualität<br />

in unserer Stadt zu verschaffen,<br />

um sich bei einem späteren<br />

Besuch davon zu überzeugen.<br />

Schon der junge Johann Sebastian<br />

Bach machte die Stadt zu einer seiner<br />

ersten Wirkungsstätten und Johann<br />

Wolfgang Goethe pries überschwenglich<br />

die Qualität des Mühlhäuser<br />

Wassers, an der sich bis heute<br />

nichts geändert hat. Ein Begriff ist<br />

Ihnen sicher auch die New Yorker<br />

Brooklyn-Bridge. Sie kündet bis in<br />

die Gegenwart von Mühlhäuser Ingenieurkunst<br />

- ihr Schöpfer Johann August<br />

Röbling wurde in unserer Stadt<br />

Historische Wehranlage mit Innerem Frauentor und Rabenturm<br />

Erfurt (uf) Die Thüringer Wirtschaft<br />

besteht zu weit mehr als 90 Prozent<br />

aus kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen. Diese können trotz aller<br />

Flexibilität, nach Einschätzung<br />

von Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz<br />

(CDU), den hohen Aufwand für<br />

Forschung und Entwicklung allein<br />

nicht schultern.<br />

Thüringens Technologiepolitik zielt<br />

deshalb auf den Ausbau der Forschungsinfrastruktur<br />

und die Förderung<br />

von betrieblichen Entwicklungsprojekten<br />

sowie auf den Auf- und<br />

Ausbau von Branchenclustern. Zum<br />

Beispiel das Beteiligungskapital. Die<br />

Beteiligungsförderung des Freistaats<br />

ist Anfang 2004 unter dem Dach der<br />

Beteiligungsmanagement Thüringen<br />

mbH gebündelt worden. Sie beteiligt<br />

sich gezielt an Industrieunternehmen<br />

mit hohem Wachstumspotenzial,<br />

aber auch an High-tech-Unternehmen<br />

mit überdurchschnittlichen<br />

Marktchancen. Sie finanziert auch<br />

FuE-Vorhaben in jungen, innovativen<br />

Unternehmen. Ein wesentliches Ziel<br />

der Thüringer Technologiepolitik<br />

bleibt es, die Abwanderung junger,<br />

gut ausgebildeter Fachkräfte aus<br />

Thüringer Standpunkt<br />

geboren.<br />

Mühlhausen war von den Anfängen<br />

seiner Stadtwerdung bis weit ins vorige<br />

Jahrhundert hinein nach Erfurt<br />

die größte und bedeutendste Stadt<br />

Thüringens. Mit etwa 10 000 Einwohnern<br />

im späten Mittelalter<br />

gehörte sie damals sogar zu den<br />

größten Städten Deutschlands. Die<br />

geschriebene Geschichte Mühlhausens<br />

beginnt mit der ersten urkundlichen<br />

Erwähnung durch Kaiser Otto<br />

II. im Jahre 967. Wie frühgeschichtliche<br />

Funde bezeugen, war<br />

das heutige Mühlhäuser Stadtgebiet<br />

aber schon vor der Eroberung des<br />

Königreiches der Thüringer durch<br />

die Franken 531 ein wichtiger Siedlungsplatz.<br />

Die Besucher unserer<br />

Stadt sind tief beeindruckt von ihrer<br />

Schönheit und der Vielfalt ihrer Baudenkmäler.<br />

So leuchtet weithin die<br />

Patina des 87 Meter hohen neugotischen<br />

Turmes von St. Marien (14.<br />

Jahrhundert) dem zweitgrößten Sakralbau<br />

Thüringens nach dem Erfurter<br />

Dom und noch heute umgibt die<br />

2750 Meter lange und auf 200 Metern<br />

begehbare Stadtmauer mit<br />

ihren Wehrtürmen aus dem 12.<br />

Jahrhundert die Altstadt. Zusammen<br />

mit den Türmen der zehn anderen<br />

mittelalterlichen Kirchen versetzen<br />

sie Sie in eine längst vergangene<br />

Zeit. Eingetaucht in das Gewirr der<br />

Straßen und Gäßchen erschließen<br />

sich Ihnen die Jahrhunderte: barocke<br />

Bürgerhäuser mit breiten Toren,<br />

kleine Fachwerkhäuschen der<br />

armen Handwerker, in Neostilen des<br />

19. Jahrhunderts errichtete Gebäude<br />

und endlich das Rathaus mit dem<br />

Wirtschaftsspiegel Thüringen SERVICE - Hilfe für kleine und mittelständischen Unternehmen<br />

Thüringen zu verhindern. Dazu können<br />

unter anderem Personalaufwendungen<br />

der Unternehmen für Forschungsvorhaben<br />

oder Personaltransfers<br />

aus Forschungseinrichtungen<br />

in die Industrie bezuschusst werden.<br />

Hochschulabsolventen sollen ab<br />

20<strong>05</strong> durch ein „ThüringenStipendium“<br />

möglichst frühzeitig an ein<br />

Thüringer Unternehmen gebunden<br />

werden. Für Infrastruktur und Cluster<br />

wurden laut Wirtschaftsministerium<br />

seit 1996 mehr als 130 Millionen<br />

Euro bereitgestellt, davon allein<br />

100 Millionen Euro für die Errichtung<br />

Hans-Dieter Dörbaum,Oberbürgermeister<br />

Stadt Mühlhausen<br />

Kernbau aus dem 13. Jahrhundert,<br />

in dem Sie ein einzigartiges Reichsstädtisches<br />

Archiv finden.<br />

Ich versichere Ihnen, Sie werden begeistert<br />

sein vom modernen Handel<br />

und Wandel in diesem einzigartigen<br />

historischen Ambiente.<br />

Die ehemals Freie Reichs- und Hansestadt<br />

Mühlhausen wird Ihnen als<br />

künftiges Domizil gefallen.“<br />

AUTOR: HANS -DIETER DÖRBAUM, OB MÜHLHAUSEN<br />

Kontakt:<br />

Stadt Mühlhausen<br />

Ratsstraße 19<br />

99974 Mühlhausen<br />

Tel.: +49 (0)36<strong>01</strong> 452-0<br />

Fax: +49 (0)36<strong>01</strong> 452-177<br />

E-Mail: info@stadtverwaltung.muehlhausen.de<br />

Internet: www.muehlhausen.de<br />

Freistaat Thüringen unterstützt Firmen bei Forschung und Entwicklung<br />

von Technologie- und Gründerzentren.<br />

Derzeit existieren in Thüringen<br />

sieben technologieorientierte Cluster<br />

in den Bereichen Optik, Biotechnologie,<br />

Automotive, Mikrosystemtechnik,<br />

neue Materialien und Medien.<br />

Hinzu kommt das Kompetenznetzwerk<br />

Luft- und Raumfahrt Sachsen/Thüringen,<br />

der „SolarInput e.V.“<br />

als Zusammenschluss photovoltaischer<br />

Unternehmen aus Thüringen<br />

sowie mehrere im Aufbau begriffene<br />

Unternehmensverbünde, darunter<br />

das Mikrotechnische Bearbeitungszentrum<br />

in Jena.


FOTO: CHRISTIAN FREUND, GREIZ<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Perle des Vogtlandes<br />

Park- und Schloss-Stadt Greiz glänzt bis heute mit reicher und erfolgsorienierter Industriegeschichte<br />

„Perle des Vogtlands“ wird die heutige<br />

Kreis- und frühere Residenzstadt<br />

der Fürsten Reuß Ältere Linie<br />

genannt. Diesen Beinamen verdankt<br />

Greiz seiner einmaligen<br />

landschaftlichen Lage im thüringischen<br />

Vogtland zwischen waldreichen<br />

Höhenzügen und dem Flusslauf<br />

der Weißen Elster. 1209<br />

tauchte der Name „Groytz“ erstmals<br />

in den Annalen auf, 150 Jahre<br />

später wurde es erstmals als Stadt<br />

erwähnt. Spuren der Geschichte<br />

finden sich zahlreiche in der Stadt,<br />

etwa am Unteren und Oberen<br />

Schloss, der Stadtkirche St. Marien,<br />

einem einzigartigen Jugendstil-<br />

Ensemble unweit des Marktes.<br />

Nicht zuletzt zählt dazu auch der<br />

unter Denkmalschutz stehende, im<br />

englischen Stil errichtete Greizer<br />

Park mit dem Sommerpalais, in<br />

dem die Staatliche Bücher- und<br />

Kupferstichsammlung mit vielen<br />

Kleinoden und das „Satiricum“,<br />

Deutschlands größte Karikaturen-<br />

Sammlung, ihr Domizil haben.<br />

Greiz kann aber auch auf eine reiche<br />

Industriegeschichte zurückblicken,<br />

wobei insbesondere die<br />

Textil-, Papier- und Chemieindustrie,<br />

Maschinenbau und Holzverarbeitung<br />

ihre Spuren hinterlassen<br />

haben. Diese industrielle Tradition<br />

wird heute von zahlreichen kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen<br />

fortgesetzt. Mit Industrie- und<br />

Gewerbegebieten an vier teils bereits<br />

voll erschlossenen, teils vorbereiteten<br />

Standorten sowie mit<br />

Einzel- und kleineren Flächen hat<br />

die Kommune dafür und für weite-<br />

Bunter Liebessenf aus Altenburg<br />

Altenburg (ul) Pünktlich zum Valentinstag<br />

hat die Altenburger<br />

Senffabrik einen „Liebessenf“ auf<br />

den Markt gebracht. Die rot gefärbte<br />

Köstlichkeit, die mit dem<br />

Slogan „Für jede Wurst geeignet“<br />

für sich wirbt, ist nach Worten von<br />

Unternehmenschef Karl Jungbeck<br />

ein extra-scharfer Senf.<br />

Er ergänzt das ohnehin breite Sortiment<br />

von insgesamt rund 50 Sorten<br />

Altenburger Senf. Dazu<br />

gehören auch sehr fruchtige Ge-<br />

re Ansiedlungen beste Voraussetzungen<br />

geschaffen.<br />

Auf den Arealen fanden bislang<br />

Chemie- und papierverarbeitende<br />

sowie Maschinenbau- und Elektronik-Unternehmen<br />

hervorragende<br />

Bedingungen wie auch solche der<br />

Sensor-Technik und der Mikrochip-<br />

Fertigung, der Automobilzuliefer-<br />

Industrie, der Kunststoff-Herstellung<br />

und Plastverarbeitung und<br />

nicht zuletzt Verarbeiter von nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Insbesondere<br />

letztere finden im Textil-Forschungsinstitut<br />

Thüringen-Vogtland<br />

e.V. einen wichtigen Partner.<br />

Die rund 28 000 Greizer und ihre<br />

Gäste wissen nicht nur die Landschaft<br />

und die vielfältigen kulturellen<br />

Offerten - darunter das bundesweit<br />

einmalige soziokulturelle<br />

+++ Kurz notiert +++ OSTTHÜRINGEN AKTUELL<br />

schmacksrichtungen, etwa Himbeere<br />

und Aprikose. Der Renner<br />

unter den regionaltypischen und<br />

deshalb unverwechselbaren Sorten<br />

im vergangenen Jahr war der<br />

eigens zum 550. Jubiläum des Altenburger<br />

Prinzenraubes kreierte<br />

gleichnamige Senf. Immer auf der<br />

Suche nach Neuem, probiert man<br />

im Unternehmen bereits an 35<br />

neuen Sorten. So soll es in Kürze<br />

der Trabi-Senf in hellblau folgen.<br />

Projekt des Greizer „Theaterherbstes“,<br />

as Theater und das Kino -<br />

zu schätzen. Sommer- und Hallenbad,<br />

eine Kunsteisbahn, vielfältige<br />

Sportmöglichkeiten sowie ein<br />

große Anzahl ausgewiesener<br />

Strecken für Rad-, Reit- und Wandertourismus<br />

runden die Qualität<br />

des „Erlebnisses Greiz“ ab.<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung Greiz<br />

Markt 12<br />

07973 Greiz<br />

Tel.: +49 (0)3661 7030<br />

Fax: +49 (0)3661 2666<br />

E-Mail: sv@greiz.de<br />

wirtschaft@greiz.de<br />

Internet: www.greiz.de<br />

Von Skat-Karten und Automobilen<br />

Altenburg (ul) Die Skatstadt ist<br />

auf dem Weg zur Automobilstadt.<br />

2004 hatten sich in der Ostthüringer<br />

Kommune die GMG Sportwagenmanufaktur<br />

Altenburg GmbH<br />

und die Antriebstechnik Altenburg<br />

GmbH angesiedelt. Das eine Unternehmen<br />

will mit 45 Mitarbeitern<br />

den „Apollo“-Sportwagen bauen,<br />

das andere, eine Tochter der nordhessischen<br />

Fräger-Gruppe, mit derzeit<br />

50 Beschäftigten Triebwellen<br />

und Zahnräder für Automobile. Mit<br />

der Bertrandt AG aus dem badenwürttembergischen<br />

Ehningen steht<br />

ein weiterer Branchenspezialist der<br />

internationalen Automobil- und<br />

Luftfahrtindustrie in den Startlöchern.<br />

Er will noch in diesem Jahr<br />

in der neu gegründeten Bertrandt<br />

Technikum GmbH Altenburg mit<br />

vorerst 15 Mitarbeitern entwicklungsbegleitende,<br />

produktionsnahe<br />

Dienstleistungen anbieten. Hauptkunden<br />

sind dabei BMW, Neoplan,<br />

Opel, Porsche und VW.<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

37


FOTO: P. RADTKE<br />

Die Stadt Suhl ist mit rund 43 000<br />

Einwohnern die größte Thüringische<br />

Stadt südlich des Rennsteigs, des bekannten<br />

Kammwegs des Gebirges.<br />

Ihr weltweiter Ruf gründet auf den<br />

Traditionen des Waffengewerbes.<br />

Das Image wird heute gepflegt unter<br />

anderem durch das Waffenmuseum<br />

Suhl, dem einzigen Spezialmuseum<br />

seiner Art in Europa und die Berufsfachschule<br />

für Büchsenmacher und<br />

38 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Wirtschaftszentrum Süd<strong>thüringen</strong>s<br />

Suhl entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem vielseitigen Gewerbestandort<br />

Das moderne Suhl mit einem seiner Geschäftszentren<br />

Einst verdankte Sömmerda einer<br />

Pflanze zum Färben von Textilien<br />

seine Existenz. 876 erstmals urkundlich<br />

erwähnt, lebten die Bewohner<br />

der Stadt viele Jahrhunderte<br />

vom Anbau und der Verarbeitung<br />

von Waid. Heute ist Sömmerda Mittelpunkt<br />

einer aufstrebenden wirtschaftlichen<br />

Region.<br />

Aus dem einstigen Ackerbürgerstädtchen<br />

entwickelte sich Sömmerda<br />

zu einem wichtigen Industriestandort.<br />

Ausgangspunkt dafür war<br />

die Erfindung des Zündnadelgeweh-<br />

Gut erhaltene 1,3 Kilometer lange Stadtmauer, historische<br />

Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert<br />

Graveure. Sie ist die einzige Vollzeitschule<br />

ihrer Art in Deutschland.<br />

Heute ist Suhl ein ausgeprägter Wirtschafts-,<br />

Handels- und Dienstleistungsstandort.Branchenschwerpunkte<br />

im industriellen Sektor sind<br />

die Metallverarbeitung, der Maschinen-<br />

und Werkzeugbau, die Elektrotechnik<br />

und Elektronik sowie Messtechnik<br />

und natürlich die Waffenproduktion,<br />

sowohl industriell als auch<br />

res durch Nicolaus von Dreyse im<br />

Jahr 1834. Es entstand einer der<br />

größten Rüstungsbetriebe Deutschlands<br />

- die Preussische Gewehrfabrik<br />

Dreyse / Collenbusch. Aus ihr<br />

wurde später die Rheinmetall-Borsig<br />

AG Sömmerda, wobei die Rüstungsproduktion<br />

fortgesetzt wurde und<br />

die Büromaschinenproduktion ihren<br />

Anfang fand. Bis 1991 beschäftigte<br />

schließlich das Robotron Büromaschinenwerk<br />

Sömmerda, mit großer<br />

nationaler und internationaler Bedeutung<br />

für Rechentechnik und<br />

Computerindustrie,<br />

nahezu<br />

13 000 Menschen.<br />

Nach deren<br />

Liquidation<br />

hat sich in den<br />

vergangenen<br />

Jahren eine diversifizierteWirtschaftsstruktur<br />

mit mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

der ComputerundSoftwareentwicklung<br />

und -produktion,<br />

Kommunikati-<br />

handwerklich.<br />

Mit Firmen aus dem Hochtechnologiebereich<br />

bestehen gute Ansätze für<br />

eine Weiterentwicklung der Branchenstruktur<br />

im verarbeitenden Gewerbe.<br />

So werden heute in Suhl CDs<br />

und CD-ROM, Lineare Motoren, Sensoren,<br />

elektronische Bauteile sowie<br />

Erzeugnisse der Laser-Metallbearbeitung<br />

hergestellt.<br />

Gegenwärtig stehen Unternehmen<br />

noch Grundstücke im Gewerbepark<br />

Friedberg zur Verfügung. Auf den 68<br />

Hektar Nettogewerbefläche haben<br />

sich bisher etwa 100 Firmen mit<br />

über 3 300 Arbeitsplätzen angesiedelt.<br />

Weitere Gewerbestandorte<br />

sind in Vorbereitung, um auch in Zukunft<br />

Ansiedlungsmöglichkeiten zu<br />

bieten.<br />

Mit der endgültigen Inbetriebnahme<br />

der Autobahnen A 71 und A 73 wird<br />

Suhl bestens an das überregionale<br />

Verkehrsnetz angebunden - ein für<br />

die Wirtschaft entscheidende Standortfaktor.<br />

Schon jetzt stellt die A 71<br />

in nördlicher Richtung die Verbindung<br />

zur Autobahn A 4 bei Erfurt her,<br />

Eine alte Stadt mit Zukunft<br />

Sömmerda - ein aufstrebender Wirtschaftsstandort mit Tradition strebt an die Spitze<br />

onstechnik,lektrotechnik/Elektronik, Metallbe- und verarbeitungsgewerbe<br />

sowie der Kunstoffbranche<br />

und industrienahen Dienstleistungen<br />

angesiedelt. Dazu zählt vor allem<br />

auch die Firma Fujitsu Siemens<br />

Computers als einer der führenden<br />

Computerhersteller in Europa. Verkehrstechnisch<br />

ist Sömmerda über<br />

die A 71, die B 4, die B 176 und die<br />

B 85 erreichbar und besitzt einen<br />

Knotenpunkt der Deutschen Bahn<br />

AG. Zu dieser gewachsenen und intakten<br />

Infrastruktur bietet die Kreisstadt<br />

zudem attraktive Wohn- und<br />

Arbeitsbedingungen sowie eine hohe<br />

Lebensqualität für etwa 21 000 Einwohner.<br />

Ein besonderer Vorzug der Stadt an<br />

der Unstrut ist das stadtnahe Grün,<br />

schöne Rabatten, gepflegte Parkanlagen,<br />

markante Sportstätten sowie<br />

die sanierte historische Stadtmauer.<br />

Erst im letzten Jahr konnte Sömmerda<br />

erfolgreich am Bundeswettbewerb<br />

Entente Florale "Unsere<br />

Stadt blüht auf" teilnehmen und eine<br />

Bronze-Medaille entgegennehmen.<br />

Die wohl wichtigste innerstädtische<br />

Baumaßnahme ist zur Zeit die Sanierung<br />

des Dreyse-Hauses. In das<br />

Wohnhaus des Erfinders und Fabri-<br />

FOTO: STADT SÖMMERDA<br />

in Richtung Süden wird die Fahrzeit<br />

nach Süddeutschland verkürzt. Als<br />

größte Stadt südlich des Rennsteigs<br />

verfügt Suhl über kulturelle Einrichtungen<br />

mit Umlandwirkung. Mit dem<br />

Congress Centrum steht ein modernes<br />

Tagungs- und Veranstaltungszentren<br />

zur Verfügung. Im Fahrzeugmuseum<br />

kann man auf einer 850<br />

Quadratmeter großen Ausstellungsfläche<br />

am traditionellen Standort der<br />

Simson-Werke 140 Fahrzeuge<br />

(Fahrräder, Motorräder, Motorroller,<br />

Automobile) aus hundert Jahren<br />

Suhler Fahrzeugbau besichtigen.<br />

Kontakt:<br />

Stadt Suhl<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Martin Kummer<br />

Marktplatz 1<br />

98527 Suhl<br />

Tel.: +49 (0)3681 74-0<br />

Fax: +49 (0)3681 74-2642<br />

E-Mail: poststelle@stadtsuhl.de<br />

Internet: www.stadtsuhl.de<br />

Temporärer Garten am Rathausvorplatz<br />

im Rahmen des Bundeswettbewerbes<br />

Entente Florale<br />

kanten Nicolaus von Dreyse (1787 -<br />

1867) soll in diesem Jahr die Bibliothek<br />

und das Museum der Stadt einziehen.<br />

Perspektivisch steht in Sömmerda<br />

in den nächsten Jahren die<br />

Erweiterung der Gewerbegebiete<br />

und der Bau der B 176-Umgehungs-<br />

Kontakt:<br />

Stadt Sömmerda<br />

Marktplatz 3-4<br />

99610 Sömmerda<br />

Tel.: +49 (0)3634 350-0<br />

E-Mail: mail@soemmerda.de<br />

Internet: www.soemmerda.de


FOTO: WWW.BILDERBOX.BIZ<br />

Fast 60 Jahre alt, doch knackig und<br />

frisch. Das gelingt im besten Fall<br />

Überlebenskünstlern. Ein solcher<br />

ist das "Filinchen". Zu DDR-Zeiten<br />

nur mit Diabetiker-Ausweis oder<br />

guten Beziehungen zu haben, hat es<br />

sich nach der Wende seinen Platz in<br />

den Regalen - auch der großen Handelsketten<br />

- erobert. Das Knusperbrot,<br />

das fälschlicherweise oft mit<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Der VWT als Interessenvertretung<br />

Der VWT berät im unternehmerischen Paragraphen-Dschungel<br />

Der Verband der Wirtschaft Thüringens<br />

(VWT) ist die Spitzenorganisation<br />

der Thüringer Arbeitgeber- und<br />

Wirtschaftsverbände und damit die<br />

überfachliche sozialpolitische Landesvereinigung<br />

der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Arbeitgeberverbände<br />

(BDA). Gleichzeitig ist der VWT<br />

Landesvertretung des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Industrie<br />

(BDI). Aus ehemals 15 Unternehmen<br />

entstand im März 1990 der Verband<br />

der Wirtschaft Thüringens. Heute<br />

gehören dem VWT Verbände aus na-<br />

Fast 60 und noch knackig<br />

„Filinchen“ als Traditionsmarke aus Apolda beeindruckt mit immer neuen Geschmacksrichtungen<br />

ANZEIGE<br />

hezu allen Branchen an und er vertritt<br />

etwa 10 000 Unternehmen. Damit<br />

hat der VWT seinen festen Platz<br />

im gesellschaftlichen Gefüge des<br />

Freistaates Thüringen, denn wirtschaftliche<br />

und soziale Stabilität in<br />

einer pluralistischen Gesellschaft<br />

sind ohne das Wirken der Verbände<br />

nicht denkbar.<br />

Sie sind unverzichtbarer Bestandteil<br />

innerhalb unserer Gesellschaft. Und<br />

so versteht sich auch der Verband<br />

der Wirtschaft Thüringens als der<br />

Vertreter von wirtschafts-, tarif-, so-<br />

Knäckebrot verwechselt wird, erblickte<br />

1946 im thüringischen<br />

Apolda das Licht der Welt.<br />

Ursprünglich in einer Bäckerei mit<br />

einem Waffeleisen von Hand gebacken,<br />

werden Filinchen heute in<br />

der 1992 privatisierten und nach<br />

DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000 zertifizierten<br />

Gutena Nahrungsmittel GmbH<br />

zial- und arbeitsmarktpolitischen Interessen<br />

der Thüringer Arbeitgeber<br />

gegenüber Regierungen von Land<br />

und Bund, Parteien, Gewerkschaften<br />

und den Institutionen des öffentlichen<br />

Lebens. Der VWT sieht sich in<br />

direkter Mitverantwortung für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung des<br />

Freistaates Thüringen. Über Ausschüsse,<br />

Beiräte, Anhörungen und<br />

Beteiligungen bringt er Forderungen,<br />

Ideen und Problemlösungen in die<br />

Arbeit der Ministerien und Wirtschaftsgremien<br />

ein. So können wir<br />

zum Beispiel über den Vorsitzenden<br />

des Forschungsausschusses auf die<br />

Forschungsförderung und deren<br />

strategische Ausrichtung in Thüringen<br />

Einfluss nehmen. Ebenso sichert<br />

uns die Arbeit des Bildungspolitischen<br />

Sprechers die Interessenvertretung<br />

des VWT auf diesem Gebiet.<br />

Als ehrenamtliche Richter bei Arbeits-<br />

und Sozialgerichten oder in<br />

den Gremien der Agenturen für Arbeit<br />

und der Sozialversicherungsträger<br />

(AOK, LVA, BfA, Berufsgenossenschaften)<br />

nehmen die Unternehmensvertreter<br />

über die Darstellung<br />

und Vertretung ihrer Interessen direkt<br />

Einfluss auf Entscheidungen.<br />

en gros auf einer Fläche von 2 000<br />

Quadratmetern von 40 fest angestellten<br />

Mitarbeitern produziert, oft<br />

unterstützt von saisonalen Kräften.<br />

Gebacken wird immer noch mit<br />

Waffeleisen, und auch ihr Aussehen<br />

haben die Filinchen nicht verändert.<br />

Sie kommen nach wie vor rechteckig<br />

und mit den typischen Noppen<br />

daher.<br />

War früher nur das Knusperbrot<br />

selbst unter dem patentierten Namen<br />

"Filinchen" zu haben, so werden<br />

heute alle Gutena-Artikel unter<br />

dieser Marke angeboten. Das “Filinchen”<br />

Vital sowie das speziell für<br />

Zoliakie-Kranke entwickelte glutenfreie<br />

“Filinchen” Diät gehören ebenso<br />

dazu wie zahlreiche andere Neuentwicklungen<br />

der knusprigfrischen<br />

Köstlichkeit. Zwar sind<br />

diese drei Grundprodukte nach<br />

Worten von Dr. Michael Heinemann,<br />

Geschäftsführer der Weißenfelser<br />

Handels-Gesellschaft mbH, als<br />

100-prozentiger Gesellschafterin<br />

von Gutena, nach wie vor der "Renner",<br />

doch wuchs inzwischen die<br />

Der VWT ist darüber hinaus bestrebt,<br />

Kontakte innerhalb der Unternehmerschaft<br />

herzustellen. Im direkten<br />

Gespräch der Thüringer Unternehmer<br />

mit Spitzenmanagern<br />

und Spitzenpolitikern geht der VWT<br />

dem Anliegen nach, Probleme mit<br />

kompetenten Partnern zu diskutieren.<br />

Aus diesem Anspruch heraus<br />

entstanden gemeinsam mit der<br />

THÜRINGER ALLGEMEINEN die<br />

„Molsdorfer Gespräche“, die sich inzwischen<br />

zu einer sehr anspruchsvollen<br />

Veranstaltung entwickelt haben.<br />

Kontakt:<br />

VWT<br />

Lossiusstraße 1<br />

99094 Erfurt<br />

Postfach 10 07 53<br />

99007 Erfurt<br />

Tel.: +49 (0)361 6759-0<br />

Fax: +49 (0)361 6759-222<br />

E-Mail: info@vwt.de<br />

Internet: www.vwt.de<br />

durchweg mit Goldmedaillen und<br />

Urkunden der DLG und der CMA für<br />

hohe Qualität ausgezeichnete "Filinchen"-Familie<br />

auf zehn Erzeugnisse<br />

mit ganz unterschiedlichen<br />

Geschmacksrichtungen an.<br />

Herzhaft munden die Filinchen beispielsweise<br />

mit Kräutern, Zwiebeln<br />

oder Knoblauch als Knabberei und<br />

zum Dippen bei Bier und Wein. Aber<br />

auch mit Kakao und Kokos oder mit<br />

Sonnenblumenkernen und Sesam -<br />

und als neueste Kreation mit Apfel<br />

- machen die "Nachkommen" der<br />

fast 60-Jährigen unter dem Namen<br />

"Filinis" als süßer Snack heute von<br />

sich reden.<br />

Kontakt:<br />

Gutena Nahrungsmittel GmbH<br />

Über dem Dieterstedter Bache 10<br />

99510 Apolda<br />

Tel.: +49 (0)3644 562088<br />

Fax: +49 (0)3644 555110<br />

E-Mail: info@filinchen.de<br />

Internet: www.filinchen.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

39


THÜRINGEN<br />

+++ Kurz notiert +++<br />

Altenburg treibt<br />

StudiumPlus voran<br />

Altenburg (ul) Die Stadt Altenburg<br />

treibt das Projekt eines "StudiumPlus"<br />

in Kooperation mit der<br />

Fachhochschule Jena vehement<br />

voran. Bereits im Wintersemester<br />

20<strong>05</strong>/06 sollen die ersten Studenten<br />

starten. Angepeilt ist eine Mindestzahl<br />

von zunächst 15 Studienplätzen.<br />

Die Fachhochschule Jena<br />

wäre nach der in Gießen-Friedberg<br />

die zweite deutsche Bildungseinrichtung,<br />

die ein solches Studium<br />

anbiete. Hinter dem StudiumPlus<br />

verbirgt sich ein duales Hochschulstudium<br />

mit einem hohen<br />

Praxisanteil, an dessen Ende der<br />

international anerkannte akademische<br />

Grad eines Bachelors steht.<br />

Etwa die Hälfte ihrer auf sechs Semester<br />

angelegten Studienzeit<br />

verbringen die angehenden Akademiker<br />

in einem Betrieb. In diesem<br />

sind sie angestellt und erhalten<br />

eine Vergütung ähnlich dem<br />

Lehrlingsgeld. Parallel dazu sind<br />

sie ordnungsgemäß an der Fachhochschule<br />

immatrikuliert und genießen<br />

alle universitären Vergünstigungen.<br />

Steuererklärung online<br />

Für die Erledigung ihrer Steuerformalitäten<br />

nutzen die Thüringer<br />

immer häufiger das Internet. Im<br />

vergangenen Jahr lag die Quote<br />

der online abgegebenen Steuererklärungen<br />

bei über 18 Prozent.<br />

Damit nimmt der Freistaat bundesweit<br />

den Spitzenplatz ein. Aktuelle<br />

Steuerinformationen sowie<br />

die notwendigen Formulare können<br />

seit etwa einem Jahr am heimischen<br />

Computer abgerufen werden.<br />

Diesen Service nutzten weit<br />

mehr als 100 000 Steuerpflichtige.<br />

Private Autobahn<br />

Erstmals übergibt die Bundesregierung<br />

Autobahnabschnitte in die<br />

Hände von Privatunternehmen.<br />

Neben Projekten in Bayern und<br />

Nordrhein-Westfalen wird auch ein<br />

Abschnitt in Thüringen privat finanziert.<br />

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums<br />

wird die<br />

A4 zwischen Waltershausen - Herleshausen<br />

von der Privatwirtschaft<br />

gebaut und betrieben. Über<br />

die Autobahnmaut sollen die Kosten<br />

gegen finanziert werden. Für<br />

das Autobahnteilstück, das neben<br />

vier weiteren als Pilotprojekt getestet<br />

wird, laufen bereits erste Planungen.<br />

Ein Zeitpunkt für die Inbetriebnahme<br />

steht noch nicht<br />

fest.<br />

40 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Moor, Residenz und mehr<br />

Lobenstein lockt als "Staatlich anerkannter Kurort" Gäste ins Thüringer Oberland<br />

Lobenstein und Moor das gehört zusammen<br />

wie das berühmte Paar „alter<br />

Latschen“. Immerhin nutzt man<br />

die heilende Kraft des Moores in der<br />

1250 erstmals urkundlich erwähnten<br />

Thüringer Stadt - mit kurzen Unterbrechungen<br />

- bereits seit Ende<br />

des 19. Jahrhunderts. Kurgäste, die<br />

teils von weither nach Lobenstein<br />

kamen, wussten zudem dessen herrliche<br />

Lage im Süden des Thüringer<br />

Schiefergebirges mit ausgedehnten<br />

Wäldern und einem angenehmen<br />

Blick auf den „Alten Turm“ der Stadt Lobenstein<br />

Reizklima zu schätzen. Doch diese<br />

mehr als 100-jährige Tradition schien<br />

mit der Schließung des Sanatoriums<br />

und des Kurbetriebes 1989/90<br />

ebenso abrupt zu Ende zu sein, wie<br />

die Wende für etliche Unternehmen,<br />

vor allem der Elektronikindustrie,<br />

das Aus brachte.<br />

Frische Impulse erhielten Kurwesen<br />

und Fremdenverkehr gleich zweifach:<br />

mit einer der modernsten, mit<br />

220 Betten ausgestatteten Reha-Kliniken<br />

für Orthopädie<br />

und<br />

Psychosomatik<br />

und der „Ardesia“-Therme,<br />

(Bild<br />

oben) in der wieder<br />

die Heilmittel<br />

Moor und Thermalwasser<br />

zu<br />

Ehren kommen.<br />

Die eine öffnete<br />

schon 1994 ihre<br />

Pforten, die andere<br />

2002. Nicht<br />

zuletzt deshalb<br />

darf sich Lobenstein<br />

seit einem<br />

Jahr „Staatlich<br />

anerkannter Kurort“<br />

nennen,<br />

und das dauerhaft.<br />

Zudem<br />

wurden der Kurpark<br />

und kulturelleEinrichtungen<br />

sowie vieles<br />

andere selbst „in<br />

die Kur“ genom-<br />

men. Auch die Industrie erlebte in<br />

Lobenstein wieder einen Aufschwung.<br />

Das Spektrum reicht von<br />

der Feingießerei bis zur Schuhproduktion,<br />

und auch Stahlbau, Elektronik<br />

und Elektrotechnik konnten wieder<br />

Fuß fassen. Nicht zu vergessen<br />

in dieser zwischen Rennsteig und<br />

den Saale-Stauseen gelegenen Stadt<br />

die Land- und Forstwirtschaft sowie<br />

die Holzindustrie. Auch Handwerk,<br />

Gewerbe und verschiedenste Dienstleistungen<br />

finden dort ein reiches<br />

Betätigungsfeld.<br />

Zu den Pfunden, mit denen Lobenstein<br />

wuchern kann, gehören auch<br />

die dort lebenden Medaillengewinner<br />

bei Olympischen Spielen, Weltund<br />

Europameisterschaften. Skilangläufer<br />

Axel Teichmann, Leichtathletin<br />

Anja Rücker, Kanute Andre<br />

Puff und Rollskifahrer Dirk Grimm<br />

sind im - auch durch seine attraktiven<br />

Wohngebiete, dem Wahrzeichen<br />

„Alter Turm“, dem Neuen Schloss<br />

und der Stadtkirche St. Michaelis<br />

bekannt gewordenen - Moorbad Lobenstein<br />

zu Hause.<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung<br />

Moorbad Lobenstein<br />

Markt 1<br />

07356 Lobenstein<br />

Tel: +49 (0)36651 77-0<br />

Fax: +49 (0)36651 77-100<br />

E-Mail:<br />

info@lobenstein-moorbad.de<br />

Internet:<br />

www.moorbad-lobenstein.de


Ein stilisierter riesiger Knopf begrüßt<br />

Besucher bereits an den Ortseinfahrten<br />

in der „Knopfstadt“<br />

Schmölln. Der Beiname verweist auf<br />

eine fast 150-jährige Tradition der<br />

Fabrikation derartiger Verschlüsse.<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Diese hat sich in dem im Jahr 1066<br />

als Smulna erstmals urkundlich erwähnten<br />

und seit nunmehr über 670<br />

Jahren mit Stadtrecht versehenen<br />

Schmölln bis heute erhalten. Immerhin<br />

verlassen täglich etwa 100 000<br />

Fleisch vom Schwein am Spieß über offenem Birkenfeuer gebraten und mit<br />

Majoran, Pfeffer und Salz gewürzt - das ist „Original Schmöllner Mutzbraten“®<br />

Knöpfe das Unternehmen am hiesigen<br />

Standort.<br />

Nach der Wende indes begannen die<br />

rührigen Stadtväter der heute rund<br />

13 000 Einwohner zählenden Kommune,<br />

Industrie- und Gewerbegebiete<br />

zu entwickeln. Die direkte Anbindung<br />

an die Autobahn A4, zwei neue<br />

Eisenbahnbrücken im Zuge der Mitte-Deutschland-Schienenverbindung,<br />

die grundhafte Sanierung und<br />

der Ausbau der Straßen verhalfen<br />

der im Ostthüringer Winkel gelegenen<br />

Stadt zu einer hervorragenden<br />

strategischen Lage und damit zu optimalen<br />

Standortbedingungen. Hinzu<br />

kommt, dass Stadtverwaltung wie<br />

Stadtrat alles daran setzen, Investitionsvorhaben<br />

schnell und unbürokratisch<br />

zu bearbeiten.<br />

Da wundert es nicht, dass die drei,<br />

auf einer Fläche von insgesamt<br />

knapp 100 Hektar neu entstandenen<br />

Industrie- und Gewerbegebiete zu<br />

mehr als 80 Prozent ausgelastet<br />

sind. Bei den dort ansässigen Firmen<br />

stehen immerhin cirka 1 300<br />

Menschen in Lohn und Brot. Profil<br />

bestimmend sind dabei die Kunststofftechnik<br />

und -verarbeitung mit<br />

einer 70-jährigen Tradition sowie<br />

Firmen der metallbe- und -verarbeitenden<br />

Produktion mit jüngster Ausrichtung<br />

auf die Automobilindustrie,<br />

die im angrenzenden Westsachsen<br />

einen wichtigen Standort hat. Außerdem<br />

gehört eine traditionsreiche<br />

und leistungsfähige Schuhfabrik zu<br />

den herausragenden Unternehmen.<br />

Nicht zu vergessen die Nahrungsmittelherstellung,<br />

allen voran die<br />

beliebten Thüringer Wurstwaren und<br />

die Spezialität der kleinen Stadt, der<br />

„Original Schmöllner Mutzbraten“,<br />

welcher - patentrechtlich geschützt -<br />

nur von dortigen Fleischern hergestellt<br />

und verkauft werden darf.<br />

Industriezentrum mit langer Tradition<br />

Nordhausen bietet am Südhang des Harzes gelegen ein stabiles und breites Branchenspektrum<br />

Nordhausen ist ein traditionsreiches<br />

Industriezentrum. Gelegen an der<br />

fast fertig gestellten Autobahn 38 mit<br />

kurzen Wegen zur A 7 (Göttingen,<br />

Kassel, Hannover) und weiter in<br />

Rathaus der Stadt Nordhausen in nächtlicher Schönheit<br />

Richtung Ruhrgebiet und zur A 9<br />

(Halle, Leipzig) ist es infrastrukturell<br />

gut erschlossen. Fast 70 Prozent aller<br />

Arbeitsplätze Nord<strong>thüringen</strong>s befinden<br />

sich in Nordhausen. Im Süden<br />

der Stadt, mit direktem Bahnanschluss,<br />

sind die führenden Unternehmen<br />

der Stadt angesiedelt. Einer<br />

der wichtigsten ist Schachtbau Nordhausen<br />

mit 700 Mitarbeitern, tätig in<br />

den Bereichen Brückenbau, Spezialsanierungen,<br />

Kläranlagenbau und<br />

Maschinenbau. Die Firma Van Asten<br />

mit ihrer industriellen Großproduktion<br />

von Schweinen findet sich hier<br />

ebenso wie die Firma Joh. Stiegelmeyer,<br />

die hier ihr komplettes Pflegemöbelprogramm<br />

herstellt. Auch<br />

der berühmte „Nordhäuser Doppelkorn“<br />

der Firma Nordbrand kommt<br />

aus dieser Stadt.<br />

Nordhausen hat ein sehr vielfältiges<br />

Branchenspektrum. Es reicht von<br />

der industriellen Landwirtschaft<br />

über die Veredlung ihrer Produkte,<br />

der Herstellung von Investitionsgütern<br />

in verschiedenen Maschinenbaufirmen,<br />

Automobilzulieferern bis<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung Schmölln<br />

Markt 1<br />

04626 Schmölln<br />

Tel.: +49 (0)34491 760<br />

E-Mail:<br />

Stadt.Schmoelln@t-online.de<br />

Internet: www.schmoelln.de<br />

zu Logistikern, Stahlbauern sowie<br />

Herstellern von Schwermaschinen<br />

und Fahrrädern. Für eine angenehme<br />

Lebensatmosphäre sorgt die mit der<br />

Landesgartenschau herausgeputzte<br />

Stadt: Theater, Museen, Einkaufszentren<br />

in der Innenstadt mit Straßenbahnanbindung,<br />

die Fachhochschule<br />

mit ihrem interessanten Angebot.<br />

Größter Arbeitgeber und wichtiger<br />

Standortfaktor ist das Südharzkrankenhaus<br />

mit 1700 Beschäftigten und<br />

900 Betten aller Fachrichtungen.<br />

Kontakt:<br />

Stadt Nordhausen<br />

Markt 1<br />

99734 Nordhausen<br />

Tel.: +49 (0)3631 696-0<br />

Fax: +49 (0)3631 696-150<br />

E-Mail: rathaus@nordhausen.de<br />

Internet: www.nordhausen.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

41


Priv.Doz. Dr.<br />

Jan-Wolfhard Kellmann<br />

Forschungskoordinator<br />

Max Planck Institut für<br />

Chemische Ökologie Jena<br />

„Dem Beutenberg-Campus eilt der<br />

Ruf voraus, einer der besten Forschungsstandorte<br />

Europas zu<br />

sein. Mich erreichte dieser Ruf bereits<br />

während meiner Zeit am Kölner<br />

Max Planck Institut für Züchtungsforschung,<br />

und ein Besuch<br />

während einer Tagung bestätigte<br />

dies. Deshalb habe ich nicht gezögert,<br />

als die Stelle des Forschungskoordinators<br />

ausgeschrieben war.<br />

In dem einen Jahr, das ich mit<br />

meiner Familie nun in Jena bin,<br />

haben wir uns sehr gut eingelebt.<br />

Wir wohnen mitten im Zentrum einer<br />

Stadt, die jeden mit offenen<br />

Armen empfängt. Sie hat vieles zu<br />

bieten - von der reizvollen Landschaft<br />

bis zu kulturellen Angeboten.<br />

Ich glaube meine beiden Töchter<br />

würden laut protestieren,<br />

wenn wir wieder wegziehen würden<br />

- die Schulen in Jena sind, einfach<br />

gesagt, richtig toll.“<br />

Auf dem Jenaer Beutenberg-Campus<br />

herrscht selbst bei einbrechender<br />

Dunkelheit emsiges Treiben. Im grellen<br />

Licht von Scheinwerfern dreht<br />

sich der Kran, wächst das „Abbe-<br />

Zentrum“ zusehends. Das neue Zentralgebäude,<br />

in das die Jenaer Ernst-<br />

Abbe-Stiftung rund 8,5 Millionen Euro<br />

investiert, soll schon im ersten<br />

Quartal 2006 bezugsfertig sein und<br />

dem Wissenschaftscampus sein endgültiges<br />

Gepräge geben. In dem mul-<br />

42 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

Jena (UL) Pflanzen können sich vor<br />

ihren Feinden nicht verstecken oder<br />

flüchten. Dafür verfügen sie über<br />

raffinierte chemische Abwehrstrategien.<br />

Die pflanzenfressenden Insekten<br />

ihrerseits wissen sich dagegen<br />

zu wehren, indem sie die Abwehrgifte<br />

der Pflanzen entschärfen<br />

oder gar verwerten.<br />

Dieses ständige Ringen beider Seiten<br />

in der „Arena der Chemie“<br />

bringt immer neue Arten hervor.<br />

Rolle, Vielfalt und Eigenschaften<br />

der chemischen Signale, die die Interaktionen<br />

zwischen Organismen<br />

und ihrer Umwelt steuern, erforschen<br />

Wissenschaftler aus den Bereichen<br />

Ökologie, Biochemie, Populationsgenetik,<br />

Insektenkunde sowie<br />

der organischen Chemie am<br />

Jenaer Max-Planck-Institut für Chemische<br />

Ökologie (MPICÖ).<br />

Das Institut ist eines von dreien der<br />

Max-Planck-Gesellschaft in Jena<br />

TITELTHEMA<br />

Den Signalen auf der Spur<br />

MPI für Chemische Ökologie erforscht Interaktion zwischen Organismen und Umwelt<br />

tifunktionalen Gebäude finden ein<br />

Hörsaal und die Campus-Bibliothek<br />

sowie Konferenz-Räume Platz, die<br />

von den dort ansässigen wissenschaftlichen<br />

Instituten und Forschungseinrichtungen<br />

künftig gemeinsam<br />

genutzt werden. Seit 1990<br />

wird das Areal, das nur den berühmten<br />

Katzensprung von der Autobahn<br />

A4 und der Bundesstraße B88 entfernt<br />

liegt, ausgebaut. Inzwischen<br />

schlägt auf dem Beutenberg-Cam-<br />

und eines von zweien auf dem Beutenberg-Campus.<br />

Gegründet wurde<br />

es im März 1996 und gerade Jena<br />

als Standort sei gewählt worden,<br />

„weil hier mit der Universität und<br />

vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

bereits ein<br />

attraktives wissenschaftliches Umfeld<br />

vorhanden war“, sagt Forschungskoordinator<br />

Dr. Jan-Wolfhard<br />

Kellmann.<br />

Der Beutenberg-Campus, wo das<br />

Institut Ende 20<strong>01</strong> einen architektonisch<br />

imposanten Neubau bezog,<br />

schaffe mit der räumlichen Nähe zu<br />

anderen biologisch-chemischen und<br />

biologisch-physikalischen Instituten<br />

das Potential für wissenschaftliche<br />

Kooperationen und den Aufbau von<br />

Netzwerken. Daraus resultiere eine<br />

„gegenseitige Befruchtung“, so<br />

dass letztlich „das Ganze mehr ist<br />

als die Summe seiner Teile“. Als<br />

„Paradebeispiel“ nannte Dr. Kell-<br />

pus, der als einer der besten seiner<br />

Art in Europa gilt und rund 1 500<br />

Menschen Arbeit bietet, das Herz der<br />

biotechnologischen Forschung<br />

Thüringens. Sie knüpft zum einen an<br />

die feinmechanisch-optische Tradition<br />

Jenas an, zum anderen an die enge<br />

Verbindung der Naturwissenschaften<br />

Biologie, Physik und Medizin.<br />

Und sie setzt auf die enge Verknüpfung<br />

von Forschung, Entwicklung,<br />

Produktion und Anwendung in<br />

enger Kooperation mit den in der Region<br />

ansässigen Unternehmen.<br />

Vor dem Hintergrund der historischen<br />

Wurzeln entstand auf dem<br />

Campus ein kaum vergleichbares<br />

Netzwerk von außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen - darunter<br />

die Institute für Physikalische Hochtechnologie<br />

und für Molekulare Biotechnologie<br />

-, von Instituten der Friedrich-Schiller-Universität,<br />

zweier<br />

Max-Planck-Institute und eines<br />

mann ein zu Jahresbeginn eingeweihtes<br />

Labor zur Proteinanalyse,<br />

in das beide MPI's und das dort ansässige<br />

Hans-Knöll-Institut eine<br />

Million Euro investierten.<br />

Rund 280 Mitarbeiter - je zur Hälfte<br />

Wissenschaftler und technisches<br />

Personal - sind derzeit im Institut<br />

beschäftigt. Sie kommen aus 24<br />

Ländern, allein vier der fünf Direktoren<br />

aus den USA. Ihnen steht für<br />

ihre Forschungsarbeit ein jährliches<br />

Budget von 10,5 Millionen Euro zur<br />

Verfügung, über zehn Prozent davon<br />

sind zusätzlich eingeworbene<br />

Drittmittel. Eine wichtige Aufgabe<br />

des Instituts ist die Ausbildung von<br />

jungen Wissenschaftlern in modernen<br />

Methoden der chemischen Ökologie.<br />

Dazu wurde eigens das Graduiertenprogramm<br />

einer International<br />

Max Planck Research School<br />

ins Leben gerufen.<br />

Top-Standort mit Synergieeffekten<br />

Der Beutenberg-Campus in der Saalestadt Jena ist Zentrum modernster biotechnologischer Forschung<br />

Fraunhofer-Instituts. Doch dieser<br />

Wissenschaftsstandort, dessen Forscher<br />

bislang mehr als die Hälfte aller<br />

Thüringer Forschungspreise einheimsten<br />

und der unter Ägide des<br />

Beutenberg Campus e.V. arbeitet, hat<br />

als interdisziplinäre Basis für innovative<br />

Wissenschaftsfelder sehr viel<br />

mehr zu bieten. Das BioInstrumente-<br />

Zentrum sowie der Technologie- und<br />

Innovationspark bieten Existenzgründern<br />

und jungen, innovativen<br />

Firmen auf dem Gebiet der Biotechnologie<br />

beste Bedingungen in Gestalt<br />

von Büros, Labors und Reinräumen.<br />

Kontakt:<br />

Beutenberg Campus e.V.<br />

Albert-Einstein-Straße 9<br />

07745 Jena<br />

Tel.: +49 (0)3641 2061-<strong>01</strong><br />

Fax: +49 (0)3641 2061-99<br />

E-Mail: hoenig@ipht-jena.de<br />

Internet: www.beutenberg.de


TITELTHEMA<br />

Impulse der Wirtschaft<br />

Forschung und Technologie für innovative Systeme als Wirtschaftsmotor<br />

Haupt-, Reinraum- und Laser-Technik-Gebäude des IPHT (v.l.n.r)<br />

„Forschung und Technologie für innovative<br />

Systeme“ hat sich das<br />

Jenaer Institut für Physikalische<br />

Hochtechnologie (IPHT) als Slogan<br />

auf seine Fahnen geschrieben. Eingebettet<br />

in den Wissenschaftscampus<br />

Beutenberg, der nach Worten<br />

von IPHT-Direktor Prof. Dr. Hartmut<br />

Bartelt enorme Synergien schafft,<br />

realisiert die außeruniversitäre Forschungseinrichtung<br />

Projekte auf den<br />

Gebieten Magnetik/Quantenelektronik,<br />

Optik, Mikrosysteme und Lasertechnik.<br />

Auf der Basis moderner Mikro-<br />

und Nanostrukturtechnik sowie<br />

spezifischer Dünnschicht-Technologien<br />

bearbeiten die Forscher dazu<br />

ein breit gefächertes Feld an Themen.<br />

Ihre Erkenntnisse setzen sie<br />

dann gezielt um und kooperieren dabei<br />

mit nationalen wie internationalen<br />

Partnern. Ergebnis sind neue<br />

Produkte in so attraktiven Zukunftsfeldern<br />

wie der Mess- und Sensorsowie<br />

der Informationstechnik, in<br />

der Biotechnologie und der Medizintechnik<br />

sowie in der Verkehrs- und<br />

Energietechnik.<br />

Die Ergebnisse der Arbeit der Jenaer<br />

Wissenschaftler stoßen nicht nur<br />

international auf große Resonanz.<br />

Vielmehr errangen sie bereits fünf<br />

Mal - und das in der erst zehnjährigen<br />

Geschichte dieser Ehrung - den<br />

Thüringer Forschungspreis. Zuletzt<br />

den des Jahres 2004 für Grundlagenforschung,<br />

und zwar für so genannte<br />

supraleitende Quantenbits<br />

(Qubits) als Grundbausteine künftiger<br />

Quantencomputer. Solcher völlig<br />

neuen Gerätekonzepte und Algorithmenstrukturen<br />

bedarf es, um komplizierte<br />

Rechengänge lösen zu können,<br />

die mit herkömmlichen Computern<br />

nicht möglich sind. Dazu gehört<br />

beispielsweise das Modellieren<br />

großer Biomoleküle.<br />

Auszeichnungen wie der Thüringer<br />

Forschungspreis - zumal von einer<br />

international besetzten Jury vergeben<br />

- seien eine besondere Anerkennung<br />

der Leistungen der Mitarbeiter,<br />

betont Prof. Bartelt, aber nicht minder<br />

wichtig für die Außenwirkung.<br />

Schließlich komme das Budget von<br />

aktuell rund 15 Millionen Euro<br />

knapp zur Hälfte vom Land Thüringen.<br />

„Auf diese Weise können wir -<br />

auch gegenüber der Bevölkerung -<br />

dokumentieren, dass die in uns investierten<br />

Steuergelder gut angelegt<br />

Strukturherstellung durch nasschemische Ätzprozesse im Reinraum, wie sie<br />

für verschiedene Aufgaben in der Quantenelektronik, in der Optik oder bei<br />

den Mikrosystemen erforderlich ist.<br />

sind.“ Nicht zu vergessen das Interesse,<br />

das solche Ehrungen bei Unternehmen<br />

wecke, „die uns vorher<br />

nicht im Visier hatten“, macht der<br />

Wissenschaftler einen weiteren<br />

Aspekt deutlich. Und die sich - das<br />

Umfeld schätzend - möglicherweise<br />

in Jena ansiedeln, so neue Arbeitsplätze<br />

schaffen und den Wirtschaftsstandort<br />

sichern.<br />

„Es reicht nicht, dass man gut ist, es<br />

muss auch erkennbar sein.“ Diese<br />

Sentenz will Prof. Dr. Bartelt über<br />

sein Institut hinaus auch auf den<br />

vielzitierten „Leuchtturm Jena“ bezogen<br />

wissen. „Von dem befeuern<br />

wir einen Strahl“, sagt er mit Blick<br />

auf das am Standort dicht geknüpfte<br />

Netz von Forschungsinstituten,<br />

Hochschulen und Unternehmen. In<br />

diesem „Strahlenbündel“ leuchtet<br />

das IPHT, dessen Wurzeln bis in die<br />

50er Jahre zurückreichen, seit Anfang<br />

1992 als ein Kooperationspartner<br />

der Industrie mit anwendungsorientierter<br />

Forschung und Entwicklung<br />

sowie deren technische Umsetzung<br />

in ausgewählten Bereichen.<br />

Das IPHT kann für sich in Anspruch<br />

nehmen, wichtige Impulse für Innovationen<br />

und damit letztlich auch für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

Thüringens gegeben zu haben. Über<br />

die Forschungspreise hinaus lässt<br />

sich das unter anderem auch an<br />

mehreren Ausgründungen aus dem<br />

Institut festmachen.<br />

Alle vier - zuvor an drei Standorten<br />

in Jena verstreute - Forschungsbereiche<br />

sind seit September 2003 auf<br />

dem Beutenberg-Campus konzentriert.<br />

Etwa 34 Millionen Euro flossen<br />

in die Sanierung des Laser-Technik-Gebäudes<br />

sowie in den Neubau<br />

des Reinraum- und des Hauptgebäudes.<br />

Weitere rund 20 Millionen Euro<br />

investierte das IPHT in seine<br />

hochmoderne technische Ausstattung.<br />

Damit wurden nicht nur die Arbeits-<br />

und Lebensbedingungen der<br />

aktuell rund 210 Mitarbeiter - 70<br />

Prof. Dr. Hartmut Bartelt<br />

IPHT-Direktor<br />

„Die Kombination aus Forschungsexzellenz<br />

und Anwendungskompetenz<br />

hat Tradition in Thüringen<br />

und ist die richtige Basis für die<br />

Beherrschung der technischen<br />

Herausforderungen von heute und<br />

morgen. Das IPHT bietet seinem<br />

Umfeld Forschungsergebnisse und<br />

Technologien für innovative Systemanwendungen<br />

in der Mess- und<br />

Sensortechnik, in der Informationstechnik,<br />

in der Biotechnologie<br />

und Medizintechnik sowie in der<br />

Prozess- und Energietechnik. Damit<br />

stärkt das IPHT als wichtiger<br />

Bestandteil der Thüringer Forschungslandschaft<br />

die Technologie-orientierteWirtschaftsentwicklung<br />

in der Region und ist<br />

gleichzeitig attraktiver Partner auf<br />

seinen Arbeitsgebieten für nationale<br />

und internationale Kooperationen.“<br />

mehr als beim Start des Institutes<br />

1992 - ungleich attraktiver. Vielmehr<br />

ermöglicht diese Konzentration nach<br />

Worten Prof. Bartelt's eine optimale<br />

interdisziplinäre Kooperation der<br />

verschiedenen Arbeitsgruppen und<br />

nicht zuletzt wissenschaftliche<br />

Wechselwirkungen zu den anderen<br />

auf dem Beutenberg-Campus ansässigen<br />

Einrichtungen.<br />

Kontakt:<br />

Institut für Physikalische<br />

Hochtechnologie e.V.<br />

Albert-Einstein-Straße 9<br />

07745 Jena<br />

Tel.: +49 (0)3641 20600-20<br />

Fax: +49 (0)3641 20600-99<br />

E-Mail: institut@ipht-jena.de<br />

Internet: www.ipht-jena.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

43


Stadtgeflüster<br />

Neues Unternehmen entwickelt<br />

Software in Jena<br />

Jena (ul) Der Mitgründer und bisherige<br />

Entwicklungschef des E-<br />

Commerce-Softwareherstellers<br />

Intershop, Frank Gessner und der<br />

Erfinder der von vielen Handelshäusern<br />

genutzten Versandhandelslösung<br />

"MAILplus", Hellmuth<br />

Slattner, gehen seit Mitte Februar<br />

gemeinsame Wege. Zur Entwicklung<br />

und Vermarktung einer modernen<br />

neuen Branchenlösung, die<br />

die aktuellen Anforderungen des<br />

Versandhandels über die verschiedenen<br />

Vertriebskanäle erfüllen<br />

soll, wurde die ALEA GmbH mit<br />

Sitz in der Technologiestadt Jena<br />

gegründet. Das neue Unternehmen<br />

wird eng mit der schweizerischen<br />

ALEA AG mit Sitz in Luzern zusammenarbeiten<br />

und die bestehenden<br />

Kompetenzen im traditionellen<br />

Versandhandel und Onlinevertrieb<br />

bündeln. Bei der Entwicklung<br />

der neuen Software wird auf<br />

ein Festhalten an den derzeitig im<br />

Markt vorhandenen Lösungen bewusst<br />

verzichtet.<br />

Zeiss wächst weiter<br />

Jena (ul) Die Carl Zeiss Gruppe<br />

wächst weiter. Umsatz wie Ertrag<br />

konnten im Geschäftsjahr 2003/04<br />

deutlich gesteigert werden. Der<br />

Umsatz wuchs gegenüber dem<br />

Vorjahr um fünf Prozent auf 2,1<br />

Milliarden Euro. Das größte Plus<br />

war mit einem Anstieg um 25 Prozent<br />

im Unternehmensbereich<br />

Halbleitertechnik zu verzeichnen.<br />

80 Prozent des Umsatzes realisierte<br />

der Konzern im Ausland. Als<br />

operatives Ergebnis stehen 130<br />

Millionen Euro und damit mehr als<br />

das Doppelte des Vorjahres zu Buche.<br />

Nach Abzug der Steuern betrug<br />

der Jahresüberschuss 77 Millionen<br />

Euro, im Vergleich zu 16<br />

Millionen Euro im Vorjahr. Allerdings<br />

ging die positive Bilanz mit<br />

einem Abbau von Stellen einher.<br />

Aktuell beschäftigt die Gruppe<br />

weltweit rund 13 600 Mitarbeiter,<br />

500 weniger als noch vor Jahresfrist.<br />

Dabei wurden Stellen vor allem<br />

an den deutschen Standorten<br />

Jena, Oberkochen und Wetzlar gestrichen.<br />

Kontakt:<br />

Stadtverwaltung Jena<br />

Büro Oberbürgermeister<br />

Am Anger 15<br />

07743 Jena<br />

Tel.: +49 (0)3641 4920-06<br />

Fax: +49 (0)3641 4920-20<br />

E-Mail: buero-ob@jena.de<br />

Internet: www.jena.de<br />

44 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

FOTO: FSU/GÜNTHER<br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Bis heute präsent<br />

Die Saalestadt Jena verdankt Wissenschaftler und Unternehmer Ernst Abbe sehr viel<br />

Prof. Dr.<br />

Klaus Dicke<br />

Rektor Friedrich-Schiller-<br />

Universität Jena<br />

„Jena ist eine Wissenschaftsmetropole,<br />

nicht nur in Thüringen.<br />

Hier ist Bewegung, man kann gestalten<br />

und trifft interessante<br />

Menschen, mit denen man leicht<br />

ins Gespräch und einfach zu gemeinsamen<br />

Projekten kommen<br />

kann. Das Land hat außerdem eine<br />

überaus reiche kulturelle Tradition,<br />

deren Ausprägungen bis<br />

heute in vielen Bereichen lebendig<br />

sind. Und diese Lebensqualität<br />

findet sich in einer interessanten<br />

Landschaft."<br />

Campus der Friedrich-Schiller-Universität am<br />

Ernst-Abbe-Platz mit Mensa und Intershoptower<br />

In Jena ist der Name Ernst Abbe<br />

stets präsent. Vor allem viele Unternehmen<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

sind ohne die Leistungen des<br />

Astronomen, Mathematikers, Physikers,<br />

Optikers, Unternehmers und<br />

Sozialreformers nicht zu denken,<br />

der vor 100 Jahren, am 14. Januar<br />

19<strong>05</strong> in Jena starb.<br />

Geboren wurde Ernst Karl Abbe am<br />

23. Januar 1840 in Eisenach in einer<br />

Arbeiterfamilie. Ein Stipendium ermöglichte<br />

dem begabten jungen<br />

Mann ein Studium zunächst in Göttingen,<br />

später in Jena. 1863 habilitierte<br />

er dort.<br />

In jener Zeit wurden Mikroskope in<br />

Handarbeit gefertigt. Wissenschaft<br />

und Forschung brauchten aber<br />

schon damals immer leistungsfähigere<br />

optische Systeme, was eine industrielle<br />

Fertigung notwendig<br />

machte. Der Mechaniker und Unternehmer<br />

Carl Zeiss beauftragte deshalb<br />

seinen Freund Ernst Abbe, wissenschaftliche<br />

Grundlagen dafür zu<br />

legen. Damit begann in Jena eine Zusammenarbeit,<br />

die mit Fug und<br />

Recht als Vorläufer der wirtschaftsnahen<br />

Forschung gelten kann.<br />

Abbe entwickelte ein Linsensystem,<br />

mit dem Farbverzerrungen von Mikroskopobjektiven<br />

deutlich verringert<br />

werden konnten. Damit schuf er<br />

die Voraussetzung für leistungsfähige<br />

Mikroskope, die die Forschungen<br />

in der Zelltechnik, der Mikrobiologie<br />

und der Medizin deutlich verbesserten.<br />

Er optimierte zudem die Anpassung<br />

von Brillengläsern an die Augenfehler,<br />

führte<br />

die heute noch gebräuchlicheDioptrien-Zahl<br />

ein.<br />

Viele weitere wissenschaftlicheErkenntnisse<br />

und<br />

Entwicklungen in<br />

der Physik und<br />

der Mathematik<br />

sind mit seinem<br />

Namen verbunden.<br />

Abbe arbeitete<br />

mit Zeiss auch<br />

unternehmerisch<br />

zusammen. 1884<br />

gründete er zusammen<br />

mit<br />

Zeiss und dem<br />

Chemiker Otto<br />

Schott die Glaswerke<br />

"Schott und<br />

Genossen" und er<br />

war auch Mitinhaber<br />

des Carl-<br />

Zeiss-Werkes, das er seit 1889 nach<br />

dem Tod von Zeiss allein leitete. Bereits<br />

zu Lebzeiten Abbes erlangten<br />

beide Firmen Weltruf, der bis in den<br />

Gegenwart reicht. Carl Zeiss in Jena<br />

gehört heute zu einer weltweit agierenden<br />

Unternehmensgruppe für optische<br />

und opto-elektronische Systeme.<br />

Schott Jenaer Glas, ebenfalls<br />

Teil eines international agierenden<br />

Konzerns, produziert in Jena unter<br />

anderem hochwertiges Borosilikatglas<br />

und Ceran-Kochfelder für<br />

Küchenherde.<br />

Der Mitbegründer dieser Erfolgsstory,<br />

Ernst Abbe, hat seine sozialen<br />

Wurzeln nie vergessen. Er führte den<br />

Acht-Stunden-Tag ein, schuf ein Sozialwerk<br />

für seine Mitarbeiter und<br />

beteiligte sie am Umsatz. Neuland<br />

betrat er auch mit der Gründung der<br />

Carl-Zeiss-Stiftung, der er sein gesamtes<br />

Vermögen überschrieb und<br />

die heute das Dach für die Unternehmen<br />

Carl Zeiss und Schott bildet.<br />

Das sozialreformerische und unternehmerische<br />

Werk Abbes wirkt bis<br />

heute fort, auch wenn es immer wieder<br />

gefährdet war. So führte die<br />

deutsche Teilung dazu, dass es Unternehmen<br />

mit den Namen Carl<br />

Zeiss und Schott sowohl in Ost- als<br />

auch in Westdeutschland gab. Auch<br />

die Carl-Zeiss-Stiftung hatte zwei<br />

Sitze, einen in Jena, den zweiten im<br />

westdeutschen Heidenheim. Erst die<br />

Wende beendete diesen Zustand der<br />

Teilung. Die Carl-Zeiss-Stiftung wurde<br />

1991 zum Dach für Carl Zeiss<br />

und die Schott AG.<br />

Im Zuge der Neustrukturierung wurde<br />

1992 Abbe zu Ehren die gemeinnützige<br />

Ernst-Abbe-Stiftung gegründet,<br />

in die das nicht industrielle<br />

Vermögen der Carl-Zeiss-Stiftung<br />

überging. Seit 1998 beschäftigt sich<br />

die Abbe-Stiftung auch mit der Förderung<br />

von Innovationen vor allem<br />

in Thüringen.<br />

Zu besichtigen ist dies auf dem<br />

Jenaer Beutenberg, dem Wissenschaftscampus<br />

der Saalestadt. Dort<br />

betreibt die Abbe-Stiftung ein Bio-<br />

Instrumentezentrum. Wissenschaftler<br />

erhalten die Chance, die ersten<br />

unternehmerischen Hürden zu meistern,<br />

in trauter Nachbarschaft zu<br />

Instituten und jungen Technologieunternehmen.<br />

Auch ein anderes bedeutendes Jenaer<br />

Unternehmen ist ohne Ernst Abbe<br />

nicht zu denken: die Jenoptik AG.<br />

Der Technologie-Konzern ging ebenfalls<br />

aus dem nach der Wende abgewickelten<br />

DDR-Kombinat Carl Zeiss<br />

hervor.


ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG<br />

Zeitarbeit im Vormarsch<br />

GeAT AG setzt bei Arbeitnehmerüberlassung als Prädikatsträger auf Service und hohe Qualität<br />

Fünf Millionen Arbeitslose auf der einen<br />

Seite, Mangel an Fachkräften auf<br />

der anderen Seite. Zeitarbeitsfirmen<br />

wie die in Erfurt ansässige Gesellschaft<br />

für Arbeitnehmerüberlassung<br />

Thüringen AG (GeAT AG) können zwischen<br />

diesen beiden Seiten vermitteln.<br />

1997 durch Privatisierung eines<br />

ehemals landeseigenen Unternehmens<br />

entstanden, gehört die nach<br />

DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2000 zertifizierte<br />

GeAT AG mittlerweile zu den Großen<br />

der Branche. Fast 12 000 Männer<br />

und Frauen wurden seit der Gründung<br />

bereits eingestellt.<br />

Rund 900 Mitarbeiter gehören zum<br />

Bestand. Und jedes Jahr finden rund<br />

1700 Arbeitnehmer der GeAT AG ei-<br />

Rolf Marx<br />

blickt besorgt<br />

in die<br />

Zukunft,<br />

wenn es um<br />

gute Fachkräfte<br />

geht.<br />

„Sie werden rar“, meint der Geschäftsführer<br />

der 1998 gegründeten,<br />

aus Zeiss hervorgegangenen<br />

NUMERIK JENA GmbH. Er führt das<br />

zum einen auf das Bildungssystem<br />

hierzulande zurück. Zum anderen<br />

nen neuen beruflichen Wirkungskreis<br />

bei Unternehmen. 3100 Firmen<br />

gehören zu den Kunden der GeAT<br />

AG. Erstmals bildet das Unternehmen<br />

seit <strong>01</strong>. September 2004 auch<br />

selbst aus.<br />

“Zeitarbeit erhöht in erster Linie die<br />

Flexibilität und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Firmen”, sagt<br />

Vorstandssprecher Helmut Meyer.<br />

Sie dient damit direkt der Standortsicherung<br />

von Unternehmen. „Wir sehen<br />

unsere arbeitsmarktpolitische<br />

Aufgabe ganz klar in den neuen Bundesländern“,<br />

sagt Meyer. Allerdings<br />

werden regionale Unternehmen auch<br />

bei ihren Aktivitäten im Ausland begleitet.<br />

Davon zeugen die Einsätze<br />

von Zeitarbeitskräften der GeAT AG<br />

unter anderem in Norwegen, Irland,<br />

England, den Niederlanden, Österreich<br />

und der Schweiz, aber auch in<br />

Spanien, Frankreich, Ungarn und der<br />

Türkei.<br />

Für die Vermittlung der bei der GeAT<br />

AG eingestellten Mitarbeiter sind die<br />

Bedürfnisse der Kundenunternehmen<br />

und deren spezielle Arbeitsplatzanforderungen<br />

entscheidend.<br />

Schnelligkeit und Qualität<br />

NUMERIK JENA GmbH berichtet von guten Erfahrungen mit Zeitarbeitsfirmen<br />

seien „Leute, die etwas können, der<br />

Arbeit gen Westen hinterher marschiert<br />

beziehungsweise in den vorzeitigen<br />

Vorruhestand geschickt<br />

worden“, so dass von dem „ernormen<br />

Potenzial, das Jena nach der<br />

Wende zu einer Wunderregion werden<br />

ließ, nicht mehr viel übrig ist“.<br />

Auch für die NUMERIK JENA, die mit<br />

knapp 30 Mitarbeitern begann und<br />

inzwischen 56 fest Angestellte hat,<br />

ist es nach Marx' Worten schon heute<br />

schwierig, gute Kräfte zu finden.<br />

Zur Kundennähe trägt auch das<br />

flächendeckende Netz von Niederlassungen<br />

in Thüringen bei. Daneben<br />

ist die GeAT AG auch bei der Arbeitsberatung,<br />

arbeitsplatzbezogener<br />

Qualifizierung und in der Personalberatung<br />

tätig. Das Unternehmen ist<br />

einziger Prädikatsträger der "sozialverträglichen<br />

integrativen Arbeitnehmerüberlassung<br />

des Freistaats<br />

Thüringen” und erstes Thüringer<br />

Zeitarbeitsunternehmen mit Qualitätsgarantie,<br />

verbrieft im “Qualitätskompass”.<br />

Meyer ist überzeugt, dass das Konzept<br />

der Zeitarbeit enorm an Bedeutung<br />

gewinnen wird. Sein Unternehmen<br />

plant nach einer Phase der Konsolidierung<br />

für 20<strong>05</strong> die Festigung<br />

seiner Marktposition und die Weiterentwicklung<br />

seiner Dienstleistungen.<br />

“In den nächsten Jahren will die Ge-<br />

AT AG expandieren”, sagt Meyer. Dabei<br />

werden auch die neuen Mitgliedsstaaten<br />

der Europäischen Union<br />

in Osteuropa ebenso eine Rolle<br />

spielen wie gezielte Maßnahmen zur<br />

Begegnung des drohenden Facharbeitermangels<br />

in Deutschland.<br />

Anfangs versuchte der Hersteller<br />

von Präzisions-Mess-Systemen für<br />

lineare und Winkelmessung, durch<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda der eigenen<br />

Beschäftigten neue Mitarbeiter<br />

zu finden. Das handhabt der 58jährige<br />

ehemalige Zeissianer bis<br />

heute so, weiß auch Initiativ-Bewerbungen<br />

zu schätzen.<br />

Darüber hinaus jedoch greift er inzwischen<br />

auch auf Zeitarbeitsfirmen<br />

zurück „weil wir mit dem Arbeitsamt<br />

selbst bei Inanspruchnahme von<br />

Förderung wenig gute Erfahrungen<br />

gemacht haben“. Zunächst nahm der<br />

Ausrüster für die Elektronik-Industrie<br />

die Dienste der Zeitarbeiter in<br />

Hochdruck-Zeiten in Anspruch.<br />

„Doch die meisten der ursprünglich<br />

nur befristet Eingestellten haben wir<br />

dann fest übernommen.“ Das sei<br />

schließlich das eigentliche Ziel. Inzwischen<br />

beauftragt das Unternehmen<br />

die Partner auch mit der gezielten<br />

Suche nach Fachleuten für eine<br />

Festanstellung. Dabei treffen die<br />

Zeitarbeitsfirmen eine Vorauswahl,<br />

die Einstellungsgespräche selbst<br />

werden dann bei NUMERIK JENA ge-<br />

Helmut Meyer<br />

Vorstandssprecher<br />

GeAT AG<br />

Kontakt:<br />

GeAT - Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung<br />

Thüringen AG<br />

Juri-Gagarin-Ring 152<br />

99084 Erfurt<br />

Tel.: +49 (0)361 55846-0<br />

Fax: +49 (0)361 55846-10<br />

E-Mail: Vorstand-EF@geat.de<br />

Internet: www.geat.de<br />

führt. Mit vier bis fünf Zeitarbeitsfirmen<br />

- nicht nur aus der Region - kooperiert<br />

das Jenaer Unternehmen<br />

regelmäßig. „Bei deren Auswahl waren<br />

Schnelligkeit und Qualität für<br />

uns das A und O“, betont der Geschäftsführer.<br />

„Wenn wir Zeitarbeiter<br />

brauchen, dann muss das sehr<br />

schnell gehen, denn daran hängen<br />

konkrete Aufträge.“ Wenn die Firmen<br />

dann erst anfingen zu suchen,<br />

dauere das zu lange. Ein weiterer<br />

Grund, die Zusammenarbeit aufzukündigen,<br />

ist für Marx die Unterbezahlung<br />

der "ausgeliehenen" Fachleute.<br />

„Wir kennen schließlich die<br />

Verrechnungssätze und wenn einer<br />

sehr viel weniger verdient, als ihm<br />

zusteht, müssen wir uns eben von<br />

der Firma trennen.“<br />

Kontakt:<br />

NUMERIK JENA GmbH<br />

Ilmstraße 4<br />

07743 Jena<br />

Tel.: +49 (0)3641 4728-0<br />

Fax: +49 (0)3641 4728-11<br />

E-Mail: info@numerikjena.de<br />

Internet: www.numerikjena.de<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

45


46 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

WIRTSCHAFT REGIONAL<br />

Eine Stadt mausert sich<br />

Hermsdorf als Standort für Wirtschaft und Gewerbe<br />

Hermsdorf - der Name ist in vieler<br />

Munde. Autofahrer wissen genau,<br />

wo die Stadt, die im nächsten Jahr<br />

ihr 750-jähriges Jubiläum feiert, zu<br />

finden ist. An Hermsdorfer Kreuz<br />

und Mitte-Deutschland-Bahnverbindung<br />

gelegen, hat sie sich seit über<br />

100 Jahren zu einem bedeutenden<br />

Standort für Wirtschaft und Gewerbe<br />

entwickelt. Dabei spielte anfangs<br />

nicht nur die günstige logistische Lage<br />

eine Rolle. Vielmehr war auch der<br />

Waldreichtum für Holzerzeugnisse<br />

sowie als Heizmaterial für Brennöfen<br />

ein wichtiger Faktor. Nachholbedarf<br />

indes hat Hermsdorf, wenn es<br />

darum geht, die waldreiche Umgebung<br />

für Naherholung und sanften<br />

Tourismus zu nutzen. Doch daran arbeitet<br />

man im Rahmen des Regionalen<br />

Entwicklungskonzeptes "Hermsdorfer<br />

Kreuz" des Städteverbundes<br />

mit Bad Klosterlausnitz und Stadtroda<br />

sowie des neu gegründeten<br />

Thüringer Tourismus Vereins Saale-<br />

Holzland. Gleichzeitig entwickelte<br />

sich das Gewerbe im Stadtgebiet,<br />

entstand das Gewerbegebiet Ost I<br />

unmittelbar an der A 4, wo vorwiegend<br />

Unternehmen der Logistik-<br />

Branche angesiedelt sind. Parallel<br />

dazu wurden Wohnbedingungen und<br />

Infrastruktur verbessert, etwa die<br />

Geschossbauten der Waldsiedlung<br />

komplett saniert, Baugebiete für Eigenheime<br />

und Reihenhäuser erschlossen.<br />

Daneben sanierten und<br />

modernisierten die Hermsdorfer<br />

Sportanlagen, verbesserten, unter<br />

anderem mit dem neuen Stadthaus,<br />

das kulturellen Angebot, verbesserten<br />

die sozialen Bedingungen.<br />

Kontakt:<br />

Stadt Hermsdorf<br />

Eisenberger Straße 56<br />

07629 Hermsdorf<br />

Tel.: +49 (0)366<strong>01</strong> 577-80<br />

Der heutige Industriepark Tridelta hat eine lange Tradition, bot zu DDR-Zeiten<br />

zuletzt rund 7 000 Menschen Arbeit. Doch auch kleinere Betriebe sowie<br />

Handwerker der Holzbranche waren dort zu Hause. Nach 1990 wurden aus<br />

dem ehemaligen Großbetrieb zahlreiche Einzelbetriebe ausgegliedert, die<br />

sich zu klein- und mittelständigen Betrieben entwickelt und am Markt behauptet<br />

haben. Sie haben durch ihre Investitionen dem Industriepark Tridelta<br />

mit seinem gelungenen Branchen-Mix neues Leben eingehaucht, bieten heute<br />

die fast 100 Firmen doch rund 2 000 Beschäftigten Arbeit.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für diese Entwicklung war die völlige Neuerschließung<br />

und Verbesserung der Infrastruktur des gesamten Geländes gemeinsam<br />

mit der LEG und Fördermitteln des Freistaates Thüringen. Viele Un-<br />

Fax: +49 (0)366<strong>01</strong> 577-89<br />

E-Mail: buergermeister@<br />

hermsdorf-thueringen.de<br />

Internet:<br />

www.hermsdorf-thueringen.de<br />

PERSONALIE - Sehen und gesehen werden<br />

Die seit fast elf Jahren am Bundesarbeitsgericht<br />

tätige Richterin Ingrid<br />

Schmidt wurde am 1. März zur Präsidentin<br />

des in Erfurt ansässigen Gerichtes<br />

ernannt. Bundeswirtschaftsminister<br />

Wolfgang Clement hob die<br />

49jährige auf einem Festakt in ihr<br />

Amt ein. Erstmals steht damit eine<br />

Frau an der Spitze der Institution.<br />

Ihr Vorgänger Hellmut Wißmann hat<br />

die Altersgrenze erreicht und wirddurch<br />

die bisherige Vorsitzende des<br />

Sechsten Senats abgelöst. Als<br />

Schmidt 1994 ihr Amt antrat war sie<br />

die erste Frau in höherer Position<br />

der Deutschen Gerichtsbarkeit. Von<br />

ternehmen und die außeruniversitäre<br />

Forschungseinrichtung Hermsdorfer<br />

Institut Technische Keramik suchten<br />

Partner in der Region, kooperieren mit<br />

Partnern am High-Tech-Standort Jena.<br />

Demnächst entsteht in Hermsdorf ein<br />

Kunststoff-Applikationszentrum.<br />

den insgesamt 34 Richterstellen sind<br />

heute fünf mit einer Frau besetzt.<br />

Nach ihrem Studium und Staatsexamen<br />

strebte sie eine wissenschaftliche<br />

Laufbahn an. Unter anderem<br />

war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

bei Prof. Thomas Dieterich am<br />

Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.<br />

Nachdem Dietrich Präsident<br />

des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel<br />

wurde und den Umzug nach Erfurt<br />

initiierte wurde sie auf seinen<br />

Vorschlag zur Richterin in Erfurt berufen.<br />

Zuvor arbeitete Schmidt auch<br />

als Sozialrichterin in Wiesbaden und<br />

Darmstadt.<br />

Das Wirtschaftsmagazin<br />

für Thüringen<br />

Magdeburger Allee 143<br />

99086 Erfurt<br />

Tel. +49 (0)361 65888<strong>01</strong><br />

E-Mail: halle@wirtschaftsspiegel.com<br />

Internet: www.wirtschaftsspiegel.com<br />

Medienverbund regionaler<br />

Wirtschaftsmagazine Mecklenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen<br />

Der WIRTSCHAFTS SPIEGEL erscheint<br />

im Wirtschaftsspiegel Verlag<br />

Sachsen-Anhalt KG<br />

Rosengrund 7<br />

39130 Magdeburg<br />

Geschäftsführer:<br />

Gert Hohlwein<br />

Jürgen Meier<br />

Redaktion<br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Daniel Bormke (bo)<br />

Tel.: +49 (0)177 3866168<br />

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Uwe Frost (UF)<br />

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Uschi Lenk (UL)<br />

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Genehmigung des Verlages.<br />

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Der nächste WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

erscheint in der 22. KW.<br />

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13.<strong>05</strong>.20<strong>05</strong>

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