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1 Gestalt-Wandel, Gestalttherapeutische Praxis, Bettina Binder, Dr ...

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Dieses Modell hat dynamischen Charakter. Die im Folgenden dargestellten Faktorengruppen können<br />

sich in unterschiedlicher Weise gegenseitig beeinflussen:<br />

<strong>Dr</strong>oge mit ihren spezifischen Wirkungen (hier der Alkohol)<br />

Durch Einnahme der betreffenden Substanz kann ein Zustand entstehen, den man Abhängigkeits –<br />

Syndrom nennt. Das Abhängigkeitspotential vom Alkohol ist lt. Wilhelm Feuerlein (1999, S. 24)<br />

vergleichbar mit dem von manchen Beruhigungs- und Schlafmitteln wie Benzodiazepine und<br />

Barbituraten. Das entscheidende Charakteristikum des Abhängigkeitssyndroms ist die psychische<br />

Abhängigkeit, die sich durch das unstillbare Verlangen äußert, den Alkoholkonsum fort zusetzten oder<br />

nach einem jahrelangen „trockenen“ Intervall den Konsum wieder aufzunehmen (Craving), obwohl den<br />

Betreffenden die negativen Konsequenzen dieses erneuten Trinkens bewusst sind.<br />

Das konsumierende Individuum mit seinen körperlichen und psychischen Eigenschaften, wie<br />

sie sich unter den jeweiligen genetischen und psychischen Dispositionen im Laufe des Lebens<br />

entwickelt haben.<br />

Warum werden nicht alle Menschen süchtig oder: Was disponiert manche Menschen zur<br />

Sucht?<br />

Eine Möglichkeit, dieser Frage auf den Grund zu gehen ist, nach den physischen und psychischen<br />

Grundlagen und Dispositionen des Alkoholismus zu fragen.<br />

In bestimmten Familien kommen gehäuft Alkoholiker vor. Diese immer wieder bestätigten Häufungen<br />

können unterschiedlich erklärt werden. Durch genetische Faktoren oder durch Umwelteinflüsse<br />

innerhalb der Familie. Auch Hinsichtlich der Vulnerabilität (erhöhte psychische Verletzbarkeit) und der<br />

Alkoholverträglichkeit könnten genetische Komponenten nachgewiesen werden, nicht jedoch als<br />

alleinige auslösende Ursache.<br />

Über die Entstehung einer psychischen Disposition (Veranlagung) versuchen u. a. Lern- und<br />

verhaltenspsychologische (Alkohol als Bewältigungsstrategie von unterschiedlichen Problemlagen ist<br />

ein erlerntes Verhalten und kann auch wieder verlernt werden) und psychodynamische Theorien<br />

Aufschluss zu geben (vgl. Feuerlein ab S. 31).<br />

Das Sozialfeld, wozu neben interpersonalen, sozialisierenden Beziehungen auch die beruflichen,<br />

wirtschaftlichen Gegebenheiten und traditionsgebundene und religiöse orientierten Normen zu<br />

rechnen sind.<br />

Entstehungsbedingungen des Alkoholismus, die vom sozialen Umfeld ausgehen, gründen im<br />

wesentlichen auf folgenden Überlegungen: Wenn man die Alkoholikerpopulation (trotz ihrer<br />

unterschiedlichen Facetten) als Ganzes betrachtet, gibt es keinen einheitlichen und scharf<br />

abgrenzbaren Persönlichkeitstyp.<br />

Warum werden dann nicht alle Personen mit den geschilderten Persönlichkeitscharakteristika zu<br />

Alkoholikern? Innerhalb der Bevölkerung lassen sich unterschiedliche Einstellungsmuster zum Thema<br />

Alkohol finden. Wichtig ist auch, welche Möglichkeiten zur Spannungsreduktion und Angstbewältigung<br />

die jeweilige Gesellschafts- oder Familienstruktur neben dem Alkohol anbietet bzw. duldet.<br />

Weg in die Sucht<br />

Menschen entwickeln bestimmte Techniken und Methoden, um dem täglichen Stress zeitweise zu<br />

entrinnen, sich abzulenken, zu entspannen und mit Angst besetzte Situationen zu umgehen oder zu<br />

bewältigen. Wird hier zum Beispiel Alkohol benutzt, ist Vorsicht geboten, denn die Übergänge von<br />

„normalem“ Trinkverhalten zu Suchtverhalten sind fließend.<br />

3 <strong>Gestalt</strong>-<strong>Wandel</strong>, <strong>Gestalt</strong>therapeutische <strong>Praxis</strong>, <strong>Bettina</strong> <strong>Binder</strong>,<br />

<strong>Dr</strong>-Gessler-Str. 18, 93051 Regensburg, www.gestalt-wandel.de

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