Forschungsbericht - Nationalpark Hainich
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<strong>Nationalpark</strong> <strong>Hainich</strong> – <strong>Forschungsbericht</strong> 2011<br />
Waldinventur<br />
Im <strong>Nationalpark</strong> wurde in den Jahren 2000/2001 eine Kontrollstichprobeninventur<br />
(KSP) auf den Wald- und Sukzessionsflächen durchgeführt. Um die Waldentwicklung<br />
im <strong>Nationalpark</strong> langfristig verfolgen zu können, wurde die Erstaufnahme in den<br />
Jahren 2010/11 entlang des Stichprobennetzes in Form einer methodisch<br />
überarbeiteten Folgeaufnahme wiederholt. Die in den Außenaufnahmen erfassten<br />
Daten wurden nach einer einheitlichen Methodik neu berechnet und in Form eines<br />
„Alt - Neu“-Vergleichs dargestellt und ausgewertet. Die Publikation der Ergebnisse ist<br />
für das Jahr 2012 als Fortsetzung der Forschungsbandreihe vorgesehen.<br />
Siedlungs- und Nutzungsgeschichte<br />
Unter Zugrundelegung vorhandener Unterlagen (wie Flurkarten, Luftbilder und<br />
Forstdaten), gegebenenfalls ergänzt durch Zeitzeugenbefragung, ist die Siedlungsund<br />
Nutzungsgeschichte insbesondere der letzten Jahrzehnte zu rekonstruieren und<br />
zu protokollieren.<br />
Biomonitoring<br />
Biomonitoring beschäftigt sich mit den biotischen Kompartimenten der Ökosysteme<br />
bzw. mit den Auswirkungen der Veränderungen abiotischer Faktoren (Boden, Luft,<br />
Wasser) auf die Lebewesen und ihre Lebensräume. Im <strong>Nationalpark</strong> wurde hierzu<br />
von Forschungseinrichtungen auf ausgewählten Standorten ein System von<br />
gezäunten und ungezäunten Dauerbeobachtungsflächen im Offenland und im Wald<br />
eingerichtet. Auf den Dauerbeobachtungsflächen folgen Untersuchungen der<br />
Bodenvegetation, Standortverhältnisse, Bestandesstrukturen und der Fauna und<br />
Flora.<br />
Neben diesen Flächen werden im Rahmen von Biomonitoring auch Einzelarten (wie<br />
Gelbbauchunke) und Artengruppen (z. B. Vögel) beobachtet. Der <strong>Nationalpark</strong><br />
kooperiert hier mit der Verwaltung des Naturparks Eichsfeld-<strong>Hainich</strong>-Werratal, um in<br />
gemeinsamer Anstrengung das Monitoring in <strong>Nationalpark</strong> und Naturpark zu<br />
verbessern. Für das geplante Vernetzungsprojekt von EUROPARC Deutschland<br />
wurde hierzu auch ein gemeinsamer Projektvorschlag erarbeitet. Die Projekte hierzu<br />
sind fortzuführen. Die im Rahmen der FFH-Richtlinie relevanten Arten und<br />
Lebensräume werden auf der Basis landes- bzw. bundesweiter Vorgaben<br />
beobachtet.<br />
Ein besonderes Augenmerk wird von den Forschungspartnern auf die langfristigen<br />
Auswirkungen der globalen Klimaänderung auf das Ökosystem Wald gelegt.<br />
Die begonnenen Projekte sind unter Beachtung der Grundsätze der Forschung im<br />
<strong>Nationalpark</strong> weiterzuführen. Die Ergebnisse sind von den Forschungsinstituten in<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Nationalpark</strong>verwaltung zeitnah zu veröffentlichen.<br />
Erforschung der natürlichen Dynamik von Waldökosystemen<br />
Die Erforschung der natürlichen Dynamik von Ökosystemen im Bereich von<br />
Verbuschungs- und Waldflächen ist ein Hauptziel der Forschung im <strong>Nationalpark</strong><br />
<strong>Hainich</strong>. Neben der Beobachtung und Analyse auf den nutzungsfreien<br />
Dauerbeobachtungsflächen im <strong>Nationalpark</strong> wird der Vergleich zu den<br />
forstwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen in den angrenzenden Plenterwäldern des<br />
<strong>Hainich</strong> aufgezeigt. Hieraus können gleichsam Erkenntnisse für die waldbauliche<br />
Behandlung von bewirtschafteten Laubwäldern abgeleitet werden.<br />
Die zu folgenden Fragestellungen begonnenen Projekte sollen weitergeführt werden:<br />
• Wie verläuft die natürliche Walddynamik?<br />
• Wie entwickelt sich die Sukzession aus zoologischer und botanischer Sicht?<br />
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