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128 Originalarbeit Tab. 2 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse der Patientenstudien hinsichtlich der VAS Autoren wesentliche Ergebnisse Patientenzahl (akut od. chronisch) VAS für wissenschaftliche Zwecke geeignet? Ohnhaus u. Adler [33] Scott u. Huskisson [38] Carlsson [4] Price et al. [34] Jensen et al. [22] Duncan et al. [11] Jensen et al. [23] Jensen et al. [24] Price et al. [35] Ogon et al. [32] DeLoach et al. [8] Briggs u. Closs [3] Jensen et al. [25] Myles et al. [31] die VAS reflektiert die Schmerzintensität des Patienten besser als die VRS VAS, NRS und die grafische Ratingskala mit gleichmäßiger Verteilung aller Buchstaben der beschreibenden Worte zeigen eine uniforme Verteilung, nicht hingegen die grafische Ratingskalen mit „geklumpter“ Verteilung der Worte eine absolute VAS (0–100 mm) ist besser als eine vergleichende VAS (–100 bis + 100 mm), die mehr von Erwartungen und Schwächen in der Schmerzerinnerung beeinflusst ist. VAS sollte ausgefüllt werden, ohne die vorherigen VAS-Werte zu sehen VAS erscheint valide und reliabel zur Messung der Intensität und der Unangenehmheit des Schmerzes sie entspricht einer Rationalskala die inkorrekten Antworten variieren von 2,7% (VRS-4) bis 8,0% (VRS-6) ohne signifikante Unterschiede zwischen den Skalen bei der VAS sind inkorrekte Antworten mit einem erhçhten Alter verbunden verschiedene Skalen korrelieren gut miteinander, NRS-101 und VAS sind zu empfehlen die Sensitivität der VRS (als verbal descriptor scale) ist im Vergleich zur VAS gering hçher, aber beide Skalen sind zur Bewertung der Intensität und Unangenehmheit von Schmerz brauchbar die Wahl sollte von der Fähigkeit des Patienten für verbale oder räumliche Vergleiche gelenkt werden die NRS-Bewertung kann von Tag zu Tag variieren täglich 4 Bewertungen während 1 Woche liefern die beste Test-Retest-Stabilität interne Konsistenz und Validität steigen mit der Anzahl der Bewertungen pro Tag Skalen mit 11 und 21 Bewertungen enthalten im Wesentlichen die gleichen Informationen wie die ursprüngliche NRS-101 (Korrelationskoeffizient ‡ 0,99), auch bezüglich der Sensitivität Skalen mit 6 und weniger Bewertungspunkten zeigen eine abnehmende Übereinstimmung mit der NRS-101 VAS entspricht einer Ratioskala eine mechanische und eine papierene Form der VAS zeigen eine konsistente Übereinstimmung die horizontale VAS ist uniformer und hat eine hçhere SensitivitätalsdievertikaleVASfürchronischenunterenRückenschmerz die Rate fehlender bzw. falscher Antworten scheint mehr von der Komplexität der Fragestellung als von der horizontalen oder vertikalen Orientierung der VAS abzuhängen VAS ist eine valide Methode zur postoperativen Schmerzmessung, sollte jedoch nicht genauer als € 20 mm betrachtet werden gute Korrelation zwischen VAS und VRS-5 (Spearman-Rank- Korrelationskoeffizient: 0,79–0,70) innerhalb der einzelnen VRS-5 Abschnitte variieren VAS-Werte stark VRS-5 war einfacher anzuwenden als die VAS, besonders bei hohem Alter und orthopädischen Traumen älterer Frauen Kombination der VAS Werte von 3 oder 4 verschiedenen Schmerzmodalitäten bringt keine wesentlich deutlicheren Ergebnisse als die VAS-Werte von 1 od. 2 Schmerzmodalitäten Kombination der VAS-Werte von 3 oder 4 verschiedenen Schmerzmodalitäten ist über den Zeitverlauf jedoch stabiler VAS Werte haben die Eigenschaften einer linearen Rationalskala und erlauben daher die Anwendung parametrischer statistischer Tests (einzige Studie mit statistisch im Voraus kalkulierter Probandenzahl) 6 (Tumorschmerz, keine direkten Angaben zu akut od. chronisch) 100 (keine Angaben zu akut od. chronisch) ja 3 u. 5 chronische ja 30 chronische u. 20 gesunde ja 75 chronische ja 8 gesunde ja 200 chronische ja (NRS) 124 chronische ja (NRS) 23 orofasziale Schmerzpatienten (ohne weitere Angaben) u. 10 chronische myofasziale Schmerzpatienten 78 chronische ja 60 akute ja 417 akute ja, aber schwierigere Anwendung bei ¾lteren als VRS-5 123 chronische ja 52 akute ja ja ja Schomacher J. Gütekriterien der visuellen… physioscience 2008; 4: 125 – 133
Originalarbeit 129 Tab. 2 (Fortsetzung) Autoren wesentliche Ergebnisse Patientenzahl (akut od. chronisch) VAS für wissenschaftliche Zwecke geeignet? Breivik et al. [2] Hartrick et al. [19] Williams et al. [41] Farrar et al. [14] Gridley u. van den Dolder [16] Rosier et al. [36] Scudds et al. [39] Lara-MuÇoz et al. [28] De Leon et al. [7] Lund et al. [29] NRS-11-Werte sind hçher als die korrespondierenden VAS- Werte, weshalb eine Umformung der NRS-11-Werte in VAS- Werte nicht empfohlen wird Sensitivität der VAS ist gering hçher als die der NRS-11, doch beide Skalen sind gut benutzbar VAS-101-Werte sind meist niedriger als NRS-11-Werte abhängig von der Erkrankung der Patienten, zeigt VAS häufiger eine Linearität als die NRS-11 die allgemeine Praxis bei chronischen Patienten, vielfache Schmerzen und vielfache Dimensionen auf einer Skala bewertenzulassen,sollteüberdachtwerden eine Veränderung auf der NRS-11 bei chronischen Schmerzpatienten von –1,74 Punkten bzw. –27,9% korreliert am besten mit der klinisch wesentlichen Verbesserung laut Patientenbewertung, die mit der Bewertung des Arztes gut übereinstimmt in der Praxis sollte die Verbesserung –2 Punkte bzw. –30% betragen die VAS zur Schmerzintensität im Rahmen des Short Form McGill Pain Questionnaire korreliert gut mit der prozentualen Schätzung der Schmerzverbesserung seitens der Patienten die Variationen bei der Bewertung der VAS und der VRS (als verbal descriptor scale) sind wahrscheinlich mehr auf die ¾nderung der Schmerzerfahrung als auf eine Variabilität der Skalen zurückzuführen es empfiehlt sich, aus mehreren Bewertungen den Durchschnittswert zu ermitteln die Bedeutung der einzelnen Punkte auf den Skalen variierte deutlich zwischen den Patienten 35 akute ja 222 akute ja 78 chronische ja, aber nur jeweils 1Dimension 2 724 chronische (aus 10 Studien) ja (NRS) 41 (keine Angaben zu akut oder chronisch) ja 15 gesunde ja VAS korreliert gut mit ähnlichen Skalen 100 akute u. chronische ja VAS erhielt die hçchsten Werte bei der Beurteilung verschiedener Tçne im Vergleich zur VRS und NRS, wobei alle 3 Skalen ausreichend exakt sind und die VRS am reliabelsten ist alle 3 Skalen (VAS, VRS, NRS) haben wie für akustische [28] auch für optische Signale eine akzeptable Validität, wobei die VAS die grçßere Detailtiefe besitzt VAS ist nützlich für Vergleiche in grçßeren Gruppen mit Werten der zentralen Tendenz wie dem arithmetischen Mittelwert, weil Messfehler reduziert werden kçnnen VAS-Werte sollen als kontinuierliche Daten statistisch analysiert und nicht in Gruppen (z. B. entsprechend einer VRS-5) zusammengefasst werden 30 gesunde ja 20 gesunde ja 83 (chronisch-idiopathisch, nozizeptiv und neuropathisch) ja und eine hçhere Sensitivität für Veränderungen als die vertikale [32]. Price et al. [35] stellten fest, dass eine 15 cm lange mechanische Version der VAS gleiche Werte liefert wie die Papierversion. Die mechanische Version erleichtert die Handhabung, da der Wert direkt auf der Rückseite des Geräts ablesbar ist und nicht auf dem Papier ausgemessen werden muss. Die Intensität des Schmerzes ist nur ein Aspekt des komplexen Schmerzgeschehens [42]. Auch andere wie die Unangenehmheit (Endpunkte der VAS: überhaupt nicht unangenehm und maximal unangenehm) kçnnen gewählt werden. Die Kombination der VAS-Werte von 3 oder 4 Schmerzmodalitäten ergibt jedoch keine wesentlichen Vorteile gegenüber der Auswertung von nur 1 oder 2 Modalitäten. Nur die Stabilität der Messwerte über einen Zeitraum von 2 Monaten war grçßer [25]. Für die Messung der Schmerzäußerung besteht kein Goldstandard [25], weil sie eine subjektive und keine objektive Variable ist. Die Validität der VAS wurde teilweise durch ihre Korrelation mit anderen, von Patienten zur Bewertung ihres Schmerzes benutzten Messinstrumenten geprüft [41]. So fanden Gridley und van den Dolder [16] eine gute Übereinstimmung der VAS- Werte im Short Form McGill Pain Questionnaire mit der vom Patienten prozentual geschätzten Schmerzverbesserung. Die Validität der VAS kann nicht generell betrachtet werden, sondern ist für jede Patientengruppe mit ihren Bedingungen zu prüfen [41]. Ein Fehlen solcher Studien muss in der Interpretation berücksichtigt werden. Die Reliabilität einer Schmerzmessung lässt sich schwer erfassen, da sich der Schmerz von einem Moment zum andern ändern kann und folglich auch die VAS-Bewertungen von Tag zu Tag variieren [23, 36]. Seriell erhobene VAS-Werte kçnnen eine Variabilität von bis zu 20% aufweisen [42]. Da sich der Schmerz jedoch nicht systematisch ändert, sollte der über mehrere Messpunkte erhobene Durchschnittswert reliabel sein [25]. Die charakteristische Schmerzintensität wird folglich am besten aus dem Durchschnitt des gegenwärtigen, durchschnittlichen und Schomacher J. Gütekriterien der visuellen… physioscience 2008; 4: 125–133
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