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Sulfhämoglobin (SHb) entsteht, wenn Blut mit Schwefelwasserstoff (H2S) in Verbindung<br />
kommt. H2S entsteht durch Eiweißfäulnis z. B. in <strong>de</strong>r Zellstoffindustrie. Dabei entsteht ein<br />
typischer Geruch nach „faulen Eiern”. Es liegt gasförmig vor. Darüber hinaus können<br />
Sulfonami<strong>de</strong> (Antibiotika, orale Antidiabetika) zu SHb führen. Dadurch treten irreversible<br />
Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Hämoglobins auf. Das Blut wird grünlich verfärbt. Die Therapie erfolgt<br />
durch Bluttransfusion.<br />
Reduziertes Hämoglobin ist die Desoxyhämöglobinkonzentration im Blut. Es gibt die<br />
Anteile Hämoglobin an, die nicht mit Sauerstoff abgesättigt sind (= <strong>de</strong>soxygeniertes<br />
Hämoglobin). Reduziertes Hb und sO2 ergeben addiert 100 %.<br />
Die Sauerstoffsättigung sO2 sagt aus, wie viel Prozent <strong>de</strong>s Hämoglobins mit O2 gesättigt<br />
sind. Dabei gilt <strong>de</strong>r sO2 als absoluter Wert, <strong>de</strong>r sich jedoch in Oxyhämoglobin und<br />
Hämoglobin<strong>de</strong>rivate aufteilt. Der Wert ist abhängig vom pO2. Unter normalen<br />
Bedingungen (Raumluft, FiO2 0,21 = 21 Vol%) mit einem alveolären pO2 von 100 mm Hg<br />
beträgt die Sauerstoffsättigung 95-99 %. Eine 100 %ige Sättigung ist bei Raumluft<br />
aufgrund <strong>de</strong>r im Blut vorliegen<strong>de</strong>n Dyshämoglobine meist nicht zu erreichen.<br />
Die Pulsoxymetrie dient als nicht invasives Verfahren <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>r arteriellen<br />
Sauerstoffsättigung. Hämoglobin än<strong>de</strong>rt seine Farbe in Relation zur Sauerstoffsättigung.<br />
Diese Verän<strong>de</strong>rung wird mittels Infrarotlicht gemessen. Je höher <strong>de</strong>r Sauerstoffanteil,<br />
<strong>de</strong>sto mehr Licht wird absorbiert. Es wird allerdings nur zwischen bela<strong>de</strong>nem und nicht<br />
bela<strong>de</strong>nem (reduziertem) Hämoglobin unterschie<strong>de</strong>n. Die Messgenauigkeit wird durch<br />
vielfache Faktoren reduziert. Die für <strong>de</strong>n Intensivbereich und die Anästhesie wichtigsten<br />
Faktoren sind Hypothermie, Blutdruckabfall und Vasokonstriktion. Hier gibt es ungenaue<br />
Werte.<br />
Gluk<strong>os</strong>e und Laktat<br />
Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um Zwischenprodukte <strong>de</strong>s Stoffwechsels o<strong>de</strong>r um vom<br />
Organismus synthetisierte Verbindungen. Gluc<strong>os</strong>e ist ein wichtiger Energielieferant:<br />
Gluc<strong>os</strong>e + O2 -> H2O + CO2 + Energie (ATP)<br />
Gluk<strong>os</strong>e wird zusammen mit Sauerstoff über das Blut in die Zellen transportiert.<br />
Die Regulierung <strong>de</strong>s Blutzuckerspiegels erfolgt durch das im Pankreas produzierte<br />
Hormon Insulin. Es erleichtert <strong>de</strong>n Transport <strong>de</strong>r Gluk<strong>os</strong>e in die Zelle. Der<br />
Blutzuckerspiegel (BZ) wird durch Insulin und verschie<strong>de</strong>ne Gegenspieler (Glukagon,<br />
Kortisol und Adrenalin) in einem Bereich von 70-110 mg/dl gehalten. Ein erhöhter<br />
Gluk<strong>os</strong>ebedarf, <strong>de</strong>r z. B. durch Krankheiten und körperlichen o<strong>de</strong>r seelischen Stress<br />
entstehen kann, wird direkt mit Glukagon o<strong>de</strong>r durch gluc<strong>os</strong>eliefern<strong>de</strong><br />
Stoffwechselreaktionen ausgeglichen.<br />
Hypoglykämien (BZ < 70 mg/dl) wer<strong>de</strong>n durch erhöhten Gluk<strong>os</strong>ebedarf, Insulingabe<br />
o<strong>de</strong>r vermehrte Pankreassekretion von Insulin ausgelöst. Der Körper versucht das durch<br />
Gluc<strong>os</strong>emangel bewirkte Energie<strong>de</strong>fizit durch Energiegewinnung aus an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />
(Lipolyse) zu kompensieren. Zum Hirnschutz wird gleichzeitig die Hirndurchblutung<br />
hochgeregelt.<br />
Hyperglykämien können durch Insulinmangel (relativ o<strong>de</strong>r absolut), eine erhöhte<br />
Gluc<strong>os</strong>ezufuhr o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n P<strong>os</strong>taggressionsstoffwechsel (nach Trauma, OP) durch<br />
Adrenalinausschüttung ausgelöst wer<strong>de</strong>n. Während bei <strong>de</strong>n juvenilen Diabetikern<br />
(Jugenddiabetes, Typ I) ein absoluter Insulinmangel vorliegt (keine Produktion im