Schlussbericht Messungen, Auswertung ... - Pfarrei Wünnewil-Flamatt
Schlussbericht Messungen, Auswertung ... - Pfarrei Wünnewil-Flamatt
Schlussbericht Messungen, Auswertung ... - Pfarrei Wünnewil-Flamatt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Baumann Akustik und Bauphysik AG<br />
5. Zusammenfassung <strong>Messungen</strong> und Beurteilung<br />
Die Ursache für die aussergewöhnlich rasch aufgetretenen Verschwärzungen liegt in einer<br />
Kombination von ungünstigen Heizbetrieb, ungenügendem Lüften, Farbanstrich und Kerzenverbrauch.<br />
Seite 21<br />
5.1. Heizbetrieb<br />
Es wird konstant auf einem zu hohen Temperaturniveau geheizt was zu konstanten Luftumwälzungen<br />
führt, je höher die Temperaturdifferenz Aussen – Innen desto stärker.<br />
Der Heizbetrieb ist zu verändern. Weil für Werktagsanlässe eine Kapelle zur Verfügung steht,<br />
sollte diese zumindest in der Heizperiode als „Winterkapelle“ genutzt werden.<br />
5.2. Anstrich<br />
Je tiefer die Oberflächentemperatur, desto stärker ist die Verschwärzung. Diese Erkenntnis<br />
ist nicht neu, aber sie widerspiegelt sich in dieser Kirche speziell. Sie hat in der Pfarrkirche<br />
<strong>Wünnewil</strong> auch einen direkten Zusammenhang mit dem Anstrich. Bei „kälteren“ Oberflächen<br />
ist von einer minimal höheren Oberflächenfeuchte auszugehen, auf welcher sich Verschmutzungen<br />
eher festsetzen. Weist die Oberfläche dann noch eine verminderte Sorptionsfähigkeit<br />
(Feuchteaufnahme und –pufferung) auf, was vermutlich auf die häufigen und<br />
zuletzt falschen Anstriche zurückzuführen ist, wäre das eine Erklärung für die starke<br />
Verschwärzung.<br />
5.3. Lüften<br />
Es wird ein ungenügendes Lüftungsverhalten festgestellt. Nach den Anlässen wird die verbrauchte<br />
Luft, besonders bei Anlässen mit hoher Belegung nur unzureichend abgeführt.<br />
Die verbrauchte Luft hat eine zu lange Verweildauer und wird in der Kirche umgewälzt.<br />
Das Lüften ist zu verbessern.<br />
5.4. Kerzenverbrauch<br />
Der Kerzenverbrauch ist mit jährlich bis zu 18‘000 Kerzen im Verhältnis zum Raumvolumen<br />
nicht ausserordentlich hoch. Weil keine räumliche Abtrennung ausserhalb des Kirchenraums<br />
möglich ist, und um die lokalen Verschwärzungen zu vermindern, sind zwingend bessere<br />
Abbrandverhältnisse in der Kirche zu schaffen.<br />
Von einer Verlegung des Opferkerzenstandes in die viel kleinere Kapelle ist bei diesem hohen<br />
Kerzenverbrauch jedoch dringend abzuraten.<br />
5.5. Raumakustik<br />
Trotz grosser Sisalteppichflächen wird ein ungünstiger Verlauf der Nachhallzeit und im wichtigen<br />
Sprachbereich 500/100Hz werden Nachhallzeiten von deutlich über 5 s gemessen.