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Ernährung in der Chemotherapie - ribosepharm GmbH

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<strong>Ernährung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Chemotherapie</strong><br />

Gew<strong>in</strong>nen mit Kraft und Willen


2 I M P R E S S U M<br />

Autoren<br />

Ulrike Gon<strong>der</strong>, Diplom-Ökotropholog<strong>in</strong><br />

Nicole Quir<strong>in</strong>, Diplom-Ökotropholog<strong>in</strong><br />

Dr. Giuseppe Gianni, Brand Health <strong>GmbH</strong><br />

Konzeption/Redaktion<br />

Dr. Giuseppe Gianni, Brand Health <strong>GmbH</strong><br />

Franziska Treichel, <strong>ribosepharm</strong> division<br />

Gestaltung<br />

Magda Zaslona, Brand Health <strong>GmbH</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>ribosepharm</strong> division<br />

Hikma Pharma <strong>GmbH</strong><br />

Postfach 1231<br />

82154 Gräfelf<strong>in</strong>g<br />

www.<strong>ribosepharm</strong>.de


I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 3<br />

Impressum<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Krebs, <strong>Chemotherapie</strong> und <strong>Ernährung</strong><br />

Zytostatika: Wirkung auf die Tumorzellen und auf den Organismus<br />

<strong>Ernährung</strong> und Krebs<br />

<strong>Ernährung</strong> und Therapie – „SPS” & „5 am Tag”<br />

Diäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie<br />

„Du schaffst es!”<br />

Planung ist wichtig<br />

Rezepte – Essen und Tr<strong>in</strong>ken<br />

Blick über den Tellerrand<br />

Adressen für Beratung und Betreuung<br />

L<strong>in</strong>ks im Internet<br />

Buchtipps<br />

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4 V o R w o R T<br />

„Du bist, was du isst“ – sicherlich haben Sie diesen Spruch schon e<strong>in</strong>mal gehört.<br />

Möglich, dass er Ihnen gerade jetzt wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fällt, nachdem Ihnen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Ihnen<br />

nahestehenden Menschen die Diagnose Krebs eröffnet wurde.<br />

Vielleicht setzen Sie sich zum ersten Mal <strong>in</strong> Ihrem Leben mit dem Thema <strong>Ernährung</strong><br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> – gut so, Sie werden davon profitieren. Vielleicht machen Sie sich auch<br />

Vorwürfe, dass Ihr bisheriges Essverhalten möglicherweise zur Erkrankung beigetra-<br />

gen hat. Solche Gedanken sollten Sie vermeiden. E<strong>in</strong>ige Nahrungsmittel werden zwar<br />

für das Entstehen von Krebs (mit-) verantwortlich gemacht, e<strong>in</strong> Zusammenhang ist<br />

jedoch nur für sehr wenige <strong>Ernährung</strong>sfaktoren schlüssig bewiesen.<br />

Zudem br<strong>in</strong>gen Sie Selbstvorwürfe jetzt nicht weiter.<br />

Möglicherweise haben Sie sich aber auch zeitlebens um e<strong>in</strong>e gesunde <strong>Ernährung</strong> be-<br />

müht und s<strong>in</strong>d nun enttäuscht, dass die Erkrankung dennoch bei Ihnen aufgetreten<br />

ist. Diese Enttäuschung ist zwar verständlich, sie verkennt jedoch, dass Krebs auch<br />

ohne jegliche <strong>Ernährung</strong>se<strong>in</strong>flüsse entstehen kann.<br />

Eventuell s<strong>in</strong>d Sie jetzt aber auch auf <strong>der</strong> Suche nach e<strong>in</strong>er <strong>Ernährung</strong>sform, die<br />

Krebs heilen kann. Davor möchte ich Sie jedoch warnen, denn e<strong>in</strong>e solche <strong>Ernährung</strong><br />

gibt es (noch) nicht.<br />

Was also kann e<strong>in</strong>e gute <strong>Ernährung</strong> leisten? Sie kann e<strong>in</strong>en entscheidenden Beitrag<br />

zur Stärkung Ihres Körpers und zur Bekämpfung <strong>der</strong> Tumorerkrankung leisten.<br />

E<strong>in</strong> starker und gut genährter Körper kämpft besser.


Daher soll Ihnen diese Broschüre Anregungen geben, sich mit <strong>Ernährung</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Krebserkrankung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen. Wir möchten Sie dazu motivieren, weil<br />

gesunde <strong>Ernährung</strong> die Therapie unterstützt und auch weil e<strong>in</strong> leckeres Essen e<strong>in</strong><br />

Stück Lebensqualität bedeutet.<br />

Vergessen Sie daher bitte <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächsten Zeit nicht, dass „Essen e<strong>in</strong> wichtiger Be-<br />

standteil e<strong>in</strong>er ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> ist“: Ohne vernünftiges Essen können wir<br />

uns nun mal nicht gesund ernähren.<br />

Ich wünsche Ihnen alles Gute und e<strong>in</strong>en guten Appetit! Ich b<strong>in</strong> sicher, die Anre-<br />

gungen und Informationen dieser Broschüre helfen Ihnen dabei.<br />

Ulrike Gon<strong>der</strong><br />

<strong>Ernährung</strong>swissenschaftler<strong>in</strong><br />

5


6 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

Zytostatika: Wirkung auf die Tumorzellen und auf den Organismus<br />

Verän<strong>der</strong>ung ist e<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip des Lebens. Wie sonst hätten wir uns von den Ursprüngen<br />

des Lebens zu dem entwickeln können, was wir heute s<strong>in</strong>d.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung f<strong>in</strong>den sich auch Ausreißer. Zellen nehmen Eigenschaften<br />

an, die nicht nützlich s<strong>in</strong>d – meist elim<strong>in</strong>iert unser Körper diese Zellen.<br />

Gel<strong>in</strong>gt es den Zellen, <strong>der</strong> Immunkontrolle zu entwischen, können sie sich zu Krebs-<br />

zellen entwickeln und unseren Körper durch ihr ungehemmtes Wachstum schädi-<br />

gen.<br />

Das ungebremste Wachstum ist Bedrohung und Chance zugleich, denn es unterschei-<br />

det die Tumorzellen von den meisten an<strong>der</strong>en Körperzellen und macht sie angreifbar.<br />

Während <strong>der</strong> Vermehrung <strong>der</strong> Tumorzellen können Medikamente, sogenannte Zyto-<br />

statika, wirken und die Zellen abtöten.<br />

Die Teilungswut wird <strong>der</strong> Tumorzelle zum Verhängnis und das ungehemmte Wachs-<br />

tum kann gestoppt werden. Die Substanzen wirken unterschiedlich auf die verschie-<br />

denen Tumore – mal besser und stärker, mal schwächer o<strong>der</strong> gar nicht. Deshalb<br />

komb<strong>in</strong>iert man Substanzen mit unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Tumor-<br />

angriffspunkten mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> – das erhöht die Wirksamkeit gegen den Krebs.<br />

Zytostatika machen sich aber auch bei gesunden Zellen des Körpers bemerkbar, die<br />

sich häufig teilen. Dazu gehören Haarwurzelzellen, Keimdrüsenzellen und Knochen-<br />

markszellen.


E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Wirkung haben die Zytostatika auf die Oberflächenzellen <strong>der</strong> Schleim-<br />

häute. Davon bef<strong>in</strong>den sich viele im Darm – e<strong>in</strong> wichtiger Ort unserer Verdauung.<br />

Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>te Nahrungsverwertung sowie Übelkeit und Erbrechen s<strong>in</strong>d die Folgen die-<br />

ser Wechselwirkung.<br />

Umso wichtiger ist es, die <strong>Ernährung</strong> <strong>in</strong> den Phasen vor, während und nach <strong>der</strong> The-<br />

rapie auf diese Wechselwirkung e<strong>in</strong>zustellen.<br />

Ihr Arzt tut das, <strong>in</strong>dem er Ihnen wirksame Präparate gegen Übelkeit und Erbrechen<br />

gibt. Sie tun das, <strong>in</strong>dem Sie sich durch e<strong>in</strong>e gute Planung und Vorbereitung auf die<br />

Therapie e<strong>in</strong>stellen und somit „gutes Gift – gut vertragen“.<br />

Die Verbesserung <strong>der</strong> Wirkung bei gleichzeitiger Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nebenwirkungen<br />

schreitet voran, Antikörper und sonstige Inhibitoren stehen stellvertretend für die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre. Sie ergänzen das Repertoire <strong>der</strong> Zytostatika und füh-<br />

ren zu neuen Therapieansätzen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>Chemotherapie</strong> ist für Körper und Seele e<strong>in</strong>e Belastung und e<strong>in</strong>e große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, aber eben auch e<strong>in</strong>e Chance. Wenn Sie wissen, was Sie<br />

erwartet, werden Sie sich weniger hilflos fühlen. Wenn Sie die Probleme<br />

kennen, die auftreten können, s<strong>in</strong>d Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, Vorsorgemaßnahmen<br />

zu treffen, um sich besser zu fühlen. Wenn Sie praktische Tipps und Bewälti-<br />

gungshilfen kennen, s<strong>in</strong>d Sie <strong>der</strong> Situation besser gewachsen!<br />

Sehen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen <strong>Ernährung</strong> e<strong>in</strong>en Aspekt Ihrer Genesung, um den Sie sich<br />

wirklich selbst kümmern können!<br />

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8 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

<strong>Ernährung</strong> und Krebs<br />

Unsere Nahrung versorgt den Körper mit all jenen Stoffen, die er zum Funktionie-<br />

ren, Gesundbleiben und Bekämpfen von Krankheiten benötigt. Nährstoffe dienen<br />

<strong>der</strong> Energiegew<strong>in</strong>nung (v. a. Fett und Kohlenhydrate), dem Aufbau von Körpergewe-<br />

ben (v. a. Eiweiß und M<strong>in</strong>eralstoffe), als Lösungsmittel (Wasser) und als Hilfsstoffe im<br />

Stoffwechsel (v. a. Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe). Während e<strong>in</strong>er<br />

Krebserkrankung kann <strong>der</strong> Bedarf an Energie und Nährstoffen erhöht se<strong>in</strong>:<br />

• weil das Immunsystem viele Nährstoffe verbraucht<br />

• weil die Tumorerkrankung den Körper auszehrt<br />

• weil die Therapie den Bedarf an Nährstoffen erhöht<br />

• weil e<strong>in</strong>e Gewichtsabnahme aufgefangen o<strong>der</strong> verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden soll<br />

E<strong>in</strong>e ausgewogene <strong>Ernährung</strong> sorgt dafür, dass <strong>der</strong> Körper <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Allge-<br />

me<strong>in</strong>zustand bleibt. So wird die Therapie besser vertragen. Denn bei unzureichen<strong>der</strong><br />

<strong>Ernährung</strong> ist <strong>der</strong> Körper geschwächt, es kommt zur Unterernährung, das Immunsy-<br />

stem funktioniert nicht mehr richtig und die Therapie belastet mehr als nötig. Doch<br />

was bedeutet „ausgewogene <strong>Ernährung</strong>“?<br />

Ausgewogene <strong>Ernährung</strong> bedeutet, den Körper mit allem Notwendigen zu versor-<br />

gen. Es bedeutet aber auch, e<strong>in</strong>e <strong>Ernährung</strong> zu f<strong>in</strong>den, die e<strong>in</strong>em gut schmeckt, gut<br />

bekommt und die gut sättigt, ohne dass es zu größeren Gewichtszunahmen o<strong>der</strong><br />

-abnahmen kommt. Wie das konkret aussieht, darüber gibt es viele unterschiedliche<br />

Me<strong>in</strong>ungen. Dies kommt vielleicht daher, dass <strong>Ernährung</strong> etwas sehr Individuelles ist,<br />

bei dem persönliche Vorlieben im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Das ist auch völlig <strong>in</strong> Ordnung,<br />

denn es gibt nicht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige gesunde <strong>Ernährung</strong> für alle.


Daher ist es nicht nur „erlaubt“, son<strong>der</strong>n wichtig, dass je<strong>der</strong> se<strong>in</strong>en eigenen Weg<br />

f<strong>in</strong>det. Dabei können Ihnen die folgenden H<strong>in</strong>weise helfen:<br />

• S<strong>in</strong>nvolle Lebensmittelauswahl<br />

Am e<strong>in</strong>fachsten gel<strong>in</strong>gt die Nährstoffversorgung des Körpers, wenn mög lichst<br />

täglich Lebensmittel aus folgenden Gruppen verzehrt werden:<br />

1. Gemüse und Salate<br />

2. Obst<br />

Es liefert Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe, Wasser und Ballaststoffe.<br />

3. Hochwertige Fette und Öle<br />

Sie liefern Energie, fettlösliche Vitam<strong>in</strong>e und wichtige Fettsäuren.<br />

4. Fisch, Fleisch, Geflügel, Ei, Nüsse o<strong>der</strong> Hülsenfrüchte<br />

Sie liefern hochwertiges Eiweiß, Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eralstoffe. In fetten<br />

Fischen stecken viele günstige Omega-3-Fettsäuren.<br />

5. Milch o<strong>der</strong> Milchprodukte<br />

Sie liefern hochwertiges Eiweiß, Vitam<strong>in</strong>e und M<strong>in</strong>eralstoffe.<br />

6. Getreideprodukte o<strong>der</strong> Kartoffeln<br />

Sie liefern Kohlenhydrate, Vitam<strong>in</strong>e, M<strong>in</strong>eral- und Ballaststoffe.<br />

7. Wasser o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e alkoholfreie Getränke<br />

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10 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

Um die Nährstoffe bestmöglich zu erhalten, empfiehlt es sich, überwiegend<br />

frische Produkte e<strong>in</strong>zukaufen und sie schonend zuzubereiten.<br />

• Essen, um Krebs zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

E<strong>in</strong>e zu e<strong>in</strong>seitige <strong>Ernährung</strong> mit Vitam<strong>in</strong>mangel, <strong>der</strong> Verzehr von verschimmelten<br />

Lebensmitteln, zu viel Alkohol o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e zu reichhaltige <strong>Ernährung</strong> mit Überge-<br />

wicht för<strong>der</strong>n das Auftreten verschiedener Krebserkrankungen. Für alle an<strong>der</strong>en<br />

E<strong>in</strong>flüsse durch <strong>Ernährung</strong> gibt es ke<strong>in</strong>e sicheren Beweise für e<strong>in</strong>en Zusammen-<br />

hang mit Krebs, auch nicht für e<strong>in</strong>en Krebsschutz durch Vitam<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> M<strong>in</strong>eral-<br />

stoffpräparate.<br />

Das gilt pr<strong>in</strong>zipiell auch für die Vermeidung e<strong>in</strong>er zweiten Krebserkrankung: Dazu<br />

braucht es ke<strong>in</strong>e Wun<strong>der</strong>diät, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e ausgewogene <strong>Ernährung</strong> mit mög-<br />

lichst hochwertigen Zutaten. In Studien erwiesen sich zudem ausreichend Eiweiß<br />

(mageres Fleisch, Milch, Ei, vegetarische Eiweißträger) sowie e<strong>in</strong> regelmäßiger<br />

Obst- und Gemüseverzehr und das Vermeiden von starken Gewichtszunahmen<br />

wie auch -abnahmen als günstig.<br />

• Ausreichend essen<br />

Normalerweise benötigt <strong>der</strong> Mensch bei ger<strong>in</strong>ger körperlicher Aktivität im Durch-<br />

schnitt täglich 30 bis 35 Kilokalorien pro Kilo Körpergewicht. Das wären bei-<br />

spielsweise 2.100 bis 2.450 Kilokalorien bei e<strong>in</strong>em Gewicht von 70 Kilogramm<br />

o<strong>der</strong> 1.800 bis 2.100 Kilokalorien bei e<strong>in</strong>em Gewicht von 60 Kilogramm.<br />

Bei e<strong>in</strong>er „zehrenden“ Krebserkrankung kann <strong>der</strong> Kalorienbedarf höher liegen.<br />

Auskunft gibt die Waage: Wer we<strong>der</strong> zu- noch abnimmt, isst genau die rich-<br />

tige Kalorienmenge. Wer abnimmt, isst zu wenig. Um größere Gewichtsverluste


gar nicht erst aufkommen zu lassen, sollten Sie sich daher regelmäßig wiegen<br />

o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest anhand Ihrer Kleidung überprüfen, ob Sie Gewicht verloren ha-<br />

ben. Dann heißt es: mehr und öfter essen, kalorienreiche Produkte wie Sahne,<br />

fettreiche Käse- und Milchprodukte, hochwertige Öle und Fette, Nüsse o<strong>der</strong> Zu-<br />

satznahrung <strong>in</strong> den Tagesplan e<strong>in</strong>bauen.<br />

Umgekehrt sollten Krebspatienten, die übergewichtig s<strong>in</strong>d, nicht weiter zuneh-<br />

men. Das bedeutet, bevorzugt kalorienarme Lebensmittel wie Obst, Gemüse,<br />

Milchprodukte und mageres Fleisch zu essen und bei den kalorienreichen Pro-<br />

dukten Zurückhaltung zu üben.<br />

• Sich regen br<strong>in</strong>gt Segen<br />

Durch körperliche Bewegung wird das Herz-Kreislauf-System fit gehalten, die<br />

Insul<strong>in</strong>empf<strong>in</strong>dlichkeit <strong>der</strong> Gewebe verbessert, die Stressbewältigung gestärkt<br />

und Muskelschwund entgegengewirkt. Das ist nicht nur für Gesunde vorteilhaft.<br />

Immer mehr Studien zeigen, dass auch Krebspatienten von regelmäßiger Bewe-<br />

gung profitieren. Vor allem bei Brust- und Darmkrebs, aber auch bei an<strong>der</strong>en<br />

Krebserkrankungen lässt sich durch körperliche Aktivität das Risiko für e<strong>in</strong> Wie-<br />

<strong>der</strong>auftreten <strong>der</strong> Krankheit m<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Zudem verbessern sich das Allgeme<strong>in</strong>bef<strong>in</strong>-<br />

den und das seelische Gleichgewicht.<br />

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12 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

• Essen genießen<br />

Wenn von gesun<strong>der</strong> <strong>Ernährung</strong> die Rede ist, wird meist nur über die „Pflichten“<br />

gesprochen. Doch auch die „Kür“, <strong>der</strong> Genuss, sollte nicht zu kurz kommen,<br />

denn auch Genießen för<strong>der</strong>t die Gesundheit. Gesunde <strong>Ernährung</strong> soll und darf,<br />

ja sie muss sogar gut schmecken – wer wollte sie sonst langfristig zu sich neh-<br />

men? Ob geme<strong>in</strong>sam o<strong>der</strong> alle<strong>in</strong> und <strong>in</strong> Ruhe – Sie sollten Ihr Essen so gut es geht<br />

genießen, schmecken und auskosten. Nehmen Sie sich Zeit, falls es aufgrund<br />

Ihrer Erkrankung nur langsam geht. Essen Sie häufiger kle<strong>in</strong>e Mahlzeiten, wenn<br />

es an großem Appetit mangelt. Essen Sie dann, wenn es Sie gelüstet, auch wenn<br />

die Zeiten ungewöhnlich se<strong>in</strong> mögen. Und: Heben Sie sich Ihre Liebl<strong>in</strong>gsgerichte<br />

für die Zeit nach <strong>der</strong> <strong>Chemotherapie</strong> auf, wenn sich Ihr Geschmacksempf<strong>in</strong>den<br />

wie<strong>der</strong> normalisiert hat und Ihre Schleimhäute wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>takt s<strong>in</strong>d.


14 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

<strong>Ernährung</strong> und Therapie – „SPS” & „5 am Tag”<br />

E<strong>in</strong> guter <strong>Ernährung</strong>szustand för<strong>der</strong>t die Verträglichkeit und die Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

Therapie. Außerdem kann e<strong>in</strong>e gute <strong>Ernährung</strong> dazu beitragen, die Nebenwirkungen<br />

<strong>der</strong> Therapie besser zu bewältigen, und sie för<strong>der</strong>t die Wundheilung nach e<strong>in</strong>er Ope-<br />

ration. Sie sehen, es lohnt sich, e<strong>in</strong> paar Gedanken an die <strong>Ernährung</strong> zu „verschwen-<br />

den“.<br />

Neben den oben beschriebenen allgeme<strong>in</strong>en Grundzügen e<strong>in</strong>er gesunden Ernäh-<br />

rung möchten wir Ihnen noch e<strong>in</strong> paar beson<strong>der</strong>e Inhaltsstoffe vorstellen.<br />

Unsere Nahrungspflanzen liefern dem Körper nicht nur Wasser, Vitam<strong>in</strong>e und M<strong>in</strong>e-<br />

ralstoffe, son<strong>der</strong>n auch sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe (SPS). Darunter ver-<br />

steht man all jene Substanzen, die ke<strong>in</strong>en direkten Nährwert haben, die aber e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von gesundheitsför<strong>der</strong>nden Wirkungen aufweisen. Dazu gehört auch e<strong>in</strong> ge-<br />

wisser Schutz vor Krebserkrankungen.<br />

Die SPS bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Gemüse, Salaten, Kräutern, Obst und Vollkornprodukten,<br />

aber auch <strong>in</strong> Kaffee, Tee und Kakao sowie <strong>in</strong> alkoholischen Getränken. Während die<br />

Genussmittel nur <strong>in</strong> Maßen verzehrt werden sollten, bieten die an<strong>der</strong>en pflanzlichen<br />

Lebensmittel e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit, größere Mengen an sekundären Pflanzenstoffen<br />

aufzunehmen. Übrigens: SPS <strong>in</strong> Form von Pillen s<strong>in</strong>d nicht empfehlenswert, da man die<br />

Wechselwirkungen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Stoffe untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> noch nicht ausreichend kennt.


Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele für SPS und an<strong>der</strong>e Lebensmittel<strong>in</strong>haltsstoffe, die zum Krebs-<br />

schutz durch <strong>Ernährung</strong> beitragen:<br />

• Karot<strong>in</strong>oide, z. B. Möhren, Melonen, Aprikosen, Sp<strong>in</strong>at:<br />

wirken u. a. antioxidativ, d. h., sie fangen aggressive, zellschädigende Substan-<br />

zen im Körper ab und machen sie unschädlich.<br />

• Polyphenole und Flavonoide, z. B. <strong>in</strong> We<strong>in</strong>trauben, Beerenobst, Äpfeln, Tee,<br />

sowie<br />

• Sulfide, z. B. <strong>in</strong> Zwiebeln, Knoblauch:<br />

Diese SPS zeigen e<strong>in</strong> sehr breites Wirkungsspektrum: Sie wirken antioxidativ, sti-<br />

mulieren das Immunsystem, wirken antibakteriell, b<strong>in</strong>den krebserregende Sub-<br />

stanzen an sich und verän<strong>der</strong>n die Aktivität von Enzymen günstig.<br />

• Glucos<strong>in</strong>olate, z. B. <strong>in</strong> Kohlgemüsen, Kresse, Rettich,<br />

sowie<br />

• Phytoöstrogene, z. B. <strong>in</strong> Sojabohnen, Roggensauerteigbrot, Beerenobst:<br />

Ihr Verzehr geht mit verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Krebsraten e<strong>in</strong>her, vor allem bei hormonab-<br />

hängig wachsenden Tumoren <strong>der</strong> Brust und <strong>der</strong> Prostata. Man führt dies auf<br />

ihre hormonähnliche Wirkung zurück sowie auf die günstige Bee<strong>in</strong>flussung von<br />

Enzymen.<br />

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16 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

• Ballaststoffe, z. B. <strong>in</strong> Vollkorngetreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten:<br />

Sie beugen Verstopfung vor, b<strong>in</strong>den krebserregende Substanzen an sich und<br />

schleusen sie so aus dem Körper.<br />

• Milchsäure und lebende Milchsäurebakterien, z. B. <strong>in</strong>:<br />

nicht erhitztem Sauerkraut und Milchprodukten wie Joghurt – sie för<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e<br />

gesunde Darmflora, unterstützen das Immunsystem und töten unerwünschte<br />

Bakterien ab.<br />

Tipp: Mit „5 am Tag“ s<strong>in</strong>d Sie gut versorgt!<br />

„5 am Tag“ bedeutet, 3 Hände voll Salat o<strong>der</strong> Gemüse und 2 Hände voll Obst täglich<br />

zu verzehren. So werden genügend SPS zugeführt.<br />

Und so e<strong>in</strong>fach kann es se<strong>in</strong>, genügend Obst und Gemüse zu verzehren:<br />

1. Portion: Beerenobst, e<strong>in</strong>e Birne o<strong>der</strong> zwei Kiwis im Frühstücksmüsli o<strong>der</strong><br />

zum Brot<br />

2. Portion: zwischendurch e<strong>in</strong> Glas Saft (z. B. Orange, Apfel, Kirsche o<strong>der</strong> Ananas)<br />

3. Portion: mittags e<strong>in</strong>e Portion gekochtes Gemüse o<strong>der</strong> knackigen Salat<br />

4. Portion: zwischendurch e<strong>in</strong>e Banane, e<strong>in</strong>en Fruchtmilchshake o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Joghurt<br />

mit frischem Beerenobst<br />

5. Portion: 2 Tomaten, e<strong>in</strong>e halbe Gurke o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Kohlrabi zum Abendbrot


<strong>Ernährung</strong> während <strong>der</strong> Chemo<br />

Sie müssen ke<strong>in</strong>eswegs nüchtern zur <strong>Chemotherapie</strong> kommen – im Gegenteil. Ideal<br />

ist es, etwa 2 Stunden vorher etwas gut Bekömmliches zu essen und ausreichend zu<br />

tr<strong>in</strong>ken. So ist Ihr Körper für die kommenden Stunden gut gewappnet.<br />

Wichtig nach <strong>der</strong> Chemo: reichlich tr<strong>in</strong>ken!<br />

Medikamente werden im Körper von <strong>der</strong> Leber o<strong>der</strong> den Nieren aus dem Blut gefiltert,<br />

teilweise ab- und umgebaut und anschließend über den Ur<strong>in</strong> ausgeschieden. Um die<br />

Ausscheidung zu unterstützen, ist es wichtig, nach <strong>der</strong> Behandlung viel zu tr<strong>in</strong>ken.<br />

Denn je mehr Sie tr<strong>in</strong>ken, desto leichter hat es Ihr Körper, die Nebenprodukte <strong>der</strong><br />

<strong>Chemotherapie</strong> abzubauen und loszuwerden.<br />

Tipp: Versuchen Sie, jede halbe Stunde e<strong>in</strong> halbes Glas zu tr<strong>in</strong>ken.<br />

Falls Sie Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen nützen, nehmen Sie diese<br />

rechtzeitig e<strong>in</strong>, denn wenn Ihnen erst e<strong>in</strong>mal übel ist und Sie erbrechen müssen,<br />

verlieren Sie zusätzlich Flüssigkeit und das Tr<strong>in</strong>ken fällt schwer.<br />

Ke<strong>in</strong>e Zusätze nach Gießkannenpr<strong>in</strong>zip!<br />

Während e<strong>in</strong>er <strong>Chemotherapie</strong> sollten Sie Vitam<strong>in</strong>supplemente und an<strong>der</strong>e<br />

Nahrungsergänzungen nur <strong>in</strong> Absprache mit Ihrem Arzt e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Unkontrollierte E<strong>in</strong>nahmen können den Verlauf <strong>der</strong> Therapie un-<br />

günstig bee<strong>in</strong>flussen. Zudem müssen eventuell s<strong>in</strong>nvolle Nahrungs-<br />

ergänzungsstoffe <strong>in</strong>dividuell auf die Therapie abgestimmt werden!<br />

Also: Haben Sie Vertrauen und sprechen Sie mit Ihrem Arzt.<br />

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18 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

Diäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie<br />

Vorsicht vor Gurus!<br />

Als Krebspatient sucht man beson<strong>der</strong>s nach Hilfen aller Art. Das ist verständlich und<br />

<strong>in</strong> Ordnung. Allerd<strong>in</strong>gs ist man <strong>in</strong> dieser Zeit auch anfälliger für großartige Heilver-<br />

sprechen. Vor allem im Bereich <strong>der</strong> <strong>Ernährung</strong> gibt es viele „Gurus“, die Heilung<br />

durch <strong>Ernährung</strong> versprechen und mit zum Teil abenteuerlichen Tipps und Diäten<br />

aufwarten. Davor möchten wir Sie warnen. Denn es gibt bis heute (lei<strong>der</strong>) ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>Ernährung</strong>, die Krebs heilen kann.<br />

Sie sollten beson<strong>der</strong>s skeptisch se<strong>in</strong>, wenn man versucht, Sie von jeglicher „konventio-<br />

neller“ Krebstherapie abzuhalten. Seriöse Anbieter von alternativen Krebstherapien<br />

und <strong>Ernährung</strong>sweisen werden Sie darauf h<strong>in</strong>weisen, dass diese ke<strong>in</strong> Ersatz, son<strong>der</strong>n<br />

nur e<strong>in</strong>e Ergänzung und Unterstützung <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Behandlung se<strong>in</strong> können.<br />

Mehr Eiweiß und Fett erlaubt<br />

In <strong>der</strong> <strong>Ernährung</strong> von Krebspatienten darf <strong>der</strong> Eiweiß- und Fettanteil höher se<strong>in</strong> als<br />

bei üblicher Kost, vor allem wenn es bereits zu e<strong>in</strong>er Verschlechterung des Ernäh-<br />

rungszustands gekommen ist.<br />

Da viele Tumoren ihren Energiebedarf vor allem durch Zucker (Kohlenhydrate) de-<br />

cken, die gesunden Gewebe jedoch eher Fette verarbeiten, empfiehlt es sich, we-<br />

niger Kohlenhydrate und mehr Fette zu verzehren. Zwar müssen wir immer e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Menge an Zucker im Blut haben, dennoch ersche<strong>in</strong>t es s<strong>in</strong>nvoll, hohe Blut-<br />

zuckerwerte nach dem Essen zu vermeiden.<br />

Um den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten, sollten Sie weniger zucker- und stärke-<br />

reiche Lebensmittel wie Gebäck und Kuchen, helles Brot, Süßigkeiten, Limonade und<br />

Säfte verzehren.


An hochwertigen Fetten können Sie Butter als Streichfett wählen und<br />

für Salate kalt gepresste Öle bevorzugen. Verwenden Sie neben Olivenöl auch Raps-,<br />

Walnuss- und eventuell Le<strong>in</strong>öl, um mehr pflanzliche Omega-3-Fette aufzunehmen.<br />

Um außerdem die Muskulatur vor e<strong>in</strong>em übermäßigen Abbau zu schützen, sollte<br />

auch <strong>der</strong> Eiweißkonsum erhöht werden. Als Faustregel gilt 1,2 bis 1,5 g Eiweiß pro<br />

kg Normalgewicht. Gute Eiweißlieferanten s<strong>in</strong>d mageres Fleisch, Fisch, Käse, Eier,<br />

Hülsenfrüchte und Nüsse.<br />

Beispiel:<br />

Sie s<strong>in</strong>d bei 60 kg normalgewichtig und veranschlagen 1,5 g Eiweiß pro kg Körperge-<br />

wicht: 1,5 x 60 = 90 g Eiweiß pro Tag.<br />

Diese 90 g Eiweiß können Sie mit normalen Lebensmitteln erreichen, etwa so:<br />

0,5 l Milch o<strong>der</strong> Dickmilch ca. 17 g Eiweiß<br />

2 Scheiben Brot ca. 8 g Eiweiß<br />

2 Scheiben Käse ca. 14 g Eiweiß<br />

200 g Kartoffeln ca. 4 g Eiweiß<br />

500 g Obst und Gemüse ca. 11 g Eiweiß<br />

180 g Fleisch o<strong>der</strong> Fisch ca. 36 g Eiweiß<br />

Gesamt ca. 90 g Eiweiß<br />

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20 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

Bei Appetitmangel<br />

Essen Sie jetzt nach dem Lustpr<strong>in</strong>zip – Sie können <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar Tagen wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

ausgewogenen <strong>Ernährung</strong> zurückkehren. Wählen Sie lieber häufigere und kle<strong>in</strong>ere<br />

Mahlzeiten, gehen Sie auswärts essen o<strong>der</strong> besorgen Sie sich e<strong>in</strong>e neue Leckerei.<br />

Richten Sie das Essen beson<strong>der</strong>s appetitlich an und vermeiden Sie starke Essensdüfte.<br />

Tr<strong>in</strong>ken Sie nicht zum Essen, son<strong>der</strong>n zwischen den Mahlzeiten, damit Sie sich nicht<br />

vorschnell satt fühlen o<strong>der</strong> gar e<strong>in</strong> Völlegefühl aufkommt.<br />

Bei Übelkeit<br />

Folgen Sie den Anweisungen des Arztes und den Angaben im Beipackzettel, nehmen<br />

Sie Ihre Medikamente gegen Übelkeit rechtzeitig e<strong>in</strong>. Meiden Sie Essensgerüche, sehr<br />

fette o<strong>der</strong> sehr süße Speisen. Bevorzugen Sie leicht verdauliche, kühle Speisen, die<br />

ke<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Aroma entfalten. Beson<strong>der</strong>s bekömmlich s<strong>in</strong>d Fruchtsäfte und Saft-<br />

schorlen, gekühltes Obst wie z. B. Melone o<strong>der</strong> Pfirsiche, Milchmixgetränke, Sorbets<br />

und Eiscreme, Apfelmus, Grießbrei o<strong>der</strong> Haferschleim.<br />

Wenn Sie nicht essen können, versuchen Sie wenigstens zu tr<strong>in</strong>ken o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> paar<br />

Löffel Brühe zu sich zu nehmen. Sie helfen Ihrem Körper damit, Medikamentenrück-<br />

stände besser auszuscheiden, und füllen eventuell aufgetretene Flüssigkeitsverluste<br />

durch Erbrechen o<strong>der</strong> Durchfall wie<strong>der</strong> auf. Spülen Sie nach dem Essen den Mund<br />

aus, tr<strong>in</strong>ken Sie etwas Pfefferm<strong>in</strong>ztee o<strong>der</strong> putzen Sie sich die Zähne. Ruhen Sie sich<br />

nach dem Essen etwas aus.


Bei Geschmacksverän<strong>der</strong>ungen<br />

Die <strong>Chemotherapie</strong> kann zu vorübergehenden Geschmacksverän<strong>der</strong>ungen führen:<br />

Süßes wird <strong>in</strong>tensiver o<strong>der</strong> weniger <strong>in</strong>tensiv empfunden, Fleischspeisen schmecken<br />

plötzlich bitter. Manches schmeckt übertrieben metallisch, bitter o<strong>der</strong> fad. Nehmen<br />

Sie auf diese Beson<strong>der</strong>heiten Rücksicht und wählen Sie vorübergehend an<strong>der</strong>e Spei-<br />

sen aus. Meiden Sie Bitteres und würzen Sie <strong>in</strong>tensiver o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s als sonst. Erset-<br />

zen Sie Fleisch durch Käse, Milch o<strong>der</strong> Eier. E<strong>in</strong> saures Bonbon o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Mundspü-<br />

lung vor dem Essen kann hilfreich se<strong>in</strong>. Auch Gekühltes schmeckt oft besser.<br />

Bereiten Sie <strong>in</strong> dieser Zeit möglichst nicht Ihr Liebl<strong>in</strong>gsgericht zu, warten Sie damit<br />

lieber, bis sich Ihr Geschmacksempf<strong>in</strong>den wie<strong>der</strong> normalisiert hat.<br />

Bei Entzündungen im Mundraum<br />

Ist die Schleimhaut <strong>in</strong> Mund und Rachen durch die <strong>Chemotherapie</strong> <strong>in</strong> Mitleiden-<br />

schaft gezogen worden, sollten Sie heiße, salzige, scharfe und saure Lebensmittel<br />

sowie kohlensäurereiche Getränke meiden. Kühle, weiche, pürierte und milde Spei-<br />

sen s<strong>in</strong>d jetzt besser. Tr<strong>in</strong>ken Sie mit e<strong>in</strong>em Strohhalm, bereiten Sie Pürees, Quark-<br />

speisen o<strong>der</strong> Pudd<strong>in</strong>g zu.<br />

Bei Durchfall<br />

Ballaststoffarme Nahrung bevorzugen, stark blähende, reizende und koffe<strong>in</strong>haltige<br />

Lebensmittel meiden. Auch Rohkost, scharfe Gewürze und <strong>in</strong> manchen Fällen Milch-<br />

produkte können Durchfall för<strong>der</strong>n. Wählen Sie stattdessen pekt<strong>in</strong>reiches Obst wie<br />

Bananen und Äpfel sowie Möhren o<strong>der</strong> bereiten Sie e<strong>in</strong>en Reis- o<strong>der</strong> Haferschleim<br />

zu. Schwarzer Tee wirkt ebenfalls „stopfend“. Tr<strong>in</strong>ken Sie reichlich, um den Flüssig-<br />

keitsverlust auszugleichen.<br />

21


22 K R E b S , C H E M o T H E R A P I E U N d E R N ä H R U N g<br />

Hält <strong>der</strong> Durchfall mehrere Tage an, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, um<br />

die Ursachen zu klären und Mangelersche<strong>in</strong>ungen zu vermeiden.<br />

Bei Verstopfung<br />

Bewegungsmangel und bestimmte Schmerzmittel können zur Verstopfung führen.<br />

Versuchen Sie daher, für regelmäßige Bewegung zu sorgen, tr<strong>in</strong>ken Sie reichlich<br />

und bevorzugen Sie, soweit Sie diese vertragen, ballaststoffreiche Lebensmittel wie<br />

Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Trockenobst. Reichen diese <strong>Ernährung</strong>smaß-<br />

nahmen nicht aus, wird <strong>der</strong> Arzt e<strong>in</strong> Abführmittel verschreiben.<br />

Wenn das alles nicht reicht<br />

Gel<strong>in</strong>gt es nicht, den <strong>Ernährung</strong>szustand mit normalen Lebensmitteln zu erhalten<br />

o<strong>der</strong> zu verbessern, ist es s<strong>in</strong>nvoll, die Nahrung zu ergänzen. Für Patienten mit Ge-<br />

wichtsverlust und Mangelernährung gibt es spezielle diätetische Lebensmittel, Tr<strong>in</strong>k-<br />

nahrungen und bilanzierte Diäten, die optimal zusammengesetzt, energiereich und<br />

für den Körper leicht verwertbar s<strong>in</strong>d. Sie können entwe<strong>der</strong> ergänzend zur täglichen<br />

Kost o<strong>der</strong> zur alle<strong>in</strong>igen <strong>Ernährung</strong> verzehrt werden. Ihre Verwendung sollte medizi-<br />

nisch überwacht werden.<br />

Selbst wenn es notwendig werden sollte, Sie per Sonde o<strong>der</strong> künstlich zu ernähren,<br />

so bedenken Sie bitte, dass dies nur e<strong>in</strong>e vorübergehende Maßnahme ist, die dazu<br />

dient, Sie bei Kräften zu halten o<strong>der</strong> Sie wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en guten Allgeme<strong>in</strong>zustand zu<br />

br<strong>in</strong>gen.


24 „ d U S C H A f f S T E S ! “<br />

Planung ist wichtig<br />

Die Zeit <strong>der</strong> <strong>Chemotherapie</strong> ist e<strong>in</strong>e Ausnahmephase: Sie müssen recht plötzlich<br />

zusätzliche Term<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>halten und haben möglicherweise mit Nebenwirkungen wie<br />

Appetitverlust, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall o<strong>der</strong> Verstopfung zu kämp-<br />

fen. Und jetzt sollen Sie auch noch an e<strong>in</strong>e gute <strong>Ernährung</strong> denken! Damit Ihnen<br />

das alles nicht über den Kopf wächst, sollten Sie diese „Ausnahmezeit“ gut planen.<br />

Und Sie sollten daran denken, dass die Phase <strong>der</strong> Therapie kurz ist und dass Sie sich<br />

zwischendurch und danach wie<strong>der</strong> erholen können.<br />

Legen Sie Vorräte an!<br />

Kaufen Sie genügend Lebensmittel und Getränke e<strong>in</strong>, auch frische, um über die frag-<br />

lichen Tage zu kommen. Kochen Sie vor und frieren Sie die Gerichte portionsweise<br />

e<strong>in</strong>. Dann können Sie je<strong>der</strong>zeit (auch nachts, wenn es se<strong>in</strong> muss) auf e<strong>in</strong>e Mahlzeit<br />

zurückgreifen, ohne lange <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche stehen zu müssen. Kümmern Sie sich auch<br />

rechtzeitig um die Beschaffung von Zusatznahrung, falls diese erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Legen Sie kle<strong>in</strong>e Helfer bereit!<br />

Gegen Mundtrockenheit helfen Bonbons und Pfefferm<strong>in</strong>ztee. Bei Entzündungen im<br />

Mund l<strong>in</strong><strong>der</strong>n gekühlte Speisen und Getränke. Bevorraten Sie sich mit Eiscreme o<strong>der</strong><br />

bereiten Sie e<strong>in</strong>en Tee zu und frieren Sie ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Eiswürfelbeutel e<strong>in</strong>. So kön-<br />

nen Sie bei Bedarf Teeeiswürfel lutschen. Stellen Sie auch ausreichend Wasser bereit,<br />

nicht nur zum Tr<strong>in</strong>ken, son<strong>der</strong>n auch, um den Mund ausspülen zu können. Auch<br />

Ingwertee (e<strong>in</strong> Stückchen Ingwer mit kochendem Wasser übergießen und ziehen<br />

lassen) kann l<strong>in</strong><strong>der</strong>nd wirken.


Lassen Sie sich helfen!<br />

Ob Familienmitglie<strong>der</strong>, Kollegen o<strong>der</strong> Nachbarn – scheuen Sie sich nicht, um Hilfe<br />

bei den alltäglichen Verrichtungen, bei Fahrten <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik, beim E<strong>in</strong>kaufen o<strong>der</strong> Es-<br />

senkochen zu bitten, vor allem wenn Sie sich müde fühlen o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Essensgerüche<br />

ertragen können.<br />

Gönnen Sie sich Pausen!<br />

Lassen Sie ruhig e<strong>in</strong>mal „fünf gerade se<strong>in</strong>“ und nehmen Sie sich die Zeit und die<br />

Ruhe, die Sie für Ihre Therapie benötigen.<br />

25


26 „ d U S C H A f f S T E S ! “<br />

Rezepte – Essen und Tr<strong>in</strong>ken<br />

Alle Rezeptangaben beziehen sich auf 4 Personen.


Möhren-Sanddorn-Kefir<br />

eiweißreich<br />

100 ml Möhrensaft<br />

50 ml Orangensaft<br />

100 ml Kefir<br />

1⁄2 Banane<br />

1 EL Honig<br />

1 EL Sanddornmark<br />

50 g Naturtofu<br />

Alle Zutaten mit dem Pürierstab pürieren.<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

64 kcal; 3 g Prote<strong>in</strong>; 10 g Kohlenhydrate; 2 g Fett<br />

27


28 „ d U S C H A f f S T E S ! “<br />

Makrelenaufstrich<br />

energiereiche Zwischenmahlzeit, reich an Omega-3-Fettsäuren<br />

200 g geräucherte Makrelenfilets<br />

80 g weiche Butter<br />

1 EL Zitronensaft<br />

1 Bd. Petersilie<br />

Salz und Pfeffer<br />

Makrelenfilets enthäuten, von evtl. vorhandenen Gräten befreien und fe<strong>in</strong> zerpflü-<br />

cken bzw. mit dem Purierstab pürieren. Butter und Zitronensaft unterrühren. Pe-<br />

tersilie waschen, fe<strong>in</strong> hacken und dazugeben. Den Aufstrich mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Beson<strong>der</strong>s lecker auf Toast.<br />

Alternative: geräucherte Forellenfilets<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

265 kcal; 11 g Prote<strong>in</strong>; 1 g Kohlenhydrate; 24 g Fett


Avocadoaufstrich<br />

energiereiche Zwischenmahlzeit<br />

2 kle<strong>in</strong>e reife Avocados (dunkle runzelige Schale)<br />

1 TL Zitronensaft<br />

1 kle<strong>in</strong>e Zwiebel<br />

1 Tomate<br />

50 g Doppelrahmfrischkäse o<strong>der</strong> Hüttenkäse<br />

1 Bd. Petersilie<br />

1 Knoblauchzehe<br />

Salz, Pfeffer<br />

Avocados halbieren und entste<strong>in</strong>en. Das Fruchtfleisch mit e<strong>in</strong>er Gabel zerdrücken und<br />

mit Zitronensaft beträufeln. Die Zwiebel schälen und kle<strong>in</strong> würfeln. Tomate häuten,<br />

entkernen und ebenfalls würfeln. Petersilie hacken, Knoblauch schälen und zerdrü-<br />

cken. Alle Zutaten mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Auch als Dip gut geeignet!<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

144 kcal; 3 g Prote<strong>in</strong>; 8 g Kohlenhydrate; 9 g Fett<br />

29


30 „ d U S C H A f f S T E S ! “<br />

Rucolavorspeise<br />

fettreich mit pflanzlichem Fett<br />

120 g Rucola<br />

50 g Parmesan<br />

4 EL P<strong>in</strong>ienkerne<br />

10 Cocktailtomaten<br />

3 EL Olivenöl<br />

Balsamicoessig, Salz, Pfeffer<br />

Rucola waschen und lose auf den Teller legen. Parmesan <strong>in</strong> hauchdünne kle<strong>in</strong>e Blät-<br />

ter schneiden. Cocktailtomaten halbieren und mit P<strong>in</strong>ienkernen und Parmesan auf<br />

dem Salat verteilen. Nach Belieben mar<strong>in</strong>ieren.<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

242 kcal; 9 g Prote<strong>in</strong>; 2 g Kohlenhydrate; 22 g Fett


Selleriefrischkost<br />

energiereiche Zwischenmahlzeit<br />

400 g Selleriestreifen (Glas)<br />

2 kle<strong>in</strong>e Äpfel<br />

4 Scheiben Ananas<br />

2 EL Walnüsse<br />

Äpfel schälen und kle<strong>in</strong> würfeln. Ananas ebenfalls <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Würfel schneiden, Wal-<br />

nüsse hacken und Zitrone auspressen. Alle Zutaten mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vermischen und mit<br />

Salz abschmecken.<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

114 kcal; 3 g Prote<strong>in</strong>; 21 g Kohlenhydrate; 1 g Fett<br />

Kcal-reichere Variante: statt des Joghurts 150 g Mayonnaise (80%) verwenden.<br />

441 kcal; 4 g Prote<strong>in</strong>; 21 g Kohlenhydrate; 37 g Fett<br />

Saft von 1 Zitrone<br />

150 g Joghurt<br />

100 ml Ananassaft<br />

Salz<br />

31


32 „ d U S C H A f f S T E S ! “<br />

Kürbiscremesuppe<br />

2 EL Rapsöl<br />

100 g Wurzelgemüse (Karotte, Sellerie)<br />

1⁄2 l Gemüsebrühe<br />

300 g Kürbis<br />

Wurzelgemüse <strong>in</strong> Würfel schneiden, <strong>in</strong> Öl anrösten und mit Gemüsebrühe aufgie-<br />

ßen.<br />

Kürbis schälen, Gehäuse entfernen, schneiden und zu den übrigen Zutaten geben,<br />

würzen und weich kochen lassen.<br />

Die Suppe pürieren und zur Kalorienanreicherung mit Sahne verfe<strong>in</strong>ern.<br />

Kürbiskerne <strong>in</strong> Kürbiskernöl leicht anrösten und dazugeben.<br />

Bei Entzündungen im Mundbereich und Schluckbeschwerden auf die Kerne verzich-<br />

ten.<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

224 kcal; 4 g Prote<strong>in</strong>; 6 g Kohlenhydrate; 20 g Fett<br />

50 ml Sahne<br />

Salz, Muskat, Pfeffer<br />

2 EL Kürbiskernöl<br />

30 g Kürbiskerne


Überbackenes Fischfilet mit Mangold<br />

600 g Kartoffeln<br />

500 g Mangold<br />

600 g Kabeljaufilet<br />

1 EL Zitronensaft<br />

Pfeffer<br />

Kartoffeln schälen, kochen und <strong>in</strong> Scheiben schneiden. Mangold putzen, waschen, 3<br />

M<strong>in</strong>uten blanchieren, kalt abschrecken und trocken tupfen.<br />

Fisch waschen, <strong>in</strong> Stücke schneiden, mit Zitrone beträufeln, salzen und pfeffern.<br />

Käse reiben, Eier mit Crème fraîche und 2–3 EL Wasser verquirlen. Die Hälfte des<br />

Käses daruntermischen.<br />

Auflaufform mit 1 EL Butter ausstreichen. Kartoffelscheiben e<strong>in</strong>schichten, pfeffern, die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Käsecreme darüberverteilen und den geschnittenen Mangold draufschichten.<br />

Restliche Butter schmelzen, über das Gemüse geben, leicht salzen und pfeffern.<br />

Die Fischstücke auf dem Gemüse verteilen, mit restlicher Käsecreme bedecken und<br />

den restlichen Käse darüberstreuen. Im Backofen bei 220° C 20–25 M<strong>in</strong>uten backen.<br />

Mit Tomatenwürfeln garnieren.<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

611 kcal; 47 g Prote<strong>in</strong>; 14 g Kohlenhydrate; 36 g Fett<br />

150 g Bergkäse, 45 %<br />

2 Eier<br />

100 g Crème fraîche<br />

50 g Butter<br />

1 Tomate<br />

33


34 „ d U S C H A f f S T E S ! “<br />

Knuspriges Sesamhähnchen mit karamelisierten Karotten<br />

250 g Joghurt<br />

2 EL Sojasauce<br />

1 TL Curry<br />

2 Hähnchenbrustfilets<br />

25 g Kokoschips<br />

25 g Parmesan<br />

25 g Sesamsaat<br />

Joghurt, Sojasauce und Currypulver zu e<strong>in</strong>er Soße verrühren. Hähnchenbrustfilets<br />

kalt abspülen, trocken tupfen und <strong>in</strong> f<strong>in</strong>gerbreite Streifen schneiden. Mit <strong>der</strong> Mari-<br />

nade mischen und über Nacht kalt stellen.<br />

Hähnchen 30 M<strong>in</strong>uten vor <strong>der</strong> Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen.<br />

Backofen vorheizen und e<strong>in</strong> Backblech mit Backpapier belegen. Kokoschips zerbrö-<br />

seln, Parmesan reiben, mit Sesamsaat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er flachen Schüssel mischen. Hähnchen-<br />

bruststreifen aus <strong>der</strong> Mar<strong>in</strong>ade heben und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sesammischung wenden. Nebenei-<br />

nan<strong>der</strong> auf das Backblech legen und im Ofen 20–25 M<strong>in</strong>uten knusprig backen.<br />

Währenddessen Karotten putzen, waschen, längs halbieren und <strong>in</strong> 5 cm lange Stifte<br />

schneiden. Mit 1⁄2 EL Öl, Gemüsebrühe und 1⁄2 EL Essig im geschlossenen Topf<br />

10 M<strong>in</strong>uten bei schwacher Hitze dünsten. Deckel abnehmen und unter Rühren kö-<br />

cheln lassen, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Restliches Öl und Essig und Honig da-<br />

zugeben und Möhren im Topf wenden, bis sie mit e<strong>in</strong>em schönen Glanz überzogen<br />

s<strong>in</strong>d. Mit Petersilie mischen und zu den Sesamhähnchen servieren.<br />

Nährwertangaben pro Portion:<br />

219 kcal; 23 g Prote<strong>in</strong>; 9 g Kohlenhydrate; 9 g Fett<br />

250 g junge Karotten<br />

2 EL Rapsöl<br />

1 EL Weißwe<strong>in</strong>essig<br />

50 ml Gemüsebrühe<br />

1 EL gehackte Petersilie<br />

1 EL Honig


Beeren-Joghurt-Eis<br />

250 g Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren)<br />

500 g Joghurt 3,8 %<br />

1 EL Zitronensaft<br />

100 g Zucker<br />

250 ml Schlagsahne<br />

M<strong>in</strong>zblätter und Beeren zur Garnierung<br />

Beeren mit Joghurt, Saft und Zucker mixen (bei Bedarf passieren). Schlagsahne cre-<br />

mig schlagen und unter die Joghurt-Beeren-Masse heben.<br />

Masse <strong>in</strong> Plastikbehälter füllen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiefkühltruhe 40–50 M<strong>in</strong>uten frosten.<br />

Wenn Sie die Beeren durch e<strong>in</strong> Sieb passieren, erhalten Sie kernloses Beerenmus, so<br />

eignet sich das Eis auch bei Schluckbeschwerden.<br />

Nährwert pro Portion:<br />

431 kcal; 6 g Prote<strong>in</strong>; 28 g Kohlenhydrate; 36 g Fett<br />

35


36 b L I C K ü b E R d E N T E L L E R R A N d<br />

„Glücklich zu se<strong>in</strong> erfor<strong>der</strong>t, etwas zu tun, etwas zu lieben und etwas zu<br />

haben, worauf man hoffen kann.“<br />

Swahili<br />

Lassen Sie sich von <strong>der</strong> Diagnose Krebs nicht lähmen!<br />

Selbst wenn Sie die besten Ärzte und Medikamente zur Verfügung haben, sollten Sie<br />

Ihre Therapie nicht alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> fremde Hände legen. Nehmen Sie aktiv teil, <strong>in</strong>formieren<br />

Sie sich, z. B. bei Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong> im Internet. Und entscheiden Sie mit –<br />

schließlich geht es um Ihre Gesundheit, um Ihr Wohlbef<strong>in</strong>den und um Ihre Zukunft.<br />

Tun Sie – auch wenn es manchmal schwerfallen mag – etwas für Ihre <strong>Ernährung</strong>, Ihre<br />

Entspannung und Ihre Lebensqualität. Denn damit können Sie Ihren Körper beim<br />

Kampf gegen die Krankheit tatkräftig unterstützen.<br />

Machen Sie sich klar, was Sie lieben und woran Sie hängen!<br />

Nutzen Sie die Zeit <strong>der</strong> Krankheit und <strong>der</strong> Therapie, um sich darüber klar zu werden,<br />

was Sie lieben, an wem und woran Sie hängen, was Ihnen wichtig ist. Das kann zu<br />

überraschenden Erkenntnissen und zu Verän<strong>der</strong>ungen führen, die Sie zuvor nicht für<br />

möglich gehalten haben. Widmen Sie sich gezielt dem Geliebten, pflegen und hegen<br />

Sie es und erfreuen Sie sich daran.<br />

Freuen Sie sich auf die Zeit danach!<br />

Geben Sie nie die Hoffnung auf, son<strong>der</strong>n denken Sie immer daran, dass es Ihnen<br />

nach <strong>der</strong> Chemo wie<strong>der</strong> besser geht, dass Sie damit e<strong>in</strong>en aktiven Beitrag zur Thera-<br />

pie leisten und dass sich die Mühe lohnen wird. Stellen Sie sich möglichst lebhaft vor,<br />

wie das Leben danach aussehen wird und wie Sie wie<strong>der</strong> unbeschwert Ihre Liebl<strong>in</strong>gs-<br />

gerichte genießen können. Planen Sie e<strong>in</strong>en Urlaub, e<strong>in</strong> Festessen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

beson<strong>der</strong>es Ereignis e<strong>in</strong> – und freuen Sie sich darauf.


Deutsche Krebsgesellschaft – psychosoziale Krebsberatungsstelle<br />

Ste<strong>in</strong>lestraße 6, 60596 Frankfurt<br />

Tel.: (0 69) 6 30 09 60<br />

Deutsche Krebshilfe e.V.<br />

Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 72 79 00<br />

Deutsche Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Psychosoziale Onkologie e.V.<br />

Geschäftsstelle Münster<br />

Tel.: (07 00) 20 00 66 66<br />

Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.<br />

Albrecht-Achilles-Straße 65, 10709 Berl<strong>in</strong><br />

Tel.: (0 30) 89 40 90 40<br />

Brustkrebs Deutschland e.V.<br />

Charles-de-Gaulle-Straße 6, 81737 München<br />

Tel.: (0 89) 41 61 98 00, kostenlose Infohotl<strong>in</strong>e: (0 800) 0 11 71 12<br />

mamazone<br />

Max-Hempel-Straße 3, 86153 Augsburg<br />

Tel.: (08 21) 5 21 31 44<br />

Krebsschmerz – Informationsdienst<br />

Tel.: (0 62 21) 42 24 00<br />

A d R E S S E N f ü R b E R A T U N g U N d b E T R E U U N g 37


38 L I N K S I M I N T E R N E T<br />

www.krebsgesellschaft.de<br />

Internetseite <strong>der</strong> Deutschen Krebsgesellschaft<br />

www.dapo-ev.de<br />

Deutsche Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Psychosoziale Onkologie<br />

www.krebs<strong>in</strong>formation.de<br />

Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg<br />

www.krebshilfe.de<br />

Internetseite <strong>der</strong> Deutschen Krebshilfe<br />

www.krebs-kompass.de<br />

Wichtige L<strong>in</strong>ks und Informationen<br />

www.brustkrebsdeutschland.de<br />

Viele Informationen, auch begleitend zu den Therapien<br />

www.onmeda.de<br />

E<strong>in</strong> breites Spektrum an Gesundheitsthemen<br />

www.mamazone.de<br />

Alle relevanten Informationen zum Thema Brustkrebs von betroffenen und<br />

gesunden Frauen


<strong>Ernährung</strong> für Krebserkrankte<br />

Herman Delbrück, Kohlhammer, Auflage: 2. überarbeitete Auflage, 2006<br />

Krebs – e<strong>in</strong> Handbuch für Betroffene, Angehörige und Betreuer<br />

Walter König (Hrsg.), Spr<strong>in</strong>ger Verlag, 1998<br />

Den Krebs bewältigen und e<strong>in</strong>fach weiterleben<br />

Tanja Diamantidis, TRIAS Verlag, 2004<br />

Lebenszeit – Zeit zum Leben<br />

Dr. Andreas Ammon, Zuckschwerdt Verlag, ISBN 3-88603-842-4<br />

Gesunde <strong>Ernährung</strong> bei Krebs<br />

Christ<strong>in</strong>e Kretschmer, Dr. med. Alexan<strong>der</strong> Herzog, Haug Verlag, 2002<br />

<strong>Chemotherapie</strong>: Informationen und Hilfen<br />

Judith McKay und Nancee Hirano, Rowohlt Verlag, 1995<br />

b U C H T I P P S 39

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