er kommt nicht, es sei denn.... - Hopeandmore.at

DIE WIEDERKUNFTSERWARTUNG IN DER URGEMEINDE
Wie wir nun gesehen haben, gab Jesu seinen Jüngern keinerlei Anlaß, sein 2. Kommen schon zu ihren
Lebzeiten zu erwarten. Wir sollten daher schon von diesem Hintergrund her, gar nicht erwarten, daß die
Apostel dann nach der Auferstehung Jesu, eine solche Vorstellung hegten oder sie sogar verkündigten.
Das mag auch ein Grund sein, warum, gemäß obiger Ausführungen, E.G.White recht haben muß, wenn sie
sagt, daß Paulus das Kommen Jesu noch nicht für seine Zeit erwartete.
Es ist wahr, daß es bei oberflächlicher Betrachtung von paulinischen und anderen neutestamentlichen
Aussagen so aussieht, als hätte Paulus und auch andere Appostel, die Wiederkunft noch zu ihren Lebzeiten
erwartet. Es ist auch tatsächlich wahr, daß diese Erwartung, wie wir weiter oben sahen, bei manchen
Gläubigen in der Urgemeinde irrtümlicherweise gegenwärtig war. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen,
nur einseitige Aussagen der Bibel zu dieser Thematik zu verwenden, und alle anderen Aussagen über das
Ende und die Zeit der Wiederkunft übersehen.
Aus diesem Grunde wollen wir nun versuchen, verschiedene Aussagen, besonders des Apostel Paulus, in
einer chronologischen Folge zu betrachten, um auch gleichzeitig herauszufinden, ob Paulus während seines
Wirkens eventuell seine Vorstellung von der Nähe des Kommen Jesu änderte.
Eine chronologische Gesamtschau der Wiederkunftserwartung des Apostel Paulus
Wir beginnen diesen Überblick, mit dem frühesten Brief, den der Apostel schrieb.
a) Um 51 n. Chr. schrieb Paulus 1.Tessl. 4, 17+18 : "Denn das sagen wir euch als ein Wort des Herrn, daß
wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn , werden denen nicht
zuvorkommen, die da entschlafen sind.
Gemäß E.G.White wollte Paulus hier nicht sagen, daß die WK zu seinen Lebzeiten
stattfinden würde. Er wußte daher schon zu diesem Zeitpunkt, daß die WK erst nach
seinem Tode stattfinden würde.
b) Um 52 n. Chr. schreibt Paulus 2. Tessl. 2, 2-3 : "Er kommt nicht, es sei denn, daß zuvor der Abfall komme
und offenbar werde der Mensch der Sünde..."
Paulus schrieb den zweiten Brief an die Thessalonicher wahrscheinlich nur einige Wochen
oder höchstens einige Monate nach dem ersten Brief. (ABC VI, 103)
Zu diesem Zeitpunkt erwartete er - ebenfalls mit Bestätigung von E.G.White - diesen
Abfall von der Wahrheit und die darauffolgende Wiederkunft erst nach seinem Tode!
c) Um 56 n. Chr., das ist 4 Jahre nach dem 2. Tessl. Brief sagt Paulus was in Apg. 20, 25 steht!
"Denn das weiß ich, daß nach meinem Abscheiden werden greuliche Wölfe kommen, die
die Herde nicht verschonen werden."
Paulus sagt, daß der Abfall von der Wahrheit und das Aufkommen von falschen Lehren
und Lehrern erst nach seinem "Abscheiden", also nach seinem Tode geschehen wird.
Bezüglich dieses Textabschnittes könnten aber manche meinen, daß Paulus lediglich von
seinem Abschied von den Gemeinden in Kleinasien spricht und nicht von seinem Tod.
Doch der weitere Zusammenhang in Apg 20, 22-25 + 38 sowie Apg. 21, 11-14 zeigt, daß
Paulus vom Heiligen Geist auf seine Gefangenschaft und den darauffolgenden Tod
vorbereitet wurde und auch dazu bereit war.
Auch die tatsächliche Lebensgeschichte des Apostels zeigt, daß Paulus sehr wohl an seinen
Tod dachte, wonach dieser Abfall aufkommen würde. Diese Deutung wird auch im
adventistischen Bibelkommentar deutlich dargelegt (6 ABC 632) Auch E.G.White kommt
im Wirken der Apostel zum Schluß, daß Paulus hier schon eine Offenbarung seines Endes
bekommen hatte. (WA. 391-396)
Er kommt nicht, es sei denn... INITIATIVE Mitternachtsruf www.hopeandmore.at 37