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1 Gestalt-Wandel, Gestalttherapeutische Praxis, Bettina Binder, Dr ...

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Um einem auswachsen des rückfälligen Verhaltens entgegenzuwirken sollte die<br />

Abstinenzzuversicht hochgehalten werden.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Rückfall dient der/m Abhängigen dazu, persönliche<br />

Gefahrenquellen zu erkennen, die eigene Gefährdung realistischer einzuschätzen, sowie<br />

Rückfallvermeidungsstrategien zu entwickeln.<br />

Das „Stufen – der – Veränderung“ - Modell (Prochaska und DiClemente)<br />

Menschen „wachsen“ nicht nur über längere Zeit in „in die Sucht hinein“, sondern sie bedürfen auch<br />

längerer Zeiträume um sich ihrer wieder – mit Rückfällen – zu entledigen.<br />

– Aufmerksam werden (ärztliche Information, schlechte Leberwerte...)<br />

– Nachdenken (Konsum und Folgen, Abwägung von Vor- und Nachteilen des Konsums)<br />

– Entscheidung (Veränderung der Konsumgewohnheiten, entsprechende<br />

Veränderungsmaßnahmen)<br />

– Handlung -> VERÄNDERUNG (Abstinenz, mäßigen Konsum, Entgiftung, Entwöhnungsbehandlung<br />

– Aufrechterhaltung (Veränderung in den Alltag integrieren, größere Lebenszufriedenheit ohne<br />

Konsummittel)<br />

– Rückfall (Rückgriff auf Konsum als letzte Bewältigungsressource)<br />

Entscheidend ist, ob es den betroffenen Personen nun gelingt, nach dem Rückfall erneut in den<br />

Veränderungsprozess einzusteigen.<br />

Unterstützend kann sein:<br />

– Schuld- und Schamgefühle, Hoffnungslosigkeit aufgreifen, entgegenwirken<br />

– Hilflosigkeit bearbeiten (Rückfall kommt nicht „plötzlich aus heiterem Himmel“, ist verstehbares<br />

Verhalten und somit auch veränderbar)<br />

– Durch Bearbeitung eigene Verhaltensstruktur transparent machen. (Wann war klar, dass<br />

konsumiert wird? Was war möglicherweise ein Auslöser? Was könnte stattdessen in ähnlichen<br />

Situationen versucht werden? Welche Unterstützung ist denkbar und kann angenommen werden?)<br />

– Festlegung realistischer Ziele (Sicherung des Überlebens, Sicherung des möglicherweise<br />

gesunden Überlebens, Reduzierung der Trinkmenge und der Exzesse, Verlängerung der<br />

alkoholfreien Perioden, dauerhafte Abstinenz)<br />

– Bei der Bearbeitung von Rückfällen es ist nicht sinnvoll, BewohnerInnen als unmotiviert<br />

anzusehen, (in jeder abhängigen Person schlagen „zwei Seelen in einer Brust“: eine, die wegen<br />

der positiven Seiten des Konsums (z.B. Abpufferung von Ängsten) gegen eine Veränderung ist und<br />

eine, die aufgrund der negativen Begleiterscheinungen der Sucht für eine Veränderung ist. Ziel ist<br />

es, diese innere Ambivalenz bewusst und spürbar zu machen und darauf zu setzten, dass das<br />

Erleben der negativen Folgen der Sucht kurz- oder mittelfristig zum veränderten Umgang mit dem<br />

Suchtmittel verhilft.<br />

– Die Verantwortung für oder gegen eine Veränderung bleibt ausdrücklich beim Patienten.<br />

– Emphatie ausdrücken (reflektiertes zuhören, zusammenfassen, offene Fragen stellen)<br />

– Selbstwert fördern (Lob, Zugang zu den eigenen Fähigkeiten fördern, auf Ressourcen aufbauen)<br />

– Kontinuität der Hilfe gewährleisten (Vertrauen)<br />

9 <strong>Gestalt</strong>-<strong>Wandel</strong>, <strong>Gestalt</strong>therapeutische <strong>Praxis</strong>, <strong>Bettina</strong> <strong>Binder</strong>,<br />

<strong>Dr</strong>-Gessler-Str. 18, 93051 Regensburg, www.gestalt-wandel.de

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