Kanban und Scrum
Kanban und Scrum
Kanban und Scrum
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Kindernothilfe e. V.<br />
Referat Organisation <strong>und</strong> Datenmanagement<br />
Stattdessen haben wir ein Bündel indirekter Kontrollinstrumente.<br />
Wenige/viele Leute | wenige große/viele kleine Teams | niedrige/<br />
hohe WIP-Limits | keine/lange Iterationen | wenig/viel Planung …<br />
<strong>Scrum</strong> <strong>und</strong> <strong>Kanban</strong> sind beide empirisch in dem Sinne, dass von Ihnen erwartet wird, mit dem Vorgehen zu<br />
experimentieren <strong>und</strong> es auf Ihre Umgebung anzupassen. In der Tat, Sie müssen experimentieren. Weder<br />
<strong>Scrum</strong> noch <strong>Kanban</strong> bringen alle Antworten mit – sie geben Ihnen nur eine einfache Menge von<br />
Einschränkungen, um Ihre eigenen Vorgehensverbesserungen betreiben zu können.<br />
• <strong>Scrum</strong> sagt, Sie sollten funktionsübergreifende Teams haben. Also, wer soll in welchem Team sein?<br />
Weiß nicht, experimentieren Sie.<br />
• <strong>Scrum</strong> sagt, das Team legt fest, wieviel Arbeit es in einen Sprint hinein nimmt. Also, wieviel sollten sie<br />
hinein nehmen? Weiß nicht, experimentieren Sie.<br />
• <strong>Kanban</strong> sagt, Sie sollten WIP begrenzen. Also, was soll die Grenze sein? Weiß nicht, experimentieren<br />
Sie.<br />
Wie ich früher schon erwähnt habe, macht <strong>Kanban</strong> weniger Einschränkungen als <strong>Scrum</strong>. Das bedeutet, Sie<br />
bekommen mehr Parameter, über die Sie nachdenken, mehr Drehknöpfe zum Drehen. Das kann sowohl ein<br />
Nachteil als auch ein Vorteil sein, abhängig von Ihrem Kontext. Wenn Sie die Konfigurationsdatei eines<br />
Softwarewerkzeugs öffnen, haben Sie zum Einstellen lieber 3 Optionen oder 100 Optionen? Wahrscheinlich<br />
irgendwas dazwischen. Hängt davon ab, wieviel Sie einstellen möchten <strong>und</strong> wie gut Sie das Werkzeug<br />
verstehen.<br />
Also lassen Sie uns annehmen, wir reduzieren ein WIP-Limit auf Gr<strong>und</strong> der Hypothese, dass das unser<br />
Vorgehen verbessern wird. Dann beobachten wir, wie Dinge wie Kapazität, Durchlaufzeit, Qualität <strong>und</strong><br />
Vorhersagbarkeit sich verändern. Wir ziehen Schlüsse aus den Ergebnissen <strong>und</strong> ändern dann einige weitere<br />
Dinge, kontinuierlich unser Vorgehen verbessernd.<br />
Es gibt viele Namen dafür. Kaizen (kontinuierlicher Verbesserungsprozess in Leansprache), Inspizieren &<br />
Adaptieren (Inspect & Adapt, <strong>Scrum</strong>sprache), empirische Prozesskontrolle (Empirical Process Control), oder<br />
warum nicht „Die wissenschaftliche Methodik“ (The Scientific Method).<br />
Der kritischste Punkt dabei ist die Rückkopplungsschleife (feedback loop). Ändere etwas => Finde heraus,<br />
wie es lief => Lerne daraus => Ändere wieder etwas. Allgemein gesprochen, Sie möchten eine möglichst<br />
kurze Rückkopplungsschleife, so dass Sie ihr Vorgehen schnell adaptieren können.<br />
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