er kommt nicht, es sei denn.... - Hopeandmore.at

Paulus erkannte also diese falsche Deutung seiner Worte und reagiert sehr schnell mit einem zweiten Brief
an die Thessalonicher, um sie vor solch einem Irrtum zu warnen.
E.G.White erklärt uns in diesem Zusammenhang, warum Paulus seinen zweiten Brief an die Thessalonicher
so bald nach dem ersten schrieb!
"In den Tagen des Apostel Paulus waren die Glaubensgeschwister zu Thessalonich von der Irrlehre
gefangen, der Herr würde in ihren Tagen zurückkehren. Paulus schrieb auch, um diesen falschen
Eindruck zu korrigieren; er sagte, es müßten noch Ereignisse geschehen, ehe Christus wiederkommen
könnte." (RH, 31. Juli 1888; übersetzt im BK, 448)
Beachten wir, daß E.G. White hier sagt, daß einige Christen der damaligen Zeit tatsächlich die Irrlehre
glaubten, daß Jesus in ihrer Zeit wiederkäme. Daraus sollten wir schlußfolgern, daß es auch heute noch ein
Irrtum wäre, zu glauben, die Apostel hätten so etwas damals schon verkündigt und geglaubt!
Sollten wir es bisher ebenfalls so geglaubt und verkündet haben, hieße das auch für uns, eine Irrlehre
geglaubt zu haben, von der es sich zu entfernen und sie zu revidieren gilt!
Auch im Buch "Wirken der Apostel" gibt E.G.White eine Erklärung über den Grund, warum Paulus den
2.Thessl. Brief schrieb.
"Die Unterweisung, die Paulus den Thessalonichern in seinem ersten Brief über die Wiederkunft Christi
gegeben hatte, stimmte voll überein mit seinen früheren Lehren. Dennoch hatten einige Brüder seine
Worte mißverstanden. Sie meinten, er habe der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er selbst das Kommen
des Heilandes erleben würde...
Deshalb versuchte der Apostel in seinem zweiten Brief diese Mißdeutung zu berichtigen und seinen
wahren Standpunkt zu erläutern....
Die Worte des Apostels sollten nicht mißgedeutet werden. Es sollte nicht gelehrt werden, er habe durch
besondere Offenbarung die Thessalonicher vor der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Christi
gewarnt... Deshalb ermahnte Paulus die Brüder, eine solche Botschaft nicht als von ihm kommend
aufzunehmen. Mit allem Nachdruck wies er darauf hin, daß zuvor die päpstliche Macht aufkommen und
Gottes Volk bekämpfen werde. Sie war vom Propheten Daniel unmißverständlich beschrieben worden.
Ehe diese Macht ihr verderbenbringendes, gotteslästerliche Werk nicht vollführt hätte, würde es für die
Gemeinde vergeblich sein, auf das Kommen des Herrn zu warten." (WA, 263- 265)
Aus diesen Erklärungen von E.G.White geht also klar hervor, daß wir den Apostel Paulus in 1. Tessl 4, 16-
17 nicht so zu verstehen haben, als würde er das Kommen Jesu noch zu seinen Lebzeiten erwartet haben.
Auch James White vertrat diese Sichtweise!
" Es ist wahr, daß einige in der Frühen Gemeinde die Idee annahmen, daß Jesus in ihren Tagen kommen würde. Und
es ist offensichtlich, daß die Gemeinde zu Thessalonich es so glaubte. Die Tatsache, daß Paulus in seinem 2. Brief
diesen Irrtum korrigierte beweißt dies.
Er sagt: Lasset Euch von niemanden verführen, denn er kommt nicht, es sei denn.....( 2. Thessl. 2,3ff)
Von dieser Aussage schließen wir, daß es einige gab, die die Thessalonicher lehrten, den Tag der WK in ihren Tagen
zu erwarten. Aber der Apostel ermutigte sie, nicht durch diese Idee verwirrt zu werden und warnte sie , sich dadurch
nicht verführen zu lassen. Er sagte ihnen, daß der Tag Christi nicht kommen würde, es sei denn, daß zuvor der Abfall
komme und der Mensch der Sünde offenbar werde."
James White, in "Haith and hope" No. 1 75-76 auch S.192-194
Die frühen Adventisten wehrten sich daher gegen diesen Irrtum des Glaubens bzgl. der Wiederkunftserwartung in
der frühchristl. Gemeinde. Wenn, dann haben es nur einige fanatische Leute irriger Weise so erwartet.
Es war aber unseren adventistischen Glaubensvätern offensichtlich doch sehr wichtig, diesen allgemein verbreiteten
Irrtum und Spott zu widerlegen. Was aber tun wir heute? Sind wir nicht geneigt, diesen Irrtum sogar zu verteidigen?
Es mußte für sie eine tiefere Bedeutung bezgl. der WK-Erwartung haben, ob man es so oder so glaubt. Wir werden es
etwas später besser verstehen.
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