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Die Bereiche<br />

Comic – Manga –<br />

Graphic Novel …<br />

… all das<br />

findet Ihr auf<br />

der Leipziger<br />

Buchmesse<br />

und der<br />

Manga-<br />

Comic-<br />

Convention.<br />

Doch was<br />

unterscheidet<br />

die verschiedenen<br />

Genres<br />

und wo sind<br />

ihre Besonderheiten?<br />

Ein<br />

Erklärungsversuch.<br />

Comics sind eine international verbreitete<br />

Erzählform, die aber in verschiedenen<br />

Sprachen auch auf verschiedene Namen<br />

hört: zum Beispiel „Bande dessinée“ auf<br />

Französisch, „Fumetti“ auf Italienisch oder<br />

„Manga“ auf Japanisch. Letztere Bezeichnung<br />

verdankt sich dem berühmtesten<br />

japanischen Künstler,<br />

dem Maler und Zeichner<br />

Katsushika Hokusai<br />

(1760 bis 1849), der<br />

die Bilder in seinen<br />

gedruckten Skizzenbüchern<br />

„Manga“ nannte,<br />

was man selbst sehr<br />

frei als „freie Bilder“<br />

übersetzen kann.<br />

Wobei es sich in Japan<br />

eingebürgert hatte,<br />

nur einheimische Bildergeschichten als<br />

Manga zu bezeichnen; alle anderen laufen<br />

auch dort unter dem Begriff „Comics“.<br />

In Frankreich ist es ähnlich, aber noch<br />

etwas komplizierter: Dort steht „Bande<br />

dessinée“ für sämtliche Bildergeschichten<br />

mit einer Ausnahme: die aus Amerika<br />

werden „Comics“ genannt. Dennoch müssen<br />

westliche Mangaka nicht befürchten,<br />

in Japan als „Comiczeichner“ abgestempelt<br />

zu werden, denn mittlerweile ist die<br />

Manga-Ästhetik zu einem weltweiten<br />

Stilmerkmal geworden, und das erkennen<br />

auch die Japaner an. Schwierig wird die<br />

Abgrenzung bei einer Vermischung der<br />

Charakteristika wie etwa in der 1983 publizierten<br />

Miniserie „Ronin“ des berühmten<br />

amerikanischen Zeichners Frank Miller.<br />

Generell gilt: Alle Mangas sind Comics,<br />

aber keinesfalls alle Comics<br />

Mangas.<br />

Genauso verhält es sich<br />

mit Comics und Graphic<br />

Novels. Allerdings<br />

sind für diese Unterscheidung<br />

weder nationale<br />

Herkünfte noch stilistische<br />

Merkmale heranzuziehen.<br />

Vielmehr ist<br />

die freie Erzählweise<br />

entscheidend:<br />

Graphic Novels<br />

sind Comics, die bei<br />

Umfang und<br />

Format nicht<br />

den sonst üblichen<br />

Verlagsvorgaben<br />

folgen. Sie nehmen<br />

sich den Raum, den sie für ihre<br />

Geschichten brauchen. Deshalb<br />

ist die Rede vom „graphischen<br />

Roman“, denn der Roman als<br />

literarische Form ist gleichfalls<br />

nicht auf bestimmte Längen festgelegt.<br />

Allerdings sind Graphic<br />

Novels im Gegensatz zum geschriebenen<br />

Roman nicht notwendig fiktiv. Gerade die<br />

derzeit populären Reportagecomics oder<br />

gezeichneten Künstlerbiographien werden<br />

auch gern Graphic Novels genannt. Ein anderes<br />

Feld, das zuletzt große Aufmerksamkeit<br />

gefunden hat, ist dagegen mit „Graphic<br />

Novel“ perfekt bezeichnet: die Adaption von<br />

Romanen als Comics.<br />

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