er kommt nicht, es sei denn.... - Hopeandmore.at

Wir können das was der Apostel mit "Abscheiden" an dieser Stelle gemeint hat, nicht allein
von der Wortbedeutung im Grundtext ableiten. Man könnte nämlich diese Wort gemäß
griechischer Wörterbücher auch mit "Abschied",aber auch mit "Ankunft" übersetzen. Wir
können daher die letzte Bedeutung dieses Wortes nur vom gesamten Textabschnitt und
vom historischen Zusammenhang her ableiten.
Diesbezüglich ist es bemerkenswert, daß wir in der Bibel immer wieder Umschreibungen
für den Tod haben. Nicht immer verwendet die Bibel für das Sterben Wörter, die wirklich
sterben meinen. Außerdem gebrauchen wir ja auch heute noch Wörter, wie Abscheiden,
Abschied, Entschlafen, Verlassen, oder "von uns gegangen" wenn wir den Tod eines
Menschen meinen. Warum soll sich Paulus, in obiger Stelle, nicht einer solchen
Beschreibung für seinen bevorstehenden Tod bedient haben?
Paulus erwartete seine Auferstehung !
d) Um 57 n. Chr. schreibt Paulus 1. Kor. 6,14 "Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns
auferwecken durch seine Kraft."
In dieser Aussage geht klar hervor, daß Paulus eher seinen Tod und die darauffolgende
Auferstehung erwartete als das Kommen Jesu zu seinen Lebzeiten. Hier identifiziert sich Paulus mit
denen, die zur Zeit der Wiederkunft Jesu auferstehen werden, wie er sich in 1. Tessl 4, 16 mit denen
identifiziert, die bei der Wiederkunft noch leben werden. Der Verkündiger schließt sich in das
beschriebene Geschehen mit ein.
Beachtenswert ist, daß Paulus in dem selben Brief, nur einige Seiten weiter in 1. Kor. 15,51-52
folgende scheinbar widesprüchliche Aussage macht. "Siehe ich sage euch ein Geheimnis:
wir werden nicht alle entschlafen, wie werden aber alle verwandelt werden..."
Es sieht so aus, als hätte Paulus hier wieder eher seine Verwandlung mit den Lebenden
erwartet! Widerspricht sich Paulus in dem Brief oder bedarf es einer richtigen Deutung ?
e) Um 58 n. Chr. schreibt Paulus 2. Kor. 4,14 "und wissen, daß der, der den Herrn Jesus auferweckt hat,
wird auch uns auferwecken mit Jesus..."
Auch hier erwartet Paulus eher die Auferstehung als die Entrückung aus den Lebenden,
sondern die Auferstehung !
f) Um 61-63 n. Chr. schreibt der Apostel Phil. 3, 10- 11 "Ich möchte ja ihn erkennen, und die Kraft seiner
Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden ! und so seinem Tode gleichgestaltet
werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten."
Auch nach dieser Stelle erwartete Paulus eher seinen Tod und die Auferstehung und nicht die
Entrückung aus den Lebendigen! Er sehnt sich sogar danach, dem Tode Jesu gleichgestaltet zu
werden, um auch zur Auferstehung zu gelangen!
Wir können daher beobachten, daß Paulus vom Anfang seines Wirkens bis zu seinem Ende nicht damit rechnete, daß
Jesus noch in seinen Tagen wiederkäme!
Nahe und doch fern
Es ist wahr, daß es auch Aussagen von Paulus und auch den anderen Aposteln gibt, bei denen man wiederum den
Eindruck hat, sie würden die Wiederkunft tatsächlich in ihrer Zeit erwartet haben.
So zum Bsp. Röm. 13, 11-12, wo Paulus von dem Tag spricht, der "nahe herbeigekommen ist". Diese Nähe konnte
aber für Paulus - gemäß der obigen Erklärung - nicht bedeuten, daß dieser Tag schon zu Lebzeiten seiner Generation
kommen würde.
In 1. Kor. 10, 11 sagt Paulus: " ...Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen
ist." Das Wort, welches hier im Grundtext für "Welt" steht, heißt "Äon" und bedeutet eigentlich "Zeitalter bzw.
Zeitepoche" Damit ist also nicht vordergründig das punktuelle Ende der Welt gemeint! Paulus wollte - unter
Berücksichtigung aller obiger Erklärungen - vielmehr damit sagen, daß die Zeit für die letzte Zeitepoche im
Heilsgeschehen Gottes angebrochen ist.
Er kommt nicht, es sei denn... INITIATIVE Mitternachtsruf www.hopeandmore.at 38