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thüringen 01-05

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Der Standort Innenstadt hat Chancen.<br />

Vor dem Hintergrund der demografischen<br />

Herausforderungen werden<br />

die Städte zu den Gewinnern<br />

gehören. Das passiert aber nicht von<br />

allein. Denn die Standortakteure in<br />

den Thüringer Städten stehen vor einem<br />

ganzen Bündel von Herausforderungen.<br />

Sie sollen Abwanderungsprozesse<br />

stoppen, bei schlechter<br />

Konjunktur und mit immer weniger<br />

Geld Investoren ködern, Jobs erhalten<br />

und neue schaffen sowie Besucher,<br />

Kunden und Bewohner wieder<br />

in die Innenstädte locken. Da sind<br />

passgenaue Strategien und originelle<br />

Projekte gefragt. Denn statt auf<br />

Fördermittel und Subventionen<br />

müssen Standortmarketing-Akteure<br />

(Unternehmer, Politiker, Wirtschaftsförderer,<br />

Stadtplaner, örtliche Kooperationsgemeinschaften<br />

etc.) zunehmend<br />

auf Kreativität, Innovation<br />

und öffentlich-private Partnerschaften<br />

(PPP) setzen. Deshalb haben<br />

sich im "Standortmarketingprojekt"<br />

des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft,<br />

Technologie und Arbeit 24<br />

Städte zusammengeschlossen, um<br />

die Qualitäten ihrer Innenstadt zu<br />

TOURISMUS<br />

Unter einem Dach<br />

Thüringen vermarktet sich künftig unter Einheits-Logo - Werben um neue Zielgruppen<br />

Thüringen macht Schluss mit der<br />

Kleinstaaterei im Tourismus. Künftig<br />

werden sich alle regionalen Verbände<br />

nach außen unter dem einheitlichen<br />

Logo „Thüringen“ präsentieren.<br />

„Wir haben das Glück, dass<br />

der Name des Landes auch identisch<br />

mit der Urlaubsregion ist“, sagt die<br />

Geschäftsführerin der Thüringer<br />

Tourismus GmbH, Bärbel Grönegres.<br />

Deshalb ist Thüringen die Dach-<br />

Thüringen Card<br />

Erfurt (uf) Mit der Thüringen Card<br />

hält die Tourismusbranche im<br />

Freistaat ein interessantes Angebot<br />

für Kurzurlauber bereit. Im<br />

Einführungsjahr 2003 wurden<br />

4 500 Karten verkauft, im vergangenen<br />

Jahr waren es schon rund<br />

18 000. Die Karte ermöglicht unter<br />

anderem freien Eintritt in Burgen<br />

und Schlössern, Museen und<br />

Ausstellungen, Parks, Zoos und<br />

Gärten. Auch Freizeit- und Erlebnisbäder<br />

können unentgeltlich genutzt<br />

werden. Die Drei-Tage-Karte<br />

ermöglicht darüber hinaus freie<br />

Fahrt mit der Deutschen Bahn im<br />

Umkreis von 50 Kilometern und<br />

mit den Erfurter Verkehrsbetrieben.<br />

Die Sechs-Tage-Karte gilt an<br />

sechs frei wählbaren Tagen im gesamten<br />

Jahr.<br />

32 WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />

marke, egal, ob es<br />

sich um ein Urlaubsangebot<br />

aus dem<br />

Thüringer Wald, der<br />

Rhön, dem Eichsfeld<br />

oder dem Vogtland<br />

handelt.<br />

Keine Regel ohne Ausnahme: Der<br />

Thüringer Wald ist über die Grenzen<br />

des Freistaats hinaus so bekannt,<br />

dass er sich auch eigenständig präsentieren<br />

kann. „Allerdings wird das<br />

in enger Abstimmung mit dem gesamten<br />

Thüringen-Marketing geschehen“,<br />

sagt Grönegres. Regionale<br />

Eitelkeiten sollen zurück gestellt<br />

werden. Und noch eine Besonderheit<br />

nennt die TTG-Chefin. Das Logo<br />

Anbieter von „Ferien auf dem Lande“<br />

in Thüringen locken seit kurzem<br />

mit einem Spezialangebot: einem<br />

echten Thüringer Landfrühstück.<br />

Ein gutes Frühstück im Hotel oder<br />

in der Pension ist leider nicht immer<br />

selbstverständlich, weiß die Geschäftsführerin<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

(LAG) „Ferien auf dem<br />

Lande“, Anke Scheller. Ein gutes<br />

Frühstück indes sorge für zufriedene<br />

Gäste, und die können die<br />

mit dem Schriftzug „Thüringen“ soll<br />

nicht nur als Dachmarke für den<br />

Tourismus dienen. Auch andere Bereiche<br />

sollen sich der Dachmarke<br />

bedienen, wie Unternehmen, Kommunen,<br />

Verbände. Mit der Entwicklung<br />

des Tourismus im vergangenen<br />

Jahr ist Grönegres zufrieden. Trotz<br />

anhaltender Konjunkturflaute werde<br />

es bei den Gästeankünften ein Plus<br />

von zwei bis drei Prozent geben. Die<br />

Zahl der Übernachtung stagniere indes.<br />

„Die Gäste sind beim Geld ausgeben<br />

eben etwas zurückhaltender<br />

geworden.“<br />

Sehr gut läuft der Städtetourismus,<br />

schätzt die Tourismus-Chefin ein.<br />

Der Städte- und Kulturtourist sei der<br />

verbessern und neue, dauerhafte Allianzen<br />

zu schmieden. Das sind die<br />

Kommunen: Altenburg, Arnstadt,<br />

Artern, Bad Blankenburg, Bad Langensalza,<br />

Bad Salzungen, Eisenberg,<br />

Gotha, Greiz, Ilmenau, Leinefelde-<br />

Worbis, Meiningen, Mühlhausen,<br />

Nordhausen, Pößneck, Rudolstadt,<br />

Saalfeld, Schleiz, Schmalkalden,<br />

Schmölln, Sondershausen, Sömmerda,<br />

Suhl, Zeulenroda. Die Bandbreite<br />

der entwickelten und umgesetzten<br />

Projekte reicht dabei von der<br />

Verbesserung der Parksituation über<br />

ein effektives Ladenleerstandsmanagement<br />

bis zur Entwicklung eines<br />

multifunktionalen "Wirtschafts- und<br />

Erlebnisraumes Innenstadt". Der<br />

Wettbewerb "IQ - Innenstadt mit<br />

Qualität" dient dazu, für alle Thüringer<br />

Kommunen Nachahmungsprojekte<br />

zu kreieren. Sie können sich<br />

über unser Netzwerk im Newsletter<br />

"Innenstadtbelebung aktuell" infor-<br />

Thüringer Ferienanbieter immer gebrauchen.<br />

40 Anbieter halten das Landfrühstück<br />

bereit. Nach den Vorgaben der<br />

LAG müssen sie täglich eine breite<br />

Auswahl an Lebensmitteln anbieten.<br />

Dazu gehören Brötchen und Brot,<br />

Butter, Käse, Thüringer Wurst, Eier,<br />

Marmelade, Honig, wahlweise Joghurt,<br />

Quark, Müsli oder Kuchen sowie<br />

Saft nach Wunsch, Kaffee, Tee<br />

und Milch. Mindestens fünf Produk-<br />

etwas vermögendere, gebildetere<br />

Kunde. „Der muss nicht so ganz auf<br />

das Geld schauen, wie der klassische<br />

Wanderurlauber im Thüringer<br />

Wald.“ Grönegres weiß, dass Thüringen<br />

auf absehbare Zeit nicht das typische<br />

Ersturlaubs-Land werden<br />

wird. „Den Haupturlaub verbringt<br />

man im Hochgebirge oder an der<br />

See. Unsere Region mit dem Städteprofil<br />

ist die klassische Zweiturlaubsregion,<br />

in der man einen Kurzurlaub<br />

verbringt.“ In diesem Jahr<br />

soll deshalb versucht werden, mit<br />

neuen Angeboten neue Gästegruppen<br />

zu mobilisieren. Das reicht vom<br />

GPS-Wandern bis zum Aktiv-Urlaub<br />

für den Fitness bewussten Gast.<br />

Ein wichtiger Aspekt sei, dass<br />

Thüringen in der Mitte Deutschlands<br />

liegt. „Vielen ist nicht klar, dass wir<br />

innerhalb von höchstens vier Stunden<br />

aus jeder Ecke der Bundesrepublik<br />

erreichbar sind", sagt Grönegres.<br />

Also denn, auf nach Thüringen.<br />

Städtenetzwerk verbessert Innenstadt-Qualität<br />

mieren. Diesen finden Sie unter<br />

www. th-online.de. Die Erfolgsbeispiele<br />

in unserem 24-Städtenetzwerk<br />

machen vor allem deutlich: es<br />

lohnt sich, die Chancen zu nutzen<br />

und neue öffentlich-private Partnerschaften<br />

zu schmieden.<br />

Hausgemachtes Frühstück<br />

te müssen aus Thüringen stammen.<br />

Portionspackungen sind tabu.<br />

Ein Aufsteller auf dem Tisch soll<br />

Auskunft darüber geben, von wem<br />

die heimischen Erzeugnisse stammen.<br />

Gedacht ist auch daran, den<br />

Gästen beim Abschied ein kleines<br />

Päckchen mit heimischen Erzeugnissen<br />

mit auf den Weg zu geben.<br />

Auf dass sie Geschmack an Thüringer<br />

Erzeugnissen finden - und am<br />

Wiederkommen.

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