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Historische Hintergründe - Volksbank Mindener Land eG

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sich!“ die Brüderlichkeit mit der christlichen Devise „Einer für Alle und Alle für Einen“<br />

gegenüber. Weiterhin verweist er auf Raiffeisens Werk und führt den Heddesdorfer<br />

Kreditverein als Beispiel für einen ländlichen Kreditverein an.<br />

3. <strong>Land</strong>wirtschaft, Industrie und Gewerbe in Minden und Umgebung um 1870<br />

Betrachten wir die wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Minden und Umgebung<br />

oder besser des Altkreises Minden. Beginnen wollen wir damit in den 1870er Jahren.<br />

Dieser Zeitpunkt, der vor den Gründungen der ersten Spar- und Darlehnskassen der<br />

heutigen <strong>Volksbank</strong> <strong>Mindener</strong> <strong>Land</strong> liegt, wurde bewusst gewählt, um Veränderungen<br />

mit Einfluss auf das Leben der Bevölkerung aufzuzeigen.<br />

Zigarrenmacher<br />

Ein wichtiger Industriezweig in Minden und Umgebung war im 19. Jahrhundert die<br />

tabakverarbeitende Industrie. Der Schwerpunkt der Zigarrenindustrie verlagerte sich<br />

im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Raum Bünde-Lübbecke. Dort boten die<br />

billigen Arbeitskräfte ein größeres Potential insbesondere für die Heimarbeit. Werfen<br />

wir kurz einen Blick auf die Zahlen der Handelskammer Minden für die<br />

zigarrenherstellenden Betriebe: 1864 waren es 25 Zigarrenherstellungsbetriebe mit<br />

1100 Arbeitern, 1899 ist die Zahl auf 19 Betriebe mit 780 Arbeitern gesunken.<br />

Eisenerzgewinnung<br />

Die Grundlage für einen weiteren Industriezweig boten die Erzlager des Wiehen- und<br />

Wesergebirges sowie die Kohlelager der Umgebung. In der Zeche „Viktoria“ bei<br />

Lerbeck wurden 1883 15.000 t Eisenerze, im Jahr 1899 18.200 t gefördert. Die Zeche<br />

„Wohlverwahrt“ bei Kleinenbremen förderte 1889 30.600 t Roteisenstein und steigerte<br />

die Förderung auf 68.800 t im Jahr 1899. Der Eisengehalt dieser Erze war allerdings<br />

recht gering, somit wurde die Verhüttung aufgrund der erforderlichen Zuschläge<br />

verteuert.<br />

Steinkohle wurde in Bölhorst, in Meißen und im Schacht „Laura“ in Barkhausen-Zollern<br />

gefördert. Die geförderte Menge an Kohle war nicht sehr ergiebig sie konnte nicht<br />

einmal den Bedarf der Stadt Minden decken, sie nahm beispielsweise beim Schacht<br />

„Laura“ jährlich ab. Die Förderung in den Schächten in Bölhorst und Barkhausen wurde<br />

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