hauspost - Heimkehr-Hannover.de
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STADTTEIL IM FOKUS<br />
Bezirksbürgermeisterin seit 2006 <strong>de</strong>n kleinsten<br />
Stadtteil <strong>de</strong>s Stadtbezirks Döhren-Wülfel betreut.<br />
„Umso wichtiger ist es, dass die Genossenschaft<br />
<strong>Heimkehr</strong> mit ihren Wohnungen auch gut bezahlbaren<br />
Wohnraum bietet.“<br />
Die Liebrechtstraße hatte in Waldheim von jeher beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung. Nicht nur, dass hier die ersten<br />
Häuser entstan<strong>de</strong>n. Am Anfang <strong>de</strong>r Straße konzentrierten<br />
sich schon immer die wenigen Geschäfte, die<br />
<strong>de</strong>r Stadtteil zu bieten hat. Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Anwohner<br />
erinnert sich vielleicht noch daran, dass hier<br />
einmal die Fleischerei Ahrberg, die Drogerie Rook<br />
o<strong>de</strong>r das Haushaltswarengeschäft Miehe beheimatet<br />
waren. Sogar eine kleine Tankstelle, Fisch- und Fahrradhändler,<br />
ein Reformhaus und natürlich die Postfiliale,<br />
für <strong>de</strong>ren Erhalt die Anwohner in <strong>de</strong>n neunziger<br />
Jahren ebenso zäh wie vergeblich kämpften, gab es<br />
hier einmal. Immerhin blieb eine Postagentur übrig.<br />
ENG VERBUNDEN<br />
VORLÄUFER DER HEIMKEHR<br />
GRÜNDETE DIE GARTENVORSTADT<br />
WALDHEIM<br />
Glaubt man <strong>de</strong>r Anekdote <strong>de</strong>s Heimatforschers<br />
Helmut Zimmermann, dann entstand die I<strong>de</strong>e für <strong>de</strong>n<br />
Stadtteil Waldheim vor 110 Jahren eher zufällig: Bei<br />
einer Vorstandssitzung <strong>de</strong>s Beamten-Wohnungsbau-<br />
Vereins in einer Kneipe. Der Verein, <strong>de</strong>r sich zum Ziel<br />
gesetzt hatte, <strong>de</strong>r Wohnungsnot <strong>de</strong>r Beamten von<br />
Post, Polizei, Reichsbahn und an<strong>de</strong>ren Behör<strong>de</strong>n ein<br />
En<strong>de</strong> zu bereiten, war auf <strong>de</strong>r Suche nach günstigem<br />
Bauland. Ein geschäftstüchtiger Makler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
Gespräch gelauscht hatte, bot <strong>de</strong>n Männern sogleich<br />
die Grundstücke am „Döhrener Bruch“ an. Schon wenig<br />
später begann <strong>de</strong>r 1890 gegrün<strong>de</strong>te Verein dort<br />
mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Gartenvorstadt Waldheim. Zwischen<br />
1901 und 1914 entstand <strong>de</strong>r Bereich zwischen Liebrecht-<br />
und Bran<strong>de</strong>nsteinstraße. Bis 1925 entstan<strong>de</strong>n<br />
Und seit kurzem gibt es im Schreibwarengeschäft<br />
auch wie<strong>de</strong>r die Möglichkeit, Geld vom Konto <strong>de</strong>r<br />
Postbank abzuheben. Der Stadtteil scheint nicht<br />
nur für seine Bewohner attraktiv, son<strong>de</strong>rn auch für<br />
Gewerbetreiben<strong>de</strong>: Immer wie<strong>de</strong>r ziehen neue Lä<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Lokale in die Liebrechtstraße, die die Anlieger<br />
wohnortnah mit Lebensmitteln und Schreibwaren<br />
versorgen, mit Blumen, Schmuck und Damenmo<strong>de</strong><br />
erfreuen o<strong>de</strong>r eine neue Frisur und Maniküre anbieten.<br />
Vor nicht all zu langer Zeit hat sich in Waldheim<br />
ein neues italienisches Restaurant nie<strong>de</strong>rgelassen.<br />
Hier trinken nicht nur die Einheimischen abends ein<br />
Glas Wein zu Pizza o<strong>de</strong>r Pasta – Gäste aus <strong>de</strong>r ganzen<br />
Stadt können hier die beschauliche Atmosphäre <strong>de</strong>s<br />
Viertels genießen.<br />
nach und nach 80 Wohnungen im Gemeinschaftsbesitz<br />
<strong>de</strong>r Genossenschaft. Die Grundstücke für 70<br />
weitere Eigenheime verkaufte <strong>de</strong>r Verein zunächst an<br />
Mitglie<strong>de</strong>r. Während <strong>de</strong>r Kaiserzeit konnten insgesamt<br />
222 Wohnungen in Waldheim gebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Seit 1910 ist <strong>de</strong>r Stadtteil, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r 1853 erbauten<br />
Bahnlinie nach Göttingen und <strong>de</strong>r 1904 bis 1909 angelegten<br />
Güterumgehungsbahn begrenzt wird, eigenständig.<br />
Bis heute ist <strong>de</strong>r westliche Abschnitt <strong>de</strong>s<br />
Stadtteils <strong>de</strong>r architektonisch reizvollste. Viele <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>nkmalgeschützte Villen, die hier stehen, stammen<br />
noch aus <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>s Beamten-Wohnungsbau-<br />
Vereins.<br />
Mehr über <strong>de</strong>n Stadtteil erfahren Leser im Buch „Döhren – Wülfel von <strong>de</strong>r Urzeit bis heute.“<br />
von Jens Scha<strong>de</strong> (2007)