BEAUTY and SPEED - DENTSPLY Friadent
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_praxis<br />
Als Knochenersatzmaterial verw<strong>and</strong>ten wir FRIOS ® ALGIPORE ® , einen aus<br />
Algen gewonnenen, biologischen Hydroxylapatit mit mikroporöser Struktur<br />
und interkonnektierenden Poren von 10 bis 30 µm. Es wurden Partikel von<br />
0,5 bis 2,0 mm Durchmesser appliziert. Das Augmentat wurde mit Eigenblut<br />
vermischt, ferner wurde bis zu 30 % autogener Knochen zugefügt.<br />
Als Zielparameter der Studie galten:<br />
1. Implantationserfolg/-misserfolg<br />
2. Gesamterfolg der SALSA-Methode bzw. schwere Komplikationen,<br />
wie Sinusitis oder oroantrale Fistelbildung<br />
3. Gewonnene Augmentathöhe, gemessen zum Zeitpunkt der Implantatfreilegung<br />
Beh<strong>and</strong>lungsablauf<br />
Die Operationen werden in Lokalanästhesie durchgeführt. Nach Bildung eines<br />
Mukoperiostlappens wird zunächst der mikrochirurgische Zugang unter Stützmikroendoskopie<br />
(vier- bis sechsfache Vergrößerung auf dem Videomonitor)<br />
präpariert. Das Ablösen der Kieferhöhlenschleimhaut erfolgt ebenfalls unter<br />
stützendoskopischer Kontrolle. Durch schrittweises Ablösen der Kieferhöhlenschleimhaut<br />
wird ein laterobasaler Tunnel erzielt, der sogenannte Subantralraum.<br />
Dessen kraniale Begrenzung entspricht der angehobenen Kieferhöhlenschleimhaut,<br />
die laterale W<strong>and</strong> der basalen, angrenzenden, knöchernen<br />
Kieferhöhlenw<strong>and</strong>. Die mediale W<strong>and</strong> wird durch die laterale Nasenw<strong>and</strong>, der<br />
Boden durch den knöchernen Rezessus der Kieferhöhle gebildet. Der Subantralraum<br />
kann in seiner Ausdehnung nach den Erfordernissen der Implantate<br />
gewählt werden und wie es für das Augmentationsvolumen notwendig ist.<br />
Die Inspektion des Subantralraums wird mit dem 2,7 mm Endoskop ohne<br />
Stützschaft vorgenommen. Dabei wird die Kieferhöhlenschleimhaut durch den<br />
neu geschaffenen Subantralraum, d. h. von unten, ohne Eröffnung der Kieferhöhle,<br />
inspiziert und auf Risse oder Perforationen hin untersucht.<br />
Die Augmentation wird schrittweise, zunächst in den distalen und mesialen<br />
R<strong>and</strong>bereichen des Subantralraums, durchgeführt. Die Lage des Augmentats<br />
wird mit dem Endoskop überprüft. Die Implantate werden in derselben Sitzung<br />
inseriert, sofern deren Primärstabilität im Restknochen des Alveolarkamms<br />
erzielt werden kann, wobei das postoperative Röntgenbild den klinischen<br />
Zust<strong>and</strong> dokumentiert.<br />
Eine fakultative, antroskopische Kontrolle des Augmentats informiert über<br />
die Form und Lage des gestalteten Subantralraums und erlaubt es, Komplikationen,<br />
wie eine Dislokation des Augmentats, auszuschließen.<br />
Dann folgt eine perioperative, antibiotische Beh<strong>and</strong>lung sowie eine analgetische<br />
Therapie mit Parazetamol; daneben werden vier Mal täglich abschwellende<br />
Nasentropfen verordnet. Das Nahtmaterial wird nach zehn Tagen entfernt. Die<br />
Implantate werden nach neun bis zwölf Monaten belastet.<br />
Ergebnisse<br />
Die Nachbeobachtungszeit der in die Studie einbezogenen Patientenfälle<br />
betrug 9 bis 25 Monate.<br />
Zielparameter 1:<br />
Implantationserfolg/-misserfolg: Alle Patienten waren mit festem Zahnersatz<br />
versorgt. Im beobachteten Zeitraum ging kein Implantat verloren.<br />
Zielparameter 2:<br />
Gesamterfolg/Komplikationen: Sinusitiden und/oder oroantrale<br />
Fistelbildungen wurden nicht beobachtet.<br />
Zielparameter 3:<br />
Augmentathöhe: Die erzielten Augmentathöhen lagen zwischen 4,5 mm und<br />
12, 5 mm (Medianwert: 7,5 mm).<br />
Diskussion<br />
In Hinblick auf die Erfolgsquote wurden bei vorliegender Untersuchung nur<br />
solche Fälle berücksichtigt, bei denen eine Primärstabilität der Implantate im<br />
Restkiefer in einzeitiger Vorgehensweise zu erzielen war. Die hohe Erfolgsquote<br />
von 100 % liegt im Bereich der, im Hinblick auf Gruppengröße und<br />
Ausgangssituation, vergleichbaren Patientengruppen von Kent und Block<br />
(1989) mit autogenen Knochentransplantationen sowie von Lundgren et. al.<br />
(1996) mit partikulärem Augmentat, die ebenfalls keine Misserfolge<br />
verzeichneten. Es darf allerdings kritisch angemerkt werden, dass in einer<br />
laufenden klinischen Studie bei erweiterter Indikationsstellung, insbesondere<br />
in Fällen, wenn die Primärstabilität bei extremen Resorptionsgraden reduziert<br />
ist, einzelne Misserfolge mit der SALSA-Technik beobachtet wurden.<br />
Unabhängig von noch ausstehenden Langzeituntersuchungen darf festgehalten<br />
werden, dass die minimalinvasive SALSA-Technik im Vergleich zu<br />
konventionellen Verfahren eine zumindest ähnlich hohe Erfolgsrate bei der<br />
Osseointegration dentaler Implantate aufweist.<br />
Im Rahmen der hier untersuchten Fälle musste keine einzige Sinusbodenelevation<br />
abgebrochen werden, obwohl Schleimhautperforationen auch in<br />
unserem Krankengut mit einer Häufigkeit von ca. 20 % der operierten Kieferhöhlen<br />
beobachtet und nachfolgend versorgt wurden.<br />
FRIOS ® ALGIPORE ® , ein Knochenersatzmaterial aus Algen (Kasperk et al.<br />
1988), hat sich im klinischen Einsatz auch bei der endoskopischen Technik<br />
uneingeschränkt bewährt. Die Applikation des mit Patientenblut im Überschuss<br />
angemischten Substrats führt nach Koagulation des Bluts zu einem<br />
Augmentat in portionierbarer und halbfester Konsistenz.<br />
Dr. Alberto Nadalini<br />
via Pranzelores 47<br />
38100 Trento<br />
Italien<br />
_praxis<br />
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