Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim

Johann Sebastian Bach Unter Johann Sebastian Bachs Ouvertürensuiten
fällt die zweite durch ihre Besetzung mit einer Soloflöte
auf. Ansonsten steht sie in einer damals in Deutschland
lebendigen Tradition, in der sich bald ein formales Muster ausbildete.
Nach einer Ouvertüre im französischen Stil erklingen in
freier Folge Tanzsätze wie Sarabande oder Menuett.
Johannes Brahms Dem stilisierten Tanz hat sich auch Johannes
Brahms gewidmet. Ursprünglich für Klavier geschrieben
und erst später orchestriert, entwirft Brahms in seinen Ungarischen
Tänzen eine volkstümliche Kunstmusik. Obwohl Brahms
die Tänze nur als Bearbeitungen ansah, basieren sie lediglich
zum Teil auf Originalmelodien. Vielmehr adaptieren sie einen
als ungarisch empfundenen Stil und vermischen ihn mit artifizieller
Gestaltung.
Alexander Borodin Ähnlich sind die Polowetzer Tänze von
Alexander Borodin zu sehen, die Teil seiner Oper Fürst Igor sind.
Dort gerät die Titelfigur in die Hände der Polowetzer, die zu
Igors Unterhaltung Tänze aufführen. Borodin verleiht ihnen
dabei lokales Kolorit, indem er sich originaler Melodien bedient,
diese jedoch wie Brahms kompositorisch durchformt.
Leonard Bernstein In Leonard Bernsteins West Side Story
spielt Tanz eine zentrale Rolle. Die Symphonic Dances stellen
jedoch keine Aneinanderreihung verschiedener Musicalnummern
dar, sondern sind neu orchestrierte Fassungen einiger
Tänze. Entstanden während der Filmadaption, sind sie ein
Gemeinschaftswerk verschiedener Orchestratoren unter Bernsteins
Leitung.