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Bericht des Aufsichtsrates - Ferrostaal

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2005 Geschäftsbericht<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG


Auf einen Blick<br />

Die MAN Gruppe<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> erreichte 2005 mit 90 Mio € das zweitbeste operative Ergebnis der Firmengeschichte.<br />

Das für 2007 geplante Umsatzrenditeziel wurde mit einem ROS von 3,2 % vorzeitig erreicht.<br />

Der Return on Capital Employed verbesserte sich auf 38,1 %.<br />

Der Wertbeitrag erreichte 64 Mio €.<br />

Mio € 2005 2004 Veränd. in %<br />

Auftragseingang 3 077 3 508 – 12<br />

Inland 502 524 – 4<br />

Ausland 2 575 2 984 – 14<br />

Umsatz 2 789 3 185 – 12<br />

Inland 436 490 – 11<br />

Ausland 2 353 2 695 – 13<br />

Auftragsbestand1) 2 358 2 259 4<br />

Mitarbeiter (Anzahl) 1) 4 773 4 679 2<br />

Inland 2 808 2 927 – 4<br />

Ausland 1 965 1 752 12<br />

Veränd. in Mio €<br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 90 72 18<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 74 62 12<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern 55 55 0<br />

Investitionen 33 36 – 3<br />

Abschreibungen auf Anlagevermögen 21 34 – 13<br />

Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 315 – 60 375<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 25 – 14 – 11<br />

Flüssige Mittel1) 373 462 – 89<br />

Finanzsaldo1) 511 494 17<br />

Eigenkapital1) 335 307 28<br />

1) Stichtagswert am<br />

31.12.2005 im<br />

Vergleich zum<br />

31.12.2004


Die MAN Gruppe<br />

MAN ist einer der führenden Engineering-Konzerne in Europa. Als Systemanbieter mit rund 58 000 Mitarbeitern<br />

und den fünf Kernbereichen Nutzfahrzeuge, Industriedienstleistungen, Drucksysteme, Dieselmotoren und<br />

Turbomaschinen ist MAN in 120 Ländern aktiv. 2005 erwirtschaftete MAN einen Jahresumsatz von 14,7 Mrd €.<br />

Auf ihren Märkten hält die MAN Gruppe Positionen unter den Top drei und ist technisch führend. Die MAN-Aktie<br />

zählt als DAX30-Wert zu den Blue Chips an der Börse. engineering the future.<br />

Bereich Profil<br />

Nutzfahrzeuge MAN Nutzfahrzeuge<br />

ist einer der führenden Hersteller von Lkw und Bussen in Europa<br />

und mit Produktionsstandorten in Afrika, Asien und Europa<br />

international präsent.<br />

Industriedienstleistungen MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

ist ein weltweit tätiger Anbieter von Industriedienstleistungen.<br />

Drucksysteme MAN Roland Druckmaschinen<br />

ist weltweit führender Hersteller und Systemanbieter für die<br />

grafische Industrie.<br />

Dieselmotoren MAN B&W Diesel<br />

ist Weltmarktführer bei Zweitakt-Schiffshauptmotoren und<br />

weltweit führender Anbieter von Viertakt-Großdieselmotoren.<br />

Turbomaschinen MAN TURBO<br />

ist einer der weltweit führenden Hersteller für thermische Turbo-<br />

maschinen mit Produktionsstandorten in Deutschland, Schweiz<br />

und Italien.


Produkt-/Leistungsspektrum Kennzahlen (Mio €) 2005 2004<br />

– Lkw von 6 bis 50 t für jeden Einsatz<br />

– Busse für die Linie bis zur Luxusreise<br />

– Komplette Dienstleistungen rund ums Fahrzeug<br />

– Motoren für Fahrzeuge, Schiffe und Industrie<br />

– Transportlösungen, die weltweit spezifische Kundenbedürfnisse<br />

erfüllen.<br />

– Führender Generalunternehmer im internationalen<br />

Anlagenbau in den Bereichen Petrochemie, Öl und<br />

Gas, Kraftwerke, Metallurgie<br />

– Internationaler Dienstleister zur Lieferung von Handelsschiffen<br />

– Logistische Dienstleistung für die Stahl- und Automobilindustrie<br />

– Vertriebs- und Servicepartner für Druck- und<br />

Verpackungsmaschinen<br />

– Weltmarktführer bei Rollenoffsetmaschinen für Zeitungsund<br />

Illustrationsdruck<br />

– Zweitgrößter Anbieter von Bogenoffsetmaschinen für<br />

Verlags-, Werbe- und Verpackungsdruck<br />

– Dienstleistungen und Software-Produkte rund um den<br />

Druck<br />

– Zweitakt-Dieselmotoren für Schiffsantriebe und Kraftwerke<br />

– Viertakt-Dieselmotoren für Schiffsantriebe, Bordstrom-<br />

erzeugung und Kraftwerke<br />

– Viertakt-Diesel-Gas- und Gas-Otto-Motoren für Kraftwerke<br />

und Offshore-Anwendungen<br />

– Abgas-Turbolader<br />

– PrimeServ: After-Sales-Dienstleistungen<br />

– breites Produktprogramm für Entwicklung, Fertigung und<br />

Montage von maßgeschneiderten Anlagen und<br />

Maschinensträngen<br />

– Anwendungen für die Grundstoffindustrie sowie die Ölund<br />

Gasindustrie<br />

– weltweit einzigartiges Zentrum für Zusammenbau und Erprobung<br />

von Anlagensträngen mit Gewichten bis zu 1000 t.<br />

Auftragseingang 9 434 7 589<br />

Umsatz 7 377 6 799<br />

Operatives Ergebnis 469 322<br />

Mitarbeiter* 33 368 33 810<br />

Umsatzrendite ROS (%)<br />

Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />

6,4 4,7<br />

ROCE (%) 17,9 12,6<br />

Auftragseingang 3 077 3 508<br />

Umsatz 2 789 3 185<br />

Operatives Ergebnis 90 72<br />

Mitarbeiter* 4 773 4 679<br />

Umsatzrendite ROS (%)<br />

Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />

3,2 2,3<br />

ROCE (%) 38,1 34,1<br />

Auftragseingang 2 109 1 885<br />

Umsatz 1 738 1 620<br />

Operatives Ergebnis 65 3<br />

Mitarbeiter* 8 832 9 026<br />

Umsatzrendite ROS (%)<br />

Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />

3,7 0,2<br />

ROCE (%) 23,2 0,6<br />

Auftragseingang 2 203 1 872<br />

Umsatz 1 666 1 421<br />

Operatives Ergebnis 117 55<br />

Mitarbeiter* 6 423 6 731<br />

Umsatzrendite ROS (%)<br />

Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />

7,1 3,9<br />

ROCE (%) 26,1 10,9<br />

Auftragseingang 850 675<br />

Umsatz 694 659<br />

Operatives Ergebnis 43 36<br />

Mitarbeiter* 2 476 2 472<br />

Umsatzrendite ROS (%)<br />

Rendite auf das eingesetzte Kapital<br />

6,2 5,5<br />

ROCE (%) 23,3 15,7<br />

* Anzahl Stand 31. Dezember 2005 bzw. 2004


Inhalt<br />

II Auf einen Blick<br />

III Die MAN Gruppe<br />

02 Unternehmensprofil der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />

04 Aufsichtsrat<br />

05 Vorstand<br />

06 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong><br />

08 <strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Teilkonzernlagebericht<br />

11 Wirtschaftliches Umfeld<br />

14 Geschäftsverlauf der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

20 Projects & Contracting<br />

26 Services & Logistics<br />

31 Mitarbeiter<br />

34 Risikomanagement<br />

39 Qualitätsmanagement<br />

40 Strategie und Ausblick<br />

Magazin<br />

42 Methanol: Export eines Erfolgsmodells<br />

48 Gegengeschäfte: Neue Märkte erschließen<br />

Finanzbericht<br />

58 Teilkonzernabschluss<br />

90 Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />

91 Glossar<br />

94 Unsere wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften<br />

V Siebenjahresübersicht<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

INHALT<br />

1


2<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

UNTERNEHMENSPROFIL<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Gruppe<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong>, ein Unternehmen der MAN Aktiengesellschaft, ist ein weltweit tätiger Anbieter<br />

von industriellen Dienstleistungen. In unseren Sparten Projects & Contracting sowie<br />

Services & Logistics nehmen wir führende Marktpositionen ein.<br />

Projects & Contracting<br />

Die Sparte Projects & Contracting umfasst die Segmente Industrial Projects und Marine Business.<br />

Hier bündeln wir unsere Geschäfte mit Projektcharakter:<br />

Im Segment Industrial Projects realisieren wir industrielle Großprojekte für unsere Kunden.<br />

Beim Bau schlüsselfertiger Industrieanlagen übernehmen wir als Generalunternehmer die<br />

Projektentwicklung einschließlich der Bereitstellung von Finanzierungskonzepten, in ausgewählten<br />

Fällen auch mit Eigenkapitalbeteiligung, sowie das Projektmanagement. Aktiv sind wir<br />

dabei in den Marktsegmenten Öl und Gas, Petrochemie, Industriekraftwerke, Metallurgie und<br />

zukünftig auch Zellstoff sowie erneuerbare Rohstoffe. Die Basis unseres Erfolges ist neben unserer<br />

langjährigen Erfahrung und unserem weltweiten Netzwerk insbesondere unsere Unabhängigkeit<br />

im Markt: Im Unterschied zu vielen Wettbewerbern sind wir bei der Projektierung und<br />

dem Bau von Industrieanlagen an keine spezifischen Verfahren und Hersteller gebunden. Unseren<br />

Kunden bieten wir auf ihren individuellen Bedarf zugeschnittene Lösungen an und wählen<br />

dazu die jeweils besten Technologien und Produkte aus.<br />

Das Segment Marine Business befasst sich mit der Finanzierung, dem Design, dem Bau<br />

und der Lieferung von Schiffen. Dabei arbeiten wir mit namhaften Werften zusammen. Das<br />

Produktportfolio konzentriert sich auf Spezialschiffe wie etwa leistungsstarke Schlepper und<br />

Doppelhüllentanker. Gemeinsam mit ThyssenKrupp Marine Systems vertreiben wir weltweit<br />

militärische Schiffe. Einen weiteren Tätigkeitsschwerpunkt bildet die Übernahme und Abwicklung<br />

von Gegengeschäftsverpflichtungen, die sich aus diesen Geschäften ergeben. Auf diesem<br />

Gebiet sind wir eines der führenden Unternehmen in Deutschland. Wir differenzieren uns gegenüber<br />

dem Wettbewerb durch unsere Internationalität, profunde Kenntnis der Märkte<br />

und unsere langjährigen Partnerschaften mit privaten und staatlichen Abnehmern.


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

UNTERNEHMENSPROFIL<br />

Services & Logistics<br />

Die Sparte Services & Logistics umfasst die Segmente Equipment Solutions und Supply Chain<br />

Solutions und vereint unser Dienstleistungs- und Logistikgeschäft:<br />

Im Segment Equipment Solutions sind wir Vertriebs- und Servicepartner für namhafte Maschinenhersteller<br />

mit einem Fokus auf Druck-, Verpackungs- und hochwertigen Spezialmaschinen.<br />

Als Systemanbieter agieren wir mit einem breiten Portfolio, das vollständige Wertschöpfungsketten<br />

abdeckt und für das wir unseren Kunden intelligente Finanzierungslösungen anbieten.<br />

Dank unseres langjährigen und intensiven Engagements sind wir mittlerweile der größte herstellerunabhängige<br />

Systemanbieter für grafische Maschinen und Dienstleistungen<br />

in der südlichen Hemisphäre. Daneben entwickeln und realisieren wir komplexe Infrastrukturvorhaben<br />

und liefern dazu auch Verkehrs- und Transportsysteme.<br />

Im Segment Supply Chain Solutions bieten wir unseren Kunden der Stahl- und Automobilindustrie<br />

ganzheitliche Lösungen im Rahmen ihrer Wertschöpfungsketten. Zum einen sind<br />

wir für unsere Geschäftspartner aus der Stahlbranche als Vertriebs- und Beschaffungspartner<br />

tätig, indem wir weltweit Stahlprodukte und NE-Metalle ein- und verkaufen, finanzieren und logistisch<br />

abwickeln. Zum anderen sind wir Partner der Automobilindustrie, für die wir komplexe<br />

Dienstleistungen, wie beispielsweise die Just-in-Sequence-Vormontage von Einzelteilen<br />

zu kompletten Modulen und Systemen übernehmen. In Europa sind wir dafür der führende lieferantenunabhängige<br />

Anbieter. Für die Öl- und Gasindustrie liefern wir Pipelinerohre und Rohrzubehör<br />

und erbringen alle damit zusammenhängenden Dienstleistungen.<br />

Projects & Contracting<br />

Industrial Projects<br />

Petrochemical<br />

Oil and Gas<br />

Power Plants<br />

Metallurgy<br />

Renewable Energies<br />

Pulp and Paper<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />

Marine Business<br />

Navy<br />

Merchant<br />

Offset<br />

Services & Logistics<br />

Equipment Solutions<br />

Printing and<br />

Packaging<br />

Industrial Systems<br />

and Transportation<br />

Serviceplattform und Projektmanagement für die MAN AG<br />

Supply Chain Solutions<br />

Automotive<br />

Materials<br />

Piping<br />

3


4 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

AUFSICHTSRAT – VORSTAND – MANAGEMENT BOARD<br />

Aufsichtsrat<br />

Håkan Samuelsson<br />

Vorsitzender<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> MAN Aktiengesellschaft, München<br />

Dr. jur. Karl-Hermann Lowe<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> Allianz Versicherungs-AG, München<br />

Brigitte Amamoo *<br />

Dipl.-Übersetzerin, Oberhausen (bis 10.03.2005)<br />

Dr.-Ing. Burckhard Bergmann<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />

Stefan Breuer *<br />

kfm. Angestellter, Essen<br />

Murat Büyükgünay *<br />

kfm. Angestellter, Essen (seit 10.03.2005)<br />

Jürgen Hahn *<br />

kfm. Angestellter, Essen<br />

Karlheinz Hornung<br />

Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> MAN Aktiengesellschaft, München<br />

Dr. rer. pol. Klaus von Menges<br />

Mülheim a. d. Ruhr<br />

Klaus M. Patig<br />

Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> Commerzbank Aktiengesellschaft, Frankfurt (Main)<br />

* Von der Belegschaft gewählt


Management Board<br />

Vorstand<br />

Dr. jur. Matthias Mitscherlich<br />

Mülheim a. d. Ruhr<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Jens Gesinn<br />

Essen<br />

Finanzen, Rechnungswesen, Controlling<br />

und Steuern<br />

Helmut Julius<br />

Bottrop-Kirchhellen<br />

Services & Logistics<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Knothe<br />

Essen<br />

Projects & Contracting (seit 01.10.2005)<br />

Dr.-Ing. Axel Wippermann<br />

Essen<br />

Projects & Contracting (bis 31.12.2005)<br />

Management Board<br />

Bernd Ahlmann<br />

Equipment Solutions<br />

Printing and Packaging<br />

Detlef Castro<br />

Supply Chain Solutions<br />

Automotive<br />

Erwin Keutner<br />

Industrial Projects<br />

Petrochemical<br />

Uwe T. Schmidt<br />

Supply Chain Solutions<br />

Materials<br />

Hans-Werner Schwab<br />

Supply Chain Solutions<br />

Materials<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

AUFSICHTSRAT – VORSTAND – MANAGEMENT BOARD<br />

zusätzlich zu den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Generalbevollmächtigter<br />

Direktor<br />

Udo Völker<br />

Projektentwicklung Osteuropa<br />

5


6 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATES<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong><br />

Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson,<br />

Vorsitzender<br />

Der Vorstand der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft hat den Aufsichtsrat während <strong>des</strong><br />

Geschäftsjahres 2005 über alle wesentlichen geschäftlichen Ereignisse und Vorhaben <strong>des</strong> Unternehmens<br />

sowie über die wirtschaftliche Lage der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe laufend und umfassend<br />

unterrichtet. Quartalsweise wurde der Aufsichtsrat schriftlich über den aktuellen Geschäftsverlauf<br />

informiert. In zwei Sitzungen hat der Vorstand ausführlich zu wichtigen<br />

Themen, wie z. B. der Unternehmensstrategie, der aktuellen Auftragslage und den zukünftigen<br />

Wachstumsmöglichkeiten, Stellung genommen. Der Ausschuss für Vorstandspersonalien<br />

traf zweimal zusammen.<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2005 der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft sowie<br />

der freiwillig erstellte Teilkonzernabschluss nebst Teilkonzernlagebericht sind erstmals von<br />

der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Düsseldorf, geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen worden.<br />

Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong> teilgenommen und <strong>Bericht</strong><br />

erstattet. Wir haben von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen.<br />

Auch wir haben nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfungen <strong>des</strong> Jahresabschlusses<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2005 keine


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATES<br />

Einwendungen zu erheben. Wir billigen den seitens <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> aufgestellten Jahres- und<br />

Teilkonzernabschluss, die damit festgestellt sind.<br />

Herr Dr.-Ing. Wolfgang Knothe wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 2005 zum Mitglied<br />

<strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> bestellt. Als Vorstand der Sparte „Projects & Contracting“ leitete er im ersten<br />

Schritt das Segment „Marine Business“ (zuständig für Marine- und Handelsschiffe). Ab Januar<br />

2006 trat Herr Dr.-Ing. Knothe die Nachfolge von Herrn Dr.-Ing. Axel Wippermann an und<br />

übernahm damit auch die Leitung <strong>des</strong> Segments „Industrial Projects“. Wir wünschen ihm<br />

viel Erfolg bei den neuen Aufgaben. Zum 31. Dezember 2005 endete die Amtszeit von Herrn<br />

Dr.-Ing. Axel Wippermann als Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> der MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG. Der Aufsichtsrat<br />

dankt ihm für seinen mehr als achtjährigen engagierten und erfolgreichen Einsatz in der<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe.<br />

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 10. März 2005 endete die Amtszeit von Frau Brigitte<br />

Amamoo im Aufsichtsrat. Sie gehörte dem Aufsichtsrat als Vertreterin der Arbeitnehmer<br />

seit dem 11. Oktober 1990 an und ist mit Wirkung vom 1. August 2005 im Ruhestand. Wir<br />

danken Frau Amamoo für ihre geleistete Tätigkeit. Gleichzeitig begrüßen wir Herrn Murat<br />

Büyükgünay, der seit dem 10. März 2005 als Arbeitnehmervertreter dem Aufsichtsrat angehört.<br />

Weiterhin danken wir den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe für ihre Leistungen und ihren tatkräftigen Einsatz sowie<br />

den Vertretern der Belegschaft für eine sachliche und konstruktive Zusammenarbeit im Interesse<br />

<strong>des</strong> Unternehmens.<br />

Essen, 8. März 2006<br />

Der Vorsitzende <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong><br />

Håkan Samuelsson<br />

7


8 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

BERICHT DES VORSTANDES<br />

<strong>Bericht</strong> <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Dr. jur. Matthias Mitscherlich,<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

2005 war ein erfolgreiches Jahr für MAN <strong>Ferrostaal</strong>. Wir haben es geschafft, unsere Positionen<br />

am Markt zu behaupten und in einigen Bereichen weiter auszubauen. Sowohl unser Projektgeschäft<br />

als auch unsere Serviceaktivitäten haben sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Als<br />

Ergebnis unserer Bemühungen haben wir unser operatives Ergebnis deutlich gesteigert und<br />

unsere erst für 2007 geplanten Umsatzrenditeziele bereits 2005 übertroffen. Dies ist uns gelungen,<br />

obwohl sich der Umsatz vor allem aufgrund verzögerter Projektabrechnungen reduziert<br />

hat.<br />

Im Projektgeschäft haben wir die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt.<br />

Besonders hervorzuheben ist die Inbetriebnahme der weltgrößten Methanolanlage<br />

in Trinidad, die wir in Rekordbauzeit – drei Monate vor dem vertraglich vereinbarten Fertigstellungstermin<br />

– an den Kunden übergeben konnten. Gleichzeitig haben wir einen Großauftrag<br />

zum Bau einer Methanolanlage in Oman erhalten und konnten dadurch unser petrochemisches<br />

Projektkonzept von Trinidad erfolgreich auf die arabische Halbinsel übertragen.<br />

Unsere Serviceaktivitäten haben sich 2005 ebenfalls erfreulich entwickelt. Im Maschinengeschäft<br />

haben wir unsere Kostenstrukturen verbessert und gleichzeitig unsere führende<br />

Marktposition als unabhängiger Dienstleister für die Druckerei- und Verpackungsindustrie<br />

gestärkt. Im Bereich Materials haben wir die Grundlage geschaffen, um das bestehende<br />

Dienstleistungskonzept für Stahllogistik zu erweitern. In Zukunft wollen wir in diesem


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

BERICHT DES VORSTANDES<br />

Bereich durch eine Modifizierung <strong>des</strong> Geschäftsmodells zunehmend nur noch die durch<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung und nicht mehr im vollen Umfang die Umsätze der<br />

dabei bewegten Waren abbilden.<br />

Seit Oktober 2005 tritt MAN <strong>Ferrostaal</strong> mit einer geänderten Unternehmensstruktur im<br />

Markt auf. Diese beruht auf zwei Säulen: der Sparte Projects & Contracting für unser Projektgeschäft<br />

und der Sparte Services & Logistics für unsere Serviceaktivitäten. Das neue Zwei-<br />

Spartenmodell erlaubt eine stärkere strategische Fokussierung und dient einer verständlicheren<br />

Außendarstellung unseres Unternehmens.<br />

Wir haben das vergangene Jahr genutzt, um weitere wesentliche Schritte für einen nachhaltig<br />

erfolgreichen Kurs unseres Unternehmens zu schaffen. So konnten wir unsere Stellung innerhalb<br />

der MAN Gruppe stärken und unsere Dienstleistungen als integralen Bestandteil in den<br />

zukünftigen Geschäftskonzepten <strong>des</strong> Konzerns etablieren. Die MAN Gruppe entwickelt sich<br />

von einem Exportunternehmen zu einem international tätigen Konzern. Dabei werden wir<br />

unsere internationalen Marktpositionen zum Nutzen <strong>des</strong> Gesamtkonzerns einsetzen. Unsere<br />

weltweiten Kontakte und unser Länder-Know-how ermöglichen es uns, unseren Schwestergesellschaften<br />

weltweit die Türen in neue Märkte zu öffnen und dadurch die Internationalisierung<br />

der MAN Gruppe entscheidend voranzutreiben. Dadurch schaffen wir Mehrwert<br />

für die MAN und können gleichzeitig im Verbund mit den Schwestergesellschaften neue<br />

Geschäftsmöglichkeiten für unseren Teilkonzern auftun. In Projektentwicklung und<br />

Projektmanagement nehmen wir führende Positionen ein. Auf diesen Gebieten wollen wir<br />

uns als Kompetenzzentrum der MAN etablieren und unseren Konzernschwestern unser<br />

Methodenwissen und die damit zusammenhängenden Kompetenzen zugänglich machen.<br />

2005 haben wir unser 75-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Von den Anfängen bis heute haben<br />

wir uns sehr stabil entwickelt und stets profitabel gearbeitet. Seit unserer Unternehmensgründung<br />

haben wir uns von einem Handelshaus zu einem internationalen Anbieter<br />

komplexer Industriedienstleistungen entwickelt. Diese Erfolgsgeschichte möchten wir auch<br />

in den kommenden Jahren fortsetzen.<br />

Für 2006 haben wir uns anspruchsvolle Ziele gesetzt: Wir wollen unser Ergebnis erneut steigern<br />

und unsere Renditen nochmals verbessern. Dabei verfolgen wir eine klare Strategie, die<br />

in ihrem Kern auf profitables Wachstum ausgerichtet ist. Leitgedanke unserer Strategie ist<br />

die ausschließliche Fokussierung auf zukunftsfähige und Erfolg versprechende Geschäftsgebiete.<br />

Im Projektgeschäft wollen wir wachsen, indem wir bewährte Geschäftsmodelle weiterentwickeln<br />

und auf neue Segmente und Absatzmärkte übertragen. Die Wachstumschancen<br />

für unser Servicegeschäft sind ebenfalls viel versprechend. Hier werden wir durch zusätzliche<br />

strategische Partnerschaften in neue Marktsegmente vordringen. Gleichzeitig werden wir unser<br />

Dienstleistungsangebot entsprechend den Bedürfnissen unserer Kunden ausweiten. Wir<br />

sind überzeugt, dass MAN <strong>Ferrostaal</strong> sich mit dieser Strategie auf dem richtigen Weg befindet<br />

und die Erwartungen der MAN Gruppe und ihrer Aktionäre erfüllen wird.<br />

Essen, 1. März 2006<br />

Der Vorsitzende <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

Dr. jur. Matthias Mitscherlich<br />

9


Teilkonzern-<br />

lagebericht<br />

Das Geschäftsjahr 2005 verlief für die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe erfolgreich:<br />

Wir haben das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens<br />

erzielt und einen Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von<br />

90 Mio € erwirtschaftet. Der Return on Capital Employed lag bei 38,1 %,<br />

der Return on Sales bei 3,2 %.


Die Wachstumsimpulse<br />

für unser Geschäft<br />

kamen<br />

hauptsächlich<br />

aus dem außereuropäischen<br />

Ausland.<br />

Wirtschaftliches Umfeld<br />

Robuste Entwicklung der Weltwirtschaft<br />

Die Weltwirtschaft wuchs im Jahr 2005<br />

nach derzeitigen Schätzungen um 4,3 %<br />

und setzte damit ihre seit drei Jahren andauernde<br />

Expansion fort. Im Jahresverlauf zeigte<br />

sich die weltweite Konjunkturentwicklung<br />

robust gegenüber dämpfenden Effek-ten wie<br />

den Wirbelstürmen „Katrina“ und „Rita“ und<br />

trotzte historischen Höchstpreisen für Rohöl<br />

und Erdgas. Triebfedern <strong>des</strong> Wachstums waren<br />

neben der starken Binnennachfrage in<br />

den USA und dem erfreulichen Aufschwung<br />

Japans insbesondere die hohen Wachstumsraten<br />

in China, in Teilen Osteuropas, im Nahen<br />

und Mittleren Osten sowie in einigen lateinamerikanischen<br />

Ländern. Da einige<br />

dieser Länder zu den Kernmärkten der MAN<br />

<strong>Ferrostaal</strong> gehören, konnten wir an deren<br />

Wachstum partizipieren.<br />

Welt<br />

Eurozone<br />

Deutschland<br />

USA<br />

China<br />

Reales Wachstum BIP in %<br />

-2 0 2 4 6 8 10 12<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2,5<br />

3,8<br />

4,3*<br />

0,7<br />

2,1<br />

1,3<br />

– 0,2<br />

1,6<br />

0,9<br />

2,7<br />

4,2<br />

3,5<br />

* aktuelle Schätzung<br />

Leichte Besserung im Euroraum<br />

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

10,0<br />

10,1<br />

9,9<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

der Eurozone lag zwar mit 1,3 % Wachstum<br />

immer noch unter dem weltweiten Durchschnitt,<br />

gewann aber an Dynamik. Die Lage<br />

der Industrie verbesserte sich aufgrund<br />

zunehmender Auftragseingänge. Getragen<br />

wurde das Wachstum vor allem von einer dynamischen<br />

Auslandsnachfrage nach Investitionsgütern.<br />

Europäische Exporte profitierten<br />

hierbei von einem im Jahresverlauf<br />

schwächer werdenden Euro. Die niedrigen<br />

Zinsen für langfristiges Kapital beeinflussten<br />

die konjunkturelle Entwicklung Europas<br />

ebenfalls positiv.<br />

Verhaltene Entwicklung in Deutschland<br />

In Deutschland zeigte sich im vergangenen<br />

Jahr ein verhaltener Aufwärtstrend. Das<br />

Bruttoinlandsprodukt stieg im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 0,9 %. Ausgelöst wurde dieser<br />

leichte Aufschwung hauptsächlich durch<br />

Impulse aus dem Ausland und der insgesamt<br />

positiven Weltkonjunktur. Die Abwertung<br />

<strong>des</strong> Euro gegenüber dem US-Dollar hat die<br />

Wettbewerbssituation deutscher Unternehmen<br />

zusätzlich verbessert. Exporte konnten<br />

um 7,5 % zulegen, während die Binnennachfrage<br />

und der private Konsum in Deutschland<br />

weiterhin gering ausfielen und das<br />

Wachstumstempo bremsten. Dennoch gibt<br />

es Indizien dafür, dass die deutsche Konjunktur<br />

ebenfalls wieder nachhaltig an Fahrt<br />

gewinnt. Dies spiegelt sich auch in<br />

den Indizes zum deutschen Geschäftsklima<br />

wider, die sich in den letzten Monaten <strong>des</strong><br />

Jahres spürbar verbesserten.<br />

11


12<br />

2005 konnten<br />

wir von der<br />

positiven Marktentwicklung<br />

<strong>des</strong> weltweiten<br />

Großanlagenbaus<br />

profitieren.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

1 2<br />

Großanlagenbau mit Rekordjahr<br />

Für den deutschen Großanlagenbau verlief<br />

das vergangene Jahr sehr erfolgreich. So<br />

verzeichneten die hiesigen Unternehmen<br />

im Zeitraum Juli 2004 bis Juni 2005 Auftragseingänge<br />

von 19,1 Mrd € (Vorjahr:<br />

17,4 Mrd €). Im weiteren Verlauf <strong>des</strong> Jahres<br />

2005 behielt das Geschäft ein ähnlich hohes<br />

Niveau. Die positive Entwicklung wurde im<br />

Wesentlichen von Auftragseingängen aus<br />

dem Ausland gestützt. Diese stiegen bezogen<br />

auf das Gesamtjahr um 9 % und beliefen<br />

sich auf insgesamt 15,6 Mrd €.<br />

Die wichtigsten Kunden waren die<br />

Öl- und Gasförderländer <strong>des</strong> Nahen und<br />

Mittleren Ostens, die in den Ausbau ihrer<br />

Förderkapazitäten investierten. Zu den größten<br />

Abnehmern zählten der Iran und Saudi-<br />

Arabien. Weitere Großaufträge kamen aus<br />

Oman, Bahrain und Katar. Ferner waren Kunden<br />

aus Russland wichtige Auftraggeber. Sie<br />

investierten schwerpunktmäßig in den Ausbau<br />

und die Modernisierung ihrer Öl- und<br />

Gasförderkapazitäten. Größter Einzelmarkt<br />

war erneut China mit 2,1 Mrd €,<br />

wenngleich sich die Auftragseingänge dort<br />

um 12 % verringerten.<br />

In Deutschland belebte sich die Nachfrage<br />

und stieg um 11 % auf 3,5 Mrd €. Diese Verbesserung<br />

resultiert vor allem aus einem<br />

Aufschwung <strong>des</strong> inländischen Kraftwerkgeschäfts.<br />

Schifffahrt<br />

Die expansive Weltkonjunktur führte auch<br />

im Sektor der Handelsschiffe zu erfreulichen<br />

Zuwächsen. Das Wachstum wurde zusätzlich<br />

durch die ab 2010 geltenden verschärften<br />

ökologischen Vorgaben der International Maritime<br />

Organization stimuliert. Infolge-<strong>des</strong>sen<br />

befindet sich die Welttankerflotte<br />

im Umbruch. Einhüllenschiffe werden in<br />

Europa aus Sicherheitsgründen zunehmend<br />

außer Dienst gestellt. Vor diesem Hintergrund<br />

stieg 2005 insbesondere die Nachfrage<br />

nach Doppelhüllentankern.<br />

Deutsche Maschinen im Ausland gefragt<br />

Für den deutschen Maschinenbau verlief das<br />

vergangene Jahr ebenfalls erfolgreich. Nach<br />

derzeitigen Schätzungen stieg die Maschinenproduktion<br />

preisbereinigt um 4,4 %. Getragen<br />

wurde diese erfreuliche Entwicklung fast ausschließlich<br />

durch eine erhöhte Nachfrage aus<br />

dem Ausland. Die Exporte stiegen real um 7,7 %<br />

und beliefen sich auf 107 Mrd €. Ausfuhren in<br />

rohstoffreiche Regionen, wie einige Länder Lateinamerikas,<br />

<strong>des</strong> Nahen und Mittleren Ostens,<br />

zogen überproportional an. Begünstigt durch<br />

die positive Entwicklung der Weltkonjunktur,<br />

mit der gestiegene Budgets<br />

für Printerzeugnisse einhergehen, hat sich<br />

insbesondere der Bedarf an Druck- und Verpackungsmaschinen<br />

erhöht. Die Inlandsnachfrage<br />

nach Industriemaschinen entwickelte sich<br />

ebenfalls erfreulich und zeigte mit einem nominalen<br />

Anstieg von 2,6 % erste Anzeichen einer<br />

Erholung.


Alle wesentlichenBranchen,<br />

in denen<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

aktiv ist, verzeichneten<br />

2005 eine<br />

positive<br />

Entwicklung.<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Methanolanlage M5000 auf Trinidad<br />

Vormontage von Autoteilen in Gliwice, Polen<br />

MAN Roland 500 Druckmaschine, ausgeliefert von MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Stahl setzt Wachstumstrend fort<br />

Im Jahr 2005 haben die Stahlhersteller weltweit<br />

1,129 Mrd Tonnen Rohstahl produziert<br />

und damit den Rekordwert <strong>des</strong> Vorjahres<br />

noch einmal übertroffen. Wesentlicher Treiber<br />

dieser Entwicklung war, wie in den Vorjahren,<br />

die wirtschaftliche Entwicklung in<br />

Asien und hier insbesondere China. Im Reich<br />

der Mitte ist die Produktion im Jahr 2005<br />

um 24 % auf 349 Mio Tonnen angestiegen.<br />

Dies entspricht einem Weltmarktanteil von<br />

knapp 31 %. Im Verlauf <strong>des</strong> Jahres hat sich<br />

das Land von einem Nettoimporteur zu einem<br />

Nettoexporteur von Stahlerzeugnissen<br />

entwickelt.<br />

Das Jahr 2005 war stark durch den anfänglichen<br />

Preisverfall bei Stahlprodukten<br />

gekennzeichnet, der teilweise bis zum Spätsommer<br />

anhielt: für Warmbreitband haben<br />

die Preise im Jahresverlauf in den<br />

USA zum Beispiel um bis zu 30 % nachgegeben.<br />

Ursache für diesen Rückgang<br />

war ein erhöhter Lagerbestand in der gesamten<br />

Steel Supply Chain. Im Herbst konnten<br />

sich die Preise jedoch wieder stabilisieren<br />

und zeigten zum Ende <strong>des</strong> Jahres hin teilweise<br />

sogar einen leichten<br />

Aufwärtstrend.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Automobilindustrie<br />

Für die westeuropäische Automobilindustrie<br />

verlief das Jahr 2005 erfolgreich. Mit etwa<br />

14,5 Mio abgesetzten Fahrzeugen wurde ein<br />

ähnlich hohes Niveau wie 2004 erreicht. Höhere<br />

Absatzzahlen wurden insbesondere<br />

durch gestiegene Kraftstoffpreise und die<br />

unbefriedigende Entwicklung der Binnenkonjunktur<br />

verhindert. In Deutschland stieg<br />

die Automobilproduktion um 3 % auf 5,4 Mio<br />

Fahrzeuge. Die Exporte erhöhten sich um<br />

4 % auf 3,8 Mio Einheiten und hatten maßgeblichen<br />

Anteil an der positiven Entwicklung<br />

der Branche.<br />

13


14<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Geschäftsverlauf der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Wesentliche Entwicklungen 2005<br />

• MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat mit einem EBIT von<br />

90 Mio € das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte<br />

erzielt<br />

(Vorjahr: 72 Mio €).<br />

• Die Umsatzrendite ROS stieg auf 3,2 %<br />

(Vorjahr: 2,3 %). Die Kapitalrendite ROCE<br />

wuchs auf 38,1 % (Vorjahr: 34,1 %). Das<br />

für 2007 geplante Umsatzrenditeziel wurde<br />

bereits 2005 erreicht.<br />

• MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat 2005 einen Wertbeitrag<br />

in Höhe von 64 Mio € für die Aktionäre der<br />

MAN AG erwirtschaftet (Vorjahr: 49 Mio €).<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat ihr Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Geschäftsjahr 2005 von<br />

72 Mio € auf 90 Mio € erhöht und ihre Renditekennzahlen verbessert. Dieser Ergebnisanstieg<br />

wurde erreicht, obwohl sich sowohl der Auftragseingang um 12 % auf 3 077 Mio €<br />

(Vorjahr: 3 508 Mio €) als auch der Umsatz um 12 % auf 2 789 Mio € (Vorjahr: 3 185 Mio €)<br />

verringerten. Er resultiert neben einem guten Beitrag <strong>des</strong> Servicegeschäftes insbesondere<br />

aus Beteiligungsergebnissen aus dem Betrieb von Anlagen, die wir in den vergangenen<br />

Jahren als Generalunternehmer gebaut haben.<br />

Auftragseingang unter Vorjahresniveau<br />

Im Geschäftsjahr 2005 lag der Auftragseingang<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> bei 3 077 Mio €<br />

und damit um 12 % unter dem Rekordniveau<br />

<strong>des</strong> Vorjahres (3 508 Mio €). Dieser Rückgang<br />

kam erwartet und resultiert im Wesentlichen<br />

aus gesunkenen Stahlpreisen.<br />

Die Sparte Projects & Contracting erreichte<br />

mit 1 124 Mio € nahezu einen Auftragseingang<br />

auf Vorjahresniveau (1 136 Mio €). Davon<br />

entfielen 971 Mio € auf das Segment Industrial<br />

Projects (Vorjahr: 957 Mio €) und 153<br />

Mio € auf das Segment Marine Business<br />

(Vorjahr: 179 Mio €).<br />

Der Bestelleingang der Sparte Services & Logistics<br />

belief sich auf 1 953 Mio € gegenüber<br />

2 372 Mio € im vergangenen Jahr. Das Segment<br />

Equipment Solutions trug dazu<br />

387 Mio € (Vorjahr: 347 Mio €) und das Segment<br />

Supply Chain Solutions 1 566 Mio €<br />

(Vorjahr: 2 025 Mio €) bei.<br />

Der Auslandsanteil an den Auftragseingängen<br />

betrug 84 %. Wichtigste Regionen<br />

waren mit 27 % Asien (inklusive Naher und<br />

Mittlerer Osten), gefolgt von Europa mit<br />

26 %, Lateinamerika mit 23 % und den USA<br />

mit 20 % und Sonstige mit 4 %. Auf Deutschland<br />

entfielen 16 % aller Bestelleingänge.


Umsatz rückläufig<br />

Der Umsatz der MAN <strong>Ferrostaal</strong> reduzierte<br />

sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12 %<br />

auf 2 789 Mio € (Vorjahr: 3 185 Mio €). Die<br />

Gründe für diesen Rückgang liegen zum einen<br />

in verzögerten Inkraftsetzungen und<br />

zum anderen darin, dass wir bei logistischen<br />

Dienstleistungen durch eine Modifizierung<br />

<strong>des</strong> Geschäftsmodells zunehmend nur noch<br />

die durch MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung<br />

und nicht mehr im vollen Umfang<br />

die Umsätze der dabei bewegten Waren<br />

abbilden.<br />

In der Sparte Projects & Contracting betrug<br />

der Umsatz 807 Mio € und lag um 28 % unter<br />

dem Wert <strong>des</strong> Vorjahres (1 121 Mio €). Auf<br />

das Segment Industrial Projects ent-fielen<br />

davon 773 Mio € (Vorjahr: 1 016 Mio €) und<br />

auf das Segment Marine Business<br />

34 Mio € (Vorjahr: 105 Mio €).<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Der Umsatz der Sparte Services & Logistics<br />

belief sich auf 1 982 Mio € und verringerte sich<br />

um 4 % gegenüber 2004 (Vorjahr: 2 064 Mio €).<br />

Das Segment Equipment Solutions steuerte<br />

dazu 390 Mio € bei (Vorjahr: 340 Mio €), das<br />

Segment Supply Chain Solutions 1 592 Mio €<br />

(Vorjahr: 1 724 Mio €).<br />

Der größte Teil der Umsatzerlöse stammte<br />

mit 31 % aus Europa. An zweiter Stelle lag Lateinamerika<br />

mit 26 %, gefolgt von den USA<br />

mit 23 %, Asien mit 14 % und Sonstige mit 6<br />

%. In Deutschland erzielten wir 16 % aller unserer<br />

Umsätze.<br />

Auftragsbestand auf hohem Niveau<br />

Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4 %<br />

auf 2 358 Mio € (Vorjahr: 2 259 Mio €). Die<br />

Sparte Projects & Contracting verfügte zum<br />

31.12.2005 über einen Auftragsbestand in Höhe<br />

von 1 768 Mio € gegenüber 1 597 Mio € im<br />

Vorjahr. Auf das Segment Industrial Projects<br />

entfielen davon 1 009 Mio € (Vorjahr: 923<br />

Mio €) und auf das Segment Marine Business<br />

759 Mio € (Vorjahr: 674 Mio €).<br />

15


16<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Der Auftragsbestand der Sparte Services &<br />

Logistics verringerte sich um 11 % und belief<br />

sich zum Ende <strong>des</strong> Jahres auf 590 Mio € (Vorjahr:<br />

662 Mio €). Das Segment Equipment<br />

Solutions trug hierzu 210 Mio € (Vorjahr:<br />

210 Mio €) und das Segment Supply Chain<br />

Solutions 380 Mio € (Vorjahr: 452 Mio €) bei.<br />

Operatives Ergebnis gestiegen<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> erzielte 2005 das zweitbeste<br />

Ergebnis der Firmengeschichte. Das EBIT lag<br />

mit 90 Mio € trotz erheblicher Sonderaufwendungen<br />

deutlich über dem Vorjahresniveau<br />

(72 Mio €).<br />

Möglich wurde diese Steigerung durch ein<br />

stabiles operatives Geschäft, eine erfreuliche<br />

Entwicklung unserer Serviceaktivitäten und<br />

durch einen guten Geschäftsverlauf bei unseren<br />

petrochemischen Beteiligungsgesellschaften.<br />

Dort hat sich insbesondere die<br />

rechtliche Bündelung unserer Methanol- und<br />

Ammoniakprojektgesellschaften zu einer<br />

Holding und die damit verbundene erstmalige<br />

Bilanzierung at Equity positiv ausgewirkt.<br />

Die im vergangenen Jahr durchgeführten Re-<br />

strukturierungsmaßnahmen haben die Ertragsentwicklung<br />

zusätzlich unterstützt. Die<br />

Verwaltungskosten sind trotz der erstmaligen<br />

Einbeziehung von zwölf Gesellschaften<br />

in den Konzernabschluss mit 99 Mio € nahezu<br />

gleich<br />

geblieben (Vorjahr: 97 Mio €).<br />

Renditekennzahlen verbessert<br />

Neben dem operativen Ergebnis sind die<br />

Renditekennzahlen Return on Sales (ROS)<br />

und Return on Capital Employed (ROCE) die<br />

zentralen Steuerungsgrößen innerhalb der<br />

MAN Gruppe.<br />

Die positive Entwicklung <strong>des</strong> operativen Ergebnisses<br />

und ein erfolgreiches Working Capital<br />

Management haben auch die entsprechenden<br />

Kennzahlen der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

verbessert. Die Umsatzrendite ROS stieg auf<br />

3,2 % (Vorjahr: 2,3 %). Die Kapitalrendite RO-<br />

CE verbesserte sich auf 38,1 % (Vorjahr: 34,1<br />

%).


Vorsteuergewinn deutlich erhöht<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> erwirtschaftete 2005 eines<br />

der besten Vorsteuerergebnisse ihrer Geschichte.<br />

Mit 74 Mio € lag das Vorsteuerergebnis<br />

um 21 % über dem Niveau <strong>des</strong><br />

Vorjahres (62 Mio €).<br />

Die Ertragsteuer erhöhte sich im vergangenen<br />

Geschäftsjahr auf 19 Mio € (Vorjahr:<br />

7 Mio €). Trotz der gestiegenen Steuerbelastung<br />

hatte MAN <strong>Ferrostaal</strong> 2005 mit<br />

25,5 % eine weiterhin unterdurchschnittliche<br />

Steuerquote (Vorjahr: 10,4 %). Dieser niedrige<br />

Wert ist unter anderem auf einen hohen Anteil<br />

von steuerfreien Auslandsergebnissen<br />

am Gesamtergebnis zurückzuführen. Aufgrund<br />

der gestiegenen Steuerbelastung ergab<br />

sich mit 55 Mio € ein Jahresüberschuss auf<br />

dem Niveau <strong>des</strong> Vorjahres.<br />

Wertbeitrag<br />

Der Wertbeitrag ist die finanzielle Größe, die<br />

aufzeigt, inwieweit die MAN <strong>Ferrostaal</strong> über<br />

ihre Kapitalkosten hinaus Mehrwert für die<br />

Aktionäre der MAN AG schaffen konnte. Im<br />

Jahr 2005 steigerten wir unseren Wertbeitrag<br />

um 31 % auf 64 Mio € (Vorjahr: 49 Mio €).<br />

Unser Unternehmen hat damit einen wichtigen<br />

Beitrag zur positiven Wertentwicklung<br />

der gesamten MAN Gruppe geleistet.<br />

Pensionsrückstellungen auf<br />

Entwicklung der wichtigsten Kenngrößen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe in Mio €<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

MAN Pension Trust übertragen<br />

Auf Grundlage einer Rahmen-Treuhandvereinbarung<br />

zur Sicherung arbeitgeberfinanzierter<br />

betrieblicher Altersvorsorge hat<br />

die MAN <strong>Ferrostaal</strong> 2005 liquide Mittel in<br />

Höhe von insgesamt 205 Mio € auf den MAN<br />

Pension Trust e.V. übertragen. Die Treuhandvereinbarung<br />

erfüllt die Sicherheitskriterien<br />

eines Contractual Trust Agreements (CTA)<br />

und wurde infolge<strong>des</strong>sen in Übereinstimmung<br />

mit IFRS bilanziell auf der Passivseite<br />

saldiert.<br />

Kapitalflussrechnung<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> verfügte zu Beginn <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />

2005 über flüssige Mittel in<br />

Höhe von 462 Mio €. Der Cash-Flow aus der<br />

Geschäftstätigkeit lag mit 315 Mio € auf einem<br />

außerordentlich hohen Niveau (Vorjahr:<br />

– 60 Mio €). Insbesondere die Erhöhung der<br />

Kundenanzahlungen um 205 Mio €<br />

(Vorjahr: 114 Mio €) und die um 109 Mio €<br />

reduzierten Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen (Vorjahr: – 7 Mio €) haben zu<br />

dieser positiven Entwicklung beigetragen.<br />

Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit hat<br />

sich mit – 25 Mio € deutlich erhöht (Vorjahr:<br />

– 14 Mio €). Der Anstieg resultiert im<br />

Wesentlichen aus dem Ausbau unserer internationalen<br />

Automotive-Dienstleistungen<br />

und der Stärkung unserer Marktposition im<br />

lateinamerikanischen Anlagengeschäft.<br />

Dem positiven Cash-Flow aus der Geschäfts-<br />

2005 2004 2003<br />

EBIT 90 72 73<br />

EBT 74 62 65<br />

ROS in % 3,2 2,3 2,5<br />

ROCE in % 38,1 34,1 22,3<br />

Konzernjahresüberschuss 55 55 40<br />

Wertbeitrag 64 49 73<br />

17


18<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

tätigkeit steht ein negativer Cash-Flow<br />

aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von<br />

– 389 Mio € gegenüber (Vorjahr: – 34 Mio €).<br />

Hier haben sich insbesondere die bereits erwähnte<br />

Dotierung <strong>des</strong> Pensionsfonds mit<br />

205 Mio € und die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten<br />

in Höhe von 108 Mio €<br />

ausgewirkt.<br />

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass<br />

sich die flüssigen Mittel im Jahresverlauf<br />

auf 373 Mio € (31. Dezember 2005) erheblich<br />

verringert haben. Insbesondere hat sich der<br />

Sondereffekt aus den auf den MAN Pension<br />

Trust übertragenen Mitteln zur Deckung<br />

der Pensionsrückstellungen dämpfend ausgewirkt.<br />

Bereinigt um das CTA-Modell wären<br />

die flüssigen Mittel, insbesondere aufgrund<br />

eines gestiegenen Working Capital, um 25 %<br />

auf 578 Mio € angestiegen.<br />

Kapitalflussrechnung MAN <strong>Ferrostaal</strong> in Mio €<br />

Solide Bilanzstruktur<br />

Die Erstkonsolidierung von zwölf neuen Gesellschaften<br />

hatte insgesamt nur geringfügigen<br />

Einfluss auf die Bilanzstruktur der MAN<br />

<strong>Ferrostaal</strong>. Eine wesentliche Ausnahme davon<br />

ist das Sachanlagevermögen, das sich<br />

durch die Änderung <strong>des</strong> Konsolidierungskreises<br />

auf 149 Mio € erhöht hat<br />

(Vorjahr: 116 Mio €).<br />

Die Bilanzsumme der MAN <strong>Ferrostaal</strong> stieg<br />

um knapp 3 % auf 2 382 Mio € (Vorjahr:<br />

2 316 Mio €). Auf der Aktivseite haben sich<br />

die langfristigen Vermögenswerte von<br />

330 Mio € auf 463 Mio € im Jahr 2005 erhöht.<br />

Dieser Anstieg basiert im Wesentlichen<br />

auf der im operativen Ergebnis dargestellten<br />

positiven Entwicklung unserer Methanolund<br />

Ammoniakanlagenbeteiligungen in Trinidad<br />

(At-Equity Bilanzierung).<br />

Trotz der Übertragung der Pensionsrückstellungen<br />

machen die bilanzierten liquiden<br />

Mittel (flüssige Mittel und Wertpapiere) mit<br />

23 % noch immer einen erheblichen Teil der<br />

Bilanzsumme aus.<br />

Die Passivseite der Bilanz hat sich im Jahr<br />

2005 deutlich verändert. Die Pensionsrückstellungen<br />

sind infolge der Saldierung mit<br />

den auf den MAN Pension Trust e. V. übertragenen<br />

Mitteln von 232 Mio € auf 30 Mio €<br />

zum 31.Dezember 2005 gesunken.<br />

2005 2004<br />

Flüssige Mittel zu Beginn <strong>des</strong> Geschäftsjahres 462 568<br />

Cash-Flow aus Geschäftstätigkeit 315 – 60<br />

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit – 25 – 14<br />

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit – 389 – 34<br />

Sonstige 10 2<br />

Flüssige Mittel Ende 373 462


Gleichzeitig haben sich die kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />

um 14 % auf 1 942 Mio € erhöht (Vorjahr:<br />

1 706 Mio €). Dieser Anstieg basiert maßgeblich<br />

auf hohen Kundenanzahlungen und Risikovorsorgen,<br />

die für verschiedene Aufträge<br />

gebildet wurden.<br />

Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung<br />

konnten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />

um 83 % auf 21 Mio €<br />

zurückgeführt werden (Vorjahr: 123 Mio €).<br />

Infolge<strong>des</strong>sen benötigte MAN <strong>Ferrostaal</strong> Ende<br />

2005 nahezu keine verzinslichen Fremdmittel.<br />

Das Eigenkapital hat sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 28 Mio € auf<br />

335 Mio € erhöht; die Eigenkapitalquote stieg<br />

damit von 13,3 % auf 14,1 %. Das gesamte<br />

langfristige Kapital deckt mit rund 440 Mio €<br />

die langfristigen Vermögenswerte nahezu ab<br />

(463 Mio €).<br />

Nachtragsbericht<br />

Nach dem Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres sind keine<br />

besonderen Ereignisse eingetreten,<br />

die eine wesentliche Auswirkung auf den<br />

Geschäftsverlauf gehabt hätten.<br />

Auf den folgenden Seiten folgt eine detaillierte<br />

Darstellung der Geschäftsentwicklung<br />

der beiden Sparten Projects &<br />

Contracting sowie Services & Logistics und<br />

der dazugehörenden Segmente.<br />

Die neue, auf zwei Säulen basierende Unternehmensstruktur<br />

und die im Jahr 2005<br />

durchgeführten Restrukturierungen im Maschinengeschäft<br />

haben den Bezugsrahmen<br />

einiger Wertangaben zu den Vorjahreswerten<br />

teilweise verändert. Die in<br />

dem <strong>Bericht</strong> verwendeten Zahlen wurden an<br />

die neue Unternehmensstruktur angepasst<br />

und vergleichbar gemacht.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

19


20<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Das Segment<br />

Industrial<br />

Projects ist in<br />

Wachstumsbranchen<br />

aktiv.<br />

Projects & Contracting<br />

In der Sparte Projects & Contracting realisieren wir in den Segmenten Industrial Projects<br />

und Marine Business als Generalunternehmer internationale Industrie- und Schiffsprojekte.<br />

Der Auftragseingang belief sich im Jahr 2005 auf 1 124 Mio € und lag nahezu auf<br />

dem Niveau <strong>des</strong> Vorjahres (1 136 Mio €). Der Umsatz verringerte sich aufgrund verzögerter<br />

Projektvergaben und -inkraftsetzungen auf 807 Mio € (Vorjahr: 1 121 Mio €). Zum Ende<br />

<strong>des</strong> Geschäftsjahres 2005 verfügte die Sparte über einen Auftragsbestand in Höhe von<br />

1 768 Mio € (Vorjahr: 1 597 Mio €).<br />

Industrial Projects<br />

Der Auftragseingang <strong>des</strong> Segments Industrial<br />

Projects betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

971 Mio € und entsprach dem guten Niveau<br />

<strong>des</strong> Vorjahres (957 Mio €). Maßgeblichen<br />

Anteil am erfolgreichen Geschäftsverlauf hatte<br />

die positive Entwicklung unserer petrochemischen<br />

Aktivitäten. Zu den wesentlichen<br />

Auftraggebern zählten insbesondere Kunden<br />

aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie<br />

aus Lateinamerika, die vorwiegend in der Ölund<br />

Gasindustrie angesiedelt sind und bei denen<br />

aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise<br />

eine hohe Investitionsbereitschaft besteht.<br />

Der Umsatz verringerte sich aufgrund verzögerter<br />

Projektvergaben und -inkraftsetzungen<br />

auf 773 Mio € (Vorjahr: 1 016 Mio €). Der Auftragsbestand<br />

stieg durch die Einbuchung<br />

mehrerer größerer Aufträge auf<br />

1 009 Mio € (Vorjahr: 923 Mio €).<br />

Ausweitung unserer Methanolaktivitäten<br />

Von der Oman Methanol Company erhielten<br />

wir 2005 den Auftrag für den Bau einer<br />

Geschäftslage Industrial Projects (Angaben in Mio €)<br />

schlüsselfertigen Methanolanlage in Oman<br />

mit einer jährlichen Kapazität von 1 Mio Tonnen.<br />

In einer Rekordzeit von zwölf Monaten<br />

haben die beteiligten Partner alle relevanten<br />

Projekt- und Finanzierungsvereinbarungen in<br />

Kraft gesetzt. MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat sich indirekt<br />

als Minderheitsgesellschafter an der Anlage<br />

beteiligt. Die langjährige Zusammenarbeit mit<br />

denselben Projektpartnern,<br />

mit denen wir schon die Errichtung und Finanzierung<br />

von vier Methanolanlagen in Trinidad<br />

erfolgreich realisierten, lässt auch für dieses<br />

Projekt eine zuverlässige Abwicklung erwarten.<br />

Weltgrößte Methanolanlage in Betrieb genommen<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir<br />

der Methanol Holdings (Trinidad) Limited<br />

die weltgrößte Methanolanlage übergeben.<br />

Sie ist bereits die vierte Anlage, die wir<br />

für diesen Kunden schlüsselfertig errichtet<br />

haben. Sie wurde in einer Rekordzeit von<br />

knapp über zwei Jahren gebaut und somit<br />

2005 2004 ∆ %<br />

Auftragseingang 971 957 + 1<br />

Umsatz 773 1 016 – 24<br />

Auftragsbestand 1 009 923 + 9


1 2<br />

Unser Delayed<br />

Coker Projekt<br />

wurde als “Latin<br />

America<br />

Deal of the Year<br />

2005” ausgezeichnet.<br />

1 Ammoniakanlage N2000 in Trinidad<br />

2<br />

Fundamente der Methanolanlage MO3000 in Oman<br />

drei Monate vor dem vertraglich vereinbarten<br />

Termin fertig gestellt. MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

beteiligte sich als Minderheitsgesellschafter<br />

an der Anlage. Das Projekt verlief außerordentlich<br />

erfolgreich, nicht zuletzt aufgrund<br />

der hervorragenden und zielorientierten Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten.<br />

Delayed Coker für Chile<br />

Die staatliche chilenische Erdölgesellschaft<br />

ENAP beauftragte uns als Mitglied eines<br />

internationalen Konsortiums mit der Errichtung<br />

eines Delayed Cokers in Chile. MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

verantwortet im Rahmen dieses Konsortiums<br />

den Bau und die Montage sowie die<br />

Lieferung von Equipment. Die Anlage wird<br />

nahe der bestehenden Aconcagua-<br />

Raffinerie errichtet, 200 Kilometer von<br />

der Hauptstadt Santiago de Chile und dem<br />

Industriehafen Valparaiso entfernt. Das<br />

Ziel der Investition ist es, aus schweren<br />

Raffinerierückständen Treibstoff herzustellen<br />

und eine hohe Flexibilität im Betrieb der<br />

Raffinerie zu erreichen. Von einer internationalen<br />

Fachzeitschrift wurde dieses Projekt<br />

aufgrund seiner innovativen Finanzierungskonstruktion,<br />

an der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

entsprechend mitgewirkt hat, als „Latin<br />

America Deal of the Year 2005“ ausgezeichnet.<br />

Anspruchsvolle Kraftwerkserweiterungen<br />

Für das Unternehmen Fajr Petrochemical<br />

Company erweitern wir am iranischen<br />

Standort Bandar Imam Khomeini ein beste-<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

hen<strong>des</strong> 580-MW-Kraftwerk auf insgesamt<br />

830 MW. Die Leistung umfasst neben der<br />

Ausführung der Design- und Engineeringarbeiten<br />

die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme<br />

von zwei Gasturbinen. Die bestehende<br />

Anlage versorgt die angegliederten<br />

petrochemischen Unternehmen mit Elektrizität,<br />

Prozessdampf und aufbereitetem Wasser.<br />

Die Bauarbeiten für die Erweiterung begannen<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr, die<br />

Lieferung der Hauptkomponenten ist<br />

für Ende 2006 vorgesehen. Einen weiteren<br />

Großauftrag erhielten wir im vergangenen<br />

Jahr von unserem Kunden Mobin Petrochemical<br />

Company, für den wir zur Erweiterung<br />

<strong>des</strong> iranischen Kraftwerksparks Bandar Assalouyeh<br />

Gasturbinen und Generatoren liefern.<br />

Ausdehnung nach Thailand<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielten wir<br />

zusammen mit einem lokalen Partner in<br />

Thailand den Auftrag zur Errichtung einer<br />

schlüsselfertigen Kompressorstation für<br />

die staatliche Erdölgesellschaft PTT Public<br />

Company Limited. Bei diesem Auftrag bringen<br />

wir unsere Kompetenz als Projektmanager<br />

ein und verantworten neben dem Engineering<br />

vor allem das Sourcing und die<br />

Inbetriebnahme der Anlage. Die Provinz Rayong,<br />

in der die Anlage gebaut wird, ist eines<br />

der bedeutendsten Industriegebiete Thailands<br />

mit dem größten Industriehafen <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>. Sie zeichnet sich durch die Ansiedlung<br />

von Unternehmen aus den<br />

21


22<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

1 2 3<br />

Das Segment<br />

Industrial<br />

Projects werden<br />

wir in den<br />

kommenden<br />

Jahren stark<br />

ausbauen.<br />

Bereichen Petrochemie und Schwerindustrie<br />

aus. MAN <strong>Ferrostaal</strong> sieht in dem stetig steigenden<br />

Erdgasverbrauch und dem kontinuierlich<br />

wachsenden Bedarf an immer neuen<br />

Anlagen zur Energieversorgung ein großes<br />

Potenzial für eine Geschäftsfeldausweitung<br />

auf diesem Markt.<br />

Kompressorstation für Turkmenistan<br />

Aus Turkmenistan erhielten wir einen weiteren<br />

Teilauftrag zur Errichtung einer neuen<br />

Gaskompressorstation, die jährlich bis zu<br />

4 Mrd Kubikmeter Gas für den Export transportieren<br />

soll.<br />

Anspruchsvoller Auftrag in Bulgarien<br />

Die Ertüchtigung eines alten russischen Kohlekraftwerks<br />

in Bulgarien gestaltet<br />

sich schwierig. Der voraussichtliche Fertigstellungstermin<br />

wird sich aufgrund von<br />

technischen Komplikationen deutlich verschieben.<br />

Eine entsprechende Risikovorsorge<br />

wurde getroffen. Gemeinsam mit dem Kunden<br />

und dem Konsortialpartner RWE Solutions<br />

arbeiten wir intensiv an mög-lichen Problemlösungen.<br />

Markteintritt in Vietnam gelungen<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> gelang 2005 ein wichtiger<br />

Schritt in den vietnamesischen Markt. Für<br />

die größte staatseigene Baufirma LILAMA<br />

errichteten wir eine Galvanisierungs- und<br />

Farbbeschichtungsanlage. Als Generalunternehmer<br />

konnte MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Anlage im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr an den Kunden<br />

übergeben. Vietnam ist mit einem Wirtschafts-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Pipelines von Erdgas-Offshore Feldern in Thailand<br />

Errichtung einer Raffinerieanlage zur Erzeugung von<br />

hochwertigem Gas, Diesel und Flüssiggas in Chile<br />

Kraftwerk der Fajr Petrochemical Co. im Iran<br />

Kompressorstation in Turkmenistan<br />

Bau einer Kesselanlage einer petrochemischen Anlage<br />

in Santa Fe, Chile<br />

Prüfung eines beschichteten Stahlcoils einer Galvanisierungs-<br />

und Farbbeschichtungsanlage in Vietnam<br />

wachstum von über 7 % nach Singapur<br />

das wachstumsstärkste Land in Südostasien.<br />

Eine ausbaufähige Infrastruktur, ein stark<br />

wachsender Export sowie solide Zuwächse<br />

der Industrieproduktion und <strong>des</strong> Bausektors<br />

machen Vietnam zu einem viel versprechenden<br />

Markt für das Aktivitätenspektrum der<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong>.<br />

Kraftwerkserweiterung in Venezuela<br />

Im vergangenen Jahr haben wir die<br />

schlüsselfertige Erweiterung eines 300-MW-<br />

Gasturbinenkraftwerkes auf ein 475-MW-Gasund<br />

Dampfturbinenkraftwerk entsprechend<br />

der Planung fortgesetzt. Die Fertigstellung<br />

ist für Anfang 2007 vorgesehen.<br />

Geschäftserwartung für Industrial Projects<br />

Für das Geschäftsjahr 2006 erwarten wir eine<br />

weiterhin gute Auftragslage. Wir sind –<br />

nicht zuletzt aufgrund der oben genannten<br />

Projektverschiebungen <strong>des</strong> vergangenen Jahres<br />

– zuversichtlich, Auftragseingang und<br />

Umsatz zu steigern. Das Segment Industrial<br />

Projects liegt im Zentrum unserer Wachstumsstrategie.<br />

Wir werden unsere Projektmanagement-<br />

und Projektentwicklungsaktivitäten<br />

gezielt ausbauen.


4 5<br />

6<br />

Wachstumschancenliegen<br />

insbesondere<br />

im Nahen und<br />

Mittleren Osten,<br />

in Lateinamerika<br />

und in<br />

Südostasien.<br />

Im Geschäftsbereich Petrochemie sind wir dabei,<br />

neue Märkte für das Produkt Methanol zu<br />

schaffen. Weitere gasverarbeitende Technologien<br />

werden wir zusätzlich ins Portfolio aufnehmen.<br />

Infolge der steigenden Nach-frage<br />

nach Gasprodukten rechnen wir in den nächsten<br />

Jahren zunehmend mit Investitionsprojekten,<br />

die sich vom Bedarf her mit<br />

unseren Kernkompetenzen decken. Dabei<br />

konzentrieren wir uns schwerpunktmäßig<br />

auf die Regionen Naher und Mittlerer Osten<br />

sowie Lateinamerika.<br />

Der Nahe und Mittlere Osten ist ein besonders<br />

wichtiger Markt für uns. Die dortigen<br />

Länder verfügen über ein hohes Wirtschaftswachstum,<br />

erhebliche Gasvorkommen und<br />

die notwendigen Mittel, um große Industrieprojekte<br />

voranzutreiben. In dieser Region haben<br />

wir über den Bau der Methanolanlage in<br />

Oman guten Zutritt und sehen Chancen für<br />

Folgeaufträge. In Lateinamerika sind wir sehr<br />

gut positioniert. Wir gehen davon aus, unsere<br />

Aktivitäten in naher Zukunft auch dort weiter<br />

ausbauen zu können.<br />

Die zukünftigen Aussichten unserer Öl-<br />

und Gasaktivitäten sind ähnlich positiv. Die<br />

Nachfrage nach schlüsselfertigen Anlagen<br />

zur Aufbereitung und zum Transport von<br />

Erdöl und Erdgas wird immer größer. Wir<br />

konzentrieren uns derzeit hauptsächlich auf<br />

den Iran und Turkmenistan. Bei<strong>des</strong> sind anspruchsvolle<br />

Märkte. Nachdem wir aber seit<br />

vielen Jahren dort präsent sind und über die<br />

notwendigen Lan<strong>des</strong>kenntnisse verfügen,<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

agieren wir dort sehr erfolgreich. Zukünftig<br />

werden wir auch zunehmend in asiatischen<br />

Ländern wie Thailand, Malaysia und Indonesien<br />

tätig werden. Die dort ansässigen Ölund<br />

Gasindustrien haben einen hohen Bedarf,<br />

ihre Infrastruktur, unter anderem mit<br />

Kompressorstationen und Gasaufbereitungsanlagen,<br />

auszubauen. Mit dem Bau einer solchen<br />

Kompressorstation ist uns 2005 der<br />

Markteintritt in Thailand gelungen.<br />

Dies ist eine gute Basis, um unsere Marktposition<br />

durch die Akquisition zusätzlicher<br />

Aufträge weiter zu stärken.<br />

Für unsere Kraftwerksaktivitäten sehen wir<br />

ein großes Marktpotenzial, da viele Länder<br />

einen hohen Bedarf an zusätzlicher Energieversorgung<br />

haben. Unser technischer Fokus<br />

liegt dabei auf Dampf- und Gasturbinenkraftwerken,<br />

nicht zuletzt, weil diese über<br />

sehr hohe Wirkungsgrade verfügen. Unsere<br />

Aktivitäten im Bereich Kraftwerke werden<br />

wir zukünftig in Zusammenarbeit mit un-serer<br />

Konzernschwester MAN B&W Diesel weltweit<br />

auf den Markt für Dieselkraftwerke ausweiten.<br />

Für die Geschäftsbereiche Zellstoff und<br />

erneuerbare Energien, die wir in unser Portfolio<br />

aufnehmen, sehen wir gute Wachstumschancen.<br />

Wir werden damit unsere Fachkompetenz<br />

gezielt erweitern. Zurzeit<br />

arbeiten wir mit unseren Partnern an aussichtsreichen<br />

Projekten in Europa und Asien,<br />

bei denen wir bereits für 2007 Realisierungschancen<br />

sehen.<br />

23


24<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

1 2<br />

Im Segment<br />

Marine Business<br />

sind wir<br />

führend im Bau<br />

von Doppelhüllentankern.<br />

Marine Business<br />

Im Segment Marine Business verringerte<br />

sich der Auftragseingang im Jahr 2005 auf<br />

153 Mio € gegenüber 179 Mio € im Vorjahr.<br />

Dieser Rückgang kam erwartet, da der Auftragseingang<br />

<strong>des</strong> Jahres 2004 durch die Inkraftsetzung<br />

eines Auftrages zur Lieferung<br />

von zwei U-Booten <strong>des</strong> Typs 209 an Portugal<br />

außerordentlich hoch ausgefallen war. Innerhalb<br />

<strong>des</strong> Segmentes haben sich insbesondere<br />

unsere Handelsschiffsaktivitäten erfreulich<br />

entwickelt. Hierbei profitierten wir von der<br />

insgesamt positiven Entwicklung der weltweiten<br />

Frachtschifffahrt im Jahr 2005 und<br />

einer erhöhten Nachfrage nach Doppel-hüllentankern.<br />

Der Umsatz reduzierte sich abrechnungsbedingt<br />

auf 34 Mio € (Vorjahr: 105<br />

Mio €). Der Auftragsbestand stieg im Laufe<br />

<strong>des</strong> Jahres und belief sich zum<br />

31. Dezember 2005 auf 759 Mio € (Vorjahr:<br />

674 Mio €).<br />

Geschäftslage Marine Business (Angaben in Mio €)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Anchor-Handling-Tug, geliefert an eine deutsche Reederei<br />

Taufe eines U-Bootes für die Marine von Südafrika<br />

Chemikalientanker „Wappen von Berlin“<br />

Neues Joint Venture gegründet<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir<br />

die Voraussetzungen geschaffen, um unsere<br />

Marineaktivitäten auszugliedern und ab<br />

2006 in ein gemeinsames Joint Venture mit<br />

der ThyssenKrupp Marine Systems AG einzubringen.<br />

Diese Maßnahme wird die vertriebliche<br />

Zusammenarbeit fördern und eine<br />

noch effizientere gemeinsame Marktbearbeitung<br />

ermöglichen.<br />

U-Boot in Dienst gestellt<br />

Nach vierjähriger Bauzeit konnten wir im<br />

vergangenen Jahr gemeinsam mit unserem<br />

Konsortialpartner ThyssenKrupp Marine Systems<br />

ein U-Boot <strong>des</strong> Typs 209 an die<br />

südafrikanische Marine übergeben. Zurzeit<br />

befinden sich noch zwei weitere U-Boote für<br />

die südafrikanische Marine im Bau, deren<br />

Auslieferung für 2007 vorgesehen ist.<br />

2005 2004 ∆ %<br />

Auftragseingang 153 179 – 15<br />

Umsatz 34 105 – 68<br />

Auftragsbestand 759 674 + 13


3<br />

SCOT-Tanker weltweit gefragt<br />

In 2005 erhielten wir von einer deutschen<br />

Reederei einen Folgeauftrag über vier Safety<br />

Chemical Oil Tanker (SCOT). Dieser Schiffstyp<br />

ist zurzeit weltweit gefragt und gilt<br />

aufgrund seiner Doppelhülle und einer<br />

redundanten Antriebs- und Ruderanlage<br />

als besonders sicher. Die Auslieferung der<br />

Tanker ist für die Jahre 2007 und 2008 vorgesehen,<br />

so dass sich die Flotte unserer abgelieferten<br />

SCOT-Tanker auf dann insgesamt<br />

zwölf Einheiten belaufen wird.<br />

Folgeaufträge für AHT-Schlepper<br />

Zudem erhielten wir 2005 Aufträge zur Lieferung<br />

von vier AHT-Schleppern (Anchor-<br />

Handling-Tugs). Hierbei handelt es sich um<br />

Folgeaufträge eines deutschen Reeders, an<br />

den wir bereits in der Vergangenheit einen<br />

100-Tonnen-Schlepper geliefert haben.<br />

Gegengeschäftsverpflichtungen abgebaut<br />

Wir haben das Jahr 2005 genutzt, um die aus<br />

unseren Marineaktivitäten resultierenden<br />

Gegengeschäftsverpflichtungen in Griechenland,<br />

Portugal und Südafrika weiterhin planmäßig<br />

abzubauen. Durch die vorgenom-menen<br />

Investitionsmaßnahmen haben wir<br />

einen wichtigen Beitrag zur strukturellen<br />

Verbesserung etlicher Branchen in diesen<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Ländern und dort ansässiger mittelständischer<br />

Industrien geleistet.<br />

Geschäftserwartung für Marine Business<br />

Die bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> verbleibenden Handelsschiffs-<br />

und Gegengeschäftsaktivitäten<br />

lassen eine positive Geschäftsentwicklung<br />

erwarten. Wir rechnen aufgrund <strong>des</strong> weltweit<br />

steigenden Güter- und Handelsaufkommens<br />

mit einer Fortsetzung der hohen Nachfrage<br />

nach Handelsschiffen. Unsere erfolgreiche<br />

Strategie der Konzentration auf Spezialprodukte<br />

werden wir weiter verfolgen. Gleichzeitig<br />

werden wir<br />

uns Bauplätze sichern, indem wir weitere<br />

strategische Partnerschaften mit internationalen<br />

Werften, insbesondere in Osteuropa,<br />

eingehen.<br />

Die Abwicklung von Gegengeschäften wird<br />

bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> zukünftig eine noch größere<br />

Rolle einnehmen. Im Geschäft mit<br />

staatlichen Behörden stellen wir eine zunehmende<br />

Tendenz zu Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

fest und sehen Chancen auf<br />

zusätzliche Geschäftsumfänge, die wir mit<br />

unserem Kompetenzportfolio realisieren<br />

können. In diesem Rahmen intensivieren<br />

wir auch die Zusammenarbeit mit unseren<br />

Konzernschwestern.<br />

25


26<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Das Geschäft<br />

mit DruckereiundIndustriemaschinen<br />

hat<br />

sich positiv<br />

entwickelt und<br />

bietet weiteres<br />

Potenzial.<br />

Services & Logistics<br />

Die Sparte Services & Logistics bündelt mit den Segmenten Equipment Solutions und<br />

Supply Chain Solutions diejenigen Aktivitäten der MAN <strong>Ferrostaal</strong>, die sich durch einen<br />

hohen Service- und Logistikcharakter auszeichnen. Der Auftragseingang belief sich im<br />

Jahr 2005 auf 1 953 Mio € gegenüber 2 372 Mio € im Vorjahr. Dieser Rückgang resultiert<br />

im Wesentlichen aus niedrigeren Stahlpreisen im Marktsegment Materials. Der Umsatz<br />

verringerte sich auf 1 982 Mio € (Vorjahr: 2 064 Mio €). Zum Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />

verblieb ein Auftragsbestand in Höhe von 590 Mio € gegenüber 662 Mio € am<br />

31. Dezember 2004.<br />

Equipment Solutions<br />

Das Segment Equipment Solutions entwickelte<br />

sich 2005 erfreulich. Der Auftragseingang<br />

wuchs auf 387 Mio € (Vorjahr:<br />

347 Mio €). Dabei profitierten wir von der<br />

starken konjunkturellen Entwicklung Chinas<br />

und der positiven wirtschaftlichen Situation<br />

in unseren lateinamerikanischen Kernmärkten.<br />

Der Umsatz verbesserte sich ebenfalls<br />

und stieg um 15 % auf 390 Mio € (Vorjahr:<br />

340 Mio €). Der Auftragsbestand belief<br />

sich Ende 2005 unverändert auf<br />

210 Mio €.<br />

Druckereimaschinengeschäft im Aufwind<br />

Im Jahr 2005 haben wir die Kostenstrukturen<br />

<strong>des</strong> Geschäftsbereiches Printing and Packaging<br />

deutlich verbessert und unsere Position als<br />

Marktführer in der südlichen Hemisphäre<br />

ausgeweitet. Gleichzeitig hat die Erholung der<br />

weltweiten Druck- und Verpackungsindustrie<br />

die Geschäftslage positiv beeinflusst.<br />

Geschäftslage Equipment Solutions (Angaben in Mio €)<br />

Zu unseren wichtigsten Partnern zählten neben<br />

unserer Konzernschwester MAN Roland<br />

die Hersteller Manugraph (Indien) und Nilpeter<br />

(Dänemark). Unsere wichtigste<br />

Absatzregion war wiederum Lateinamerika.<br />

In Mexiko und Brasilien konnten wir das<br />

Geschäftsvolumen deutlich steigern. In<br />

Südafrika haben wir 2005 das Unternehmen<br />

Printing Products Ltd. übernommen, das<br />

für uns eine wesentliche Ergänzung unseres<br />

Angebotsportfolios ist und unsere Systemkompetenz<br />

weiter verbessert.<br />

Den Geschäftsbereich Industrial Systems<br />

and Transportation haben wir 2005<br />

neu strukturiert und das Geschäft mit Maschinen,<br />

Systemlinien und Transportsystemen<br />

in einer Einheit gebündelt. Durch diese<br />

Maßnahme nutzen wir zukünftig noch stärker<br />

die vorhandenen Synergien und<br />

Potenziale. Einen besonderen Erfolg haben<br />

2005 2004 ∆ %<br />

Auftragseingang 387 347 + 12<br />

Umsatz 390 340 + 15<br />

Auftragsbestand 210 210 0


1 2<br />

Wir werden die<br />

Aktivitäten <strong>des</strong><br />

Segmentes<br />

Equipment Solutions<br />

konsequent<br />

ausbauen.<br />

wir mit der Lieferung von drei drei-gerüstigen<br />

Walzlinien, der dazugehörigen Peripheriemaschinen<br />

und der Modernisierung von<br />

zwei bestehenden Walzwerken nach China<br />

erzielt. Außerdem erfolgte die Übergabe und<br />

Endabnahme eines weiteren viergerüstigen<br />

Aluminiumwalzwerks inklusive der vor- und<br />

nachgeschalteten Maschinen. Die jährliche<br />

Produktion von dünner Aluminiumfolie in<br />

China steigt alleine durch diese Anlagen um<br />

130 000 Tonnen pro Jahr. Ebenfalls aus China<br />

haben wir mehrere Aufträge zur Lieferung<br />

von Anlagen für die Herstellung von Medaillen<br />

und Münzen erhalten, auf denen unter<br />

anderem die Medaillen für die Olympischen<br />

Spiele 2008 in Peking gepresst werden.<br />

Erfolgreiche Zusammenarbeit im Konzern<br />

In Kooperation mit unserer Konzernschwester<br />

Neoman ist uns der Eintritt in<br />

den mexikanischen Busmarkt gelungen.<br />

So konnten wir im Jahr 2005 Lieferaufträge<br />

über insgesamt 525 Busse bzw. Chassis akquirieren.<br />

Die konzernübergreifende Kooperation<br />

mit Neoman ermöglicht es, Synergien<br />

zu nutzen und weitere Potenziale in Lateinamerika<br />

zu erschließen. Zurzeit bauen wir in<br />

Mexiko unser Servicenetz aus, um gemeinsam<br />

mit Neoman und MAN Nutzfahrzeuge<br />

einen umfassenden Service für Busse und<br />

Lkw anbieten zu können.<br />

Geschäftserwartung Equipment Solutions<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

1 Aluminium-Walzstraßen zur Herstellung von<br />

Aluminiumfolien, geliefert nach China<br />

2<br />

Rollenoffsetdruckmaschine von MAN Roland während<br />

der Inbetriebnahme<br />

Für den Geschäftsbereich Equipment Solutions<br />

sehen wir gute Wachstumschancen und<br />

sind zuversichtlich, die positive Entwicklung<br />

auch im kommenden Jahr fortführen zu<br />

können. Im Geschäftsbereich Printing and<br />

Packaging gehen wir von einer Fortsetzung<br />

<strong>des</strong> Aufwärtstrends aus. Durch den Ausbau<br />

strategischer Partnerschaften, insbesondere<br />

mit asiatischen Anbietern, werden wir unser<br />

Produktportfolio ausweiten und in neue<br />

Marktsegmente vordringen. Über die gezielte<br />

Akquisition von internationalen Anbietern<br />

mit komplementären Angeboten streben wir<br />

auch externes Wachstum an. Gleichzeitig<br />

beabsichtigen wir, unsere Marktposition weiter<br />

zu stärken, indem wir noch<br />

intensiver als bisher im Service- und Ersatzteilgeschäft<br />

tätig werden.<br />

Für den Geschäftsbereich Industrial Systems<br />

and Transportation sehen wir eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten, um in der Zukunft erfolgreich<br />

zu sein. Zum einen steigert die<br />

wirtschaftliche Entwicklung vieler Schwellenländer<br />

die Nachfrage nach Industriemaschinen,<br />

zum anderen sind immer mehr Produktionsunternehmen<br />

aus aufstrebenden Industrieländern<br />

daran interessiert, ihre Maschinen<br />

weltweit zu vertreiben. Für solche Unternehmen<br />

sind wir aufgrund unserer Vertriebskompetenz,<br />

unserer umfangreichen Länderkenntnisse<br />

und unseres internationalen<br />

Vertriebsnetzes ein geschätzter Kooperationspartner.<br />

27


28<br />

1<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

In vielen Ländern besteht ein hoher<br />

Bedarf an Ausbau und Modernisierung <strong>des</strong><br />

Schienennetzes. Dies möchten wir für unser<br />

Geschäft nutzen und mit der Entwicklung<br />

maßgeschneiderter Transportlösungen einen<br />

Beitrag zur Verbesserung der Infrastrukturen<br />

dieser Länder leisten.<br />

Supply Chain Solutions<br />

Im Segment Supply Chain Solutions<br />

lag der Auftragseingang im Jahr 2005 bei<br />

1 566 Mio € (Vorjahr: 2 025 Mio €). Dieser<br />

Rückgang kam erwartet und resultiert im<br />

Wesentlichen aus weltweit gesunkenen Preisen<br />

für Stahlprodukte. Der Umsatz reduzierte<br />

sich um 8 % auf 1 592 Mio €<br />

(Vorjahr: 1 724 Mio €). Dies liegt vor allem<br />

darin begründet, dass wir bei logistischen<br />

Dienstleistungen durch eine Modifizierung<br />

Geschäftslage Supply Chain Solutions (Angaben in Mio €)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

2<br />

Auslieferung von Stahlknüppeln für die Herstellung<br />

nahtloser Rohre<br />

Montage von Motoren für einen Hersteller in Polen<br />

Material zum Bau einer Ölpipeline in Turkmenistan<br />

Lieferung von Peripheriekomponenten für Pipelines<br />

<strong>des</strong> Geschäftsmodells zunehmend nur noch<br />

die durch MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung<br />

in unseren Geschäftszahlen abbilden.<br />

Zum Ende <strong>des</strong> Jahres verfügte der<br />

Bereich über einen Auftragsbestand von<br />

380 Mio € gegenüber 452 Mio € in 2004.<br />

Im Geschäftsbereich Materials setzten wir<br />

im abgelaufenen Jahr über 2,5 Mio Tonnen<br />

Stahl (Vorjahr: 3 Mio Tonnen) und rund<br />

700 000 Tonnen Rohstoffe (Vorjahr:<br />

800 000 Tonnen) ab. Dabei konnten wir,<br />

trotz eines zum Teil schwierigen Marktumfel<strong>des</strong>,<br />

in einigen Bereichen die guten Vorjahresergebnisse<br />

leicht übertreffen.<br />

Der Absatz von Stahlprodukten verteilte sich<br />

zu 39 % auf Langprodukte, zu 30 % auf Flachprodukte,<br />

zu 24 % auf Halbzeug und zu 7 %<br />

auf Spezialstähle und Nichteisenmetalle.<br />

Wichtigster Beschaffungsmarkt für unsere<br />

internationalen Stahlaktivitäten war mit<br />

2005 2004 ∆ %<br />

Auftragseingang 1 566 2 025 – 23<br />

Umsatz 1 592 1 724 – 8<br />

Auftragsbestand 380 452 – 16


3<br />

Den Geschäftsbereich<br />

Automotive<br />

konnten wir<br />

2005 ausbauen.<br />

Hier wollen wir<br />

auch zukünftig<br />

weiter wachsen.<br />

32 % der Tonnage die Europäische Union.<br />

Die Länder Europas außerhalb der Europäischen<br />

Union trugen 21 % zu der eingekauften<br />

Tonnage bei, Lateinamerika 25 %,<br />

Asien 18 %, Afrika und Nordamerika zusammen<br />

4 %.<br />

Wichtigster Absatzmarkt war im Jahr 2005<br />

unverändert Nordamerika mit einem Anteil<br />

von 39 % an der abgesetzten Tonnage, gefolgt<br />

von Lateinamerika mit 22 % und den<br />

Mitgliedsstaaten der Europäischen Union<br />

mit einem Anteil von 19 %. Nach Asien haben<br />

wir 10 % der verkauften Tonnage abgesetzt,<br />

nach Afrika 6 % und in das restliche<br />

Europa 4 %.<br />

Für den Geschäftsbereich Automotive verlief<br />

das Jahr 2005 wiederum erfreulich. Wir<br />

haben unsere Aktivitäten mit bestehenden<br />

Kunden ausgebaut und Projekte mit Neukunden<br />

realisiert. Unter anderem konnten<br />

wir die Verträge mit unserem Kunden<br />

General Motors für komplexe Montageleistungen<br />

<strong>des</strong> Modells Zafira im polnischen Gliwice<br />

hinzugewinnen.<br />

Am bestehenden belgischen Standort Genk<br />

wurden wir von Ford mit der Montage von<br />

Modulen für das neue Modell Ford Galaxy<br />

beauftragt. Gleichzeitig konnten wir die<br />

aktuellen Aufträge auf die Produktion <strong>des</strong><br />

neuen Ford Mondeo ausweiten, so dass eine<br />

Auslastung <strong>des</strong> Standortes bis 2011 sichergestellt<br />

ist. In Belgien etablierten wir uns<br />

an zwei neuen Standorten: In Antwerpen<br />

werden wir ab 2006 Hinterachsen und Fe-<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

derbeine für Opel montieren. In Gent montieren<br />

wir seit Mitte 2005 erstmals<br />

für Volvo Kraftstofftanks.<br />

Unsere Piping-Aktivitäten blieben in 2005<br />

hinter den Erwartungen zurück und profitierten<br />

nur bedingt von der gestiegenen<br />

Investitionsfreudigkeit der Öl- und Gasindustrie.<br />

Zwar konnten wir mehrere größere<br />

Aufträge zur Lieferung von Material für<br />

Anlagen und Pipelines in den Iran, nach<br />

Turkmenistan und nach Russland in Kraft<br />

setzen, doch verhinderte die Verschiebung<br />

einiger Großaufträge in das Jahr 2006 eine<br />

ähnlich positive Entwicklung wie im Vorjahr.<br />

Die Weiterentwicklung unserer Aktivitäten<br />

von einem reinen Lieferanten hin zu einem<br />

umfassenden Dienstleister für die Öl- und<br />

Gasindustrie lässt sich an einem Versorgervertrag<br />

mit unserem Kunden Exxon-Mobil<br />

nachvollziehen. Seit dem letzten Geschäftsjahr<br />

übernehmen wir für Teilbereiche dieses<br />

Kunden die gesamte Beschaffungsfunktion<br />

und verantworten die Versorgung seiner<br />

Produktionseinheiten mit Materialien.<br />

Geschäftserwartung<br />

Supply Chain Solutions<br />

Für das kommende Geschäftsjahr rechnen<br />

wir im Segment Supply Chain Solutions mit<br />

einer weiterhin guten Auftragslage. Im Geschäftsbereich<br />

Materials gehen wir von einer<br />

weitgehend stabilen Preisentwicklung aus.<br />

Insbesondere der Bedarf an Walzstahl wird<br />

unseren Erwartungen nach während der<br />

kommenden Jahre auf hohem Niveau blei-<br />

4<br />

29


30<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

ben. Wir planen, mit innovativen Konzepten<br />

unsere Dienstleistungstiefe zu erhöhen. Großes<br />

Potenzial sehen wir vor allem in den<br />

USA, wo wir unsere Aktivitäten weiter intensivieren<br />

möchten.<br />

Die zukünftigen Aussichten <strong>des</strong> Geschäftsbereiches<br />

Automotive sind positiv. Wichtigste<br />

Herausforderung für die Industrie bleibt die<br />

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Wir<br />

rechnen damit,<br />

dass die Automobilproduzenten ihre Outsourcing-Aktivitäten<br />

ausweiten, um dem<br />

Kostendruck entgegenzuwirken.<br />

Da wir heute gut aufgestellt sind, werden wir<br />

unsere Strategie der Prozess- und Qualitätsführerschaft<br />

mit einem Fokus auf High-added-Value-Dienstleistungen<br />

weiterverfolgen.<br />

In den kommenden Jahren wollen wir zusätzliches<br />

Wachstum generieren, indem wir<br />

den Leistungsumfang und die Leistungstiefe<br />

bei bestehenden Kunden erweitern. Gleichzeitig<br />

wollen wir unsere internationalen<br />

Aktivitäten, insbesondere in Osteuropa, stärken.<br />

Für den Geschäftsbereich Piping erwarten<br />

wir 2006 eine verbesserte Auftragslage. Wir<br />

sind in den Ländern <strong>des</strong> kaspischen Raums,<br />

Russland und Iran gut aufgestellt und rechnen<br />

damit, an den anstehenden Erweiterungsund<br />

Modernisierungsinvestitionen der dortigen<br />

Öl- und Gasindustrie stärker als bisher<br />

zu partizipieren. Außerdem erkennen wir zunehmend<br />

Bestrebungen von großen Öl- und<br />

Gasgesellschaften sowie von Großanlagenbetreibern,<br />

ihre Beschaffungs-, Logistik- und<br />

Qualitätssicherungsaktivitäten auszulagern.<br />

Dieser Trend kommt unserer Aufstellung als<br />

unabhängiger Systemlieferant entgegen. Wir<br />

werden das kommende Jahr nutzen, um unser<br />

Produktportfolio zu komplettieren und<br />

das Wachstum durch eine Ausweitung <strong>des</strong><br />

Basis- und Projektgeschäfts voranzutreiben.<br />

Herstellung von Schiffssektionen im<br />

Auftrag der MAN <strong>Ferrostaal</strong>


Mitarbeiter<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Das Geschäft der MAN <strong>Ferrostaal</strong> beruht zu einem wesentlichen Teil auf dem profunden<br />

Know-how unserer Mitarbeiter. Deshalb legen wir großen Wert darauf, diesen Faktor zu<br />

stärken und auszubauen. Qualifizierung und die Förderung von Talenten sind wichtige<br />

Aufgaben unserer Personalarbeit.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> beschäftigte 2005 im Durchschnitt<br />

4 833 fest angestellte Mitarbeiter<br />

(Vorjahr: 5 633). Zum 31. Dezember 2005 waren<br />

insgesamt 4 773 fest angestellte Mitarbeiter<br />

bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> tätig (Vorjahr:<br />

4 679). Der Anstieg ist in der erstmaligen Einbeziehung<br />

von zehn Auslandsstandorten begründet.<br />

In der Sparte Projects & Contracting<br />

beschäftigten wir 1 984 Mitarbeiter, in der<br />

Sparte Services & Logistics 2 459 und in den<br />

Zentralbereichen 330. Im Geschäftsjahr<br />

2006 verfolgen wir auch weiterhin das Ziel,<br />

Randaktivitäten zu veräußern. Infolge<strong>des</strong>sen<br />

wird sich die Zahl der Mitarbeiter redu-zieren.<br />

Internationaler Erfolg erfordert außergewöhnliche<br />

Mitarbeiter<br />

Für ein internationales Dienstleistungsunternehmen<br />

wie MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist<br />

das Know-how seiner Mitarbeiter ein wesentlicher<br />

Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor. Neben<br />

einer umfassenden Fachkompetenz sind<br />

für uns unternehmerisches Handeln und die<br />

Fähigkeit, fachübergreifend vernetzt zu denken,<br />

sowie das Verständnis für andere Kulturen<br />

wichtige Voraussetzungen, um in unseren<br />

wettbewerbsintensiven Märkten langfristig<br />

erfolgreich zu agieren. Ein Fokus unserer<br />

Personalarbeit liegt <strong>des</strong>halb auf der persönlichen<br />

und fachlichen Entwicklung unserer<br />

Mitarbeiter. Diese<br />

fördern wir durch ein vielseitiges Weiterbildungsangebot.<br />

Qualifikation als Erfolgsfaktor<br />

Die persönliche Kompetenz unserer Mitarbeiter<br />

stärken wir durch gezielte Coachingmaßnahmen<br />

und internationale Führungstrainings.<br />

Dabei setzen wir unter anderem<br />

verstärkt Programme der European School<br />

of Management and Technology und der<br />

MAN-Führungsakademie ein. Die fachliche<br />

Entwicklung unserer Mitarbeiter fördern wir<br />

durch ein umfangreiches Weiterbildungsangebot<br />

mit den Schwerpunktthemen<br />

Finanzierung und Recht. Darüber hinaus<br />

nimmt angesichts unserer internationalen<br />

Aufstellung die sprachliche Qualifizierung<br />

einen hohen Stellenwert ein.<br />

Strukturierte Identifizierung und Förderung<br />

von Talenten<br />

Für Schlüsselpositionen gewährleisten wir<br />

eine langfristige Nachfolgeplanung, indem<br />

wir systematisch und hierarchieübergreifend<br />

geeignete Kandidaten identifizieren.<br />

Durch gezielte Fördermaßnahmen wie individuelles<br />

Coaching und Bildungsveranstaltungen<br />

zu Fach-, Führungs- und Strategiethemen,<br />

entwickeln wir die<br />

Persönlichkeit und Qualifikation unserer<br />

Mitarbeiter kontinuierlich weiter. Im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr haben wir den<br />

Prozess der Potenzialeinschätzung auf entsandte<br />

und lokale Mitarbeiter im Ausland<br />

ausgeweitet und dadurch unseren Pool an<br />

Fach- und Führungskräften ergänzt.<br />

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32<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Stelleneinwertung auf Führungsebene<br />

Als erster Teilkonzern der MAN Gruppe haben<br />

wir damit begonnen, Stellen von Führungskräften<br />

in Gehaltsbänder einzuordnen.<br />

Diese Maßnahme soll eine Vergleichbarkeit<br />

der Gehälter innerhalb der MAN Gruppe sicherstellen.<br />

Außerdem verbessern wir dadurch<br />

die Möglichkeit der<br />

Job-Rotation innerhalb der MAN Gruppe.<br />

Definition von Kernkompetenzen<br />

Unsere Führungskräfte verfügen über praxiserprobte<br />

Führungsqualitäten, die wir<br />

strukturiert weiterentwickeln. Aus diesem<br />

Grund haben wir 2005 ein Kompetenz-modell<br />

entwickelt, das die wesentlichen<br />

Kernkompetenzen unserer Führungskräfte<br />

festlegt. Es handelt sich dabei um die<br />

Fähigkeitsmerkmale Persönlichkeit, Führungsverhalten,<br />

soziale Kompetenz, Internationalität,<br />

unternehmerisches Handeln,<br />

Fachwissen und die Bereitschaft, Veränderungen<br />

voranzutreiben. Diese Kompetenzen<br />

sind wesentliche Kriterien bei der Einwertung<br />

der Stellen und spielen eine wichtige<br />

Rolle in der Potenzialeinschätzung. Außerdem<br />

sind sie fester Bestandteil der jährlich<br />

stattfindenden Zielvereinbarungsgespräche.<br />

Leistungsabhängige Vergütung<br />

Unser Vergütungssystem richtet sich nach<br />

den operativen Erfolgen der MAN AG und<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong>. Neben dem gewichteten<br />

Return on Sales der MAN <strong>Ferrostaal</strong> und <strong>des</strong><br />

individuellen Geschäftsbereiches bildet zusätzlich<br />

der Return on Capital Employed der<br />

MAN AG die Grundlage für die Berechnung<br />

der variablen Vergütung unserer Führungskräfte.<br />

Mit dieser Maßnahme fördern wir gezielt<br />

die konzernweite Zusammenarbeit. Darüber<br />

hinaus hängt die Höhe der variab-len<br />

Vergütung auch in erheblichem Maße von<br />

der persönlichen Leistung ab.<br />

Projektmanagementkompetenz<br />

Im kommenden Jahr werden wir durch intensive<br />

Qualifizierungsmaßnahmen unsere<br />

Kernkompetenz „Projektmanagement“ weiter<br />

verbessern. Gleichzeitig werden wir noch<br />

intensiver als bisher international erfahrene<br />

Führungskräfte einstellen und verstärkt internationale<br />

Hochschulabsolventen mit<br />

technischen Abschlüssen rekrutieren, um<br />

die langfristige Leistungsfähigkeit unserer<br />

operativen Bereiche<br />

sicherzustellen.<br />

Dank an die Mitarbeiter und<br />

Belegschaftsvertreter<br />

Der Vorstand dankt den Mitarbeitern für<br />

ein erfolgreiches Geschäftsjahr. In Bezug auf<br />

den Gewinn konnten wir 2005 das zweitbeste<br />

Unternehmensergebnis in der Geschichte<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> erzielen. Dieser Erfolg<br />

war nur dank <strong>des</strong> außerordentlichen Einsatzwillens<br />

und der Schaffenskraft unserer Mitarbeiter<br />

möglich. Darüber hinaus bedankt<br />

sich der Vorstand bei den Mitgliedern der<br />

Arbeitnehmervertretung für die Fortführung<br />

der traditionell konstruktiven und offenen<br />

Zusammenarbeit.


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

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MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Ein funktionieren<strong>des</strong>Risikomanage-ment<br />

ist die Grundlage<br />

unserer<br />

Geschäftstätigkeit.<br />

Risikomanagement<br />

Der sorgfältige Umgang mit Chancen und Risiken<br />

ist bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> Basis für eine<br />

verantwortungsbewusste Unternehmensführung<br />

und eine wesentliche Voraussetzung<br />

zur Erreichung unserer Ziele. Deshalb wenden<br />

wir ein ausgefeiltes Risikomana-gement<br />

an, <strong>des</strong>sen Aufgabe es ist, die im Rahmen unserer<br />

Geschäftstätigkeit entstehenden Chancen<br />

und Risiken systematisch zu identifizieren<br />

und zu steuern. Es gewährleistet, dass<br />

Chancen konsequent genutzt, mögliche Risiken<br />

erkannt, transparent dargestellt und objektiv<br />

bewertet werden. Es trägt auch dazu<br />

bei, im laufenden Geschäft auftretenden Risiken<br />

durch Gegenmaßnahmen zu begegnen.<br />

Wir nehmen unternehmerische Chancen nur<br />

dann wahr, wenn<br />

sie nach unserer Einschätzung den Unternehmenswert<br />

steigern und die damit verbundenen<br />

Risiken für uns beherrschbar sind.<br />

Unser Risikomanagementsystem wird<br />

durch zahlreiche Management- und Kontrollsysteme<br />

ergänzt. In der strategischen<br />

Unternehmensplanung berücksichtigen<br />

wir mittelfristige Chancen, während unser<br />

internes <strong>Bericht</strong>swesen ein adäquates Controlling<br />

gegenwärtiger Chancen und Risiken<br />

gewährleistet. Unseren Liquiditätsbedarf planen<br />

wir im Rahmen einer jährlichen<br />

Finanzplanung im Voraus. Die kurzfristige<br />

Liquiditätsentwicklung steuern wir aktiv mit<br />

einer revolvierenden Dreimonatsplanung.<br />

Diese Instrumente stellen sicher, dass der<br />

Vorstand frühzeitig und umfassend über die<br />

Geschäftsentwicklungen informiert ist und<br />

bei Bedarf rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen<br />

einleiten kann.<br />

Risikomanagement als Erfolgsfaktor<br />

Das Geschäft der MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist aufgrund<br />

der internationalen Ausrichtung und<br />

der zahlreichen Geschäftsaktivitäten einer<br />

Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Wir begegnen<br />

diesen Risiken durch ein wirksames Risikomanagementsystem,<br />

das integraler<br />

Bestandteil unserer Geschäftsprozesse und<br />

Grundlage unserer unternehmerischen<br />

Entscheidungen ist. Die normativen Voraussetzungen<br />

für das System werden durch konzernweit<br />

gültige MAN-Richtlinien und insbesondere<br />

das<br />

MAN-Risikomanagementhandbuch geschaffen,<br />

das wir an die Belange unserer Geschäftsaktivitäten<br />

angepasst haben. Es enthält<br />

verbindliche Regeln zur Identifizierung,<br />

Bewertung und Steuerung wesentlicher Risiken<br />

und dient als Basis für unsere risikopolitischen<br />

Grundsätze.


Die Risikolage<br />

unseres Unternehmens<br />

wird<br />

zukünftig in<br />

regelmäßigen<br />

Abständen<br />

von einem<br />

Risikoboard<br />

beurteilt.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Individueller Umgang mit<br />

spezifischen Risiken<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> bedient mit ihrer internationalen<br />

Aufstellung und ihren verschiedenen<br />

Geschäftsfeldern eine Vielzahl von<br />

Märkten. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche<br />

Risikoprofile aus und machen einen<br />

individuellen Umgang mit den spezifischen<br />

Risiken erforderlich. Wir kommen<br />

dieser Anforderung durch eine dezentrale<br />

Organisation unseres Risikomanagementsystems<br />

nach, d.h. die Identifizierung<br />

von Risiken erfolgt in erster Linie<br />

in den jeweiligen Unternehmensbereichen,<br />

denn da besteht die beste Kenntnis über spezifische<br />

Risiken.<br />

Gelebte Risikokultur<br />

Ende 2005 hat MAN <strong>Ferrostaal</strong> ein Risikoboard<br />

als zentrale Kontroll- und Steuerungsinstanz<br />

<strong>des</strong> Risikomanagements eingerichtet.<br />

Es setzt sich aus Experten der operativen<br />

Bereiche und Stabsabteilungen zusammen.<br />

Dieses Gremium wird zukünftig in regelmäßigen<br />

Abständen die Risikolage <strong>des</strong> Unternehmens<br />

beurteilen und eine qualifizierte<br />

Risiko- und Chancenbeurteilung mit einer<br />

Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise<br />

an den Vorstand abgeben.<br />

35


36<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Wir minimieren<br />

Wettbewerbsrisiken<br />

durch<br />

ein besonders<br />

partnerschaftlichesVerhältnis<br />

zu unseren<br />

Kunden.<br />

Ergänzend dazu haben wir im vergangenen<br />

Jahr in Zusammenarbeit mit der MAN AG<br />

das bestehende Risikoreporting gestrafft. Basierend<br />

auf einem standardisierten Risikokatalog<br />

erfassen und analysieren in- und ausländische<br />

Geschäftseinheiten einmal pro<br />

Quartal ihre wesentlichen Risiken und beurteilen<br />

sie hinsichtlich ihrer potenziellen<br />

Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.<br />

Gleichzeitig werden bestehende und<br />

geplante risikomindernde Maßnahmen<br />

benannt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit<br />

bewertet.<br />

Wesentliche Risiken der MAN <strong>Ferrostaal</strong> werden<br />

umfassend und in regelmäßigen<br />

Abständen an den Vorstand und Aufsichtsrat<br />

sowie an die MAN AG berichtet. Darüber<br />

hinaus erfolgt eine Ad-hoc-<strong>Bericht</strong>erstattung,<br />

sofern sich die Risikolage zwischen<br />

den Terminen für die regelmäßige <strong>Bericht</strong>erstattung<br />

wesentlich verändert.<br />

Die interne Revision der MAN AG ist eine<br />

wichtige Stütze unseres Risikomanagementsystems.<br />

Sie setzt sich kritisch mit den<br />

vorhandenen Instrumentarien zur Risikosteuerung<br />

auseinander und trägt dazu bei,<br />

deren Funktionsfähigkeit und Effizienz sicherzustellen.<br />

Chancen- und Risikofelder<br />

Unser angestrebtes Wachstum und die kontinuierliche<br />

Steigerung <strong>des</strong> Unternehmenswertes<br />

sind untrennbar mit dem Eingehen<br />

von Risiken verbunden, die sich nachteilig<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> auswirken können.<br />

Nachfolgend werden wesentliche Chancenund<br />

Risikofelder beschrieben, die maßgeblichen<br />

Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung<br />

haben können.<br />

Markt<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> unterliegt unterschiedlichen<br />

Marktrisiken. Dazu zählt unter anderem die<br />

weltweite konjunkturelle Lage, die sich im<br />

<strong>Bericht</strong>sjahr 2005 trotz steigender Preise<br />

für Rohstoffe insgesamt positiv entwickelte.<br />

Hohe Rohstoffpreise bergen für uns<br />

nicht nur Risikopotenziale, wie z.B. Preissteigerungen,<br />

sondern bieten gleichzeitig auch<br />

Chancen. Viele unserer Kunden sind<br />

in den derzeit boomenden Branchen, insbesondere<br />

der Öl- und Gasindustrie, angesiedelt,<br />

wo aufgrund der gestiegenen<br />

Nachfrage zahlreiche Investitionen und


Infrastrukturvorhaben geplant sind, an denen<br />

wir verstärkt partizipieren wollen.<br />

Die Preispolitik einzelner Wettbewerber<br />

kann Risiken auslösen. Aufgrund der derzeitigen<br />

Schwäche <strong>des</strong> US-Dollars haben<br />

Mitbewerber aus den USA einen Kosten-<br />

und Preisvorteil gegenüber MAN <strong>Ferrostaal</strong>.<br />

Außerdem stellen wir ein verstärktes Auftreten<br />

von asiatischen Unternehmen fest, die<br />

mit niedrigen Preisen in unseren Märkten<br />

agieren und die Margen negativ beeinflussen.<br />

Wir begegnen diesen Risiken, indem wir Ausschreibungen<br />

sehr selektiv bedienen und<br />

Geschäfte, die sich durch einen hohen Wettbewerb<br />

auszeichnen, meiden. Gleichzeitig<br />

bauen wir unsere Alleinstellungsmerkmale,<br />

beispielsweise unsere Projektentwicklungsaktivitäten,<br />

aus. An bestimmten Projekten<br />

beteiligen wir uns als Minderheitsgesellschafter<br />

mit Eigenkapital und bauen so ein<br />

besonders partnerschaftliches Verhältnis<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

zu unseren Kunden auf. Darüber hinaus<br />

versuchen wir, unsere Kunden über verbesserten<br />

Service enger an uns zu binden<br />

und die Kostenstrukturen unseres Unternehmens<br />

durch einen kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess ständig zu optimieren.<br />

Unsere Kernmärkte liegen vor allem in Ländern,<br />

die im Begriff sind, sich zu modernen<br />

und zukunftsträchtigen Industrieländern<br />

zu entwickeln. In diesen Staaten sind<br />

wir neben wirtschaftlichen auch politischen<br />

Risiken ausgesetzt. Wir begrenzen diese Risiken,<br />

indem wir die Entwicklungen in diesen<br />

Regionen intensiv beobachten und<br />

damit Marktveränderungen in der Regel<br />

frühzeitig antizipieren können.<br />

Zurzeit sehen wir durch mögliche Sanktionen<br />

der internationalen Staatengemeinschaft ein<br />

Risiko für unser Geschäft im Iran. Aufgrund<br />

37


38<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Unser Risikomanage-ment<br />

gewährleistet<br />

eine effektive<br />

Überwachung<br />

von Projekten<br />

und Aufträgen.<br />

der Vielzahl von aussichtsreichen Großprojekten,<br />

die sich derzeit im Iran in Bearbeitung<br />

befinden, besteht für MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

das Risiko einer zukünftig schlechteren Geschäftsentwicklung.<br />

Die bereits kontrahierten<br />

Aufträge sind nicht gefährdet, da sie über<br />

Kreditversicherungen abgesichert sind. Wir<br />

beobachten die Entwicklung mit unserer lokalen<br />

Organisation direkt vor Ort.<br />

Abwicklung<br />

Insbesondere im Geschäftsfeld Industrial<br />

Projects sind wir aufgrund unserer Funktion<br />

als Generalunternehmer unterschiedlichen<br />

Vertrags- und Auftragsrisiken ausgesetzt.<br />

Die wesentlichen Gefahrenpotenziale liegen<br />

hierbei in der Vertragsgestaltung sowie<br />

in der technischen und kaufmännischen<br />

Abwicklung dieser in vieler Hinsicht anspruchsvollen<br />

Aufträge. Zu den Risiken zählen<br />

insbesondere unzureichende Leistungen<br />

bei unseren Konsortialpartnern<br />

und Subunternehmern sowie technische<br />

Schwierigkeiten während der Abwicklung<br />

und der Inbetriebnahme der Anlagen. Jeder<br />

dieser Faktoren kann zu Zeitverzögerungen<br />

und negativen Konsequenzen auf der Kostenseite<br />

führen.<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> begegnet diesen Gefahren<br />

mit einer Reihe von Maßnahmen. Im Bereich<br />

Industrial Projects kommt beispielsweise<br />

ein spezielles Projektcontrolling zum<br />

Einsatz, das eine EDV-gestützte Überwachung<br />

der gesamten Projekt- und Auftragsabwicklung<br />

ermöglicht. Durch dieses System<br />

werden Risiken den verantwortlichen Entscheidungsträgern<br />

im Unternehmen frühzeitig<br />

transparent gemacht. So können entspre-<br />

chende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.<br />

Ergänzt wird dieses System durch regelmäßige<br />

Projektbesprechungen, in denen<br />

dem verantwortlichen Management frühzeitig<br />

mögliche Risiken in Angeboten vorgestellt<br />

werden und das weitere Vorgehen gemeinsam<br />

mit der Projektleitung festgelegt<br />

wird. Risiken begrenzen wir auch dadurch,<br />

dass wir unsere Subunternehmer regelmäßig<br />

strengen Qualitäts- und Bonitätsprüfungen<br />

unterziehen und nur mit ausgesuchten Partnern<br />

zusammenarbeiten, die über erprobte<br />

Verfahren und Technologien verfügen.<br />

Finanzen<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> erzielt über 84 % ihres<br />

Umsatzes im internationalen Geschäft und<br />

ist damit in einem nicht unerheblichen Maße<br />

Währungsrisiken ausgesetzt. Dies gilt insbesondere<br />

für den US-Dollar. Wir halten diese<br />

Risiken in einem kontrollierbaren<br />

Rahmen, indem wir die Entwicklung der<br />

weltweiten Devisenmärkte intensiv beobachten<br />

und gegebenenfalls Sicherungsgeschäfte<br />

tätigen.<br />

Oftmals ist mit der Realisierung von<br />

Geschäften eine Finanzierung durch MAN<br />

<strong>Ferrostaal</strong> verbunden. In diesem Zusammenhang<br />

sind wir Finanzierungsrisiken ausgesetzt.<br />

Wir begrenzen diese Risiken, indem<br />

wir umfangreiche Bonitätsprüfungen durchführen<br />

und eng mit namhaften Banken<br />

und Kreditversicherern kooperieren. Wir<br />

betreiben ein aktives Finanzmanagement,<br />

bei dem wir in einem eingeschränkten<br />

Umfang Forderungsverkäufe durchführen.<br />

Human Resources<br />

Für uns als ein Dienstleistungsunternehmen<br />

ist unser Geschäftserfolg eng mit der Kom-


Eine hohe<br />

Qualität ist die<br />

Voraussetzung<br />

für nachhaltigen<br />

Erfolg in<br />

unseren Märkten.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Als industrieller Dienstleister sind wir zu einem<br />

hohen Maße der Qualität unserer<br />

Dienstleistungen verpflichtet, um in unseren<br />

internationalen Märkten nachhaltig<br />

erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein.<br />

Die obersten Ziele unseres Qualitätsmanagementsystems<br />

sind transparente, sichere<br />

Geschäftsprozesse und ihre stringente<br />

Anwendung im operativen Tagesgeschäft.<br />

Damit unsere Kunden ein einwandfreies<br />

Produkt erhalten, muss die Qualität vom Lieferanten<br />

bis zur Endabnahme durchgängig<br />

gewährleistet sein. Um diesem Anspruch gerecht<br />

zu werden, sind unsere operativen Bereiche<br />

gemäß der Normenreihe DIN EN ISO<br />

9001:2000 zertifiziert.<br />

1<br />

2<br />

Bauinspektion einer petrochemischen Anlage<br />

Rohrbrücke der Methanolanlage M5000 in Trinidad<br />

1 2<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Streben nach Perfektion<br />

Alle Abläufe und Verfahren unseres Unternehmens<br />

unterliegen einem kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess. Durch regelmäßige<br />

Internal Audits und die Umsetzung<br />

darin aufgedeckter Verbesserungspotenziale<br />

erreichen wir, dass das Qualitätsniveau nicht<br />

nur gehalten, sondern stetig gesteigert wird.<br />

Im Fokus unserer Qualitätsmanagementaktivitäten<br />

stand im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

die verstärkte Einbindung unserer<br />

Auslandsorganisationen in die Prozessdarstellungen.<br />

In Vorbereitung der für 2006 anstehenden<br />

Rezertifizierung überarbeiten wir zurzeit<br />

das Qualitätsmanagementsystem für die<br />

Geschäftseinheit Projects & Contracting.<br />

Die Integration existierender Anweisungen<br />

und Vorschriften in neu entwickelte elektronische<br />

Workflows, die Teil unseres Risikomanagements<br />

sind, bilden dabei einen<br />

Schwerpunkt unserer Arbeit. Gleichzeitig<br />

nutzen wir das kommende Geschäftsjahr,<br />

um das gruppenweit gültige Qualitätsmanagementhandbuch<br />

weiterzuentwickeln.<br />

39


40<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

ist der<br />

Projektentwickler<br />

der<br />

MAN Gruppe.<br />

Strategie und Ausblick<br />

Erfolgreich durch eine klare Strategie<br />

Unser oberstes Ziel ist es, Mehrwert für die<br />

Aktionäre der MAN AG zu schaffen. Dies erreichen<br />

wir durch eine Strategie, die auf profitables<br />

Wachstum und auf die Steigerung <strong>des</strong><br />

Unternehmenswerts ausgerichtet ist. Dabei<br />

folgen wir drei Grundprinzipien:<br />

1. Wir konzentrieren uns auf unsere<br />

Kernkompetenzen.<br />

2. Wir bauen unsere Geschäftsaktivitäten<br />

zielgerichtet aus.<br />

3. Wir nutzen unsere Internationalität als<br />

Differenzierungsmerkmal.<br />

Konzentration auf Kernkompetenzen<br />

Wir konzentrieren unsere Kräfte auf das, was<br />

wir am besten können. Im Projektgeschäft<br />

agieren wir als Denkfabrik und differen-zieren<br />

uns im Markt durch innovative Projektentwicklung,<br />

komplexe Finanzierungslösungen<br />

und ein erfolgreiches Projekt-<br />

und Risikomanagement. Im Service- und Logistikgeschäft<br />

erbringen wir mit unseren<br />

Dienstleistungen einen wichtigen Beitrag für<br />

die Wertschöpfungsketten unserer Kunden.<br />

Die Organisation von Logistikketten, die Systemintegration,<br />

das Denken in Prozessen<br />

und die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen<br />

anzubieten, sind hier unsere Kernkompetenzen.<br />

Als Folge dieser Fokussierung auf<br />

unser Kerngeschäft trennen wir uns von<br />

Geschäftsaktivitäten, die nicht in unser<br />

Kompetenzprofil passen und die nur über eine<br />

begrenzte Wertschöpfung verfügen. Insbesondere<br />

kostenintensive Engineering- und<br />

Montageleistungen geben wir konsequent an<br />

dafür spezialisierte Unternehmen ab.<br />

Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten<br />

Innerhalb der MAN Gruppe ist die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

seit vielen Jahren eine bedeutende<br />

Quelle für Liquidität und ein zuverlässiger<br />

Lieferant hoher Kapitalrenditen. Diese Position<br />

wollen wir weiter stärken und durch<br />

den Ausbau profitabler und zukunftsfähiger<br />

Geschäftsaktivitäten unseren langfristigen<br />

Erfolg sichern.<br />

Im Projektgeschäft werden wir unsere Projektmanagement-<br />

und Projektentwicklungsaktivitäten<br />

erweitern. Bewährte Geschäftsmodelle,<br />

wie diejenigen, die wir seit Jahren<br />

bei unseren Methanol- und Ammoniakanlagen<br />

in Trinidad und jetzt auch in Oman anwenden,<br />

werden wir auf weitere Länder und<br />

zusätzliche Bereiche übertragen. Gleichzeitig<br />

werden wir verstärkt in neue Marktsegmente<br />

mit hohen Wert- und Wachstumspotenzialen<br />

vordringen. Dazu zählen wir unter anderem<br />

Zellstoff und erneuerbare Energien. In beiden<br />

Bereichen werden wir unsere Kompetenzen<br />

durch gezielte Akquisitionen und strategische<br />

Kooperationen erweitern.<br />

Im Service- und Logistikgeschäft sehen wir<br />

aufgrund unserer globalen Aufstellung gute<br />

Entwicklungschancen. Wir werden unsere<br />

Marktpositionen ausbauen, indem wir die<br />

Zusammenarbeit mit strategischen Partnern,<br />

insbesondere mit asiatischen und osteuropäischen<br />

Unternehmen, intensivieren und<br />

in neue Marktsegmente vordringen. Gleichzeitig<br />

stellen wir unsere Ertragsbasis auf ein<br />

breiteres Fundament, indem wir unser Portfolio<br />

systematisch durch komplementäre<br />

Produkte und Dienstleistungen ergänzen.<br />

Zudem werden wir noch stärker als bisher<br />

das Ersatzteil- und Servicegeschäft betreiben.<br />

Internationalität als Differenzierungsmerkmal<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist ein internationales<br />

Unternehmen mit deutschen Wurzeln. Unsere<br />

globale Aufstellung und unser lokales<br />

Know-how in über 60 Ländern sind die Basis<br />

für unseren langjährigen Erfolg. Mit fast 2<br />

000 fest angestellten Mitarbeitern im Ausland<br />

– über 40 % unserer Beschäftigten – sind


Die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

ist der<br />

internationalste<br />

Teilkonzern<br />

der MAN<br />

Gruppe.<br />

wir zuverlässiger Partner für unsere Kunden<br />

und der internationalste Teilkon-zern der<br />

MAN AG. Diese breite Aufstellung schützt<br />

uns vor lokalen Konjunkturschwankungen<br />

und bietet uns die Möglichkeit, weltweit intelligente<br />

Dienstleistungen aus einer Hand<br />

anzubieten. Dabei profitieren unsere Kunden<br />

von unserem differenzierten Geschäftsportfolio<br />

und von den Synergien, die wir in<br />

der Zusammenarbeit mit den anderen Teilkonzernen<br />

der MAN Gruppe schaffen.<br />

Wir gewinnen Wettbewerbsvorteile, indem<br />

wir den länderübergreifenden Informationsund<br />

Wissensaustausch zwischen unseren Geschäftsbereichen<br />

und Lan<strong>des</strong>vertretungen<br />

systematisch fördern. Gleichzeitig nutzen<br />

wir unser internationales Netzwerk und unsere<br />

ausgeprägten Länderkenntnisse,<br />

um als Serviceplattform die Internationalisierung<br />

der MAN Gruppe zu unterstützen.<br />

Die intensive Kooperation zwischen<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> und MAN Nutzfahrzeuge in<br />

Lateinamerika ist ein gutes Beispiel dafür,<br />

wie wir die Internationalisierung unserer<br />

Schwestergesellschaften fördern und den<br />

Eintritt in neue Märkte vorantreiben können.<br />

Innerhalb kürzester Zeit ist es uns dank<br />

unserer gemeinsamen Anstrengungen gelungen,<br />

den mexikanischen Markt für Reisebusse<br />

zu erschließen. Deshalb arbeiten wir<br />

bereits an Folgeprojekten in weiteren<br />

Regionen der Welt.<br />

Positive Erwartungen für 2006<br />

Für das laufende Jahr gehen wir von einer<br />

Fortsetzung <strong>des</strong> weltweiten wirtschaftlichen<br />

Aufschwungs aus und erwarten eine kontinuierlich<br />

hohe Nachfrage nach Investitionsgütern<br />

in unseren lateinamerikanischen,<br />

asiatischen und osteuropäischen Kernmärkten.<br />

Angesichts der anhaltend hohen<br />

Öl- und Gaspreise rechnen wir mit einer<br />

weiterhin hohen Bereitschaft unserer Partner,<br />

in Infrastrukturvorhaben und industrielle<br />

Großanlagen zu investieren.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNLAGEBERICHT<br />

Vor dem Hintergrund dieses positiven<br />

Trends sind wir zuversichtlich, unsere<br />

erfolgreiche Geschäftsentwicklung auch<br />

im laufenden Jahr fortsetzen zu können.<br />

Für 2006 haben wir uns anspruchsvolle<br />

Ziele gesetzt. Wir wollen unser operatives Ergebnis<br />

deutlich steigern und unsere Renditekennzahlen<br />

erneut verbessern.<br />

Um diesem Anspruch gerecht zu werden,<br />

müssen sich alle Geschäftsbereiche in ihren<br />

Segmenten so positionieren, dass sie in der<br />

Lage sind, ihre Wertbeiträge kontinuierlich<br />

zu steigern und die vorgegebenen Renditeziele<br />

zu erreichen. Den 2004 eingeschlagenen<br />

Kurs, uns konsequent von Aktivitäten<br />

zu trennen, die nicht nachhaltig profitabel<br />

arbeiten, werden wir fortsetzen. Gleichzeitig<br />

werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen,<br />

indem wir unsere internen Prozesse<br />

weiter verbessern und die Allokation finanzieller<br />

Mittel noch stärker an Marktpotenzialen<br />

ausrichten.<br />

Auftragseingang und Umsatz werden 2006<br />

deutlich geringer ausfallen als im vergangenen<br />

Geschäftsjahr. Dieser Rückgang resultiert<br />

insbesondere aus unseren logistischen<br />

Dienstleistungsaktivitäten, bei denen wir<br />

durch eine Modifizierung <strong>des</strong><br />

Geschäftsmodells zunehmend nur noch<br />

die von MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachte Wertschöpfung<br />

und nicht mehr in vollem Umfang<br />

die Umsätze der dabei bewegten Waren<br />

abbilden. Mittelfristig werden wir einen<br />

Großteil dieses Rückgangs kompensieren, indem<br />

wir unser Anlagengeschäft und unsere<br />

Serviceaktivitäten zielgerichtet<br />

ausweiten.<br />

41


42 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />

Export eines<br />

Erfolgsmodells<br />

Rohstoffe nicht verbrennen, sondern sie in Gewinn verwandeln<br />

– das ist das Modell, nach dem die MAN <strong>Ferrostaal</strong> gemeinsam<br />

mit ihren Kunden in Trinidad vorgeht: Erdgas wird<br />

nicht mehr abgefackelt, sondern aufgefangen und in petrochemischen<br />

Anlagen in Methanol und Ammoniak umgewandelt.<br />

Methanol ist einer der wichtigsten Ausgangsstoffe für die<br />

Weiterverarbeitung in der chemischen Industrie – Grundlage<br />

für Kunststoffe, Farbstoffe, Frostschutzmittel, Biodiesel und<br />

viele weitere Stoffe. Ammoniak ist die wichtigste Grundlage<br />

für die Produktion von Düngemitteln.<br />

Seit 15 Jahren baut und betreibt die MAN <strong>Ferrostaal</strong> zusammen<br />

mit ihren Kunden Methanol- und Ammoniakanlagen in Trinidad<br />

– mit großem Erfolg: Inzwischen stehen fünf<br />

Methanol- und zwei Ammoniakanlagen in Trinidad und die<br />

Gesamtinvestition der MAN <strong>Ferrostaal</strong> und ihrer Partnern<br />

beträgt insgesamt knapp 2 Mrd US-Dollar.<br />

Der Einstieg in ein solches Geschäft ist gleichwohl schwierig<br />

und setzt eine Kombination von Qualifikationen voraus, die<br />

nicht viele Anlagenbauer mitbringen. Gefragt sind Generalunternehmer,<br />

die die Fähigkeit haben, Projekte zu entwickeln<br />

und zu managen, die gleichzeitig auf der Basis eines soliden<br />

Risikomanagements in der Lage sind, innovative Finanzierungslösungen<br />

zu gestalten, und die in der Anwendung dieser<br />

Leistungen erfahren sind.


MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist Generalunternehmer für den Bau von Methanol- und Ammoniakanlagen.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />

43


44 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />

Financial Engineering<br />

Initiator der ersten privaten Methanolanlage in Trinidad war<br />

Lawrence Duprey, Inhaber von CLICO (Colonial Life Insurance<br />

Company), <strong>des</strong> größten Versicherungskonzerns der Karibik, der<br />

zusammen mit dem deutschen Montageunternehmen Proman<br />

eine solche Anlage errichten wollte. Duprey suchte einen<br />

weiteren Partner, einen Generalunternehmer mit solider<br />

Erfahrung vor allem bei der Finanzierung von Industrieprojekten<br />

in Entwicklungsländern. Ein Gebiet, auf dem<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> seit vielen Jahren erfolgreich ist.<br />

Nachdem den Kreditgebern<br />

keinerlei materielle Sicherheiten<br />

angeboten werden<br />

konnte, musste MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

ein für diese Branche<br />

sehr spezifisches Finanzierungsmodell<br />

entwickeln.<br />

Dies umzusetzen war nur<br />

mit Partnern möglich, die die<br />

Gewinnchancen <strong>des</strong> Projekts<br />

erkannten, die bereit waren,<br />

ein Risiko einzugehen, und zu denen ein soli<strong>des</strong><br />

Vertrauensverhältnis bestand – schließlich stützte sich die<br />

Finanzierung weitestgehend auf erst noch zu schaffende<br />

Vermögenswerte und einen künftig zu erwartenden Cashflow<br />

aus dem Betrieb der Anlage.<br />

Die Grundlagen in Trinidad stimmten: ein niedriger Erdgaspreis,<br />

eine geographisch günstige Lage zur Methanolversorgung<br />

der großen Märkte Europa und USA, niedrige Steuern,<br />

nicht existierende Zollbarrieren sowie qualifizierte Arbeitskräfte<br />

vor Ort. So konnten wir die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) und Hermes als Kreditversicherer, wie in vielen vorangegangenen<br />

Projekten, als Partner gewinnen. Seit 1993 läuft<br />

die erste Methanolanlage, und zwar mit Gewinn. Nach dem<br />

Bau zweier weiterer Methanolanlagen wurde im Jahr 2000 mit<br />

den Planungen für die weltgrößte Methanolanlage M5000 begonnen.<br />

Heute ist die Methanol Holdings (Trinidad) Limited<br />

mit einem Weltmarktanteil von rund 20 % einer der größten<br />

Methanolproduzenten der Welt.<br />

„Der Einstieg ins Methanolgeschäft<br />

setzt eine Kombination<br />

von Qualifikationen<br />

voraus, die nicht viele Anlagenbauer<br />

mitbringen.“<br />

Transfer<br />

In der arabischen Welt ist man auf den Erfolg in Trinidad<br />

aufmerksam geworden. Günstige Voraussetzungen, um<br />

das Trinidad-Modell zu wiederholen, bietet auch Oman:<br />

Ein gutes Investitionsklima, eine hervorragende Infrastruktur<br />

und Erdgas. Einen starken lokalen Partner mit hohem Interesse<br />

an Investitionen in die Petrochemie gibt es im Sultanat ebenfalls.<br />

Im April war Baubeginn für eine 400-Mio-US-Dollar-<br />

Methanolanlage im Industriegebiet Sohar, 250 Kilometer nordwestlich<br />

der Hauptstadt Muscat.<br />

Vorteilhaft bei dem Projekt<br />

ist, dass sich die Partner aus<br />

Trinidad auch in Oman beteiligen:<br />

Nach den guten Erfahrungen<br />

in der Karibik haben<br />

sie ein großes Interesse, ihr<br />

Geschäft auf eine breitere internationale<br />

Basis zu stellen.<br />

Hinter der Projektgesellschaft<br />

Oman Methanol Company<br />

stehen drei starke Partner:<br />

die Methanol Holdings (Trinidad) Limited, die omanische OM-<br />

ZEST-Gruppe und die MAN <strong>Ferrostaal</strong>. Wie die Anlagen<br />

in Trinidad wird auch dieses Projekt weitestgehend durch HER-<br />

MES-gedeckte KfW-Kredite finanziert.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist als Contractor für die Ingenieurleistungen<br />

und für die lan<strong>des</strong>fremden Lieferungen von Ausrüstungen<br />

und Material verantwortlich. Der Onshoreanteil, im Wesentlichen<br />

die lokalen Bau- und Montageleistungen, wird von<br />

dem omanischen Unternehmen Oman Proman Contracting &<br />

Trading LLC übernommen. Zielmarkt <strong>des</strong> Methanols aus der<br />

MO3000-Anlage wird die chemische Industrie in Europa und<br />

Asien sein.<br />

Hohes Marktpotenzial<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat die Projektentwicklung auf Basis <strong>des</strong> Rohstoff-<br />

und Energieträgers Erdgas konsequent ausgebaut und<br />

sieht in einer Reihe von Ländern Chancen für den Bau weiterer<br />

petrochemischer Anlagen. Dazu erweitern wir auch die Palette<br />

auf weitere Technologien und Produkte. Nicht zuletzt verfügt<br />

das Produkt Methanol über ein hohes Marktpotenzial als<br />

Treibstoff für Kraftwerke und Fahrzeuge.


1 2 3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Konverter der Methanolanlage M5000<br />

Heizkessel der Methanolanlage M5000<br />

Reformer der M5000-Anlage<br />

4 5<br />

Intelligente Projektentwicklung<br />

Von der Idee zur Realisierung<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> entwickelt profitable Geschäftsideen<br />

und übernimmt die Führung der gesamten<br />

Projektentwicklung. Der Kunde und die Partner<br />

sind von Beginn an der Planung und Erstellung<br />

beteiligt – aus der engen Zusammenarbeit resultieren<br />

individuelle, erfolgreiche Konzepte.<br />

Zuverlässige Partnerschaften<br />

Die Kunden und Partner sind Teil <strong>des</strong> Teams.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> führt kompetente Partner aus<br />

Technologie, Engineering, Montage und Finanzierung<br />

zusammen und koordiniert die Abwicklung.<br />

Dabei steht unser Unternehmen für den<br />

höchsten Qualitätsstandard.<br />

4<br />

5<br />

Ingenieurin aus Trinidad während der Bauphase<br />

Der Bau der M5000 wurde mit Fachkräften aus<br />

Trinidad durchgeführt.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />

Financial Engineering<br />

Für je<strong>des</strong> neue Projekt wird frühzeitig ein maßgeschneidertes Finanzkonzept<br />

erstellt, das durch Risikominimierung, Transparenz und Effektivität<br />

eine Optimierung der Abläufe erlaubt.<br />

Eigenbeteiligungen<br />

Mit ihren Kunden gründet die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Projektgesellschaften in<br />

den jeweiligen Ländern und investiert in die gemeinsamen Projekte.<br />

Damit ist die Einbeziehung der MAN <strong>Ferrostaal</strong> in alle Entscheidungen<br />

sichergestellt.<br />

Vermarktung der Projekte<br />

Als Projektentwickler ist MAN <strong>Ferrostaal</strong> für die Organisation <strong>des</strong><br />

Betriebes der Anlagen und der Vermarktung der Produkte mit verantwortlich.<br />

45


46 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />

Zeittafel der Methanol- und Ammoniakanlagen:<br />

1990 Baubeginn der ersten Methanolanlage für die<br />

Caribbean Methanol Company (CMC)<br />

1993 Inbetriebnahme der CMC-Anlage mit über 500 000<br />

Jahrestonnen Kapazität und Beginn der Erweiterung<br />

der bestehenden Methanolanlage der Trinidad &<br />

Tobago Methanol Company (TTMC)<br />

1996 Inbetriebnahme der neuen TTMC-Anlage mit über<br />

550 000 Jahrestonnen Kapazität und Baubeginn<br />

einer Methanolanlage für die Methanol IV Company<br />

(MIV)<br />

1998 Inbetriebnahme der MIV-Anlage nach nur 20 Monaten<br />

Bauzeit<br />

2000 Baubeginn der Ammoniakanlage für die Caribbean<br />

Nitrogen Company (CNC)<br />

2002 Inbetriebnahme der CNC-Anlage mit über 640 000<br />

Jahrestonnen Kapazität und Baubeginn einer<br />

Ammoniakanlage für Nitrogen (2000) Unlimited<br />

(N2000)<br />

2003 Merger der Methanolgesellschaften CMC, TTMC und<br />

MIV in die Methanol Holdings (Trinidad) Limited<br />

(MHTL) und Baubeginn der Methanolanlage M5000<br />

2004 Inbetriebnahme N2000<br />

2005 Inbetriebnahme der Methanolanlage M5000 für MHTL<br />

mit über 1,9 Millionen Jahrestonnen Kapazität<br />

2005 Baubeginn der Methanolanlage MO3000 für die<br />

Oman Methanol Company LLC (OMC) am Persischen<br />

Golf mit über 1 Million Jahrestonnen Kapazität.<br />

Geplante Fertigstellung: 2007


Heute ist die Methanol<br />

Holdings Trinidad einer<br />

der größten Methanol-<br />

Produzenten der Welt.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

EXPORT EINES ERFOLGSMODELLS<br />

„The Winning Team“<br />

Mit Inbetriebnahme der M5000-Anlage avancierte<br />

die Methanol Holdings (Trinidad) Limited (MHTL) zu einem<br />

der größten Produzenten von Methanol weltweit. Das Unternehmen<br />

hält einen Marktanteil von rund 20 % <strong>des</strong><br />

weltweiten Methanolhandels. Lawrence Duprey, Chairman<br />

der MHTL, verlieh seiner Begeisterung bei der Inbetriebnahme<br />

der Methanolanlage M5000 im Oktober 2005 in<br />

Point Lisas Ausdruck:<br />

„Die M5000-Anlage war von Anfang an eine Herausforderung<br />

wegen ihrer Größe und ihres Projektumfangs. Aufgrund<br />

der Erfolgsgeschichte <strong>des</strong> „Winning Team“, das alle<br />

unsere vorherigen Methanolanlagen entwickelt und gebaut<br />

hat, fiel MHTL der Entschluss leicht, auch dieses Projekt<br />

zu realisieren. Wir haben immer darauf Wert gelegt,<br />

dass das, was in Trinidad getan werden kann, auch hier gemacht<br />

wird. Während der Montage haben wir 2 500 Menschen<br />

auf der Baustelle beschäftigt. Wir wollen die Unterstützung und Kooperation der Regierung<br />

von Trinidad anerkennen: Es ist kein Zufall, dass sich die zwei größten Methanolanlagen<br />

der Welt hier im Lande befinden. Wir als MHTL werden unseren Optimismus und unsere Zuversicht<br />

für dieses Land beibehalten. Auch alle unsere Aktionäre haben sich entschlossen,<br />

den größten Anteil ihrer Dividende wieder in dieses Land zu investieren!“<br />

47


48 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

Neue Märkte<br />

erschließen<br />

Gegengeschäfte<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist seit Jahren international tätig. Fast<br />

85 % der Umsatzerlöse wurden 2005 außerhalb von<br />

Deutschland erwirtschaftet. In vielen Ländern sind bei<br />

Exporten Kompensationsgeschäfte üblich. Gegengeschäfte<br />

sind darauf ausgerichtet, dem einkaufenden Staat bzw.<br />

<strong>des</strong>sen Volkswirtschaft Vorteile zu bringen. Was als vorteilhaft<br />

eingestuft wird, ist von Land zu Land und von Auftrag<br />

zu Auftrag unterschiedlich. MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist es in vielen<br />

Fällen gelungen, Gegengeschäfte zum Wohle der Bevölkerung<br />

und der Industrie <strong>des</strong> Partnerlan<strong>des</strong> zu realisieren.<br />

Nicht selten halfen unsere Aktivitäten sogar dabei, neue<br />

Märkte zu erschließen – für den Auftraggeber und auch für<br />

uns.


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

49


50<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

Ein gängiges Modell – in der Öffentlichkeit wenig bekannt.<br />

Seriösen Erhebungen zufolge werden heute ca. 20 % <strong>des</strong><br />

Welthandels vor dem Hintergrund von Gegengeschäften abgewickelt,<br />

Tendenz steigend. So haben nun mehr 100 Staaten<br />

Gegengeschäftsverpflichtungen in den Grundlagen ihrer Beschaffungsprogramme<br />

verankert. Waren es zunächst überwiegend<br />

Rüstungsinvestitionen, die Forderungen nach Gegengeschäften<br />

mit sich führten, so sind es heute verstärkt<br />

zivile Projekte wie die Lieferung von Flugzeugen, die Errichtung<br />

von Hafenanlagen oder andere Infrastrukturinvestitionen.<br />

Kompensationsgeschäfte erlauben es Staaten, solche Investitionen<br />

zu tätigen, ohne allzu große kommerzielle oder politische<br />

Risiken einzugehen. Ein klassischer Ablauf solcher Gegengeschäfte<br />

ist, dass das Partnerland im Rahmen eines<br />

bestimmten Auftrags, etwa dem Aufbau eines Kraftwerks,<br />

Waren importiert und im Gegenzug nach Wegen sucht, Waren<br />

mit einem ebenso hohen Wert zu exportieren.<br />

Ein Ziel, viele Möglichkeiten<br />

Während sich Gegengeschäfte von ihrer Zielausrichtung in<br />

der Regel sehr ähnlich sind, können sie in der Abwicklung<br />

sehr unterschiedliche Formen annehmen. In finanzieller und<br />

zeitlicher Abhängigkeit von einem Liefergeschäft bietet der<br />

Auftragnehmer zusätzliche Leistungen an, die als Gegengeschäft<br />

in einem reglementierten Rahmen abgewickelt werden.<br />

Eine häufig genutzte Anforderung der auftraggebenden Staaten<br />

besteht darin, den Auftragnehmer zu verpflichten, sein<br />

Projekt mit „local content“ abzuwickeln, also Teile <strong>des</strong> eigenen<br />

Auftrags an Unternehmen <strong>des</strong> Partnerlan<strong>des</strong> weiterzuvergeben.<br />

Diese Form wird in der Regel aus beschäfti-gungspolitischen<br />

Erwägungen gewählt. Im Falle von<br />

High-Tech-Projekten ist mit dem Gegengeschäft häufig auch<br />

ein Technologietransfer verbunden, der dem auftraggebenden<br />

Land langfristig den Aufbau einer eigenen Industrie in<br />

dem entsprechenden Sektor erlaubt.<br />

Zunehmend komplex und produktfremd<br />

Klassische Formen von Gegengeschäften wie Bartergeschäfte<br />

(Tauschgeschäft) oder Buy-back-Vereinbarungen weichen<br />

heute zunehmend komplexen Geschäftsmodellen, wie z.B.<br />

PPP-Modellen (Public Private Partnership: private Unternehmen<br />

beteiligen sich an staatlichen Aufgaben). Hierbei<br />

übernimmt der Auftragnehmer die Rolle <strong>des</strong> privaten<br />

Partners eines öffentlichen Projektes. Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

dieser Art stellen für Unternehmen, die ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen im Ausland verkaufen,<br />

zunehmend eine Herausforderung dar, weil sie ihnen ein hohes<br />

Maß an Flexibilität, Kreativität und zum Teil auch an<br />

finanzieller Leistungsstärke abverlangen. Nicht selten gehen<br />

damit auch Investitionen einher, die der Auftragnehmer<br />

erbringen muss.<br />

Gegengeschäfte können auch in vollkommen produktfremden<br />

Bereichen stattfinden. Im Gegenzug zu den Industrieprodukten<br />

oder -dienstleistungen, die die Partnerländer<br />

dann importieren, erhalten sie Unterstützung bei der Vermarktung<br />

ihrer eigenen Produkte. Das Gegengeschäft kann<br />

in diesem Fall dazu beitragen, den Unternehmen <strong>des</strong> Partnerlan<strong>des</strong><br />

neue Märkte zu erschließen. Es stellt so eine<br />

substantielle Unterstützung der Industrie im Auftraggeberland<br />

dar.<br />

Eine Kernkompetenz der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Viele Projekte der MAN <strong>Ferrostaal</strong> waren und sind mit Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

verbunden. Deshalb stellt deren<br />

Abwicklung eine Kernkompetenz unseres Unternehmens<br />

dar. Besonders vorteilhaft ist dabei die breite Aufstellung der<br />

MAN Gruppe, die uns in die Lage versetzt, die Produkte und


Gegengeschäft mit der südafrikanischen Regierung: MAN <strong>Ferrostaal</strong> unterstützt als Investitionspartner die lokale Teeindustrie.<br />

Leistungen <strong>des</strong> Konzerns auch in diesem<br />

Zusammenhang zielgerichtet einzusetzen, etwa durch die<br />

Lieferung von Bussen oder Lastkraftwagen.<br />

Eine herausragende Rolle spielt MAN <strong>Ferrostaal</strong> seit vielen<br />

Jahren für die deutsche Werftindustrie, die als Partner ausländischer<br />

staatlicher Stellen sehr häufig Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

übernehmen muss. Auf der Grundlage gemeinsam<br />

entwickelter Gegengeschäftsprogramme haben<br />

wir jeweils Einzelmaßnahmen entwickelt und abgearbeitet,<br />

deren Ziele stets dem Wohl der Volkswirtschaft <strong>des</strong> Bestellerlan<strong>des</strong><br />

dienen – sei es durch Know-how-Transfer, durch Zu-<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

gang zu Schlüsseltechnologien, durch Sicherung und Neuschaffung<br />

von Arbeitsplätzen oder andere Vorteile. Über<br />

die Jahre haben wir uns so in vielen Ländern zu einem kompetenten<br />

Gegengeschäftspartner entwickelt, der sich durch<br />

ein hohes Maß an Zuverlässigkeit in der Erfüllung dieser<br />

Verpflichtungen einen guten Ruf erworben hat. Umgekehrt<br />

profitieren wir selbst von unseren Offset-Aktivitäten, weil<br />

wir auf diese Weise in vielen Ländern dauerhafte Partnerschaften<br />

entwickelt, uns jeweils eine große Lan<strong>des</strong>kenntnis<br />

angeeignet sowie eine große Nähe zu unseren Kunden gefunden<br />

haben.<br />

51


52 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

Aktuelle Beispiele für Gegengeschäfte<br />

Atlantis Training-Center<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> investierte in den Aufbau eines Ausbildungszentrums<br />

in Südafrika im Zuge eines Gegengeschäftes mit<br />

der südafrikanischen Regierung. Jugendliche aus der strukturschwachen<br />

Region Atlantis sollen dort ausgebildet werden,<br />

um eine bessere berufliche Perspektive zu erhalten. Die<br />

umliegende Industrie nutzt das Training-Center für Fortbildungsseminare.<br />

Neben Ausbildungen in Informationstechnologie,<br />

Verwaltung und Buchhaltung werden Lerninhalte<br />

aus den handwerklichen Bereichen Nähen, Elektrik, Mechanik,<br />

Holzverarbeitung und Schweißen vermittelt.<br />

Call-Center<br />

Als Investitionspartner war MAN <strong>Ferrostaal</strong> am Aufbau<br />

von Call-Center-Aktivitäten in Südafrika maßgebend beteiligt.<br />

Südafrika wird für ausländische Unternehmen immer<br />

attraktiver: die gleiche Zeitzone wie in Mitteleuropa, sehr gute<br />

Englischkenntnisse und eine offene Mentalität macht Südafrika<br />

als Standort für Call-Center interessant. Durch dieses<br />

Gegengeschäft wurden über 1 000 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Teeplantage<br />

Im Rahmen einer Offset-Vereinbarung mit der südafrika-nischen<br />

Regierung unterstützt MAN <strong>Ferrostaal</strong> als Investitionspartner<br />

die lokale Teeindustrie. Vorrangiges Ziel<br />

ist dabei, tausende Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Experten,<br />

die für operative Tätigkeiten in den Bereichen Management,<br />

Betrieb und Marketing zuständig sind, unterstützen<br />

das Projekt. Mittelfristig ist die Kapitaleinbindung eines<br />

internationalen Partners geplant.<br />

PET-Recycling-Anlage in Johannesburg<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> finanziert den Neubau einer Recycling-Anlage<br />

zur Herstellung von Kunststoffgranulat aus gebrauchten<br />

PET-Behältnissen. Aus humanitärer und ökologischer Sicht<br />

kommt dem Projekt große Bedeutung zu, weil an der organisierten<br />

Sammlung der Wertstoffe im Stadtgebiet<br />

von Johannesburg überwiegend ungelernte Arbeitskräfte,<br />

d. h. finanziell bedürftige Personen beteiligt werden.


Modernisierung<br />

der<br />

Hellenic Shipyards<br />

Bei der Umsetzung<br />

der<br />

Gegengeschäftsvereinbarungen<br />

mit unserem<br />

Partnerland Griechenland baute MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Werft<br />

von Hellenic Shipyards aus, um am Standort Skaramanga die<br />

Voraussetzung für die U-Bootfertigung<br />

vor Ort zu schaffen.<br />

Schwerlasttransporter<br />

für Hellenic Shipyards<br />

Im Rahmen der Modernisierung der Hellenic-Werft entwickelte<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> gemeinsam mit einer süddeutschen<br />

Firma einen 29-achsigen Schwertransporter speziell zur<br />

Beförderung von U-Booten. Mit einer Nutzlast von 2 000<br />

Tonnen und der Möglichkeit zur Normal-, Quer-, Diagonalund<br />

Kreisfahrt ergänzt das Fahrzeug die Produktivität der<br />

Werft mit ihren beschränkten Platzverhältnissen optimal.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

Chassis für portugiesischen Bushersteller<br />

Im Rahmen der Gegengeschäftsverträge mit der portugie-sischen<br />

Regierung vermittelte MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Übertragung<br />

einer Lizenz von MAN Nutzfahrzeuge AG an den lokalen<br />

Bushersteller Caetano zur Nutzung von MAN-Chassis. Das<br />

neue Chassis trägt zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung<br />

bei, durch die das Unternehmen seine Wettbewerbsposition<br />

ausbauen konnte.<br />

Sanierung einer portugiesischen Werft<br />

Im Zuge der Umsetzung von Gegengeschäftsvereinbarungen<br />

mit der portugiesischen Regierung unterstützte MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

die größte Werft <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in wirtschaftlichen und administrativen<br />

Bereichen. Oberste Zielsetzung war es dabei,<br />

das Fortbestehen der Werft und der dortigen Arbeitsplätze<br />

zu sichern. Die von MAN <strong>Ferrostaal</strong> erbrachten Leistungen<br />

ermöglichten eine Erweiterung der Werft sowie die Steigerung<br />

ihrer Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

53


54 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

Klarer Wettbewerbsvorteil<br />

Seit vielen Jahren sind Gegengeschäfte und die Übernahme<br />

von Offset-Verpflichtungen integraler Bestandteil der MAN-<br />

<strong>Ferrostaal</strong>-Aktivitäten. Das Unternehmen hat sich in dieser<br />

Zeit bei allen beteiligten Partnern einen hervorragenden Ruf<br />

erarbeitet, weil es gelungen ist, die Verpflichtungen zuverlässig<br />

und zeitgerecht zu erfüllen. Über die Jahre ist aus<br />

der Abarbeitung von Gegengeschäftsverpflichtungen eine<br />

Vielzahl erfolgreicher Partnerschaften gewachsen, die es nahe<br />

legen, aktiv zur Erschließung neuer Marktchancen genutzt<br />

zu werden. Horst Weretecki, bei MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

verantwortlich für Business Development, beschreibt einige<br />

Potenziale, die sich dabei ergeben.<br />

Gegengeschäfte stellen einen großen Teil <strong>des</strong> Welthandels<br />

dar und werden seit vielen Jahren abgewickelt, ohne dass<br />

man viel darüber erfährt. Warum ist das so?<br />

Weretecki: Warum und wie Gegengeschäfte zustande kommen,<br />

ist für weite Teile der Bevölkerung nicht interessant.<br />

Wichtig ist, dass sie zustande kommen. Nehmen Sie<br />

das Beispiel Teeindustrie in Südafrika: Durch die Sanierungsmaßnahme<br />

der Plantage, die wir im Rahmen einer Gegengeschäftsverpflichtung<br />

durchgeführt haben, werden etliche<br />

tausend Südafrikaner als Erntekräfte in Lohn und Brot kommen.<br />

Wie die Verträge gestaltet wurden, die dazu geführt haben,<br />

und was im Einzelnen<br />

unsere Leistung dabei war, ist für<br />

die Bevölkerung nicht wichtig. Relevant<br />

ist für die Leute dort,<br />

dass sie Arbeit finden.<br />

„Wir können der<br />

MAN Gruppe<br />

durch Offset neue<br />

Chancen eröffnen.“<br />

Für die südafrikanische Regierung<br />

stellt sich das ähnlich dar: Für sie<br />

zählt das Ergebnis, nämlich dass<br />

aufgrund staatlicher Aktivitäten – die Forderung an einen<br />

ausländischen Auftragnehmer, Gegengeschäfte darzustellen –<br />

Arbeitsplätze geschaffen wurden. Wo und wie uns das gelingt,<br />

ist nicht so entscheidend. Hängen bleibt aber: Wenn<br />

das MAN <strong>Ferrostaal</strong> in die Hände nimmt, dann wird das was.<br />

Und das wiederum nützt uns, denn mit einem verlässlichen<br />

Partner macht jeder gern Geschäfte.<br />

Wenn das Konzept für den auftraggebenden Staat so erfolgreich<br />

ist, warum werden Gegengeschäfte dieser Art dann<br />

nicht häufiger gemacht?<br />

Weretecki: Der Bedarf an Gegengeschäften besteht in vielen<br />

Ländern und sie werden immer häufiger gefordert. Noch<br />

vor 20 Jahren gab es nur zehn Länder mit formalisierten Gegengeschäftsrichtlinien;<br />

heute sind es ca. 100. Nicht alle<br />

Marktteilnehmer sind dagegen in der Lage, Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

zu übernehmen, zumal die Nichterfüllung<br />

in der Regel pönalisiert wird.<br />

Wenn die Pönale hoch genug angesetzt ist, kann das teuer<br />

werden …<br />

Weretecki: Jede Pönale mindert den Gewinn. Es gibt aber Fälle,<br />

in denen die Pönale auf nicht erfüllte Offset-Verpflichtungen<br />

bis zu 100 Prozent <strong>des</strong> Auftragswerts ausmacht.<br />

Das wirkt abschreckend.<br />

Weretecki: Wenn das für ein Unternehmen ein übergroßes Risiko<br />

darstellt, dann wird es ein solches Geschäft gar nicht<br />

erst angehen. Anders ist es, wenn man<br />

die notwendigen Verbindungen und Erfahrungen<br />

hat und sich sicher ist, dass<br />

man die Verpflichtungen auch erfüllen<br />

kann. Wir können Geschäfte annehmen,<br />

die andere wegen der damit verbun-denen<br />

Offset-Forderungen nicht übernehmen<br />

wollen. Für MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist das<br />

ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.<br />

Wenn MAN <strong>Ferrostaal</strong> so gute und langjährige Erfahrungen<br />

mit Gegengeschäften hat, würde es sich dann nicht lohnen,<br />

diese Erfahrungen auch anderen Unternehmen anzubieten?<br />

Weretecki: Das würde sich tatsächlich lohnen. Denn es gibt<br />

viele Unternehmen, von denen Gegengeschäfte gefordert<br />

werden, die aber nicht über das erforderliche Wissen und<br />

die Erfahrung verfügen, sie zu erfüllen. Dies dürfte auch einer<br />

der Gründe sein, warum es diverse institutiona-


lisierte Plattformen zum Thema Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

gibt. Bei solchen Institutionen tauschen sich Unternehmensvertreter<br />

zu diesem Thema aus. Dort wird mit solchen<br />

Verpflichtungen mitunter auch gehandelt –<br />

das hat fast schon Ähnlichkeiten mit einer Börse.<br />

„Wir wollen unser<br />

Know-how zukünftig<br />

aktiver vermarkten –<br />

intern wie extern.“<br />

Denken Sie daran, Ihre Gegengeschäftserfahrungen<br />

an so einer<br />

Börse anzubieten?<br />

Weretecki: Das ist durchaus denkbar.<br />

Im ersten Schritt wollen wir<br />

uns stärker als bisher innerhalb<br />

der MAN Gruppe anbieten. Wir können<br />

durch unsere traditionell stark<br />

internationale Ausrichtung und unsere langjährige<br />

Erfahrung in der Erfüllung von Gegengeschäften allen Teilkonzernen<br />

der MAN Gruppe neue Chancen eröffnen. Das wäre<br />

im Übrigen auch ein schönes Beispiel für gelebte Unternehmenskultur:<br />

Industrial Governance, das<br />

Führungskonzept der MAN Gruppe, beinhaltet unter anderem<br />

das Ziel, durch Festlegung gemeinsamer Methoden für<br />

die Gruppe ein höheres Wertschöpfungspozential zu erreichen.<br />

Wie kann so eine Zusammenarbeit mit anderen MAN-Teilkonzernen<br />

aussehen?<br />

Weretecki: Konkret kann dies dadurch geschehen, dass wir bei<br />

der Gestaltung eines Gegengeschäftsprogramms stärker als<br />

in der Vergangenheit auf das Produkt- und Leistungsspektrum<br />

der MAN Gruppe zurückgreifen. Es gibt beispielsweise<br />

keinen Grund, bei Infrastrukturvorhaben, die ein Staat im<br />

Gegengeschäftsforderungskatalog hat, nicht auch LKW, Dieselmotoren<br />

oder Turbomaschinen von MAN einzusetzen.<br />

Umgekehrt liegt es auch nahe, dass die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gegengeschäftsverpflichtungen<br />

übernimmt und abwickelt, die<br />

sich aus einem Nutzfahrzeuggeschäft ergeben.<br />

Diese Möglichkeit hat es in der Vergangenheit doch auch gegeben.<br />

Warum haben Sie das nicht schon früher getan?<br />

Weretecki: In der Vergangenheit wurden Gegengeschäfte häufig<br />

als notwendiges Übel empfunden, zum Teil auch in unserem<br />

eigenen Teilkonzern. Aber wir haben mittlerweile er-<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />

kannt, dass diese Haltung dem Potenzial nicht gerecht wird,<br />

das dieses Thema birgt. Deshalb hat bei uns ein Umdenkprozess<br />

stattgefunden. Bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> betrachten<br />

wir unsere Gegengeschäftskompetenz heute als Eintrittschance<br />

in Märkte, die uns ohne die Bereitschaft zu Gegengeschäften<br />

möglicherweise dauerhaft verwehrt<br />

blieben.<br />

Warum sollen wir auf diesem Weg nicht<br />

die Produkte unserer Schwesterkonzerne<br />

mitnehmen? Wir sind überzeugt, dass<br />

da große Potenziale liegen.<br />

Für Gegengeschäfte bringen wir eine gute<br />

Kombination von Leistungsmerkmalen<br />

mit: Projektentwicklungs-Know-how, gepaart mit langjährigen<br />

Verbindungen zu Politik, Administration und<br />

örtlicher Industrie. Das können unsere Schwesterkonzerne<br />

nutzen, das ist aber natürlich auch für konzernfremde Unternehmen<br />

interessant.<br />

Also doch an die Offset-Börse gehen mit Ihren Aktivitäten?<br />

Weretecki: Es wäre Verschwendung, wenn wir unsere Kompetenzen<br />

nicht in vollem Umfang nutzen würden. Wir wollen<br />

unser Know-how und unsere Erfahrungen zukünftig aktiver<br />

vermarkten als bisher, sowohl innerhalb der MAN Gruppe als<br />

auch extern. Wir befinden uns bereits in aussichtsreichen<br />

Gesprächen mit nationalen und internationalen Unternehmen<br />

mit dem Ziel, deren Gegengeschäftsverpflichtungen im<br />

Wege der Dienstleistung zu übernehmen und abzuarbeiten.<br />

55


56 MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

Ausgewählte Gesellschaften<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />

Stand 31.12.2005<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft, Essen - 3)<br />

Kapital- Gesamt- Umsatz Beschäftigte<br />

anteil vermögen am<br />

in % in Mio € in Mio € 31.12.2005<br />

1 789 1 483 726<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Power Industry GmbH, Essen 100 569 115 225<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industrieanlagen GmbH, Geisenheim 100 268 97 202<br />

DSD de Venezuela, C.A., Caracas, Venezuela 100 30 41 98<br />

DSD Construcciones y Montajes S.A. Santiago, Chile 100 48 39 113<br />

MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH, Leipzig - 1)<br />

98 85 369<br />

Intergrafica Print & Pack Pty. Ltd., Alexandria, Australien<br />

Graphic Systems Australasia Pty. Ltd.,<br />

100 12 35 56<br />

Silverwater, Australien 100 14 20 38<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Incorporated, Houston, USA *)<br />

- 2)<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industrie- und<br />

124 687 106<br />

System-Logistik GmbH, Essen *)<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Piping Supply GmbH, Essen,<br />

B.V., Hooge Zwaluwe, Niederlande, und<br />

100 108 123 1 061<br />

N.V., Antwerpen, Belgien 100 52 98 91<br />

1) Die Anteile werden von der MAN Aktiengesellschaft, München, gehalten.<br />

2) Die Anteile werden von der MAN Capital Corporation, New York, gehalten.<br />

3) Die Anteile werden unmittelbar und mittelbar zu 100 % von der<br />

MAN Aktiengesellschaft, München, gehalten.<br />

*) Gesamtvermögen, Umsatz und Beschäftigte einschließlich operativ geführter<br />

Tochtergesellschaften


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

57


Teilkonzernabschluss<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzernabschluss nach IFRS, Geschäftsjahr 2005


Index Teilkonzernabschluss<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

INHALT<br />

60 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Gewinn- und Verlustrechnung Geschäftsjahr 2005<br />

61 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Bilanz zum 31. Dezember 2005<br />

62 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Kapitalflussrechnung 2005<br />

63 MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern: Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals 2005<br />

64 Teilkonzernanhang<br />

64 Grundsätze der Rechnungslegung<br />

71 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

71 (01) Umsatz nach Regionen<br />

71 (02) Sonstige betriebliche Erträge<br />

72 (03) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

72 (04) Beteiligungsergebnis<br />

72 (05) Zinsergebnis<br />

73 (06) Steuern<br />

75 Sonstige Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

76 Erläuterungen zur Bilanz<br />

76 (07) Immaterielle Vermögenswerte<br />

77 (08) Sachanlagen<br />

78 (09) Beteiligungen<br />

78 (10) Vorräte<br />

79 (11) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

80 (12) Sonstige Vermögenswerte<br />

80 (13) Wertpapiere, Flüssige Mittel<br />

81 (14) Eigenkapital<br />

82 (15) Finanzverbindlichkeiten<br />

82 (16) Pensionen<br />

82 Pensionspläne und Kapitaldeckung<br />

83 Finanzierungsstatus<br />

84 Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen<br />

84 (17) Sonstige Rückstellungen<br />

85 (18) Sonstige Verbindlichkeiten<br />

85 Eventualverbindlichkeiten<br />

85 Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

86 (19) Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsstrategien<br />

88 Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />

88 Gesamtbezüge <strong>des</strong> <strong>Aufsichtsrates</strong> und <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

90 Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />

59


60<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ABSCHLUSS<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Geschäftsjahr 2005<br />

Mio € Anhang 2005 2004<br />

Umsatzerlöse (1) 2 789 3 185<br />

Umsatzkosten – 2 470 – 2 777<br />

Bruttoergebnis vom Umsatz 319 408<br />

Sonstige betriebliche Erträge (2) 149 93<br />

Vertriebskosten – 130 – 123<br />

Allgemeine Verwaltungskosten – 99 – 97<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (3) – 200 – 197<br />

Ergebnis von assoziierten Unternehmen (4) 46 –<br />

Sonstiges Beteiligungsergebnis (4) 5 – 12<br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern 90 72<br />

Zinsererträge (5) 23 19<br />

Zinsaufwendungen – 39 – 29<br />

Ergebnis vor Steuern 74 62<br />

Steuern (6) – 19 – 7<br />

Ergebnis nach Steuern 55 55<br />

davon Anteile Konzernfremder – 4 – 6<br />

Jahresüberschuss nach Anteilen Konzernfremder 51 49


MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Bilanz<br />

zum 31. Dezember 2005<br />

Aktiva<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ABSCHLUSS<br />

Mio € Anhang 31.12.2005 31.12.2004<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände (7) 2 3<br />

Sachanlagen (8) 149 116<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen (9) 146 –<br />

Sonstige Beteiligungen (9) 28 39<br />

Aktive latente Steuern (6) 95 91<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte (12) 43 81<br />

Langfristige Vermögenswerte 463 330<br />

Vorräte (10) 754 690<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (11) 477 518<br />

Forderungen aus laufenden Steuern 6 10<br />

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (12) 137 149<br />

Wertpapiere (13) 172 157<br />

Flüssige Mittel (13) 373 462<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 1 919 1 986<br />

2 382 2 316<br />

Passiva<br />

Mio € Anhang 31.12.2005 31.12.2004<br />

Gezeichnetes Kapital 70 70<br />

Kapitalrücklage 83 83<br />

Gewinnrücklagen 118 75<br />

Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten – 10<br />

Eigenkapital der Aktionäre der MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG 271 238<br />

Anteile Konzernfremder 64 69<br />

Eigenkapital (14) 335 307<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten (15) 13 2<br />

Pensionen (16) 30 232<br />

Passive latente Steuern (6) 51 60<br />

Sonstige langfristige Rückstellungen (17) 10 9<br />

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten (18) 1 –<br />

Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 105 303<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (15) 21 123<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 559 577<br />

Erhaltene Anzahlungen 892 675<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern 28 11<br />

Sonstige kurzfristige Rückstellungen (17) 327 212<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (18) 115 108<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 1 942 1 706<br />

2 382 2 316<br />

61


62<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ABSCHLUSS<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Kapitalflussrechnung 2005<br />

Mio € 2005 2004<br />

Flüssige Mittel zu Beginn <strong>des</strong> Geschäftsjahres 462 568<br />

Ergebnis vor Steuern 74 62<br />

Laufende Steuern – 33 – 23<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen 21 34<br />

Veränderung der Pensionsrückstellungen 2 – 1<br />

Nícht ausgeschüttetes Ergebnis von assoziierten Unternehmen – 46 –<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 35 – 3<br />

Cash earnings – 17 69<br />

Veränderung der Vorräte – 38 – 256<br />

Veränderung der erhaltenen Anzahlungen 205 114<br />

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 109 – 7<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 38 – 69<br />

Veränderung der Sonstigen Rückstellungen 113 95<br />

Veränderung der Sonstigen Vermögenswerte – 25 1<br />

Veränderung der Sonstigen Verbindlichkeiten<br />

Eliminierung Ergebnis aus Abgängen von Sachanlagen,<br />

– 3 – 21<br />

Immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen – 3 – 4<br />

Sonstige Veränderungen <strong>des</strong> Nettoumlaufvermögens 12 18<br />

Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 315 – 60<br />

Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte – 31 – 15<br />

Investitionen in Beteiligungen<br />

Erlöse aus Abgängen von Sachanlagen,<br />

– 2 – 21<br />

Immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen 8 22<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 25 – 14<br />

Kapitalrückzahlung – 16 –<br />

Ausschüttungen – 46 – 93<br />

Veräußerung (+) und Erwerb (-) von Wertpapieren <strong>des</strong> Umlaufvermögens – 14 10<br />

Tilgung und Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten – 108 49<br />

Sonderdotierung Pensionsfonds – 205 –<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 389 – 34<br />

Zahlungswirksame Veränderung der Flüssigen Mittel – 99 – 108<br />

Konsolidierungskreis bedingte Veränderung der Flüssigen Mittel 4 4<br />

Wechselkursbedingte Veränderung der Flüssigen Mittel 6 – 2<br />

Flüssige Mittel am Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres 373 462<br />

Zusammensetzung <strong>des</strong> Finanzsaldos am 31.12.<br />

Flüssige Mittel 373 462<br />

Wertpapiere 172 157<br />

Finanzverbindlichkeiten – 34 – 125<br />

511 494<br />

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit enthält die Zinseinnahmen in Höhe von 23 Mio €<br />

(Vorjahr: 19 Mio €), die Zinsausgaben in Höhe von 26 Mio € (Vorjahr: 16 Mio €) und die<br />

gezahlten Ertragsteuern in Höhe von 10 Mio € (Vorjahr: 4 Mio €).


Mio € Eigenkapital aus<br />

nicht realisierten<br />

Gewinnen/Verlusten<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ABSCHLUSS<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals 2005<br />

Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Unter- Marktbe- Anteile Gesamt<br />

Kapital rücklage rücklage schiede wertung Konaus<br />

der der zern<br />

Währungs- Finanz- fremder<br />

umrechung instrumente<br />

Stand am 31. Dezember 2003 70 83 120 0 6 52 331<br />

Dividendenzahlung – 91 – 2 – 93<br />

Ergebnis nach Steuern 2004 49 6 55<br />

Währungsveränderungen<br />

Veränderung unrealisierter<br />

– 3 – 2 – 5<br />

Gewinne/Verluste 4 6 10<br />

Übrige Veränderungen 9 9<br />

Stand am 31. Dezember 2004 70 83 75 0 10 69 307<br />

Dividendenzahlung – 50 4 – 46<br />

Ergebnis nach Steuern 2005 52 – 1 4 55<br />

Währungsveränderungen<br />

Veränderung unrealisierter<br />

31 – 10 5 26<br />

Gewinne/Verluste 1 – 1 0<br />

Übrige Veränderungen 10 – 17 – 7<br />

Stand am 31. Dezember 2005 70 83 118 – 10 10 64 335<br />

63


64<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Konsolidierungskreis<br />

Teilkonzernanhang<br />

Allgemeine Grundsätze<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft ist ein<br />

Tochterunternehmen der MAN Aktiengesellschaft,<br />

München, und wird in den MAN-<br />

Konzernabschluss einbezogen.<br />

Der Teilkonzernabschluss der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 ist nach<br />

den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS) <strong>des</strong> International Accounting<br />

Standards Board (IASB), London, auf freiwilliger<br />

Basis erstellt. Alle für das Geschäftsjahr<br />

2005 geltenden Auslegungen <strong>des</strong> International<br />

Financial Reporting Interpretations Com-<br />

Konsolidierung<br />

In den Teilkonzernabschluss werden neben<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft 26 inländische<br />

und 43 ausländische Tochterunternehmen<br />

einbezogen, bei denen die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft die Kontrolle über<br />

die Finanz- und Geschäftspolitik gemäß Satzung,<br />

Unternehmensvertrag oder vertraglicher<br />

Vereinbarung innehat. Dies beruht bei<br />

Anzahl der einbezogenen Gesellschaften<br />

Die wesentlichen in den Teilkonzernabschluss<br />

einbezogenen Tochtergesellschaften<br />

sind dem Teilkonzernanhang als Anlage<br />

„Ausgewählte Gesellschaften der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Gruppe“ (Seite 56) beigefügt. Eine<br />

vollständige Aufstellung <strong>des</strong> Anteilsbesitzes<br />

der MAN Aktiengesellschaft, die auch sämtliche<br />

Beteiligungen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

enthält, wird beim Handelsregister<br />

<strong>des</strong> Amtsgerichts Essen hinterlegt.<br />

Gegenüber dem Vorjahr wurden zwölf Ge-<br />

mittee (IFRIC) sowie die Standards <strong>des</strong> Deutschen<br />

Rechnungslegung Standards Committee<br />

(DRSC) wurden berücksichtigt. Alle angewandten<br />

Standards wurden durch die<br />

Europäische Kommission übernommen.<br />

Der Vorstand der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

hat den Teilkonzernabschluss<br />

am 22. Februar 2006 zur Weitergabe an den<br />

Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat<br />

hat die Aufgabe, den Teilkonzernabschluss<br />

zu prüfen und zu erklären, ob er den Teilkonzernabschluss<br />

billigt.<br />

fast allen Beteiligungen<br />

auf der Mehrheit der Stimmrechte, die die<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft direkt<br />

oder indirekt hat. Bei der brasilianischen Intermesa<br />

Trading Ltda., an der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft 48,5 % der<br />

Anteile hält, beruht sie auf vertraglichen<br />

Vereinbarungen.<br />

Inland Ausland Gesamt<br />

Einbezogen zum 31. Dezember 2004 24 35 59<br />

Erstmals einbezogen im Geschäftsjahr 2005 3 9 12<br />

Ausgeschieden im Geschäftsjahr 2005 – 1 1<br />

Einbezogen zum 31. Dezember 2005 27 43 70<br />

sellschaften neu in den Konsolidierungskreis<br />

aufgenommen.<br />

Die Veränderungen im Konsolidierungskreis<br />

haben sich auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage im Geschäftsjahr 2005 insgesamt<br />

nur unwesentlich ausgewirkt.<br />

Darüber hinaus sind drei Gesellschaften<br />

als assoziierte Unternehmen in den Teilkonzernabschluss<br />

einbezogen.


Grundsätze der<br />

Konsolidierung<br />

Währungsumrechnung<br />

Der Teilkonzernabschluss basiert auf den<br />

nach MAN-konzerneinheitlichen Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden erstellten<br />

Abschlüssen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

und der einbezogenen Tochterunternehmen.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach<br />

der Erwerbsmethode. Für Erwerbe werden<br />

gemäß IFRS 3 die Anschaffungskosten eines<br />

Unternehmens auf die identifizierbaren<br />

Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />

<strong>des</strong> erworbenen Unternehmens<br />

verteilt. Das erworbene Vermögen, insbesondere<br />

immaterielle Vermögenswerte, wird<br />

hinsichtlich seiner Bilanzierung neu beurteilt<br />

und unter bestimmten Voraussetzungen<br />

zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Ein<br />

verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag<br />

zwischen den Anschaffungskosten und dem<br />

anteiligen Eigenkapital wird als Geschäftsoder<br />

Firmenwert angesetzt und einmal jährlich<br />

sowie bei besonderer Veranlassung einem<br />

Impairment-Test unterzogen.<br />

Der Teilkonzernabschluss ist in Euro aufgestellt.<br />

Die Abschlüsse von Gesellschaften aus<br />

Ländern außerhalb <strong>des</strong> Euroraums<br />

sind nach dem Konzept der funktionalen<br />

Währung umgerechnet. Die Umrechnung<br />

der Posten der Bilanz erfolgt zum Kurs am<br />

Bilanzstichtag, die der Posten der Gewinnund<br />

Verlustrechnung zum Jahresdurchschnittskurs.<br />

Der Jahresdurchschnittskurs<br />

wird aus Monatsdurchschnittskursen errechnet.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Ergibt sich aus dem Impairment-Test eine<br />

Wertminderung, so wird eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung vorgenommen.<br />

Die nach dem Stichtag der Erstkonsolidierung<br />

erwirtschafteten und nicht ausgeschütteten<br />

Rücklagen werden in den Gewinnrücklagen<br />

<strong>des</strong> MAN-<strong>Ferrostaal</strong>-Teilkonzerns bzw. in den<br />

Anteilen Konzernfremder ausgewiesen.<br />

Die Anteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital<br />

der konsolidierten Gesellschaften<br />

werden im Konzerneigenkapital gesondert<br />

ausgewiesen.<br />

Aufwendungen, Erträge, Forderungen und<br />

Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen<br />

Gesellschaften sowie Zwischengewinne aus<br />

konzerninternen Lieferungen von Vorräten<br />

und von langfristigen Vermögenswerten<br />

werden eliminiert. Auf ergebniswirksame<br />

Konsolidierungsvorgänge werden latente<br />

Steuern abgegrenzt.<br />

In der Darstellung der Entwicklung von Vermögenswerten,<br />

Rückstellungen und Eigenkapital<br />

werden der Stand zu Beginn und<br />

am Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres sowie die Veränderung<br />

<strong>des</strong> Konsolidierungskreises zum<br />

jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Die<br />

übrigen Posten werden zum Jahresdurchschnittskurs<br />

umgerechnet. Unterschiede aus<br />

der Währungsumrechnung der Bilanzposten<br />

gegenüber der Umrechnung <strong>des</strong> Vorjahres<br />

werden erfolgsneutral behandelt.<br />

Die Wechselkurse für wichtige Währungen <strong>des</strong> MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzerns betragen zum €:<br />

Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />

31.12.2005 31.12.2004 2005 2004<br />

US-Dollar 1,1797 1,3621 1,2456 1,2424<br />

Pfund Sterling 0,6853 0,7051 0,6839 0,6795<br />

Singapur-Dollar 1,9628 2,2262 2,0723 2,0997<br />

Australischer Dollar 1,6109 1,7459 1,6325 1,6912<br />

Kanadischer Dollar 1,3725 1,6416 1,5122 1,6162<br />

Südafrikanischer Rand 7,4642 7,6897 7,8901 7,9721<br />

65


66<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Erträge und<br />

Aufwendungen<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Bewertung und Bilanzierung<br />

Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt gebucht,<br />

zu dem die Erzeugnisse oder Waren<br />

geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden<br />

sind, abzüglich Skonti, Kundenboni und<br />

Rabatte. Bei langfristigen Fertigungsaufträgen<br />

werden Umsätze nach dem Leistungsfortschritt<br />

(„percentage of completion<br />

method“) erfasst, siehe hierzu im Einzelnen<br />

die Erläuterungen zu kundenspezifischen<br />

Fertigungsaufträgen.<br />

Einzeln erworbene Immaterielle Vermögenswerte<br />

werden zu Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Immaterielle Vermögenswerte, die<br />

im Zuge eines Unternehmenskaufs übernommen<br />

wurden, werden ab dem Geschäftsjahr<br />

2004 gemäß IFRS 3 mit ihrem beizulegenden<br />

Zeitwert im Erwerbszeitpunkt<br />

bewertet. Haben die Immateriellen Vermögenswerte<br />

eine bestimmbare Nutzungsdauer,<br />

werden sie über den Zeitraum ihrer<br />

Nutzung linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer<br />

beträgt für Software drei bis<br />

fünf Jahre. Bei Lizenzen und ähnlichen Rechten<br />

erfolgt die Abschreibung entsprechend<br />

den vertraglichen Nutzungsdauern.<br />

Zum 31. Dezember 2005 und zum<br />

Betriebliche Aufwendungen werden mit<br />

Inanspruchnahme der Leistung, Aufwendungen<br />

für Werbung und Absatzförderung sowie<br />

sonstige absatzbezogene<br />

Aufwendungen im Zeitpunkt ihres Anfalls<br />

als Aufwand erfasst. Rückstellungen für Gewährleistung<br />

bilden wir im Zeitpunkt<br />

der Abrechnung von Aufträgen. Zinsen und<br />

sonstige Fremdkapitalkosten werden als<br />

Aufwand der Periode gebucht.<br />

31. Dezember 2004 bestanden keine Firmenwerte<br />

aus der Kapitalkonsolidierung.<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten werden<br />

gemäß IAS 38 als laufender Aufwand behandelt.<br />

Ausgenommen hiervon sind die angefallenen<br />

Aufwendungen für die Entwicklung<br />

neuer Produkte im Dienstleistungsbereich;<br />

diese werden aktiviert, wenn die technische<br />

Realisierung der Neuentwicklung und deren<br />

künftiger Markterfolg gesichert sind. Die<br />

planmäßige Abschreibung erfolgt linear<br />

über die jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer<br />

von vier Jahren.


Sachanlagen<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Vorräte<br />

Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten bewertet,<br />

vermindert um planmäßige und<br />

ggf. auch außerplanmäßige Abschreibungen.<br />

Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen<br />

umfassen die direkt zurechenbaren<br />

Produktionskosten und anteilige Produktionsgemeinkosten.<br />

Aufwendungen für Instandhaltungen<br />

und Reparaturen werden ergebniswirksam<br />

erfasst, soweit sie nicht aktivierungspflichtig<br />

sind. Zinsen auf Fremdkapital werden als<br />

laufender Aufwand erfasst.<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche<br />

Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf<br />

Sachanlagen werden vorgenommen, wenn<br />

der beizulegende Zeitwert <strong>des</strong> betroffenen<br />

Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken<br />

ist. Steigt der beizulegende Zeitwert<br />

für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen<br />

Vermögenswert, so findet eine Wertaufholung<br />

statt.<br />

Den planmäßigen Abschreibungen liegen<br />

folgende konzerneinheitlich festgelegte<br />

Nutzungsdauern zugrunde:<br />

Gebäude 20 bis 50 Jahre<br />

Grundstückseinrichtungen 8 bis 20 Jahre<br />

Maschinen und technische Anlagen 5 bis 15 Jahre<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre<br />

Assoziierte Unternehmen sind diejenigen<br />

Beteiligungen, auf die MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG einen<br />

maßgeblichen Einfluss ausübt; dies ist<br />

grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil<br />

von 20 % bis 50 % gegeben. Sie werden nach<br />

der Equity-Methode bilanziert.<br />

Die erstmalige Bewertung von assoziierten<br />

Unternehmen erfolgt zu Anschaffungskosten.<br />

Für die Folgebewertung wird der<br />

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten oder zum niedrigeren<br />

Nettoveräußerungswert bewertet. Die<br />

Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren<br />

Produktionskosten und anteilige<br />

fixe und variable Produktionsgemeinkosten.<br />

Die zugerechneten Gemeinkosten<br />

sind überwiegend auf Basis der Normalbeschäftigung,<br />

ansonsten auf Basis der Istbeschäftigung,<br />

wenn diese der Normalauslastung<br />

entspricht, ermittelt. Vertriebs-kosten,<br />

Kosten der allgemeinen Verwaltung<br />

Anteil der MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG an den nach<br />

dem Erwerb erwirtschafteten Gewinnen und<br />

Verlusten im Beteiligungsergebnis ergebniswirksam<br />

erfasst. Die übrigen Veränderungen<br />

<strong>des</strong> Eigenkapitals werden erfolgsneutral bilanziert.<br />

Zwischengewinne aus Geschäften<br />

von Konzernunternehmen mit assoziierten<br />

Unternehmen werden anteilig im Ergebnis<br />

der assoziierten Unternehmen zurückgenommen.<br />

sowie Fremdkapitalzinsen werden nicht<br />

aktiviert.<br />

Rohstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich<br />

zu durchschnittlichen Anschaffungskosten<br />

bewertet.<br />

Bei erhöhter Lagerdauer oder geminderter<br />

Verwertbarkeit sowie zur verlustfreien<br />

Bewertung von schwebenden Geschäften werden<br />

Vorräte auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert<br />

abgewertet.<br />

67


68<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

KundenspezifischeFertigungsaufträge<br />

Forderungen<br />

Wertpapiere<br />

Latente<br />

Steuern<br />

Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden<br />

nach ihrem Leistungsfortschritt (»percentage<br />

of completion method«, p.o.c.) bilanziert.<br />

Nach dieser Methode werden<br />

anteilige Umsatzerlöse und Umsatzkosten<br />

entsprechend dem am Bilanzstichtag erreichten<br />

Leistungsfortschritt ausgewiesen.<br />

Grundlage sind die mit dem Kunden vereinbarten<br />

Auftragserlöse und die erwarteten<br />

Auftragskosten. Der Grad der Fertigstellung<br />

errechnet sich in der Regel aus dem Anteil<br />

der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten<br />

an den insgesamt erwarteten<br />

Auftragskosten (»cost to cost method«). In<br />

besonderen Einzelfällen, insbesondere wenn<br />

es sich um neuartige und komplexe Aufträge<br />

handelt, wird der Leistungsfortschritt anhand<br />

vertraglich vereinbarter Meilensteine<br />

(»milestone method«) festgelegt. In der Bilanz<br />

werden die nach p.o.c. als Umsatz<br />

Forderungen und Sonstige Vermögenswerte<br />

werden grundsätzlich zum Nennwert bilanziert.<br />

Unverzinsliche und niedrig verzinsliche<br />

Forderungen mit einer Restlaufzeit von<br />

mehr als drei Monaten werden zu 5,5 % p.a.<br />

abgezinst. Auf Forderungen, deren Ausfall<br />

Wertpapiere sind in die Kategorie »available<br />

for sale« eingestuft und werden zum beizulegenden<br />

Zeitwert bilanziert; dies ist in der<br />

Regel ein Börsenkurs. Der Unterschied zwischen<br />

den Anschaffungskosten und dem bei-<br />

Aktive und passive latente Steuern werden<br />

für temporäre Differenzen zwischen den<br />

steuerlichen und den bilanziellen Wertansätzen,<br />

für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge<br />

und für steuerliche Verlustvorträge<br />

abgegrenzt. Die Bewertung der latenten<br />

Steuern erfolgt zu dem am Bilanzstichtag<br />

gültigen Steuersatz, im Inland zu 39,9 %. Im<br />

Vorjahr betrug der Inlands-steuersatz 39,4 %;<br />

die Veränderung beruht auf einem höheren<br />

durchschnittlichen<br />

ausgewiesenen Auftragsteile nach Abzug erhaltener<br />

Anzahlungen in den Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen erfasst.<br />

Erwartete Verluste aus kundenspezifischen<br />

Fertigungsaufträgen werden sofort in voller<br />

Höhe als Aufwand bilanziert.<br />

Sofern das Ergebnis eines langfristigen Fertigungsauftrages<br />

noch nicht ausreichend sicher<br />

ist, wird der Erlös nur in Höhe der angefallenen<br />

Auftragskosten („verkürzte<br />

p.o.c.-Methode“) erfasst. Die Realisation <strong>des</strong><br />

Ergebnisanteils erfolgt erst, wenn die Fertigstellung<br />

so weit fortgeschritten ist, dass die<br />

noch anfallenden Auftragserlöse und -kosten<br />

verlässlich geschätzt werden können.<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet wird,<br />

werden Einzelwertberichtigungen in voller<br />

Höhe gebildet. Das allgemeine Kreditrisiko,<br />

wird durch Wertberichtigungen auf den Forderungsbestand<br />

berücksichtigt, die grundsätzlich<br />

auf Erfahrungswerten der<br />

Vergangenheit beruhen.<br />

zulegenden Zeitwert wird ergebnisneutral<br />

behandelt und dazu unter Berücksichtigung<br />

latenter Steuern im Eigenkapital aus nichtrealisierten<br />

Gewinnen/Verlusten erfasst.<br />

Hebesatz für die Gewerbesteuer bei den inländischen<br />

Konzernunternehmen.<br />

Aktive latente Steuern werden nur angesetzt,<br />

soweit die damit verbundenen Steuerminderungen<br />

wahrscheinlich eintreten. Verlustvorträge<br />

werden in die Steuerabgrenzung nur<br />

insoweit einbezogen, als in der Zukunft ein<br />

steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten<br />

ist, welches zur Realisierung der aktiven latenten<br />

Steuern ausreicht.


Pensionen<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Derivative<br />

Finanzinstrumente<br />

und Sicherungsgeschäfte<br />

Pensionsverpflichtungen werden nach<br />

dem versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(»projected unit<br />

credit method«) ermittelt. Dabei werden<br />

die zukünftigen Verpflichtungen (»defined<br />

benefit obligation«) auf der Grundlage der<br />

zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche<br />

bewertet. Bei der Bewertung<br />

werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung<br />

bestimmter Parameter, die sich<br />

auf die künftige Leistungshöhe auswirken,<br />

berücksichtigt.<br />

Die Sonstigen Rückstellungen werden für alle<br />

erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen<br />

in Höhe ihres wahrscheinlichen<br />

Eintritts gebildet. Rückstellungen für<br />

ausstehende Kosten, für drohende Verluste<br />

Derivative Finanzinstrumente werden nach<br />

IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften<br />

errechnet sich auf Basis <strong>des</strong><br />

am Bilanzstichtag geltenden Devisenterminkurses<br />

für die jeweilige Restlaufzeit <strong>des</strong> Kontrakts<br />

im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs.<br />

Für Devisenoptionen<br />

ermitteln wir den beizulegenden Zeitwert<br />

mit Hilfe anerkannter Optionspreismodelle.<br />

Wichtige Einflussfaktoren sind die Restlaufzeit<br />

der Option, die Basiszinsen sowie die<br />

aktuelle Höhe <strong>des</strong> Wechselkurses und das<br />

Ausmaß seiner Schwankung (Volatilität).<br />

Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps<br />

bestimmt sich durch Abzinsung der erwarteten<br />

künftigen Zahlungsströme über die<br />

Restlaufzeit <strong>des</strong> Kontrakts auf Basis aktueller<br />

Marktzinsen und der Zinsstrukturkurve.<br />

Derivative Finanzinstrumente mit positivem<br />

beizulegenden Zeitwert werden in den Sonstigen<br />

kurzfristigen Vermögenswerten, solche<br />

mit negativem beizulegenden Zeitwert in<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Die Pensionsrückstellungen zeigen nur den<br />

Teil der Versorgungsverpflichtungen, der in<br />

der Vergangenheit ergebniswirksam erfasst<br />

wurde. Sie sind um den Zeitwert <strong>des</strong> zur Deckung<br />

der Versorgungsverpflichtungen bestehenden<br />

Planvermögens vermindert. Der<br />

noch nicht in den Pensionsrückstellungen<br />

passivierte Teil der Versorgungsverpflichtungen<br />

beruht auf versicherungsmathematischen<br />

Gewinnen und Verlusten.<br />

Soweit versicherungsmathematische Verluste<br />

die Korridorgrenze von 10 % <strong>des</strong> Barwerts<br />

der Verpflichtungen überschreiten, werden<br />

sie über längstens 10 Jahre als zusätzlicher<br />

Aufwand berücksichtigt.<br />

aus Aufträgen und für übrige geschäftsbezogene<br />

Verpflichtungen sind auf der Basis<br />

der noch zu erbringenden Leistungen bewertet,<br />

in der Regel in Höhe voraussichtlich<br />

noch anfallender Herstellungskosten.<br />

den Sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

ausgewiesen.<br />

Bei derivativen Finanzinstrumenten, die in<br />

einem Sicherungszusammenhang stehen,<br />

bestimmt sich die Bilanzierung von Veränderungen<br />

<strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts nach<br />

der Art <strong>des</strong> Sicherungsgeschäfts.<br />

Die Sicherung eines fest kontrahierten<br />

Grundgeschäfts, insbesondere eines laufenden<br />

Auftrags oder einer Kundenforderung<br />

durch ein Devisentermingeschäft sowie die<br />

Sicherung von festverzinslichen Forderungen<br />

aus Kundenfinanzierung und Leasing gegen<br />

Zinsänderungsrisiken, sind ein Fair Value<br />

Hedge (Wertsicherungsgeschäft). Bei Fair<br />

Value Hedges wird die Veränderung <strong>des</strong> beizulegenden<br />

Zeitwerts <strong>des</strong> Sicherungsgeschäfts<br />

und <strong>des</strong> gesicherten Grundgeschäfts<br />

ergebniswirksam gebucht.<br />

69


70<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Schätzungen<br />

Änderung<br />

von BilanzierungsundBewertungsmethoden<br />

und von<br />

Rechnungslegungsvorschriften<br />

Verkäufe 2004,<br />

Call- und<br />

Put-Rechte<br />

Ein Cashflow Hedge (Zahlungssicherungsgeschäft)<br />

liegt insbesondere bei vorab abgeschlossenen<br />

Kurssicherungen für künftige<br />

Umsätze aus Handelsgeschäften und für<br />

Kundenprojekte mit hoher Abschlusswahrscheinlichkeit<br />

vor. In diesem Fall wird die<br />

Veränderung <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts<br />

<strong>des</strong> Sicherungsgeschäfts ergebnisneutral<br />

gebucht und nach Abzug latenter Steuern<br />

im Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />

erfasst. Spätestens<br />

Die Aufstellung <strong>des</strong> Teilkonzernabschlusses<br />

erfordert bei einigen Positionen, dass für<br />

die Bewertung in der Bilanz, für die Angabe<br />

von Eventualverbindlichkeiten und für den<br />

Ausweis von Erträgen und Aufwendungen<br />

Annahmen getroffen oder Schätzungen<br />

vorgenommen werden. Dies betrifft<br />

insbesondere Wertberichtigungen auf Forderungen,<br />

den Fertigungsgrad kundenspezifi-<br />

Im Geschäftsjahr 2005 wurden die geänderten<br />

IAS 24 (Angaben über Beziehungen zu<br />

nahes tehenden Unternehmen und Personen),<br />

IAS 32 (Finanzinstrumente: Angaben<br />

und Darstellung) und IAS 39 (Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung) erstmals angewendet.<br />

IAS 24 und IAS 32 haben sich in<br />

zusätzlichen Anhangsangaben ausgewirkt.<br />

Am 7. Dezember 2004 hat die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft, ihr in der Tochtergesellschaft<br />

DSD Steel Group GmbH gebündeltes<br />

Stahlbaugeschäft mehrheitlich an die belgische<br />

Pirson-Gruppe übertragen. Der Verkaufspreis<br />

für einen Anteil von 51 %<br />

zum Zeitpunkt der Einbuchung der Kundenforderungen<br />

werden die Sicherungsgeschäfte<br />

als Fair Value Hedge bilanziert.<br />

Derivative Finanzinstrumente, bei denen die<br />

Anforderungen <strong>des</strong> IAS 39 an einen Sicherungszusammenhang<br />

nicht erfüllt sind, gelten<br />

als Handelsbestände. Für diese werden<br />

die Veränderungen <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts<br />

sofort voll ergebniswirksam gebucht.<br />

scher Fertigungsaufträge, die Höhe der Pensionsverpflichtungen<br />

und der<br />

sonstigen Rückstellungen sowie den Ansatz<br />

aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge.<br />

Die tatsächlichen Werte können von diesen<br />

Schätzungen abweichen. Verändert sich die<br />

ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so wird<br />

die Bilanzierung der Bilanzposten erfolgswirksam<br />

geändert.<br />

IAS 39 hat die Anforderungen an die Übertragung<br />

von Risiken bei Forderungsverkäufen<br />

erhöht. Dadurch sind bestimmte Forderungsverkäufe<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />

an MAN Financial Services nicht mehr bilanzwirksam.<br />

Die Vorjahreszahlen sind vergleichbar<br />

dargestellt.<br />

betrug 10,2 Mio €. Über die restlichen 49 %<br />

gibt es Call- und Put-Optionen, die seitens<br />

Pirson ab 2007 und seitens MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

ab 2010 auf Basis einer dann vorzunehmenden<br />

Anteilsbewertung ausgeübt werden können.


(1) Umsatz<br />

(2) Sonstige<br />

betriebliche<br />

Erträge<br />

Erläuterungen zur Gewinn-<br />

und Verlustrechnung<br />

Umsatz nach Regionen in Mio €<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

2005 2004<br />

Deutschland 436 490<br />

EU ohne Deutschland 249 324<br />

Übriges Europa 160 320<br />

Nordamerika 646 648<br />

Lateinamerika 746 808<br />

Asien 378 322<br />

Afrika 105 214<br />

Australien 69 59<br />

Umsatz nach Geschäftsbereichen in Mio €<br />

2 789 3 185<br />

2005 2004<br />

Projects & Contracting 807 1 121<br />

Services & Logistics 1 982 2 064<br />

Mio €<br />

2 789 3 185<br />

2005 2004<br />

Erträge aus der Wertaufholung im Finanzanlagevermögen 35 –<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 18 10<br />

Erträge aus der Auflösung einzelwertberichtigter Forderungen 15 –<br />

Erträge aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten<br />

Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und<br />

13 8<br />

Immateriellen Vermögenswerten 2 7<br />

Erträge aus sonstigen Lieferungen und Leistungen 1 1<br />

Übrige Erträge 65 67<br />

149 93<br />

71


72<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

(3) Sonstige<br />

betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

(4) Beteiligungsergebnis<br />

(5) Zinsergebnis<br />

Mio €<br />

2005 2004<br />

Zuführung zu Rückstellungen 127 82<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen 17 38<br />

Wertberichtigungen auf Vorräte 6 11<br />

Aufwendungen aus Kursdifferenzen und Finanzinstrumenten 8 11<br />

Übrige Aufwendungen 42 55<br />

Die übrigen Aufwendungen enthalten unter<br />

anderem Aufwendungen für Strukturmaßnahmen<br />

und Verluste aus Anlagenabgängen.<br />

Mio €<br />

200 197<br />

2005 2004<br />

Ergebnis von assoziierten Unternehmen 46 –<br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1 –<br />

Erträge aus Beteiligungen 3 2<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen – 1 – 12<br />

Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen 2 – 2<br />

Vom Beteiligungsergebnis stammen Erträge<br />

in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) von<br />

verbundenen Unternehmen.<br />

Mio €<br />

51 – 12<br />

Hinsichtlich <strong>des</strong> Ergebnisses aus assoziierten<br />

Unternehmen verweisen wir auf Note (9)<br />

Beteiligungen.<br />

2005 2004<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 23 19<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 26 – 16<br />

Zinsanteil in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen – 13 – 13<br />

Die Zinserträge und die Zinsaufwendungen<br />

beziehen sich auf die in den Flüssigen Mitteln,<br />

den Wertpapieren und den Finanzverbindlichkeiten<br />

ausgewiesenen Liquiditätsposten.<br />

Von den Zinserträgen stammen<br />

– 16 – 10<br />

2 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €) und von den Zinsaufwendungen<br />

3 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €) von<br />

verbundenen Unternehmen.


(6) Steuern<br />

Der ausgewiesene Steueraufwand teilt sich<br />

wie folgt auf:<br />

Mio €<br />

Laufende Steuern<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

2005 2004<br />

Deutschland 26 16<br />

Ausland 7 7<br />

Latente Steuern<br />

Deutschland – 9 – 15<br />

Ausland – 5 – 1<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft gehört<br />

zum steuerlichen Organkreis der MAN<br />

Aktiengesellschaft und ist insoweit nicht<br />

selbstständig steuerpflichtig. Die laufenden<br />

Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand<br />

19 7<br />

Steuern enthalten die Umlage der MAN AG<br />

für Körperschaftsteuer und Gewerbeertragsteuer<br />

in Höhe von 10 Mio € (Vorjahr: 9 Mio €).<br />

Mio € und % 2005 % 2004 %<br />

Ergebnis vor Steuern 74 100,0 62 100<br />

Erwarteter Steueraufwand (39,9 %; Vorjahr: 39,4 %) 30 39,9 24 39,4<br />

Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen – 4 – 5,1 1 1,6<br />

Equity-Bilanzierung von assoziierten Unternehmen – 17 – 23,0 – –<br />

Nicht abzugsfähige Ausgaben – 1 – 1,3 1 1,6<br />

Übrige steuerfreie Erträge<br />

Nutzung von Verlustvorträgen, die in Vorjahren<br />

– 9 – 12,0 – 20 – 32,2<br />

nicht aktiviert wurden<br />

Fehlende Nutzung und Wertberichtigung<br />

– 2 – 2,7 2 3,2<br />

steuerliche Verlustvorträge 18 23,9 – –<br />

Nicht anrechenbare lokale Auslandssteuern 2 2,7 – –<br />

Steuern für Vorjahre 7 9,5 – –<br />

Sonstiges – 5 – 6,4 – 1 – 3,2<br />

Tatsächlicher Steueraufwand 19 25,5 7 10,4<br />

Der erwartete Steueraufwand ergibt sich<br />

aus der Anwendung <strong>des</strong> am Bilanzstichtag<br />

gültigen Inlandssteuersatzes von 39,9 % (Vorjahr:<br />

39,4 %) auf das Ergebnis vor Steuern.<br />

Der Steuersatz berücksichtigt die Gewerbeertragsteuer<br />

(18,4 %), die Körperschaftsteuer<br />

(25,0 %), den Solidaritätszuschlag (5,5 % der<br />

Körperschaftsteuer) abzüglich 4,9 %-Punkten<br />

aus der Abzugsfähigkeit der Gewerbeertragsteuer<br />

bei der körperschaftsteuerlichen<br />

Bemessungsgrundlage.<br />

Der Unterschied zwischen dem erwarteten<br />

Steuersatz und der tatsächlichen Steuer-quote<br />

beruht insbesondere auf der Gewerbeertragsteuer<br />

für Inlandsgesellschaften, auf<br />

Wirkungen steuerlicher Verlustvorträge,<br />

auf Unterschieden zu ausländischen Steuersätzen<br />

und auf steuerfreien Erträgen.<br />

Bei inländischen Gesellschaften sind aktive<br />

latente Steuern auf Verlustvorträge für Körperschaftsteuer<br />

und für Gewerbesteuer mit<br />

insgesamt 60 Mio € (Vorjahr: 67 Mio €) aktiviert,<br />

bei ausländischen Gesellschaften für<br />

73


74<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

deren lan<strong>des</strong>rechtliche Steuern mit<br />

2 Mio € (Vorjahr: 1 Mio €). Aktive latente<br />

Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von<br />

122 Mio € (Vorjahr: 55 Mio €) sind aufgrund<br />

geringer Realisationsmöglichkeiten nicht angesetzt<br />

worden, davon 121 Mio € (Vorjahr: 54<br />

Mio €) bei Auslandsgesellschaften. Ein<br />

Die latenten Steuern sind den folgenden<br />

Bilanzpositionen zuzuordnen:<br />

Mio €<br />

Aktive latente Steuern<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Pensionsrückstellungen 11 12<br />

Vorräte und Forderungen – 12 – 13<br />

Sonstige Rückstellungen 33 19<br />

Verlustvorträge 62 68<br />

Sonstige 1 5<br />

Passive latente Steuern<br />

Teil dieser Verlustvorträge ist zeitlich befristet<br />

und verfällt bis 2006.<br />

Aktive latente Steuern aufgrund steuerlicher<br />

Verlustvorträge wurden in Höhe von 9 Mio €<br />

wertberichtigt.<br />

95 91<br />

Langfristige Vermögenswerte 8 9<br />

Vorräte und Forderungen 26 20<br />

Sonstige Rückstellungen 6 28<br />

Sonstige 11 3<br />

51 60


Sonstige Angaben zur Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

In den Umsatzkosten sind folgende Materialaufwendungen<br />

enthalten:<br />

Mio €<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

2005 2004<br />

und für bezogene Waren 1 800 2 050<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 192 157<br />

Der Personalaufwand teilt sich wie folgt auf:<br />

Mio €<br />

Im Jahresdurchschnitt waren im Teilkonzern<br />

4 833 Mitarbeiter (Vorjahr: 5 633 Mitarbeiter)<br />

beschäftigt.<br />

Die Aufwendungen für die Altersversorgung<br />

ohne Aufwand für gesetzliche Rentenversi-<br />

Leasingzahlungen<br />

Die Leasingzahlungen aus operating lease-Verhältnissen<br />

betrugen 1 Mio € (Vorjahr: 2 Mio €).<br />

1 992 2 207<br />

2005 2004<br />

Löhne und Gehälter 206 211<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 39 37<br />

Aufwand für gesetzliche Rentenversicherung 10 12<br />

255 260<br />

cherung betrugen 13 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €)<br />

und sind in den jeweiligen Funktionskosten<br />

enthalten. Sie enthalten nicht den Zinsanteil<br />

in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen<br />

von 13 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €).<br />

75


76<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

(7) Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Die Immateriellen Vermögensgegenstände<br />

beinhalten erworbene Konzessionen,<br />

EDV-Software und ähnliche Rechte und<br />

Werte sowie Entwicklungskosten.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen auf Lizenzen,<br />

Software, ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

auf Entwicklungskosten sind<br />

in den Funktionskosten enthalten. Außer-<br />

Zum 31. Dezember 2005 und zum<br />

31. Dezember 2004 bestanden keine Firmenwerte<br />

aus der Kapitalkonsolidierung.<br />

Mio € Lizenzen, Software, Aktivierte Immaterielle<br />

ähnliche Rechte Entwicklungs- Vermögenskosten<br />

werte<br />

Bruttowerte am 1.1.2004 11 4 15<br />

Kumulierte Abschreibungen 8 2 10<br />

Stand am 1.1.2004<br />

Veränderung Konsolidierungskreis<br />

3 2 5<br />

Zugänge<br />

Umbuchungen<br />

1 1<br />

Abgänge – 1 – 1<br />

Abschreibungen<br />

Währungsanpassung<br />

– 1 – 1 – 2<br />

Stand am 31.12.2004 2 1 3<br />

Bruttowerte am 31.12.2004 10 4 14<br />

Kumulierte Abschreibungen 8 3 11<br />

Stand am 1.1.2005<br />

Veränderung Konsolidierungskreis<br />

2 1 3<br />

Zugänge<br />

Umbuchungen<br />

Abgänge<br />

1 1<br />

Abschreibungen<br />

Währungsanpassung<br />

– 1 – 1 – 2<br />

Stand am 31.12.2005 2 0 2<br />

Bruttowerte am 31.12.2005 9 4 13<br />

Kumulierte Abschreibungen 7 4 11<br />

planmäßige Abschreibungen werden in den<br />

Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.


(8) Sachanlagen<br />

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

sind in den Funktionskosten enthalten,<br />

insbesondere in den Umsatzkosten. Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen werden in<br />

den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

ausgewiesen. Sie betrugen 2 Mio € (Vorjahr:<br />

5 Mio €).<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Mio € Grund- Tech- Andere Geleistete Sachstücke<br />

nische Anlagen, Anzahlun- anlagen<br />

und Anlagen Betriebs- gen und<br />

Gebäude und Ma- und Ge- Anlagen<br />

schinen schäftsausstattung<br />

im Bau<br />

Bruttowerte am 1.1.2004 186 89 103 1 379<br />

Kumulierte Abschreibungen 99 66 81 246<br />

Stand am 1.1.2004 87 23 22 1 133<br />

Veränderung Konsolidierungskreis – 1 – 3 – 1 – 1 – 6<br />

Zugänge 1 4 7 2 14<br />

Umbuchungen 1 – 1 0<br />

Abgänge – 4 – 1 – 1 – 6<br />

Abschreibungen – 6 – 6 – 8 – 20<br />

Währungsanpassung/Zuschreibungen 1 1<br />

Stand am 31.12.2004 78 17 20 1 116<br />

Bruttowerte am 31.12.2004 174 80 99 1 354<br />

Kumulierte Abschreibungen 96 63 79 238<br />

Stand am 1.1.2005 78 17 20 1 116<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 21 0 1 22<br />

Zugänge 2 22 6 30<br />

Umbuchungen 1 0 – 1 0<br />

Abgänge – 1 – 1 – 2 – 4<br />

Abschreibungen – 7 – 4 – 7 – 18<br />

Währungsanpassung 1 1 1 3<br />

Stand am 31.12.2005 95 35 19 0 149<br />

Bruttowerte am 31.12.2005 205 100 91 396<br />

Kumulierte Abschreibungen 110 65 72 247<br />

Grundstücke sind durch Grundpfandrechte<br />

für eigene Verbindlichkeiten in Höhe von<br />

12 Mio € (Vorjahr: keine) besichert.<br />

77


78<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

(9) Beteiligungen<br />

(10) Vorräte<br />

Mio €<br />

Ab dem 1. Januar 2005 wird die CEL Consolidated<br />

Energy Ltd., Port of Spain, Trinidad and<br />

Tobago, als assoziiertes Unternehmen at<br />

equity bilanziert. Nach<br />

Abschluss der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse<br />

an mehreren Betreibergesellschaften<br />

von Methanol- und Ammoniakanlagen<br />

übt MAN <strong>Ferrostaal</strong> mit einem<br />

Kapitalanteil von 44,67 % einen maßgeblichen<br />

Einfluss auf die CEL aus. CEL hält<br />

ihrerseits Beteiligungen an Methanol- und<br />

Ammoniakgesellschaften in Trinidad.<br />

Unter Berücksichtigung aller unmittelbaren<br />

und mittelbaren Beteiligungen beträgt der<br />

Anteil der MAN <strong>Ferrostaal</strong> an der MHTL 19,4 %.<br />

Mio €<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8 6<br />

Unfertige und Fertige Erzeugnisse 446 444<br />

Waren 140 164<br />

geleistete Anzahlungen 160 76<br />

Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert<br />

angesetzten Vorräte beträgt 103 Mio €<br />

(Vorjahr: 82 Mio €). Die im Geschäftsjahr<br />

als Aufwand erfassten Wertminderungen<br />

betrugen 6 Mio € (Vorjahr: 11 Mio €).<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 146 –<br />

Sonstige Beteiligungen 28 39<br />

174 39<br />

Die CEL weist Vermögenswerte von 429 Mio €,<br />

Verbindlichkeiten von 46 Mio € und ein Ergebnis<br />

vor Steuern von 85 Mio € aus.<br />

Für die Verbindlichkeiten der CEL hat der<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Wertpapiere in<br />

Höhe von 86 Mio € verpfändet.<br />

Neben der CEL sind im Geschäftsjahr 2005<br />

zwei weitere Gesellschaften mit unbedeutendem<br />

Geschäftsvolumen at equity<br />

bewertet.<br />

Auf sonstige Beteiligungen wurden außerplanmäßige<br />

Abschreibungen in Höhe von<br />

1 Mio € (Vorjahr: 12 Mio €) vorgenommen<br />

und im Beteiligungsergebnis ausgewiesen.<br />

754 690


(11) Forde-rungen<br />

aus Lieferungen<br />

und<br />

Leistungen<br />

Mio €<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Künftige Forderungen aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen 36 51<br />

Forderungen an Kunden 431 449<br />

Forderungen an verbundene Unternehmen 7 10<br />

Forderungen an Beteiligungen 3 8<br />

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

bestehen Einzelwertberichtigungen<br />

in Höhe von 91 Mio € (Vorjahr: 89 Mio €) und<br />

pauschalierte Einzelwertberichtigungen in<br />

Höhe von 12 Mio € (Vorjahr: 41 Mio €).<br />

Zur Steuerung <strong>des</strong> Ausfallsrisikos bei Kundenforderungen<br />

setzen wir Kreditversicherungen<br />

ein, insbesondere im Export die Hermesdeckung<br />

von Forderungen. Des Weiteren<br />

Mio €<br />

Herstellungskosten einschließlich Auftrags-<br />

477 518<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

ergebnis der kundenspezifischen Fertigungsaufträge<br />

davon gemäß „milestone“-Methode als unfertige<br />

649 963<br />

Erzeugnisse aktiviert<br />

Künftige Forderungen aus kundenspezifischen<br />

– 24 – 9<br />

Fertigungsaufträgen vor erhaltene Anzahlungen 625 954<br />

dafür erhaltene Anzahlungen – 589 – 903<br />

36 51<br />

Weitere erhaltene Anzahlungen in Höhe von<br />

130 Mio € (Vorjahr: 44 Mio €), für die noch<br />

keine Herstellungskosten angefallen sind,<br />

werden in den Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

wird ein Großteil der besicherten und unbesicherten<br />

Forderungen ohne Rückgriffsrisiko<br />

(non recourse) an Finanzinstitute<br />

veräußert.<br />

Die nach der „percentage of completion<br />

method“ bilanzierten künftigen Forderungen<br />

aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen<br />

ermitteln sich wie folgt:<br />

Der Umsatz aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen<br />

belief sich auf 411 Mio € (Vorjahr:<br />

656 Mio €). Die gegenüber den Kunden<br />

fakturierten Aufträge und Teilaufträge werden<br />

in den übrigen Forderungen<br />

an Kunden ausgewiesen.<br />

79


80<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

(12) Sonstige<br />

Vermögenswerte<br />

(13) Wertpapiere,<br />

Flüssige<br />

Mittel<br />

Mio €<br />

Die Sonstigen Vermögenswerte sind in folgenden<br />

Bilanzposten ausgewiesen:<br />

Mio €<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte 43 81<br />

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 137 149<br />

Mio €<br />

180 230<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Wertpapiere 172 157<br />

Forderungen aus Finanzverkehr mit verbundenen Unternehmen 230 321<br />

Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand 143 141<br />

Die Forderungen aus Finanzverkehr mit<br />

verbundenen Unternehmen enthalten auch<br />

die Ansprüche und Verpflichtungen aus Gewinnabführungsverträgen,<br />

Dividenden und<br />

Steuerumlagen.<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Darlehen und andere Forderungen an Dritte 46 38<br />

Forderungen aus übrigen Steuern 7 6<br />

Forderungen aus Finanzverkehr an Beteiligungen 5 7<br />

Derivative Finanzinstrumente 3 35<br />

Übrige Vermögenswerte 119 144<br />

Die übrigen Vermögenswerte beinhalten im<br />

Wesentlichen Anteile an Projekt- und Betrei-<br />

Derivative Finanzinstrumente sind gemäß<br />

IAS 39 zum Marktwert angesetzt. Da sie Sicherungszwecken<br />

dienen, stehen den<br />

180 230<br />

bergesellschaften sowie sonstige Finanzvorlagen<br />

im In- und Ausland.<br />

positiven Marktwerten insoweit gegenläufige<br />

Wertminderungen in den Bilanzpositionen<br />

der Grundgeschäfte gegenüber.<br />

545 619<br />

Die Forderungen aus Finanzverkehr mit<br />

verbundenen Unternehmen beinhalten Forderungen<br />

gegen die MAN Aktiengesellschaft<br />

in Höhe von 205 Mio € (Vorjahr:<br />

267 Mio €).<br />

Die Wertpapiere werden als Liquiditätsanlage<br />

gehalten; die Bewertung erfolgt zum Marktwert.


(14) Eigenkapital<br />

Das Gezeichnete Kapital der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft beträgt 70 000 000 €. Es<br />

ist eingeteilt in 70 000 000 Stückaktien, die<br />

unmittelbar und mittelbar zu 100 % von der<br />

MAN Aktiengesellschaft, München, gehalten<br />

werden.<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten neben den<br />

Gewinnrücklagen der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

die bei der Erstkonsolidierung<br />

verrechneten aktiven und passiven Unterschiedsbeträge,<br />

den Konzernanteil an den von<br />

den Tochterunternehmen nach dem Stichtag<br />

ihrer Erstkonsolidierung erwirtschafteten<br />

Rücklagen sowie den Eigenkapitalanteil der<br />

übrigen Konsolidierungsvorgänge. Die „Übrigen<br />

Veränderungen“ enthalten im Wesentlichen<br />

neben den sonstigen erfolgsneutralen<br />

Veränderungen aus der Kapitalkonsolidierung,<br />

Währungsanpassungen und Anteilsveränderungen.<br />

Die „Anteile Konzernfremder“ betreffen die<br />

MAN TAKRAF Fördertechnik GmbH, Leipzig,<br />

und die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Inc., Houston. Die<br />

Anteile an diesen Gesellschaften werden<br />

von der MAN Aktiengesellschaft, München,<br />

bzw. von der MAN Capital Corp., New York,<br />

gehalten. Da diese Gesellschaften faktisch<br />

von der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

geleitet werden, sind diese in den Teilkonzernabschluss<br />

einbezogen.<br />

Die Anteile an der MAN Limited, London,<br />

werden zu 25 % von der MAN TURBO AG,<br />

Oberhausen, gehalten.<br />

Entwicklung der im Eigenkapital erfassten Marktbewertung der Finanzinstrumente<br />

Die Anteile an der Intermesa Trading Ltda.,<br />

Rio de Janeiro, werden zu 48,5 % von der Intermarketing<br />

Ltda. sowie zu 3 % von der Jocal<br />

Ltda., beide mit Sitz in Rio de Janeiro, gehalten.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> mit MAN Aktiengesellschaft<br />

geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags<br />

hat die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft aus ihrem Jahresüberschuss<br />

50 Mio € an MAN Aktiengesellschaft<br />

abgeführt.<br />

Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />

Das Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />

enthält die Unterschiede<br />

aus der Währungsumrechnung<br />

<strong>des</strong> Eigenkapitals ausländischer Tochterunternehmen<br />

und aus der Bewertung von Wertpapieren<br />

und von Währungs- und<br />

Zinssicherungsgeschäften, die zu einem<br />

Cashflow Hedge gehören, zu Marktwerten.<br />

Mio € Wertpapiere Sicherungs- Abgrenzung Gesamt<br />

geschäfte latenter<br />

Steuern<br />

Stand am 31. Dezember 2004<br />

Ergebniswirksame Veränderung<br />

17 – 1 – 6 10<br />

durch Verkauf oder Umklassifizierung – 1 – 1<br />

Veränderung durch Marktbewertung 1 – – 1 0<br />

Übrige Veränderung – 1 – – – 1<br />

Stand am 31. Dezember 2005 17 0 – 7 10<br />

81


82<br />

(15) Finanzverbindlich-keiten<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

(16) Pensionen<br />

Pensionspläne<br />

und<br />

Kapitaldeckung<br />

Mio €<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 34 23<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr – 102<br />

Die Finanzverbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:<br />

Mio €<br />

34 125<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten, Restlaufzeit über ein Jahr 13 2<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten, Restlaufzeit bis ein Jahr 21 123<br />

Die Rückstellung für Pensionen teilt sich wie folgt auf:<br />

Mio €<br />

34 125<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Pensionen in Deutschland 29 231<br />

Pensionen im Ausland 1 1<br />

Für die Mitarbeiter der inländischen<br />

Konzernunternehmen beruht die betriebliche<br />

Altersversorgung auf beitragsorientierten<br />

Leistungszusagen. Kern der Pensionspläne ist<br />

der Aufbau eines Kapitals, das im Altersruhestand<br />

als Kapitalleistung ausgezahlt wird; in<br />

bestimmten Fällen kann statt einer Auszahlung<br />

eine Verrentung <strong>des</strong> Kapitals gewählt<br />

werden. Die Höhe <strong>des</strong> Versorgungskapitals errechnet<br />

sich als Summe von jährlichen Versorgungsbausteinen,<br />

die der Mitarbeiter entsprechend<br />

seinen versorgungsrelevanten<br />

Bezügen und seinem Alter erhält.<br />

Diese Pensionspläne galten bislang für Mitarbeiter,<br />

die nach dem 1. Juli 1999 eingetreten<br />

sind. Im Geschäftsjahr 2005 wurden auch<br />

die Anwartschaften der vor diesem Stichtag<br />

eingetretenen Mitarbeiter, mit Ausnahme<br />

der leitenden Angestellten, auf dieses Versorgungssystem<br />

übergeleitet.<br />

Die MAN Aktiengesellschaft und ihre inlän-<br />

30 232<br />

dischen Tochtergesellschaften haben im Laufe<br />

<strong>des</strong> Geschäftsjahres 2005 mit der Kapitaldeckung<br />

der inländischen Pensionsverpflichtungen<br />

begonnen. Dazu haben die beteiligten<br />

Konzernunternehmen im Rahmen eines<br />

Contractual Trust Agreements (CTA) den<br />

MAN Pension Trust e.V. gegründet, der das<br />

Treuhandvermögen verwaltet. MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft und zwei weitere Gesellschaften<br />

der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe haben<br />

in das Treuhandvermögen einen Betrag von<br />

insgesamt 205 Mio € geleistet.<br />

Das Treuhandvermögen ist unwiderruflich<br />

dem Zugriff der Konzernunternehmen entzogen<br />

und darf ausschließlich für laufende Versorgungsleistungen<br />

oder für<br />

Ansprüche der Mitarbeiter im Insolvenzfall<br />

verwendet werden. Die ordnungsgemäße<br />

Verwaltung und Verwendung <strong>des</strong> Treuhandvermögens<br />

wird von einem unternehmensfremden<br />

Treuhänder überwacht.


Finanzierungsstatus<br />

Die bilanzierten Pensionsrückstellungen leiten sich wie folgt aus dem Wert der<br />

Verpflichtungen ab:<br />

Mio €<br />

Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

(Defined Benefit Obligation) 299 271<br />

Marktwert Fondsvermögen – 218 – 11<br />

Nettoverpflichtung<br />

Anpassungsbetrag aufgrund versicherungs-<br />

81 260<br />

mathematischer Gewinne (+) und Verluste (-) – 51 – 28<br />

Bilanzwert zum 31.12. 30 232<br />

Für die inländischen Gesellschaften sind bei<br />

der Ermittlung <strong>des</strong> Barwerts der Versorgungs-<br />

in %<br />

Mio €<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Zinssatz 4,25 % 5,0 %<br />

Rententrend 1,5 % 1,5 %<br />

Gehaltstrend 2,5 % 2,5 %<br />

Erwartete Erträge <strong>des</strong> Fondsvermögens 4,25 % –<br />

Die biometrischen Rechnungsgrundsätze basieren<br />

zum 31. Dezember 2005 auf den Richttafeln<br />

2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck,<br />

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie<br />

folgt entwickelt:<br />

verpflichtungen folgende Parameter zugrunde<br />

gelegt:<br />

im Vorjahr auf den Richttafeln 1998.<br />

Im Ausland sind die Parameter an die entsprechenden<br />

Gegebenheiten angepasst.<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Stand am 1.1.<br />

Aufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen<br />

232 235<br />

Versorgungsansprüche 4 4<br />

Zinsaufwand für die bereits erworbenen Ansprüche 13 13<br />

Versorgungsleistungen – 14 – 15<br />

Zahlung in das Fondsvermögen<br />

Auswirkungen aus Veränderungen Konsolidierungskreis,<br />

– 205 –<br />

Währung und Sonstiges – – 5<br />

Stand am 31.12. 30 232<br />

83


84<br />

Aufwendungen<br />

aus Pensionsverpflichtungen<br />

(17) Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Das Treuhandvermögen <strong>des</strong> CTA wird durch<br />

mehrere Vermögensverwalter in verschiedenen<br />

Fonds nach vorgegebenen Anlagericht-<br />

Renten 75 % – 80 %<br />

Aktien 20 % – 25 %<br />

Im Ausland ist das Fondsvermögen überwiegend in Aktien angelegt.<br />

Mio €<br />

Mio € Stand Veränderung Inanspruch- Zuführungen Auflösungen Stand<br />

31.12.2004 Konsolidierungskreis,<br />

Währung<br />

nahme 31.12.2005<br />

Geschäftsbezogene Verpflichtungen 124 – – 12 133 – 11 234<br />

Strukturmaßnahmen 19 – – 9 6 – 2 14<br />

Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern 6 – – 2 3 – 7<br />

Übrige sonstige Rückstellungen 72 3 – 14 30 – 9 82<br />

221 3 – 37 172 – 22 337<br />

Ausweis in der Bilanz<br />

Mio €<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Langfristige Rückstellungen 10 9<br />

Kurzfristige Rückstellungen 327 212<br />

Die Rückstellungen für geschäftsbezogene<br />

Verpflichtungen enthalten im Wesentlichen<br />

noch zu erbringende Leistungen in Bezug<br />

auf abgerechnete Aufträge und drohende<br />

Verluste aus schwebenden Geschäften. Die<br />

Rückstellungen für Strukturmaßnahmen umfassen<br />

Abfindungszahlungen an Beschäftigte<br />

linien am Kapitalmarkt investiert. Das Portfolio<br />

der Fondsanlagen ist wie folgt strukturiert:<br />

Die Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

2005 2004<br />

Dienstzeitaufwand 4 4<br />

Zinsaufwand 13 13<br />

17 17<br />

337 221<br />

sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit<br />

Kapazitätsanpassungen und Neuordnungen<br />

der Wertschöpfungsstrukturen.<br />

Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern<br />

bestehen für künftige Zahlungen für Jubiläen,<br />

Vorruhestand und Altersteilzeit.


(18) Sonstige<br />

Verbindlich-keiten<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

Sonstige<br />

finanzielle Verpflichtungen<br />

Mio €<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich 33 35<br />

Währungs- und Zinssicherungen 21 14<br />

Verbindlichkeiten aus übrigen Steuern 11 9<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr mit Beteiligungen 9 13<br />

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 42 37<br />

Die Sonstigen Verbindlichkeiten sind in folgenden Bilanzposten ausgewiesen:<br />

Mio €<br />

Sonstige Angaben<br />

Mio €<br />

116 108<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Bürgschaften für fremde Verbindlichkeiten 54 85<br />

Verpflichtungen aus Bürgschaften 341 329<br />

Wechselobligo – 2<br />

Die Bürgschaften für fremde Verbindlichkeiten<br />

sind in Höhe von 44 Mio € durch die Verpfändung<br />

von Wertpapieren besichert (Vorjahr:<br />

53 Mio €).<br />

Die Verpflichtungen aus Bürgschaften betreffen<br />

fast ausschließlich Avale für Liefer- und<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen<br />

aus Miet- und Pachtverträgen sowie aus<br />

Leasing. Die künftigen Zahlungen bis zum<br />

Mio €<br />

Leistungsverpflichtungen von Beteiligungen,<br />

von ehemaligen Beteiligungen und von anderen<br />

Unternehmen. Ferner besteht eine Bürgschaft<br />

für eine Verbindlichkeit eines Konsortialpartners,<br />

die zusätzlich durch<br />

Verpfändung von Wertpapieren besichert ist.<br />

Ablauf der Min<strong>des</strong>tlaufzeit der Verträge haben<br />

folgende Fälligkeiten:<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Fällig innerhalb eines Jahres 14 14<br />

Fällig nach mehr als einem bis fünf Jahren 40 38<br />

Fällig nach mehr als fünf Jahren 16 37<br />

Die finanziellen Verpflichtungen gegenüber<br />

Dritten aus begonnenen Investitionsvorhaben<br />

lagen im geschäftsüblichen Rahmen. Lea-<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 1 –<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 115 108<br />

116 108<br />

70 89<br />

singverträge bestehen überwiegend aus dem<br />

Leasing von Grundstücken und Gebäuden sowie<br />

Kfz.<br />

85


86<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

(19) Derivative<br />

Finanzinstrumente<br />

und<br />

Sicherungsstrategien<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe unterliegt Währungsrisiken,<br />

für deren Identifizierung, Quantifi-zierung<br />

und Begrenzung ein gruppenweites Risikomanagementsystem<br />

aufgebaut wurde.<br />

Risikomanagement<br />

Die Gesellschaften der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe<br />

sichern ihre Währungsrisiken zu marktgerechten<br />

Konditionen grundsätzlich über das<br />

zentrale Teilkonzern-Treasury der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft. Zum<br />

Einsatz kommen originäre und derivative<br />

Finanzinstrumente.<br />

Währungsrisiko<br />

Dem Währungsrisiko unterliegen alle künftigen<br />

Zahlungsströme, die nicht in der Bilanzwährung<br />

der jeweiligen Konzerngesellschaft<br />

abgewickelt werden.<br />

In der MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe werden<br />

grundsätzlich alle fest kontrahierten Kundenaufträge<br />

und eigenen Bestellungen in<br />

Fremdwährung gesichert.<br />

Mio €<br />

Währungen, die aufgrund der hohen Korrelation<br />

mit dem Euro lediglich ein geringes<br />

Kursrisiko aufweisen, werden nur fallweise<br />

gesichert. Beteiligungen oder eigenkapitalähnliche<br />

Darlehen in Fremdwährung unterliegen<br />

nicht der Sicherungspflicht.<br />

Externe Kurssicherungen erfolgen über Devisentermin-<br />

bzw. Swapgeschäfte.<br />

Vom Sicherungsvolumen entfallen am<br />

31. Dezember 2005 auf USD 92 %, auf<br />

JPY 5 %, auf CHF 2 % und auf GBP 1 %.<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Nominalvolumen bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Gesamt<br />

Devisenkäufe 161 12 173 249<br />

Devisenverkäufe 353 98 451 438<br />

Marktwert Positiv Negativ Gesamt Gesamt<br />

Devisenkäufe 3 – 1 2 – 14<br />

Devisenverkäufe – – 19 – 19 35<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden externe Zinsswaps in EUR.<br />

Mio €<br />

Die Risikopositionen <strong>des</strong> Teilkonzern-Treasury<br />

werden unter Berücksichtigung vorgegebener<br />

Risikogrenzen extern bei Banken gesichert. Der<br />

Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt<br />

nach einheitlichen Richtlinien. Er unterliegt einer<br />

strengen Überwachung, die insbesondere<br />

durch eine strikte Funktionstrennung in Handel,<br />

Abwicklung und Kontrolle gewährleistet ist.<br />

Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wird regelmäßig<br />

über die Währungspositionen der<br />

Gruppe berichtet. Die Einhaltung der Richtlinien<br />

wird durch die interne Revision geprüft.<br />

31.12.2005 31.12.2004<br />

Nominalvolumen bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Gesamt<br />

Receiver-Zinsswaps – 12 12 –<br />

Marktwert Positiv Negativ Gesamt Gesamt<br />

Receiver-Zinsswaps – – 1 – 1 –


Ausfallrisiko<br />

Das maximale Ausfallrisiko derivativer<br />

Finanzinstrumente entspricht der Summe<br />

der positiven Marktwerte. Es betrifft mögliche<br />

Vermögensverluste, die aus der Nichterfüllung<br />

von Vertragsverpflichtungen einzelner<br />

Handelspartner eintreten können. Zur<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Die Kapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung<br />

mit den Bestimmungen von IAS 7 erstellt.<br />

In ihr sind die Zahlungsströme in<br />

die Bereiche Cashflow aus Geschäftstätigkeit,<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit und<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit aufgeteilt.<br />

Auswirkungen von Veränderungen <strong>des</strong><br />

Konsolidierungskreises sind in den<br />

je-weiligen Positionen eliminiert. Die auf<br />

Änderungen der Wechselkurse beruhende<br />

Veränderung der Flüssigen Mittel ist gesondert<br />

ausgewiesen. Die Ermittlung <strong>des</strong><br />

Cashflows aus der Geschäftstätigkeit erfolgt<br />

nach der indirekten Methode.<br />

Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind<br />

die nicht zahlungswirksamen operativen Aufwendungen<br />

und Erträge sowie das Ergebnis<br />

aus Anlagenabgängen eliminiert. Gesondert<br />

ausgewiesen werden die Cash Earnings.<br />

Diese zeigen die aus dem Jahresergebnis resultierende<br />

Mittelveränderung.<br />

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

enthält die finanzwirksamen Investitionen<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Reduzierung dieses Risikos werden derivative<br />

Finanzinstrumente nur mit bonitätsmäßig<br />

einwandfreien Banken im Rahmen vorgegebener<br />

Kontrahenten-Limite abgeschlossen.<br />

in Sachanlagen, in Immaterielle Vermögenswerte,<br />

in Beteiligungen einschließlich der<br />

im Geschäftsjahr erstmals konsolidierten<br />

Beteiligungen. Einnahmen aus dem Verkauf<br />

von Sachanlagen und Beteiligungen werden<br />

gegengerechnet. Die Ausgaben für den Erwerb<br />

konsolidierter Beteiligungen sind um<br />

übernommene Flüssige Mittel vermindert.<br />

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

setzt sich zusammen aus den Dividendenzahlungen,<br />

den Einnahmen und Ausgaben<br />

bei Wertpapieren, den Aufnahmen und Tilgungen<br />

von Finanzschulden sowie der Sonderdotierung<br />

in den Pensionsfonds. Die Flüssigen<br />

Mittel enthalten Guthaben bei<br />

Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand sowie<br />

konzerninterne Forderungen aus dem Finanzverkehr.<br />

Maßgeblichen Einfluss auf den Mittelzufluss<br />

aus der Geschäftstätigkeit hat die<br />

Nettomittelbindung in Vorräten, erhaltene<br />

Kundenanzahlungen und Forderungen.<br />

Diese hat sich im Geschäftsjahr wie folgt<br />

entwickelt:<br />

Mio € 31.12.2005 31.12.2004 Erst-/Entkon- Liquiditäts-<br />

solidierung/ wirkung<br />

Währungsanpassung/<br />

Cash neutrale<br />

Bewertung<br />

Vorräte 754 690 26 – 38<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 477 518 68 109<br />

erhaltene Kundenanzahlungen – 892 – 675 – 12 205<br />

339 533 82 276<br />

87


88<br />

Beziehungen<br />

zu nahe stehendenUnternehmen<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

Gesamtbezüge<br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Aufsichtsrates</strong><br />

und <strong>des</strong><br />

Vorstan<strong>des</strong><br />

Die MAN Aktiengesellschaft hält direkt sowie<br />

indirekt sämtliche Anteile an der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft. Daher werden die MAN<br />

Aktiengesellschaft sowie deren Tochtergesellschaften<br />

als nahe stehende Unternehmen<br />

im Sinne das IAS 24 angesehen.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat insgesamt Waren und<br />

Dienstleistungen von der MAN Aktiengesellschaft<br />

und deren Tochtergesellschaften in<br />

Höhe von 73 Mio € (Vorjahr: 146 Mio €) bezogen.<br />

An Leistungen hat die MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

der MAN Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften<br />

insgesamt<br />

14 Mio € (Vorjahr: 73 Mio €) berechnet.<br />

Die MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist Teil <strong>des</strong> Cash Pooling<br />

mit der MAN Aktiengesellschaft. Dieses Konto<br />

wird je nach Währung zwischen 2 % und 4,5 %<br />

p.a. verzinst und valutiert zum 31. Dezember<br />

2005 mit 230 Mio € (Vorjahr: 321 Mio €). Die<br />

im Geschäftsjahr vereinnahmten Zinsen betragen<br />

6 Mio € (Vorjahr: 6 Mio €).<br />

Aufgrund <strong>des</strong> bestehenden Beherrschungsund<br />

Gewinnabführungsvertrags mit der MAN<br />

Aktiengesellschaft wurden im Geschäftsjahr<br />

2005 Gewinne in Höhe von 50 Mio €<br />

(Vorjahr: 91 Mio €) abgeführt.<br />

Des Weiteren bestehen Forderungen gegen<br />

nahe stehenden Unternehmen in Höhe von<br />

7 Mio € (Vorjahr: 10 Mio €). Verbindlichkeiten<br />

gegenüber nahe stehenden Unternehmen<br />

sind im Teilkonzernabschluss in Höhe von<br />

Aktienbasierte Vergütungen<br />

Vorstände und Geschäftsführungen der<br />

MAN-Unternehmen erhalten eine aktienbasierte<br />

Vergütung. Bis zum Geschäftsjahr<br />

2004 beruhte diese auf dem MAN-Unternehmenswert-Steigerungsprogramm<br />

(MUS), das<br />

Barleistungen in Abhängigkeit von der Performance<br />

der MAN-Aktie („virtuelle<br />

Aktienoptionen“) vorsah. Im Geschäftsjahr<br />

2005 wurde das MUS durch das MAN-Aktien-<br />

Programm (MAP) abgelöst, in <strong>des</strong>sen Rahmen<br />

die Begünstigten Geldzuwendungen zweckge-<br />

12 Mio € (Vorjahr: 13 Mio €) enthalten.<br />

Die Gesellschaft nutzt die folgenden zentralen<br />

Dienstleistungen der MAN Aktiengesellschaft:<br />

Steuern<br />

Recht<br />

Finanzierung/Cash-Management<br />

Mergers & Akquisitions<br />

Personal<br />

Hinsichtlich der Übertragung der Pensionsverpflichtungen<br />

an die MAN Pension Trust e.V.<br />

wird auf Note (16) verwiesen.<br />

Wie unter Note (9) beschrieben ist die<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> an der CEL und deren Tochtergesellschaften<br />

beteiligt. Diese werden als<br />

nahe stehende Unternehmen im Sinne <strong>des</strong><br />

IAS 24 angesehen.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> hat insgesamt Anlagen und<br />

Dienstleistungen an die CEL und deren Beteiligungsgesellschaften<br />

in Höhe von 197 Mio €<br />

(Vorjahr: 433 Mio €) veräußert.<br />

Zum 31. Dezember 2005 bestehen Forderungen<br />

gegen die CEL und deren Beteiligungsgesellschaften<br />

in Höhe von 16 Mio € (Vor-jahr:<br />

10 Mio €). Verbindlichkeiten gegenüber der<br />

CEL und deren Tochtergesellschaften sind im<br />

Teilkonzernabschluss in Höhe von 9 Mio €<br />

(Vorjahr: 3 Mio €) enthalten.<br />

Sämtliche Transaktionen erfolgten zu marktüblichen<br />

Konditionen.<br />

bunden zum Erwerb von Stammaktien der<br />

MAN AG erhielten.<br />

MAN-Aktien-Programm (MAP)<br />

Das MAN-Aktien-Programm (MAP) wurde<br />

zum 1. Juli 2005 aufgelegt. Im Rahmen <strong>des</strong><br />

MAP erhalten ausgewählte Vorstände und<br />

Geschäftsführer der MAN-Unternehmen<br />

steuerpflichtige Barzuwendungen unter der<br />

Auflage, für 50 % <strong>des</strong> Zuwendungsvolumens<br />

Stammaktien der MAN AG zu erwerben. Der<br />

Erwerb und die Verwahrung der Aktien erfol-


gen zentral durch die MAN AG im Namen<br />

und für Rechnung der Begünstigten. Über die<br />

erworbenen Aktien können die MAP-Teilnehmer<br />

nach Ablauf einer Sperrfrist von 3 Jahren<br />

frei verfügen. Während der Sperrfrist dürfen<br />

die Aktien nicht veräußert, beliehen oder<br />

kursgesichert werden. Bei Übertritt in den<br />

Ruhestand sowie bei Ausscheiden aus der<br />

MAN Gruppe aus anderen Gründen verkürzt<br />

sich die Sperrfrist auf<br />

1 Jahr ab dem Tag <strong>des</strong> Ausscheidens.<br />

Gesamtbezüge<br />

Die Gesamtbezüge betrugen für die Mitglieder<br />

<strong>des</strong> Aufsichtsrats 137 T€ (Vorjahr:<br />

182 T€) und für die Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands<br />

3 700 T € (Vorjahr: 2 122 T €), davon 1 445 T€<br />

(Vorjahr: 816 T€) feste Bezüge und 1 660 T€<br />

(Vorjahr: 1 306 T€) ergebnisabhängige variable<br />

Bezüge.<br />

In den variablen ergebnisabhängigen<br />

Bezügen sind Auszahlungen aus dem MAN-<br />

Aktien-Programm in Höhe von 595 T€<br />

(Vorjahr: keine) nicht enthalten.<br />

Die MAN Gruppe hat in den Jahren 2000,<br />

2001, 2003 und 2004 jeweils zum 1. Juli Un-<br />

Essen, den 22. Februar 2006<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

ANHANG<br />

ternehmenswert-Steigerungsplan (MUS) aufgelegt.<br />

Vorstände und Geschäftsführungen<br />

von MAN-Unternehmen erhalten eine bestimmte<br />

Anzahl von Wertsteigerungsrechten,<br />

die nach einer Sperrfrist von zwei Jahren<br />

innerhalb der folgenden fünf Jahre in<br />

Abhängigkeit von der absoluten und der relativen<br />

Kursentwicklung der MAN-Stammaktie<br />

ausgeübt und in steuerpflichtiges<br />

Entgelt umgewandelt werden konnten bzw.<br />

können (virtuelle Aktienoption). Im Geschäftsjahr<br />

2005 ist hieraus ein Aufwand<br />

für Auszahlungen in Höhe von 854 T€<br />

(Vorjahr: 597 T€) angefallen.<br />

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />

und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich<br />

auf 670 T€ (Vorjahr: 1 056 T€). Es bestehen<br />

Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren<br />

Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstands und ihrer Hinterbliebenen<br />

in Höhe von insgesamt 7 650 T€<br />

(Vorjahr: 8 015 T€).<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> Aufsichtsrats und <strong>des</strong><br />

Vorstands sind auf den Seiten 4 und 5 <strong>des</strong><br />

Geschäftsberichts angegeben.<br />

89


90<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />

An die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Aktiengesellschaft<br />

Wir haben den von der MAN <strong>Ferrostaal</strong><br />

Aktiengesellschaft, Essen, aufgestellten<br />

Teilkonzernabschluss, bestehend aus Bilanz,<br />

Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung<br />

und Anhang, sowie den Teilkonzernlagebericht<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis<br />

31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung<br />

von Teilkonzernabschluss und Teilkonzernlagebericht<br />

nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden<br />

sind, liegt in der Verantwortung<br />

der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />

von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />

über den Teilkonzernabschluss und<br />

den Teilkonzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Teilkonzernabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung der<br />

vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung <strong>des</strong> durch<br />

den Teilkonzernabschluss unter Beachtung<br />

der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

und durch den Teilkonzernlagebericht<br />

vermittelten Bil<strong>des</strong> der Vermögens-, Finanz-<br />

und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld <strong>des</strong> Teilkonzerns sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit <strong>des</strong> rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben im Teilkonzernabschluss und<br />

Teilkonzernlagebericht überwiegend auf der<br />

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />

umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse<br />

der in den Teilkonzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen, der Abgrenzung <strong>des</strong><br />

Konsolidierungskreises, der angewandten Bi-<br />

lanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung <strong>des</strong> Teilkonzernabschlusses<br />

und <strong>des</strong> Teilkonzernlageberichts. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />

bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei<br />

der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Teilkonzernabschluss den IFRS,<br />

wie sie in der EU anzuwenden sind, und vermittelt<br />

unter Beachtung dieser Vorschriften<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

<strong>des</strong> Teilkonzerns. Der Teilkonzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem<br />

Teilkonzernabschluss, er vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffen<strong>des</strong> Bild von der Lage <strong>des</strong> Teilkonzerns<br />

und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Düsseldorf, 1. März 2006<br />

KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wagenseil Moesta<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

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92<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

Glossar<br />

DSRC<br />

Das Deutsche Rechnungslegungs Standards<br />

Committee wurde 1998 als privates, mit unabhängigen<br />

Fachleuten besetztes Rechnungslegungsgremium<br />

geschaffen.<br />

Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />

Das Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten<br />

ist eine besondere Kategorie<br />

innerhalb <strong>des</strong> Eigenkapitals. Sie enthält<br />

die in der Bilanz berücksichtigten, aber noch<br />

nicht im Ergebnis realisierten Gewinne und<br />

Verluste, insbesondere aus<br />

der Bewertung von Wertpapieren und Kurssicherungsgeschäften<br />

zum Marktwert.<br />

Eingesetztes Kapital (CE)<br />

Das eingesetzte Kapital umfasst als betriebliches<br />

Vermögen alle Aktiva mit Ausnahme<br />

von Finanzmitteln und Steueransprüchen.<br />

Es wird vermindert um das betriebliche Abzugskapital:<br />

Das sind alle Rückstellungen und<br />

Verbindlichkeiten mit Ausnahme der Finanzverbindlichkeiten,<br />

der Pensionsrückstellungen<br />

und der Steuern. Fiktive liquide Mittel in<br />

Höhe von 250 Mio € wurden hinzugerechnet.<br />

International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS)<br />

International harmonisierte und angewandte<br />

Rechnungslegungsgrundsätze <strong>des</strong> International<br />

Accounting Standards Board (IASB). Das<br />

IASB ist eine privatwirtschaftliche Organisation<br />

von Wirtschaftsprüfern und anderen<br />

Fachleuten <strong>des</strong> Rechnungswesens aus über<br />

100 Ländern.<br />

Marktwert<br />

Er entspricht dem beizulegenden Zeitwert,<br />

d.h. dem Betrag, zu dem zwischen Sachverständigen,<br />

vertragswilligen und voneinander<br />

unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert<br />

getauscht oder eine Schuld<br />

beglichen werden könnte.<br />

Operatives Ergebnis<br />

Kennzahl für die Beurteilung und Steuerung<br />

der Ertragslage von Teilkonzernen der MAN<br />

Gruppe. Bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> entspricht das<br />

operative Ergebnis dem Ergebnis vor Zinsen<br />

und Steuern.<br />

Percentage of Completion Method (p.o.c.)<br />

Bilanzierungsmethode der Gewinnrealisierung<br />

nach dem Leistungsfortschritt gemäß<br />

IAS 11. Sie ist auf kundenspezifische Fertigungsaufträge<br />

anzuwenden, bei denen Gesamterlöse,<br />

Gesamtkosten und Fertigstellungsgrad<br />

zuverlässig ermittelt werden<br />

können. Ein Erfolgsbeitrag fällt bereits nach<br />

Maßgabe <strong>des</strong> Leistungsfortschritts an, auch<br />

wenn der Auftrag noch nicht vollständig<br />

fertig gestellt und mit dem Kunden abgerechnet<br />

ist.<br />

Projected Unit Credit Method<br />

Methode zur Bewertung von Pensionsverpflichtungen<br />

gemäß IAS 19, bei der zusätzlich<br />

zu den am Stichtag rechtskräftig erworbenen<br />

Rentenbeträgen und Anwartschaften auch<br />

die künftig zu erwartenden Steigerungen von<br />

Gehältern und Renten berücksichtigt werden.<br />

ROCE<br />

Return on Capital Employed: Kapitalrendite,<br />

die das operative Ergebnis ins Verhältnis zum<br />

über die Quartale gewichteten durchschnittlich<br />

eingesetzten Kapital setzt.<br />

ROCE = operatives Ergebnis / CE<br />

ROS<br />

Return on Sales: die Umsatzrendite, die<br />

das operative Ergebnis ins Verhältnis zum<br />

Umsatz setzt.<br />

ROS = operatives Ergebnis / Umsatzerlöse.<br />

WACC


Weighted Average Cost of Capital: Bezeichnung<br />

für die durchschnittlich gewichteten<br />

Kapitalkosten. Für MAN <strong>Ferrostaal</strong> sind sie<br />

langfristig festgelegt und betragen<br />

11 % vor Steuern. Der Anteil <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />

wird zu Marktwerten bewertet. Der Anteil<br />

<strong>des</strong> Fremdkapitals beinhaltet Pensionsrückstellungen<br />

und Finanzschulden.<br />

Wertbeitrag<br />

Der Wertbeitrag errechnet sich aus der Differenz<br />

zwischen der Kapitalrendite ROCE und<br />

den Kapitalkosten WACC, multipliziert mit<br />

dem Betrag <strong>des</strong> eingesetzten Kapitals (CE).<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

TEILKONZERNABSCHLUSS<br />

93


94<br />

MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />

Unsere wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Power Industry GmbH<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen<br />

Tel: +49. 201. 818-50<br />

Fax: +49. 201. 818-52 09<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industieanlagen GmbH<br />

Industriestraße 13<br />

65366 Geisenheim<br />

Tel: +49.6722. 501-1<br />

Fax: +49.6722. 501-221<br />

Intergrafica Print & Pack GmbH<br />

Druckmaschinenvertrieb<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen<br />

Tel: +49. 201. 818-08<br />

Fax: +49. 201. 818-39 70<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Industrie-<br />

und System-Logistik GmbH<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen<br />

Tel: +49. 201. 818-25 00<br />

Fax: +49. 201. 818-35 00<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> Piping Supply GmbH<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen<br />

Tel: +49. 201. 818-25 35<br />

Fax: +49.201.818-3930


MAN <strong>Ferrostaal</strong> Teilkonzern Siebenjahresübersicht<br />

Mio € 2005 2004 2003 2002 2001 RGJ2000 1) 99/00<br />

Auftragslage in Mio €<br />

Auftragseingang 3 077 3 508 2 738 3 178 2 737 1 359 2 927<br />

Inland 502 524 460 441 546 280 604<br />

Ausland 2 575 2 984 2 278 2 737 2 191 1 079 2 323<br />

Umsatz 2 789 3 185 2 880 2 916 2 855 1 410 2 541<br />

Inland 436 490 502 573 636 365 598<br />

Ausland 2 353 2 695 2 378 2 343 2 219 1 045 1 943<br />

Auftragsbestand 30.6./31.12. 2 358 2 259 2 186 2 459 2 263 2 414 2 458<br />

Inland 232 207 230 302 457 571 599<br />

Ausland 2 126 2 052 1 956 2 157 1 806 1 843 1 859<br />

Mitarbeiter In- und Ausland<br />

am 30.6./31.12. – Anzahl 4 773 4 679 6 689 6 598 7 230 7 545 7 145<br />

im Jahresdurchschnitt – Anzahl 4 833 5 633 7 009 6 768 7 485 7 478 7 312<br />

Personalaufwand je Mitarbeiter in € 52 665 46 149 47 995 46 706 45 898 23 410 46 195<br />

Investitionen und Finanzierung in Mio €<br />

Investitionen in Sachanlagen und<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 31 15 20 17 42 20 23<br />

Investitionen in Finanzanlagen 2 21 2 6 4 7 23<br />

Abschreibungen 21 34 33 24 26 15 25<br />

Cash Earnings – 17 69 65 76 90 51 64<br />

Kennzahlen in Prozent<br />

Eigenkapitalquote 14,1 13,3 15,4 24,0 28,9 28,2 28,6<br />

Anlagendeckung durch Eigenkapital 103,1 194,3 181,9 202,0 228,8 200,4 225,0<br />

Eigenkapitalrendite nach Ertragsteuern 16,4 17,9 12,1 12,2 8,8 11,8 2) 9,2<br />

ROS 3,2 2,3 2,5 2,5 3,7 2,6 2,7<br />

1) Rumpfgeschäftsjahr 1. Juli bis 31. Dezember 2000<br />

2) Linear auf 12 Monate hochgerechnet<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Daniel Reinhardt<br />

Telefon +49. 201. 8 18-24 24<br />

Telefax +49. 201. 8 18-35 25<br />

daniel.reinhardt@manferrostaal.com<br />

Dieser Geschäftsbericht wurde mit einer MAN-Roland-Vierfarben-Bogenoffsetmaschine auf Galaxi Supermat<br />

der Papier Union gedruckt. Das Papier ist chlorfrei gebleicht.


MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen<br />

Telefon +49. 201. 8 18-01<br />

Telefax +49. 201. 8 18-28 22<br />

www.manferrostaal.com<br />

Ein Unternehmen der MAN Gruppe

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