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5 Missionsdienst Bolivien - DWG Radio

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Was ein Zivildienstleistender in<br />

Guayaramerín erlebte<br />

Daniel Dick, 22 aus der Baptistengemeinde<br />

Weinsberg, machte achtzehn Monate<br />

Zivildienst auf der Missionsstation<br />

Guayaramerín.<br />

Dieses Jahr war für mich eine großartige<br />

Erfahrung, dass Gott Arbeit vorbereitet,<br />

die ich für IHN tun kann. Beim Zurückdenken<br />

an diese achtzehn Monate in<br />

<strong>Bolivien</strong>, ist eigentlich nicht mehr das unbekannte,<br />

schöne Land interessant, nicht<br />

die Leute, nicht das erlernen irgendwelcher<br />

Fertigkeiten, sondern, dass jede Tätigkeit<br />

für die Missionsstation, eigentlich für IHN<br />

getan werden durfte. Das macht die Zeit<br />

hier wertvoll. (Das habe ich aber nicht immer<br />

so gesehen und es bedarf immer noch<br />

der Korrektur.)<br />

Ankunft im September, gerade zum<br />

Abschluss der Trockenzeit, wenn die Luft<br />

schwülwarm auf dem Land liegt, wo es aber<br />

auch Tage gibt, an denen die Südwinde beginnen<br />

und es sogar sehr nass und windig<br />

sein kann. Das ist die Regenzeit <strong>Bolivien</strong>s.<br />

Dank der Möglichkeit, den Befehl der Obrigkeit<br />

ein Zivildienstjahr zu leisten, mit<br />

dem Befehl unseres Herrn zu verbinden,<br />

nämlich hinzugehen und in Seinem Weinberg<br />

zu arbeiten, so stand für mich fest, den<br />

sogenannten ‚Anderen Dienst im Ausland‘<br />

zu machen. Dies gäbe mir die Möglichkeit,<br />

wenigstens für ein Jahr auf dem Missionsfeld<br />

im Ausland mithelfen zu können. Da<br />

unsere Gemeinde bereits vorher schon Geschw.<br />

Biester und ihre Mission in <strong>Bolivien</strong><br />

kannten und einer der ersten Zivildienstleistende<br />

aus unserer Gemeinde kam, war<br />

der Kontakt zu ihnen schon gegeben und<br />

mein Interesse wuchs, so<br />

dass ich im September<br />

2003, nach meiner Mechatronikerausbildung,<br />

diesen<br />

Zivildienst beginnen<br />

konnte.<br />

Einen Monat nach meiner<br />

Ankunft konnte ich<br />

mit zwei bolivianischen<br />

Missionaren aus der Nachbarstadt<br />

Riberalta, (wo<br />

auch die Schweizerische<br />

Indianermission ihren Sitz<br />

hat, ca. 90 Kilometer von<br />

Guayaramerín entfernt)<br />

eine missionarische Flussreise<br />

unternehmen. Einer<br />

der Brüder macht die Missionsreisen<br />

auf den Flüssen<br />

schon seit fünfundzwanzig Jahren. Wir<br />

fuhren zu dritt zwei Wochen lang die Windungen<br />

eines Flusses hinauf und besuchten<br />

dabei jeden Abend eine Siedlung von<br />

Bolivianern, Die Rückfahrt dauerte eine<br />

Woche. Es gibt immer wieder Möglichkeiten<br />

mit kleineren oder größeren Gruppen<br />

bolivianischer Gläubigen<br />

solche Reisen<br />

zu unternehmen, das<br />

ist eine gute Möglichkeit,<br />

die Sprache<br />

zu trainieren und<br />

die Natur und Bevölkerung<br />

<strong>Bolivien</strong>s<br />

kennen zu lernen.<br />

Bau eines Spielplatzes<br />

Der Schwerpunkt<br />

meiner Mitarbeit war<br />

aber die Missionsstation<br />

in der Stadt Guayaramerín und das<br />

Freizeitgelände ‚Nueva Canaán‘ im Urwald,<br />

sieben Kilometer außerhalb der Stadt. Hier<br />

muss man sich auf viele verschiedene<br />

Arbeiten einstellen, es gibt immer wieder<br />

kleinere und größere Reparaturarbeiten<br />

zu erledigen. Ein größeres Projekt war die<br />

Erneuerung der elektrischen Lichtinstallation.<br />

Die alte Installation die viele Jahre<br />

lang gute Dienste geleistet hatte, wurde<br />

schon brüchig und erneuerungsbedürftig.<br />

Hier konnte ich Walter Rech helfen, der aus<br />

der Schweiz für einige Monate hierher kam<br />

und die Leitung des ganzen Umbaus hatte.<br />

Ein weiteres großes Projekt war der<br />

Bau eines Spielplatzes. Eine Woche bevor<br />

die verschiedenen «Campamentos» (Freizeiten)<br />

beginnen, war es jeweils meine<br />

Aufgabe, mit dem Auto durch die Straßen<br />

zu fahren und durch Lautsprecher zu den<br />

jeweiligen Freizeiten einzuladen. Nach den<br />

Freizeitwochen, an denen mein Beitrag in<br />

dem Mitorganisieren von Spielen bestand<br />

und dem Mithelfen in der Leitung einer<br />

der vier Gruppen, in denen die Kinder<br />

meistens aufgeteilt werden, war die Zeit<br />

nach den Freizeiten dann ausgefüllt mit<br />

praktischen Arbeiten.<br />

Während dieser Kinderfreizeiten wurde<br />

mir deutlich, dass Gott diese Arbeit an den<br />

Kindern, bestätigt. Die Eltern der Kinder,<br />

die zu den Freizeiten kommen, haben<br />

durch die Jahre hindurch in denen diese<br />

Arbeit schon besteht, ein großes Vertrauen<br />

gewonnen und schicken ihre Kinder gerne<br />

zu den Freizeiten, zu denen ein Teil von ihnen<br />

selber schon als Kinder ging. Einige der<br />

Kinder kommen aber auch aus zerrütteten<br />

Familienverhältnissen, und man kann immer<br />

wieder sehen, dass für sie diese Zeit<br />

etwas besonderes ist,<br />

in der sie Ruhe und<br />

Liebe bekommen und<br />

was das wichtigste ist:<br />

von der Liebe des Einen<br />

hören, der den Preis für<br />

sie bezahlte und sie in<br />

Seine Gemeinschaft<br />

ruft. Etwas, was mir<br />

hier bewusst wurde, ist,<br />

dass Gott jeden nach<br />

seinen Fähigkeiten<br />

einsetzen kann und jeder gebraucht werden<br />

kann. Jeder ist wichtig, vorausgesetzt,<br />

dass seine Hingabe an den Herrn aufrichtig<br />

ist. Dieser Einblick in ein Missionsfeld im<br />

Ausland nahm einige Vorstellungen, die<br />

ich mir vorher über Mission im Ausland<br />

machte weg, und ersetzte sie durch eine<br />

Realität, die alles etwas nüchterner sehen<br />

lässt und viel mehr Vertrauen auf den<br />

Herrn verlangt.<br />

▪<br />

16 1 / 2005 <strong>Missionsdienst</strong> <strong>Bolivien</strong>

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