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InnovatIon & MIttelstand - polytechnik

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Innovation für KMUs | Das Service der ACR<br />

„Wir müssen mit Innovation punkten“<br />

Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern<br />

finden wesentlich schwerer in die Innovationsförder-Programme<br />

als mittlere und große Unternehmen.<br />

Wie kann man Klein- und Kleinst-<br />

Unternehmen auf Augenhöhe mit den großen<br />

Förderprofis bringen<br />

Christoph Leitl: Es zeichnet Unternehmer aus,<br />

dass sie Initiative ergreifen, Neues wagen, Ressourcen<br />

mobilisieren. Dass eine Förderung nicht<br />

kompliziert sein muss, zeigt seit mehr als zwei<br />

Jahren der Innovationsscheck, den bisher mehr<br />

als 2.500 Betriebe genutzt haben. Zugleich stehen<br />

den Betrieben die Förderberater der Wirtschaftskammern<br />

oder des Austria Wirtschaftsservice<br />

mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Wo beginnt im Bereich der Forschung & Entwicklung<br />

(F&E) die unternehmerische Eigenverantwortung<br />

und wo endet die staatliche Aufgabe,<br />

Innovationstätigkeit zu stimulieren<br />

Es nützt allen, dass sich Unternehmen in Forschung<br />

& Innovation engagieren und neues<br />

Wissen erfolgreich am Markt umsetzen. Wenn<br />

die öffentliche Hand Anreize dort setzt, wo sie<br />

dieses Engagement über die rein betriebswirtschaftlichen<br />

Grenzen hinausführen kann, können<br />

Unternehmen größere Innovationsschritte<br />

bewältigen. Österreich kann einen Kostenwettbewerb<br />

nicht gewinnen. Daher müssen wir mit<br />

Innovation und Qualifikation punkten. Jetzt gilt<br />

es, diese Anstrengungen antizyklisch zu unterstützen.<br />

Unser Wohlstand hängt davon ab, dass<br />

der Staat auch in schwierigen Zeiten konsequent<br />

in F&E investiert. Hier ist uns aber in den<br />

vergangenen Jahren auch einiges gelungen. Im<br />

Bereich der „Innovation“ befindet sich Österreich<br />

unter den Top-Nationen Europas.<br />

Zur heimischen Wirtschaftsverfassung: Haben<br />

Österreichs kleine und mittlere Unternehmen<br />

den Talboden der Krise bereits kennengelernt<br />

Die Talsohle ist erreicht, es herrscht aber noch<br />

Unsicherheit über die weitere Entwicklung. Deshalb<br />

ist es für eine Entwarnung zu früh. Um eine<br />

Initialzündung für einen echten Aufschwung<br />

zu setzen, sollte es einen Handwerkerbonus<br />

geben, bei dem ein Teil der Handwerkerkosten<br />

steuerlich abgesetzt werden kann. Das nützt<br />

den Betrieben und den Konsumenten und hilft<br />

uns im Kampf gegen den Pfusch. Dazu kommen<br />

thermische Sanierung, die Abschaffung der<br />

Kreditvertragsgebühr oder eine Investitionszuwachsprämie.<br />

Was ist in den kommenden<br />

Monaten an Auswirkungen<br />

und Folgen noch<br />

zu erwarten<br />

Vorsicht und Realismus<br />

sind angebracht. Es gibt<br />

eine leichte Erholung,<br />

aber sie ist moderat und<br />

holprig. Nicht ausgenützte<br />

Kapazitäten und<br />

die hohe Arbeitslosenquote<br />

bleiben bis auf<br />

Weiteres ein Problem.<br />

Eine Rückkehr zu „business<br />

as usual“ in der<br />

Wirtschaftspolitik wird<br />

es nicht so schnell spielen.<br />

Die Konjunkturpakete<br />

haben viel Geld gekostet.<br />

Haben Sie auch etwas<br />

gebracht<br />

Und ob. In der Weltwirtschaftskrise der 1930er<br />

Jahre war Österreich eines der am stärksten<br />

betroffenen Länder. Jetzt liegen wir beim BIP-<br />

Rückgang viel besser als die USA, der Euro-<br />

Raum und speziell unser wichtigster Handelspartner<br />

Deutschland. Die 12 Milliarden Euro<br />

zur Konjunkturstabilisierung sind gut angelegt.<br />

Die Alternative wären ein noch tieferer<br />

Wirtschaftseinbruch und viel mehr Arbeitslose<br />

gewesen.<br />

Unternehmer wissen, dass heutige Schulden in<br />

Zukunft beglichen werden müssen. Rechnen Sie<br />

in naher Zukunft mit einer Steuererhöhung<br />

Österreich liegt bei Steuern und Abgaben<br />

schon jetzt international im Spitzenfeld. Jetzt<br />

müssen die Ausgaben gedrosselt werden –<br />

Stichwort Staats- und Verwaltungsreform,<br />

Schulreform, Gesundheitsreform. Wer an höhere<br />

Steuern denkt, versündigt sich an den<br />

Leistungsträgern unseres Landes.<br />

Wirtschaftsforscher meinen einhellig, ausgabenseitig<br />

allein wird eine Sanierung nicht zu<br />

machen sein ...<br />

Ich weigere mich, über höhere Steuern auch<br />

nur zu diskutieren, solange in der Verwaltung,<br />

im Schul- und Gesundheitswesen Milliardeneinsparungen<br />

schlummern. Dieser Schatz<br />

muss endlich gehoben werden.<br />

Wirtschaftskammer-Präsident<br />

Christoph Leitl fordert staatliche<br />

Innovationsprogramme auch in<br />

schwierigen Budgetzeiten. Und<br />

er weigert sich, über neue Steuern<br />

auch nur zu diskutieren.<br />

unternehmer | 21

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