Jahresbericht - Hauptfeuerwache Villach
Jahresbericht - Hauptfeuerwache Villach
Jahresbericht - Hauptfeuerwache Villach
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Wärmebildkamera<br />
Deckenöffnungen, heiße Bodenbereiche<br />
aber auch erster Rundumblick auf verunfallte<br />
Personen.<br />
Nun folgen die Blicke an die vier Wände,<br />
wobei man hier – wie beim Durchsuchen<br />
von Räumen – immer nach der Rechtsregel<br />
vorgeht. Somit verschafft man sich<br />
einen Gesamtüberblick über den Raum<br />
und die Abmessungen und kann feststellen,<br />
an welchen Stellen Türen oder<br />
Fenster liegen, die in weiterer Folge als<br />
Fluchtwege für den Trupp dienen können.<br />
Diese Anwendung des Würfelblickes<br />
kann in regelmäßigen Abständen wiederholt<br />
werden und bildet somit einen<br />
wesentlichen Teil einer Rundum-Orientierung.<br />
Wärmebildkameras sind unsere ständigen Begleiter im Brandeinsatz. Das Nachkontrollieren<br />
bzw. das Suchen von heißen und warmen Oberflächen funktioniert optimal.<br />
Einsatztaktik<br />
Der Atemschutztrupp bekommt den Angriffsbefehl<br />
und rüstet sich mit den dafür<br />
erforderlichen Gerätschaften aus. Unabhängig<br />
davon, ob der Befehl zur Personensuche<br />
oder zur Brandbekämpfung ausgesprochen<br />
wird – die Wärmebildkamera<br />
ist für den Truppführer immer dabei. Die<br />
Hornet M1 ist ein unerlässliches Hilfsmittel<br />
für den Trupp – sei es für die Ausführung<br />
des Auftrags einerseits, als auch<br />
Sicherheit für den Trupp andererseits.<br />
Durch den einzigartigen „Durchblick“<br />
ergeben sich Einblicke, die sonst nur mit<br />
dem Ertasten des Brandraumes möglich<br />
wären. Der Truppführer entnimmt also<br />
aus den Bildern der Wärmebildkamera<br />
Informationen, welche in weiterer Folge<br />
an die Truppmänner, aber auch an die<br />
Einsatzleitung weitergegeben werden.<br />
Kommunikation, richtiges Interpretieren<br />
der gesehenen Bilder und Weiterleiten an<br />
die Einsatzleitung stehen also im Vordergrund<br />
für eine effektive Anwendung der<br />
Wärmebildkamera.<br />
Brandeinsatz, Brandbekämpfung,<br />
Personensuche<br />
Bevor der ATS-Trupp die Tür zu einem<br />
Brandraum öffnet, kann von weitem ein<br />
erster prüfender Blick auf die Tür geworfen<br />
werden: Dringen heiße Rauchgase<br />
aus War die Tür bereits mit hohen Temperaturen<br />
beaufschlagt Welche Temperaturen<br />
haben Tür und umliegende Mauerbereiche<br />
Nach dem Vordringen bedient man sich<br />
dem sogenannten Würfelblick. Dabei erstreckt<br />
sich der erste Blick an die Decke<br />
des Raumes zur Kontrolle auf eventuell<br />
herabfallende Deckenteile oder herabhängende<br />
Stromkabel. Der nächste Blick<br />
richtet sich auf den Fußboden.<br />
Erster prüfender<br />
Blick<br />
auf<br />
Personensuche im Allgemeinen<br />
Nicht nur für die Unterstützung der Personensuche<br />
bei Brandeinsätzen wird die<br />
Hornet M1 eingesetzt, sondern auch bei<br />
Suchaktionen im freien Gelände. Da die<br />
Körperwärme sich grundsätzlich immer<br />
von der Umgebungstemperatur abhebt,<br />
kann man auch in solchen Situationen<br />
schon von weitem eine Wärmesignatur<br />
feststellen. Kombiniert man nun die<br />
Technologie der Wärmestrahlung z. B.<br />
mit dem Platzieren einer Drehleiter, so<br />
kann man in wenigen Sekunden ein riesiges<br />
Areal überblicken, ohne dafür eine<br />
große Anzahl von Hilfskräften zu benötigen.<br />
Seitens der Hauptwache <strong>Villach</strong><br />
konnten wir dies zum ersten Mal bei<br />
einer Gemeinschaftsübung mit der Bergrettung<br />
<strong>Villach</strong> am Gelände rund um die<br />
Napoleonswiese in Warmbad testen. Bei<br />
diesem „Kennenlernen“ der beiden Einsatzorganisationen<br />
konnten Einsatztechnik,<br />
-taktik und -gerätschaften gegenseitig<br />
ausgetauscht und vorgeführt werden.<br />
Wärmebildkamera im Einsatz<br />
bei einem Verkehrsunfall<br />
Klingt es auch in erster Linie komisch,<br />
eine Wärmebildkamera für den Einsatz<br />
bei einem Verkehrsunfall einzusetzen, so<br />
muss man sich nur ein kleines Detail im<br />
Hinterkopf behalten: Wärmestrahlung!<br />
Herrscht in der Erstphase also eine unklare<br />
Situation wie viele Insassen sich im<br />
Fahrzeug befanden, so macht man einen<br />
prüfenden Blick auf die Sitze und kann<br />
feststellen, ob darauf Personen gesessen<br />
haben. Man muss nur darauf achten, dass<br />
dies schon länger her sein könnte und<br />
dass das Auto eventuell eine Sitzheizung<br />
haben könnte, was das Ergebnis natürlich<br />
verfälschen würde.<br />
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www.feuerwehr-villach.at