Kiesteich nte Kiesteich nte - Freie Waldorfschule Mannheim
Kiesteich nte Kiesteich nte - Freie Waldorfschule Mannheim
Kiesteich nte Kiesteich nte - Freie Waldorfschule Mannheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
02 Editorial - Und es ist Sommer...<br />
03 Sozialpraktikum der 9B<br />
04 Schülergedichte<br />
04 Schülerzeitung ohne Tabus<br />
05 Bundeselternratstagung von Schülern u. Eltern gemeinsam...<br />
07 „Die Welt ist schön“ - Biographiearbeit<br />
09 Studieren an der Zeppelinuniversität<br />
10 Freiwilligendienst in Bolivien<br />
11 Schönes zum Sommer<br />
12 „Wandel durch Wahrnehmung“ - Impulsreferat<br />
12 Rudolf Steiner in <strong>Mannheim</strong><br />
13 Eurythmie aus São Paulo<br />
14 aus der Odilienschule<br />
15 aus der Freizeitschule<br />
14 Frühling<br />
16 Gedichte von Elisa Weinkötz aus der 12A<br />
17 Spielespende / Einweihung Dachgeschoss B-Haus<br />
18 Anzeigen / Termine<br />
24 Veranstaltungskalender - Elternratstermine -<br />
Ferienplan - Impressum<br />
Editorial<br />
Und es ist Sommer...<br />
Lang herbei gesehnt, mit vielen Erwartungen verknüpft, nun ist er endlich da.<br />
Manchmal bin ich vom ganzen Pläne schmieden, was wir im Sommer alles tun<br />
kön<strong>nte</strong>n, so erschöpft, das ich mir Regen wünsche...<br />
So ist es ja auch mit Festtagen, Kindergeburtstage zum Beispiel. Vom Kind<br />
364 Tage lang erwartet... wenn ich Geburtstag habe... dann... ! Oder Weihnachten....,<br />
wie war das noch gleich... „Weihnachten wird u<strong>nte</strong>r dem Baum<br />
entschieden“ ...., ja,ja, auch ich finde Geschmacklosigkeiten kann man immer<br />
noch steigern.<br />
Was alles müssen und sollen wir veranstalten, damit es toll, schön, klasse,<br />
besser als... ist? Vielleicht einmal nichts!<br />
Kann ich „Nichts“ entgegensetzen, wenn das eigene Kind zurück kommt<br />
vom Geburtstag-Mit-Feiern im Indoor-Spielplatz? Kein Lied, kein Spiel, kein<br />
Flaschendrehen zum Geschenke-Aus-Packen erlebt hat und es, JUPIEH- bemerkt<br />
hat, dass all das fehlte...<br />
Was ist „Nichts“, was reicht aus, was ist genügend, was ist über das Ziel<br />
hinausgeschossen, was erschlägt jemand Anderen....<br />
Was bleibt uns in der Erinnerung von alledem was wir so veranstalten? An<br />
was erinnere ich mich selbst? Die Sommer meiner Kindheit bestanden nur<br />
aus schönem Wetter. Der Kirschbaum meiner Oma hatte immer süße rote<br />
Kirschen. Nie waren Würmer darin. Die Berge, die wir hinaufkletterten waren<br />
immer steil. Die Wiesen waren immer voller Blumen. Die Seen waren voller<br />
klarem, kaltem Wasser. Gemerkt?<br />
Ganz bestimmt hatten die Kirschen damals genauso viele Würmer wie heute.<br />
Ich erinnere mich an ein gleichmäßiges Leben das sich wiederholende Aktivitäten<br />
hatte. Schwimmen, Radfahren, zelten gehen, wandern. Wahrscheinlich<br />
gab es auch in meinem Kinderleben manches Highlight. Aber geblieben sind<br />
die einfachen, sich wiederholenden Dinge. Das Spielen auf der Gasse, das<br />
immer gleiche Völkerball, der Club der schwarzen Hand (meine Gespensterbande!),<br />
der Geschmack von Nudelsalat am See und der Duft von Nelken und<br />
Marmorkuchen zum Geburtstag.<br />
Wenn sich trotz aller Vielfalt die wir heute haben, Dinge verankern sollen, es<br />
hineinschaffen sollen, ins Erinnerungsvermögen unserer Kinder, dann müssen<br />
diese Dinge ähnlich einfach sein und sich wiederholen.<br />
U<strong>nte</strong>r anderem deshalb ist es so schön wieder und wieder an den gleichen<br />
Urlaubsort zu fahren. Und auch aus diesem Grund braucht es die Rituale, das<br />
Immer-Wieder-Kehrende, das Einfache, Beständige, Natürliche.<br />
Erinnern Sie sich an den Geruch von Sommerregen? Es ist ein herrlicher Geruch<br />
und dieser Geruch ist nicht zu vergleichen mit dem Geruch der Käsefüße<br />
im Indoorspielplatz (wo man hingeht, weil es regnet...).<br />
Vor kurzem sind wir einmal richtig nass geworden. So nass, dass uns das<br />
Wasser aus der U<strong>nte</strong>rwäsche lief und der Geldbeutel im Rucksack ausgewrungen<br />
werden kon<strong>nte</strong>... in unseren Schuhen quietschte das Wasser und<br />
bald schien wieder die Sonne und wir und der Boden dampften. Zwei Tage<br />
brauchten die Schuhe bis sie wieder trocken waren, aber jetzt (immerhin vier<br />
Wochen später) reden wir immer noch darüber... und wir werden niemals<br />
wieder die gleiche Strecke laufen ohne uns an diesen Sommergewitterguss<br />
zu erinnern und an die unglaublich klare Luft danach und die I<strong>nte</strong>nsität der<br />
Farben in ihrer Mischung aus schwarzem Wolkenhi<strong>nte</strong>rgrund und gleich schon<br />
wieder gleißendem Sonnenlicht.<br />
Ich wünsche Ihnen und mir echte Erfahrungen. Echten Regen, echten<br />
Schweiß und echten Hunger am Abend und in jeder Hinsicht einen SCHÖ-<br />
NEN Sommer<br />
Stephanie Fabian<br />
02/12 <strong>Kiesteich</strong>e<strong>nte</strong>