15.11.2012 Aufrufe

BEAUTY and SPEED - DENTSPLY Friadent

BEAUTY and SPEED - DENTSPLY Friadent

BEAUTY and SPEED - DENTSPLY Friadent

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

_28<br />

_praxis<br />

Als Knochenersatzmaterial verw<strong>and</strong>ten wir FRIOS ® ALGIPORE ® , einen aus<br />

Algen gewonnenen, biologischen Hydroxylapatit mit mikroporöser Struktur<br />

und interkonnektierenden Poren von 10 bis 30 µm. Es wurden Partikel von<br />

0,5 bis 2,0 mm Durchmesser appliziert. Das Augmentat wurde mit Eigenblut<br />

vermischt, ferner wurde bis zu 30 % autogener Knochen zugefügt.<br />

Als Zielparameter der Studie galten:<br />

1. Implantationserfolg/-misserfolg<br />

2. Gesamterfolg der SALSA-Methode bzw. schwere Komplikationen,<br />

wie Sinusitis oder oroantrale Fistelbildung<br />

3. Gewonnene Augmentathöhe, gemessen zum Zeitpunkt der Implantatfreilegung<br />

Beh<strong>and</strong>lungsablauf<br />

Die Operationen werden in Lokalanästhesie durchgeführt. Nach Bildung eines<br />

Mukoperiostlappens wird zunächst der mikrochirurgische Zugang unter Stützmikroendoskopie<br />

(vier- bis sechsfache Vergrößerung auf dem Videomonitor)<br />

präpariert. Das Ablösen der Kieferhöhlenschleimhaut erfolgt ebenfalls unter<br />

stützendoskopischer Kontrolle. Durch schrittweises Ablösen der Kieferhöhlenschleimhaut<br />

wird ein laterobasaler Tunnel erzielt, der sogenannte Subantralraum.<br />

Dessen kraniale Begrenzung entspricht der angehobenen Kieferhöhlenschleimhaut,<br />

die laterale W<strong>and</strong> der basalen, angrenzenden, knöchernen<br />

Kieferhöhlenw<strong>and</strong>. Die mediale W<strong>and</strong> wird durch die laterale Nasenw<strong>and</strong>, der<br />

Boden durch den knöchernen Rezessus der Kieferhöhle gebildet. Der Subantralraum<br />

kann in seiner Ausdehnung nach den Erfordernissen der Implantate<br />

gewählt werden und wie es für das Augmentationsvolumen notwendig ist.<br />

Die Inspektion des Subantralraums wird mit dem 2,7 mm Endoskop ohne<br />

Stützschaft vorgenommen. Dabei wird die Kieferhöhlenschleimhaut durch den<br />

neu geschaffenen Subantralraum, d. h. von unten, ohne Eröffnung der Kieferhöhle,<br />

inspiziert und auf Risse oder Perforationen hin untersucht.<br />

Die Augmentation wird schrittweise, zunächst in den distalen und mesialen<br />

R<strong>and</strong>bereichen des Subantralraums, durchgeführt. Die Lage des Augmentats<br />

wird mit dem Endoskop überprüft. Die Implantate werden in derselben Sitzung<br />

inseriert, sofern deren Primärstabilität im Restknochen des Alveolarkamms<br />

erzielt werden kann, wobei das postoperative Röntgenbild den klinischen<br />

Zust<strong>and</strong> dokumentiert.<br />

Eine fakultative, antroskopische Kontrolle des Augmentats informiert über<br />

die Form und Lage des gestalteten Subantralraums und erlaubt es, Komplikationen,<br />

wie eine Dislokation des Augmentats, auszuschließen.<br />

Dann folgt eine perioperative, antibiotische Beh<strong>and</strong>lung sowie eine analgetische<br />

Therapie mit Parazetamol; daneben werden vier Mal täglich abschwellende<br />

Nasentropfen verordnet. Das Nahtmaterial wird nach zehn Tagen entfernt. Die<br />

Implantate werden nach neun bis zwölf Monaten belastet.<br />

Ergebnisse<br />

Die Nachbeobachtungszeit der in die Studie einbezogenen Patientenfälle<br />

betrug 9 bis 25 Monate.<br />

Zielparameter 1:<br />

Implantationserfolg/-misserfolg: Alle Patienten waren mit festem Zahnersatz<br />

versorgt. Im beobachteten Zeitraum ging kein Implantat verloren.<br />

Zielparameter 2:<br />

Gesamterfolg/Komplikationen: Sinusitiden und/oder oroantrale<br />

Fistelbildungen wurden nicht beobachtet.<br />

Zielparameter 3:<br />

Augmentathöhe: Die erzielten Augmentathöhen lagen zwischen 4,5 mm und<br />

12, 5 mm (Medianwert: 7,5 mm).<br />

Diskussion<br />

In Hinblick auf die Erfolgsquote wurden bei vorliegender Untersuchung nur<br />

solche Fälle berücksichtigt, bei denen eine Primärstabilität der Implantate im<br />

Restkiefer in einzeitiger Vorgehensweise zu erzielen war. Die hohe Erfolgsquote<br />

von 100 % liegt im Bereich der, im Hinblick auf Gruppengröße und<br />

Ausgangssituation, vergleichbaren Patientengruppen von Kent und Block<br />

(1989) mit autogenen Knochentransplantationen sowie von Lundgren et. al.<br />

(1996) mit partikulärem Augmentat, die ebenfalls keine Misserfolge<br />

verzeichneten. Es darf allerdings kritisch angemerkt werden, dass in einer<br />

laufenden klinischen Studie bei erweiterter Indikationsstellung, insbesondere<br />

in Fällen, wenn die Primärstabilität bei extremen Resorptionsgraden reduziert<br />

ist, einzelne Misserfolge mit der SALSA-Technik beobachtet wurden.<br />

Unabhängig von noch ausstehenden Langzeituntersuchungen darf festgehalten<br />

werden, dass die minimalinvasive SALSA-Technik im Vergleich zu<br />

konventionellen Verfahren eine zumindest ähnlich hohe Erfolgsrate bei der<br />

Osseointegration dentaler Implantate aufweist.<br />

Im Rahmen der hier untersuchten Fälle musste keine einzige Sinusbodenelevation<br />

abgebrochen werden, obwohl Schleimhautperforationen auch in<br />

unserem Krankengut mit einer Häufigkeit von ca. 20 % der operierten Kieferhöhlen<br />

beobachtet und nachfolgend versorgt wurden.<br />

FRIOS ® ALGIPORE ® , ein Knochenersatzmaterial aus Algen (Kasperk et al.<br />

1988), hat sich im klinischen Einsatz auch bei der endoskopischen Technik<br />

uneingeschränkt bewährt. Die Applikation des mit Patientenblut im Überschuss<br />

angemischten Substrats führt nach Koagulation des Bluts zu einem<br />

Augmentat in portionierbarer und halbfester Konsistenz.<br />

Dr. Alberto Nadalini<br />

via Pranzelores 47<br />

38100 Trento<br />

Italien<br />

_praxis<br />

_29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!