thüringen 01-05
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TITELTHEMA<br />
Impulse der Wirtschaft<br />
Forschung und Technologie für innovative Systeme als Wirtschaftsmotor<br />
Haupt-, Reinraum- und Laser-Technik-Gebäude des IPHT (v.l.n.r)<br />
„Forschung und Technologie für innovative<br />
Systeme“ hat sich das<br />
Jenaer Institut für Physikalische<br />
Hochtechnologie (IPHT) als Slogan<br />
auf seine Fahnen geschrieben. Eingebettet<br />
in den Wissenschaftscampus<br />
Beutenberg, der nach Worten<br />
von IPHT-Direktor Prof. Dr. Hartmut<br />
Bartelt enorme Synergien schafft,<br />
realisiert die außeruniversitäre Forschungseinrichtung<br />
Projekte auf den<br />
Gebieten Magnetik/Quantenelektronik,<br />
Optik, Mikrosysteme und Lasertechnik.<br />
Auf der Basis moderner Mikro-<br />
und Nanostrukturtechnik sowie<br />
spezifischer Dünnschicht-Technologien<br />
bearbeiten die Forscher dazu<br />
ein breit gefächertes Feld an Themen.<br />
Ihre Erkenntnisse setzen sie<br />
dann gezielt um und kooperieren dabei<br />
mit nationalen wie internationalen<br />
Partnern. Ergebnis sind neue<br />
Produkte in so attraktiven Zukunftsfeldern<br />
wie der Mess- und Sensorsowie<br />
der Informationstechnik, in<br />
der Biotechnologie und der Medizintechnik<br />
sowie in der Verkehrs- und<br />
Energietechnik.<br />
Die Ergebnisse der Arbeit der Jenaer<br />
Wissenschaftler stoßen nicht nur<br />
international auf große Resonanz.<br />
Vielmehr errangen sie bereits fünf<br />
Mal - und das in der erst zehnjährigen<br />
Geschichte dieser Ehrung - den<br />
Thüringer Forschungspreis. Zuletzt<br />
den des Jahres 2004 für Grundlagenforschung,<br />
und zwar für so genannte<br />
supraleitende Quantenbits<br />
(Qubits) als Grundbausteine künftiger<br />
Quantencomputer. Solcher völlig<br />
neuen Gerätekonzepte und Algorithmenstrukturen<br />
bedarf es, um komplizierte<br />
Rechengänge lösen zu können,<br />
die mit herkömmlichen Computern<br />
nicht möglich sind. Dazu gehört<br />
beispielsweise das Modellieren<br />
großer Biomoleküle.<br />
Auszeichnungen wie der Thüringer<br />
Forschungspreis - zumal von einer<br />
international besetzten Jury vergeben<br />
- seien eine besondere Anerkennung<br />
der Leistungen der Mitarbeiter,<br />
betont Prof. Bartelt, aber nicht minder<br />
wichtig für die Außenwirkung.<br />
Schließlich komme das Budget von<br />
aktuell rund 15 Millionen Euro<br />
knapp zur Hälfte vom Land Thüringen.<br />
„Auf diese Weise können wir -<br />
auch gegenüber der Bevölkerung -<br />
dokumentieren, dass die in uns investierten<br />
Steuergelder gut angelegt<br />
Strukturherstellung durch nasschemische Ätzprozesse im Reinraum, wie sie<br />
für verschiedene Aufgaben in der Quantenelektronik, in der Optik oder bei<br />
den Mikrosystemen erforderlich ist.<br />
sind.“ Nicht zu vergessen das Interesse,<br />
das solche Ehrungen bei Unternehmen<br />
wecke, „die uns vorher<br />
nicht im Visier hatten“, macht der<br />
Wissenschaftler einen weiteren<br />
Aspekt deutlich. Und die sich - das<br />
Umfeld schätzend - möglicherweise<br />
in Jena ansiedeln, so neue Arbeitsplätze<br />
schaffen und den Wirtschaftsstandort<br />
sichern.<br />
„Es reicht nicht, dass man gut ist, es<br />
muss auch erkennbar sein.“ Diese<br />
Sentenz will Prof. Dr. Bartelt über<br />
sein Institut hinaus auch auf den<br />
vielzitierten „Leuchtturm Jena“ bezogen<br />
wissen. „Von dem befeuern<br />
wir einen Strahl“, sagt er mit Blick<br />
auf das am Standort dicht geknüpfte<br />
Netz von Forschungsinstituten,<br />
Hochschulen und Unternehmen. In<br />
diesem „Strahlenbündel“ leuchtet<br />
das IPHT, dessen Wurzeln bis in die<br />
50er Jahre zurückreichen, seit Anfang<br />
1992 als ein Kooperationspartner<br />
der Industrie mit anwendungsorientierter<br />
Forschung und Entwicklung<br />
sowie deren technische Umsetzung<br />
in ausgewählten Bereichen.<br />
Das IPHT kann für sich in Anspruch<br />
nehmen, wichtige Impulse für Innovationen<br />
und damit letztlich auch für<br />
die wirtschaftliche Entwicklung<br />
Thüringens gegeben zu haben. Über<br />
die Forschungspreise hinaus lässt<br />
sich das unter anderem auch an<br />
mehreren Ausgründungen aus dem<br />
Institut festmachen.<br />
Alle vier - zuvor an drei Standorten<br />
in Jena verstreute - Forschungsbereiche<br />
sind seit September 2003 auf<br />
dem Beutenberg-Campus konzentriert.<br />
Etwa 34 Millionen Euro flossen<br />
in die Sanierung des Laser-Technik-Gebäudes<br />
sowie in den Neubau<br />
des Reinraum- und des Hauptgebäudes.<br />
Weitere rund 20 Millionen Euro<br />
investierte das IPHT in seine<br />
hochmoderne technische Ausstattung.<br />
Damit wurden nicht nur die Arbeits-<br />
und Lebensbedingungen der<br />
aktuell rund 210 Mitarbeiter - 70<br />
Prof. Dr. Hartmut Bartelt<br />
IPHT-Direktor<br />
„Die Kombination aus Forschungsexzellenz<br />
und Anwendungskompetenz<br />
hat Tradition in Thüringen<br />
und ist die richtige Basis für die<br />
Beherrschung der technischen<br />
Herausforderungen von heute und<br />
morgen. Das IPHT bietet seinem<br />
Umfeld Forschungsergebnisse und<br />
Technologien für innovative Systemanwendungen<br />
in der Mess- und<br />
Sensortechnik, in der Informationstechnik,<br />
in der Biotechnologie<br />
und Medizintechnik sowie in der<br />
Prozess- und Energietechnik. Damit<br />
stärkt das IPHT als wichtiger<br />
Bestandteil der Thüringer Forschungslandschaft<br />
die Technologie-orientierteWirtschaftsentwicklung<br />
in der Region und ist<br />
gleichzeitig attraktiver Partner auf<br />
seinen Arbeitsgebieten für nationale<br />
und internationale Kooperationen.“<br />
mehr als beim Start des Institutes<br />
1992 - ungleich attraktiver. Vielmehr<br />
ermöglicht diese Konzentration nach<br />
Worten Prof. Bartelt's eine optimale<br />
interdisziplinäre Kooperation der<br />
verschiedenen Arbeitsgruppen und<br />
nicht zuletzt wissenschaftliche<br />
Wechselwirkungen zu den anderen<br />
auf dem Beutenberg-Campus ansässigen<br />
Einrichtungen.<br />
Kontakt:<br />
Institut für Physikalische<br />
Hochtechnologie e.V.<br />
Albert-Einstein-Straße 9<br />
07745 Jena<br />
Tel.: +49 (0)3641 20600-20<br />
Fax: +49 (0)3641 20600-99<br />
E-Mail: institut@ipht-jena.de<br />
Internet: www.ipht-jena.de<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
THÜRINGEN MÄRZ 20<strong>05</strong><br />
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