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Historische Hintergründe - Volksbank Mindener Land eG

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Während der Inflationszeit und zur Zeit der Währungsreform setzte ein Wettbewerb<br />

um die Kundenkreise der Kreditgenossenschaften ein. Die Großbanken errichteten<br />

Filialen in der Provinz, die Sparkassen führten Personalkredite ein. Um neue<br />

Kundenkreise zu erschließen und den bankmäßigen Ausbau von<br />

Dorfgenossenschaften zu unterstützen, errichteten die ländlichen Zentralkassen<br />

Zweigniederlassungen. So wurde auch 1924 die Zweigniederlassung der Ländlichen<br />

Zentralkasse Münster in Minden errichtet. Es ist davon auszugehen, dass die<br />

Gründungen der Spar- und Darlehnskassenvereine Hausberge, Päpinghausen und<br />

Unterlübbe von der Neueinrichtung der Zweigniederlassung in Minden beeinflusst<br />

wurden.<br />

Zu erwähnen ist an dieser Stelle die Selbsthilfe des Verbandes ländlicher<br />

Genossenschaften der Provinz Westfalen, um die angeschlossenen Kreditinstitute zu<br />

sanieren. So wurde ein Stützungsfonds für notleidende Spar- und Darlehnskassen<br />

gebildet. Die Abgaben waren freiwillig und wurden von den leistungsfähigen Kassen<br />

geleistet. So flossen bis 1930 zwei Millionen Reichsmark in den Fonds, womit<br />

Genossenschaften vor dem Konkurs gerettet werden konnten.<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung der „Goldenen Zwanziger“ dauerte nicht lang. Die<br />

Weltwirtschaftskrise wurde mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse im<br />

Oktober 1929 eingeläutet. Der Kapitalstrom nach Deutschland versiegte. Ausländische<br />

Darlehnsgeber zogen ihre Darlehen nach den Reichstagswahlen 1930 zurück. Bei<br />

diesen Wahlen wurde die NSDAP zweitstärkste Partei. Die Auswirkungen der<br />

Weltwirtschaftskrise waren Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und<br />

Massenarbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen stieg von September 1929 bis Anfang<br />

1933 von 1,3 auf über 6 Millionen an. Das Realeinkommen sank, Kriminalität und<br />

Armut nahmen zu. Massenverelendung kennzeichnete den Alltag breiter<br />

Bevölkerungsschichten. Unter den Zusammenbrüchen ist besonders der des Bremer<br />

Textilkonzerns „Nordwolle“ hervorzuheben. Dessen Hauptaktionär war eine der vier<br />

größten Banken Deutschlands, die „Darmstädter und Nationalbank“, die im Juli 1931<br />

ihre Zahlungen einstellen musste. Die Sparer verloren das Vertrauen. Ein Run auf die<br />

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