Bericht des Aufsichtsrates - Ferrostaal
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Bericht des Aufsichtsrates - Ferrostaal
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2005 Geschäftsbericht<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG
Auf einen Blick<br />
Die MAN Gruppe<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> erreichte 2005 mit 90 Mio € das zweitbeste operative Ergebnis der Firmengeschichte.<br />
Das für 2007 geplante Umsatzrenditeziel wurde mit einem ROS von 3,2 % vorzeitig erreicht.<br />
Der Return on Capital Employed verbesserte sich auf 38,1 %.<br />
Der Wertbeitrag erreichte 64 Mio €.<br />
Mio € 2005 2004 Veränd. in %<br />
Auftragseingang 3 077 3 508 – 12<br />
Inland 502 524 – 4<br />
Ausland 2 575 2 984 – 14<br />
Umsatz 2 789 3 185 – 12<br />
Inland 436 490 – 11<br />
Ausland 2 353 2 695 – 13<br />
Auftragsbestand1) 2 358 2 259 4<br />
Mitarbeiter (Anzahl) 1) 4 773 4 679 2<br />
Inland 2 808 2 927 – 4<br />
Ausland 1 965 1 752 12<br />
Veränd. in Mio €<br />
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 90 72 18<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 74 62 12<br />
Ergebnis nach Ertragsteuern 55 55 0<br />
Investitionen 33 36 – 3<br />
Abschreibungen auf Anlagevermögen 21 34 – 13<br />
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 315 – 60 375<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 25 – 14 – 11<br />
Flüssige Mittel1) 373 462 – 89<br />
Finanzsaldo1) 511 494 17<br />
Eigenkapital1) 335 307 28<br />
1) Stichtagswert am<br />
31.12.2005 im<br />
Vergleich zum<br />
31.12.2004
Die MAN Gruppe<br />
MAN ist einer der führenden Engineering-Konzerne in Europa. Als Systemanbieter mit rund 58 000 Mitarbeitern<br />
und den fünf Kernbereichen Nutzfahrzeuge, Industriedienstleistungen, Drucksysteme, Dieselmotoren und<br />
Turbomaschinen ist MAN in 120 Ländern aktiv. 2005 erwirtschaftete MAN einen Jahresumsatz von 14,7 Mrd €.<br />
Auf ihren Märkten hält die MAN Gruppe Positionen unter den Top drei und ist technisch führend. Die MAN-Aktie<br />
zählt als DAX30-Wert zu den Blue Chips an der Börse. engineering the future.<br />
Bereich Profil<br />
Nutzfahrzeuge MAN Nutzfahrzeuge<br />
ist einer der führenden Hersteller von Lkw und Bussen in Europa<br />
und mit Produktionsstandorten in Afrika, Asien und Europa<br />
international präsent.<br />
Industriedienstleistungen MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
ist ein weltweit tätiger Anbieter von Industriedienstleistungen.<br />
Drucksysteme MAN Roland Druckmaschinen<br />
ist weltweit führender Hersteller und Systemanbieter für die<br />
grafische Industrie.<br />
Dieselmotoren MAN B&W Diesel<br />
ist Weltmarktführer bei Zweitakt-Schiffshauptmotoren und<br />
weltweit führender Anbieter von Viertakt-Großdieselmotoren.<br />
Turbomaschinen MAN TURBO<br />
ist einer der weltweit führenden Hersteller für thermische Turbo-<br />
maschinen mit Produktionsstandorten in Deutschland, Schweiz<br />
und Italien.
Produkt-/Leistungsspektrum Kennzahlen (Mio €) 2005 2004<br />
– Lkw von 6 bis 50 t für jeden Einsatz<br />
– Busse für die Linie bis zur Luxusreise<br />
– Komplette Dienstleistungen rund ums Fahrzeug<br />
– Motoren für Fahrzeuge, Schiffe und Industrie<br />
– Transportlösungen, die weltweit spezifische Kundenbedürfnisse<br />
erfüllen.<br />
– Führender Generalunternehmer im internationalen<br />
Anlagenbau in den Bereichen Petrochemie, Öl und<br />
Gas, Kraftwerke, Metallurgie<br />
– Internationaler Dienstleister zur Lieferung von Handelsschiffen<br />
– Logistische Dienstleistung für die Stahl- und Automobilindustrie<br />
– Vertriebs- und Servicepartner für Druck- und<br />
Verpackungsmaschinen<br />
– Weltmarktführer bei Rollenoffsetmaschinen für Zeitungsund<br />
Illustrationsdruck<br />
– Zweitgrößter Anbieter von Bogenoffsetmaschinen für<br />
Verlags-, Werbe- und Verpackungsdruck<br />
– Dienstleistungen und Software-Produkte rund um den<br />
Druck<br />
– Zweitakt-Dieselmotoren für Schiffsantriebe und Kraftwerke<br />
– Viertakt-Dieselmotoren für Schiffsantriebe, Bordstrom-<br />
erzeugung und Kraftwerke<br />
– Viertakt-Diesel-Gas- und Gas-Otto-Motoren für Kraftwerke<br />
und Offshore-Anwendungen<br />
– Abgas-Turbolader<br />
– PrimeServ: After-Sales-Dienstleistungen<br />
– breites Produktprogramm für Entwicklung, Fertigung und<br />
Montage von maßgeschneiderten Anlagen und<br />
Maschinensträngen<br />
– Anwendungen für die Grundstoffindustrie sowie die Ölund<br />
Gasindustrie<br />
– weltweit einzigartiges Zentrum für Zusammenbau und Erprobung<br />
von Anlagensträngen mit Gewichten bis zu 1000 t.<br />
Auftragseingang 9 434 7 589<br />
Umsatz 7 377 6 799<br />
Operatives Ergebnis 469 322<br />
Mitarbeiter* 33 368 33 810<br />
Umsatzrendite ROS (%)<br />
Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />
6,4 4,7<br />
ROCE (%) 17,9 12,6<br />
Auftragseingang 3 077 3 508<br />
Umsatz 2 789 3 185<br />
Operatives Ergebnis 90 72<br />
Mitarbeiter* 4 773 4 679<br />
Umsatzrendite ROS (%)<br />
Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />
3,2 2,3<br />
ROCE (%) 38,1 34,1<br />
Auftragseingang 2 109 1 885<br />
Umsatz 1 738 1 620<br />
Operatives Ergebnis 65 3<br />
Mitarbeiter* 8 832 9 026<br />
Umsatzrendite ROS (%)<br />
Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />
3,7 0,2<br />
ROCE (%) 23,2 0,6<br />
Auftragseingang 2 203 1 872<br />
Umsatz 1 666 1 421<br />
Operatives Ergebnis 117 55<br />
Mitarbeiter* 6 423 6 731<br />
Umsatzrendite ROS (%)<br />
Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />
7,1 3,9<br />
ROCE (%) 26,1 10,9<br />
Auftragseingang 850 675<br />
Umsatz 694 659<br />
Operatives Ergebnis 43 36<br />
Mitarbeiter* 2 476 2 472<br />
Umsatzrendite ROS (%)<br />
Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />
6,2 5,5<br />
ROCE (%) 23,3 15,7<br />
* Anzahl Stand 31. Dezember 2005 bzw. 2004
Inhalt<br />
II Auf einen Blick<br />
III Die MAN Gruppe<br />
02 Unternehmensprofil der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />
04 Aufsichtsrat<br />
05 Vorstand<br />
06 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong><br />
08 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Teilkonzernlagebericht<br />
11 Wirtschaftliches Umfeld<br />
14 Geschäftsverlauf der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
20 Projects & Contracting<br />
26 Services & Logistics<br />
31 Mitarbeiter<br />
34 Risikomanagement<br />
39 Qualitätsmanagement<br />
40 Strategie und Ausblick<br />
Magazin<br />
42 Methanol: Export eines Erfolgsmodells<br />
48 Gegengeschäfte: Neue Märkte erschließen<br />
Finanzbericht<br />
58 Teilkonzernabschluss<br />
90 Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />
91 Glossar<br />
94 Unsere wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften<br />
V Siebenjahresübersicht<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
INHALT<br />
1
2<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
UNTERNEHMENSPROFIL<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Gruppe<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong>, ein Unternehmen der MAN Aktiengesellschaft, ist ein weltweit tätiger Anbieter<br />
von industriellen Dienstleistungen. In unseren Sparten Projects & Contracting sowie<br />
Services & Logistics nehmen wir führende Marktpositionen ein.<br />
Projects & Contracting<br />
Die Sparte Projects & Contracting umfasst die Segmente Industrial Projects und Marine Business.<br />
Hier bündeln wir unsere Geschäfte mit Projektcharakter:<br />
Im Segment Industrial Projects realisieren wir industrielle Großprojekte für unsere Kunden.<br />
Beim Bau schlüsselfertiger Industrieanlagen übernehmen wir als Generalunternehmer die<br />
Projektentwicklung einschließlich der Bereitstellung von Finanzierungskonzepten, in ausgewählten<br />
Fällen auch mit Eigenkapitalbeteiligung, sowie das Projektmanagement. Aktiv sind wir<br />
dabei in den Marktsegmenten Öl und Gas, Petrochemie, Industriekraftwerke, Metallurgie und<br />
zukünftig auch Zellstoff sowie erneuerbare Rohstoffe. Die Basis unseres Erfolges ist neben unserer<br />
langjährigen Erfahrung und unserem weltweiten Netzwerk insbesondere unsere Unabhängigkeit<br />
im Markt: Im Unterschied zu vielen Wettbewerbern sind wir bei der Projektierung und<br />
dem Bau von Industrieanlagen an keine spezifischen Verfahren und Hersteller gebunden. Unseren<br />
Kunden bieten wir auf ihren individuellen Bedarf zugeschnittene Lösungen an und wählen<br />
dazu die jeweils besten Technologien und Produkte aus.<br />
Das Segment Marine Business befasst sich mit der Finanzierung, dem Design, dem Bau<br />
und der Lieferung von Schiffen. Dabei arbeiten wir mit namhaften Werften zusammen. Das<br />
Produktportfolio konzentriert sich auf Spezialschiffe wie etwa leistungsstarke Schlepper und<br />
Doppelhüllentanker. Gemeinsam mit ThyssenKrupp Marine Systems vertreiben wir weltweit<br />
militärische Schiffe. Einen weiteren Tätigkeitsschwerpunkt bildet die Übernahme und Abwicklung<br />
von Gegengeschäftsverpflichtungen, die sich aus diesen Geschäften ergeben. Auf diesem<br />
Gebiet sind wir eines der führenden Unternehmen in Deutschland. Wir differenzieren uns gegenüber<br />
dem Wettbewerb durch unsere Internationalität, profunde Kenntnis der Märkte<br />
und unsere langjährigen Partnerschaften mit privaten und staatlichen Abnehmern.
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
UNTERNEHMENSPROFIL<br />
Services & Logistics<br />
Die Sparte Services & Logistics umfasst die Segmente Equipment Solutions und Supply Chain<br />
Solutions und vereint unser Dienstleistungs- und Logistikgeschäft:<br />
Im Segment Equipment Solutions sind wir Vertriebs- und Servicepartner für namhafte Maschinenhersteller<br />
mit einem Fokus auf Druck-, Verpackungs- und hochwertigen Spezialmaschinen.<br />
Als Systemanbieter agieren wir mit einem breiten Portfolio, das vollständige Wertschöpfungsketten<br />
abdeckt und für das wir unseren Kunden intelligente Finanzierungslösungen anbieten.<br />
Dank unseres langjährigen und intensiven Engagements sind wir mittlerweile der größte herstellerunabhängige<br />
Systemanbieter für grafische Maschinen und Dienstleistungen<br />
in der südlichen Hemisphäre. Daneben entwickeln und realisieren wir komplexe Infrastrukturvorhaben<br />
und liefern dazu auch Verkehrs- und Transportsysteme.<br />
Im Segment Supply Chain Solutions bieten wir unseren Kunden der Stahl- und Automobilindustrie<br />
ganzheitliche Lösungen im Rahmen ihrer Wertschöpfungsketten. Zum einen sind<br />
wir für unsere Geschäftspartner aus der Stahlbranche als Vertriebs- und Beschaffungspartner<br />
tätig, indem wir weltweit Stahlprodukte und NE-Metalle ein- und verkaufen, finanzieren und logistisch<br />
abwickeln. Zum anderen sind wir Partner der Automobilindustrie, für die wir komplexe<br />
Dienstleistungen, wie beispielsweise die Just-in-Sequence-Vormontage von Einzelteilen<br />
zu kompletten Modulen und Systemen übernehmen. In Europa sind wir dafür der führende lieferantenunabhängige<br />
Anbieter. Für die Öl- und Gasindustrie liefern wir Pipelinerohre und Rohrzubehör<br />
und erbringen alle damit zusammenhängenden Dienstleistungen.<br />
Projects & Contracting<br />
Industrial Projects<br />
Petrochemical<br />
Oil and Gas<br />
Power Plants<br />
Metallurgy<br />
Renewable Energies<br />
Pulp and Paper<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />
Marine Business<br />
Navy<br />
Merchant<br />
Offset<br />
Services & Logistics<br />
Equipment Solutions<br />
Printing and<br />
Packaging<br />
Industrial Systems<br />
and Transportation<br />
Serviceplattform und Projektmanagement für die MAN AG<br />
Supply Chain Solutions<br />
Automotive<br />
Materials<br />
Piping<br />
3
4 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
AUFSICHTSRAT – VORSTAND – MANAGEMENT BOARD<br />
Aufsichtsrat<br />
Håkan Samuelsson<br />
Vorsitzender<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> MAN Aktiengesellschaft, München<br />
Dr. jur. Karl-Hermann Lowe<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> Allianz Versicherungs-AG, München<br />
Brigitte Amamoo *<br />
Dipl.-Übersetzerin, Oberhausen (bis 10.03.2005)<br />
Dr.-Ing. Burckhard Bergmann<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />
Stefan Breuer *<br />
kfm. Angestellter, Essen<br />
Murat Büyükgünay *<br />
kfm. Angestellter, Essen (seit 10.03.2005)<br />
Jürgen Hahn *<br />
kfm. Angestellter, Essen<br />
Karlheinz Hornung<br />
Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> MAN Aktiengesellschaft, München<br />
Dr. rer. pol. Klaus von Menges<br />
Mülheim a. d. Ruhr<br />
Klaus M. Patig<br />
Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> Commerzbank Aktiengesellschaft, Frankfurt (Main)<br />
* Von der Belegschaft gewählt
Management Board<br />
Vorstand<br />
Dr. jur. Matthias Mitscherlich<br />
Mülheim a. d. Ruhr<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Jens Gesinn<br />
Essen<br />
Finanzen, Rechnungswesen, Controlling<br />
und Steuern<br />
Helmut Julius<br />
Bottrop-Kirchhellen<br />
Services & Logistics<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Knothe<br />
Essen<br />
Projects & Contracting (seit 01.10.2005)<br />
Dr.-Ing. Axel Wippermann<br />
Essen<br />
Projects & Contracting (bis 31.12.2005)<br />
Management Board<br />
Bernd Ahlmann<br />
Equipment Solutions<br />
Printing and Packaging<br />
Detlef Castro<br />
Supply Chain Solutions<br />
Automotive<br />
Erwin Keutner<br />
Industrial Projects<br />
Petrochemical<br />
Uwe T. Schmidt<br />
Supply Chain Solutions<br />
Materials<br />
Hans-Werner Schwab<br />
Supply Chain Solutions<br />
Materials<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
AUFSICHTSRAT – VORSTAND – MANAGEMENT BOARD<br />
zusätzlich zu den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Generalbevollmächtigter<br />
Direktor<br />
Udo Völker<br />
Projektentwicklung Osteuropa<br />
5
6 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
BERICHT DES AUFSICHTSRATES<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong><br />
Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson,<br />
Vorsitzender<br />
Der Vorstand der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft hat den Aufsichtsrat während <strong>des</strong><br />
Geschäftsjahres 2005 über alle wesentlichen geschäftlichen Ereignisse und Vorhaben <strong>des</strong> Unternehmens<br />
sowie über die wirtschaftliche Lage der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe laufend und umfassend<br />
unterrichtet. Quartalsweise wurde der Aufsichtsrat schriftlich über den aktuellen Geschäftsverlauf<br />
informiert. In zwei Sitzungen hat der Vorstand ausführlich zu wichtigen<br />
Themen, wie z. B. der Unternehmensstrategie, der aktuellen Auftragslage und den zukünftigen<br />
Wachstumsmöglichkeiten, Stellung genommen. Der Ausschuss für Vorstandspersonalien<br />
traf zweimal zusammen.<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005 der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft sowie<br />
der freiwillig erstellte Teilkonzernabschluss nebst Teilkonzernlagebericht sind erstmals von<br />
der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Düsseldorf, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen worden.<br />
Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong> teilgenommen und <strong>Bericht</strong><br />
erstattet. Wir haben von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen.<br />
Auch wir haben nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfungen <strong>des</strong> Jahresabschlusses<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2005 keine
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
BERICHT DES AUFSICHTSRATES<br />
Einwendungen zu erheben. Wir billigen den seitens <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> aufgestellten Jahres- und<br />
Teilkonzernabschluss, die damit festgestellt sind.<br />
Herr Dr.-Ing. Wolfgang Knothe wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 2005 zum Mitglied<br />
<strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> bestellt. Als Vorstand der Sparte „Projects & Contracting“ leitete er im ersten<br />
Schritt das Segment „Marine Business“ (zuständig für Marine- und Handelsschiffe). Ab Januar<br />
2006 trat Herr Dr.-Ing. Knothe die Nachfolge von Herrn Dr.-Ing. Axel Wippermann an und<br />
übernahm damit auch die Leitung <strong>des</strong> Segments „Industrial Projects“. Wir wünschen ihm<br />
viel Erfolg bei den neuen Aufgaben. Zum 31. Dezember 2005 endete die Amtszeit von Herrn<br />
Dr.-Ing. Axel Wippermann als Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> der MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG. Der Aufsichtsrat<br />
dankt ihm für seinen mehr als achtjährigen engagierten und erfolgreichen Einsatz in der<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe.<br />
Mit Ablauf der Hauptversammlung am 10. März 2005 endete die Amtszeit von Frau Brigitte<br />
Amamoo im Aufsichtsrat. Sie gehörte dem Aufsichtsrat als Vertreterin der Arbeitnehmer<br />
seit dem 11. Oktober 1990 an und ist mit Wirkung vom 1. August 2005 im Ruhestand. Wir<br />
danken Frau Amamoo für ihre geleistete Tätigkeit. Gleichzeitig begrüßen wir Herrn Murat<br />
Büyükgünay, der seit dem 10. März 2005 als Arbeitnehmervertreter dem Aufsichtsrat angehört.<br />
Weiterhin danken wir den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe für ihre Leistungen und ihren tatkräftigen Einsatz sowie<br />
den Vertretern der Belegschaft für eine sachliche und konstruktive Zusammenarbeit im Interesse<br />
<strong>des</strong> Unternehmens.<br />
Essen, 8. März 2006<br />
Der Vorsitzende <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong><br />
Håkan Samuelsson<br />
7
8 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
BERICHT DES VORSTANDES<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Dr. jur. Matthias Mitscherlich,<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
2005 war ein erfolgreiches Jahr für MAN <strong>Ferrostaal</strong>. Wir haben es geschafft, unsere Positionen<br />
am Markt zu behaupten und in einigen Bereichen weiter auszubauen. Sowohl unser Projektgeschäft<br />
als auch unsere Serviceaktivitäten haben sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Als<br />
Ergebnis unserer Bemühungen haben wir unser operatives Ergebnis deutlich gesteigert und<br />
unsere erst für 2007 geplanten Umsatzrenditeziele bereits 2005 übertroffen. Dies ist uns gelungen,<br />
obwohl sich der Umsatz vor allem aufgrund verzögerter Projektabrechnungen reduziert<br />
hat.<br />
Im Projektgeschäft haben wir die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt.<br />
Besonders hervorzuheben ist die Inbetriebnahme der weltgrößten Methanolanlage<br />
in Trinidad, die wir in Rekordbauzeit – drei Monate vor dem vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin<br />
– an den Kunden übergeben konnten. Gleichzeitig haben wir einen Großauftrag<br />
zum Bau einer Methanolanlage in Oman erhalten und konnten dadurch unser petrochemisches<br />
Projektkonzept von Trinidad erfolgreich auf die arabische Halbinsel übertragen.<br />
Unsere Serviceaktivitäten haben sich 2005 ebenfalls erfreulich entwickelt. Im Maschinengeschäft<br />
haben wir unsere Kostenstrukturen verbessert und gleichzeitig unsere führende<br />
Marktposition als unabhängiger Dienstleister für die Druckerei- und Verpackungsindustrie<br />
gestärkt. Im Bereich Materials haben wir die Grundlage geschaffen, um das bestehende<br />
Dienstleistungskonzept für Stahllogistik zu erweitern. In Zukunft wollen wir in diesem
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
BERICHT DES VORSTANDES<br />
Bereich durch eine Modifizierung <strong>des</strong> Geschäftsmodells zunehmend nur noch die durch<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung und nicht mehr im vollen Umfang die Umsätze der<br />
dabei bewegten Waren abbilden.<br />
Seit Oktober 2005 tritt MAN <strong>Ferrostaal</strong> mit einer geänderten Unternehmensstruktur im<br />
Markt auf. Diese beruht auf zwei Säulen: der Sparte Projects & Contracting für unser Projektgeschäft<br />
und der Sparte Services & Logistics für unsere Serviceaktivitäten. Das neue Zwei-<br />
Spartenmodell erlaubt eine stärkere strategische Fokussierung und dient einer verständlicheren<br />
Außendarstellung unseres Unternehmens.<br />
Wir haben das vergangene Jahr genutzt, um weitere wesentliche Schritte für einen nachhaltig<br />
erfolgreichen Kurs unseres Unternehmens zu schaffen. So konnten wir unsere Stellung innerhalb<br />
der MAN Gruppe stärken und unsere Dienstleistungen als integralen Bestandteil in den<br />
zukünftigen Geschäftskonzepten <strong>des</strong> Konzerns etablieren. Die MAN Gruppe entwickelt sich<br />
von einem Exportunternehmen zu einem international tätigen Konzern. Dabei werden wir<br />
unsere internationalen Marktpositionen zum Nutzen <strong>des</strong> Gesamtkonzerns einsetzen. Unsere<br />
weltweiten Kontakte und unser Länder-Know-how ermöglichen es uns, unseren Schwestergesellschaften<br />
weltweit die Türen in neue Märkte zu öffnen und dadurch die Internationalisierung<br />
der MAN Gruppe entscheidend voranzutreiben. Dadurch schaffen wir Mehrwert<br />
für die MAN und können gleichzeitig im Verbund mit den Schwestergesellschaften neue<br />
Geschäftsmöglichkeiten für unseren Teilkonzern auftun. In Projektentwicklung und<br />
Projektmanagement nehmen wir führende Positionen ein. Auf diesen Gebieten wollen wir<br />
uns als Kompetenzzentrum der MAN etablieren und unseren Konzernschwestern unser<br />
Methodenwissen und die damit zusammenhängenden Kompetenzen zugänglich machen.<br />
2005 haben wir unser 75-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Von den Anfängen bis heute haben<br />
wir uns sehr stabil entwickelt und stets profitabel gearbeitet. Seit unserer Unternehmensgründung<br />
haben wir uns von einem Handelshaus zu einem internationalen Anbieter<br />
komplexer Industriedienstleistungen entwickelt. Diese Erfolgsgeschichte möchten wir auch<br />
in den kommenden Jahren fortsetzen.<br />
Für 2006 haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Wir wollen unser Ergebnis erneut steigern<br />
und unsere Renditen nochmals verbessern. Dabei verfolgen wir eine klare Strategie, die<br />
in ihrem Kern auf profitables Wachstum ausgerichtet ist. Leitgedanke unserer Strategie ist<br />
die ausschließliche Fokussierung auf zukunftsfähige und Erfolg versprechende Geschäftsgebiete.<br />
Im Projektgeschäft wollen wir wachsen, indem wir bewährte Geschäftsmodelle weiterentwickeln<br />
und auf neue Segmente und Absatzmärkte übertragen. Die Wachstumschancen<br />
für unser Servicegeschäft sind ebenfalls viel versprechend. Hier werden wir durch zusätzliche<br />
strategische Partnerschaften in neue Marktsegmente vordringen. Gleichzeitig werden wir unser<br />
Dienstleistungsangebot entsprechend den Bedürfnissen unserer Kunden ausweiten. Wir<br />
sind überzeugt, dass MAN <strong>Ferrostaal</strong> sich mit dieser Strategie auf dem richtigen Weg befindet<br />
und die Erwartungen der MAN Gruppe und ihrer Aktionäre erfüllen wird.<br />
Essen, 1. März 2006<br />
Der Vorsitzende <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Dr. jur. Matthias Mitscherlich<br />
9
Teilkonzern-<br />
lagebericht<br />
Das Geschäftsjahr 2005 verlief für die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe erfolgreich:<br />
Wir haben das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens<br />
erzielt und einen Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von<br />
90 Mio € erwirtschaftet. Der Return on Capital Employed lag bei 38,1 %,<br />
der Return on Sales bei 3,2 %.
Die Wachstumsimpulse<br />
für unser Geschäft<br />
kamen<br />
hauptsächlich<br />
aus dem außereuropäischen<br />
Ausland.<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Robuste Entwicklung der Weltwirtschaft<br />
Die Weltwirtschaft wuchs im Jahr 2005<br />
nach derzeitigen Schätzungen um 4,3 %<br />
und setzte damit ihre seit drei Jahren andauernde<br />
Expansion fort. Im Jahresverlauf zeigte<br />
sich die weltweite Konjunkturentwicklung<br />
robust gegenüber dämpfenden Effek-ten wie<br />
den Wirbelstürmen „Katrina“ und „Rita“ und<br />
trotzte historischen Höchstpreisen für Rohöl<br />
und Erdgas. Triebfedern <strong>des</strong> Wachstums waren<br />
neben der starken Binnennachfrage in<br />
den USA und dem erfreulichen Aufschwung<br />
Japans insbesondere die hohen Wachstumsraten<br />
in China, in Teilen Osteuropas, im Nahen<br />
und Mittleren Osten sowie in einigen lateinamerikanischen<br />
Ländern. Da einige<br />
dieser Länder zu den Kernmärkten der MAN<br />
<strong>Ferrostaal</strong> gehören, konnten wir an deren<br />
Wachstum partizipieren.<br />
Welt<br />
Eurozone<br />
Deutschland<br />
USA<br />
China<br />
Reales Wachstum BIP in %<br />
-2 0 2 4 6 8 10 12<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2,5<br />
3,8<br />
4,3*<br />
0,7<br />
2,1<br />
1,3<br />
– 0,2<br />
1,6<br />
0,9<br />
2,7<br />
4,2<br />
3,5<br />
* aktuelle Schätzung<br />
Leichte Besserung im Euroraum<br />
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
10,0<br />
10,1<br />
9,9<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
der Eurozone lag zwar mit 1,3 % Wachstum<br />
immer noch unter dem weltweiten Durchschnitt,<br />
gewann aber an Dynamik. Die Lage<br />
der Industrie verbesserte sich aufgrund<br />
zunehmender Auftragseingänge. Getragen<br />
wurde das Wachstum vor allem von einer dynamischen<br />
Auslandsnachfrage nach Investitionsgütern.<br />
Europäische Exporte profitierten<br />
hierbei von einem im Jahresverlauf<br />
schwächer werdenden Euro. Die niedrigen<br />
Zinsen für langfristiges Kapital beeinflussten<br />
die konjunkturelle Entwicklung Europas<br />
ebenfalls positiv.<br />
Verhaltene Entwicklung in Deutschland<br />
In Deutschland zeigte sich im vergangenen<br />
Jahr ein verhaltener Aufwärtstrend. Das<br />
Bruttoinlandsprodukt stieg im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 0,9 %. Ausgelöst wurde dieser<br />
leichte Aufschwung hauptsächlich durch<br />
Impulse aus dem Ausland und der insgesamt<br />
positiven Weltkonjunktur. Die Abwertung<br />
<strong>des</strong> Euro gegenüber dem US-Dollar hat die<br />
Wettbewerbssituation deutscher Unternehmen<br />
zusätzlich verbessert. Exporte konnten<br />
um 7,5 % zulegen, während die Binnennachfrage<br />
und der private Konsum in Deutschland<br />
weiterhin gering ausfielen und das<br />
Wachstumstempo bremsten. Dennoch gibt<br />
es Indizien dafür, dass die deutsche Konjunktur<br />
ebenfalls wieder nachhaltig an Fahrt<br />
gewinnt. Dies spiegelt sich auch in<br />
den Indizes zum deutschen Geschäftsklima<br />
wider, die sich in den letzten Monaten <strong>des</strong><br />
Jahres spürbar verbesserten.<br />
11
12<br />
2005 konnten<br />
wir von der<br />
positiven Marktentwicklung<br />
<strong>des</strong> weltweiten<br />
Großanlagenbaus<br />
profitieren.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
1 2<br />
Großanlagenbau mit Rekordjahr<br />
Für den deutschen Großanlagenbau verlief<br />
das vergangene Jahr sehr erfolgreich. So<br />
verzeichneten die hiesigen Unternehmen<br />
im Zeitraum Juli 2004 bis Juni 2005 Auftragseingänge<br />
von 19,1 Mrd € (Vorjahr:<br />
17,4 Mrd €). Im weiteren Verlauf <strong>des</strong> Jahres<br />
2005 behielt das Geschäft ein ähnlich hohes<br />
Niveau. Die positive Entwicklung wurde im<br />
Wesentlichen von Auftragseingängen aus<br />
dem Ausland gestützt. Diese stiegen bezogen<br />
auf das Gesamtjahr um 9 % und beliefen<br />
sich auf insgesamt 15,6 Mrd €.<br />
Die wichtigsten Kunden waren die<br />
Öl- und Gasförderländer <strong>des</strong> Nahen und<br />
Mittleren Ostens, die in den Ausbau ihrer<br />
Förderkapazitäten investierten. Zu den größten<br />
Abnehmern zählten der Iran und Saudi-<br />
Arabien. Weitere Großaufträge kamen aus<br />
Oman, Bahrain und Katar. Ferner waren Kunden<br />
aus Russland wichtige Auftraggeber. Sie<br />
investierten schwerpunktmäßig in den Ausbau<br />
und die Modernisierung ihrer Öl- und<br />
Gasförderkapazitäten. Größter Einzelmarkt<br />
war erneut China mit 2,1 Mrd €,<br />
wenngleich sich die Auftragseingänge dort<br />
um 12 % verringerten.<br />
In Deutschland belebte sich die Nachfrage<br />
und stieg um 11 % auf 3,5 Mrd €. Diese Verbesserung<br />
resultiert vor allem aus einem<br />
Aufschwung <strong>des</strong> inländischen Kraftwerkgeschäfts.<br />
Schifffahrt<br />
Die expansive Weltkonjunktur führte auch<br />
im Sektor der Handelsschiffe zu erfreulichen<br />
Zuwächsen. Das Wachstum wurde zusätzlich<br />
durch die ab 2010 geltenden verschärften<br />
ökologischen Vorgaben der International Maritime<br />
Organization stimuliert. Infolge-<strong>des</strong>sen<br />
befindet sich die Welttankerflotte<br />
im Umbruch. Einhüllenschiffe werden in<br />
Europa aus Sicherheitsgründen zunehmend<br />
außer Dienst gestellt. Vor diesem Hintergrund<br />
stieg 2005 insbesondere die Nachfrage<br />
nach Doppelhüllentankern.<br />
Deutsche Maschinen im Ausland gefragt<br />
Für den deutschen Maschinenbau verlief das<br />
vergangene Jahr ebenfalls erfolgreich. Nach<br />
derzeitigen Schätzungen stieg die Maschinenproduktion<br />
preisbereinigt um 4,4 %. Getragen<br />
wurde diese erfreuliche Entwicklung fast ausschließlich<br />
durch eine erhöhte Nachfrage aus<br />
dem Ausland. Die Exporte stiegen real um 7,7 %<br />
und beliefen sich auf 107 Mrd €. Ausfuhren in<br />
rohstoffreiche Regionen, wie einige Länder Lateinamerikas,<br />
<strong>des</strong> Nahen und Mittleren Ostens,<br />
zogen überproportional an. Begünstigt durch<br />
die positive Entwicklung der Weltkonjunktur,<br />
mit der gestiegene Budgets<br />
für Printerzeugnisse einhergehen, hat sich<br />
insbesondere der Bedarf an Druck- und Verpackungsmaschinen<br />
erhöht. Die Inlandsnachfrage<br />
nach Industriemaschinen entwickelte sich<br />
ebenfalls erfreulich und zeigte mit einem nominalen<br />
Anstieg von 2,6 % erste Anzeichen einer<br />
Erholung.
Alle wesentlichenBranchen,<br />
in denen<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
aktiv ist, verzeichneten<br />
2005 eine<br />
positive<br />
Entwicklung.<br />
3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Methanolanlage M5000 auf Trinidad<br />
Vormontage von Autoteilen in Gliwice, Polen<br />
MAN Roland 500 Druckmaschine, ausgeliefert von MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Stahl setzt Wachstumstrend fort<br />
Im Jahr 2005 haben die Stahlhersteller weltweit<br />
1,129 Mrd Tonnen Rohstahl produziert<br />
und damit den Rekordwert <strong>des</strong> Vorjahres<br />
noch einmal übertroffen. Wesentlicher Treiber<br />
dieser Entwicklung war, wie in den Vorjahren,<br />
die wirtschaftliche Entwicklung in<br />
Asien und hier insbesondere China. Im Reich<br />
der Mitte ist die Produktion im Jahr 2005<br />
um 24 % auf 349 Mio Tonnen angestiegen.<br />
Dies entspricht einem Weltmarktanteil von<br />
knapp 31 %. Im Verlauf <strong>des</strong> Jahres hat sich<br />
das Land von einem Nettoimporteur zu einem<br />
Nettoexporteur von Stahlerzeugnissen<br />
entwickelt.<br />
Das Jahr 2005 war stark durch den anfänglichen<br />
Preisverfall bei Stahlprodukten<br />
gekennzeichnet, der teilweise bis zum Spätsommer<br />
anhielt: für Warmbreitband haben<br />
die Preise im Jahresverlauf in den<br />
USA zum Beispiel um bis zu 30 % nachgegeben.<br />
Ursache für diesen Rückgang<br />
war ein erhöhter Lagerbestand in der gesamten<br />
Steel Supply Chain. Im Herbst konnten<br />
sich die Preise jedoch wieder stabilisieren<br />
und zeigten zum Ende <strong>des</strong> Jahres hin teilweise<br />
sogar einen leichten<br />
Aufwärtstrend.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Automobilindustrie<br />
Für die westeuropäische Automobilindustrie<br />
verlief das Jahr 2005 erfolgreich. Mit etwa<br />
14,5 Mio abgesetzten Fahrzeugen wurde ein<br />
ähnlich hohes Niveau wie 2004 erreicht. Höhere<br />
Absatzzahlen wurden insbesondere<br />
durch gestiegene Kraftstoffpreise und die<br />
unbefriedigende Entwicklung der Binnenkonjunktur<br />
verhindert. In Deutschland stieg<br />
die Automobilproduktion um 3 % auf 5,4 Mio<br />
Fahrzeuge. Die Exporte erhöhten sich um<br />
4 % auf 3,8 Mio Einheiten und hatten maßgeblichen<br />
Anteil an der positiven Entwicklung<br />
der Branche.<br />
13
14<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Geschäftsverlauf der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Wesentliche Entwicklungen 2005<br />
• MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat mit einem EBIT von<br />
90 Mio € das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte<br />
erzielt<br />
(Vorjahr: 72 Mio €).<br />
• Die Umsatzrendite ROS stieg auf 3,2 %<br />
(Vorjahr: 2,3 %). Die Kapitalrendite ROCE<br />
wuchs auf 38,1 % (Vorjahr: 34,1 %). Das<br />
für 2007 geplante Umsatzrenditeziel wurde<br />
bereits 2005 erreicht.<br />
• MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat 2005 einen Wertbeitrag<br />
in Höhe von 64 Mio € für die Aktionäre der<br />
MAN AG erwirtschaftet (Vorjahr: 49 Mio €).<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Geschäftsjahr 2005 von<br />
72 Mio € auf 90 Mio € erhöht und ihre Renditekennzahlen verbessert. Dieser Ergebnisanstieg<br />
wurde erreicht, obwohl sich sowohl der Auftragseingang um 12 % auf 3 077 Mio €<br />
(Vorjahr: 3 508 Mio €) als auch der Umsatz um 12 % auf 2 789 Mio € (Vorjahr: 3 185 Mio €)<br />
verringerten. Er resultiert neben einem guten Beitrag <strong>des</strong> Servicegeschäftes insbesondere<br />
aus Beteiligungsergebnissen aus dem Betrieb von Anlagen, die wir in den vergangenen<br />
Jahren als Generalunternehmer gebaut haben.<br />
Auftragseingang unter Vorjahresniveau<br />
Im Geschäftsjahr 2005 lag der Auftragseingang<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> bei 3 077 Mio €<br />
und damit um 12 % unter dem Rekordniveau<br />
<strong>des</strong> Vorjahres (3 508 Mio €). Dieser Rückgang<br />
kam erwartet und resultiert im Wesentlichen<br />
aus gesunkenen Stahlpreisen.<br />
Die Sparte Projects & Contracting erreichte<br />
mit 1 124 Mio € nahezu einen Auftragseingang<br />
auf Vorjahresniveau (1 136 Mio €). Davon<br />
entfielen 971 Mio € auf das Segment Industrial<br />
Projects (Vorjahr: 957 Mio €) und 153<br />
Mio € auf das Segment Marine Business<br />
(Vorjahr: 179 Mio €).<br />
Der Bestelleingang der Sparte Services & Logistics<br />
belief sich auf 1 953 Mio € gegenüber<br />
2 372 Mio € im vergangenen Jahr. Das Segment<br />
Equipment Solutions trug dazu<br />
387 Mio € (Vorjahr: 347 Mio €) und das Segment<br />
Supply Chain Solutions 1 566 Mio €<br />
(Vorjahr: 2 025 Mio €) bei.<br />
Der Auslandsanteil an den Auftragseingängen<br />
betrug 84 %. Wichtigste Regionen<br />
waren mit 27 % Asien (inklusive Naher und<br />
Mittlerer Osten), gefolgt von Europa mit<br />
26 %, Lateinamerika mit 23 % und den USA<br />
mit 20 % und Sonstige mit 4 %. Auf Deutschland<br />
entfielen 16 % aller Bestelleingänge.
Umsatz rückläufig<br />
Der Umsatz der MAN <strong>Ferrostaal</strong> reduzierte<br />
sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12 %<br />
auf 2 789 Mio € (Vorjahr: 3 185 Mio €). Die<br />
Gründe für diesen Rückgang liegen zum einen<br />
in verzögerten Inkraftsetzungen und<br />
zum anderen darin, dass wir bei logistischen<br />
Dienstleistungen durch eine Modifizierung<br />
<strong>des</strong> Geschäftsmodells zunehmend nur noch<br />
die durch MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung<br />
und nicht mehr im vollen Umfang<br />
die Umsätze der dabei bewegten Waren<br />
abbilden.<br />
In der Sparte Projects & Contracting betrug<br />
der Umsatz 807 Mio € und lag um 28 % unter<br />
dem Wert <strong>des</strong> Vorjahres (1 121 Mio €). Auf<br />
das Segment Industrial Projects ent-fielen<br />
davon 773 Mio € (Vorjahr: 1 016 Mio €) und<br />
auf das Segment Marine Business<br />
34 Mio € (Vorjahr: 105 Mio €).<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Der Umsatz der Sparte Services & Logistics<br />
belief sich auf 1 982 Mio € und verringerte sich<br />
um 4 % gegenüber 2004 (Vorjahr: 2 064 Mio €).<br />
Das Segment Equipment Solutions steuerte<br />
dazu 390 Mio € bei (Vorjahr: 340 Mio €), das<br />
Segment Supply Chain Solutions 1 592 Mio €<br />
(Vorjahr: 1 724 Mio €).<br />
Der größte Teil der Umsatzerlöse stammte<br />
mit 31 % aus Europa. An zweiter Stelle lag Lateinamerika<br />
mit 26 %, gefolgt von den USA<br />
mit 23 %, Asien mit 14 % und Sonstige mit 6<br />
%. In Deutschland erzielten wir 16 % aller unserer<br />
Umsätze.<br />
Auftragsbestand auf hohem Niveau<br />
Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4 %<br />
auf 2 358 Mio € (Vorjahr: 2 259 Mio €). Die<br />
Sparte Projects & Contracting verfügte zum<br />
31.12.2005 über einen Auftragsbestand in Höhe<br />
von 1 768 Mio € gegenüber 1 597 Mio € im<br />
Vorjahr. Auf das Segment Industrial Projects<br />
entfielen davon 1 009 Mio € (Vorjahr: 923<br />
Mio €) und auf das Segment Marine Business<br />
759 Mio € (Vorjahr: 674 Mio €).<br />
15
16<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Der Auftragsbestand der Sparte Services &<br />
Logistics verringerte sich um 11 % und belief<br />
sich zum Ende <strong>des</strong> Jahres auf 590 Mio € (Vorjahr:<br />
662 Mio €). Das Segment Equipment<br />
Solutions trug hierzu 210 Mio € (Vorjahr:<br />
210 Mio €) und das Segment Supply Chain<br />
Solutions 380 Mio € (Vorjahr: 452 Mio €) bei.<br />
Operatives Ergebnis gestiegen<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> erzielte 2005 das zweitbeste<br />
Ergebnis der Firmengeschichte. Das EBIT lag<br />
mit 90 Mio € trotz erheblicher Sonderaufwendungen<br />
deutlich über dem Vorjahresniveau<br />
(72 Mio €).<br />
Möglich wurde diese Steigerung durch ein<br />
stabiles operatives Geschäft, eine erfreuliche<br />
Entwicklung unserer Serviceaktivitäten und<br />
durch einen guten Geschäftsverlauf bei unseren<br />
petrochemischen Beteiligungsgesellschaften.<br />
Dort hat sich insbesondere die<br />
rechtliche Bündelung unserer Methanol- und<br />
Ammoniakprojektgesellschaften zu einer<br />
Holding und die damit verbundene erstmalige<br />
Bilanzierung at Equity positiv ausgewirkt.<br />
Die im vergangenen Jahr durchgeführten Re-<br />
strukturierungsmaßnahmen haben die Ertragsentwicklung<br />
zusätzlich unterstützt. Die<br />
Verwaltungskosten sind trotz der erstmaligen<br />
Einbeziehung von zwölf Gesellschaften<br />
in den Konzernabschluss mit 99 Mio € nahezu<br />
gleich<br />
geblieben (Vorjahr: 97 Mio €).<br />
Renditekennzahlen verbessert<br />
Neben dem operativen Ergebnis sind die<br />
Renditekennzahlen Return on Sales (ROS)<br />
und Return on Capital Employed (ROCE) die<br />
zentralen Steuerungsgrößen innerhalb der<br />
MAN Gruppe.<br />
Die positive Entwicklung <strong>des</strong> operativen Ergebnisses<br />
und ein erfolgreiches Working Capital<br />
Management haben auch die entsprechenden<br />
Kennzahlen der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
verbessert. Die Umsatzrendite ROS stieg auf<br />
3,2 % (Vorjahr: 2,3 %). Die Kapitalrendite RO-<br />
CE verbesserte sich auf 38,1 % (Vorjahr: 34,1<br />
%).
Vorsteuergewinn deutlich erhöht<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> erwirtschaftete 2005 eines<br />
der besten Vorsteuerergebnisse ihrer Geschichte.<br />
Mit 74 Mio € lag das Vorsteuerergebnis<br />
um 21 % über dem Niveau <strong>des</strong><br />
Vorjahres (62 Mio €).<br />
Die Ertragsteuer erhöhte sich im vergangenen<br />
Geschäftsjahr auf 19 Mio € (Vorjahr:<br />
7 Mio €). Trotz der gestiegenen Steuerbelastung<br />
hatte MAN <strong>Ferrostaal</strong> 2005 mit<br />
25,5 % eine weiterhin unterdurchschnittliche<br />
Steuerquote (Vorjahr: 10,4 %). Dieser niedrige<br />
Wert ist unter anderem auf einen hohen Anteil<br />
von steuerfreien Auslandsergebnissen<br />
am Gesamtergebnis zurückzuführen. Aufgrund<br />
der gestiegenen Steuerbelastung ergab<br />
sich mit 55 Mio € ein Jahresüberschuss auf<br />
dem Niveau <strong>des</strong> Vorjahres.<br />
Wertbeitrag<br />
Der Wertbeitrag ist die finanzielle Größe, die<br />
aufzeigt, inwieweit die MAN <strong>Ferrostaal</strong> über<br />
ihre Kapitalkosten hinaus Mehrwert für die<br />
Aktionäre der MAN AG schaffen konnte. Im<br />
Jahr 2005 steigerten wir unseren Wertbeitrag<br />
um 31 % auf 64 Mio € (Vorjahr: 49 Mio €).<br />
Unser Unternehmen hat damit einen wichtigen<br />
Beitrag zur positiven Wertentwicklung<br />
der gesamten MAN Gruppe geleistet.<br />
Pensionsrückstellungen auf<br />
Entwicklung der wichtigsten Kenngrößen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe in Mio €<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
MAN Pension Trust übertragen<br />
Auf Grundlage einer Rahmen-Treuhandvereinbarung<br />
zur Sicherung arbeitgeberfinanzierter<br />
betrieblicher Altersvorsorge hat<br />
die MAN <strong>Ferrostaal</strong> 2005 liquide Mittel in<br />
Höhe von insgesamt 205 Mio € auf den MAN<br />
Pension Trust e.V. übertragen. Die Treuhandvereinbarung<br />
erfüllt die Sicherheitskriterien<br />
eines Contractual Trust Agreements (CTA)<br />
und wurde infolge<strong>des</strong>sen in Übereinstimmung<br />
mit IFRS bilanziell auf der Passivseite<br />
saldiert.<br />
Kapitalflussrechnung<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> verfügte zu Beginn <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />
2005 über flüssige Mittel in<br />
Höhe von 462 Mio €. Der Cash-Flow aus der<br />
Geschäftstätigkeit lag mit 315 Mio € auf einem<br />
außerordentlich hohen Niveau (Vorjahr:<br />
– 60 Mio €). Insbesondere die Erhöhung der<br />
Kundenanzahlungen um 205 Mio €<br />
(Vorjahr: 114 Mio €) und die um 109 Mio €<br />
reduzierten Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen (Vorjahr: – 7 Mio €) haben zu<br />
dieser positiven Entwicklung beigetragen.<br />
Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit hat<br />
sich mit – 25 Mio € deutlich erhöht (Vorjahr:<br />
– 14 Mio €). Der Anstieg resultiert im<br />
Wesentlichen aus dem Ausbau unserer internationalen<br />
Automotive-Dienstleistungen<br />
und der Stärkung unserer Marktposition im<br />
lateinamerikanischen Anlagengeschäft.<br />
Dem positiven Cash-Flow aus der Geschäfts-<br />
2005 2004 2003<br />
EBIT 90 72 73<br />
EBT 74 62 65<br />
ROS in % 3,2 2,3 2,5<br />
ROCE in % 38,1 34,1 22,3<br />
Konzernjahresüberschuss 55 55 40<br />
Wertbeitrag 64 49 73<br />
17
18<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
tätigkeit steht ein negativer Cash-Flow<br />
aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von<br />
– 389 Mio € gegenüber (Vorjahr: – 34 Mio €).<br />
Hier haben sich insbesondere die bereits erwähnte<br />
Dotierung <strong>des</strong> Pensionsfonds mit<br />
205 Mio € und die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten<br />
in Höhe von 108 Mio €<br />
ausgewirkt.<br />
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass<br />
sich die flüssigen Mittel im Jahresverlauf<br />
auf 373 Mio € (31. Dezember 2005) erheblich<br />
verringert haben. Insbesondere hat sich der<br />
Sondereffekt aus den auf den MAN Pension<br />
Trust übertragenen Mitteln zur Deckung<br />
der Pensionsrückstellungen dämpfend ausgewirkt.<br />
Bereinigt um das CTA-Modell wären<br />
die flüssigen Mittel, insbesondere aufgrund<br />
eines gestiegenen Working Capital, um 25 %<br />
auf 578 Mio € angestiegen.<br />
Kapitalflussrechnung MAN <strong>Ferrostaal</strong> in Mio €<br />
Solide Bilanzstruktur<br />
Die Erstkonsolidierung von zwölf neuen Gesellschaften<br />
hatte insgesamt nur geringfügigen<br />
Einfluss auf die Bilanzstruktur der MAN<br />
<strong>Ferrostaal</strong>. Eine wesentliche Ausnahme davon<br />
ist das Sachanlagevermögen, das sich<br />
durch die Änderung <strong>des</strong> Konsolidierungskreises<br />
auf 149 Mio € erhöht hat<br />
(Vorjahr: 116 Mio €).<br />
Die Bilanzsumme der MAN <strong>Ferrostaal</strong> stieg<br />
um knapp 3 % auf 2 382 Mio € (Vorjahr:<br />
2 316 Mio €). Auf der Aktivseite haben sich<br />
die langfristigen Vermögenswerte von<br />
330 Mio € auf 463 Mio € im Jahr 2005 erhöht.<br />
Dieser Anstieg basiert im Wesentlichen<br />
auf der im operativen Ergebnis dargestellten<br />
positiven Entwicklung unserer Methanolund<br />
Ammoniakanlagenbeteiligungen in Trinidad<br />
(At-Equity Bilanzierung).<br />
Trotz der Übertragung der Pensionsrückstellungen<br />
machen die bilanzierten liquiden<br />
Mittel (flüssige Mittel und Wertpapiere) mit<br />
23 % noch immer einen erheblichen Teil der<br />
Bilanzsumme aus.<br />
Die Passivseite der Bilanz hat sich im Jahr<br />
2005 deutlich verändert. Die Pensionsrückstellungen<br />
sind infolge der Saldierung mit<br />
den auf den MAN Pension Trust e. V. übertragenen<br />
Mitteln von 232 Mio € auf 30 Mio €<br />
zum 31.Dezember 2005 gesunken.<br />
2005 2004<br />
Flüssige Mittel zu Beginn <strong>des</strong> Geschäftsjahres 462 568<br />
Cash-Flow aus Geschäftstätigkeit 315 – 60<br />
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit – 25 – 14<br />
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit – 389 – 34<br />
Sonstige 10 2<br />
Flüssige Mittel Ende 373 462
Gleichzeitig haben sich die kurzfristigen<br />
Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />
um 14 % auf 1 942 Mio € erhöht (Vorjahr:<br />
1 706 Mio €). Dieser Anstieg basiert maßgeblich<br />
auf hohen Kundenanzahlungen und Risikovorsorgen,<br />
die für verschiedene Aufträge<br />
gebildet wurden.<br />
Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung<br />
konnten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />
um 83 % auf 21 Mio €<br />
zurückgeführt werden (Vorjahr: 123 Mio €).<br />
Infolge<strong>des</strong>sen benötigte MAN <strong>Ferrostaal</strong> Ende<br />
2005 nahezu keine verzinslichen Fremdmittel.<br />
Das Eigenkapital hat sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 28 Mio € auf<br />
335 Mio € erhöht; die Eigenkapitalquote stieg<br />
damit von 13,3 % auf 14,1 %. Das gesamte<br />
langfristige Kapital deckt mit rund 440 Mio €<br />
die langfristigen Vermögenswerte nahezu ab<br />
(463 Mio €).<br />
Nachtragsbericht<br />
Nach dem Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres sind keine<br />
besonderen Ereignisse eingetreten,<br />
die eine wesentliche Auswirkung auf den<br />
Geschäftsverlauf gehabt hätten.<br />
Auf den folgenden Seiten folgt eine detaillierte<br />
Darstellung der Geschäftsentwicklung<br />
der beiden Sparten Projects &<br />
Contracting sowie Services & Logistics und<br />
der dazugehörenden Segmente.<br />
Die neue, auf zwei Säulen basierende Unternehmensstruktur<br />
und die im Jahr 2005<br />
durchgeführten Restrukturierungen im Maschinengeschäft<br />
haben den Bezugsrahmen<br />
einiger Wertangaben zu den Vorjahreswerten<br />
teilweise verändert. Die in<br />
dem <strong>Bericht</strong> verwendeten Zahlen wurden an<br />
die neue Unternehmensstruktur angepasst<br />
und vergleichbar gemacht.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
19
20<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Das Segment<br />
Industrial<br />
Projects ist in<br />
Wachstumsbranchen<br />
aktiv.<br />
Projects & Contracting<br />
In der Sparte Projects & Contracting realisieren wir in den Segmenten Industrial Projects<br />
und Marine Business als Generalunternehmer internationale Industrie- und Schiffsprojekte.<br />
Der Auftragseingang belief sich im Jahr 2005 auf 1 124 Mio € und lag nahezu auf<br />
dem Niveau <strong>des</strong> Vorjahres (1 136 Mio €). Der Umsatz verringerte sich aufgrund verzögerter<br />
Projektvergaben und -inkraftsetzungen auf 807 Mio € (Vorjahr: 1 121 Mio €). Zum Ende<br />
<strong>des</strong> Geschäftsjahres 2005 verfügte die Sparte über einen Auftragsbestand in Höhe von<br />
1 768 Mio € (Vorjahr: 1 597 Mio €).<br />
Industrial Projects<br />
Der Auftragseingang <strong>des</strong> Segments Industrial<br />
Projects betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
971 Mio € und entsprach dem guten Niveau<br />
<strong>des</strong> Vorjahres (957 Mio €). Maßgeblichen<br />
Anteil am erfolgreichen Geschäftsverlauf hatte<br />
die positive Entwicklung unserer petrochemischen<br />
Aktivitäten. Zu den wesentlichen<br />
Auftraggebern zählten insbesondere Kunden<br />
aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie<br />
aus Lateinamerika, die vorwiegend in der Ölund<br />
Gasindustrie angesiedelt sind und bei denen<br />
aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise<br />
eine hohe Investitionsbereitschaft besteht.<br />
Der Umsatz verringerte sich aufgrund verzögerter<br />
Projektvergaben und -inkraftsetzungen<br />
auf 773 Mio € (Vorjahr: 1 016 Mio €). Der Auftragsbestand<br />
stieg durch die Einbuchung<br />
mehrerer größerer Aufträge auf<br />
1 009 Mio € (Vorjahr: 923 Mio €).<br />
Ausweitung unserer Methanolaktivitäten<br />
Von der Oman Methanol Company erhielten<br />
wir 2005 den Auftrag für den Bau einer<br />
Geschäftslage Industrial Projects (Angaben in Mio €)<br />
schlüsselfertigen Methanolanlage in Oman<br />
mit einer jährlichen Kapazität von 1 Mio Tonnen.<br />
In einer Rekordzeit von zwölf Monaten<br />
haben die beteiligten Partner alle relevanten<br />
Projekt- und Finanzierungsvereinbarungen in<br />
Kraft gesetzt. MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat sich indirekt<br />
als Minderheitsgesellschafter an der Anlage<br />
beteiligt. Die langjährige Zusammenarbeit mit<br />
denselben Projektpartnern,<br />
mit denen wir schon die Errichtung und Finanzierung<br />
von vier Methanolanlagen in Trinidad<br />
erfolgreich realisierten, lässt auch für dieses<br />
Projekt eine zuverlässige Abwicklung erwarten.<br />
Weltgrößte Methanolanlage in Betrieb genommen<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir<br />
der Methanol Holdings (Trinidad) Limited<br />
die weltgrößte Methanolanlage übergeben.<br />
Sie ist bereits die vierte Anlage, die wir<br />
für diesen Kunden schlüsselfertig errichtet<br />
haben. Sie wurde in einer Rekordzeit von<br />
knapp über zwei Jahren gebaut und somit<br />
2005 2004 ∆ %<br />
Auftragseingang 971 957 + 1<br />
Umsatz 773 1 016 – 24<br />
Auftragsbestand 1 009 923 + 9
1 2<br />
Unser Delayed<br />
Coker Projekt<br />
wurde als “Latin<br />
America<br />
Deal of the Year<br />
2005” ausgezeichnet.<br />
1 Ammoniakanlage N2000 in Trinidad<br />
2<br />
Fundamente der Methanolanlage MO3000 in Oman<br />
drei Monate vor dem vertraglich vereinbarten<br />
Termin fertig gestellt. MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
beteiligte sich als Minderheitsgesellschafter<br />
an der Anlage. Das Projekt verlief außerordentlich<br />
erfolgreich, nicht zuletzt aufgrund<br />
der hervorragenden und zielorientierten Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten.<br />
Delayed Coker für Chile<br />
Die staatliche chilenische Erdölgesellschaft<br />
ENAP beauftragte uns als Mitglied eines<br />
internationalen Konsortiums mit der Errichtung<br />
eines Delayed Cokers in Chile. MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
verantwortet im Rahmen dieses Konsortiums<br />
den Bau und die Montage sowie die<br />
Lieferung von Equipment. Die Anlage wird<br />
nahe der bestehenden Aconcagua-<br />
Raffinerie errichtet, 200 Kilometer von<br />
der Hauptstadt Santiago de Chile und dem<br />
Industriehafen Valparaiso entfernt. Das<br />
Ziel der Investition ist es, aus schweren<br />
Raffinerierückständen Treibstoff herzustellen<br />
und eine hohe Flexibilität im Betrieb der<br />
Raffinerie zu erreichen. Von einer internationalen<br />
Fachzeitschrift wurde dieses Projekt<br />
aufgrund seiner innovativen Finanzierungskonstruktion,<br />
an der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
entsprechend mitgewirkt hat, als „Latin<br />
America Deal of the Year 2005“ ausgezeichnet.<br />
Anspruchsvolle Kraftwerkserweiterungen<br />
Für das Unternehmen Fajr Petrochemical<br />
Company erweitern wir am iranischen<br />
Standort Bandar Imam Khomeini ein beste-<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
hen<strong>des</strong> 580-MW-Kraftwerk auf insgesamt<br />
830 MW. Die Leistung umfasst neben der<br />
Ausführung der Design- und Engineeringarbeiten<br />
die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme<br />
von zwei Gasturbinen. Die bestehende<br />
Anlage versorgt die angegliederten<br />
petrochemischen Unternehmen mit Elektrizität,<br />
Prozessdampf und aufbereitetem Wasser.<br />
Die Bauarbeiten für die Erweiterung begannen<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr, die<br />
Lieferung der Hauptkomponenten ist<br />
für Ende 2006 vorgesehen. Einen weiteren<br />
Großauftrag erhielten wir im vergangenen<br />
Jahr von unserem Kunden Mobin Petrochemical<br />
Company, für den wir zur Erweiterung<br />
<strong>des</strong> iranischen Kraftwerksparks Bandar Assalouyeh<br />
Gasturbinen und Generatoren liefern.<br />
Ausdehnung nach Thailand<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielten wir<br />
zusammen mit einem lokalen Partner in<br />
Thailand den Auftrag zur Errichtung einer<br />
schlüsselfertigen Kompressorstation für<br />
die staatliche Erdölgesellschaft PTT Public<br />
Company Limited. Bei diesem Auftrag bringen<br />
wir unsere Kompetenz als Projektmanager<br />
ein und verantworten neben dem Engineering<br />
vor allem das Sourcing und die<br />
Inbetriebnahme der Anlage. Die Provinz Rayong,<br />
in der die Anlage gebaut wird, ist eines<br />
der bedeutendsten Industriegebiete Thailands<br />
mit dem größten Industriehafen <strong>des</strong><br />
Lan<strong>des</strong>. Sie zeichnet sich durch die Ansiedlung<br />
von Unternehmen aus den<br />
21
22<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
1 2 3<br />
Das Segment<br />
Industrial<br />
Projects werden<br />
wir in den<br />
kommenden<br />
Jahren stark<br />
ausbauen.<br />
Bereichen Petrochemie und Schwerindustrie<br />
aus. MAN <strong>Ferrostaal</strong> sieht in dem stetig steigenden<br />
Erdgasverbrauch und dem kontinuierlich<br />
wachsenden Bedarf an immer neuen<br />
Anlagen zur Energieversorgung ein großes<br />
Potenzial für eine Geschäftsfeldausweitung<br />
auf diesem Markt.<br />
Kompressorstation für Turkmenistan<br />
Aus Turkmenistan erhielten wir einen weiteren<br />
Teilauftrag zur Errichtung einer neuen<br />
Gaskompressorstation, die jährlich bis zu<br />
4 Mrd Kubikmeter Gas für den Export transportieren<br />
soll.<br />
Anspruchsvoller Auftrag in Bulgarien<br />
Die Ertüchtigung eines alten russischen Kohlekraftwerks<br />
in Bulgarien gestaltet<br />
sich schwierig. Der voraussichtliche Fertigstellungstermin<br />
wird sich aufgrund von<br />
technischen Komplikationen deutlich verschieben.<br />
Eine entsprechende Risikovorsorge<br />
wurde getroffen. Gemeinsam mit dem Kunden<br />
und dem Konsortialpartner RWE Solutions<br />
arbeiten wir intensiv an mög-lichen Problemlösungen.<br />
Markteintritt in Vietnam gelungen<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> gelang 2005 ein wichtiger<br />
Schritt in den vietnamesischen Markt. Für<br />
die größte staatseigene Baufirma LILAMA<br />
errichteten wir eine Galvanisierungs- und<br />
Farbbeschichtungsanlage. Als Generalunternehmer<br />
konnte MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Anlage im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr an den Kunden<br />
übergeben. Vietnam ist mit einem Wirtschafts-<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Pipelines von Erdgas-Offshore Feldern in Thailand<br />
Errichtung einer Raffinerieanlage zur Erzeugung von<br />
hochwertigem Gas, Diesel und Flüssiggas in Chile<br />
Kraftwerk der Fajr Petrochemical Co. im Iran<br />
Kompressorstation in Turkmenistan<br />
Bau einer Kesselanlage einer petrochemischen Anlage<br />
in Santa Fe, Chile<br />
Prüfung eines beschichteten Stahlcoils einer Galvanisierungs-<br />
und Farbbeschichtungsanlage in Vietnam<br />
wachstum von über 7 % nach Singapur<br />
das wachstumsstärkste Land in Südostasien.<br />
Eine ausbaufähige Infrastruktur, ein stark<br />
wachsender Export sowie solide Zuwächse<br />
der Industrieproduktion und <strong>des</strong> Bausektors<br />
machen Vietnam zu einem viel versprechenden<br />
Markt für das Aktivitätenspektrum der<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong>.<br />
Kraftwerkserweiterung in Venezuela<br />
Im vergangenen Jahr haben wir die<br />
schlüsselfertige Erweiterung eines 300-MW-<br />
Gasturbinenkraftwerkes auf ein 475-MW-Gasund<br />
Dampfturbinenkraftwerk entsprechend<br />
der Planung fortgesetzt. Die Fertigstellung<br />
ist für Anfang 2007 vorgesehen.<br />
Geschäftserwartung für Industrial Projects<br />
Für das Geschäftsjahr 2006 erwarten wir eine<br />
weiterhin gute Auftragslage. Wir sind –<br />
nicht zuletzt aufgrund der oben genannten<br />
Projektverschiebungen <strong>des</strong> vergangenen Jahres<br />
– zuversichtlich, Auftragseingang und<br />
Umsatz zu steigern. Das Segment Industrial<br />
Projects liegt im Zentrum unserer Wachstumsstrategie.<br />
Wir werden unsere Projektmanagement-<br />
und Projektentwicklungsaktivitäten<br />
gezielt ausbauen.
4 5<br />
6<br />
Wachstumschancenliegen<br />
insbesondere<br />
im Nahen und<br />
Mittleren Osten,<br />
in Lateinamerika<br />
und in<br />
Südostasien.<br />
Im Geschäftsbereich Petrochemie sind wir dabei,<br />
neue Märkte für das Produkt Methanol zu<br />
schaffen. Weitere gasverarbeitende Technologien<br />
werden wir zusätzlich ins Portfolio aufnehmen.<br />
Infolge der steigenden Nach-frage<br />
nach Gasprodukten rechnen wir in den nächsten<br />
Jahren zunehmend mit Investitionsprojekten,<br />
die sich vom Bedarf her mit<br />
unseren Kernkompetenzen decken. Dabei<br />
konzentrieren wir uns schwerpunktmäßig<br />
auf die Regionen Naher und Mittlerer Osten<br />
sowie Lateinamerika.<br />
Der Nahe und Mittlere Osten ist ein besonders<br />
wichtiger Markt für uns. Die dortigen<br />
Länder verfügen über ein hohes Wirtschaftswachstum,<br />
erhebliche Gasvorkommen und<br />
die notwendigen Mittel, um große Industrieprojekte<br />
voranzutreiben. In dieser Region haben<br />
wir über den Bau der Methanolanlage in<br />
Oman guten Zutritt und sehen Chancen für<br />
Folgeaufträge. In Lateinamerika sind wir sehr<br />
gut positioniert. Wir gehen davon aus, unsere<br />
Aktivitäten in naher Zukunft auch dort weiter<br />
ausbauen zu können.<br />
Die zukünftigen Aussichten unserer Öl-<br />
und Gasaktivitäten sind ähnlich positiv. Die<br />
Nachfrage nach schlüsselfertigen Anlagen<br />
zur Aufbereitung und zum Transport von<br />
Erdöl und Erdgas wird immer größer. Wir<br />
konzentrieren uns derzeit hauptsächlich auf<br />
den Iran und Turkmenistan. Bei<strong>des</strong> sind anspruchsvolle<br />
Märkte. Nachdem wir aber seit<br />
vielen Jahren dort präsent sind und über die<br />
notwendigen Lan<strong>des</strong>kenntnisse verfügen,<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
agieren wir dort sehr erfolgreich. Zukünftig<br />
werden wir auch zunehmend in asiatischen<br />
Ländern wie Thailand, Malaysia und Indonesien<br />
tätig werden. Die dort ansässigen Ölund<br />
Gasindustrien haben einen hohen Bedarf,<br />
ihre Infrastruktur, unter anderem mit<br />
Kompressorstationen und Gasaufbereitungsanlagen,<br />
auszubauen. Mit dem Bau einer solchen<br />
Kompressorstation ist uns 2005 der<br />
Markteintritt in Thailand gelungen.<br />
Dies ist eine gute Basis, um unsere Marktposition<br />
durch die Akquisition zusätzlicher<br />
Aufträge weiter zu stärken.<br />
Für unsere Kraftwerksaktivitäten sehen wir<br />
ein großes Marktpotenzial, da viele Länder<br />
einen hohen Bedarf an zusätzlicher Energieversorgung<br />
haben. Unser technischer Fokus<br />
liegt dabei auf Dampf- und Gasturbinenkraftwerken,<br />
nicht zuletzt, weil diese über<br />
sehr hohe Wirkungsgrade verfügen. Unsere<br />
Aktivitäten im Bereich Kraftwerke werden<br />
wir zukünftig in Zusammenarbeit mit un-serer<br />
Konzernschwester MAN B&W Diesel weltweit<br />
auf den Markt für Dieselkraftwerke ausweiten.<br />
Für die Geschäftsbereiche Zellstoff und<br />
erneuerbare Energien, die wir in unser Portfolio<br />
aufnehmen, sehen wir gute Wachstumschancen.<br />
Wir werden damit unsere Fachkompetenz<br />
gezielt erweitern. Zurzeit<br />
arbeiten wir mit unseren Partnern an aussichtsreichen<br />
Projekten in Europa und Asien,<br />
bei denen wir bereits für 2007 Realisierungschancen<br />
sehen.<br />
23
24<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
1 2<br />
Im Segment<br />
Marine Business<br />
sind wir<br />
führend im Bau<br />
von Doppelhüllentankern.<br />
Marine Business<br />
Im Segment Marine Business verringerte<br />
sich der Auftragseingang im Jahr 2005 auf<br />
153 Mio € gegenüber 179 Mio € im Vorjahr.<br />
Dieser Rückgang kam erwartet, da der Auftragseingang<br />
<strong>des</strong> Jahres 2004 durch die Inkraftsetzung<br />
eines Auftrages zur Lieferung<br />
von zwei U-Booten <strong>des</strong> Typs 209 an Portugal<br />
außerordentlich hoch ausgefallen war. Innerhalb<br />
<strong>des</strong> Segmentes haben sich insbesondere<br />
unsere Handelsschiffsaktivitäten erfreulich<br />
entwickelt. Hierbei profitierten wir von der<br />
insgesamt positiven Entwicklung der weltweiten<br />
Frachtschifffahrt im Jahr 2005 und<br />
einer erhöhten Nachfrage nach Doppel-hüllentankern.<br />
Der Umsatz reduzierte sich abrechnungsbedingt<br />
auf 34 Mio € (Vorjahr: 105<br />
Mio €). Der Auftragsbestand stieg im Laufe<br />
<strong>des</strong> Jahres und belief sich zum<br />
31. Dezember 2005 auf 759 Mio € (Vorjahr:<br />
674 Mio €).<br />
Geschäftslage Marine Business (Angaben in Mio €)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Anchor-Handling-Tug, geliefert an eine deutsche Reederei<br />
Taufe eines U-Bootes für die Marine von Südafrika<br />
Chemikalientanker „Wappen von Berlin“<br />
Neues Joint Venture gegründet<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir<br />
die Voraussetzungen geschaffen, um unsere<br />
Marineaktivitäten auszugliedern und ab<br />
2006 in ein gemeinsames Joint Venture mit<br />
der ThyssenKrupp Marine Systems AG einzubringen.<br />
Diese Maßnahme wird die vertriebliche<br />
Zusammenarbeit fördern und eine<br />
noch effizientere gemeinsame Marktbearbeitung<br />
ermöglichen.<br />
U-Boot in Dienst gestellt<br />
Nach vierjähriger Bauzeit konnten wir im<br />
vergangenen Jahr gemeinsam mit unserem<br />
Konsortialpartner ThyssenKrupp Marine Systems<br />
ein U-Boot <strong>des</strong> Typs 209 an die<br />
südafrikanische Marine übergeben. Zurzeit<br />
befinden sich noch zwei weitere U-Boote für<br />
die südafrikanische Marine im Bau, deren<br />
Auslieferung für 2007 vorgesehen ist.<br />
2005 2004 ∆ %<br />
Auftragseingang 153 179 – 15<br />
Umsatz 34 105 – 68<br />
Auftragsbestand 759 674 + 13
3<br />
SCOT-Tanker weltweit gefragt<br />
In 2005 erhielten wir von einer deutschen<br />
Reederei einen Folgeauftrag über vier Safety<br />
Chemical Oil Tanker (SCOT). Dieser Schiffstyp<br />
ist zurzeit weltweit gefragt und gilt<br />
aufgrund seiner Doppelhülle und einer<br />
redundanten Antriebs- und Ruderanlage<br />
als besonders sicher. Die Auslieferung der<br />
Tanker ist für die Jahre 2007 und 2008 vorgesehen,<br />
so dass sich die Flotte unserer abgelieferten<br />
SCOT-Tanker auf dann insgesamt<br />
zwölf Einheiten belaufen wird.<br />
Folgeaufträge für AHT-Schlepper<br />
Zudem erhielten wir 2005 Aufträge zur Lieferung<br />
von vier AHT-Schleppern (Anchor-<br />
Handling-Tugs). Hierbei handelt es sich um<br />
Folgeaufträge eines deutschen Reeders, an<br />
den wir bereits in der Vergangenheit einen<br />
100-Tonnen-Schlepper geliefert haben.<br />
Gegengeschäftsverpflichtungen abgebaut<br />
Wir haben das Jahr 2005 genutzt, um die aus<br />
unseren Marineaktivitäten resultierenden<br />
Gegengeschäftsverpflichtungen in Griechenland,<br />
Portugal und Südafrika weiterhin planmäßig<br />
abzubauen. Durch die vorgenom-menen<br />
Investitionsmaßnahmen haben wir<br />
einen wichtigen Beitrag zur strukturellen<br />
Verbesserung etlicher Branchen in diesen<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Ländern und dort ansässiger mittelständischer<br />
Industrien geleistet.<br />
Geschäftserwartung für Marine Business<br />
Die bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> verbleibenden Handelsschiffs-<br />
und Gegengeschäftsaktivitäten<br />
lassen eine positive Geschäftsentwicklung<br />
erwarten. Wir rechnen aufgrund <strong>des</strong> weltweit<br />
steigenden Güter- und Handelsaufkommens<br />
mit einer Fortsetzung der hohen Nachfrage<br />
nach Handelsschiffen. Unsere erfolgreiche<br />
Strategie der Konzentration auf Spezialprodukte<br />
werden wir weiter verfolgen. Gleichzeitig<br />
werden wir<br />
uns Bauplätze sichern, indem wir weitere<br />
strategische Partnerschaften mit internationalen<br />
Werften, insbesondere in Osteuropa,<br />
eingehen.<br />
Die Abwicklung von Gegengeschäften wird<br />
bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> zukünftig eine noch größere<br />
Rolle einnehmen. Im Geschäft mit<br />
staatlichen Behörden stellen wir eine zunehmende<br />
Tendenz zu Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
fest und sehen Chancen auf<br />
zusätzliche Geschäftsumfänge, die wir mit<br />
unserem Kompetenzportfolio realisieren<br />
können. In diesem Rahmen intensivieren<br />
wir auch die Zusammenarbeit mit unseren<br />
Konzernschwestern.<br />
25
26<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Das Geschäft<br />
mit DruckereiundIndustriemaschinen<br />
hat<br />
sich positiv<br />
entwickelt und<br />
bietet weiteres<br />
Potenzial.<br />
Services & Logistics<br />
Die Sparte Services & Logistics bündelt mit den Segmenten Equipment Solutions und<br />
Supply Chain Solutions diejenigen Aktivitäten der MAN <strong>Ferrostaal</strong>, die sich durch einen<br />
hohen Service- und Logistikcharakter auszeichnen. Der Auftragseingang belief sich im<br />
Jahr 2005 auf 1 953 Mio € gegenüber 2 372 Mio € im Vorjahr. Dieser Rückgang resultiert<br />
im Wesentlichen aus niedrigeren Stahlpreisen im Marktsegment Materials. Der Umsatz<br />
verringerte sich auf 1 982 Mio € (Vorjahr: 2 064 Mio €). Zum Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />
verblieb ein Auftragsbestand in Höhe von 590 Mio € gegenüber 662 Mio € am<br />
31. Dezember 2004.<br />
Equipment Solutions<br />
Das Segment Equipment Solutions entwickelte<br />
sich 2005 erfreulich. Der Auftragseingang<br />
wuchs auf 387 Mio € (Vorjahr:<br />
347 Mio €). Dabei profitierten wir von der<br />
starken konjunkturellen Entwicklung Chinas<br />
und der positiven wirtschaftlichen Situation<br />
in unseren lateinamerikanischen Kernmärkten.<br />
Der Umsatz verbesserte sich ebenfalls<br />
und stieg um 15 % auf 390 Mio € (Vorjahr:<br />
340 Mio €). Der Auftragsbestand belief<br />
sich Ende 2005 unverändert auf<br />
210 Mio €.<br />
Druckereimaschinengeschäft im Aufwind<br />
Im Jahr 2005 haben wir die Kostenstrukturen<br />
<strong>des</strong> Geschäftsbereiches Printing and Packaging<br />
deutlich verbessert und unsere Position als<br />
Marktführer in der südlichen Hemisphäre<br />
ausgeweitet. Gleichzeitig hat die Erholung der<br />
weltweiten Druck- und Verpackungsindustrie<br />
die Geschäftslage positiv beeinflusst.<br />
Geschäftslage Equipment Solutions (Angaben in Mio €)<br />
Zu unseren wichtigsten Partnern zählten neben<br />
unserer Konzernschwester MAN Roland<br />
die Hersteller Manugraph (Indien) und Nilpeter<br />
(Dänemark). Unsere wichtigste<br />
Absatzregion war wiederum Lateinamerika.<br />
In Mexiko und Brasilien konnten wir das<br />
Geschäftsvolumen deutlich steigern. In<br />
Südafrika haben wir 2005 das Unternehmen<br />
Printing Products Ltd. übernommen, das<br />
für uns eine wesentliche Ergänzung unseres<br />
Angebotsportfolios ist und unsere Systemkompetenz<br />
weiter verbessert.<br />
Den Geschäftsbereich Industrial Systems<br />
and Transportation haben wir 2005<br />
neu strukturiert und das Geschäft mit Maschinen,<br />
Systemlinien und Transportsystemen<br />
in einer Einheit gebündelt. Durch diese<br />
Maßnahme nutzen wir zukünftig noch stärker<br />
die vorhandenen Synergien und<br />
Potenziale. Einen besonderen Erfolg haben<br />
2005 2004 ∆ %<br />
Auftragseingang 387 347 + 12<br />
Umsatz 390 340 + 15<br />
Auftragsbestand 210 210 0
1 2<br />
Wir werden die<br />
Aktivitäten <strong>des</strong><br />
Segmentes<br />
Equipment Solutions<br />
konsequent<br />
ausbauen.<br />
wir mit der Lieferung von drei drei-gerüstigen<br />
Walzlinien, der dazugehörigen Peripheriemaschinen<br />
und der Modernisierung von<br />
zwei bestehenden Walzwerken nach China<br />
erzielt. Außerdem erfolgte die Übergabe und<br />
Endabnahme eines weiteren viergerüstigen<br />
Aluminiumwalzwerks inklusive der vor- und<br />
nachgeschalteten Maschinen. Die jährliche<br />
Produktion von dünner Aluminiumfolie in<br />
China steigt alleine durch diese Anlagen um<br />
130 000 Tonnen pro Jahr. Ebenfalls aus China<br />
haben wir mehrere Aufträge zur Lieferung<br />
von Anlagen für die Herstellung von Medaillen<br />
und Münzen erhalten, auf denen unter<br />
anderem die Medaillen für die Olympischen<br />
Spiele 2008 in Peking gepresst werden.<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit im Konzern<br />
In Kooperation mit unserer Konzernschwester<br />
Neoman ist uns der Eintritt in<br />
den mexikanischen Busmarkt gelungen.<br />
So konnten wir im Jahr 2005 Lieferaufträge<br />
über insgesamt 525 Busse bzw. Chassis akquirieren.<br />
Die konzernübergreifende Kooperation<br />
mit Neoman ermöglicht es, Synergien<br />
zu nutzen und weitere Potenziale in Lateinamerika<br />
zu erschließen. Zurzeit bauen wir in<br />
Mexiko unser Servicenetz aus, um gemeinsam<br />
mit Neoman und MAN Nutzfahrzeuge<br />
einen umfassenden Service für Busse und<br />
Lkw anbieten zu können.<br />
Geschäftserwartung Equipment Solutions<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
1 Aluminium-Walzstraßen zur Herstellung von<br />
Aluminiumfolien, geliefert nach China<br />
2<br />
Rollenoffsetdruckmaschine von MAN Roland während<br />
der Inbetriebnahme<br />
Für den Geschäftsbereich Equipment Solutions<br />
sehen wir gute Wachstumschancen und<br />
sind zuversichtlich, die positive Entwicklung<br />
auch im kommenden Jahr fortführen zu<br />
können. Im Geschäftsbereich Printing and<br />
Packaging gehen wir von einer Fortsetzung<br />
<strong>des</strong> Aufwärtstrends aus. Durch den Ausbau<br />
strategischer Partnerschaften, insbesondere<br />
mit asiatischen Anbietern, werden wir unser<br />
Produktportfolio ausweiten und in neue<br />
Marktsegmente vordringen. Über die gezielte<br />
Akquisition von internationalen Anbietern<br />
mit komplementären Angeboten streben wir<br />
auch externes Wachstum an. Gleichzeitig<br />
beabsichtigen wir, unsere Marktposition weiter<br />
zu stärken, indem wir noch<br />
intensiver als bisher im Service- und Ersatzteilgeschäft<br />
tätig werden.<br />
Für den Geschäftsbereich Industrial Systems<br />
and Transportation sehen wir eine Vielzahl<br />
von Möglichkeiten, um in der Zukunft erfolgreich<br />
zu sein. Zum einen steigert die<br />
wirtschaftliche Entwicklung vieler Schwellenländer<br />
die Nachfrage nach Industriemaschinen,<br />
zum anderen sind immer mehr Produktionsunternehmen<br />
aus aufstrebenden Industrieländern<br />
daran interessiert, ihre Maschinen<br />
weltweit zu vertreiben. Für solche Unternehmen<br />
sind wir aufgrund unserer Vertriebskompetenz,<br />
unserer umfangreichen Länderkenntnisse<br />
und unseres internationalen<br />
Vertriebsnetzes ein geschätzter Kooperationspartner.<br />
27
28<br />
1<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
In vielen Ländern besteht ein hoher<br />
Bedarf an Ausbau und Modernisierung <strong>des</strong><br />
Schienennetzes. Dies möchten wir für unser<br />
Geschäft nutzen und mit der Entwicklung<br />
maßgeschneiderter Transportlösungen einen<br />
Beitrag zur Verbesserung der Infrastrukturen<br />
dieser Länder leisten.<br />
Supply Chain Solutions<br />
Im Segment Supply Chain Solutions<br />
lag der Auftragseingang im Jahr 2005 bei<br />
1 566 Mio € (Vorjahr: 2 025 Mio €). Dieser<br />
Rückgang kam erwartet und resultiert im<br />
Wesentlichen aus weltweit gesunkenen Preisen<br />
für Stahlprodukte. Der Umsatz reduzierte<br />
sich um 8 % auf 1 592 Mio €<br />
(Vorjahr: 1 724 Mio €). Dies liegt vor allem<br />
darin begründet, dass wir bei logistischen<br />
Dienstleistungen durch eine Modifizierung<br />
Geschäftslage Supply Chain Solutions (Angaben in Mio €)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
2<br />
Auslieferung von Stahlknüppeln für die Herstellung<br />
nahtloser Rohre<br />
Montage von Motoren für einen Hersteller in Polen<br />
Material zum Bau einer Ölpipeline in Turkmenistan<br />
Lieferung von Peripheriekomponenten für Pipelines<br />
<strong>des</strong> Geschäftsmodells zunehmend nur noch<br />
die durch MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung<br />
in unseren Geschäftszahlen abbilden.<br />
Zum Ende <strong>des</strong> Jahres verfügte der<br />
Bereich über einen Auftragsbestand von<br />
380 Mio € gegenüber 452 Mio € in 2004.<br />
Im Geschäftsbereich Materials setzten wir<br />
im abgelaufenen Jahr über 2,5 Mio Tonnen<br />
Stahl (Vorjahr: 3 Mio Tonnen) und rund<br />
700 000 Tonnen Rohstoffe (Vorjahr:<br />
800 000 Tonnen) ab. Dabei konnten wir,<br />
trotz eines zum Teil schwierigen Marktumfel<strong>des</strong>,<br />
in einigen Bereichen die guten Vorjahresergebnisse<br />
leicht übertreffen.<br />
Der Absatz von Stahlprodukten verteilte sich<br />
zu 39 % auf Langprodukte, zu 30 % auf Flachprodukte,<br />
zu 24 % auf Halbzeug und zu 7 %<br />
auf Spezialstähle und Nichteisenmetalle.<br />
Wichtigster Beschaffungsmarkt für unsere<br />
internationalen Stahlaktivitäten war mit<br />
2005 2004 ∆ %<br />
Auftragseingang 1 566 2 025 – 23<br />
Umsatz 1 592 1 724 – 8<br />
Auftragsbestand 380 452 – 16
3<br />
Den Geschäftsbereich<br />
Automotive<br />
konnten wir<br />
2005 ausbauen.<br />
Hier wollen wir<br />
auch zukünftig<br />
weiter wachsen.<br />
32 % der Tonnage die Europäische Union.<br />
Die Länder Europas außerhalb der Europäischen<br />
Union trugen 21 % zu der eingekauften<br />
Tonnage bei, Lateinamerika 25 %,<br />
Asien 18 %, Afrika und Nordamerika zusammen<br />
4 %.<br />
Wichtigster Absatzmarkt war im Jahr 2005<br />
unverändert Nordamerika mit einem Anteil<br />
von 39 % an der abgesetzten Tonnage, gefolgt<br />
von Lateinamerika mit 22 % und den<br />
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union<br />
mit einem Anteil von 19 %. Nach Asien haben<br />
wir 10 % der verkauften Tonnage abgesetzt,<br />
nach Afrika 6 % und in das restliche<br />
Europa 4 %.<br />
Für den Geschäftsbereich Automotive verlief<br />
das Jahr 2005 wiederum erfreulich. Wir<br />
haben unsere Aktivitäten mit bestehenden<br />
Kunden ausgebaut und Projekte mit Neukunden<br />
realisiert. Unter anderem konnten<br />
wir die Verträge mit unserem Kunden<br />
General Motors für komplexe Montageleistungen<br />
<strong>des</strong> Modells Zafira im polnischen Gliwice<br />
hinzugewinnen.<br />
Am bestehenden belgischen Standort Genk<br />
wurden wir von Ford mit der Montage von<br />
Modulen für das neue Modell Ford Galaxy<br />
beauftragt. Gleichzeitig konnten wir die<br />
aktuellen Aufträge auf die Produktion <strong>des</strong><br />
neuen Ford Mondeo ausweiten, so dass eine<br />
Auslastung <strong>des</strong> Standortes bis 2011 sichergestellt<br />
ist. In Belgien etablierten wir uns<br />
an zwei neuen Standorten: In Antwerpen<br />
werden wir ab 2006 Hinterachsen und Fe-<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
derbeine für Opel montieren. In Gent montieren<br />
wir seit Mitte 2005 erstmals<br />
für Volvo Kraftstofftanks.<br />
Unsere Piping-Aktivitäten blieben in 2005<br />
hinter den Erwartungen zurück und profitierten<br />
nur bedingt von der gestiegenen<br />
Investitionsfreudigkeit der Öl- und Gasindustrie.<br />
Zwar konnten wir mehrere größere<br />
Aufträge zur Lieferung von Material für<br />
Anlagen und Pipelines in den Iran, nach<br />
Turkmenistan und nach Russland in Kraft<br />
setzen, doch verhinderte die Verschiebung<br />
einiger Großaufträge in das Jahr 2006 eine<br />
ähnlich positive Entwicklung wie im Vorjahr.<br />
Die Weiterentwicklung unserer Aktivitäten<br />
von einem reinen Lieferanten hin zu einem<br />
umfassenden Dienstleister für die Öl- und<br />
Gasindustrie lässt sich an einem Versorgervertrag<br />
mit unserem Kunden Exxon-Mobil<br />
nachvollziehen. Seit dem letzten Geschäftsjahr<br />
übernehmen wir für Teilbereiche dieses<br />
Kunden die gesamte Beschaffungsfunktion<br />
und verantworten die Versorgung seiner<br />
Produktionseinheiten mit Materialien.<br />
Geschäftserwartung<br />
Supply Chain Solutions<br />
Für das kommende Geschäftsjahr rechnen<br />
wir im Segment Supply Chain Solutions mit<br />
einer weiterhin guten Auftragslage. Im Geschäftsbereich<br />
Materials gehen wir von einer<br />
weitgehend stabilen Preisentwicklung aus.<br />
Insbesondere der Bedarf an Walzstahl wird<br />
unseren Erwartungen nach während der<br />
kommenden Jahre auf hohem Niveau blei-<br />
4<br />
29
30<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
ben. Wir planen, mit innovativen Konzepten<br />
unsere Dienstleistungstiefe zu erhöhen. Großes<br />
Potenzial sehen wir vor allem in den<br />
USA, wo wir unsere Aktivitäten weiter intensivieren<br />
möchten.<br />
Die zukünftigen Aussichten <strong>des</strong> Geschäftsbereiches<br />
Automotive sind positiv. Wichtigste<br />
Herausforderung für die Industrie bleibt die<br />
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Wir<br />
rechnen damit,<br />
dass die Automobilproduzenten ihre Outsourcing-Aktivitäten<br />
ausweiten, um dem<br />
Kostendruck entgegenzuwirken.<br />
Da wir heute gut aufgestellt sind, werden wir<br />
unsere Strategie der Prozess- und Qualitätsführerschaft<br />
mit einem Fokus auf High-added-Value-Dienstleistungen<br />
weiterverfolgen.<br />
In den kommenden Jahren wollen wir zusätzliches<br />
Wachstum generieren, indem wir<br />
den Leistungsumfang und die Leistungstiefe<br />
bei bestehenden Kunden erweitern. Gleichzeitig<br />
wollen wir unsere internationalen<br />
Aktivitäten, insbesondere in Osteuropa, stärken.<br />
Für den Geschäftsbereich Piping erwarten<br />
wir 2006 eine verbesserte Auftragslage. Wir<br />
sind in den Ländern <strong>des</strong> kaspischen Raums,<br />
Russland und Iran gut aufgestellt und rechnen<br />
damit, an den anstehenden Erweiterungsund<br />
Modernisierungsinvestitionen der dortigen<br />
Öl- und Gasindustrie stärker als bisher<br />
zu partizipieren. Außerdem erkennen wir zunehmend<br />
Bestrebungen von großen Öl- und<br />
Gasgesellschaften sowie von Großanlagenbetreibern,<br />
ihre Beschaffungs-, Logistik- und<br />
Qualitätssicherungsaktivitäten auszulagern.<br />
Dieser Trend kommt unserer Aufstellung als<br />
unabhängiger Systemlieferant entgegen. Wir<br />
werden das kommende Jahr nutzen, um unser<br />
Produktportfolio zu komplettieren und<br />
das Wachstum durch eine Ausweitung <strong>des</strong><br />
Basis- und Projektgeschäfts voranzutreiben.<br />
Herstellung von Schiffssektionen im<br />
Auftrag der MAN <strong>Ferrostaal</strong>
Mitarbeiter<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
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Das Geschäft der MAN <strong>Ferrostaal</strong> beruht zu einem wesentlichen Teil auf dem profunden<br />
Know-how unserer Mitarbeiter. Deshalb legen wir großen Wert darauf, diesen Faktor zu<br />
stärken und auszubauen. Qualifizierung und die Förderung von Talenten sind wichtige<br />
Aufgaben unserer Personalarbeit.<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> beschäftigte 2005 im Durchschnitt<br />
4 833 fest angestellte Mitarbeiter<br />
(Vorjahr: 5 633). Zum 31. Dezember 2005 waren<br />
insgesamt 4 773 fest angestellte Mitarbeiter<br />
bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> tätig (Vorjahr:<br />
4 679). Der Anstieg ist in der erstmaligen Einbeziehung<br />
von zehn Auslandsstandorten begründet.<br />
In der Sparte Projects & Contracting<br />
beschäftigten wir 1 984 Mitarbeiter, in der<br />
Sparte Services & Logistics 2 459 und in den<br />
Zentralbereichen 330. Im Geschäftsjahr<br />
2006 verfolgen wir auch weiterhin das Ziel,<br />
Randaktivitäten zu veräußern. Infolge<strong>des</strong>sen<br />
wird sich die Zahl der Mitarbeiter redu-zieren.<br />
Internationaler Erfolg erfordert außergewöhnliche<br />
Mitarbeiter<br />
Für ein internationales Dienstleistungsunternehmen<br />
wie MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist<br />
das Know-how seiner Mitarbeiter ein wesentlicher<br />
Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor. Neben<br />
einer umfassenden Fachkompetenz sind<br />
für uns unternehmerisches Handeln und die<br />
Fähigkeit, fachübergreifend vernetzt zu denken,<br />
sowie das Verständnis für andere Kulturen<br />
wichtige Voraussetzungen, um in unseren<br />
wettbewerbsintensiven Märkten langfristig<br />
erfolgreich zu agieren. Ein Fokus unserer<br />
Personalarbeit liegt <strong>des</strong>halb auf der persönlichen<br />
und fachlichen Entwicklung unserer<br />
Mitarbeiter. Diese<br />
fördern wir durch ein vielseitiges Weiterbildungsangebot.<br />
Qualifikation als Erfolgsfaktor<br />
Die persönliche Kompetenz unserer Mitarbeiter<br />
stärken wir durch gezielte Coachingmaßnahmen<br />
und internationale Führungstrainings.<br />
Dabei setzen wir unter anderem<br />
verstärkt Programme der European School<br />
of Management and Technology und der<br />
MAN-Führungsakademie ein. Die fachliche<br />
Entwicklung unserer Mitarbeiter fördern wir<br />
durch ein umfangreiches Weiterbildungsangebot<br />
mit den Schwerpunktthemen<br />
Finanzierung und Recht. Darüber hinaus<br />
nimmt angesichts unserer internationalen<br />
Aufstellung die sprachliche Qualifizierung<br />
einen hohen Stellenwert ein.<br />
Strukturierte Identifizierung und Förderung<br />
von Talenten<br />
Für Schlüsselpositionen gewährleisten wir<br />
eine langfristige Nachfolgeplanung, indem<br />
wir systematisch und hierarchieübergreifend<br />
geeignete Kandidaten identifizieren.<br />
Durch gezielte Fördermaßnahmen wie individuelles<br />
Coaching und Bildungsveranstaltungen<br />
zu Fach-, Führungs- und Strategiethemen,<br />
entwickeln wir die<br />
Persönlichkeit und Qualifikation unserer<br />
Mitarbeiter kontinuierlich weiter. Im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr haben wir den<br />
Prozess der Potenzialeinschätzung auf entsandte<br />
und lokale Mitarbeiter im Ausland<br />
ausgeweitet und dadurch unseren Pool an<br />
Fach- und Führungskräften ergänzt.<br />
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MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Stelleneinwertung auf Führungsebene<br />
Als erster Teilkonzern der MAN Gruppe haben<br />
wir damit begonnen, Stellen von Führungskräften<br />
in Gehaltsbänder einzuordnen.<br />
Diese Maßnahme soll eine Vergleichbarkeit<br />
der Gehälter innerhalb der MAN Gruppe sicherstellen.<br />
Außerdem verbessern wir dadurch<br />
die Möglichkeit der<br />
Job-Rotation innerhalb der MAN Gruppe.<br />
Definition von Kernkompetenzen<br />
Unsere Führungskräfte verfügen über praxiserprobte<br />
Führungsqualitäten, die wir<br />
strukturiert weiterentwickeln. Aus diesem<br />
Grund haben wir 2005 ein Kompetenz-modell<br />
entwickelt, das die wesentlichen<br />
Kernkompetenzen unserer Führungskräfte<br />
festlegt. Es handelt sich dabei um die<br />
Fähigkeitsmerkmale Persönlichkeit, Führungsverhalten,<br />
soziale Kompetenz, Internationalität,<br />
unternehmerisches Handeln,<br />
Fachwissen und die Bereitschaft, Veränderungen<br />
voranzutreiben. Diese Kompetenzen<br />
sind wesentliche Kriterien bei der Einwertung<br />
der Stellen und spielen eine wichtige<br />
Rolle in der Potenzialeinschätzung. Außerdem<br />
sind sie fester Bestandteil der jährlich<br />
stattfindenden Zielvereinbarungsgespräche.<br />
Leistungsabhängige Vergütung<br />
Unser Vergütungssystem richtet sich nach<br />
den operativen Erfolgen der MAN AG und<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong>. Neben dem gewichteten<br />
Return on Sales der MAN <strong>Ferrostaal</strong> und <strong>des</strong><br />
individuellen Geschäftsbereiches bildet zusätzlich<br />
der Return on Capital Employed der<br />
MAN AG die Grundlage für die Berechnung<br />
der variablen Vergütung unserer Führungskräfte.<br />
Mit dieser Maßnahme fördern wir gezielt<br />
die konzernweite Zusammenarbeit. Darüber<br />
hinaus hängt die Höhe der variab-len<br />
Vergütung auch in erheblichem Maße von<br />
der persönlichen Leistung ab.<br />
Projektmanagementkompetenz<br />
Im kommenden Jahr werden wir durch intensive<br />
Qualifizierungsmaßnahmen unsere<br />
Kernkompetenz „Projektmanagement“ weiter<br />
verbessern. Gleichzeitig werden wir noch<br />
intensiver als bisher international erfahrene<br />
Führungskräfte einstellen und verstärkt internationale<br />
Hochschulabsolventen mit<br />
technischen Abschlüssen rekrutieren, um<br />
die langfristige Leistungsfähigkeit unserer<br />
operativen Bereiche<br />
sicherzustellen.<br />
Dank an die Mitarbeiter und<br />
Belegschaftsvertreter<br />
Der Vorstand dankt den Mitarbeitern für<br />
ein erfolgreiches Geschäftsjahr. In Bezug auf<br />
den Gewinn konnten wir 2005 das zweitbeste<br />
Unternehmensergebnis in der Geschichte<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> erzielen. Dieser Erfolg<br />
war nur dank <strong>des</strong> außerordentlichen Einsatzwillens<br />
und der Schaffenskraft unserer Mitarbeiter<br />
möglich. Darüber hinaus bedankt<br />
sich der Vorstand bei den Mitgliedern der<br />
Arbeitnehmervertretung für die Fortführung<br />
der traditionell konstruktiven und offenen<br />
Zusammenarbeit.
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Ein funktionieren<strong>des</strong>Risikomanage-ment<br />
ist die Grundlage<br />
unserer<br />
Geschäftstätigkeit.<br />
Risikomanagement<br />
Der sorgfältige Umgang mit Chancen und Risiken<br />
ist bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> Basis für eine<br />
verantwortungsbewusste Unternehmensführung<br />
und eine wesentliche Voraussetzung<br />
zur Erreichung unserer Ziele. Deshalb wenden<br />
wir ein ausgefeiltes Risikomana-gement<br />
an, <strong>des</strong>sen Aufgabe es ist, die im Rahmen unserer<br />
Geschäftstätigkeit entstehenden Chancen<br />
und Risiken systematisch zu identifizieren<br />
und zu steuern. Es gewährleistet, dass<br />
Chancen konsequent genutzt, mögliche Risiken<br />
erkannt, transparent dargestellt und objektiv<br />
bewertet werden. Es trägt auch dazu<br />
bei, im laufenden Geschäft auftretenden Risiken<br />
durch Gegenmaßnahmen zu begegnen.<br />
Wir nehmen unternehmerische Chancen nur<br />
dann wahr, wenn<br />
sie nach unserer Einschätzung den Unternehmenswert<br />
steigern und die damit verbundenen<br />
Risiken für uns beherrschbar sind.<br />
Unser Risikomanagementsystem wird<br />
durch zahlreiche Management- und Kontrollsysteme<br />
ergänzt. In der strategischen<br />
Unternehmensplanung berücksichtigen<br />
wir mittelfristige Chancen, während unser<br />
internes <strong>Bericht</strong>swesen ein adäquates Controlling<br />
gegenwärtiger Chancen und Risiken<br />
gewährleistet. Unseren Liquiditätsbedarf planen<br />
wir im Rahmen einer jährlichen<br />
Finanzplanung im Voraus. Die kurzfristige<br />
Liquiditätsentwicklung steuern wir aktiv mit<br />
einer revolvierenden Dreimonatsplanung.<br />
Diese Instrumente stellen sicher, dass der<br />
Vorstand frühzeitig und umfassend über die<br />
Geschäftsentwicklungen informiert ist und<br />
bei Bedarf rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen<br />
einleiten kann.<br />
Risikomanagement als Erfolgsfaktor<br />
Das Geschäft der MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist aufgrund<br />
der internationalen Ausrichtung und<br />
der zahlreichen Geschäftsaktivitäten einer<br />
Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Wir begegnen<br />
diesen Risiken durch ein wirksames Risikomanagementsystem,<br />
das integraler<br />
Bestandteil unserer Geschäftsprozesse und<br />
Grundlage unserer unternehmerischen<br />
Entscheidungen ist. Die normativen Voraussetzungen<br />
für das System werden durch konzernweit<br />
gültige MAN-Richtlinien und insbesondere<br />
das<br />
MAN-Risikomanagementhandbuch geschaffen,<br />
das wir an die Belange unserer Geschäftsaktivitäten<br />
angepasst haben. Es enthält<br />
verbindliche Regeln zur Identifizierung,<br />
Bewertung und Steuerung wesentlicher Risiken<br />
und dient als Basis für unsere risikopolitischen<br />
Grundsätze.
Die Risikolage<br />
unseres Unternehmens<br />
wird<br />
zukünftig in<br />
regelmäßigen<br />
Abständen<br />
von einem<br />
Risikoboard<br />
beurteilt.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
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Individueller Umgang mit<br />
spezifischen Risiken<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> bedient mit ihrer internationalen<br />
Aufstellung und ihren verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern eine Vielzahl von<br />
Märkten. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche<br />
Risikoprofile aus und machen einen<br />
individuellen Umgang mit den spezifischen<br />
Risiken erforderlich. Wir kommen<br />
dieser Anforderung durch eine dezentrale<br />
Organisation unseres Risikomanagementsystems<br />
nach, d.h. die Identifizierung<br />
von Risiken erfolgt in erster Linie<br />
in den jeweiligen Unternehmensbereichen,<br />
denn da besteht die beste Kenntnis über spezifische<br />
Risiken.<br />
Gelebte Risikokultur<br />
Ende 2005 hat MAN <strong>Ferrostaal</strong> ein Risikoboard<br />
als zentrale Kontroll- und Steuerungsinstanz<br />
<strong>des</strong> Risikomanagements eingerichtet.<br />
Es setzt sich aus Experten der operativen<br />
Bereiche und Stabsabteilungen zusammen.<br />
Dieses Gremium wird zukünftig in regelmäßigen<br />
Abständen die Risikolage <strong>des</strong> Unternehmens<br />
beurteilen und eine qualifizierte<br />
Risiko- und Chancenbeurteilung mit einer<br />
Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise<br />
an den Vorstand abgeben.<br />
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Wir minimieren<br />
Wettbewerbsrisiken<br />
durch<br />
ein besonders<br />
partnerschaftlichesVerhältnis<br />
zu unseren<br />
Kunden.<br />
Ergänzend dazu haben wir im vergangenen<br />
Jahr in Zusammenarbeit mit der MAN AG<br />
das bestehende Risikoreporting gestrafft. Basierend<br />
auf einem standardisierten Risikokatalog<br />
erfassen und analysieren in- und ausländische<br />
Geschäftseinheiten einmal pro<br />
Quartal ihre wesentlichen Risiken und beurteilen<br />
sie hinsichtlich ihrer potenziellen<br />
Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.<br />
Gleichzeitig werden bestehende und<br />
geplante risikomindernde Maßnahmen<br />
benannt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit<br />
bewertet.<br />
Wesentliche Risiken der MAN <strong>Ferrostaal</strong> werden<br />
umfassend und in regelmäßigen<br />
Abständen an den Vorstand und Aufsichtsrat<br />
sowie an die MAN AG berichtet. Darüber<br />
hinaus erfolgt eine Ad-hoc-<strong>Bericht</strong>erstattung,<br />
sofern sich die Risikolage zwischen<br />
den Terminen für die regelmäßige <strong>Bericht</strong>erstattung<br />
wesentlich verändert.<br />
Die interne Revision der MAN AG ist eine<br />
wichtige Stütze unseres Risikomanagementsystems.<br />
Sie setzt sich kritisch mit den<br />
vorhandenen Instrumentarien zur Risikosteuerung<br />
auseinander und trägt dazu bei,<br />
deren Funktionsfähigkeit und Effizienz sicherzustellen.<br />
Chancen- und Risikofelder<br />
Unser angestrebtes Wachstum und die kontinuierliche<br />
Steigerung <strong>des</strong> Unternehmenswertes<br />
sind untrennbar mit dem Eingehen<br />
von Risiken verbunden, die sich nachteilig<br />
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> auswirken können.<br />
Nachfolgend werden wesentliche Chancenund<br />
Risikofelder beschrieben, die maßgeblichen<br />
Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung<br />
haben können.<br />
Markt<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> unterliegt unterschiedlichen<br />
Marktrisiken. Dazu zählt unter anderem die<br />
weltweite konjunkturelle Lage, die sich im<br />
<strong>Bericht</strong>sjahr 2005 trotz steigender Preise<br />
für Rohstoffe insgesamt positiv entwickelte.<br />
Hohe Rohstoffpreise bergen für uns<br />
nicht nur Risikopotenziale, wie z.B. Preissteigerungen,<br />
sondern bieten gleichzeitig auch<br />
Chancen. Viele unserer Kunden sind<br />
in den derzeit boomenden Branchen, insbesondere<br />
der Öl- und Gasindustrie, angesiedelt,<br />
wo aufgrund der gestiegenen<br />
Nachfrage zahlreiche Investitionen und
Infrastrukturvorhaben geplant sind, an denen<br />
wir verstärkt partizipieren wollen.<br />
Die Preispolitik einzelner Wettbewerber<br />
kann Risiken auslösen. Aufgrund der derzeitigen<br />
Schwäche <strong>des</strong> US-Dollars haben<br />
Mitbewerber aus den USA einen Kosten-<br />
und Preisvorteil gegenüber MAN <strong>Ferrostaal</strong>.<br />
Außerdem stellen wir ein verstärktes Auftreten<br />
von asiatischen Unternehmen fest, die<br />
mit niedrigen Preisen in unseren Märkten<br />
agieren und die Margen negativ beeinflussen.<br />
Wir begegnen diesen Risiken, indem wir Ausschreibungen<br />
sehr selektiv bedienen und<br />
Geschäfte, die sich durch einen hohen Wettbewerb<br />
auszeichnen, meiden. Gleichzeitig<br />
bauen wir unsere Alleinstellungsmerkmale,<br />
beispielsweise unsere Projektentwicklungsaktivitäten,<br />
aus. An bestimmten Projekten<br />
beteiligen wir uns als Minderheitsgesellschafter<br />
mit Eigenkapital und bauen so ein<br />
besonders partnerschaftliches Verhältnis<br />
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zu unseren Kunden auf. Darüber hinaus<br />
versuchen wir, unsere Kunden über verbesserten<br />
Service enger an uns zu binden<br />
und die Kostenstrukturen unseres Unternehmens<br />
durch einen kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess ständig zu optimieren.<br />
Unsere Kernmärkte liegen vor allem in Ländern,<br />
die im Begriff sind, sich zu modernen<br />
und zukunftsträchtigen Industrieländern<br />
zu entwickeln. In diesen Staaten sind<br />
wir neben wirtschaftlichen auch politischen<br />
Risiken ausgesetzt. Wir begrenzen diese Risiken,<br />
indem wir die Entwicklungen in diesen<br />
Regionen intensiv beobachten und<br />
damit Marktveränderungen in der Regel<br />
frühzeitig antizipieren können.<br />
Zurzeit sehen wir durch mögliche Sanktionen<br />
der internationalen Staatengemeinschaft ein<br />
Risiko für unser Geschäft im Iran. Aufgrund<br />
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38<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Unser Risikomanage-ment<br />
gewährleistet<br />
eine effektive<br />
Überwachung<br />
von Projekten<br />
und Aufträgen.<br />
der Vielzahl von aussichtsreichen Großprojekten,<br />
die sich derzeit im Iran in Bearbeitung<br />
befinden, besteht für MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
das Risiko einer zukünftig schlechteren Geschäftsentwicklung.<br />
Die bereits kontrahierten<br />
Aufträge sind nicht gefährdet, da sie über<br />
Kreditversicherungen abgesichert sind. Wir<br />
beobachten die Entwicklung mit unserer lokalen<br />
Organisation direkt vor Ort.<br />
Abwicklung<br />
Insbesondere im Geschäftsfeld Industrial<br />
Projects sind wir aufgrund unserer Funktion<br />
als Generalunternehmer unterschiedlichen<br />
Vertrags- und Auftragsrisiken ausgesetzt.<br />
Die wesentlichen Gefahrenpotenziale liegen<br />
hierbei in der Vertragsgestaltung sowie<br />
in der technischen und kaufmännischen<br />
Abwicklung dieser in vieler Hinsicht anspruchsvollen<br />
Aufträge. Zu den Risiken zählen<br />
insbesondere unzureichende Leistungen<br />
bei unseren Konsortialpartnern<br />
und Subunternehmern sowie technische<br />
Schwierigkeiten während der Abwicklung<br />
und der Inbetriebnahme der Anlagen. Jeder<br />
dieser Faktoren kann zu Zeitverzögerungen<br />
und negativen Konsequenzen auf der Kostenseite<br />
führen.<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> begegnet diesen Gefahren<br />
mit einer Reihe von Maßnahmen. Im Bereich<br />
Industrial Projects kommt beispielsweise<br />
ein spezielles Projektcontrolling zum<br />
Einsatz, das eine EDV-gestützte Überwachung<br />
der gesamten Projekt- und Auftragsabwicklung<br />
ermöglicht. Durch dieses System<br />
werden Risiken den verantwortlichen Entscheidungsträgern<br />
im Unternehmen frühzeitig<br />
transparent gemacht. So können entspre-<br />
chende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.<br />
Ergänzt wird dieses System durch regelmäßige<br />
Projektbesprechungen, in denen<br />
dem verantwortlichen Management frühzeitig<br />
mögliche Risiken in Angeboten vorgestellt<br />
werden und das weitere Vorgehen gemeinsam<br />
mit der Projektleitung festgelegt<br />
wird. Risiken begrenzen wir auch dadurch,<br />
dass wir unsere Subunternehmer regelmäßig<br />
strengen Qualitäts- und Bonitätsprüfungen<br />
unterziehen und nur mit ausgesuchten Partnern<br />
zusammenarbeiten, die über erprobte<br />
Verfahren und Technologien verfügen.<br />
Finanzen<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> erzielt über 84 % ihres<br />
Umsatzes im internationalen Geschäft und<br />
ist damit in einem nicht unerheblichen Maße<br />
Währungsrisiken ausgesetzt. Dies gilt insbesondere<br />
für den US-Dollar. Wir halten diese<br />
Risiken in einem kontrollierbaren<br />
Rahmen, indem wir die Entwicklung der<br />
weltweiten Devisenmärkte intensiv beobachten<br />
und gegebenenfalls Sicherungsgeschäfte<br />
tätigen.<br />
Oftmals ist mit der Realisierung von<br />
Geschäften eine Finanzierung durch MAN<br />
<strong>Ferrostaal</strong> verbunden. In diesem Zusammenhang<br />
sind wir Finanzierungsrisiken ausgesetzt.<br />
Wir begrenzen diese Risiken, indem<br />
wir umfangreiche Bonitätsprüfungen durchführen<br />
und eng mit namhaften Banken<br />
und Kreditversicherern kooperieren. Wir<br />
betreiben ein aktives Finanzmanagement,<br />
bei dem wir in einem eingeschränkten<br />
Umfang Forderungsverkäufe durchführen.<br />
Human Resources<br />
Für uns als ein Dienstleistungsunternehmen<br />
ist unser Geschäftserfolg eng mit der Kom-
Eine hohe<br />
Qualität ist die<br />
Voraussetzung<br />
für nachhaltigen<br />
Erfolg in<br />
unseren Märkten.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Als industrieller Dienstleister sind wir zu einem<br />
hohen Maße der Qualität unserer<br />
Dienstleistungen verpflichtet, um in unseren<br />
internationalen Märkten nachhaltig<br />
erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein.<br />
Die obersten Ziele unseres Qualitätsmanagementsystems<br />
sind transparente, sichere<br />
Geschäftsprozesse und ihre stringente<br />
Anwendung im operativen Tagesgeschäft.<br />
Damit unsere Kunden ein einwandfreies<br />
Produkt erhalten, muss die Qualität vom Lieferanten<br />
bis zur Endabnahme durchgängig<br />
gewährleistet sein. Um diesem Anspruch gerecht<br />
zu werden, sind unsere operativen Bereiche<br />
gemäß der Normenreihe DIN EN ISO<br />
9001:2000 zertifiziert.<br />
1<br />
2<br />
Bauinspektion einer petrochemischen Anlage<br />
Rohrbrücke der Methanolanlage M5000 in Trinidad<br />
1 2<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Streben nach Perfektion<br />
Alle Abläufe und Verfahren unseres Unternehmens<br />
unterliegen einem kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess. Durch regelmäßige<br />
Internal Audits und die Umsetzung<br />
darin aufgedeckter Verbesserungspotenziale<br />
erreichen wir, dass das Qualitätsniveau nicht<br />
nur gehalten, sondern stetig gesteigert wird.<br />
Im Fokus unserer Qualitätsmanagementaktivitäten<br />
stand im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
die verstärkte Einbindung unserer<br />
Auslandsorganisationen in die Prozessdarstellungen.<br />
In Vorbereitung der für 2006 anstehenden<br />
Rezertifizierung überarbeiten wir zurzeit<br />
das Qualitätsmanagementsystem für die<br />
Geschäftseinheit Projects & Contracting.<br />
Die Integration existierender Anweisungen<br />
und Vorschriften in neu entwickelte elektronische<br />
Workflows, die Teil unseres Risikomanagements<br />
sind, bilden dabei einen<br />
Schwerpunkt unserer Arbeit. Gleichzeitig<br />
nutzen wir das kommende Geschäftsjahr,<br />
um das gruppenweit gültige Qualitätsmanagementhandbuch<br />
weiterzuentwickeln.<br />
39
40<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
ist der<br />
Projektentwickler<br />
der<br />
MAN Gruppe.<br />
Strategie und Ausblick<br />
Erfolgreich durch eine klare Strategie<br />
Unser oberstes Ziel ist es, Mehrwert für die<br />
Aktionäre der MAN AG zu schaffen. Dies erreichen<br />
wir durch eine Strategie, die auf profitables<br />
Wachstum und auf die Steigerung <strong>des</strong><br />
Unternehmenswerts ausgerichtet ist. Dabei<br />
folgen wir drei Grundprinzipien:<br />
1. Wir konzentrieren uns auf unsere<br />
Kernkompetenzen.<br />
2. Wir bauen unsere Geschäftsaktivitäten<br />
zielgerichtet aus.<br />
3. Wir nutzen unsere Internationalität als<br />
Differenzierungsmerkmal.<br />
Konzentration auf Kernkompetenzen<br />
Wir konzentrieren unsere Kräfte auf das, was<br />
wir am besten können. Im Projektgeschäft<br />
agieren wir als Denkfabrik und differen-zieren<br />
uns im Markt durch innovative Projektentwicklung,<br />
komplexe Finanzierungslösungen<br />
und ein erfolgreiches Projekt-<br />
und Risikomanagement. Im Service- und Logistikgeschäft<br />
erbringen wir mit unseren<br />
Dienstleistungen einen wichtigen Beitrag für<br />
die Wertschöpfungsketten unserer Kunden.<br />
Die Organisation von Logistikketten, die Systemintegration,<br />
das Denken in Prozessen<br />
und die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen<br />
anzubieten, sind hier unsere Kernkompetenzen.<br />
Als Folge dieser Fokussierung auf<br />
unser Kerngeschäft trennen wir uns von<br />
Geschäftsaktivitäten, die nicht in unser<br />
Kompetenzprofil passen und die nur über eine<br />
begrenzte Wertschöpfung verfügen. Insbesondere<br />
kostenintensive Engineering- und<br />
Montageleistungen geben wir konsequent an<br />
dafür spezialisierte Unternehmen ab.<br />
Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten<br />
Innerhalb der MAN Gruppe ist die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
seit vielen Jahren eine bedeutende<br />
Quelle für Liquidität und ein zuverlässiger<br />
Lieferant hoher Kapitalrenditen. Diese Position<br />
wollen wir weiter stärken und durch<br />
den Ausbau profitabler und zukunftsfähiger<br />
Geschäftsaktivitäten unseren langfristigen<br />
Erfolg sichern.<br />
Im Projektgeschäft werden wir unsere Projektmanagement-<br />
und Projektentwicklungsaktivitäten<br />
erweitern. Bewährte Geschäftsmodelle,<br />
wie diejenigen, die wir seit Jahren<br />
bei unseren Methanol- und Ammoniakanlagen<br />
in Trinidad und jetzt auch in Oman anwenden,<br />
werden wir auf weitere Länder und<br />
zusätzliche Bereiche übertragen. Gleichzeitig<br />
werden wir verstärkt in neue Marktsegmente<br />
mit hohen Wert- und Wachstumspotenzialen<br />
vordringen. Dazu zählen wir unter anderem<br />
Zellstoff und erneuerbare Energien. In beiden<br />
Bereichen werden wir unsere Kompetenzen<br />
durch gezielte Akquisitionen und strategische<br />
Kooperationen erweitern.<br />
Im Service- und Logistikgeschäft sehen wir<br />
aufgrund unserer globalen Aufstellung gute<br />
Entwicklungschancen. Wir werden unsere<br />
Marktpositionen ausbauen, indem wir die<br />
Zusammenarbeit mit strategischen Partnern,<br />
insbesondere mit asiatischen und osteuropäischen<br />
Unternehmen, intensivieren und<br />
in neue Marktsegmente vordringen. Gleichzeitig<br />
stellen wir unsere Ertragsbasis auf ein<br />
breiteres Fundament, indem wir unser Portfolio<br />
systematisch durch komplementäre<br />
Produkte und Dienstleistungen ergänzen.<br />
Zudem werden wir noch stärker als bisher<br />
das Ersatzteil- und Servicegeschäft betreiben.<br />
Internationalität als Differenzierungsmerkmal<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist ein internationales<br />
Unternehmen mit deutschen Wurzeln. Unsere<br />
globale Aufstellung und unser lokales<br />
Know-how in über 60 Ländern sind die Basis<br />
für unseren langjährigen Erfolg. Mit fast 2<br />
000 fest angestellten Mitarbeitern im Ausland<br />
– über 40 % unserer Beschäftigten – sind
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
ist der<br />
internationalste<br />
Teilkonzern<br />
der MAN<br />
Gruppe.<br />
wir zuverlässiger Partner für unsere Kunden<br />
und der internationalste Teilkon-zern der<br />
MAN AG. Diese breite Aufstellung schützt<br />
uns vor lokalen Konjunkturschwankungen<br />
und bietet uns die Möglichkeit, weltweit intelligente<br />
Dienstleistungen aus einer Hand<br />
anzubieten. Dabei profitieren unsere Kunden<br />
von unserem differenzierten Geschäftsportfolio<br />
und von den Synergien, die wir in<br />
der Zusammenarbeit mit den anderen Teilkonzernen<br />
der MAN Gruppe schaffen.<br />
Wir gewinnen Wettbewerbsvorteile, indem<br />
wir den länderübergreifenden Informationsund<br />
Wissensaustausch zwischen unseren Geschäftsbereichen<br />
und Lan<strong>des</strong>vertretungen<br />
systematisch fördern. Gleichzeitig nutzen<br />
wir unser internationales Netzwerk und unsere<br />
ausgeprägten Länderkenntnisse,<br />
um als Serviceplattform die Internationalisierung<br />
der MAN Gruppe zu unterstützen.<br />
Die intensive Kooperation zwischen<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> und MAN Nutzfahrzeuge in<br />
Lateinamerika ist ein gutes Beispiel dafür,<br />
wie wir die Internationalisierung unserer<br />
Schwestergesellschaften fördern und den<br />
Eintritt in neue Märkte vorantreiben können.<br />
Innerhalb kürzester Zeit ist es uns dank<br />
unserer gemeinsamen Anstrengungen gelungen,<br />
den mexikanischen Markt für Reisebusse<br />
zu erschließen. Deshalb arbeiten wir<br />
bereits an Folgeprojekten in weiteren<br />
Regionen der Welt.<br />
Positive Erwartungen für 2006<br />
Für das laufende Jahr gehen wir von einer<br />
Fortsetzung <strong>des</strong> weltweiten wirtschaftlichen<br />
Aufschwungs aus und erwarten eine kontinuierlich<br />
hohe Nachfrage nach Investitionsgütern<br />
in unseren lateinamerikanischen,<br />
asiatischen und osteuropäischen Kernmärkten.<br />
Angesichts der anhaltend hohen<br />
Öl- und Gaspreise rechnen wir mit einer<br />
weiterhin hohen Bereitschaft unserer Partner,<br />
in Infrastrukturvorhaben und industrielle<br />
Großanlagen zu investieren.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />
Vor dem Hintergrund dieses positiven<br />
Trends sind wir zuversichtlich, unsere<br />
erfolgreiche Geschäftsentwicklung auch<br />
im laufenden Jahr fortsetzen zu können.<br />
Für 2006 haben wir uns anspruchsvolle<br />
Ziele gesetzt. Wir wollen unser operatives Ergebnis<br />
deutlich steigern und unsere Renditekennzahlen<br />
erneut verbessern.<br />
Um diesem Anspruch gerecht zu werden,<br />
müssen sich alle Geschäftsbereiche in ihren<br />
Segmenten so positionieren, dass sie in der<br />
Lage sind, ihre Wertbeiträge kontinuierlich<br />
zu steigern und die vorgegebenen Renditeziele<br />
zu erreichen. Den 2004 eingeschlagenen<br />
Kurs, uns konsequent von Aktivitäten<br />
zu trennen, die nicht nachhaltig profitabel<br />
arbeiten, werden wir fortsetzen. Gleichzeitig<br />
werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen,<br />
indem wir unsere internen Prozesse<br />
weiter verbessern und die Allokation finanzieller<br />
Mittel noch stärker an Marktpotenzialen<br />
ausrichten.<br />
Auftragseingang und Umsatz werden 2006<br />
deutlich geringer ausfallen als im vergangenen<br />
Geschäftsjahr. Dieser Rückgang resultiert<br />
insbesondere aus unseren logistischen<br />
Dienstleistungsaktivitäten, bei denen wir<br />
durch eine Modifizierung <strong>des</strong><br />
Geschäftsmodells zunehmend nur noch<br />
die von MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung<br />
und nicht mehr in vollem Umfang<br />
die Umsätze der dabei bewegten Waren<br />
abbilden. Mittelfristig werden wir einen<br />
Großteil dieses Rückgangs kompensieren, indem<br />
wir unser Anlagengeschäft und unsere<br />
Serviceaktivitäten zielgerichtet<br />
ausweiten.<br />
41
42 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />
Export eines<br />
Erfolgsmodells<br />
Rohstoffe nicht verbrennen, sondern sie in Gewinn verwandeln<br />
– das ist das Modell, nach dem die MAN <strong>Ferrostaal</strong> gemeinsam<br />
mit ihren Kunden in Trinidad vorgeht: Erdgas wird<br />
nicht mehr abgefackelt, sondern aufgefangen und in petrochemischen<br />
Anlagen in Methanol und Ammoniak umgewandelt.<br />
Methanol ist einer der wichtigsten Ausgangsstoffe für die<br />
Weiterverarbeitung in der chemischen Industrie – Grundlage<br />
für Kunststoffe, Farbstoffe, Frostschutzmittel, Biodiesel und<br />
viele weitere Stoffe. Ammoniak ist die wichtigste Grundlage<br />
für die Produktion von Düngemitteln.<br />
Seit 15 Jahren baut und betreibt die MAN <strong>Ferrostaal</strong> zusammen<br />
mit ihren Kunden Methanol- und Ammoniakanlagen in Trinidad<br />
– mit großem Erfolg: Inzwischen stehen fünf<br />
Methanol- und zwei Ammoniakanlagen in Trinidad und die<br />
Gesamtinvestition der MAN <strong>Ferrostaal</strong> und ihrer Partnern<br />
beträgt insgesamt knapp 2 Mrd US-Dollar.<br />
Der Einstieg in ein solches Geschäft ist gleichwohl schwierig<br />
und setzt eine Kombination von Qualifikationen voraus, die<br />
nicht viele Anlagenbauer mitbringen. Gefragt sind Generalunternehmer,<br />
die die Fähigkeit haben, Projekte zu entwickeln<br />
und zu managen, die gleichzeitig auf der Basis eines soliden<br />
Risikomanagements in der Lage sind, innovative Finanzierungslösungen<br />
zu gestalten, und die in der Anwendung dieser<br />
Leistungen erfahren sind.
MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist Generalunternehmer für den Bau von Methanol- und Ammoniakanlagen.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />
43
44 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />
Financial Engineering<br />
Initiator der ersten privaten Methanolanlage in Trinidad war<br />
Lawrence Duprey, Inhaber von CLICO (Colonial Life Insurance<br />
Company), <strong>des</strong> größten Versicherungskonzerns der Karibik, der<br />
zusammen mit dem deutschen Montageunternehmen Proman<br />
eine solche Anlage errichten wollte. Duprey suchte einen<br />
weiteren Partner, einen Generalunternehmer mit solider<br />
Erfahrung vor allem bei der Finanzierung von Industrieprojekten<br />
in Entwicklungsländern. Ein Gebiet, auf dem<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> seit vielen Jahren erfolgreich ist.<br />
Nachdem den Kreditgebern<br />
keinerlei materielle Sicherheiten<br />
angeboten werden<br />
konnte, musste MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
ein für diese Branche<br />
sehr spezifisches Finanzierungsmodell<br />
entwickeln.<br />
Dies umzusetzen war nur<br />
mit Partnern möglich, die die<br />
Gewinnchancen <strong>des</strong> Projekts<br />
erkannten, die bereit waren,<br />
ein Risiko einzugehen, und zu denen ein soli<strong>des</strong><br />
Vertrauensverhältnis bestand – schließlich stützte sich die<br />
Finanzierung weitestgehend auf erst noch zu schaffende<br />
Vermögenswerte und einen künftig zu erwartenden Cashflow<br />
aus dem Betrieb der Anlage.<br />
Die Grundlagen in Trinidad stimmten: ein niedriger Erdgaspreis,<br />
eine geographisch günstige Lage zur Methanolversorgung<br />
der großen Märkte Europa und USA, niedrige Steuern,<br />
nicht existierende Zollbarrieren sowie qualifizierte Arbeitskräfte<br />
vor Ort. So konnten wir die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) und Hermes als Kreditversicherer, wie in vielen vorangegangenen<br />
Projekten, als Partner gewinnen. Seit 1993 läuft<br />
die erste Methanolanlage, und zwar mit Gewinn. Nach dem<br />
Bau zweier weiterer Methanolanlagen wurde im Jahr 2000 mit<br />
den Planungen für die weltgrößte Methanolanlage M5000 begonnen.<br />
Heute ist die Methanol Holdings (Trinidad) Limited<br />
mit einem Weltmarktanteil von rund 20 % einer der größten<br />
Methanolproduzenten der Welt.<br />
„Der Einstieg ins Methanolgeschäft<br />
setzt eine Kombination<br />
von Qualifikationen<br />
voraus, die nicht viele Anlagenbauer<br />
mitbringen.“<br />
Transfer<br />
In der arabischen Welt ist man auf den Erfolg in Trinidad<br />
aufmerksam geworden. Günstige Voraussetzungen, um<br />
das Trinidad-Modell zu wiederholen, bietet auch Oman:<br />
Ein gutes Investitionsklima, eine hervorragende Infrastruktur<br />
und Erdgas. Einen starken lokalen Partner mit hohem Interesse<br />
an Investitionen in die Petrochemie gibt es im Sultanat ebenfalls.<br />
Im April war Baubeginn für eine 400-Mio-US-Dollar-<br />
Methanolanlage im Industriegebiet Sohar, 250 Kilometer nordwestlich<br />
der Hauptstadt Muscat.<br />
Vorteilhaft bei dem Projekt<br />
ist, dass sich die Partner aus<br />
Trinidad auch in Oman beteiligen:<br />
Nach den guten Erfahrungen<br />
in der Karibik haben<br />
sie ein großes Interesse, ihr<br />
Geschäft auf eine breitere internationale<br />
Basis zu stellen.<br />
Hinter der Projektgesellschaft<br />
Oman Methanol Company<br />
stehen drei starke Partner:<br />
die Methanol Holdings (Trinidad) Limited, die omanische OM-<br />
ZEST-Gruppe und die MAN <strong>Ferrostaal</strong>. Wie die Anlagen<br />
in Trinidad wird auch dieses Projekt weitestgehend durch HER-<br />
MES-gedeckte KfW-Kredite finanziert.<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist als Contractor für die Ingenieurleistungen<br />
und für die lan<strong>des</strong>fremden Lieferungen von Ausrüstungen<br />
und Material verantwortlich. Der Onshoreanteil, im Wesentlichen<br />
die lokalen Bau- und Montageleistungen, wird von<br />
dem omanischen Unternehmen Oman Proman Contracting &<br />
Trading LLC übernommen. Zielmarkt <strong>des</strong> Methanols aus der<br />
MO3000-Anlage wird die chemische Industrie in Europa und<br />
Asien sein.<br />
Hohes Marktpotenzial<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat die Projektentwicklung auf Basis <strong>des</strong> Rohstoff-<br />
und Energieträgers Erdgas konsequent ausgebaut und<br />
sieht in einer Reihe von Ländern Chancen für den Bau weiterer<br />
petrochemischer Anlagen. Dazu erweitern wir auch die Palette<br />
auf weitere Technologien und Produkte. Nicht zuletzt verfügt<br />
das Produkt Methanol über ein hohes Marktpotenzial als<br />
Treibstoff für Kraftwerke und Fahrzeuge.
1 2 3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Konverter der Methanolanlage M5000<br />
Heizkessel der Methanolanlage M5000<br />
Reformer der M5000-Anlage<br />
4 5<br />
Intelligente Projektentwicklung<br />
Von der Idee zur Realisierung<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> entwickelt profitable Geschäftsideen<br />
und übernimmt die Führung der gesamten<br />
Projektentwicklung. Der Kunde und die Partner<br />
sind von Beginn an der Planung und Erstellung<br />
beteiligt – aus der engen Zusammenarbeit resultieren<br />
individuelle, erfolgreiche Konzepte.<br />
Zuverlässige Partnerschaften<br />
Die Kunden und Partner sind Teil <strong>des</strong> Teams.<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> führt kompetente Partner aus<br />
Technologie, Engineering, Montage und Finanzierung<br />
zusammen und koordiniert die Abwicklung.<br />
Dabei steht unser Unternehmen für den<br />
höchsten Qualitätsstandard.<br />
4<br />
5<br />
Ingenieurin aus Trinidad während der Bauphase<br />
Der Bau der M5000 wurde mit Fachkräften aus<br />
Trinidad durchgeführt.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />
Financial Engineering<br />
Für je<strong>des</strong> neue Projekt wird frühzeitig ein maßgeschneidertes Finanzkonzept<br />
erstellt, das durch Risikominimierung, Transparenz und Effektivität<br />
eine Optimierung der Abläufe erlaubt.<br />
Eigenbeteiligungen<br />
Mit ihren Kunden gründet die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Projektgesellschaften in<br />
den jeweiligen Ländern und investiert in die gemeinsamen Projekte.<br />
Damit ist die Einbeziehung der MAN <strong>Ferrostaal</strong> in alle Entscheidungen<br />
sichergestellt.<br />
Vermarktung der Projekte<br />
Als Projektentwickler ist MAN <strong>Ferrostaal</strong> für die Organisation <strong>des</strong><br />
Betriebes der Anlagen und der Vermarktung der Produkte mit verantwortlich.<br />
45
46 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />
Zeittafel der Methanol- und Ammoniakanlagen:<br />
1990 Baubeginn der ersten Methanolanlage für die<br />
Caribbean Methanol Company (CMC)<br />
1993 Inbetriebnahme der CMC-Anlage mit über 500 000<br />
Jahrestonnen Kapazität und Beginn der Erweiterung<br />
der bestehenden Methanolanlage der Trinidad &<br />
Tobago Methanol Company (TTMC)<br />
1996 Inbetriebnahme der neuen TTMC-Anlage mit über<br />
550 000 Jahrestonnen Kapazität und Baubeginn<br />
einer Methanolanlage für die Methanol IV Company<br />
(MIV)<br />
1998 Inbetriebnahme der MIV-Anlage nach nur 20 Monaten<br />
Bauzeit<br />
2000 Baubeginn der Ammoniakanlage für die Caribbean<br />
Nitrogen Company (CNC)<br />
2002 Inbetriebnahme der CNC-Anlage mit über 640 000<br />
Jahrestonnen Kapazität und Baubeginn einer<br />
Ammoniakanlage für Nitrogen (2000) Unlimited<br />
(N2000)<br />
2003 Merger der Methanolgesellschaften CMC, TTMC und<br />
MIV in die Methanol Holdings (Trinidad) Limited<br />
(MHTL) und Baubeginn der Methanolanlage M5000<br />
2004 Inbetriebnahme N2000<br />
2005 Inbetriebnahme der Methanolanlage M5000 für MHTL<br />
mit über 1,9 Millionen Jahrestonnen Kapazität<br />
2005 Baubeginn der Methanolanlage MO3000 für die<br />
Oman Methanol Company LLC (OMC) am Persischen<br />
Golf mit über 1 Million Jahrestonnen Kapazität.<br />
Geplante Fertigstellung: 2007
Heute ist die Methanol<br />
Holdings Trinidad einer<br />
der größten Methanol-<br />
Produzenten der Welt.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />
„The Winning Team“<br />
Mit Inbetriebnahme der M5000-Anlage avancierte<br />
die Methanol Holdings (Trinidad) Limited (MHTL) zu einem<br />
der größten Produzenten von Methanol weltweit. Das Unternehmen<br />
hält einen Marktanteil von rund 20 % <strong>des</strong><br />
weltweiten Methanolhandels. Lawrence Duprey, Chairman<br />
der MHTL, verlieh seiner Begeisterung bei der Inbetriebnahme<br />
der Methanolanlage M5000 im Oktober 2005 in<br />
Point Lisas Ausdruck:<br />
„Die M5000-Anlage war von Anfang an eine Herausforderung<br />
wegen ihrer Größe und ihres Projektumfangs. Aufgrund<br />
der Erfolgsgeschichte <strong>des</strong> „Winning Team“, das alle<br />
unsere vorherigen Methanolanlagen entwickelt und gebaut<br />
hat, fiel MHTL der Entschluss leicht, auch dieses Projekt<br />
zu realisieren. Wir haben immer darauf Wert gelegt,<br />
dass das, was in Trinidad getan werden kann, auch hier gemacht<br />
wird. Während der Montage haben wir 2 500 Menschen<br />
auf der Baustelle beschäftigt. Wir wollen die Unterstützung und Kooperation der Regierung<br />
von Trinidad anerkennen: Es ist kein Zufall, dass sich die zwei größten Methanolanlagen<br />
der Welt hier im Lande befinden. Wir als MHTL werden unseren Optimismus und unsere Zuversicht<br />
für dieses Land beibehalten. Auch alle unsere Aktionäre haben sich entschlossen,<br />
den größten Anteil ihrer Dividende wieder in dieses Land zu investieren!“<br />
47
48 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
Neue Märkte<br />
erschließen<br />
Gegengeschäfte<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist seit Jahren international tätig. Fast<br />
85 % der Umsatzerlöse wurden 2005 außerhalb von<br />
Deutschland erwirtschaftet. In vielen Ländern sind bei<br />
Exporten Kompensationsgeschäfte üblich. Gegengeschäfte<br />
sind darauf ausgerichtet, dem einkaufenden Staat bzw.<br />
<strong>des</strong>sen Volkswirtschaft Vorteile zu bringen. Was als vorteilhaft<br />
eingestuft wird, ist von Land zu Land und von Auftrag<br />
zu Auftrag unterschiedlich. MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist es in vielen<br />
Fällen gelungen, Gegengeschäfte zum Wohle der Bevölkerung<br />
und der Industrie <strong>des</strong> Partnerlan<strong>des</strong> zu realisieren.<br />
Nicht selten halfen unsere Aktivitäten sogar dabei, neue<br />
Märkte zu erschließen – für den Auftraggeber und auch für<br />
uns.
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
49
50<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
Ein gängiges Modell – in der Öffentlichkeit wenig bekannt.<br />
Seriösen Erhebungen zufolge werden heute ca. 20 % <strong>des</strong><br />
Welthandels vor dem Hintergrund von Gegengeschäften abgewickelt,<br />
Tendenz steigend. So haben nun mehr 100 Staaten<br />
Gegengeschäftsverpflichtungen in den Grundlagen ihrer Beschaffungsprogramme<br />
verankert. Waren es zunächst überwiegend<br />
Rüstungsinvestitionen, die Forderungen nach Gegengeschäften<br />
mit sich führten, so sind es heute verstärkt<br />
zivile Projekte wie die Lieferung von Flugzeugen, die Errichtung<br />
von Hafenanlagen oder andere Infrastrukturinvestitionen.<br />
Kompensationsgeschäfte erlauben es Staaten, solche Investitionen<br />
zu tätigen, ohne allzu große kommerzielle oder politische<br />
Risiken einzugehen. Ein klassischer Ablauf solcher Gegengeschäfte<br />
ist, dass das Partnerland im Rahmen eines<br />
bestimmten Auftrags, etwa dem Aufbau eines Kraftwerks,<br />
Waren importiert und im Gegenzug nach Wegen sucht, Waren<br />
mit einem ebenso hohen Wert zu exportieren.<br />
Ein Ziel, viele Möglichkeiten<br />
Während sich Gegengeschäfte von ihrer Zielausrichtung in<br />
der Regel sehr ähnlich sind, können sie in der Abwicklung<br />
sehr unterschiedliche Formen annehmen. In finanzieller und<br />
zeitlicher Abhängigkeit von einem Liefergeschäft bietet der<br />
Auftragnehmer zusätzliche Leistungen an, die als Gegengeschäft<br />
in einem reglementierten Rahmen abgewickelt werden.<br />
Eine häufig genutzte Anforderung der auftraggebenden Staaten<br />
besteht darin, den Auftragnehmer zu verpflichten, sein<br />
Projekt mit „local content“ abzuwickeln, also Teile <strong>des</strong> eigenen<br />
Auftrags an Unternehmen <strong>des</strong> Partnerlan<strong>des</strong> weiterzuvergeben.<br />
Diese Form wird in der Regel aus beschäfti-gungspolitischen<br />
Erwägungen gewählt. Im Falle von<br />
High-Tech-Projekten ist mit dem Gegengeschäft häufig auch<br />
ein Technologietransfer verbunden, der dem auftraggebenden<br />
Land langfristig den Aufbau einer eigenen Industrie in<br />
dem entsprechenden Sektor erlaubt.<br />
Zunehmend komplex und produktfremd<br />
Klassische Formen von Gegengeschäften wie Bartergeschäfte<br />
(Tauschgeschäft) oder Buy-back-Vereinbarungen weichen<br />
heute zunehmend komplexen Geschäftsmodellen, wie z.B.<br />
PPP-Modellen (Public Private Partnership: private Unternehmen<br />
beteiligen sich an staatlichen Aufgaben). Hierbei<br />
übernimmt der Auftragnehmer die Rolle <strong>des</strong> privaten<br />
Partners eines öffentlichen Projektes. Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
dieser Art stellen für Unternehmen, die ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen im Ausland verkaufen,<br />
zunehmend eine Herausforderung dar, weil sie ihnen ein hohes<br />
Maß an Flexibilität, Kreativität und zum Teil auch an<br />
finanzieller Leistungsstärke abverlangen. Nicht selten gehen<br />
damit auch Investitionen einher, die der Auftragnehmer<br />
erbringen muss.<br />
Gegengeschäfte können auch in vollkommen produktfremden<br />
Bereichen stattfinden. Im Gegenzug zu den Industrieprodukten<br />
oder -dienstleistungen, die die Partnerländer<br />
dann importieren, erhalten sie Unterstützung bei der Vermarktung<br />
ihrer eigenen Produkte. Das Gegengeschäft kann<br />
in diesem Fall dazu beitragen, den Unternehmen <strong>des</strong> Partnerlan<strong>des</strong><br />
neue Märkte zu erschließen. Es stellt so eine<br />
substantielle Unterstützung der Industrie im Auftraggeberland<br />
dar.<br />
Eine Kernkompetenz der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Viele Projekte der MAN <strong>Ferrostaal</strong> waren und sind mit Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
verbunden. Deshalb stellt deren<br />
Abwicklung eine Kernkompetenz unseres Unternehmens<br />
dar. Besonders vorteilhaft ist dabei die breite Aufstellung der<br />
MAN Gruppe, die uns in die Lage versetzt, die Produkte und
Gegengeschäft mit der südafrikanischen Regierung: MAN <strong>Ferrostaal</strong> unterstützt als Investitionspartner die lokale Teeindustrie.<br />
Leistungen <strong>des</strong> Konzerns auch in diesem<br />
Zusammenhang zielgerichtet einzusetzen, etwa durch die<br />
Lieferung von Bussen oder Lastkraftwagen.<br />
Eine herausragende Rolle spielt MAN <strong>Ferrostaal</strong> seit vielen<br />
Jahren für die deutsche Werftindustrie, die als Partner ausländischer<br />
staatlicher Stellen sehr häufig Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
übernehmen muss. Auf der Grundlage gemeinsam<br />
entwickelter Gegengeschäftsprogramme haben<br />
wir jeweils Einzelmaßnahmen entwickelt und abgearbeitet,<br />
deren Ziele stets dem Wohl der Volkswirtschaft <strong>des</strong> Bestellerlan<strong>des</strong><br />
dienen – sei es durch Know-how-Transfer, durch Zu-<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
gang zu Schlüsseltechnologien, durch Sicherung und Neuschaffung<br />
von Arbeitsplätzen oder andere Vorteile. Über<br />
die Jahre haben wir uns so in vielen Ländern zu einem kompetenten<br />
Gegengeschäftspartner entwickelt, der sich durch<br />
ein hohes Maß an Zuverlässigkeit in der Erfüllung dieser<br />
Verpflichtungen einen guten Ruf erworben hat. Umgekehrt<br />
profitieren wir selbst von unseren Offset-Aktivitäten, weil<br />
wir auf diese Weise in vielen Ländern dauerhafte Partnerschaften<br />
entwickelt, uns jeweils eine große Lan<strong>des</strong>kenntnis<br />
angeeignet sowie eine große Nähe zu unseren Kunden gefunden<br />
haben.<br />
51
52 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
Aktuelle Beispiele für Gegengeschäfte<br />
Atlantis Training-Center<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> investierte in den Aufbau eines Ausbildungszentrums<br />
in Südafrika im Zuge eines Gegengeschäftes mit<br />
der südafrikanischen Regierung. Jugendliche aus der strukturschwachen<br />
Region Atlantis sollen dort ausgebildet werden,<br />
um eine bessere berufliche Perspektive zu erhalten. Die<br />
umliegende Industrie nutzt das Training-Center für Fortbildungsseminare.<br />
Neben Ausbildungen in Informationstechnologie,<br />
Verwaltung und Buchhaltung werden Lerninhalte<br />
aus den handwerklichen Bereichen Nähen, Elektrik, Mechanik,<br />
Holzverarbeitung und Schweißen vermittelt.<br />
Call-Center<br />
Als Investitionspartner war MAN <strong>Ferrostaal</strong> am Aufbau<br />
von Call-Center-Aktivitäten in Südafrika maßgebend beteiligt.<br />
Südafrika wird für ausländische Unternehmen immer<br />
attraktiver: die gleiche Zeitzone wie in Mitteleuropa, sehr gute<br />
Englischkenntnisse und eine offene Mentalität macht Südafrika<br />
als Standort für Call-Center interessant. Durch dieses<br />
Gegengeschäft wurden über 1 000 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Teeplantage<br />
Im Rahmen einer Offset-Vereinbarung mit der südafrika-nischen<br />
Regierung unterstützt MAN <strong>Ferrostaal</strong> als Investitionspartner<br />
die lokale Teeindustrie. Vorrangiges Ziel<br />
ist dabei, tausende Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Experten,<br />
die für operative Tätigkeiten in den Bereichen Management,<br />
Betrieb und Marketing zuständig sind, unterstützen<br />
das Projekt. Mittelfristig ist die Kapitaleinbindung eines<br />
internationalen Partners geplant.<br />
PET-Recycling-Anlage in Johannesburg<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> finanziert den Neubau einer Recycling-Anlage<br />
zur Herstellung von Kunststoffgranulat aus gebrauchten<br />
PET-Behältnissen. Aus humanitärer und ökologischer Sicht<br />
kommt dem Projekt große Bedeutung zu, weil an der organisierten<br />
Sammlung der Wertstoffe im Stadtgebiet<br />
von Johannesburg überwiegend ungelernte Arbeitskräfte,<br />
d. h. finanziell bedürftige Personen beteiligt werden.
Modernisierung<br />
der<br />
Hellenic Shipyards<br />
Bei der Umsetzung<br />
der<br />
Gegengeschäftsvereinbarungen<br />
mit unserem<br />
Partnerland Griechenland baute MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Werft<br />
von Hellenic Shipyards aus, um am Standort Skaramanga die<br />
Voraussetzung für die U-Bootfertigung<br />
vor Ort zu schaffen.<br />
Schwerlasttransporter<br />
für Hellenic Shipyards<br />
Im Rahmen der Modernisierung der Hellenic-Werft entwickelte<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> gemeinsam mit einer süddeutschen<br />
Firma einen 29-achsigen Schwertransporter speziell zur<br />
Beförderung von U-Booten. Mit einer Nutzlast von 2 000<br />
Tonnen und der Möglichkeit zur Normal-, Quer-, Diagonalund<br />
Kreisfahrt ergänzt das Fahrzeug die Produktivität der<br />
Werft mit ihren beschränkten Platzverhältnissen optimal.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
Chassis für portugiesischen Bushersteller<br />
Im Rahmen der Gegengeschäftsverträge mit der portugie-sischen<br />
Regierung vermittelte MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Übertragung<br />
einer Lizenz von MAN Nutzfahrzeuge AG an den lokalen<br />
Bushersteller Caetano zur Nutzung von MAN-Chassis. Das<br />
neue Chassis trägt zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung<br />
bei, durch die das Unternehmen seine Wettbewerbsposition<br />
ausbauen konnte.<br />
Sanierung einer portugiesischen Werft<br />
Im Zuge der Umsetzung von Gegengeschäftsvereinbarungen<br />
mit der portugiesischen Regierung unterstützte MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
die größte Werft <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in wirtschaftlichen und administrativen<br />
Bereichen. Oberste Zielsetzung war es dabei,<br />
das Fortbestehen der Werft und der dortigen Arbeitsplätze<br />
zu sichern. Die von MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachten Leistungen<br />
ermöglichten eine Erweiterung der Werft sowie die Steigerung<br />
ihrer Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
53
54 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
Klarer Wettbewerbsvorteil<br />
Seit vielen Jahren sind Gegengeschäfte und die Übernahme<br />
von Offset-Verpflichtungen integraler Bestandteil der MAN-<br />
<strong>Ferrostaal</strong>-Aktivitäten. Das Unternehmen hat sich in dieser<br />
Zeit bei allen beteiligten Partnern einen hervorragenden Ruf<br />
erarbeitet, weil es gelungen ist, die Verpflichtungen zuverlässig<br />
und zeitgerecht zu erfüllen. Über die Jahre ist aus<br />
der Abarbeitung von Gegengeschäftsverpflichtungen eine<br />
Vielzahl erfolgreicher Partnerschaften gewachsen, die es nahe<br />
legen, aktiv zur Erschließung neuer Marktchancen genutzt<br />
zu werden. Horst Weretecki, bei MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
verantwortlich für Business Development, beschreibt einige<br />
Potenziale, die sich dabei ergeben.<br />
Gegengeschäfte stellen einen großen Teil <strong>des</strong> Welthandels<br />
dar und werden seit vielen Jahren abgewickelt, ohne dass<br />
man viel darüber erfährt. Warum ist das so?<br />
Weretecki: Warum und wie Gegengeschäfte zustande kommen,<br />
ist für weite Teile der Bevölkerung nicht interessant.<br />
Wichtig ist, dass sie zustande kommen. Nehmen Sie<br />
das Beispiel Teeindustrie in Südafrika: Durch die Sanierungsmaßnahme<br />
der Plantage, die wir im Rahmen einer Gegengeschäftsverpflichtung<br />
durchgeführt haben, werden etliche<br />
tausend Südafrikaner als Erntekräfte in Lohn und Brot kommen.<br />
Wie die Verträge gestaltet wurden, die dazu geführt haben,<br />
und was im Einzelnen<br />
unsere Leistung dabei war, ist für<br />
die Bevölkerung nicht wichtig. Relevant<br />
ist für die Leute dort,<br />
dass sie Arbeit finden.<br />
„Wir können der<br />
MAN Gruppe<br />
durch Offset neue<br />
Chancen eröffnen.“<br />
Für die südafrikanische Regierung<br />
stellt sich das ähnlich dar: Für sie<br />
zählt das Ergebnis, nämlich dass<br />
aufgrund staatlicher Aktivitäten – die Forderung an einen<br />
ausländischen Auftragnehmer, Gegengeschäfte darzustellen –<br />
Arbeitsplätze geschaffen wurden. Wo und wie uns das gelingt,<br />
ist nicht so entscheidend. Hängen bleibt aber: Wenn<br />
das MAN <strong>Ferrostaal</strong> in die Hände nimmt, dann wird das was.<br />
Und das wiederum nützt uns, denn mit einem verlässlichen<br />
Partner macht jeder gern Geschäfte.<br />
Wenn das Konzept für den auftraggebenden Staat so erfolgreich<br />
ist, warum werden Gegengeschäfte dieser Art dann<br />
nicht häufiger gemacht?<br />
Weretecki: Der Bedarf an Gegengeschäften besteht in vielen<br />
Ländern und sie werden immer häufiger gefordert. Noch<br />
vor 20 Jahren gab es nur zehn Länder mit formalisierten Gegengeschäftsrichtlinien;<br />
heute sind es ca. 100. Nicht alle<br />
Marktteilnehmer sind dagegen in der Lage, Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
zu übernehmen, zumal die Nichterfüllung<br />
in der Regel pönalisiert wird.<br />
Wenn die Pönale hoch genug angesetzt ist, kann das teuer<br />
werden …<br />
Weretecki: Jede Pönale mindert den Gewinn. Es gibt aber Fälle,<br />
in denen die Pönale auf nicht erfüllte Offset-Verpflichtungen<br />
bis zu 100 Prozent <strong>des</strong> Auftragswerts ausmacht.<br />
Das wirkt abschreckend.<br />
Weretecki: Wenn das für ein Unternehmen ein übergroßes Risiko<br />
darstellt, dann wird es ein solches Geschäft gar nicht<br />
erst angehen. Anders ist es, wenn man<br />
die notwendigen Verbindungen und Erfahrungen<br />
hat und sich sicher ist, dass<br />
man die Verpflichtungen auch erfüllen<br />
kann. Wir können Geschäfte annehmen,<br />
die andere wegen der damit verbun-denen<br />
Offset-Forderungen nicht übernehmen<br />
wollen. Für MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist das<br />
ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.<br />
Wenn MAN <strong>Ferrostaal</strong> so gute und langjährige Erfahrungen<br />
mit Gegengeschäften hat, würde es sich dann nicht lohnen,<br />
diese Erfahrungen auch anderen Unternehmen anzubieten?<br />
Weretecki: Das würde sich tatsächlich lohnen. Denn es gibt<br />
viele Unternehmen, von denen Gegengeschäfte gefordert<br />
werden, die aber nicht über das erforderliche Wissen und<br />
die Erfahrung verfügen, sie zu erfüllen. Dies dürfte auch einer<br />
der Gründe sein, warum es diverse institutiona-
lisierte Plattformen zum Thema Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
gibt. Bei solchen Institutionen tauschen sich Unternehmensvertreter<br />
zu diesem Thema aus. Dort wird mit solchen<br />
Verpflichtungen mitunter auch gehandelt –<br />
das hat fast schon Ähnlichkeiten mit einer Börse.<br />
„Wir wollen unser<br />
Know-how zukünftig<br />
aktiver vermarkten –<br />
intern wie extern.“<br />
Denken Sie daran, Ihre Gegengeschäftserfahrungen<br />
an so einer<br />
Börse anzubieten?<br />
Weretecki: Das ist durchaus denkbar.<br />
Im ersten Schritt wollen wir<br />
uns stärker als bisher innerhalb<br />
der MAN Gruppe anbieten. Wir können<br />
durch unsere traditionell stark<br />
internationale Ausrichtung und unsere langjährige<br />
Erfahrung in der Erfüllung von Gegengeschäften allen Teilkonzernen<br />
der MAN Gruppe neue Chancen eröffnen. Das wäre<br />
im Übrigen auch ein schönes Beispiel für gelebte Unternehmenskultur:<br />
Industrial Governance, das<br />
Führungskonzept der MAN Gruppe, beinhaltet unter anderem<br />
das Ziel, durch Festlegung gemeinsamer Methoden für<br />
die Gruppe ein höheres Wertschöpfungspozential zu erreichen.<br />
Wie kann so eine Zusammenarbeit mit anderen MAN-Teilkonzernen<br />
aussehen?<br />
Weretecki: Konkret kann dies dadurch geschehen, dass wir bei<br />
der Gestaltung eines Gegengeschäftsprogramms stärker als<br />
in der Vergangenheit auf das Produkt- und Leistungsspektrum<br />
der MAN Gruppe zurückgreifen. Es gibt beispielsweise<br />
keinen Grund, bei Infrastrukturvorhaben, die ein Staat im<br />
Gegengeschäftsforderungskatalog hat, nicht auch LKW, Dieselmotoren<br />
oder Turbomaschinen von MAN einzusetzen.<br />
Umgekehrt liegt es auch nahe, dass die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
übernimmt und abwickelt, die<br />
sich aus einem Nutzfahrzeuggeschäft ergeben.<br />
Diese Möglichkeit hat es in der Vergangenheit doch auch gegeben.<br />
Warum haben Sie das nicht schon früher getan?<br />
Weretecki: In der Vergangenheit wurden Gegengeschäfte häufig<br />
als notwendiges Übel empfunden, zum Teil auch in unserem<br />
eigenen Teilkonzern. Aber wir haben mittlerweile er-<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
kannt, dass diese Haltung dem Potenzial nicht gerecht wird,<br />
das dieses Thema birgt. Deshalb hat bei uns ein Umdenkprozess<br />
stattgefunden. Bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> betrachten<br />
wir unsere Gegengeschäftskompetenz heute als Eintrittschance<br />
in Märkte, die uns ohne die Bereitschaft zu Gegengeschäften<br />
möglicherweise dauerhaft verwehrt<br />
blieben.<br />
Warum sollen wir auf diesem Weg nicht<br />
die Produkte unserer Schwesterkonzerne<br />
mitnehmen? Wir sind überzeugt, dass<br />
da große Potenziale liegen.<br />
Für Gegengeschäfte bringen wir eine gute<br />
Kombination von Leistungsmerkmalen<br />
mit: Projektentwicklungs-Know-how, gepaart mit langjährigen<br />
Verbindungen zu Politik, Administration und<br />
örtlicher Industrie. Das können unsere Schwesterkonzerne<br />
nutzen, das ist aber natürlich auch für konzernfremde Unternehmen<br />
interessant.<br />
Also doch an die Offset-Börse gehen mit Ihren Aktivitäten?<br />
Weretecki: Es wäre Verschwendung, wenn wir unsere Kompetenzen<br />
nicht in vollem Umfang nutzen würden. Wir wollen<br />
unser Know-how und unsere Erfahrungen zukünftig aktiver<br />
vermarkten als bisher, sowohl innerhalb der MAN Gruppe als<br />
auch extern. Wir befinden uns bereits in aussichtsreichen<br />
Gesprächen mit nationalen und internationalen Unternehmen<br />
mit dem Ziel, deren Gegengeschäftsverpflichtungen im<br />
Wege der Dienstleistung zu übernehmen und abzuarbeiten.<br />
55
56 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
Ausgewählte Gesellschaften<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />
Stand 31.12.2005<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft, Essen - 3)<br />
Kapital- Gesamt- Umsatz Beschäftigte<br />
anteil vermögen am<br />
in % in Mio € in Mio € 31.12.2005<br />
1 789 1 483 726<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Power Industry GmbH, Essen 100 569 115 225<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industrieanlagen GmbH, Geisenheim 100 268 97 202<br />
DSD de Venezuela, C.A., Caracas, Venezuela 100 30 41 98<br />
DSD Construcciones y Montajes S.A. Santiago, Chile 100 48 39 113<br />
MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH, Leipzig - 1)<br />
98 85 369<br />
Intergrafica Print & Pack Pty. Ltd., Alexandria, Australien<br />
Graphic Systems Australasia Pty. Ltd.,<br />
100 12 35 56<br />
Silverwater, Australien 100 14 20 38<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Incorporated, Houston, USA *)<br />
- 2)<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industrie- und<br />
124 687 106<br />
System-Logistik GmbH, Essen *)<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Piping Supply GmbH, Essen,<br />
B.V., Hooge Zwaluwe, Niederlande, und<br />
100 108 123 1 061<br />
N.V., Antwerpen, Belgien 100 52 98 91<br />
1) Die Anteile werden von der MAN Aktiengesellschaft, München, gehalten.<br />
2) Die Anteile werden von der MAN Capital Corporation, New York, gehalten.<br />
3) Die Anteile werden unmittelbar und mittelbar zu 100 % von der<br />
MAN Aktiengesellschaft, München, gehalten.<br />
*) Gesamtvermögen, Umsatz und Beschäftigte einschließlich operativ geführter<br />
Tochtergesellschaften
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
57
Teilkonzernabschluss<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzernabschluss nach IFRS, Geschäftsjahr 2005
Index Teilkonzernabschluss<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
INHALT<br />
60 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsjahr 2005<br />
61 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Bilanz zum 31. Dezember 2005<br />
62 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Kapitalflussrechnung 2005<br />
63 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals 2005<br />
64 Teilkonzernanhang<br />
64 Grundsätze der Rechnungslegung<br />
71 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
71 (01) Umsatz nach Regionen<br />
71 (02) Sonstige betriebliche Erträge<br />
72 (03) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
72 (04) Beteiligungsergebnis<br />
72 (05) Zinsergebnis<br />
73 (06) Steuern<br />
75 Sonstige Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
76 Erläuterungen zur Bilanz<br />
76 (07) Immaterielle Vermögenswerte<br />
77 (08) Sachanlagen<br />
78 (09) Beteiligungen<br />
78 (10) Vorräte<br />
79 (11) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
80 (12) Sonstige Vermögenswerte<br />
80 (13) Wertpapiere, Flüssige Mittel<br />
81 (14) Eigenkapital<br />
82 (15) Finanzverbindlichkeiten<br />
82 (16) Pensionen<br />
82 Pensionspläne und Kapitaldeckung<br />
83 Finanzierungsstatus<br />
84 Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen<br />
84 (17) Sonstige Rückstellungen<br />
85 (18) Sonstige Verbindlichkeiten<br />
85 Eventualverbindlichkeiten<br />
85 Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
86 (19) Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsstrategien<br />
88 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />
88 Gesamtbezüge <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong> und <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
90 Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />
59
60<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ABSCHLUSS<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Geschäftsjahr 2005<br />
Mio € Anhang 2005 2004<br />
Umsatzerlöse (1) 2 789 3 185<br />
Umsatzkosten – 2 470 – 2 777<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 319 408<br />
Sonstige betriebliche Erträge (2) 149 93<br />
Vertriebskosten – 130 – 123<br />
Allgemeine Verwaltungskosten – 99 – 97<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (3) – 200 – 197<br />
Ergebnis von assoziierten Unternehmen (4) 46 –<br />
Sonstiges Beteiligungsergebnis (4) 5 – 12<br />
Ergebnis vor Zinsen und Steuern 90 72<br />
Zinsererträge (5) 23 19<br />
Zinsaufwendungen – 39 – 29<br />
Ergebnis vor Steuern 74 62<br />
Steuern (6) – 19 – 7<br />
Ergebnis nach Steuern 55 55<br />
davon Anteile Konzernfremder – 4 – 6<br />
Jahresüberschuss nach Anteilen Konzernfremder 51 49
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Bilanz<br />
zum 31. Dezember 2005<br />
Aktiva<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ABSCHLUSS<br />
Mio € Anhang 31.12.2005 31.12.2004<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände (7) 2 3<br />
Sachanlagen (8) 149 116<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen (9) 146 –<br />
Sonstige Beteiligungen (9) 28 39<br />
Aktive latente Steuern (6) 95 91<br />
Sonstige langfristige Vermögenswerte (12) 43 81<br />
Langfristige Vermögenswerte 463 330<br />
Vorräte (10) 754 690<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (11) 477 518<br />
Forderungen aus laufenden Steuern 6 10<br />
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (12) 137 149<br />
Wertpapiere (13) 172 157<br />
Flüssige Mittel (13) 373 462<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 1 919 1 986<br />
2 382 2 316<br />
Passiva<br />
Mio € Anhang 31.12.2005 31.12.2004<br />
Gezeichnetes Kapital 70 70<br />
Kapitalrücklage 83 83<br />
Gewinnrücklagen 118 75<br />
Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten – 10<br />
Eigenkapital der Aktionäre der MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG 271 238<br />
Anteile Konzernfremder 64 69<br />
Eigenkapital (14) 335 307<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (15) 13 2<br />
Pensionen (16) 30 232<br />
Passive latente Steuern (6) 51 60<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen (17) 10 9<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (18) 1 –<br />
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 105 303<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (15) 21 123<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 559 577<br />
Erhaltene Anzahlungen 892 675<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern 28 11<br />
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (17) 327 212<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (18) 115 108<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 1 942 1 706<br />
2 382 2 316<br />
61
62<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ABSCHLUSS<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Kapitalflussrechnung 2005<br />
Mio € 2005 2004<br />
Flüssige Mittel zu Beginn <strong>des</strong> Geschäftsjahres 462 568<br />
Ergebnis vor Steuern 74 62<br />
Laufende Steuern – 33 – 23<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen 21 34<br />
Veränderung der Pensionsrückstellungen 2 – 1<br />
Nícht ausgeschüttetes Ergebnis von assoziierten Unternehmen – 46 –<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 35 – 3<br />
Cash earnings – 17 69<br />
Veränderung der Vorräte – 38 – 256<br />
Veränderung der erhaltenen Anzahlungen 205 114<br />
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 109 – 7<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 38 – 69<br />
Veränderung der Sonstigen Rückstellungen 113 95<br />
Veränderung der Sonstigen Vermögenswerte – 25 1<br />
Veränderung der Sonstigen Verbindlichkeiten<br />
Eliminierung Ergebnis aus Abgängen von Sachanlagen,<br />
– 3 – 21<br />
Immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen – 3 – 4<br />
Sonstige Veränderungen <strong>des</strong> Nettoumlaufvermögens 12 18<br />
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 315 – 60<br />
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte – 31 – 15<br />
Investitionen in Beteiligungen<br />
Erlöse aus Abgängen von Sachanlagen,<br />
– 2 – 21<br />
Immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen 8 22<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 25 – 14<br />
Kapitalrückzahlung – 16 –<br />
Ausschüttungen – 46 – 93<br />
Veräußerung (+) und Erwerb (-) von Wertpapieren <strong>des</strong> Umlaufvermögens – 14 10<br />
Tilgung und Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten – 108 49<br />
Sonderdotierung Pensionsfonds – 205 –<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 389 – 34<br />
Zahlungswirksame Veränderung der Flüssigen Mittel – 99 – 108<br />
Konsolidierungskreis bedingte Veränderung der Flüssigen Mittel 4 4<br />
Wechselkursbedingte Veränderung der Flüssigen Mittel 6 – 2<br />
Flüssige Mittel am Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres 373 462<br />
Zusammensetzung <strong>des</strong> Finanzsaldos am 31.12.<br />
Flüssige Mittel 373 462<br />
Wertpapiere 172 157<br />
Finanzverbindlichkeiten – 34 – 125<br />
511 494<br />
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit enthält die Zinseinnahmen in Höhe von 23 Mio €<br />
(Vorjahr: 19 Mio €), die Zinsausgaben in Höhe von 26 Mio € (Vorjahr: 16 Mio €) und die<br />
gezahlten Ertragsteuern in Höhe von 10 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €).
Mio € Eigenkapital aus<br />
nicht realisierten<br />
Gewinnen/Verlusten<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ABSCHLUSS<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals 2005<br />
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Unter- Marktbe- Anteile Gesamt<br />
Kapital rücklage rücklage schiede wertung Konaus<br />
der der zern<br />
Währungs- Finanz- fremder<br />
umrechung instrumente<br />
Stand am 31. Dezember 2003 70 83 120 0 6 52 331<br />
Dividendenzahlung – 91 – 2 – 93<br />
Ergebnis nach Steuern 2004 49 6 55<br />
Währungsveränderungen<br />
Veränderung unrealisierter<br />
– 3 – 2 – 5<br />
Gewinne/Verluste 4 6 10<br />
Übrige Veränderungen 9 9<br />
Stand am 31. Dezember 2004 70 83 75 0 10 69 307<br />
Dividendenzahlung – 50 4 – 46<br />
Ergebnis nach Steuern 2005 52 – 1 4 55<br />
Währungsveränderungen<br />
Veränderung unrealisierter<br />
31 – 10 5 26<br />
Gewinne/Verluste 1 – 1 0<br />
Übrige Veränderungen 10 – 17 – 7<br />
Stand am 31. Dezember 2005 70 83 118 – 10 10 64 335<br />
63
64<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Konsolidierungskreis<br />
Teilkonzernanhang<br />
Allgemeine Grundsätze<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft ist ein<br />
Tochterunternehmen der MAN Aktiengesellschaft,<br />
München, und wird in den MAN-<br />
Konzernabschluss einbezogen.<br />
Der Teilkonzernabschluss der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 ist nach<br />
den International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS) <strong>des</strong> International Accounting<br />
Standards Board (IASB), London, auf freiwilliger<br />
Basis erstellt. Alle für das Geschäftsjahr<br />
2005 geltenden Auslegungen <strong>des</strong> International<br />
Financial Reporting Interpretations Com-<br />
Konsolidierung<br />
In den Teilkonzernabschluss werden neben<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft 26 inländische<br />
und 43 ausländische Tochterunternehmen<br />
einbezogen, bei denen die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft die Kontrolle über<br />
die Finanz- und Geschäftspolitik gemäß Satzung,<br />
Unternehmensvertrag oder vertraglicher<br />
Vereinbarung innehat. Dies beruht bei<br />
Anzahl der einbezogenen Gesellschaften<br />
Die wesentlichen in den Teilkonzernabschluss<br />
einbezogenen Tochtergesellschaften<br />
sind dem Teilkonzernanhang als Anlage<br />
„Ausgewählte Gesellschaften der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Gruppe“ (Seite 56) beigefügt. Eine<br />
vollständige Aufstellung <strong>des</strong> Anteilsbesitzes<br />
der MAN Aktiengesellschaft, die auch sämtliche<br />
Beteiligungen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
enthält, wird beim Handelsregister<br />
<strong>des</strong> Amtsgerichts Essen hinterlegt.<br />
Gegenüber dem Vorjahr wurden zwölf Ge-<br />
mittee (IFRIC) sowie die Standards <strong>des</strong> Deutschen<br />
Rechnungslegung Standards Committee<br />
(DRSC) wurden berücksichtigt. Alle angewandten<br />
Standards wurden durch die<br />
Europäische Kommission übernommen.<br />
Der Vorstand der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
hat den Teilkonzernabschluss<br />
am 22. Februar 2006 zur Weitergabe an den<br />
Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat<br />
hat die Aufgabe, den Teilkonzernabschluss<br />
zu prüfen und zu erklären, ob er den Teilkonzernabschluss<br />
billigt.<br />
fast allen Beteiligungen<br />
auf der Mehrheit der Stimmrechte, die die<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft direkt<br />
oder indirekt hat. Bei der brasilianischen Intermesa<br />
Trading Ltda., an der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft 48,5 % der<br />
Anteile hält, beruht sie auf vertraglichen<br />
Vereinbarungen.<br />
Inland Ausland Gesamt<br />
Einbezogen zum 31. Dezember 2004 24 35 59<br />
Erstmals einbezogen im Geschäftsjahr 2005 3 9 12<br />
Ausgeschieden im Geschäftsjahr 2005 – 1 1<br />
Einbezogen zum 31. Dezember 2005 27 43 70<br />
sellschaften neu in den Konsolidierungskreis<br />
aufgenommen.<br />
Die Veränderungen im Konsolidierungskreis<br />
haben sich auf die Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage im Geschäftsjahr 2005 insgesamt<br />
nur unwesentlich ausgewirkt.<br />
Darüber hinaus sind drei Gesellschaften<br />
als assoziierte Unternehmen in den Teilkonzernabschluss<br />
einbezogen.
Grundsätze der<br />
Konsolidierung<br />
Währungsumrechnung<br />
Der Teilkonzernabschluss basiert auf den<br />
nach MAN-konzerneinheitlichen Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden erstellten<br />
Abschlüssen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
und der einbezogenen Tochterunternehmen.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach<br />
der Erwerbsmethode. Für Erwerbe werden<br />
gemäß IFRS 3 die Anschaffungskosten eines<br />
Unternehmens auf die identifizierbaren<br />
Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />
<strong>des</strong> erworbenen Unternehmens<br />
verteilt. Das erworbene Vermögen, insbesondere<br />
immaterielle Vermögenswerte, wird<br />
hinsichtlich seiner Bilanzierung neu beurteilt<br />
und unter bestimmten Voraussetzungen<br />
zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Ein<br />
verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag<br />
zwischen den Anschaffungskosten und dem<br />
anteiligen Eigenkapital wird als Geschäftsoder<br />
Firmenwert angesetzt und einmal jährlich<br />
sowie bei besonderer Veranlassung einem<br />
Impairment-Test unterzogen.<br />
Der Teilkonzernabschluss ist in Euro aufgestellt.<br />
Die Abschlüsse von Gesellschaften aus<br />
Ländern außerhalb <strong>des</strong> Euroraums<br />
sind nach dem Konzept der funktionalen<br />
Währung umgerechnet. Die Umrechnung<br />
der Posten der Bilanz erfolgt zum Kurs am<br />
Bilanzstichtag, die der Posten der Gewinnund<br />
Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs.<br />
Der Jahresdurchschnittskurs<br />
wird aus Monatsdurchschnittskursen errechnet.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Ergibt sich aus dem Impairment-Test eine<br />
Wertminderung, so wird eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung vorgenommen.<br />
Die nach dem Stichtag der Erstkonsolidierung<br />
erwirtschafteten und nicht ausgeschütteten<br />
Rücklagen werden in den Gewinnrücklagen<br />
<strong>des</strong> MAN-<strong>Ferrostaal</strong>-Teilkonzerns bzw. in den<br />
Anteilen Konzernfremder ausgewiesen.<br />
Die Anteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital<br />
der konsolidierten Gesellschaften<br />
werden im Konzerneigenkapital gesondert<br />
ausgewiesen.<br />
Aufwendungen, Erträge, Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen<br />
Gesellschaften sowie Zwischengewinne aus<br />
konzerninternen Lieferungen von Vorräten<br />
und von langfristigen Vermögenswerten<br />
werden eliminiert. Auf ergebniswirksame<br />
Konsolidierungsvorgänge werden latente<br />
Steuern abgegrenzt.<br />
In der Darstellung der Entwicklung von Vermögenswerten,<br />
Rückstellungen und Eigenkapital<br />
werden der Stand zu Beginn und<br />
am Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres sowie die Veränderung<br />
<strong>des</strong> Konsolidierungskreises zum<br />
jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Die<br />
übrigen Posten werden zum Jahresdurchschnittskurs<br />
umgerechnet. Unterschiede aus<br />
der Währungsumrechnung der Bilanzposten<br />
gegenüber der Umrechnung <strong>des</strong> Vorjahres<br />
werden erfolgsneutral behandelt.<br />
Die Wechselkurse für wichtige Währungen <strong>des</strong> MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzerns betragen zum €:<br />
Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />
31.12.2005 31.12.2004 2005 2004<br />
US-Dollar 1,1797 1,3621 1,2456 1,2424<br />
Pfund Sterling 0,6853 0,7051 0,6839 0,6795<br />
Singapur-Dollar 1,9628 2,2262 2,0723 2,0997<br />
Australischer Dollar 1,6109 1,7459 1,6325 1,6912<br />
Kanadischer Dollar 1,3725 1,6416 1,5122 1,6162<br />
Südafrikanischer Rand 7,4642 7,6897 7,8901 7,9721<br />
65
66<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Erträge und<br />
Aufwendungen<br />
Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
Bewertung und Bilanzierung<br />
Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt gebucht,<br />
zu dem die Erzeugnisse oder Waren<br />
geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden<br />
sind, abzüglich Skonti, Kundenboni und<br />
Rabatte. Bei langfristigen Fertigungsaufträgen<br />
werden Umsätze nach dem Leistungsfortschritt<br />
(„percentage of completion<br />
method“) erfasst, siehe hierzu im Einzelnen<br />
die Erläuterungen zu kundenspezifischen<br />
Fertigungsaufträgen.<br />
Einzeln erworbene Immaterielle Vermögenswerte<br />
werden zu Anschaffungskosten angesetzt.<br />
Immaterielle Vermögenswerte, die<br />
im Zuge eines Unternehmenskaufs übernommen<br />
wurden, werden ab dem Geschäftsjahr<br />
2004 gemäß IFRS 3 mit ihrem beizulegenden<br />
Zeitwert im Erwerbszeitpunkt<br />
bewertet. Haben die Immateriellen Vermögenswerte<br />
eine bestimmbare Nutzungsdauer,<br />
werden sie über den Zeitraum ihrer<br />
Nutzung linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer<br />
beträgt für Software drei bis<br />
fünf Jahre. Bei Lizenzen und ähnlichen Rechten<br />
erfolgt die Abschreibung entsprechend<br />
den vertraglichen Nutzungsdauern.<br />
Zum 31. Dezember 2005 und zum<br />
Betriebliche Aufwendungen werden mit<br />
Inanspruchnahme der Leistung, Aufwendungen<br />
für Werbung und Absatzförderung sowie<br />
sonstige absatzbezogene<br />
Aufwendungen im Zeitpunkt ihres Anfalls<br />
als Aufwand erfasst. Rückstellungen für Gewährleistung<br />
bilden wir im Zeitpunkt<br />
der Abrechnung von Aufträgen. Zinsen und<br />
sonstige Fremdkapitalkosten werden als<br />
Aufwand der Periode gebucht.<br />
31. Dezember 2004 bestanden keine Firmenwerte<br />
aus der Kapitalkonsolidierung.<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten werden<br />
gemäß IAS 38 als laufender Aufwand behandelt.<br />
Ausgenommen hiervon sind die angefallenen<br />
Aufwendungen für die Entwicklung<br />
neuer Produkte im Dienstleistungsbereich;<br />
diese werden aktiviert, wenn die technische<br />
Realisierung der Neuentwicklung und deren<br />
künftiger Markterfolg gesichert sind. Die<br />
planmäßige Abschreibung erfolgt linear<br />
über die jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer<br />
von vier Jahren.
Sachanlagen<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
Vorräte<br />
Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten bewertet,<br />
vermindert um planmäßige und<br />
ggf. auch außerplanmäßige Abschreibungen.<br />
Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen<br />
umfassen die direkt zurechenbaren<br />
Produktionskosten und anteilige Produktionsgemeinkosten.<br />
Aufwendungen für Instandhaltungen<br />
und Reparaturen werden ergebniswirksam<br />
erfasst, soweit sie nicht aktivierungspflichtig<br />
sind. Zinsen auf Fremdkapital werden als<br />
laufender Aufwand erfasst.<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche<br />
Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen auf<br />
Sachanlagen werden vorgenommen, wenn<br />
der beizulegende Zeitwert <strong>des</strong> betroffenen<br />
Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken<br />
ist. Steigt der beizulegende Zeitwert<br />
für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen<br />
Vermögenswert, so findet eine Wertaufholung<br />
statt.<br />
Den planmäßigen Abschreibungen liegen<br />
folgende konzerneinheitlich festgelegte<br />
Nutzungsdauern zugrunde:<br />
Gebäude 20 bis 50 Jahre<br />
Grundstückseinrichtungen 8 bis 20 Jahre<br />
Maschinen und technische Anlagen 5 bis 15 Jahre<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre<br />
Assoziierte Unternehmen sind diejenigen<br />
Beteiligungen, auf die MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG einen<br />
maßgeblichen Einfluss ausübt; dies ist<br />
grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil<br />
von 20 % bis 50 % gegeben. Sie werden nach<br />
der Equity-Methode bilanziert.<br />
Die erstmalige Bewertung von assoziierten<br />
Unternehmen erfolgt zu Anschaffungskosten.<br />
Für die Folgebewertung wird der<br />
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten oder zum niedrigeren<br />
Nettoveräußerungswert bewertet. Die<br />
Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren<br />
Produktionskosten und anteilige<br />
fixe und variable Produktionsgemeinkosten.<br />
Die zugerechneten Gemeinkosten<br />
sind überwiegend auf Basis der Normalbeschäftigung,<br />
ansonsten auf Basis der Istbeschäftigung,<br />
wenn diese der Normalauslastung<br />
entspricht, ermittelt. Vertriebs-kosten,<br />
Kosten der allgemeinen Verwaltung<br />
Anteil der MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG an den nach<br />
dem Erwerb erwirtschafteten Gewinnen und<br />
Verlusten im Beteiligungsergebnis ergebniswirksam<br />
erfasst. Die übrigen Veränderungen<br />
<strong>des</strong> Eigenkapitals werden erfolgsneutral bilanziert.<br />
Zwischengewinne aus Geschäften<br />
von Konzernunternehmen mit assoziierten<br />
Unternehmen werden anteilig im Ergebnis<br />
der assoziierten Unternehmen zurückgenommen.<br />
sowie Fremdkapitalzinsen werden nicht<br />
aktiviert.<br />
Rohstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich<br />
zu durchschnittlichen Anschaffungskosten<br />
bewertet.<br />
Bei erhöhter Lagerdauer oder geminderter<br />
Verwertbarkeit sowie zur verlustfreien<br />
Bewertung von schwebenden Geschäften werden<br />
Vorräte auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert<br />
abgewertet.<br />
67
68<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
KundenspezifischeFertigungsaufträge<br />
Forderungen<br />
Wertpapiere<br />
Latente<br />
Steuern<br />
Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden<br />
nach ihrem Leistungsfortschritt (»percentage<br />
of completion method«, p.o.c.) bilanziert.<br />
Nach dieser Methode werden<br />
anteilige Umsatzerlöse und Umsatzkosten<br />
entsprechend dem am Bilanzstichtag erreichten<br />
Leistungsfortschritt ausgewiesen.<br />
Grundlage sind die mit dem Kunden vereinbarten<br />
Auftragserlöse und die erwarteten<br />
Auftragskosten. Der Grad der Fertigstellung<br />
errechnet sich in der Regel aus dem Anteil<br />
der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten<br />
an den insgesamt erwarteten<br />
Auftragskosten (»cost to cost method«). In<br />
besonderen Einzelfällen, insbesondere wenn<br />
es sich um neuartige und komplexe Aufträge<br />
handelt, wird der Leistungsfortschritt anhand<br />
vertraglich vereinbarter Meilensteine<br />
(»milestone method«) festgelegt. In der Bilanz<br />
werden die nach p.o.c. als Umsatz<br />
Forderungen und Sonstige Vermögenswerte<br />
werden grundsätzlich zum Nennwert bilanziert.<br />
Unverzinsliche und niedrig verzinsliche<br />
Forderungen mit einer Restlaufzeit von<br />
mehr als drei Monaten werden zu 5,5 % p.a.<br />
abgezinst. Auf Forderungen, deren Ausfall<br />
Wertpapiere sind in die Kategorie »available<br />
for sale« eingestuft und werden zum beizulegenden<br />
Zeitwert bilanziert; dies ist in der<br />
Regel ein Börsenkurs. Der Unterschied zwischen<br />
den Anschaffungskosten und dem bei-<br />
Aktive und passive latente Steuern werden<br />
für temporäre Differenzen zwischen den<br />
steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen,<br />
für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge<br />
und für steuerliche Verlustvorträge<br />
abgegrenzt. Die Bewertung der latenten<br />
Steuern erfolgt zu dem am Bilanzstichtag<br />
gültigen Steuersatz, im Inland zu 39,9 %. Im<br />
Vorjahr betrug der Inlands-steuersatz 39,4 %;<br />
die Veränderung beruht auf einem höheren<br />
durchschnittlichen<br />
ausgewiesenen Auftragsteile nach Abzug erhaltener<br />
Anzahlungen in den Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen erfasst.<br />
Erwartete Verluste aus kundenspezifischen<br />
Fertigungsaufträgen werden sofort in voller<br />
Höhe als Aufwand bilanziert.<br />
Sofern das Ergebnis eines langfristigen Fertigungsauftrages<br />
noch nicht ausreichend sicher<br />
ist, wird der Erlös nur in Höhe der angefallenen<br />
Auftragskosten („verkürzte<br />
p.o.c.-Methode“) erfasst. Die Realisation <strong>des</strong><br />
Ergebnisanteils erfolgt erst, wenn die Fertigstellung<br />
so weit fortgeschritten ist, dass die<br />
noch anfallenden Auftragserlöse und -kosten<br />
verlässlich geschätzt werden können.<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet wird,<br />
werden Einzelwertberichtigungen in voller<br />
Höhe gebildet. Das allgemeine Kreditrisiko,<br />
wird durch Wertberichtigungen auf den Forderungsbestand<br />
berücksichtigt, die grundsätzlich<br />
auf Erfahrungswerten der<br />
Vergangenheit beruhen.<br />
zulegenden Zeitwert wird ergebnisneutral<br />
behandelt und dazu unter Berücksichtigung<br />
latenter Steuern im Eigenkapital aus nichtrealisierten<br />
Gewinnen/Verlusten erfasst.<br />
Hebesatz für die Gewerbesteuer bei den inländischen<br />
Konzernunternehmen.<br />
Aktive latente Steuern werden nur angesetzt,<br />
soweit die damit verbundenen Steuerminderungen<br />
wahrscheinlich eintreten. Verlustvorträge<br />
werden in die Steuerabgrenzung nur<br />
insoweit einbezogen, als in der Zukunft ein<br />
steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten<br />
ist, welches zur Realisierung der aktiven latenten<br />
Steuern ausreicht.
Pensionen<br />
Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
Derivative<br />
Finanzinstrumente<br />
und Sicherungsgeschäfte<br />
Pensionsverpflichtungen werden nach<br />
dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
(»projected unit<br />
credit method«) ermittelt. Dabei werden<br />
die zukünftigen Verpflichtungen (»defined<br />
benefit obligation«) auf der Grundlage der<br />
zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche<br />
bewertet. Bei der Bewertung<br />
werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung<br />
bestimmter Parameter, die sich<br />
auf die künftige Leistungshöhe auswirken,<br />
berücksichtigt.<br />
Die Sonstigen Rückstellungen werden für alle<br />
erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen<br />
in Höhe ihres wahrscheinlichen<br />
Eintritts gebildet. Rückstellungen für<br />
ausstehende Kosten, für drohende Verluste<br />
Derivative Finanzinstrumente werden nach<br />
IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />
Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften<br />
errechnet sich auf Basis <strong>des</strong><br />
am Bilanzstichtag geltenden Devisenterminkurses<br />
für die jeweilige Restlaufzeit <strong>des</strong> Kontrakts<br />
im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs.<br />
Für Devisenoptionen<br />
ermitteln wir den beizulegenden Zeitwert<br />
mit Hilfe anerkannter Optionspreismodelle.<br />
Wichtige Einflussfaktoren sind die Restlaufzeit<br />
der Option, die Basiszinsen sowie die<br />
aktuelle Höhe <strong>des</strong> Wechselkurses und das<br />
Ausmaß seiner Schwankung (Volatilität).<br />
Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps<br />
bestimmt sich durch Abzinsung der erwarteten<br />
künftigen Zahlungsströme über die<br />
Restlaufzeit <strong>des</strong> Kontrakts auf Basis aktueller<br />
Marktzinsen und der Zinsstrukturkurve.<br />
Derivative Finanzinstrumente mit positivem<br />
beizulegenden Zeitwert werden in den Sonstigen<br />
kurzfristigen Vermögenswerten, solche<br />
mit negativem beizulegenden Zeitwert in<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Die Pensionsrückstellungen zeigen nur den<br />
Teil der Versorgungsverpflichtungen, der in<br />
der Vergangenheit ergebniswirksam erfasst<br />
wurde. Sie sind um den Zeitwert <strong>des</strong> zur Deckung<br />
der Versorgungsverpflichtungen bestehenden<br />
Planvermögens vermindert. Der<br />
noch nicht in den Pensionsrückstellungen<br />
passivierte Teil der Versorgungsverpflichtungen<br />
beruht auf versicherungsmathematischen<br />
Gewinnen und Verlusten.<br />
Soweit versicherungsmathematische Verluste<br />
die Korridorgrenze von 10 % <strong>des</strong> Barwerts<br />
der Verpflichtungen überschreiten, werden<br />
sie über längstens 10 Jahre als zusätzlicher<br />
Aufwand berücksichtigt.<br />
aus Aufträgen und für übrige geschäftsbezogene<br />
Verpflichtungen sind auf der Basis<br />
der noch zu erbringenden Leistungen bewertet,<br />
in der Regel in Höhe voraussichtlich<br />
noch anfallender Herstellungskosten.<br />
den Sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen.<br />
Bei derivativen Finanzinstrumenten, die in<br />
einem Sicherungszusammenhang stehen,<br />
bestimmt sich die Bilanzierung von Veränderungen<br />
<strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts nach<br />
der Art <strong>des</strong> Sicherungsgeschäfts.<br />
Die Sicherung eines fest kontrahierten<br />
Grundgeschäfts, insbesondere eines laufenden<br />
Auftrags oder einer Kundenforderung<br />
durch ein Devisentermingeschäft sowie die<br />
Sicherung von festverzinslichen Forderungen<br />
aus Kundenfinanzierung und Leasing gegen<br />
Zinsänderungsrisiken, sind ein Fair Value<br />
Hedge (Wertsicherungsgeschäft). Bei Fair<br />
Value Hedges wird die Veränderung <strong>des</strong> beizulegenden<br />
Zeitwerts <strong>des</strong> Sicherungsgeschäfts<br />
und <strong>des</strong> gesicherten Grundgeschäfts<br />
ergebniswirksam gebucht.<br />
69
70<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Schätzungen<br />
Änderung<br />
von BilanzierungsundBewertungsmethoden<br />
und von<br />
Rechnungslegungsvorschriften<br />
Verkäufe 2004,<br />
Call- und<br />
Put-Rechte<br />
Ein Cashflow Hedge (Zahlungssicherungsgeschäft)<br />
liegt insbesondere bei vorab abgeschlossenen<br />
Kurssicherungen für künftige<br />
Umsätze aus Handelsgeschäften und für<br />
Kundenprojekte mit hoher Abschlusswahrscheinlichkeit<br />
vor. In diesem Fall wird die<br />
Veränderung <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts<br />
<strong>des</strong> Sicherungsgeschäfts ergebnisneutral<br />
gebucht und nach Abzug latenter Steuern<br />
im Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />
erfasst. Spätestens<br />
Die Aufstellung <strong>des</strong> Teilkonzernabschlusses<br />
erfordert bei einigen Positionen, dass für<br />
die Bewertung in der Bilanz, für die Angabe<br />
von Eventualverbindlichkeiten und für den<br />
Ausweis von Erträgen und Aufwendungen<br />
Annahmen getroffen oder Schätzungen<br />
vorgenommen werden. Dies betrifft<br />
insbesondere Wertberichtigungen auf Forderungen,<br />
den Fertigungsgrad kundenspezifi-<br />
Im Geschäftsjahr 2005 wurden die geänderten<br />
IAS 24 (Angaben über Beziehungen zu<br />
nahes tehenden Unternehmen und Personen),<br />
IAS 32 (Finanzinstrumente: Angaben<br />
und Darstellung) und IAS 39 (Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung) erstmals angewendet.<br />
IAS 24 und IAS 32 haben sich in<br />
zusätzlichen Anhangsangaben ausgewirkt.<br />
Am 7. Dezember 2004 hat die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft, ihr in der Tochtergesellschaft<br />
DSD Steel Group GmbH gebündeltes<br />
Stahlbaugeschäft mehrheitlich an die belgische<br />
Pirson-Gruppe übertragen. Der Verkaufspreis<br />
für einen Anteil von 51 %<br />
zum Zeitpunkt der Einbuchung der Kundenforderungen<br />
werden die Sicherungsgeschäfte<br />
als Fair Value Hedge bilanziert.<br />
Derivative Finanzinstrumente, bei denen die<br />
Anforderungen <strong>des</strong> IAS 39 an einen Sicherungszusammenhang<br />
nicht erfüllt sind, gelten<br />
als Handelsbestände. Für diese werden<br />
die Veränderungen <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts<br />
sofort voll ergebniswirksam gebucht.<br />
scher Fertigungsaufträge, die Höhe der Pensionsverpflichtungen<br />
und der<br />
sonstigen Rückstellungen sowie den Ansatz<br />
aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge.<br />
Die tatsächlichen Werte können von diesen<br />
Schätzungen abweichen. Verändert sich die<br />
ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so wird<br />
die Bilanzierung der Bilanzposten erfolgswirksam<br />
geändert.<br />
IAS 39 hat die Anforderungen an die Übertragung<br />
von Risiken bei Forderungsverkäufen<br />
erhöht. Dadurch sind bestimmte Forderungsverkäufe<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />
an MAN Financial Services nicht mehr bilanzwirksam.<br />
Die Vorjahreszahlen sind vergleichbar<br />
dargestellt.<br />
betrug 10,2 Mio €. Über die restlichen 49 %<br />
gibt es Call- und Put-Optionen, die seitens<br />
Pirson ab 2007 und seitens MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
ab 2010 auf Basis einer dann vorzunehmenden<br />
Anteilsbewertung ausgeübt werden können.
(1) Umsatz<br />
(2) Sonstige<br />
betriebliche<br />
Erträge<br />
Erläuterungen zur Gewinn-<br />
und Verlustrechnung<br />
Umsatz nach Regionen in Mio €<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
2005 2004<br />
Deutschland 436 490<br />
EU ohne Deutschland 249 324<br />
Übriges Europa 160 320<br />
Nordamerika 646 648<br />
Lateinamerika 746 808<br />
Asien 378 322<br />
Afrika 105 214<br />
Australien 69 59<br />
Umsatz nach Geschäftsbereichen in Mio €<br />
2 789 3 185<br />
2005 2004<br />
Projects & Contracting 807 1 121<br />
Services & Logistics 1 982 2 064<br />
Mio €<br />
2 789 3 185<br />
2005 2004<br />
Erträge aus der Wertaufholung im Finanzanlagevermögen 35 –<br />
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 18 10<br />
Erträge aus der Auflösung einzelwertberichtigter Forderungen 15 –<br />
Erträge aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten<br />
Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und<br />
13 8<br />
Immateriellen Vermögenswerten 2 7<br />
Erträge aus sonstigen Lieferungen und Leistungen 1 1<br />
Übrige Erträge 65 67<br />
149 93<br />
71
72<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
(3) Sonstige<br />
betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
(4) Beteiligungsergebnis<br />
(5) Zinsergebnis<br />
Mio €<br />
2005 2004<br />
Zuführung zu Rückstellungen 127 82<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen 17 38<br />
Wertberichtigungen auf Vorräte 6 11<br />
Aufwendungen aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten 8 11<br />
Übrige Aufwendungen 42 55<br />
Die übrigen Aufwendungen enthalten unter<br />
anderem Aufwendungen für Strukturmaßnahmen<br />
und Verluste aus Anlagenabgängen.<br />
Mio €<br />
200 197<br />
2005 2004<br />
Ergebnis von assoziierten Unternehmen 46 –<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1 –<br />
Erträge aus Beteiligungen 3 2<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen – 1 – 12<br />
Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen 2 – 2<br />
Vom Beteiligungsergebnis stammen Erträge<br />
in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) von<br />
verbundenen Unternehmen.<br />
Mio €<br />
51 – 12<br />
Hinsichtlich <strong>des</strong> Ergebnisses aus assoziierten<br />
Unternehmen verweisen wir auf Note (9)<br />
Beteiligungen.<br />
2005 2004<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 23 19<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 26 – 16<br />
Zinsanteil in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen – 13 – 13<br />
Die Zinserträge und die Zinsaufwendungen<br />
beziehen sich auf die in den Flüssigen Mitteln,<br />
den Wertpapieren und den Finanzverbindlichkeiten<br />
ausgewiesenen Liquiditätsposten.<br />
Von den Zinserträgen stammen<br />
– 16 – 10<br />
2 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €) und von den Zinsaufwendungen<br />
3 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) von<br />
verbundenen Unternehmen.
(6) Steuern<br />
Der ausgewiesene Steueraufwand teilt sich<br />
wie folgt auf:<br />
Mio €<br />
Laufende Steuern<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
2005 2004<br />
Deutschland 26 16<br />
Ausland 7 7<br />
Latente Steuern<br />
Deutschland – 9 – 15<br />
Ausland – 5 – 1<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft gehört<br />
zum steuerlichen Organkreis der MAN<br />
Aktiengesellschaft und ist insoweit nicht<br />
selbstständig steuerpflichtig. Die laufenden<br />
Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand<br />
19 7<br />
Steuern enthalten die Umlage der MAN AG<br />
für Körperschaftsteuer und Gewerbeertragsteuer<br />
in Höhe von 10 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €).<br />
Mio € und % 2005 % 2004 %<br />
Ergebnis vor Steuern 74 100,0 62 100<br />
Erwarteter Steueraufwand (39,9 %; Vorjahr: 39,4 %) 30 39,9 24 39,4<br />
Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen – 4 – 5,1 1 1,6<br />
Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen – 17 – 23,0 – –<br />
Nicht abzugsfähige Ausgaben – 1 – 1,3 1 1,6<br />
Übrige steuerfreie Erträge<br />
Nutzung von Verlustvorträgen, die in Vorjahren<br />
– 9 – 12,0 – 20 – 32,2<br />
nicht aktiviert wurden<br />
Fehlende Nutzung und Wertberichtigung<br />
– 2 – 2,7 2 3,2<br />
steuerliche Verlustvorträge 18 23,9 – –<br />
Nicht anrechenbare lokale Auslandssteuern 2 2,7 – –<br />
Steuern für Vorjahre 7 9,5 – –<br />
Sonstiges – 5 – 6,4 – 1 – 3,2<br />
Tatsächlicher Steueraufwand 19 25,5 7 10,4<br />
Der erwartete Steueraufwand ergibt sich<br />
aus der Anwendung <strong>des</strong> am Bilanzstichtag<br />
gültigen Inlandssteuersatzes von 39,9 % (Vorjahr:<br />
39,4 %) auf das Ergebnis vor Steuern.<br />
Der Steuersatz berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer<br />
(18,4 %), die Körperschaftsteuer<br />
(25,0 %), den Solidaritätszuschlag (5,5 % der<br />
Körperschaftsteuer) abzüglich 4,9 %-Punkten<br />
aus der Abzugsfähigkeit der Gewerbeertragsteuer<br />
bei der körperschaftsteuerlichen<br />
Bemessungsgrundlage.<br />
Der Unterschied zwischen dem erwarteten<br />
Steuersatz und der tatsächlichen Steuer-quote<br />
beruht insbesondere auf der Gewerbeertragsteuer<br />
für Inlandsgesellschaften, auf<br />
Wirkungen steuerlicher Verlustvorträge,<br />
auf Unterschieden zu ausländischen Steuersätzen<br />
und auf steuerfreien Erträgen.<br />
Bei inländischen Gesellschaften sind aktive<br />
latente Steuern auf Verlustvorträge für Körperschaftsteuer<br />
und für Gewerbesteuer mit<br />
insgesamt 60 Mio € (Vorjahr: 67 Mio €) aktiviert,<br />
bei ausländischen Gesellschaften für<br />
73
74<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
deren lan<strong>des</strong>rechtliche Steuern mit<br />
2 Mio € (Vorjahr: 1 Mio €). Aktive latente<br />
Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von<br />
122 Mio € (Vorjahr: 55 Mio €) sind aufgrund<br />
geringer Realisationsmöglichkeiten nicht angesetzt<br />
worden, davon 121 Mio € (Vorjahr: 54<br />
Mio €) bei Auslandsgesellschaften. Ein<br />
Die latenten Steuern sind den folgenden<br />
Bilanzpositionen zuzuordnen:<br />
Mio €<br />
Aktive latente Steuern<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Pensionsrückstellungen 11 12<br />
Vorräte und Forderungen – 12 – 13<br />
Sonstige Rückstellungen 33 19<br />
Verlustvorträge 62 68<br />
Sonstige 1 5<br />
Passive latente Steuern<br />
Teil dieser Verlustvorträge ist zeitlich befristet<br />
und verfällt bis 2006.<br />
Aktive latente Steuern aufgrund steuerlicher<br />
Verlustvorträge wurden in Höhe von 9 Mio €<br />
wertberichtigt.<br />
95 91<br />
Langfristige Vermögenswerte 8 9<br />
Vorräte und Forderungen 26 20<br />
Sonstige Rückstellungen 6 28<br />
Sonstige 11 3<br />
51 60
Sonstige Angaben zur Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
In den Umsatzkosten sind folgende Materialaufwendungen<br />
enthalten:<br />
Mio €<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
2005 2004<br />
und für bezogene Waren 1 800 2 050<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 192 157<br />
Der Personalaufwand teilt sich wie folgt auf:<br />
Mio €<br />
Im Jahresdurchschnitt waren im Teilkonzern<br />
4 833 Mitarbeiter (Vorjahr: 5 633 Mitarbeiter)<br />
beschäftigt.<br />
Die Aufwendungen für die Altersversorgung<br />
ohne Aufwand für gesetzliche Rentenversi-<br />
Leasingzahlungen<br />
Die Leasingzahlungen aus operating lease-Verhältnissen<br />
betrugen 1 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €).<br />
1 992 2 207<br />
2005 2004<br />
Löhne und Gehälter 206 211<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 39 37<br />
Aufwand für gesetzliche Rentenversicherung 10 12<br />
255 260<br />
cherung betrugen 13 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €)<br />
und sind in den jeweiligen Funktionskosten<br />
enthalten. Sie enthalten nicht den Zinsanteil<br />
in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen<br />
von 13 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €).<br />
75
76<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
(7) Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Die Immateriellen Vermögensgegenstände<br />
beinhalten erworbene Konzessionen,<br />
EDV-Software und ähnliche Rechte und<br />
Werte sowie Entwicklungskosten.<br />
Die planmäßigen Abschreibungen auf Lizenzen,<br />
Software, ähnliche Rechte und Werte sowie<br />
auf Entwicklungskosten sind<br />
in den Funktionskosten enthalten. Außer-<br />
Zum 31. Dezember 2005 und zum<br />
31. Dezember 2004 bestanden keine Firmenwerte<br />
aus der Kapitalkonsolidierung.<br />
Mio € Lizenzen, Software, Aktivierte Immaterielle<br />
ähnliche Rechte Entwicklungs- Vermögenskosten<br />
werte<br />
Bruttowerte am 1.1.2004 11 4 15<br />
Kumulierte Abschreibungen 8 2 10<br />
Stand am 1.1.2004<br />
Veränderung Konsolidierungskreis<br />
3 2 5<br />
Zugänge<br />
Umbuchungen<br />
1 1<br />
Abgänge – 1 – 1<br />
Abschreibungen<br />
Währungsanpassung<br />
– 1 – 1 – 2<br />
Stand am 31.12.2004 2 1 3<br />
Bruttowerte am 31.12.2004 10 4 14<br />
Kumulierte Abschreibungen 8 3 11<br />
Stand am 1.1.2005<br />
Veränderung Konsolidierungskreis<br />
2 1 3<br />
Zugänge<br />
Umbuchungen<br />
Abgänge<br />
1 1<br />
Abschreibungen<br />
Währungsanpassung<br />
– 1 – 1 – 2<br />
Stand am 31.12.2005 2 0 2<br />
Bruttowerte am 31.12.2005 9 4 13<br />
Kumulierte Abschreibungen 7 4 11<br />
planmäßige Abschreibungen werden in den<br />
Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
(8) Sachanlagen<br />
Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen<br />
sind in den Funktionskosten enthalten,<br />
insbesondere in den Umsatzkosten. Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen werden in<br />
den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
ausgewiesen. Sie betrugen 2 Mio € (Vorjahr:<br />
5 Mio €).<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Mio € Grund- Tech- Andere Geleistete Sachstücke<br />
nische Anlagen, Anzahlun- anlagen<br />
und Anlagen Betriebs- gen und<br />
Gebäude und Ma- und Ge- Anlagen<br />
schinen schäftsausstattung<br />
im Bau<br />
Bruttowerte am 1.1.2004 186 89 103 1 379<br />
Kumulierte Abschreibungen 99 66 81 246<br />
Stand am 1.1.2004 87 23 22 1 133<br />
Veränderung Konsolidierungskreis – 1 – 3 – 1 – 1 – 6<br />
Zugänge 1 4 7 2 14<br />
Umbuchungen 1 – 1 0<br />
Abgänge – 4 – 1 – 1 – 6<br />
Abschreibungen – 6 – 6 – 8 – 20<br />
Währungsanpassung/Zuschreibungen 1 1<br />
Stand am 31.12.2004 78 17 20 1 116<br />
Bruttowerte am 31.12.2004 174 80 99 1 354<br />
Kumulierte Abschreibungen 96 63 79 238<br />
Stand am 1.1.2005 78 17 20 1 116<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 21 0 1 22<br />
Zugänge 2 22 6 30<br />
Umbuchungen 1 0 – 1 0<br />
Abgänge – 1 – 1 – 2 – 4<br />
Abschreibungen – 7 – 4 – 7 – 18<br />
Währungsanpassung 1 1 1 3<br />
Stand am 31.12.2005 95 35 19 0 149<br />
Bruttowerte am 31.12.2005 205 100 91 396<br />
Kumulierte Abschreibungen 110 65 72 247<br />
Grundstücke sind durch Grundpfandrechte<br />
für eigene Verbindlichkeiten in Höhe von<br />
12 Mio € (Vorjahr: keine) besichert.<br />
77
78<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
(9) Beteiligungen<br />
(10) Vorräte<br />
Mio €<br />
Ab dem 1. Januar 2005 wird die CEL Consolidated<br />
Energy Ltd., Port of Spain, Trinidad and<br />
Tobago, als assoziiertes Unternehmen at<br />
equity bilanziert. Nach<br />
Abschluss der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse<br />
an mehreren Betreibergesellschaften<br />
von Methanol- und Ammoniakanlagen<br />
übt MAN <strong>Ferrostaal</strong> mit einem<br />
Kapitalanteil von 44,67 % einen maßgeblichen<br />
Einfluss auf die CEL aus. CEL hält<br />
ihrerseits Beteiligungen an Methanol- und<br />
Ammoniakgesellschaften in Trinidad.<br />
Unter Berücksichtigung aller unmittelbaren<br />
und mittelbaren Beteiligungen beträgt der<br />
Anteil der MAN <strong>Ferrostaal</strong> an der MHTL 19,4 %.<br />
Mio €<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8 6<br />
Unfertige und Fertige Erzeugnisse 446 444<br />
Waren 140 164<br />
geleistete Anzahlungen 160 76<br />
Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert<br />
angesetzten Vorräte beträgt 103 Mio €<br />
(Vorjahr: 82 Mio €). Die im Geschäftsjahr<br />
als Aufwand erfassten Wertminderungen<br />
betrugen 6 Mio € (Vorjahr: 11 Mio €).<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen 146 –<br />
Sonstige Beteiligungen 28 39<br />
174 39<br />
Die CEL weist Vermögenswerte von 429 Mio €,<br />
Verbindlichkeiten von 46 Mio € und ein Ergebnis<br />
vor Steuern von 85 Mio € aus.<br />
Für die Verbindlichkeiten der CEL hat der<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Wertpapiere in<br />
Höhe von 86 Mio € verpfändet.<br />
Neben der CEL sind im Geschäftsjahr 2005<br />
zwei weitere Gesellschaften mit unbedeutendem<br />
Geschäftsvolumen at equity<br />
bewertet.<br />
Auf sonstige Beteiligungen wurden außerplanmäßige<br />
Abschreibungen in Höhe von<br />
1 Mio € (Vorjahr: 12 Mio €) vorgenommen<br />
und im Beteiligungsergebnis ausgewiesen.<br />
754 690
(11) Forde-rungen<br />
aus Lieferungen<br />
und<br />
Leistungen<br />
Mio €<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Künftige Forderungen aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen 36 51<br />
Forderungen an Kunden 431 449<br />
Forderungen an verbundene Unternehmen 7 10<br />
Forderungen an Beteiligungen 3 8<br />
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
bestehen Einzelwertberichtigungen<br />
in Höhe von 91 Mio € (Vorjahr: 89 Mio €) und<br />
pauschalierte Einzelwertberichtigungen in<br />
Höhe von 12 Mio € (Vorjahr: 41 Mio €).<br />
Zur Steuerung <strong>des</strong> Ausfallsrisikos bei Kundenforderungen<br />
setzen wir Kreditversicherungen<br />
ein, insbesondere im Export die Hermesdeckung<br />
von Forderungen. Des Weiteren<br />
Mio €<br />
Herstellungskosten einschließlich Auftrags-<br />
477 518<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
ergebnis der kundenspezifischen Fertigungsaufträge<br />
davon gemäß „milestone“-Methode als unfertige<br />
649 963<br />
Erzeugnisse aktiviert<br />
Künftige Forderungen aus kundenspezifischen<br />
– 24 – 9<br />
Fertigungsaufträgen vor erhaltene Anzahlungen 625 954<br />
dafür erhaltene Anzahlungen – 589 – 903<br />
36 51<br />
Weitere erhaltene Anzahlungen in Höhe von<br />
130 Mio € (Vorjahr: 44 Mio €), für die noch<br />
keine Herstellungskosten angefallen sind,<br />
werden in den Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
wird ein Großteil der besicherten und unbesicherten<br />
Forderungen ohne Rückgriffsrisiko<br />
(non recourse) an Finanzinstitute<br />
veräußert.<br />
Die nach der „percentage of completion<br />
method“ bilanzierten künftigen Forderungen<br />
aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen<br />
ermitteln sich wie folgt:<br />
Der Umsatz aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen<br />
belief sich auf 411 Mio € (Vorjahr:<br />
656 Mio €). Die gegenüber den Kunden<br />
fakturierten Aufträge und Teilaufträge werden<br />
in den übrigen Forderungen<br />
an Kunden ausgewiesen.<br />
79
80<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
(12) Sonstige<br />
Vermögenswerte<br />
(13) Wertpapiere,<br />
Flüssige<br />
Mittel<br />
Mio €<br />
Die Sonstigen Vermögenswerte sind in folgenden<br />
Bilanzposten ausgewiesen:<br />
Mio €<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Sonstige langfristige Vermögenswerte 43 81<br />
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 137 149<br />
Mio €<br />
180 230<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Wertpapiere 172 157<br />
Forderungen aus Finanzverkehr mit verbundenen Unternehmen 230 321<br />
Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand 143 141<br />
Die Forderungen aus Finanzverkehr mit<br />
verbundenen Unternehmen enthalten auch<br />
die Ansprüche und Verpflichtungen aus Gewinnabführungsverträgen,<br />
Dividenden und<br />
Steuerumlagen.<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Darlehen und andere Forderungen an Dritte 46 38<br />
Forderungen aus übrigen Steuern 7 6<br />
Forderungen aus Finanzverkehr an Beteiligungen 5 7<br />
Derivative Finanzinstrumente 3 35<br />
Übrige Vermögenswerte 119 144<br />
Die übrigen Vermögenswerte beinhalten im<br />
Wesentlichen Anteile an Projekt- und Betrei-<br />
Derivative Finanzinstrumente sind gemäß<br />
IAS 39 zum Marktwert angesetzt. Da sie Sicherungszwecken<br />
dienen, stehen den<br />
180 230<br />
bergesellschaften sowie sonstige Finanzvorlagen<br />
im In- und Ausland.<br />
positiven Marktwerten insoweit gegenläufige<br />
Wertminderungen in den Bilanzpositionen<br />
der Grundgeschäfte gegenüber.<br />
545 619<br />
Die Forderungen aus Finanzverkehr mit<br />
verbundenen Unternehmen beinhalten Forderungen<br />
gegen die MAN Aktiengesellschaft<br />
in Höhe von 205 Mio € (Vorjahr:<br />
267 Mio €).<br />
Die Wertpapiere werden als Liquiditätsanlage<br />
gehalten; die Bewertung erfolgt zum Marktwert.
(14) Eigenkapital<br />
Das Gezeichnete Kapital der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft beträgt 70 000 000 €. Es<br />
ist eingeteilt in 70 000 000 Stückaktien, die<br />
unmittelbar und mittelbar zu 100 % von der<br />
MAN Aktiengesellschaft, München, gehalten<br />
werden.<br />
Die Gewinnrücklagen enthalten neben den<br />
Gewinnrücklagen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
die bei der Erstkonsolidierung<br />
verrechneten aktiven und passiven Unterschiedsbeträge,<br />
den Konzernanteil an den von<br />
den Tochterunternehmen nach dem Stichtag<br />
ihrer Erstkonsolidierung erwirtschafteten<br />
Rücklagen sowie den Eigenkapitalanteil der<br />
übrigen Konsolidierungsvorgänge. Die „Übrigen<br />
Veränderungen“ enthalten im Wesentlichen<br />
neben den sonstigen erfolgsneutralen<br />
Veränderungen aus der Kapitalkonsolidierung,<br />
Währungsanpassungen und Anteilsveränderungen.<br />
Die „Anteile Konzernfremder“ betreffen die<br />
MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH, Leipzig,<br />
und die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Inc., Houston. Die<br />
Anteile an diesen Gesellschaften werden<br />
von der MAN Aktiengesellschaft, München,<br />
bzw. von der MAN Capital Corp., New York,<br />
gehalten. Da diese Gesellschaften faktisch<br />
von der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
geleitet werden, sind diese in den Teilkonzernabschluss<br />
einbezogen.<br />
Die Anteile an der MAN Limited, London,<br />
werden zu 25 % von der MAN TURBO AG,<br />
Oberhausen, gehalten.<br />
Entwicklung der im Eigenkapital erfassten Marktbewertung der Finanzinstrumente<br />
Die Anteile an der Intermesa Trading Ltda.,<br />
Rio de Janeiro, werden zu 48,5 % von der Intermarketing<br />
Ltda. sowie zu 3 % von der Jocal<br />
Ltda., beide mit Sitz in Rio de Janeiro, gehalten.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> mit MAN Aktiengesellschaft<br />
geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags<br />
hat die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft aus ihrem Jahresüberschuss<br />
50 Mio € an MAN Aktiengesellschaft<br />
abgeführt.<br />
Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />
Das Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />
enthält die Unterschiede<br />
aus der Währungsumrechnung<br />
<strong>des</strong> Eigenkapitals ausländischer Tochterunternehmen<br />
und aus der Bewertung von Wertpapieren<br />
und von Währungs- und<br />
Zinssicherungsgeschäften, die zu einem<br />
Cashflow Hedge gehören, zu Marktwerten.<br />
Mio € Wertpapiere Sicherungs- Abgrenzung Gesamt<br />
geschäfte latenter<br />
Steuern<br />
Stand am 31. Dezember 2004<br />
Ergebniswirksame Veränderung<br />
17 – 1 – 6 10<br />
durch Verkauf oder Umklassifizierung – 1 – 1<br />
Veränderung durch Marktbewertung 1 – – 1 0<br />
Übrige Veränderung – 1 – – – 1<br />
Stand am 31. Dezember 2005 17 0 – 7 10<br />
81
82<br />
(15) Finanzverbindlich-keiten<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
(16) Pensionen<br />
Pensionspläne<br />
und<br />
Kapitaldeckung<br />
Mio €<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 34 23<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr – 102<br />
Die Finanzverbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:<br />
Mio €<br />
34 125<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten, Restlaufzeit über ein Jahr 13 2<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, Restlaufzeit bis ein Jahr 21 123<br />
Die Rückstellung für Pensionen teilt sich wie folgt auf:<br />
Mio €<br />
34 125<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Pensionen in Deutschland 29 231<br />
Pensionen im Ausland 1 1<br />
Für die Mitarbeiter der inländischen<br />
Konzernunternehmen beruht die betriebliche<br />
Altersversorgung auf beitragsorientierten<br />
Leistungszusagen. Kern der Pensionspläne ist<br />
der Aufbau eines Kapitals, das im Altersruhestand<br />
als Kapitalleistung ausgezahlt wird; in<br />
bestimmten Fällen kann statt einer Auszahlung<br />
eine Verrentung <strong>des</strong> Kapitals gewählt<br />
werden. Die Höhe <strong>des</strong> Versorgungskapitals errechnet<br />
sich als Summe von jährlichen Versorgungsbausteinen,<br />
die der Mitarbeiter entsprechend<br />
seinen versorgungsrelevanten<br />
Bezügen und seinem Alter erhält.<br />
Diese Pensionspläne galten bislang für Mitarbeiter,<br />
die nach dem 1. Juli 1999 eingetreten<br />
sind. Im Geschäftsjahr 2005 wurden auch<br />
die Anwartschaften der vor diesem Stichtag<br />
eingetretenen Mitarbeiter, mit Ausnahme<br />
der leitenden Angestellten, auf dieses Versorgungssystem<br />
übergeleitet.<br />
Die MAN Aktiengesellschaft und ihre inlän-<br />
30 232<br />
dischen Tochtergesellschaften haben im Laufe<br />
<strong>des</strong> Geschäftsjahres 2005 mit der Kapitaldeckung<br />
der inländischen Pensionsverpflichtungen<br />
begonnen. Dazu haben die beteiligten<br />
Konzernunternehmen im Rahmen eines<br />
Contractual Trust Agreements (CTA) den<br />
MAN Pension Trust e.V. gegründet, der das<br />
Treuhandvermögen verwaltet. MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft und zwei weitere Gesellschaften<br />
der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe haben<br />
in das Treuhandvermögen einen Betrag von<br />
insgesamt 205 Mio € geleistet.<br />
Das Treuhandvermögen ist unwiderruflich<br />
dem Zugriff der Konzernunternehmen entzogen<br />
und darf ausschließlich für laufende Versorgungsleistungen<br />
oder für<br />
Ansprüche der Mitarbeiter im Insolvenzfall<br />
verwendet werden. Die ordnungsgemäße<br />
Verwaltung und Verwendung <strong>des</strong> Treuhandvermögens<br />
wird von einem unternehmensfremden<br />
Treuhänder überwacht.
Finanzierungsstatus<br />
Die bilanzierten Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt aus dem Wert der<br />
Verpflichtungen ab:<br />
Mio €<br />
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
(Defined Benefit Obligation) 299 271<br />
Marktwert Fondsvermögen – 218 – 11<br />
Nettoverpflichtung<br />
Anpassungsbetrag aufgrund versicherungs-<br />
81 260<br />
mathematischer Gewinne (+) und Verluste (-) – 51 – 28<br />
Bilanzwert zum 31.12. 30 232<br />
Für die inländischen Gesellschaften sind bei<br />
der Ermittlung <strong>des</strong> Barwerts der Versorgungs-<br />
in %<br />
Mio €<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Zinssatz 4,25 % 5,0 %<br />
Rententrend 1,5 % 1,5 %<br />
Gehaltstrend 2,5 % 2,5 %<br />
Erwartete Erträge <strong>des</strong> Fondsvermögens 4,25 % –<br />
Die biometrischen Rechnungsgrundsätze basieren<br />
zum 31. Dezember 2005 auf den Richttafeln<br />
2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck,<br />
Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie<br />
folgt entwickelt:<br />
verpflichtungen folgende Parameter zugrunde<br />
gelegt:<br />
im Vorjahr auf den Richttafeln 1998.<br />
Im Ausland sind die Parameter an die entsprechenden<br />
Gegebenheiten angepasst.<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Stand am 1.1.<br />
Aufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen<br />
232 235<br />
Versorgungsansprüche 4 4<br />
Zinsaufwand für die bereits erworbenen Ansprüche 13 13<br />
Versorgungsleistungen – 14 – 15<br />
Zahlung in das Fondsvermögen<br />
Auswirkungen aus Veränderungen Konsolidierungskreis,<br />
– 205 –<br />
Währung und Sonstiges – – 5<br />
Stand am 31.12. 30 232<br />
83
84<br />
Aufwendungen<br />
aus Pensionsverpflichtungen<br />
(17) Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Das Treuhandvermögen <strong>des</strong> CTA wird durch<br />
mehrere Vermögensverwalter in verschiedenen<br />
Fonds nach vorgegebenen Anlagericht-<br />
Renten 75 % – 80 %<br />
Aktien 20 % – 25 %<br />
Im Ausland ist das Fondsvermögen überwiegend in Aktien angelegt.<br />
Mio €<br />
Mio € Stand Veränderung Inanspruch- Zuführungen Auflösungen Stand<br />
31.12.2004 Konsolidierungskreis,<br />
Währung<br />
nahme 31.12.2005<br />
Geschäftsbezogene Verpflichtungen 124 – – 12 133 – 11 234<br />
Strukturmaßnahmen 19 – – 9 6 – 2 14<br />
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern 6 – – 2 3 – 7<br />
Übrige sonstige Rückstellungen 72 3 – 14 30 – 9 82<br />
221 3 – 37 172 – 22 337<br />
Ausweis in der Bilanz<br />
Mio €<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Langfristige Rückstellungen 10 9<br />
Kurzfristige Rückstellungen 327 212<br />
Die Rückstellungen für geschäftsbezogene<br />
Verpflichtungen enthalten im Wesentlichen<br />
noch zu erbringende Leistungen in Bezug<br />
auf abgerechnete Aufträge und drohende<br />
Verluste aus schwebenden Geschäften. Die<br />
Rückstellungen für Strukturmaßnahmen umfassen<br />
Abfindungszahlungen an Beschäftigte<br />
linien am Kapitalmarkt investiert. Das Portfolio<br />
der Fondsanlagen ist wie folgt strukturiert:<br />
Die Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
2005 2004<br />
Dienstzeitaufwand 4 4<br />
Zinsaufwand 13 13<br />
17 17<br />
337 221<br />
sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit<br />
Kapazitätsanpassungen und Neuordnungen<br />
der Wertschöpfungsstrukturen.<br />
Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern<br />
bestehen für künftige Zahlungen für Jubiläen,<br />
Vorruhestand und Altersteilzeit.
(18) Sonstige<br />
Verbindlich-keiten<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
Sonstige<br />
finanzielle Verpflichtungen<br />
Mio €<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich 33 35<br />
Währungs- und Zinssicherungen 21 14<br />
Verbindlichkeiten aus übrigen Steuern 11 9<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr mit Beteiligungen 9 13<br />
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 42 37<br />
Die Sonstigen Verbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:<br />
Mio €<br />
Sonstige Angaben<br />
Mio €<br />
116 108<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Bürgschaften für fremde Verbindlichkeiten 54 85<br />
Verpflichtungen aus Bürgschaften 341 329<br />
Wechselobligo – 2<br />
Die Bürgschaften für fremde Verbindlichkeiten<br />
sind in Höhe von 44 Mio € durch die Verpfändung<br />
von Wertpapieren besichert (Vorjahr:<br />
53 Mio €).<br />
Die Verpflichtungen aus Bürgschaften betreffen<br />
fast ausschließlich Avale für Liefer- und<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen<br />
aus Miet- und Pachtverträgen sowie aus<br />
Leasing. Die künftigen Zahlungen bis zum<br />
Mio €<br />
Leistungsverpflichtungen von Beteiligungen,<br />
von ehemaligen Beteiligungen und von anderen<br />
Unternehmen. Ferner besteht eine Bürgschaft<br />
für eine Verbindlichkeit eines Konsortialpartners,<br />
die zusätzlich durch<br />
Verpfändung von Wertpapieren besichert ist.<br />
Ablauf der Min<strong>des</strong>tlaufzeit der Verträge haben<br />
folgende Fälligkeiten:<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Fällig innerhalb eines Jahres 14 14<br />
Fällig nach mehr als einem bis fünf Jahren 40 38<br />
Fällig nach mehr als fünf Jahren 16 37<br />
Die finanziellen Verpflichtungen gegenüber<br />
Dritten aus begonnenen Investitionsvorhaben<br />
lagen im geschäftsüblichen Rahmen. Lea-<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 1 –<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 115 108<br />
116 108<br />
70 89<br />
singverträge bestehen überwiegend aus dem<br />
Leasing von Grundstücken und Gebäuden sowie<br />
Kfz.<br />
85
86<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
(19) Derivative<br />
Finanzinstrumente<br />
und<br />
Sicherungsstrategien<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe unterliegt Währungsrisiken,<br />
für deren Identifizierung, Quantifi-zierung<br />
und Begrenzung ein gruppenweites Risikomanagementsystem<br />
aufgebaut wurde.<br />
Risikomanagement<br />
Die Gesellschaften der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />
sichern ihre Währungsrisiken zu marktgerechten<br />
Konditionen grundsätzlich über das<br />
zentrale Teilkonzern-Treasury der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft. Zum<br />
Einsatz kommen originäre und derivative<br />
Finanzinstrumente.<br />
Währungsrisiko<br />
Dem Währungsrisiko unterliegen alle künftigen<br />
Zahlungsströme, die nicht in der Bilanzwährung<br />
der jeweiligen Konzerngesellschaft<br />
abgewickelt werden.<br />
In der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe werden<br />
grundsätzlich alle fest kontrahierten Kundenaufträge<br />
und eigenen Bestellungen in<br />
Fremdwährung gesichert.<br />
Mio €<br />
Währungen, die aufgrund der hohen Korrelation<br />
mit dem Euro lediglich ein geringes<br />
Kursrisiko aufweisen, werden nur fallweise<br />
gesichert. Beteiligungen oder eigenkapitalähnliche<br />
Darlehen in Fremdwährung unterliegen<br />
nicht der Sicherungspflicht.<br />
Externe Kurssicherungen erfolgen über Devisentermin-<br />
bzw. Swapgeschäfte.<br />
Vom Sicherungsvolumen entfallen am<br />
31. Dezember 2005 auf USD 92 %, auf<br />
JPY 5 %, auf CHF 2 % und auf GBP 1 %.<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Nominalvolumen bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Gesamt<br />
Devisenkäufe 161 12 173 249<br />
Devisenverkäufe 353 98 451 438<br />
Marktwert Positiv Negativ Gesamt Gesamt<br />
Devisenkäufe 3 – 1 2 – 14<br />
Devisenverkäufe – – 19 – 19 35<br />
Zum Bilanzstichtag bestanden externe Zinsswaps in EUR.<br />
Mio €<br />
Die Risikopositionen <strong>des</strong> Teilkonzern-Treasury<br />
werden unter Berücksichtigung vorgegebener<br />
Risikogrenzen extern bei Banken gesichert. Der<br />
Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt<br />
nach einheitlichen Richtlinien. Er unterliegt einer<br />
strengen Überwachung, die insbesondere<br />
durch eine strikte Funktionstrennung in Handel,<br />
Abwicklung und Kontrolle gewährleistet ist.<br />
Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wird regelmäßig<br />
über die Währungspositionen der<br />
Gruppe berichtet. Die Einhaltung der Richtlinien<br />
wird durch die interne Revision geprüft.<br />
31.12.2005 31.12.2004<br />
Nominalvolumen bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Gesamt<br />
Receiver-Zinsswaps – 12 12 –<br />
Marktwert Positiv Negativ Gesamt Gesamt<br />
Receiver-Zinsswaps – – 1 – 1 –
Ausfallrisiko<br />
Das maximale Ausfallrisiko derivativer<br />
Finanzinstrumente entspricht der Summe<br />
der positiven Marktwerte. Es betrifft mögliche<br />
Vermögensverluste, die aus der Nichterfüllung<br />
von Vertragsverpflichtungen einzelner<br />
Handelspartner eintreten können. Zur<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Die Kapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung<br />
mit den Bestimmungen von IAS 7 erstellt.<br />
In ihr sind die Zahlungsströme in<br />
die Bereiche Cashflow aus Geschäftstätigkeit,<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit und<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit aufgeteilt.<br />
Auswirkungen von Veränderungen <strong>des</strong><br />
Konsolidierungskreises sind in den<br />
je-weiligen Positionen eliminiert. Die auf<br />
Änderungen der Wechselkurse beruhende<br />
Veränderung der Flüssigen Mittel ist gesondert<br />
ausgewiesen. Die Ermittlung <strong>des</strong><br />
Cashflows aus der Geschäftstätigkeit erfolgt<br />
nach der indirekten Methode.<br />
Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind<br />
die nicht zahlungswirksamen operativen Aufwendungen<br />
und Erträge sowie das Ergebnis<br />
aus Anlagenabgängen eliminiert. Gesondert<br />
ausgewiesen werden die Cash Earnings.<br />
Diese zeigen die aus dem Jahresergebnis resultierende<br />
Mittelveränderung.<br />
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
enthält die finanzwirksamen Investitionen<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Reduzierung dieses Risikos werden derivative<br />
Finanzinstrumente nur mit bonitätsmäßig<br />
einwandfreien Banken im Rahmen vorgegebener<br />
Kontrahenten-Limite abgeschlossen.<br />
in Sachanlagen, in Immaterielle Vermögenswerte,<br />
in Beteiligungen einschließlich der<br />
im Geschäftsjahr erstmals konsolidierten<br />
Beteiligungen. Einnahmen aus dem Verkauf<br />
von Sachanlagen und Beteiligungen werden<br />
gegengerechnet. Die Ausgaben für den Erwerb<br />
konsolidierter Beteiligungen sind um<br />
übernommene Flüssige Mittel vermindert.<br />
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
setzt sich zusammen aus den Dividendenzahlungen,<br />
den Einnahmen und Ausgaben<br />
bei Wertpapieren, den Aufnahmen und Tilgungen<br />
von Finanzschulden sowie der Sonderdotierung<br />
in den Pensionsfonds. Die Flüssigen<br />
Mittel enthalten Guthaben bei<br />
Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand sowie<br />
konzerninterne Forderungen aus dem Finanzverkehr.<br />
Maßgeblichen Einfluss auf den Mittelzufluss<br />
aus der Geschäftstätigkeit hat die<br />
Nettomittelbindung in Vorräten, erhaltene<br />
Kundenanzahlungen und Forderungen.<br />
Diese hat sich im Geschäftsjahr wie folgt<br />
entwickelt:<br />
Mio € 31.12.2005 31.12.2004 Erst-/Entkon- Liquiditäts-<br />
solidierung/ wirkung<br />
Währungsanpassung/<br />
Cash neutrale<br />
Bewertung<br />
Vorräte 754 690 26 – 38<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 477 518 68 109<br />
erhaltene Kundenanzahlungen – 892 – 675 – 12 205<br />
339 533 82 276<br />
87
88<br />
Beziehungen<br />
zu nahe stehendenUnternehmen<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
Gesamtbezüge<br />
<strong>des</strong><br />
<strong>Aufsichtsrates</strong><br />
und <strong>des</strong><br />
Vorstan<strong>des</strong><br />
Die MAN Aktiengesellschaft hält direkt sowie<br />
indirekt sämtliche Anteile an der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft. Daher werden die MAN<br />
Aktiengesellschaft sowie deren Tochtergesellschaften<br />
als nahe stehende Unternehmen<br />
im Sinne das IAS 24 angesehen.<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat insgesamt Waren und<br />
Dienstleistungen von der MAN Aktiengesellschaft<br />
und deren Tochtergesellschaften in<br />
Höhe von 73 Mio € (Vorjahr: 146 Mio €) bezogen.<br />
An Leistungen hat die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
der MAN Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften<br />
insgesamt<br />
14 Mio € (Vorjahr: 73 Mio €) berechnet.<br />
Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist Teil <strong>des</strong> Cash Pooling<br />
mit der MAN Aktiengesellschaft. Dieses Konto<br />
wird je nach Währung zwischen 2 % und 4,5 %<br />
p.a. verzinst und valutiert zum 31. Dezember<br />
2005 mit 230 Mio € (Vorjahr: 321 Mio €). Die<br />
im Geschäftsjahr vereinnahmten Zinsen betragen<br />
6 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €).<br />
Aufgrund <strong>des</strong> bestehenden Beherrschungsund<br />
Gewinnabführungsvertrags mit der MAN<br />
Aktiengesellschaft wurden im Geschäftsjahr<br />
2005 Gewinne in Höhe von 50 Mio €<br />
(Vorjahr: 91 Mio €) abgeführt.<br />
Des Weiteren bestehen Forderungen gegen<br />
nahe stehenden Unternehmen in Höhe von<br />
7 Mio € (Vorjahr: 10 Mio €). Verbindlichkeiten<br />
gegenüber nahe stehenden Unternehmen<br />
sind im Teilkonzernabschluss in Höhe von<br />
Aktienbasierte Vergütungen<br />
Vorstände und Geschäftsführungen der<br />
MAN-Unternehmen erhalten eine aktienbasierte<br />
Vergütung. Bis zum Geschäftsjahr<br />
2004 beruhte diese auf dem MAN-Unternehmenswert-Steigerungsprogramm<br />
(MUS), das<br />
Barleistungen in Abhängigkeit von der Performance<br />
der MAN-Aktie („virtuelle<br />
Aktienoptionen“) vorsah. Im Geschäftsjahr<br />
2005 wurde das MUS durch das MAN-Aktien-<br />
Programm (MAP) abgelöst, in <strong>des</strong>sen Rahmen<br />
die Begünstigten Geldzuwendungen zweckge-<br />
12 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €) enthalten.<br />
Die Gesellschaft nutzt die folgenden zentralen<br />
Dienstleistungen der MAN Aktiengesellschaft:<br />
Steuern<br />
Recht<br />
Finanzierung/Cash-Management<br />
Mergers & Akquisitions<br />
Personal<br />
Hinsichtlich der Übertragung der Pensionsverpflichtungen<br />
an die MAN Pension Trust e.V.<br />
wird auf Note (16) verwiesen.<br />
Wie unter Note (9) beschrieben ist die<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> an der CEL und deren Tochtergesellschaften<br />
beteiligt. Diese werden als<br />
nahe stehende Unternehmen im Sinne <strong>des</strong><br />
IAS 24 angesehen.<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat insgesamt Anlagen und<br />
Dienstleistungen an die CEL und deren Beteiligungsgesellschaften<br />
in Höhe von 197 Mio €<br />
(Vorjahr: 433 Mio €) veräußert.<br />
Zum 31. Dezember 2005 bestehen Forderungen<br />
gegen die CEL und deren Beteiligungsgesellschaften<br />
in Höhe von 16 Mio € (Vor-jahr:<br />
10 Mio €). Verbindlichkeiten gegenüber der<br />
CEL und deren Tochtergesellschaften sind im<br />
Teilkonzernabschluss in Höhe von 9 Mio €<br />
(Vorjahr: 3 Mio €) enthalten.<br />
Sämtliche Transaktionen erfolgten zu marktüblichen<br />
Konditionen.<br />
bunden zum Erwerb von Stammaktien der<br />
MAN AG erhielten.<br />
MAN-Aktien-Programm (MAP)<br />
Das MAN-Aktien-Programm (MAP) wurde<br />
zum 1. Juli 2005 aufgelegt. Im Rahmen <strong>des</strong><br />
MAP erhalten ausgewählte Vorstände und<br />
Geschäftsführer der MAN-Unternehmen<br />
steuerpflichtige Barzuwendungen unter der<br />
Auflage, für 50 % <strong>des</strong> Zuwendungsvolumens<br />
Stammaktien der MAN AG zu erwerben. Der<br />
Erwerb und die Verwahrung der Aktien erfol-
gen zentral durch die MAN AG im Namen<br />
und für Rechnung der Begünstigten. Über die<br />
erworbenen Aktien können die MAP-Teilnehmer<br />
nach Ablauf einer Sperrfrist von 3 Jahren<br />
frei verfügen. Während der Sperrfrist dürfen<br />
die Aktien nicht veräußert, beliehen oder<br />
kursgesichert werden. Bei Übertritt in den<br />
Ruhestand sowie bei Ausscheiden aus der<br />
MAN Gruppe aus anderen Gründen verkürzt<br />
sich die Sperrfrist auf<br />
1 Jahr ab dem Tag <strong>des</strong> Ausscheidens.<br />
Gesamtbezüge<br />
Die Gesamtbezüge betrugen für die Mitglieder<br />
<strong>des</strong> Aufsichtsrats 137 T€ (Vorjahr:<br />
182 T€) und für die Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands<br />
3 700 T € (Vorjahr: 2 122 T €), davon 1 445 T€<br />
(Vorjahr: 816 T€) feste Bezüge und 1 660 T€<br />
(Vorjahr: 1 306 T€) ergebnisabhängige variable<br />
Bezüge.<br />
In den variablen ergebnisabhängigen<br />
Bezügen sind Auszahlungen aus dem MAN-<br />
Aktien-Programm in Höhe von 595 T€<br />
(Vorjahr: keine) nicht enthalten.<br />
Die MAN Gruppe hat in den Jahren 2000,<br />
2001, 2003 und 2004 jeweils zum 1. Juli Un-<br />
Essen, den 22. Februar 2006<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
ANHANG<br />
ternehmenswert-Steigerungsplan (MUS) aufgelegt.<br />
Vorstände und Geschäftsführungen<br />
von MAN-Unternehmen erhalten eine bestimmte<br />
Anzahl von Wertsteigerungsrechten,<br />
die nach einer Sperrfrist von zwei Jahren<br />
innerhalb der folgenden fünf Jahre in<br />
Abhängigkeit von der absoluten und der relativen<br />
Kursentwicklung der MAN-Stammaktie<br />
ausgeübt und in steuerpflichtiges<br />
Entgelt umgewandelt werden konnten bzw.<br />
können (virtuelle Aktienoption). Im Geschäftsjahr<br />
2005 ist hieraus ein Aufwand<br />
für Auszahlungen in Höhe von 854 T€<br />
(Vorjahr: 597 T€) angefallen.<br />
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />
und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich<br />
auf 670 T€ (Vorjahr: 1 056 T€). Es bestehen<br />
Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren<br />
Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstands und ihrer Hinterbliebenen<br />
in Höhe von insgesamt 7 650 T€<br />
(Vorjahr: 8 015 T€).<br />
Die Mitglieder <strong>des</strong> Aufsichtsrats und <strong>des</strong><br />
Vorstands sind auf den Seiten 4 und 5 <strong>des</strong><br />
Geschäftsberichts angegeben.<br />
89
90<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />
An die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />
Wir haben den von der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />
Aktiengesellschaft, Essen, aufgestellten<br />
Teilkonzernabschluss, bestehend aus Bilanz,<br />
Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />
Kapitalflussrechnung<br />
und Anhang, sowie den Teilkonzernlagebericht<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung<br />
von Teilkonzernabschluss und Teilkonzernlagebericht<br />
nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden<br />
sind, liegt in der Verantwortung<br />
der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />
über den Teilkonzernabschluss und<br />
den Teilkonzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Teilkonzernabschlussprüfung<br />
nach § 317 HGB unter Beachtung der<br />
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung <strong>des</strong> durch<br />
den Teilkonzernabschluss unter Beachtung<br />
der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />
und durch den Teilkonzernlagebericht<br />
vermittelten Bil<strong>des</strong> der Vermögens-, Finanz-<br />
und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />
mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und<br />
rechtliche Umfeld <strong>des</strong> Teilkonzerns sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die<br />
Wirksamkeit <strong>des</strong> rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben im Teilkonzernabschluss und<br />
Teilkonzernlagebericht überwiegend auf der<br />
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />
umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />
der in den Teilkonzernabschluss einbezogenen<br />
Unternehmen, der Abgrenzung <strong>des</strong><br />
Konsolidierungskreises, der angewandten Bi-<br />
lanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />
Vertreter sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung <strong>des</strong> Teilkonzernabschlusses<br />
und <strong>des</strong> Teilkonzernlageberichts. Wir sind<br />
der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />
bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei<br />
der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Teilkonzernabschluss den IFRS,<br />
wie sie in der EU anzuwenden sind, und vermittelt<br />
unter Beachtung dieser Vorschriften<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
<strong>des</strong> Teilkonzerns. Der Teilkonzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem<br />
Teilkonzernabschluss, er vermittelt insgesamt<br />
ein zutreffen<strong>des</strong> Bild von der Lage <strong>des</strong> Teilkonzerns<br />
und stellt die Chancen und Risiken<br />
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Düsseldorf, 1. März 2006<br />
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wagenseil Moesta<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
91
92<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
Glossar<br />
DSRC<br />
Das Deutsche Rechnungslegungs Standards<br />
Committee wurde 1998 als privates, mit unabhängigen<br />
Fachleuten besetztes Rechnungslegungsgremium<br />
geschaffen.<br />
Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />
Das Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />
ist eine besondere Kategorie<br />
innerhalb <strong>des</strong> Eigenkapitals. Sie enthält<br />
die in der Bilanz berücksichtigten, aber noch<br />
nicht im Ergebnis realisierten Gewinne und<br />
Verluste, insbesondere aus<br />
der Bewertung von Wertpapieren und Kurssicherungsgeschäften<br />
zum Marktwert.<br />
Eingesetztes Kapital (CE)<br />
Das eingesetzte Kapital umfasst als betriebliches<br />
Vermögen alle Aktiva mit Ausnahme<br />
von Finanzmitteln und Steueransprüchen.<br />
Es wird vermindert um das betriebliche Abzugskapital:<br />
Das sind alle Rückstellungen und<br />
Verbindlichkeiten mit Ausnahme der Finanzverbindlichkeiten,<br />
der Pensionsrückstellungen<br />
und der Steuern. Fiktive liquide Mittel in<br />
Höhe von 250 Mio € wurden hinzugerechnet.<br />
International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS)<br />
International harmonisierte und angewandte<br />
Rechnungslegungsgrundsätze <strong>des</strong> International<br />
Accounting Standards Board (IASB). Das<br />
IASB ist eine privatwirtschaftliche Organisation<br />
von Wirtschaftsprüfern und anderen<br />
Fachleuten <strong>des</strong> Rechnungswesens aus über<br />
100 Ländern.<br />
Marktwert<br />
Er entspricht dem beizulegenden Zeitwert,<br />
d.h. dem Betrag, zu dem zwischen Sachverständigen,<br />
vertragswilligen und voneinander<br />
unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert<br />
getauscht oder eine Schuld<br />
beglichen werden könnte.<br />
Operatives Ergebnis<br />
Kennzahl für die Beurteilung und Steuerung<br />
der Ertragslage von Teilkonzernen der MAN<br />
Gruppe. Bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> entspricht das<br />
operative Ergebnis dem Ergebnis vor Zinsen<br />
und Steuern.<br />
Percentage of Completion Method (p.o.c.)<br />
Bilanzierungsmethode der Gewinnrealisierung<br />
nach dem Leistungsfortschritt gemäß<br />
IAS 11. Sie ist auf kundenspezifische Fertigungsaufträge<br />
anzuwenden, bei denen Gesamterlöse,<br />
Gesamtkosten und Fertigstellungsgrad<br />
zuverlässig ermittelt werden<br />
können. Ein Erfolgsbeitrag fällt bereits nach<br />
Maßgabe <strong>des</strong> Leistungsfortschritts an, auch<br />
wenn der Auftrag noch nicht vollständig<br />
fertig gestellt und mit dem Kunden abgerechnet<br />
ist.<br />
Projected Unit Credit Method<br />
Methode zur Bewertung von Pensionsverpflichtungen<br />
gemäß IAS 19, bei der zusätzlich<br />
zu den am Stichtag rechtskräftig erworbenen<br />
Rentenbeträgen und Anwartschaften auch<br />
die künftig zu erwartenden Steigerungen von<br />
Gehältern und Renten berücksichtigt werden.<br />
ROCE<br />
Return on Capital Employed: Kapitalrendite,<br />
die das operative Ergebnis ins Verhältnis zum<br />
über die Quartale gewichteten durchschnittlich<br />
eingesetzten Kapital setzt.<br />
ROCE = operatives Ergebnis / CE<br />
ROS<br />
Return on Sales: die Umsatzrendite, die<br />
das operative Ergebnis ins Verhältnis zum<br />
Umsatz setzt.<br />
ROS = operatives Ergebnis / Umsatzerlöse.<br />
WACC
Weighted Average Cost of Capital: Bezeichnung<br />
für die durchschnittlich gewichteten<br />
Kapitalkosten. Für MAN <strong>Ferrostaal</strong> sind sie<br />
langfristig festgelegt und betragen<br />
11 % vor Steuern. Der Anteil <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />
wird zu Marktwerten bewertet. Der Anteil<br />
<strong>des</strong> Fremdkapitals beinhaltet Pensionsrückstellungen<br />
und Finanzschulden.<br />
Wertbeitrag<br />
Der Wertbeitrag errechnet sich aus der Differenz<br />
zwischen der Kapitalrendite ROCE und<br />
den Kapitalkosten WACC, multipliziert mit<br />
dem Betrag <strong>des</strong> eingesetzten Kapitals (CE).<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
TEILKONZERNABSCHLUSS<br />
93
94<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
Unsere wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Power Industry GmbH<br />
Hohenzollernstraße 24<br />
45128 Essen<br />
Tel: +49. 201. 818-50<br />
Fax: +49. 201. 818-52 09<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industieanlagen GmbH<br />
Industriestraße 13<br />
65366 Geisenheim<br />
Tel: +49.6722. 501-1<br />
Fax: +49.6722. 501-221<br />
Intergrafica Print & Pack GmbH<br />
Druckmaschinenvertrieb<br />
Hohenzollernstraße 24<br />
45128 Essen<br />
Tel: +49. 201. 818-08<br />
Fax: +49. 201. 818-39 70<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industrie-<br />
und System-Logistik GmbH<br />
Hohenzollernstraße 24<br />
45128 Essen<br />
Tel: +49. 201. 818-25 00<br />
Fax: +49. 201. 818-35 00<br />
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Piping Supply GmbH<br />
Hohenzollernstraße 24<br />
45128 Essen<br />
Tel: +49. 201. 818-25 35<br />
Fax: +49.201.818-3930
MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Siebenjahresübersicht<br />
Mio € 2005 2004 2003 2002 2001 RGJ2000 1) 99/00<br />
Auftragslage in Mio €<br />
Auftragseingang 3 077 3 508 2 738 3 178 2 737 1 359 2 927<br />
Inland 502 524 460 441 546 280 604<br />
Ausland 2 575 2 984 2 278 2 737 2 191 1 079 2 323<br />
Umsatz 2 789 3 185 2 880 2 916 2 855 1 410 2 541<br />
Inland 436 490 502 573 636 365 598<br />
Ausland 2 353 2 695 2 378 2 343 2 219 1 045 1 943<br />
Auftragsbestand 30.6./31.12. 2 358 2 259 2 186 2 459 2 263 2 414 2 458<br />
Inland 232 207 230 302 457 571 599<br />
Ausland 2 126 2 052 1 956 2 157 1 806 1 843 1 859<br />
Mitarbeiter In- und Ausland<br />
am 30.6./31.12. – Anzahl 4 773 4 679 6 689 6 598 7 230 7 545 7 145<br />
im Jahresdurchschnitt – Anzahl 4 833 5 633 7 009 6 768 7 485 7 478 7 312<br />
Personalaufwand je Mitarbeiter in € 52 665 46 149 47 995 46 706 45 898 23 410 46 195<br />
Investitionen und Finanzierung in Mio €<br />
Investitionen in Sachanlagen und<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 31 15 20 17 42 20 23<br />
Investitionen in Finanzanlagen 2 21 2 6 4 7 23<br />
Abschreibungen 21 34 33 24 26 15 25<br />
Cash Earnings – 17 69 65 76 90 51 64<br />
Kennzahlen in Prozent<br />
Eigenkapitalquote 14,1 13,3 15,4 24,0 28,9 28,2 28,6<br />
Anlagendeckung durch Eigenkapital 103,1 194,3 181,9 202,0 228,8 200,4 225,0<br />
Eigenkapitalrendite nach Ertragsteuern 16,4 17,9 12,1 12,2 8,8 11,8 2) 9,2<br />
ROS 3,2 2,3 2,5 2,5 3,7 2,6 2,7<br />
1) Rumpfgeschäftsjahr 1. Juli bis 31. Dezember 2000<br />
2) Linear auf 12 Monate hochgerechnet<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Daniel Reinhardt<br />
Telefon +49. 201. 8 18-24 24<br />
Telefax +49. 201. 8 18-35 25<br />
daniel.reinhardt@manferrostaal.com<br />
Dieser Geschäftsbericht wurde mit einer MAN-Roland-Vierfarben-Bogenoffsetmaschine auf Galaxi Supermat<br />
der Papier Union gedruckt. Das Papier ist chlorfrei gebleicht.
MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />
Hohenzollernstraße 24<br />
45128 Essen<br />
Telefon +49. 201. 8 18-01<br />
Telefax +49. 201. 8 18-28 22<br />
www.manferrostaal.com<br />
Ein Unternehmen der MAN Gruppe