ACA Info September-Oktober 2013 - Austrian Cockpit Association
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Technik<br />
PANS-OPS, die wesentlich geringere<br />
Werte enthält.<br />
Was soll geschehen<br />
1. Piloten und Fluglotsen sollten<br />
ihre Verpflichtung zur Anwendung<br />
von temperaturbedingten<br />
Höhenkorrekturen<br />
lückenlos wahrnehmen und<br />
sich gegenseitig darüber informieren.<br />
Anmerkung: Die gegenseitige <strong>Info</strong>rmation<br />
ist derzeit nicht von den<br />
ICAO-Vorschriften gefordert, ist aber<br />
erlaubt und sinnvoll. Wo die Frequenzbelastung<br />
schon so hoch ist,<br />
dass der zusätzliche <strong>Info</strong>rmationsfluss<br />
Probleme ergeben könnte, sollte<br />
die zuständige Behörde ein Safety<br />
Risk Assessment durchführen und<br />
entsprechende Maßnahmen umsetzen,<br />
die den notwendigen Sicherheitsstandard<br />
gewährleisten.<br />
2. Piloten sollten die Faustregel<br />
der PANS-OPS (Höhenkorrektur<br />
um 4 % der Höhendifferenz<br />
pro 10°C Temperaturabweichung)<br />
nur bis zu der festgelegten<br />
Flugplatztemperatur von<br />
–15°C anwenden. Für tiefere<br />
Temperaturen sollte die Tabelle<br />
verwendet werden, die Höhenintervalle<br />
von bis zu 5000<br />
Fuß und Flugplatztemperaturen<br />
bis zu –50 °C abdeckt.<br />
Anmerkung: Bei einer Temperatur-<br />
Inversion (erkennbar dadurch, dass<br />
die Temperaturdifferenz zu ISA in<br />
der aktuellen Flughöhe wesentlich<br />
geringer ist als am Flugplatz) ist das<br />
Anwenden der vollen Höhenkorrektur<br />
ein „Irren auf der sicheren Seite“.<br />
Sollte die Temperaturdifferenz zu ISA<br />
in der aktuellen Flughöhe wesentlich<br />
höher sein, wäre ein höherer Korrekturwert<br />
zu überlegen, insbesondere<br />
wenn tatsächlich knapp über Hindernisse<br />
oder Terrain geflogen werden<br />
muss.<br />
3. Piloten und Fluglotsen sollten<br />
Probleme mit den anzuwendenden<br />
Verfahren und Zwischenfälle<br />
per Safety Occurrence<br />
Report melden.<br />
IFALPA versucht derzeit sowohl in<br />
ICAO-, als auch in Eurocontrol-Gremien<br />
eine Anpassung der gültigen<br />
Verfahren zu erreichen. Bis dahin<br />
sind gutes Wissen über die Problematik<br />
und die empfohlenen Verfahren,<br />
sowie „common sense and good<br />
airmanship“ gefragt.<br />
Mögliche Phraseologie:<br />
Pilot: UNABLE TO DESCEND TO NNNN<br />
FEET DUE TO LOW TEMPERATURE.<br />
WE NEED AT LEAST N+++ FEET INDI-<br />
CATED ALTITUDE<br />
Pilot: PASSING [INITIAL APPROACH<br />
FIX or INTERMEDIATE FIX or WAY-<br />
POINT], INDICATED ALTITUDE N+++<br />
FEET DUE TO LOW TEMPERATURE<br />
Controller: ALTITUDE CORRECTION<br />
DUE TO LOW TEMPERATURE HAS<br />
BEEN APPLIED<br />
Heinz Frühwirth<br />
Quellen:<br />
••<br />
ICAO Doc8168 PANS-OPS, Vol. I<br />
••<br />
ICAO Doc4444 PANS-ATM<br />
••<br />
ICAO Doc7488 Manual on International<br />
Standard Atmosphere<br />
••<br />
IFALPA Policies PANS-OPS and-<br />
PANS-ATM<br />
Piloten wissen:<br />
„Vom Hoch ins Tief geht’s<br />
schief!“<br />
Hat man am Höhenmesser einen<br />
bestimmten Druckwert eingestellt,<br />
dann ist man in einem Bereich<br />
mit hohem Luftdruck geometrisch<br />
gemessen höher und in einem<br />
Bereich mit niedrigem Luftdruck<br />
tiefer. Reiseflughöhen, die auf den<br />
Standardwert von 1013,25 hPa<br />
(QNE) beruhen, heißen Flight Level<br />
und ermöglichen das Einhalten eines<br />
konstanten Abstands zwischen<br />
verschiedenen Flugzeugen (Höhenstaffelung).<br />
Der „lowest usable<br />
flight level“ ist von der Flugsicherung<br />
bzw. vom Piloten so fest zu<br />
legen, dass bei niedrigem Luftdruck<br />
der Sicherheitsabstand über dem<br />
Terrain und über Hindernissen<br />
gewährleistet ist.<br />
<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 17