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Anlagen - Deutsche Islam Konferenz

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unterricht zu Staat, Gesellschaft und Geschichte Deutschlands verbunden werden. Neben<br />

der Volkshochschule, die die Koordinierung hat, bieten 18 Organisationen solche Kurse in<br />

Köln an. Zusätzlich zum Angebot für Erwachsene besteht auch eine Sprachförderung für<br />

Kinder. Zwei Jahre vor der Einschulung müssen sich alle schulpflichtigen Kinder, nicht<br />

nur die Migrantenkinder, einem Sprachtest unterziehen. Werden Probleme festgestellt,<br />

so wird diesen Kindern parallel zum Kindergarten die Teilnahme an einem Förderunterricht<br />

zur Pflicht gemacht. Die Sprachförderung wird in den Schulen fortgesetzt, wenn<br />

auch nicht systematisch. Hier besteht ein Nachholbedarf. Notwendig ist, dass die Sprachlernangebote<br />

für Eltern, und insbesondere für Mütter, ausgebaut werden. Damit können<br />

sie auch besser in den Bildungsprozess ihrer Kinder einbezogen werden.<br />

Erheblicher Nachholbedarf besteht bei der bilingualen Förderung der Kinder mit<br />

Migrationsgeschichte. Es bestehen nur wenige bilinguale Bildungseinrichtungen. Für<br />

italienische Kinder mit Migrationsgeschichte bestehen in Köln nur ein Kindergarten<br />

der Caritas, drei Grundschulen (Primärbereich) sowie drei Gesamtschulen/Gymnasien<br />

(Sekundärbereich) mit bilingualem Angebot. Darüber hinaus bieten zu wenige Gymnasien<br />

italienisch als Fremdsprache an. Die Stadt Köln muss und will den bilingualen<br />

Schulunterricht ausbauen.<br />

Handlungsfeld Schule<br />

Neben der Sprachförderung ist jedoch die allgemeine schulische Förderung von<br />

Kindern mit Migrationsgeschichte wichtig. Das größte Problem besteht darin, dass die<br />

Eltern ihre Kinder meist wenig unterstützen können. Hinzu kommt, dass die Migranten<br />

sich oft auf bestimmte Stadtteile konzentrieren, so dass in einigen Schulen weit<br />

über die Hälfte der Kinder eine Migrationsgeschichte aufweisen. Dies ist besonders<br />

problematisch, wenn in Schulklassen Schüler einer Nationalität eine dominierende Rolle<br />

haben. Notwendig ist deswegen, dass die Lehrer mehr Zusatzschulungen erfahren<br />

und das Personal in diesen Schulen erhöht wird.<br />

Für den Lernerfolg der Kinder ist die Mitarbeit der Eltern auch in den Schulen wichtig.<br />

Die Eltern sollten ermutigt werden, zu den Elternabenden, Einschulungs- und Informationstagen<br />

der Schulen zu kommen. Die Lehrer sollten diese Veranstaltungen verstärkt<br />

für persönliche Gespräche nutzen. Aktive Mitarbeit und Unterstützung der Eltern<br />

während der Schullaufbahn ihrer Kinder gelingt dann besser, wenn sie sich mit der jeweiligen<br />

Schule identifizieren können. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang<br />

die schulische und pädagogische Beratungseinrichtung RAA („Regionale Arbeitsstellen<br />

zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien“, NRW) in Köln.<br />

Handlungsfeld Chancengleichheit von Frauen<br />

Besondere Aufmerksamkeit muss der Förderung der Mädchen gelten. Viele Töchter<br />

aus traditionell geprägten Familien mit Migrationsgeschichte, insbesondere aus<br />

dem islamischen Kulturkreis, erfahren nicht nur eine geringere Förderung und Benachteiligung<br />

(Teilnahmeverbot an Sport und Schulausflügen), sondern werden teilweise in<br />

ihrer Menschenwürde verletzt. Die Zwangsverheiratung ist leider keine Seltenheit und<br />

muss stärker geächtet werden. Hierfür darf es keine Toleranz geben.<br />

Schlimm ist auch, dass die Töchter und häufig auch ihre Mütter häusliche Gewalt<br />

durch männliche Familienmitglieder erfahren. Die CDU in Köln fordert deswegen ein<br />

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