Anlagen - Deutsche Islam Konferenz
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Immigrati on in Rom Anfang 2007<br />
Claudio Cecchini, Assessor für Sozialpoliti k der Provinz Rom<br />
Mir kommt die Aufgabe zu, grundlegende Daten über die Anwesenheit der Migranten<br />
in Rom zu liefern, die fast 10% der gemeldeten Bevölkerung ausmachen.<br />
Einigen Schätzungen zufolge, belaufen sich die legalen Migranten in der Provinz<br />
Rom auf 431.000, mit einem Zuwachs von 17,7% und 65.000 Einheiten gegenüber<br />
dem Vorjahr: zwei Drittel dieser Migranten leben in der Hauptstadt, das verbleibende<br />
Drittel lebt in den Gemeinden der Provinz. Was die Gesamtzahl betrifft, so liegen die<br />
Provinz und die Stadt Rom jeweils an erster Stelle vor Mailand.<br />
Rom ist eher euro-asiatisch als euro-mediterran geprägt. Die europäischen Migranten<br />
belaufen sich nur auf etwas mehr als 40%, die Asiaten auf über ein Fünftel<br />
der Gesamtzahl und die Amerikaner und Afrikaner auf etwas mehr als 10%. Es sind<br />
mehr Frauen als Männer. Diese junge Bevölkerung, die sich vor allem aus der Altersstufe<br />
zwischen 19-40 Jahren zusammensetzt, ist zu etwas mehr als 50% ledig (auch auf<br />
Grund der vielen Priester und Nonnen).<br />
Die bedeutendsten nationalen Gruppen, unterteilt nach Herkunftskontinent, sind:<br />
Europäische Union: Rumänien, Polen, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland;<br />
Europäische Nicht-EU-Staaten: Ukraine, Albanien, Moldawien, Bulgarien;<br />
Afrika: Ägypten, Marokko, Tunesien, Nigeria, Äthiopien, Cap Verdische Inseln;<br />
Asien: Philippinen, Bangladesch, China, Indien, Sri Lanka;<br />
Amerika: Peru, Ecuador, Brasilien, USA, Kolumbien, Mexiko, Argentinien und Kuba;<br />
Ozeanien: Australien, Neuseeland.<br />
Während die Anzahl der Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis in der Stadt Rom<br />
290.000 beträgt, belaufen sich die beim Einwohnermeldeamt gemeldeten Personen auf<br />
nur 250.000. Diese Diskrepanz verweist deutlich auf das schwerwiegende Problem der<br />
Wohnungssituation, vor allem in der ersten Niederlassungsphase. Bei den Migranten<br />
sind die Frauen in der Überzahl, auch auf Grund ihres immer häufigeren Einsatzes<br />
im Bereich der Dienstleistungen, vor allem in der Haushalts- und Familienpflege (im<br />
Dienstleistungssektor arbeiten 74,3% der Beschäftigten, während 6,1% im produzierenden<br />
Sektor, vor allem im Baugewerbe arbeiten). Die meisten sind aus Arbeitsgründen<br />
in der Stadt und machen fast 10% aller Beschäftigten aus.<br />
Von großer Bedeutung und ständig zunehmend sind auch die Existenzgründungen.<br />
Viele Migranten, die zunächst Arbeitnehmer waren, haben beschlossen sich selbständig<br />
zu machen. Sie können dadurch die Möglichkeiten ihrer Ausbildung besser aus schöpfen,<br />
besser verdienen und haben weniger Schwierigkeiten mit der Aufenthaltserlaubnis. In<br />
der Provinz Rom belaufen sich die Unternehmer mit ausländischer Staatsangehörigkeit<br />
auf 11.700 und die Teilhaber auf 4.000, jeder Fünfte ist weiblich. Insgesamt sind von<br />
1.000 Ausländern 43 als Selbständige registriert (der italienische Durchschnitt ist 57)<br />
und es wären sicher mehr, gäbe es weniger bürokratische Schwierigkeiten und einen<br />
einfacheren Zugang zu Bankkrediten.<br />
Die ausländischen Minderjährigen in der Provinz Rom belaufen sich auf 54.063,<br />
ein Fünftel der ausländischen Bevölkerung: drei Viertel der Kinder sind in der Region<br />
geboren, ein Hinweis auf die ältere Immigration in Rom und Umgebung. Die in den<br />
römischen Schulen eingeschriebenen ausländischen Schüler beliefen sich im Schuljahr<br />
2006/07 auf 25.868, also 6,6% der Gesamtzahl (ein Prozentpunkt mehr als der Durch-