Rhein-Main-Verkehrsverbund
Rhein-Main-Verkehrsverbund
Rhein-Main-Verkehrsverbund
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wenn sich Old Shatterhand mitten in einem<br />
Teich an ein feindliches Lager heranpirscht,<br />
nur mit einem kleinen Schilfröhrchen zum<br />
Luftholen, stockt uns unwillkürlich der Atem.<br />
Doch es geht noch viel extremer: Freitaucher<br />
wagen sich ohne Schnorchel oder Atemgerät<br />
tief unters Wasser. Anders als bei Fischen<br />
oder Meeressäugern, die an das Leben im<br />
Wasser angepasst sind, ist der menschliche<br />
Körper eigentlich nicht zum Tauchen geeignet.<br />
Normalerweise müssen wir nach ein, spätestens<br />
zwei Minuten Luft schnappen und unseren<br />
Körper mit Sauerstoff versorgen. Aber nicht<br />
nur die Luft wird unter Wasser knapp, es sind<br />
auch erhebliche Kräfte am Werk. Je tiefer wir<br />
sinken, umso höher steigt der Druck. Dieser<br />
quetscht die Hohlräume in Lunge, Magen oder<br />
Darm zusammen. In 50 m Tiefe ist die Lunge<br />
nur noch so groß wie ein Apfel. Und wenn der<br />
Druck beim zu schnellen Wiederauftauchen abfällt,<br />
droht die gefährliche Taucherkrankheit. Dabei<br />
verwandeln sich die im Blut gelösten Gase<br />
in kleine Bläschen, und das kann tödlich sein.<br />
Trotz aller Gefahren hat die geheimnisvolle<br />
Tiefe die Menschen schon immer fasziniert. So<br />
entstanden Geschichten von ungeheuren<br />
Reichtümern, von zauberhaften Nixen und gewaltigen<br />
Meereskönigen. Seit über 10.000 Jahren<br />
gibt es Menschen, die ohne technische<br />
Hilfsmittel die Schätze des Ozeans bergen. Davon<br />
zeugen zum Beispiel uralte Schmuckstücke<br />
aus Perlmutt. Und noch heute leben japanische<br />
Ama-Frauen vom Verkauf von Muscheln und<br />
Schwämmen, die sie unter Wasser sammeln.<br />
64 XtraTour<br />
Einfach abtauchen<br />
Der Reiz der Tiefe<br />
Erfinderische Köpfe suchten weitere Wege in<br />
die wunderbare Welt unter Wasser. Bereits<br />
325 v. Chr. soll Alexander der Große mit einer<br />
Taucherglocke zum Meeresgrund vorgedrungen<br />
sein. Die ersten Taucherglocken waren<br />
einfache Fässer, die mit der Öffnung nach<br />
oben versenkt wurden. Im Inneren blieb eine<br />
Luftblase eingeschlossen, die das Atmen ermöglichte.<br />
Im 19. Jahrhundert steckten die ersten<br />
Taucher in – damals noch ziemlich unförmigen<br />
– Tauchanzügen und Masken. Über<br />
einen Schlauch wurden sie mit Luft von der<br />
Wasseroberfläche versorgt. Doch erst die Erfindung<br />
von Atemgeräten zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts machte es möglich, sich unter<br />
Wasser frei zu bewegen.<br />
Heute ist Tauchen ein beliebter Freizeitsport. In<br />
vielen Feriengebieten am Meer und an zahlreichen<br />
Seen kann man Tauchkurse besuchen.<br />
Sporttaucher schwärmen von der Ruhe, dem<br />
Gefühl der Schwerelosigkeit und der Farbenpracht<br />
im Meer. Leider schaden unvernünftige<br />
Sportler oft dieser faszinierenden Unterwasserwelt.<br />
So gibt es Taucher, die einfach<br />
Stückchen von Korallenriffen abrupfen, ohne<br />
sich darum zu kümmern, dass Korallen zerbrechliche<br />
Lebewesen sind, die sich nur sehr<br />
langsam zu ihrer vollen Schönheit entfalten.<br />
Manchen Menschen genügen einige zauberhafte<br />
Augenblicke unter Wasser nicht. Sie suchen<br />
immer neue Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.<br />
Extremtaucher steigen in zugefrorene<br />
Bergseen, erforschen Unterwasserhöhlen<br />
oder versuchen sich in der Urform des Tau-