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verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Auch <strong>de</strong>r Einsatz einer Hämofiltration ist in Erwägung zu ziehen.<br />
Kalzium<br />
Die Hypocalcämie wird heute bei Massentransfusionen, bei Polytraumen und in <strong>de</strong>r<br />
Herzchirurgie augeglichen. Die Injektion erfolgt langsam i. v. Bei <strong>de</strong>r peripheren<br />
Applikation ist Kalziumglukanat <strong>de</strong>m Kalziumchlorid vorzuziehen, da es die Venen<br />
weniger reizt.<br />
Hypercalcämien, die z. B. durch Knochenmetastasen o<strong>de</strong>r Tumore ausgelöst wer<strong>de</strong>n,<br />
können durch Präparate aus <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Biph<strong>os</strong>phonate therapiert wer<strong>de</strong>n. Diese<br />
Wirkstoffgruppe greift in <strong>de</strong>n Kalziumstoffwechsel ein und hemmt die<br />
Osteoklastentätigkeit. Alternativ dazu steht Calcitonin, ein Hormon aus <strong>de</strong>r Schildrüse,<br />
zur Verfügung. Es kann in synthetisch hergestellter Form appliziert wer<strong>de</strong>n Ein<br />
hyperkalzämisches Syndrom wird durch eine forcierte Diurese und eine<br />
Volumensubstitution therapiert.<br />
Chlorid<br />
Hypochlorämien können mit Natriumchlorid o<strong>de</strong>r Kaliumchlorid ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei schweren metabolischen Alkal<strong>os</strong>en und erhöhten Natrium- und Kaliumspiegel stehen<br />
Salzsäure o<strong>de</strong>r Lysinhydrochlorid alternativ zur Verfügung.<br />
Hyperchlorämien können durch Wechsel <strong>de</strong>r Infusionslösung reduziert wer<strong>de</strong>n. Da<br />
Hyperchlorämien zumeist in Kombination mit Hypernatriämien auftreten, entspricht die<br />
Behandlung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hypernatriämie.<br />
Therapie <strong>de</strong>r Hyper-/Hypoglykämie<br />
Hypoglykämien wer<strong>de</strong>n über die Zufuhr von Gluk<strong>os</strong>e ausgeglichen. Bei nicht<br />
komatösen Patienten erfolgt eine orale Zufuhr von Traubenzucker o<strong>de</strong>r süßen<br />
Getränken. Im Vor<strong>de</strong>rgrund steht die schnelle Resorptionsmöglichkeit von Gluk<strong>os</strong>e.<br />
Komatöse Patienten erhalten hochkonzentrierte Gluk<strong>os</strong>e (z. B. Gluk<strong>os</strong>e 40 % 10 ml)<br />
intravenös. Bei Intensivtherapiepatienten steht diese Maßnahme als Soforttherapie bei<br />
akuter Hypoglykämie (durch z. B. fehlen<strong>de</strong> Blutzuckerkontrolle unter laufen<strong>de</strong>m<br />
Insulinperfusor) ebenfalls offen. Eine Erhöhung <strong>de</strong>r Gluk<strong>os</strong>ezufuhr in <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />
parenteralen Ernährung gleicht erniedrigte Blutzuckerwerte auch aus.<br />
Hyperglykämien beim Intensivtherapiepatienten wer<strong>de</strong>n unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s<br />
Ernährungsplans und <strong>de</strong>r Anamnese behan<strong>de</strong>lt. Unter Beobachtung <strong>de</strong>s aktuellen<br />
Blutzuckers wird die parenterale Ernährung stufenweise aufgebaut, um Entgleisungen zu<br />
vermei<strong>de</strong>n.<br />
Die Senkung eines erhöhten Blutzuckerwertes erfolgt mit Insulin. Es kommt im<br />
Intensivbereich nur Normalinsulin (Humaninsulin) zum Einsatz. Die intravenöse<br />
Applikation kann bolusweise o<strong>de</strong>r kontinuierlich mittels Perfusor erfolgen.<br />
Anhaltend hohe Blutzuckerwerte sollten nicht ausschließlich über Insulin reduziert<br />
wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn ebenfalls über die Reduktion <strong>de</strong>r Gluk<strong>os</strong>ezufuhr erfolgen. Dazu bieten<br />
sich zwei Möglichkeiten an:<br />
• Reduzierung <strong>de</strong>r Gluk<strong>os</strong>einfusionsmenge<br />
• alternative gluc<strong>os</strong>efreie o<strong>de</strong>r gluc<strong>os</strong>earme Infusionslösungen