health work

health@work 01/2015
KULTUR I FÜHRUNG I VERHALTEN I SYSTEME
Liebe Leserin,
Lieber Leser,
Auf den vorderen Plätzen der Rangliste guter
Vorsätze für das neue Jahr findet sich regelmäßig
die Absicht, mehr auf die Gesundheit
zu achten, meist unterteilt in die Vorhaben,
sich erstens mehr zu bewegen, zweitens gesünder
zu essen und drittens das Rauchen
aufzugeben. Oder wahlweise dem Alkohol abzuschwören.
Das ist löblich.
Auf den vordersten Plätzen der Rangliste, welche
guten Vorsätze dann am schnellsten über
Bord geworfen wurden, finden sich allerdings
auch die vermehrte Bewegung, das gesündere
Essen und ganz vorn natürlich Tabak und
Trinken. Das ist weniger löblich.
Warum versuchen wir gleichwohl immer wieder,
zu Beginn eines neuen Jahres unser Leben
umzukrempeln Und scheitern in schöner
Regelmäßigkeit Die Antwort ist einfach: Viele
Menschen halten in den Tagen „zwischen
den Jahren“ inne, ziehen Bilanz und fassen
unbelastet von den Sünden, die sie an 365
Tagen im letzten Jahr begangen haben, neue
Ziele ins Auge. Kaum aber sind sie wieder im
üblichen Alltagstrott gefangen, verfliegen die
guten Vorsätze und sie kehren zu den alten
Gewohnheiten zurück.
In den letzten Jahren allerdings, haben Trendforscher
festgestellt, schwören immer mehr
Menschen den guten Vorsätzen zum neuen
Jahr ab. Und weil in einer Trendgesellschaft
viele trendy sein wollen, ist der Vorsatz, keine
guten Vorsätze zu haben, mittlerweile zum
meistgenannten guten Vorsatz geworden.
Darauf lässt sich aufbauen. Denn um liebgewonnene
Gewohnheiten zu verändern, ist der
Jahreswechsel im Prinzip nicht besser oder
schlechter geeignet als irgendein anderer Zeitpunkt.
Im Gegenteil: Genau genommen bieten
sich jedes Jahr 365 Chancen, sein Leben
zu verändern. Ganz ohne Vorsatz. Ganz ohne
Warten auf das magische Datum. Und wer
es nicht auf Anhieb schafft, hat morgen die
nächste Chance.
Joachim Gutmann
Chefredakteur und Herausgeber
xx
Joachim Gutmann
Chefredakteur
health@work
3