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Lesestoff-Jahresausgabe 2012 - GamersGlobal

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User-Meinung: Quo vadis MMORPG<br />

Die Action lenkt von keiner Geschichte ab<br />

Von GG-User Ultrabonz – veröffentlicht am 7. Mai <strong>2012</strong> | <strong>GamersGlobal</strong>.de: Onlineversion lesen<br />

Ich habe mir gerade den Trailer zu Resident Evil: Operation Racoon City angesehen.<br />

Ist euch schon mal aufgefallen, wie gut moderne Videospiele Action inszenieren Viele<br />

der Actionszenen übertreffen locker jeden Hollywood-Streifen.<br />

Was man heute als Gamer in Sachen Action geliefert<br />

bekommt, ist einzigartig in der Geschichte der<br />

Unterhaltungsindustrie. Das muss auch der Grund sein,<br />

warum mir in letzter Zeit Actionfilme geradezu langweilig<br />

vorkommen. Klar, in Filmen sind es meist immer<br />

noch echte Schauspieler, die die Szenen spielen, während<br />

Spiele sich voll und ganz auf Computertechnologie<br />

verlassen. Was in Filmproduktionen als Spezialeffekt gilt<br />

ist hier der Film an sich. Aber dennoch gefällt mir die<br />

Action in Spielen inzwischen weit besser als in Filmen.<br />

Wer braucht schon echte Schauspieler, wenn man mit<br />

computergenerierten Szenen weitaus packendere und<br />

intensivere Resultate erzielen kann Letzten Endes ist<br />

beides nicht real.<br />

Action total – Geschichte banal<br />

Leider hat diese Entwicklung meiner Meinung nach auch<br />

seine Schattenseiten. Die Spieleindustrie hat sich in den<br />

letzten Jahren fast ausschließlich auf rasante Action konzentriert.<br />

Emotionale Aspekte wie Liebe und Freundschaft,<br />

Verlust oder Dinge wie Sehnsucht oder Einsamkeit<br />

blieben dabei auf der Strecke. Das letzte Spiel, das<br />

mich echt berührt hat, war Grim Fandango von Lucas<br />

Arts. Das war vor über zehn Jahren. Dabei glaube ich,<br />

dass Spiele sehr wohl emotional berühren können, genauso<br />

wie Filme. Aber das Talent dazu scheint in der<br />

Branche weder vorhanden noch gefragt zu sein. Natürlich<br />

geht es in den meisten Spielen in erster Linie um die<br />

Action. Es ist nun mal schwierig, die Verliebtheit eines<br />

Charakters in interessantes und forderndes Gameplay zu<br />

integrieren. Zudem verkauft sich Action am besten, das<br />

ist bei Filmen ja nicht anders. Und dennoch wünschte<br />

ich mir, dass Spiele öfter auch Gefühle vermittelten und<br />

nicht nur pure Action. Am besten geht das bei Horror<br />

bzw. Survival Horror Spielen. Angst ist eine Emotion,<br />

die sich in Spielen sehr gut umsetzen lässt, vielleicht<br />

sogar besser als in Filmen. Aber wir Menschen kennen<br />

noch weit mehr Emotionen als nur die Angst. Bei GTA<br />

4 empfand ich Dwayne Forge als wirklich gelungenen<br />

Charakter. Ein Ex-Gangster mit schwieriger Kindheit, der<br />

aus dem Knast kommt und mit Depressionen zu kämpfen<br />

hat, weil es die Welt, in der er vor seiner Verhaftung<br />

gelebt hat, so nicht mehr gibt. Dwayne war einer der einzigen<br />

wirklich interessanten Charaktere im ganzen Spiel<br />

(Nico Bellic war einfach nur ein Idiot) und auch einer<br />

der einzigen, die mir nicht egal waren. Sowas möchte<br />

ich öfters erleben. An sowas erinnere ich mich.<br />

Sterile Heldentypen<br />

Die Helden der meisten Spiele sind leider viel zu heldenhaft<br />

und eindimensional. Warum zum Beispiel wird der<br />

Protagonist von Driver San Francisco nicht zum Alkoholiker,<br />

nachdem er seine übernatürlichen Kräfte entdeckt<br />

Mich jedenfalls würde das ziemlich belasten, wenn ich<br />

einfach so in andere Körper „switchen“ könnte. Er hingegen<br />

freut sich über die neugewonnene Fähigkeit, als<br />

wäre es das Natürlichste der Welt. Driver SF ist für mich<br />

das beste Beispiel eines Spiels, dass zu Beginn riesiges<br />

storytechnisches Potential aufbaut, und dann ein paar<br />

Minuten später alles wieder zunichte macht. Ein weiteres<br />

Beispiel ist Mass Effect 1.<br />

<strong>Lesestoff</strong> 4/<strong>2012</strong> Die Action lenkt von keiner Geschichte ab Seite 103

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