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M e l d u n g e n<br />

Neue nuklearmedizinische<br />

Methode in der Diagnostik des<br />

Prostatakarzinoms<br />

»<br />

In der onkologischen Diagnostik gewinnen<br />

nuklearmedizinische Untersuchungen zunehmend<br />

an Bedeutung, da sie die Information<br />

der radiologischen Schnittbilddiagnostik<br />

durch funktionelle Daten ergänzen. Mit der<br />

Positronenemissionstomographie (PET) können<br />

Rezidive und/oder Metastasen meist früher<br />

entdeckt werden als mit morphologischanatomischen<br />

Verfahren (MRT oder CT), da<br />

in der Tumor- und Metastasenentwicklung<br />

Stoffwechselveränderungen bis zu sechs Monate<br />

früher auftreten können als morphologisch-anatomische<br />

Veränderungen.<br />

Während bei zahlreichen Tumorentitäten die<br />

an der Universitätsklinik für Nuklearmedizin<br />

etablierte F-18-FDG-PET-Untersuchung<br />

im Vordergrund steht, zeichnen sich Prostatakarzinomzellen<br />

durch eine verstärkte Aufnahme<br />

von Cholin aus. Der Hauptbestandteil der<br />

Zellmembranen ist aus einer Phospholipiddoppelschicht<br />

aufgebaut, welche zum Großteil<br />

aus Phosphatidylcholin besteht. Cholin ist<br />

ein Bestandteil des Phosphatidylcholins. Prostatakarzinome<br />

zeigen eine hohe Prolife-<br />

rationsrate und damit einen erhöhten Metabolismus<br />

von Zellmembrankomponenten [Dimitrakopoulou-Strauss<br />

& Strauss, J Nucl Med<br />

2003]. Dieses Verhalten wird für die F-18-<br />

Cholin-PET-Untersuchung genutzt, die jetzt<br />

ebenfalls an der Universitätsklinik für Nuklearmedizin<br />

angeboten wird.<br />

Häufigste Indikation ist derzeit die Rezidivdiagnostik<br />

bei steigendem Wert des Tumormarkers<br />

PSA nach primärer operativer Behandlung<br />

oder Strahlentherapie. Zeigen die<br />

üblichen klinischen und bildgebenden Untersuchungen<br />

keinen eindeutigen pathologischen<br />

Befund, kann das F-18-Cholin-PET<br />

häufig das Rezidiv lokalisieren. Aufgrund<br />

der limitierten anatomischen Auflösung der<br />

PET muss diese mit einem morphologischen<br />

Schnittbildverfahren (in unserer Klinik mit<br />

dem MRT) fusioniert werden. Beide Untersuchungen<br />

müssen getrennt voneinander mit<br />

liegendem Harnblasenkatheter durchgeführt<br />

werden. Computergestützt erfolgt später mit<br />

Hilfe von extern aufliegenden Markern die<br />

Bildfusion beider Datensätze.<br />

Die Methode ist derzeit keine Kassenleistung.<br />

Ansprechpartner in der Universitätsklinik<br />

für Nuklearmedizin<br />

ist Oberarzt Dr. med. M. Richter [Tel.<br />

(0345) 557-3463]. Die F-18-Cholin-<br />

PET-Diagnostik kann ambulant nach<br />

telefonischer Voranmeldung durchgeführt<br />

werden.<br />

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