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Rede des Sozialausschussvorsitzenden - GRÜNEN in Babenhausen

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Abschrift <strong>Rede</strong>beitrag Ralf Gu<strong>in</strong>et zur Übertragung der<br />

K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen an den ASB<br />

-Stadtverordnetenversammlung <strong>Babenhausen</strong> am 26.04.2007-<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

das Thema K<strong>in</strong>der und K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen sollte eigentlich Anlass für<br />

e<strong>in</strong>e sachliche und aufrichtige Diskussion se<strong>in</strong>.<br />

In <strong>Babenhausen</strong> hat sich die Frage nach dem richtigen Weg für die<br />

Weiterentwicklung der Betreuungsqualität aber leider erneut zu e<strong>in</strong>er<br />

parteipolitischen Debatte entwickelt.<br />

Dabei setzt vor allem die SPD auf e<strong>in</strong>e bewusste Verunsicherung der Bevölkerung.<br />

Das beg<strong>in</strong>nt damit, die Übertragung der K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtungen an e<strong>in</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>nützigen Träger als Privatisierung zu diffamieren und es endet damit, dass die<br />

SPD den Befürwortern e<strong>in</strong>er Übertragung der K<strong>in</strong>dergärten an den ASB e<strong>in</strong>e Null-<br />

Bock-Mentalität unterstellt.<br />

Weder die Begrifflichkeit der „Privatisierung“ ist richtig, noch die Null-Bock-<br />

Unterstellung, denn die Null-Bock-Titulierung würde nur dann stimmen, wenn wir uns<br />

zurück lehnen würden:<br />

Däumchen drehen, nichts tun, ke<strong>in</strong>e Arbeit und ke<strong>in</strong>en Ärger haben.<br />

Das me<strong>in</strong>e Damen und Herren der SPD können sie uns aber gerade nicht<br />

unterstellen,<br />

und ihre heftigen Reaktionen wirken geradezu bestätigend für unsere Arbeit, denn<br />

zeigen sie doch, dass wir tun, was wir ankündigen und dass wir nicht nur von<br />

Entscheidungen reden, sondern auch Entscheidungen treffen.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte ihnen heute deutlich machen, weshalb<br />

wir uns für e<strong>in</strong>e Übertragung der K<strong>in</strong>dergärten an den Arbeitersamariterbund , kurz<br />

ASB, aussprechen.<br />

Dabei ist zunächst die Frage zu beantworten, was denn eigentlich mit der<br />

Übertragung an den ASB unverändert bleibt<br />

Unverändert bleiben die <strong>in</strong> diesem Hause e<strong>in</strong>stimmig verabschiedeten Standards für<br />

alle Betreuungse<strong>in</strong>richtungen der Stadt, die u.a. pro Betreuungsgruppe e<strong>in</strong>en<br />

Personalschlüssel von 1,8 Stellen vorsehen und damit bewusst über den vom Land<br />

Hessen vorgesehenen M<strong>in</strong><strong>des</strong>tstandards liegen.<br />

Unverändert bleiben die Kernöffnungszeiten der K<strong>in</strong>dergärten, und<br />

unverändert bleiben die Gebühren für die K<strong>in</strong>dergärten, denn die<br />

Stadtverordnetenversammlung wird weiterh<strong>in</strong> jährlich rund 2,3 Mio. Euro für die<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> dieser Stadt bereitstellen,<br />

aber damit auch die Entscheidungshoheit über die K<strong>in</strong>dergartengebühren behalten.


Unverändert bleibt der Personalstamm <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergärten, denn der ASB wird allen<br />

MitarbeiterInnen e<strong>in</strong> Übernahmeangebot machen. In Fällen, wo beispielsweise<br />

Rentenanwartschaften bei e<strong>in</strong>er Übernahme geschmälert werden könnten, bleiben<br />

e<strong>in</strong>zelne ErzieherInnen weiterh<strong>in</strong> bei der Stadt und werden an den ASB per<br />

Gestellungsvertrag abgeordnet.<br />

Was wird sich aber mit der Übertragung der K<strong>in</strong>dergärten an den ASB ändern und<br />

welche Vorteile hat die Stadt <strong>in</strong>sgesamt durch e<strong>in</strong>en neuen Träger<br />

Da ist zunächst die pädagogische Arbeit <strong>in</strong> den Betreuungse<strong>in</strong>richtungen selbst.<br />

Sie wird sich künftig an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen, ausformulierten pädagogischen<br />

Qualitätsstandard orientieren, der durch e<strong>in</strong>e sich ständig weiterentwickelnde<br />

Qualitätssicherung und e<strong>in</strong> umfangreiches Qualitätsmanagement ergänzt wird.<br />

Zu dieser Qualitätssicherung wird es gehören, dass es <strong>in</strong> allen<br />

Betreuungse<strong>in</strong>richtungen regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen - also die<br />

Reflexion der eigenen Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern - geben wird.<br />

Dies, me<strong>in</strong>e Damen und Herren, kommt direkt den K<strong>in</strong>dern zugute.<br />

Dass die pädagogische Arbeit zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t stellenweise verbesserungswürdig ist, wird<br />

selbst von der SPD e<strong>in</strong>geräumt.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, es wäre doch auch unredlich, die pädagogische<br />

Arbeit <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergärten unisono als hervorragend und unkritisierbar zu<br />

bezeichnen.<br />

Richtig ist doch vielmehr, dass <strong>in</strong> manchen Betreuungse<strong>in</strong>richtungen sehr gute und <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>richtungen verbesserungswürdige Arbeit geleistet wird und <strong>in</strong> allen<br />

E<strong>in</strong>richtungen die Außendarstellung deutlich verbessert werden kann.<br />

Dabei schließe ich mich allerd<strong>in</strong>gs ausdrücklich nicht der E<strong>in</strong>schätzung von Claus<br />

Coutand<strong>in</strong> an, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pressemitteilung der SPD vom 28.03.2007 schreibt:<br />

„...die Pädagogik <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dergärten war beliebig, unkoord<strong>in</strong>iert und<br />

abhängig vom persönlichen Engagement e<strong>in</strong>zelner Erzieher<strong>in</strong>nen.“<br />

Wenn man der Aussage von Herrn Coutand<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mal die Schärfe nimmt, dann kann<br />

man zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t e<strong>in</strong>es festhalten:<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Fraktionen unterschiedlich e<strong>in</strong>geschätzten Handlungsbedarf im<br />

pädagogischen Bereich.<br />

Der grundlegende Unterschied zwischen CDU und GRÜNEN und Ihnen ist dann<br />

allerd<strong>in</strong>gs, dass uns diese Erkenntnis zum Handeln veranlasst und Sie eben nicht.<br />

Unser Handeln wird schließlich dazu führen, dass zusätzliche Angebote <strong>in</strong> den<br />

Betreuungse<strong>in</strong>richtungen,


wie die Betreuung von K<strong>in</strong>dern unter 3 Jahren, musikalische Früherziehung,<br />

Sprachförderung, Fremdsprachenangebote, besondere künstlerische Angebote oder<br />

Fördermöglichkeiten für entwicklungsgestörte K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>stalliert werden.<br />

Mit den Eltern werden diese Angebote künftig bezüglich der pädagogischen<br />

Zielrichtung h<strong>in</strong> diskutiert, mit den Erzieher<strong>in</strong>nen abgestimmt und <strong>in</strong> jeder Phase<br />

pädagogisch <strong>in</strong>tensiv begleitet.<br />

E<strong>in</strong>e grundsätzliche Bereitschaft zur Schaffung solcher zusätzlicher Angebote hat der<br />

ASB ausdrücklich erklärt.<br />

Die Schaffung neuer Angebote reagiert übrigens sehr frühzeitig auf die<br />

demografische Entwicklung mit zum Teil dramatisch zurückgehenden K<strong>in</strong>derzahlen<br />

und sichert damit die K<strong>in</strong>dergartenstandorte und, im H<strong>in</strong>blick auf das<br />

Betreuungspersonal, letztlich auch Arbeitsplätze.<br />

Die Betreuungse<strong>in</strong>richtungen werden aber künftig auch zentrale Aufgabe e<strong>in</strong>es<br />

Trägers se<strong>in</strong> und nicht nur Teil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verwaltung.<br />

Dass die K<strong>in</strong>dergärten <strong>in</strong> der Vergangenheit nicht immer die ihnen angemessene<br />

Aufmerksamkeit <strong>in</strong> der Verwaltung erhalten haben, wurde <strong>in</strong> den von uns geführten<br />

Gesprächen der letzten Wochen immer wieder negativ von den ErzieherInnen<br />

beklagt.<br />

Genau das wollten wir verändern und genau das wird sich mit e<strong>in</strong>em neuem Träger<br />

verändern.<br />

Aber auch für die städtische Verwaltung werden sich durch die geme<strong>in</strong>nützige<br />

Trägerschaft positive Effekte ergeben.<br />

Die Gehaltsberechnungen werden ebenso wie der E<strong>in</strong>zug der K<strong>in</strong>dergartengebühren<br />

vom zentralen Rechenzentrum <strong>des</strong> ASB abgewickelt.<br />

Das schafft freie Kapazitäten <strong>in</strong> der Verwaltung, die an anderer Stelle e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden können.<br />

E<strong>in</strong> konkretes Beispiel will ich Ihnen nennen:<br />

In e<strong>in</strong>er Informationsveranstaltung am vergangenen Dienstag zur künftigen Struktur<br />

<strong>des</strong> Bauhofes konnten wir als e<strong>in</strong>e Empfehlung hören, dass Buchhaltung und<br />

Fakturierung künftig besser <strong>in</strong> die Verwaltung verlagert werden sollten. Genau diese<br />

Aufgaben könnten durch die Übertragung von Aufgaben an den ASB künftig<br />

beispielsweise ohne weitere Personale<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> der Stadtverwaltung erledigt<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Bereich, der Vorteile für die Stadtverwaltung br<strong>in</strong>gt, wird die Übertragung<br />

der Immobilienverwaltung und der allgeme<strong>in</strong>en Beschaffung se<strong>in</strong>.<br />

Instandhaltungsaufträge können vom ASB künftig ohne langwierige<br />

Ausschreibungen vergeben und Wartungsverträge ohne Ausschreibungen mit<br />

örtlichen Unternehmen ausgehandelt werden.


Das verkürzt die Zeit zwischen notwendigen Renovierungsarbeiten und deren<br />

tatsächlicher Ausführung.<br />

Und die Auftragsvergabe an örtliche Anbieter verr<strong>in</strong>gert den Kapitalabfluss aus<br />

<strong>Babenhausen</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e feste Anspar-Rate für Instandhaltungsmaßnahmen wird künftig<br />

Investitionsspitzen für die Stadt vermeiden und den Kostenfaktor <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

kalkulierbarer machen.<br />

Positiv für die K<strong>in</strong>dergärten wird sich ebenfalls die Budgetierung auswirken, die es<br />

weitgehend den K<strong>in</strong>dergärten überlässt, welche Anschaffungen Priorität haben. Sie<br />

ermöglicht es den K<strong>in</strong>dergärten aber auch, für größere Anschaffungen Mittel über<br />

mehrere Jahre h<strong>in</strong>weg anzusparen. In e<strong>in</strong>em städtischen Haushalt ist eben dies nicht<br />

möglich. Hier werden nicht verbrauchte Mittel am Jahresende abgeplant, was<br />

regelmäßig dazu führt, sich <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergärten zu überlegen, wie man verbliebene<br />

Mittel zu Jahresende eben noch schnell ausgeben kann, um deren Verfall zu<br />

vermeiden.<br />

Mit der Übertragung der K<strong>in</strong>dergärten an e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>nützigen Träger werden sich<br />

aber auch sofortige Kostene<strong>in</strong>sparungen im Verwaltungsbereich e<strong>in</strong>stellen und<br />

genau dieser Punkt ist ja für die SPD verschärfter Anlass zur Kritik.<br />

Sie zweifelt die Höhe der sofort realisierbaren Kostene<strong>in</strong>sparungen von rund 180.000<br />

Euro an. Sie zweifelt aber andererseits nicht grundsätzlich an sofortigen<br />

Kostene<strong>in</strong>sparungen!<br />

Wulf He<strong>in</strong>tzenberg rechnet für die SPD <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Alternativkalkulation zur städtischen<br />

Vorlage vor, dass m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens Euro 104.000 pro Jahr an sofortiger<br />

Verwaltungse<strong>in</strong>sparung zu erzielen s<strong>in</strong>d.<br />

Über die unterschiedlichen Zahlen lässt sich jetzt natürlich <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

trefflich streiten. Streiten lässt sich aber nach dieser Stellungnahme nicht mehr<br />

darüber, dass 104.000 Euro pro Jahr wenigstens die unterste Grenze der sofortigen<br />

E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten s<strong>in</strong>d. Und streiten lässt sich damit auch nicht mehr<br />

grundsätzlich darüber, dass die Übertragung der K<strong>in</strong>dergärten an e<strong>in</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>nützigen Träger mit sofortigen Kostene<strong>in</strong>sparungen verbunden ist.<br />

Dass es deutliche Kostene<strong>in</strong>sparungen gibt, konnte der Vertreter der Stadt<br />

Taunusste<strong>in</strong> – dort arbeitet man seit Jahren sehr gut mit dem ASB zusammen –<br />

e<strong>in</strong>druckvoll an e<strong>in</strong>er Vergleichrechnung e<strong>in</strong>er städtischen 5-gruppigen E<strong>in</strong>richtung<br />

mit e<strong>in</strong>er vergleichbaren ASB-E<strong>in</strong>richtung zeigen:<br />

Die E<strong>in</strong>sparung liegt hier belegbar bei 135.000 Euro. Wohlgemerkt, bei e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>zigen 5-gruppigen E<strong>in</strong>richtung!<br />

Die Kostene<strong>in</strong>sparungen s<strong>in</strong>d <strong>des</strong>halb wichtig zu dokumentieren, weil wir vom<br />

Rechnungsprüfungsamt je<strong>des</strong> Jahr zur Erhöhung der Gebühren aufgefordert werden.<br />

In der Ihnen heute zur Beschlussfassung vorliegenden Jahresrechnung heißt es dort<br />

wörtlich:


„Aufgrund der sehr hohen Unterdeckung halten wir es für erforderlich ...e<strong>in</strong>e<br />

Gebührenanpassung vorzunehmen. Durch die Verpflichtung der Stadt zu sparsamer<br />

Wirtschaftsführung kommt solchen E<strong>in</strong>nahmen, die den Kommunen als Entgelt für<br />

erbrachte Leistungen zusteht, Priorität zu.“ (JR 2005, p.27)<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, die Haushaltslage wurde von uns im<br />

vorangegangenen Tagesordnungspunkt bereits diskutiert und sie wird uns zur<br />

Fortführung <strong>des</strong> Haushaltskonsolidierungskonzeptes zw<strong>in</strong>gen.<br />

Und sie wird uns wieder vor die Frage der Gebührenerhöhungen stellen, die wir nur<br />

begründet vermeiden können, wenn wir der Kommunalaufsicht auch zeigen, dass wir<br />

an der Reduzierung der Kosten im adm<strong>in</strong>istrativen Bereich und im Bereich der<br />

Immobilienverwaltung und Immobilienunterhaltung arbeiten.<br />

Wer <strong>in</strong> diesem Bereich nichts tut und se<strong>in</strong>en guten Willen gegenüber der<br />

Aufsichtsbehörde nicht zeigt - so wie das hier e<strong>in</strong>ige Fraktionen offensichtlich wollen -<br />

wird verordnete Gebührenanhebungen provozieren oder die Kürzung der<br />

Schlüsselzuweisungen für <strong>Babenhausen</strong> zu verantworten haben.<br />

Mit den genannten f<strong>in</strong>anziellen Aspekten ist aber auch <strong>in</strong>direkt die Betreuungsqualität<br />

verbunden.<br />

Wenn Sie sich e<strong>in</strong>mal im Zusammenhang mit der Übertragung der K<strong>in</strong>dergärten an<br />

e<strong>in</strong>en anderen Träger die Vergleichsangebote und hier <strong>in</strong>sbesondere das Angebot<br />

<strong>des</strong> BDP angesehen haben, dann werden Sie auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Passage <strong>in</strong><br />

diesem Angebot stoßen, die ganz explizit auf die Betreuungsqualität abhebt.<br />

Der BDP führt nämlich aus, dass er für e<strong>in</strong>e verbesserte Betreuungsqualität – die<br />

dann letztlich mit dem Angebot <strong>des</strong> ASB gleichzieht – drei bis vier zusätzliche<br />

pädagogische Stellen schaffen müsste.<br />

Wenn man diese Aussage, der ja bisher von niemandem widersprochen wurde, auf<br />

die Stadt überträgt, dann würde dies eben auch drei bis vier neu zu schaffende<br />

Stellen für die Stadt bedeuten.<br />

Mich erstaunt jetzt bei der K<strong>in</strong>dergartendiskussion nur e<strong>in</strong>es:<br />

Die SPD fragt <strong>in</strong> der Presse wiederholt, weshalb denn die Stadt nicht auch e<strong>in</strong>e<br />

bessere pädagogische Qualität anbieten könne. Die Antwort bleibt sie bis heute<br />

schuldig!<br />

Sie bleibt sie <strong>des</strong>halb schuldig, weil sie der Stadt Mängel <strong>in</strong> der pädagogischen<br />

Qualität der K<strong>in</strong>dergartenarbeit attestiert,<br />

sie den zusätzlichen Personalbedarf für e<strong>in</strong>e Qualitätsverbesserung auf ASB-Niveau<br />

kennt,<br />

aber daraus <strong>in</strong> den letzten Wochen nicht den logischen Schluss zieht, diese<br />

Personalaufstockung auch zu fordern.


Bis heute hat die SPD ke<strong>in</strong>en Antrag auf Personalaufstockung mit e<strong>in</strong>em<br />

entsprechenden F<strong>in</strong>anzierungsvorschlag vorgelegt – <strong>in</strong> den seit Wochen laufenden<br />

Haushaltsberatungen hätte sie dazu ausreichende Gelegenheit gehabt!<br />

Ich will diesen Vorgang mit e<strong>in</strong>em Zitat <strong>des</strong> SPD-Generalsekretärs (H<strong>in</strong>z) im<br />

Zusammenhang mit der K<strong>in</strong>derbetreuungsdebatte auf Bun<strong>des</strong>ebene kommentieren:<br />

„Statt immer nur zu sagen was Sie nicht wollen, sollten Sie endlich sagen was Sie<br />

eigentlich wollen!“<br />

Bei derlei Mangel an Handlungskompetenzen fragt man sich natürlich, um was es<br />

e<strong>in</strong>zelnen Fraktion eigentlich geht<br />

Um die Zukunft der K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> dieser Stadt,<br />

oder um die Angst davor !!!, dass die Entscheidungen der Schwarz-Grünen<br />

Kooperation tatsächlich erfolgreich s<strong>in</strong>d.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, <strong>in</strong> Anbetracht der demografischen Entwicklung,<br />

den künftigen Bildungsanforderungen und der Haushaltslage der Stadt, sollte jede<br />

Möglichkeit genutzt werden, um e<strong>in</strong>e verbesserte Betreuungsqualität für die K<strong>in</strong>der<br />

dieser Stadt zu erreichen und gleichzeitig die städtische Handlungsfähigkeit im<br />

Sozialbereich zu erhalten.<br />

Sozial ist es nämlich nicht, im K<strong>in</strong>dergartenbereich die veränderten<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu ignorieren, nichts zu tun und damit K<strong>in</strong>dergartenstandorte<br />

und Arbeitsplätze zu gefährden.<br />

„Wenn wir nichts ändern, wird nichts so bleiben wie es ist“, mit diesem Slogan hat die<br />

SPD im letzten Kommunalwahlkampf für sich geworben.<br />

Vielleicht sollten sich e<strong>in</strong>ige führende Genoss<strong>in</strong>nen und Genossen bei aller Kritik<br />

gelegentlich an diesen Spruch er<strong>in</strong>nern.<br />

Wir jedenfalls denken weiter und dabei an die sich abzeichnende Entwicklung, die<br />

uns heute noch die Chance zum Handeln gibt aber <strong>in</strong> 5 Jahren das Handeln unter<br />

Zeitdruck aufzw<strong>in</strong>gen wird.<br />

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch e<strong>in</strong>mal zwei zentrale Aussagen <strong>des</strong> Vertreters<br />

der Stadt Taunusste<strong>in</strong> aus se<strong>in</strong>er Präsentation zur dortigen Zusammenarbeit mit dem<br />

ASB <strong>in</strong> das Gedächtnis rufen:<br />

„Der ASB kann gegenüber den städtischen E<strong>in</strong>richtungen schneller auf<br />

Veränderungen e<strong>in</strong>gehen und reagieren. Er ist flexibel <strong>in</strong> den Betreuungszeiten<br />

(Module) und bietet der Elternschaft e<strong>in</strong> zusätzliches Betreuungsangebot über die<br />

normale Betreuungszeit h<strong>in</strong>aus.“<br />

und<br />

„Der ASB hat e<strong>in</strong> gutes Qualitätsmanagement und ist der Stadt Taunusste<strong>in</strong> <strong>in</strong> den<br />

Jahren der Zusammenarbeit e<strong>in</strong> guter und zuverlässiger Partner, darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>


der wirtschaftlichen Betrachtungsweise günstiger als eigene städtische<br />

E<strong>in</strong>richtungen.“<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

aus eben allen diesen von mir genannten Gründen UND weil wir die Zukunft dieser<br />

Stadt im Auge haben, werden CDU und GRÜNE der Übertragung der<br />

Betreuungse<strong>in</strong>richtungen an den ASB zustimmen.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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