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1 Gestalt-Wandel, Gestalttherapeutische Praxis, Bettina Binder, Dr ...

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Definition Alkoholismus<br />

Der unscharfe Begriff „Alkoholismus“ wird seit einigen Jahren in Alkoholmissbrauch und<br />

Alkoholabhängigkeit unterschieden.<br />

Unter Alkoholmissbrauch ist ein Alkoholkonsum zu verstehen, der zu körperlichen, psychischen<br />

und/oder sozialen Schäden führt.<br />

Bei Alkoholabhängigkeit finden sich Merkmale von Toleranzveränderung gegenüber<br />

Alkohol und Entzugserschienungen. Das daraus resultierende Unvermögen, auch nur kurze Zeit völlig<br />

abstinent zu leben, bzw. den Alkoholkonsum zu kontrollieren, definiert die Abhängigkeit.<br />

Alkoholabhängigkeit ist als Krankheit anzusehen und wurde 1968 in der Bundesrepublik Deutschland<br />

in sozialrechtlichem Sinn als solche anerkannt (vgl. DEUTSCHE HAUPTSTELLE GEGEN DIE<br />

SUCHTGEFAHREN, 1988, S.4).<br />

Die gegenwärtig gebräuchlichste Definition der WHO wurde 1952 entwickelt und 1954 modifiziert.<br />

Demnach sind Alkoholiker exzessive Trinker, deren Abhängigkeit einen derartigen Grad erreicht hat,<br />

dass sie deutliche geistige Störungen oder Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit,<br />

ihren mitmenschlichen Beziehungen, ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktionen aufweisen oder<br />

Prodrome (den eigentlichen Krankheitserscheinungen vorausgehende Symptome) einer solchen<br />

Entwicklung zeigen, und sie daher Behandlung brauchen (vgl. Feuerlein, 1984, S.6).<br />

Bedingungsgefüge für Alkoholismus<br />

Monokausale Erklärungsansätze, die nach einer Ursache suchten, gelten heute als wiederlegt. Die<br />

heutige Wissenschaft geht von einem multimodalen, multifaktoriellen Bedingungsmodell aus, d.h.<br />

mehrere Ursachen müssen zusammenkommen, damit sich eine Alkoholabhängigkeit entwickelt.<br />

Biomedizinische und biogenetische Untersuchungen haben durch Zwillings- und Adoptionsstudien<br />

ergeben, dass genetische Faktoren eine Prädisposition bzw. Anfälligkeit (“Vulnerabilität”) für<br />

Alkoholismus mit sich bringen. Ausschließlich vererbt wird die Suchterkrankung allerdings nicht.<br />

In neuerer Zeit wird von einem bio - psycho - sozialen Bedingungsmodell ausgegangen: biologische,<br />

psychologische und soziale Faktoren wirken unterschiedlich zusammen und können in einer<br />

bestimmten Kombination zur Alkoholabhängigkeit führen.<br />

Dieses mulitfaktorielle Ursachenbündel impliziert, dass jeder Alkoholkranke seine “eigenen”<br />

individuellen Ursachen herausbekommen muss. Und auch die Behandlung sollte multifaktoriell<br />

ausgerichtet sein und die verschiedenen Bedingungsfaktoren des Alkoholabhängigen berücksichtigen.<br />

Allgemein werden drei Faktorengruppen des Bedingungsgefüges beschrieben:<br />

2 <strong>Gestalt</strong>-<strong>Wandel</strong>, <strong>Gestalt</strong>therapeutische <strong>Praxis</strong>, <strong>Bettina</strong> <strong>Binder</strong>,<br />

<strong>Dr</strong>-Gessler-Str. 18, 93051 Regensburg, www.gestalt-wandel.de

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